Brandenburgisches Ärzteblatt Ausgabe 9/2013

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Brandenburgisches Ärzteblatt Ausgabe 9/2013
www.laekb.de
Brandenburgisches
Ärzteblatt
Offizielles Mitteilungsblatt der Landesärztekammer Brandenburg | 23. Jahrgang | September 2013
9 | 2013
Bundestagswahl 2013
Parteien im Gesundheitscheck
Kenntnisstandsprüfung: Patientenschutz an erster Stelle
Gesundheitsministerkonferenz in
Potsdam
Seite 7
Seite 16
Medizinische Hochschule startet
später
Vorgestellt: Brandenburg Klinik
Bernau
Seite 17
Seite 20
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Inhalt
Brandenburgisches
Ärzteblatt
Offizielles Mitteilungsblatt der Landesärztekammer Brandenburg | 23. Jahrgang | September 2013
Kammerinformationen / Gesundheitspolitik
Bundestagswahl: Richtungsentscheidung im Gesundheitswesen .. . . . . . . . . . . . . . 5
Kenntnisstandsprüfungen: Patientenschutz steht an erster Stelle . . . . . . . . . . . . . . 7
Terminhinweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
An der LÄKB erfolgreich abgeschlossene Weiterbildungen .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Ergebnisse der Abschlussprüfung der MFA im Sommer 2013 .. . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
MFA: Einigung auf neuen Gehaltstarifvertrag .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
MFA: Berufsausbildung in Teilzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Arzt und Recht
Seite 7
Arzt und Arzthaftung: Lumbago – Die heilende Wirkung allein der Spritze . 12
Fortbildung
Fortbildungsangebot .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
8. Forum für den Hausarzt und das Praxispersonal .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Aktuell
Seite 20
86. GMK: Gesundheitsminister tagten in Potsdam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Medizinische Hochschule: Start der Ärzteausbildung in Brandenburg verschoben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Krankenhaus Märkisch Oderland: Orthopädische Klinik als
Endoprothetikzentrum zertifiziert .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
4. Kompaktkurs in der Oberlinklinik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Kliniken vorgestellt: Brandenburg Klinik Bernau bei Berlin .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
18. Ludwigsfelder wissenschaftlicher Nachmittag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
130 Jahre „Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
Rezensiert
Behandlungsfehler und Haftpflicht in der Viszeralchirurgie .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
15-Minuten-Gerichte für Diabetiker .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Seite 22
Personalia
Klinikum Niederlausitz GmbH: Klinikumchefin ist nun „eigene Tochter“ . . .
Gesellschaft für Leben und Gesundheit mbH: Dr. Jörg Mocek bleibt weiter an der Spitze der GLG .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Klinikum Frankfurt (Oder) GmbH: Neue Chefärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Geburtstage im September .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Veröffentlichung von persönlichen Daten im BÄB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
25
25
25
26
26
weitere Rubriken
Editorial .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Kurse und Fortbildungsangebote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
KVBB informiert .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
LUGV, Abteilung Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
Anzeigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Brandenburgisches Ärzteblatt 9 • 2013 | 3
9 | 2013
editorial
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Jetzt, in diesen Sommermonaten,
ging für die weiblichen und männlichen Absolventen der Ausbildung zur
Medizinischen Fachangestellten (MFA)
nach dreijähriger dualer Ausbildung
eine schöne, lehrreiche und auch anstrengende Zeit zu Ende. Der Höhepunkt war das Bestehen der praktischen Prüfung. 152 Azubis und 14
Umschüler nahmen an den diesjährigen Prüfungen teil.
Dipl.-Med. Sigrid Schwark
Foto: 4iMEDIA
Wie Sie wissen, gibt es bei unserer
Landesärztekammer ein Referat Ausbildung MFA. Das heißt Mitarbeiterinnen, die die praktische Ausbildung zur
MFA bzw. zum MFA organisieren, die
praktischen Prüfungen vorbereiten helfen, enorm viel Bürokratie bewältigen.
Natürlich sind viele unserer niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte gemeinsam mit ihren Praxisteams an den Ausbildungen direkt beteiligt.
Nach bestandenen theoretischen und
praktischen Prüfungen werden die
aller­meisten in ein Arbeitsverhältnis
übernommen. Einige nutzten die Ausbildung als Basis für ein späteres Studium, also durchaus eine sinnvolle Überbrückung der Wartesemester.
In Vorbereitung des Beginns einer
neuen Ausbildungsperiode stand und
steht bei einigen Ärzten immer noch
das intensive Suchen nach geeigneten
Mädchen und auch Jungen. Der Beruf
der MFA steht auf der Liste der meist
gesuchten und begehrtesten Ausbildungsplätze bei den Mädchen ganz
weit oben. Oft geschieht das mit Hilfe
der Agentur für Arbeit, durch Annoncen in der Presse oder aber durch direktes Ansprechen in der Praxis. Ausbildungsbörsen der Kammer und der KV
bieten Unterstützung. Einige Schüler
nutzen Schulpraktika im Vorfeld, um
sich über diesen Beruf ein konkreteres
Bild zu verschaffen.
Insgesamt gestaltet sich die Suche
nach einem geeigneten Bewerber gar
nicht so einfach. Viele Ärzte beginnen damit schon sehr zeitig, oft schon
ein halbes Jahr vor dem planmäßigen
Ausbildungsbeginn. Auch hier ist, wie
in vielen anderen Berufszweigen, die
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Anzahl der Bewerbungen rückläufig.
Ganz deutlich zeigt sich aber auch,
dass die fachliche Eignung schwer zu
beurteilen ist. Die Zeugnisnoten sind
oft nur mittelmäßig, das Auftreten im
Bewerbungsgespräch gewöhnungsbedürftig, die Allgemeinbildung lückenhaft.
Führen wir schriftliche Tests durch,
sind die Ergebnisse oft katastrophal
und die Bemerkungen der Bewerber
dazu spitz bis frech. Rechtschreibungstests und Mathematikaufgaben führen
zu mangelhaften Ergebnissen.
Dass das Lernen mit dem Ende der
Schulzeit nicht aufhört, ist ganz vielen
zukünftigen Auszubildenden nicht bewusst. Im Gegenteil: Es gibt Unterricht
an zwei Tagen in der Woche, Hausaufgaben, notwendige Vorbereitungen auf
die nächsten Stunden. Dazu kommt die
praktische Ausbildung mit einer insgesamt 40-Stunden-Woche – für ganz
viele nicht so einfach vereinbar mit den
eigenen Vorstellungen vom „Leben“.
Umso engagierter muss das Praxis­
team sein. Es soll die jungen Leute motivieren, anleiten und kontrollieren. Es
soll neben der eigenen Arbeit den direkten Umgang mit den Patienten, das
Telefonieren, die viele Bürokratie und
die verschiedensten medizinischen Tätigkeiten erklären.
Insgesamt ist die Anzahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge seit
2007 stetig leicht gesunken.
Es gibt im Land Brandenburg sieben
Oberstufenzentren, an denen die theo­
retische Ausbildung in den Bereichen
Behandlungsassistenz, Betriebsorganisation und Verwaltung und Wirtschafts- und Sozialkunde erfolgt.
In 340 Praxen (inkl. MVZ) verschiedenster Fachrichtungen wird ausgebildet. Im Ausbildungsjahr 2012/2013
waren es 465 Auszubildende in allen
drei Ausbildungsjahren. Einige Kollegen haben zwei Azubis in verschiedenen Ausbildungsjahren. Viele unserer Kolleginnen und Kollegen und
Praxismitarbeiter sind außerdem in
Prüfungskommissionen aktiv. Sie bereiten die praktischen Prüfungen vor
und nehmen sie ab. Wieviel Zeit und
Engagement da eingebracht wird, ist
für Außenstehende nicht einschätzbar.
2012 wurden 172 Ausbildungsverträge abgeschlossen. 36,5 % der Auszubildenden haben Abitur, 8,72 % einen
Hauptschulabschluss. Über 55 % haben einen Realschul- oder einen gleichwertigen Abschluss. Die Ausgangsvoraussetzungen sollten schon gut sein.
Ein Realschulabschluss oder Abitur
wäre toll, sonst wird es auch in diesem
Ausbildungsberuf schwer.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, die
Ausbildung unserer Mädchen und
Jungen hat natürlich auch Vorteile.
Frischer Wind, die damit verbundene „Selbstkontrolle“ der Praxisabläufe
(QM-Bestandteil) und so manche lustige Begebenheit durch „Unbekümmertheit und Naivität“ lockern den Praxis­
alltag auf. Das Erklären und Vorleben
des Umgangs mit unseren Patienten,
das Zeigen der medizinisch-technischen Abläufe, das Telefonieren und
Vereinbaren eines Termins und vieles
andere mehr verdeutlichen aber auch
immer wieder, auf welchem Wissensstand das eigene Praxispersonal steht.
Teambesprechungen und Fortbildungen gehören somit ebenfalls zum Praxisalltag.
Sich eigene MFA schon über den Ausbildungsweg zu suchen, schafft Vertrauen und damit eine gute Basis, um
längerfristig die immer mehr werdenden Aufgaben im Praxisalltag zu bewältigen.
Haben Sie Mut, bieten auch Sie einen
Ausbildungsplatz an. Es lohnt sich.
n Ihre Dipl.-Med. Sigrid Schwark
Kammerinformationen/Gesundheitspolitik
Bundestagswahl
Richtungsentscheidung im Gesundheitswesen
Am 22. September wird zum
18. Mal der Deutsche Bundestag
gewählt. In der Gesundheitspolitik
stehen die Wähler in diesem Jahr
vor einer Richtungsentscheidung:
Für die schwarz-gelbe Koalition
und den Erhalt des dualen Versicherungssystems oder für die rotgrüne Einheitsversicherung. Das
Brandenburgische Ärzteblatt hat
die wichtigsten Forderungen der
aktuell im Bundestag vertretenen
Parteien zusammengefasst.
Grundsätzlich bekennt sich die CDU/
CSU zu einem solidarischen Gesundheitssystem mit privater und gesetzlicher Krankenversicherung. Auch in Zukunft soll jeder Mensch in Deutschland
unabhängig von Alter, Einkommen
oder Gesundheitszustand Zugang zu
einer guten medizinischen Versorgung
haben. Gleichzeitig betont sie in ihrem
Wahlprogramm die Eigenverantwortung des Individuums und weist auf
das ökonomische Potenzial der Gesundheitswirtschaft hin.
Die CDU/CSU setzt auf einen stärkeren Wettbewerb zwischen den Krankenkassen und den Erhalt des dualen
Systems. Eine staatliche Einheitsversicherung lehnt sie ab. Krankenkassen,
deren Rücklagen die gesetzliche Mindestreserve um ein Mehrfaches übersteigen, sollen in Zukunft zur Rückerstattung von Prämien an ihre Mitglieder verpflichtet werden. Die Beteiligten
in der Selbstverwaltung werden dazu
aufgefordert, verantwortungsvoll und
partnerschaftlich zu handeln und unnötige Bürokratie zu vermeiden.
Grundsätzlich möchte die CDU/CSU
eine gut erreichbare Versorgung durch
Ärzte und Krankenhäuser gerade auf
dem Land sicherstellen und den Hausarztberuf attraktiver machen. Dabei
haben die beiden Parteien auch den
medizinischen Nachwuchs im Auge.
Angehende Medizinstudenten könnten
ihre Chance auf einen Studienplatz erhöhen, indem sie sich verpflichten,
später in einer unterversorgten Region
zu arbeiten. Bei der Vergabe der Plätze
soll neben dem Notendurchschnitt die
persönliche Eignung für den Arztberuf berücksichtigt werden. Gerade auf
dem flachen Land eröffnet die Telemedizin neue Chancen: „Um die Versorgung in dünn besiedelten Gebieten sicherzustellen, setzen wir auch auf neue
Lösungen wie den Ausbau der Telemedizin. Dafür wollen wir die erforderlichen technischen und rechtlichen Voraussetzungen schaffen.“ Außerdem
sollen die Leistungsangebote zusammen mit den Krankenhäusern besser
aufeinander abgestimmt werden.
Großen Wert legt die CDU/CSU auf
den Erhalt der freien Wahl von Ärzten
und Krankenhäusern und der Therapiefreiheit. Internetportale sollen den
Patienten Zugang zu verlässlichen, verständlichen und unabhängigen Informationen über Versicherungs- und Behandlungsmöglichkeiten eröffnen.
Eine weitere Forderung ist die Stärkung der Vorsorge und Rehabilitation
in den Betrieben, Schulen und Kitas.
Es liege „in der Verantwortung und im
Interesse eines jeden Einzelnen, durch
eine gesundheitsbewusste Lebensweise, Krankheiten vorzubeugen und seine Gesundheit zu erhalten.“
Die Gesundheitswirtschaft soll als
eine der „innovativsten Branchen in
Deutschland“ ebenso gestärkt werden wie die Bio- und Gentechnologie.
Das Wahlprogramm stellt die Gründung weiterer „Deutscher Zentren
der Gesundheitsforschung“ und die
Ausschreibung neuer integrierter Forschungs- und Behandlungszentren in
Aussicht und fordert die Umsetzung
des Gesetzes über die Tarifeinheit.
Gleichheit und Gerechtigkeit. Soziale Sicherheit und gleiche Teilnahmechancen
gelten als Voraussetzungen für Freiheit
und Selbstbestimmung. Die SPD möchte „mehr und gleiche Gesundheitschancen für alle Bürgerinnen und Bürger“
schaffen. Ihre Gesundheitspolitik orientiere „sich an den Patientinnen und
Patienten, nicht an den Interessengruppen im Gesundheitswesen.“
Schon seit Jahren kämpft die SPD für
eine Bürgerversicherung, durch die ein
einheitlicher und solidarischer Wettbewerbsrahmen für alle Kassen entstehen soll. Diese Bürgerversicherung
beende die „Rosinenpickerei“, die Auswahl der „guten Risiken“, und belohne
das Angebot der besten Qualität. Bislang privat Versicherte können ein Jahr
lang wählen, ob sie zur Bürgerversicherung wechseln. Damit einher geht die
Einführung einer einheitlichen Honorarordnung, die das Gesamthonorarvolumen nicht schmälern, die Gelder aber
gerechter verteilen soll. Finanzieren will
die SPD die Bürgerversicherung durch
eine tatsächliche Parität zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Zusatzbeiträge sollen abgeschafft werden und die Krankenkasse ihre Beitragsautonomie zurückerhalten. Hinzu
kommt eine stetig steigende Steuerfinanzierung.
Die SPD spricht sich für eine Stärkung
der flächendeckenden hausarztzentrierten Versorgung aus. Diese soll Versorgungsmängel und damit einhergehende soziale Ungerechtigkeiten und
Zugangsbarrieren überwinden. Sie
möchte außerdem die Honorare für
ambulante Leistungen im niedergelassenen und stationären Bereich angleichen und beide Bereiche enger miteinander verzahnen. Ziel ist eine integrierte Versorgung zwischen dem haus-,
fach- und spezialärztlichen Bereich sowie den sonstigen Heilberufen.
Das Wahlprogramm sieht eine sektorübergreifende Bedarfsplanung vor,
die einen gleichen und wohnortnahen
Zugang zur medizinischen Versorgung
gewährleisten soll. Außerdem kommt
Ganz im Sinne des Wahlkampfmot- Städten und Gemeinden bei der Getos „Das WIR entscheidet“ betont das staltung der lokalen GesundheitsverSPD-Programm besonders die Aspekte sorgung eine stärkere Rolle zu.
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Kammerinformationen/Gesundheitspolitik
Die geplante Reform der Krankenhausfinanzierung soll Personalkosten
stärker berücksichtigen und so ungerechtfertigte Mengenausweitungen
verhindern. Weitere Forderungen sind
die Beseitigung von Ober- und Unterdeckungen, die Einführung von Personalmindeststandards in Krankenhäusern und die Weiterentwicklung von
Qualitätsberichten. Hinzu kommen unabhängige Prüfungen und Kontrollen
sowie ein Ausbau der Versorgungsforschung für Medizinprodukte. Innovationen und hochspezialisierte Therapien
bleiben den Einrichtungen vorbehalten, welche die entsprechende Erfahrung nachweisen können.
Das scharz-gelbe Patientenrechtegesetz geht der SPD nicht weit genug. Sie
vermisst einen wirksamen Schutz der
Patienten vor Missbrauch mit unnötigen IGeL-Leistungen ebenso wie eine
Unterstützung bei Behandlungsfehlern
und den verbindlichen Anspruch auf
eine Zweitmeinung.
Hohe Priorität genießt der Erhalt der
Freiberuflichkeit der Heilberufe. Wie ihr
aktueller Koalitionspartner sehen die
Liberalen in der Telemedizin eine wichtige Zukunftstechnologie. Auf diesem
Gebiet sollen haftungsrechtliche Vorgaben abgebaut werden.
An die Stelle der Budgetmedizin soll
das Kostenerstattungsprinzip mit detaillierten Rechnungen für jeden Patienten treten. Prävention spielt auch im
Programm der FDP eine wichtige Rolle,
insbesondere bei Infektionskrankheiten, psychischen Erkrankungen sowie
Fehl- und Mangelernährung. Zudem
soll die betriebliche Gesundheitsvorsorge gestärkt werden. In Anbetracht
des demografischen Wandels setzt
die FDP sich für das Prinzip „Reha vor
Rente“ ein.
Im Kampf gegen den Ärztemangel
setzen die Liberalen auf eine leistungsgerechte Vergütung und gute Arbeitsbedingungen, wozu auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zählt.
Die FDP weist ausführlich auf ihre
gesundheitspolitischen Erfolge in
den letzten vier Jahren hin. Sie habe
bei der Krankenkassenfinanzierung
eine „Trendwende“ geschafft und für
mehr Wettbewerb sowohl zwischen
den Kassen als auch zwischen den
Pharmaunternehmen gesorgt, die Versorgung im ländlichen Raum zukunftsfest gemacht und unnötige Bürokratie
abgebaut.
Die FDP lehnt die „zentralistisch gelenkte Staatsmedizin“ in Form der Einheitskrankenkasse ab. Sie fordert einen
Erhalt der Wahlfreiheit bei Krankenversicherung und Versicherungsschutz.
Von allen Parteien bekennt sich die FDP
am klarsten zur privaten Krankenversicherung. Diese möchte sie mit transparenten Basistarifen, Konzepten zur
Beitragsentwicklung und zur Portabilität von Altersrückstellungen weiterentwickeln. Außerdem möchten die Liberalen die Beitragsautonomie ausbauen
und die Umverteilung durch den Gesundheitsfonds zurückführen. Ein steuerfinanzierter Sozialausgleich soll diejenigen unterstützen, die ihre Beiträge
nicht aus eigener Kraft zahlen können.
Mit den wohl weitestgehenden Forderungen wirbt die Linke um Wähler.
Sie möchte die private Vollversicherung
komplett abschaffen und deren Angebot auf Zusatzleistungen beschränken.
Stattdessen plant sie eine „solidarische
Bürgerinnen- und Bürgerversicherung“
für alle in Deutschland lebenden Menschen mit einer Beitragspflicht auf alle
Einkommensarten. Den Beitragssatz
schätzt die Linke unter Wiederherstellung der paritätischen Finanzierung
auf 5,25 Prozent. Zusatzbeiträge soll
es keine mehr geben.
Hauptziele in der ambulanten Versorgung sind der Abbau des Personalmangels und die flächendeckende, barrierefreie Versorgung mit Arztpraxen.
Darüber hinaus soll die wohnortnahe
und unmittelbar mit dem Patienten beschäftigte Versorgung nicht schlechter
honoriert werden, als andere medizinische Leistungen.
Des Weiteren möchte die Linke die
Trennung zwischen ambulanter und
stationärer Versorgung aufheben,
eine verbindliche, am medizinischen
Bedarf orientierte Personalbemessung einführen, alle Gesundheitsberufe in die Bedarfsplanung einbeziehen und neue Versorgungsformen wie
6 | Brandenburgisches Ärzteblatt 9 • 2013
Patientenbusse, Gemeinschafts- oder
Teilzeitpraxen fördern.
Die Linke will nicht nur die Privatisierung der Krankenhäuser stoppen, sondern darüber hinaus auch private Krankenhäuser in öffentliche und nichtkommerzielle Trägerschaften rücküberführen. Diese sollen „bedarfsgerecht und
solide“ finanziert werden und Ambulanzen oder Polikliniken führen dürfen.
Während Bund und Länder „ausreichende Mittel für eine flächendeckende Infrastruktur“ bereitstellen müssen,
sollen die Krankenkassen einen „angemessenen Betrieb“ sichern. Außerdem
möchte die Linke alle Formen der Leistungsabrechnung abschaffen, die zu
Über- oder Fehlversorgung motivieren.
In Bezug auf den Leistungsumfang
stehen eine Begrenzung der Arzneimittelpreise, die Einführung einer Positivliste sowie die Verhinderung der
Rationierung medizinischer Angebote
im Programm. Bemerkenswert ist vor
dem Hintergrund des Plädoyers für
eine „wissenschaftlich fundierte Versorgung“ die Forderung, bei schweren
oder seltenen Erkrankungen, für die es
keine Diagnose- oder Therapiemethode
gibt, auch unkonventionelle Verfahren
zu finanzieren, „wenn erwartet werden kann, dass sie den Patienten nicht
schaden und zumindest eine begründete Aussicht auf Wirksamkeit besteht.“
Schließlich wendet sich die Linke gegen Medikamentenwerbung und den
Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten. Korruptes
Verhalten im Gesundheitswesen will
sie konsequent verfolgen und strafrechtlich ahnden. Die Selbstverwaltung im Gesundheitswesen sei unter
Stärkung der Versichertenvertretungen
„demokratisch weiterzuentwickeln“.
Ähnlich wie der sozialdemokratische
Wunschpartner setzen sich die Grünen
für eine Bürgerversicherung durch private und gesetzliche Krankenkassen
ein. Diese sei aber keine Einheitsversicherung, heißt es in dem Programm.
Eine gemeinsame Honorarordnung
soll für höhere Honorare durch eine
gerechtere Verteilung der PKV-Beiträge sorgen. Ziel ist ein Wettbewerb
Kammerinformationen/Gesundheitspolitik
der Versicherungsunternehmen, „aber
nicht über den Beitragssatz, sondern
(…) über die Qualität und Patientenorientierung.“ Auch die Grünen fordern die Wiederherstellung der paritätischen Finanzierung. Sie möchten alle
Einkommensarten berücksichtigen und
die Beitragsbemessungsgrenze auf das
in der Rentenversicherung geltende Niveau anheben.
Die Grünen sehen in Hausarztverträgen ein Mittel, um die wohnortnahe
Primärversorgung zu gewährleisten.
Sie möchten ein Vergütungssystem
einführen, das etwa die Beratung oder
Begleitung von Patienten berücksichtigt. Zudem soll es alle fachärztlichen
Leistungen einheitlich vergüten – unabhängig davon, ob diese im Krankenhaus oder in einer Praxis erbracht
wurden.
Die Versorgung soll sich stärker an
den lokalen Bedürfnissen orientieren
und sich besser mit Prävention, Gesundheitsförderung und den sozialen Diensten vor Ort verknüpfen. Im
ländlichen Raum möchten die Grünen
durch flexiblere Versorgungsformen
wie Fahrdienste, mobile Praxen, Telemedizin und ein besseres ambulantes
Betreuungsangebot die Gesundheitsversorgung verbessern.
In der mangelnden „Qualitätstransparenz“ sehen die Grünen „eine der
großen Schwachstellen im deutschen
Gesundheitswesen.” Die Vergütung
der Krankenhäuser soll daher nicht nur
steigende Personal- und Sachkosten
stärker berücksichtigen, sondern sich
auch mehr an der Qualität der Behandlung orientieren. Auch die Grünen plädieren für eine einheitliche Vergütung
gleicher Leistungen in Facharztpraxen
und Krankenhäusern. Eine „Stiftung
Warentest“ soll Qualitätsinformationen sammeln und allgemeinverständlich aufbereiten.
n Mark Berger, LÄKB
Kenntnisstandsprüfungen
Patientenschutz steht an erster Stelle
Erleichterung nach
bestandener Prüfung:
Ekaterinai Agoshkova
mit den Prüfern
Dr. René Mantke,
Dr. Reinhold Schrambke und
Prof. Dr. Stefan Brehme
(v. l.)
Foto: Mark Berger, LÄKB
Kiril Serafimovski ist aufgeregt.
Ihm steht eine Prüfung bevor, die
über seinen beruflichen Werdegang in Deutschland entscheiden
wird. Der Assistenzarzt, der seit
Dezember 2012 in der Median Klinik Grünheide arbeitet, muss bei
der Landesärztekammer Brandenburg eine Kenntnisstandsprüfung
absolvieren und nachweisen, dass
sein Medizinstudium in Maze­ Gesundheit und Verbraucherschutz
donien den Anforderungen des (LUGV) die Abschlüsse anderer Staaten
deutschen Gesundheitswesens zunächst auf Gleichwertigkeit.
entspricht.
Bestehen wesentliche Unterschiede,
Während Studienabschlüsse ande- so kann das Amt eine eingeschränkte
rer EU-Länder im Zuge der europäi- Berufserlaubnis erteilen. Der Antragschen Berufsanerkennungsrichtlinie in steller ist dann wie Kiril Serafimovski
der Regel automatisch anerkannt wer- verpflichtet, eine Kenntnisstandsprüden, prüft das Landesamt für Umwelt, fung abzulegen.
Brandenburgisches Ärzteblatt 9 • 2013 | 7
Kammerinformationen/Gesundheitspolitik
Berufsanfänger
und profilierte Fachleute
Bei der Landesärztekammer Brandenburg führt diese Prüfungen seit April
2003 eine Kommission aus zwölf Ärzten der Fachrichtungen Innere Medizin, Chirurgie und Allgemeinmedizin
im Auftrag des LUGV durch. „Wir sehen die Kenntnisstandsprüfung als ein
fachliches, kollegiales Gespräch. Dabei muss der Kandidat uns aber auch
zeigen, dass sich seine Kenntnisse auf
dem Niveau des deutschen Staatsexamens bewegen“, erläutert Dr. Reinhold
Schrambke, einer der erfahrensten Prüfer der Landesärztekammer. Im Vordergrund stehe dabei die Verantwortung
dem Patienten gegenüber. Ausgehend
von den medizinischen Hauptfächern
werden auch andere medizinische Teilgebiete auf präventives, kuratives, rehabilitatives und palliatives Fachwissen
abgeklopft. Oft dienen konkrete EKG-,
Labor- oder Sonografiebefunde als Gesprächsgrundlage. In den vielen Jahren
seiner Prüftätigkeit hat Dr. Schrambke
überwiegend positive Erfahrungen gemacht: „Manchmal bin ich regelrecht
erstaunt über die guten Kenntnisse.“
Das ist keine Überraschung, denn es
kommen nicht nur Berufsanfänger
nach Brandenburg, sondern auch viele
gestandene Mediziner, die helfen, den
hiesigen Mangel an Fachkräften auszugleichen. „Diese profilierten Fachleute
sind ein Schatz für unser Land“, findet
Dr. Schrambke.
Einheitliche Sprachtests
sind in Planung
Neben dem medizinischen Fachwissen bilden die Deutschkenntnisse den
zweiten Schwerpunkt der Prüfung,
denn selbstverständlich muss ein Arzt
in der Lage sein, sich problemlos mit
Kollegen, Patienten und Angehörigen
zu verständigen. Das gilt besonders
für Notfallsituationen, die schnelle Entscheidungen erfordern. Auch die Bundesärzteordnung verlangt daher von
ausländischen Medizinern einen Nachweis der „für die Ausübung der Berufstätigkeit erforderlichen Kenntnisse der
deutschen Sprache.“
Im Juni fasste die Gesundheitsministerkonferenz der Länder den Beschluss,
hierzu ein bundeseinheitliches Prüfverfahren zu entwickeln. Dieses Verfahren
8 | Brandenburgisches Ärzteblatt 9 • 2013
soll auch die Stellungnahme der Bundesärztekammer berücksichtigen. Darin schlägt die BÄK drei Vorgehensweisen vor: Das Ablegen eines medizinischen Staatsexamens, einen Sprachtest auf dem Level B2 in einem staatlich zertifizierten Sprachlabor plus einer
medizinischen Eignungs- oder Kenntnisprüfung oder einen B2-Sprachtest
plus einer Prüfung in deutscher medizinischer Fachsprache. Bis 2014 soll ein
konkreter Vorschlag vorliegen.
Fingerspitzengefühl ist
gefragt
Kiril Serafimovski hingegen muss die
Sprachhürde noch gemäß der aktuellen Regelung überspringen. Obwohl er
erst vor 18 Monaten angefangen hat,
Deutsch zu lernen, gibt es für ihn bei
der Prüfung natürlich keinen Bonus.
„Ich habe mich schon als Schüler für
Deutschland und seine Kultur interessiert, aber leider wurde an meinem
Gymnasium nur Englisch und Französisch unterrichtet“, erklärt er in flüssigem Deutsch, um das ihn der neue
Bayern-Trainer Pep Guardiola sicher beneiden würde. Um in Deutschland eine
Stelle zu bekommen, hat er die Sprache parallel zu seinem Studium monatelang gepaukt. Für Dr. Schrambke
ist Serafimovski kein Einzelfall: „Ich bewundere die großen Anstrengungen,
die die Prüflinge unternehmen, um diesen Test zu bestehen.“ Daher sei von
den Prüfern auch besonderes Fingerspitzengefühl gefragt. Für die Zukunft
wünscht sich Dr. Schrambke aufgrund
der großen internationalen Unterschiede im Medizinstudium spezielle Vorbereitungskurse, wie sie etwa in Berlin bereits angeboten werden. Diese
könnten auch die Eingewöhnung in
eine neue Kultur erleichtern.
Zahl ausländischer Mediziner steigt
An der Nachfrage nach solchen Angeboten wird wohl in Zukunft kein Mangel herrschen. Bundesweit steigt die
Zahl der Ärzte aus Nicht-EU-Ländern.
Nach Recherchen des Deutschen Ärzteblattes erhielten allein im Jahr 2011
insgesamt 1.351 Mediziner aus diesen
Ländern eine Arbeitserlaubnis – gegenüber dem Vorjahr ein Zuwachs von
50 Prozent. In Brandenburg führte die
Landesärztekammer von 2003 bis 2012
insgesamt 385 Kenntnisstandsprüfungen durch. Die mit Abstand meisten
Ärzte kamen aus Russland und der
Ukraine. „Über die Jahre hinweg haben sich die Herkunftsländer aber verschoben“, stellt Prof. Dr. Stefan Brehme
fest. Der Internist aus Senftenberg ist
ebenfalls Mitglied der Sachverständigenkommission. Inzwischen kommen
nach seiner Einschätzung die Bewerber
aus der ganzen Welt, mit Schwerpunkten in der Mittelmeer­region, Südamerika, Zentral- und Südost-Asien. Viele
der Kandidaten ziehe es aus familiären Gründen nach Deutschland, aber
auch Krieg und politische Verfolgung
spielten eine Rolle. „Und manche Ärzte
möchten einfach eines der besten Gesundheitssysteme der Welt kennenlernen“, so Prof. Dr. Brehme.
Bessere Berufschancen
Zu dieser Gruppe gehört auch Ekaterinai Agoshkova, die ebenfalls zur
Kenntnisstandsprüfung antritt. Sie
sieht in Deutschland bessere berufliche Entwicklungschancen als in ihrer
Heimat Russland: „Hier kann ich zum
Beispiel mehr Ultraschalluntersuchungen machen, in Zukunft auch Endoskopien und so weiter. In Russland wäre
das nicht möglich, weil dort solche Untersuchungen nicht zur Inneren Medizin gehören“, sagt sie.
Sowohl Ekaterinai Agoshkova als auch
Kiril Serafimovski haben ihre Prüfungen übrigens ohne Probleme bestanden. Jetzt hoffen beide, längerfristig in
Deutschland Fuß zu fassen.
n Mark Berger, LÄKB
Terminhinweis
Der Vorstand der LÄKB trifft sich am
18. Oktober in Potsdam zur Sitzung.
Für interessierte Ärztinnen und Ärzte
besteht hier die Möglichkeit für ein
Gespräch mit den Vorstandsmitgliedern.
Die Anmeldung erfolgt über die Büroleiterin des Präsidenten unter Telefon
0355 7801012. Dort erfahren die Interessierten auch den genauen Tagungsort sowie die Zeit des Termins.
n Mark Berger, LÄKB
Kammerinformationen/Gesundheitspolitik
An der Landesärztekammer Brandenburg erfolgreich
abgeschlossene Weiterbildungen
Allgemeinmedizin
Sebastian Alscher
Dr. med. Nanett Baehring
Iris Boehmer
Dr. med. Anja Hartung
Anja Lecoeur
Dr. med. Henry Marc Rübe
Dr. med. Diego Schmidt
Dr. med. Konrad-Friedrich Schmidt
Dr. med. Olga Seibt
Dr./Sankt-Petersburger Staatliche Medizinuniversität Arkady Shelkovnikov
Anästhesiologie
Emad Abduljawwad
Nico Albrecht
Georgi Georgiev
Mario Lange
Jana-Brit Zeddies
Augenheilkunde
Dr. med. Evi Engelhardt
Plastische und Ästhetische
Chirurgie
Menedimos Geomelas
Allgemeinchirurgie
MUDr. Zbynek Stekly
Orthopädie und Unfallchirurgie
Georg Conradin Büsch
Dr. med. Tilmann Engelhardt
Dr. med. Nicolas Haupt
David Hirsch
Lutz Jäckel
Dr. med. Henrik Naumburger
Dr. med. Kati Voigt
Andrzej Wojciechowski
Antje Charlotte Zierach
Innere Medizin und Angiologie
Wojciech Bylinski
Dr. med. Susan Liese
Anja Rösner
Imina Stark
Innere Medizin und Kardiologie
Marcin Sasik
Dr. med. Falko Meyborg
Psychosomatische Medizin und
Psychotherapie
Sven Steffes-Holländer
Dr. med. Ilka Troschke
Urologie
Inga Lyskova
Allergologie
Dr. med. Anna Schwartzmann
Manuelle Medizin/Chirotherapie
Kai Korok
Daniela Krüger
Innere Medizin und Rheuma­
Spezielle Schmerztherapie
tologie
Tip Dr./Universität Cumhuriyet
Cora Hartwig
Mustafa Gürbüz
Boguslaw Nikiciuk
Dr. med. Linda Meier
Bettina Ort
Torsten Vogel
Innere Medizin und Geriatrie
Akupunktur
Rupert Thiel
Ansgar Ellermann
Dr. med. Sabine Mehrlein
Kinder- und Jugendmedizin
Dr. med. Karsten Ostermann
Johann Stephan Werner Albrecht
Lars Geerdts
Geriatrie
Maike Ulrike Döbbelin
Nervenheilkunde
Artur Nosul
Dr. med. Wolfgang Schöps
Dr. med. Andreas Rosie
Dr. med. Björn Tönneßen
Neurologie
Dr. med. Claas Huck
Hämostaseologie
Dr. med. Jalal Othman
Konrad Kokowski
Dr. med. Helge Schmidt
Nuklearmedizin
Gennadi Malachow-Janzen
Visceralchirurgie
Dalius Panavas
Öffentliches Gesundheitswesen
Christian Schulze
Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Anna Bassin
Pathologie
Dr. med. Elisabeth Hock
Innere Medizin
Dr. med. Annette Bröße
Dr. med. Carsten Büttner
Arkadius Gregor Gawliczek
Dr. med. Beate Michely
Ines Prauka
Dr. med. Constance Riedel
Dr. med. Christin Schimmat-Deutrich
Tanja Steinhardt
Nilüfer Tekceli
Psychiatrie und Psychotherapie
Malgorzata Anna Kulinska
Eva Christina Meister
Romana Pazdaj
Notfallmedizin
Dr. med. André Krieger
Thomas Morawski
Dr. med. Jürgen Nantke
Dr. med. Clemens Schreiber
Dr. med. Joachim Weber
Palliativmedizin
Nina Bätjer
Physikalische und Rehabilitative Mandy Engler
Medizin
Dr. med. Ulrike Marzik
Dr. med. Joel Francois Guehoada Tsalo Dipl.-Med. Monika Rausch
Dr. med. Alina Voigt
Claudia Weber-Gutjahr
Stephanie Zellmer
Dr. med. Michael Woitow
Suchtmedizinische Grundversorgung
Dr. med. Heiko Drews
Ärztinnen und Ärzte,
die mit der Veröffentlichung nicht einverstanden sind, bitten
wir um rechtzeitige
Mitteilung an das
Referat Weiterbildung
schriftlich oder telefonisch unter
0355 7801042,
E-Mail: weiterbildung
@laekb.de.
Brandenburgisches Ärzteblatt 9 • 2013 | 9
Kammerinformationen/Gesundheitspolitik
Das Referat Ausbildung Medizinische Fachangestellte informiert
Ergebnisse der Abschlussprüfung der MFA im Sommer 2013
Im Sommer 2013 haben 152 Auszubildende und 14 Umschülerinnen an der Abschlussprüfung für Medizinische Fachangestellte teilgenommen. Die praktischen Prüfungen fanden in 14 Brandenburger Arztpraxen
und für die Teilnehmer aus dem Bereich Frankfurt (Oder) in der Berufsschule statt.
Aufgrund guter und sehr guter Leistungen in Praxis und Theorie konnten eine Auszubildende aus Potsdam und eine
Auszubildende aus Erkner vorzeitig an den Prüfungen teilnehmen. Beide haben diese erfolgreich mit guten Ergebnissen
bestanden. Eine Umschülerin aus Cottbus hat die Prüfung wiederholt und konnte so den Berufsabschluss erreichen.
Drei Auszubildende konnten in der praktischen Prüfung nicht überzeugen und zwei haben im schriftlichen Teil keine
ausreichenden Leistungen erreicht. Damit haben 3 % der Prüflinge die Abschlussprüfung nicht bestanden. Alle fünf Teilnehmerinnen können die Prüfung in der nächsten Winterprüfung wiederholen. Das beste Ergebnis mit einem Gesamtdurchschnitt von 1,4 hat eine Prüfungsteilnehmerin aus Döbern, Bereich des OSZ Cottbus, erreicht. Insgesamt erhielten
26 Prüflinge im Land Brandenburg die Traumnote 1 in der praktischen Prüfung.
Ergebnisse der Abschlussprüfung im Überblick:
Bereiche
nach
Oberstufenzentren
Anzahl
Teilnehmer
BHA*
BOV*
WiSo*
PP*
Prädikatsdurchschnitt
AP gesamt
nicht bestanden Anzahl
Prüflinge
Bernau
33
3,3
2,7
3,7
2,5
2,8
1
Frankfurt (Oder)
28
3,0
2,6
3,6
2,5
2,7
Luckenwalde
13
3,4
2,8
3,5
2,4
2,5
Wittenberge
8
3,6
2,6
3,3
2,6
2,9
Cottbus
36
3,1
2,9
3,6
2,6
2,9
1
Potsdam
48
3,4
2,7
3,0
2,5
2,7
1
Gesamtteilnehmer
166
Landesdurchschnitt
2
5
3,2
2,7
3,4
2,5
2,8
*(BHA: Behandlungsassistenz, BOV: Betriebsorganisation und –verwaltung, WiSo: Wirtschafts- und Sozialkunde, PP: Praktische Prüfung)
Wie in den vergangenen Jahren wurden im schriftlichen Teil im Fach Wirtschafts- und Sozialkunde das schlechteste Ergebnis und das beste schriftliche Ergebnis wieder im Bereich Betriebsorganisation und -verwaltung mit einem Landesdurchschnitt von 2,7 erzielt.
Landesergebnisse in den einzelnen Prüfungsfächern im Vergleich zu Sommer-
Abschlussprüfungen der vergangenen Jahre:
Prüfungsfach
2009
2010
2011
2012
2013
Behandlungsassistenz
2,8
3,0
3,0
3,0
3,2
Betriebsorganisation und -verwaltung
2,8
2,8
2,8
2,6
2,7
Wirtschafts- und Sozialkunde
2,9
3,5
3,4
3,7
3,4
Praktische Prüfungen
2,5
2,6
2,5
2,7
2,5
n Dipl. oec. Astrid Brieger
Referatsleiterin Medizinische
Fachangestellte
10 | Brandenburgisches Ärzteblatt 9 • 2013
Kammerinformationen/Gesundheitspolitik
MFA
Einigung auf neuen Gehaltstarifvertrag
Am 9. Juli einigten sich die Vertreter der niedergelassenen Ärzte
und der Medizinischen Fachangestellten auf einen neuen Tarifvertrag. Dieser gilt rückwirkend ab
dem 1. April 2013 und läuft bis 31.
März 2016. Die Gehälter steigen
ab dem 1. September 2013 um
4,5 Prozent und ab dem 1. April
2014 um weitere 3 Prozent. Alle
Vollbeschäftigten erhalten für April bis August 2013 eine einmalige
Zahlung von 375 Euro, Teilzeitbeschäftigte einen entsprechenden
Teilbetrag. Ab 2014 wird für Berufsanfängerinnen ein Eingangsstundenlohn von 10 Euro erreicht.
Auch die Ausbildungsvergütung steigt
ab dem 1. September – und zwar in
allen drei Ausbildungsjahren um 30
Euro pro Monat auf 640, 680 bzw.
730 Euro. Damit bleibe der Beruf in
Zeiten des Fachkräftemangels weiterhin attraktiv, hofft Margret Urban, Verhandlungsführerin des Verbandes medizinischer Fachberufe. Auszubildende
erhalten eine Einmalzahlung von 150
Euro für den Zeitraum von April bis August. Jeweils am 1. April der Jahre 2014
und 2015 steigt die Vergütung um weitere 30 Euro monatlich.
„Der Gehaltstarifvertrag wurde so gestaltet, dass er den zukünftigen Anforderungen an die Patientenversorgung
im ambulanten Bereich, den Einsatzbereichen von Medizinischen Fachangestellten und der hierfür notwendigen
Fortbildung gerecht wird“, kommentierte Dr. Cornelia Goesmann, die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft zur
Regelung der Arbeitsbedingungen von
MFA/Arzthelferinnen (AAA). Zu den
Änderungen zählen zwei neue Tätigkeitsgruppen sowie überarbeitete Einstufungskriterien.
Zu den finanziellen Aspekten kommen
auch strukturelle Anpassungen hinzu.
n Mark Berger, LÄKB
MFA
Berufsausbildung in Teilzeit
Dieses Problem kennen viele
Ärztinnen und Ärzte: Oft ist es
schwierig, Ausbildungsplätze für
Medizinische Fachangestellte in
den Praxen zu besetzen – ein Problem, das sich aufgrund des demografischen Wandels in Brandenburg noch weiter verschärfen
wird. Vor diesem Hintergrund informiert der Bundesverband Freie
Berufe (BFB) über die Möglichkeit der Ausbildung zur MFA in
Teilzeit.
Ausbildungszeit auch die monatliche
Vergütung entsprechend verringert.
Die Teilzeitberufsausbildung ist im
Berufsbildungsgesetz (BBiG) in § 8 geregelt: „Auf gemeinsamen Antrag der
Auszubildenden und Ausbildenden hat
die zuständige Stelle (Berufskammer)
die Ausbildungszeit zu kürzen, wenn
zu erwarten ist, dass das Ausbildungsziel in der gekürzten Zeit erreicht wird.
Bei berechtigtem Interesse kann sich
der Antrag auch auf die Verkürzung
der täglichen oder wöchentlichen Ausbildungszeit richten (TeilzeitberufsausDie Berufsausbildung in Teilzeit bie- bildung)“, heißt es dort.
tet gleich mehrere Vorteile. So können Auszubildende auch nach Mut- Hinsichtlich der Vergütung wird verterschutz oder Elternteilzeit ihre Aus- langt, dass diese vertraglich festgelegt
bildung auf diese Art erfolgreich be- wird und angemessen ist. Arbeitet die
enden. Bereits geleistete Investitionen angehende MFA weniger, als in der
waren nicht umsonst. Außerdem lässt Ausbildungsordnung vorgesehen ist,
sich so in vielen Fällen die Arbeits- so kann eine abgesenkte, angemeszeit der Auszubildenden flexibel in die sene Vergütung in Betracht kommen.
Praxisabläufe integrieren. Durch die Als angemessen wird nach Aussage
eventuell verlängerte Ausbildungs- des BFB in aller Regel ein Betrag anzeit sind die Auszubildenden über gesehen, der nicht genau proportional
einen längeren Zeitraum einsetzbar. zu der geminderten Ausbildungszeit
Und schließlich kann man Kosten sen- sinkt, sondern zwischen den beiden
ken, da eine reduzierte wöchentliche Werten liegt, also bei 80 Prozent der
Ausbildungszeit auf etwa 90 Prozent
der bei Vollzeit üblichen Vergütung.
Auszubildende, die mit Kind im eigenen Haushalt leben, haben außerdem
einen ergänzenden Anspruch auf Berufsausbildungsbeihilfe.
Hinsichtlich der konkreten zeitlichen
Ausgestaltung gibt es gewisse Spielräume. Üblich ist die tägliche oder
wöchentliche Verkürzung, ohne dabei
den Termin der Abschlussprüfung zu
verschieben. Dazu muss die Arbeitszeit
einschließlich des Berufsschulunterrichts mindestens 25 Wochenstunden
bzw. 75 Prozent der wöchentlichen Arbeitszeit betragen. Sollte damit jedoch
das Bestehen der Prüfung in Gefahr
geraten, so kann – auch nachträglich
– die Gesamtausbildungszeit verlängert werden. In diesem Fall muss die
Arbeitszeit inklusive Unterricht mindestens 20 Wochenstunden betragen. Der
Unterricht in der Berufsschule findet
wie bei der Vollzeitausbildung statt.
Die Berufsschule muss über die Teilzeitausbildung informiert werden.
n Mark Berger, LÄKB
Brandenburgisches Ärzteblatt 9 • 2013 | 11
Arzt & Recht
Arzt und Arzthaftung
von Fall ZU FALL
Diesmal: Lumbago – Die heilende Wirkung allein der Spritze
Patienten am nächsten Tag zu einem Chirurgen, der einen großen
Spritzenabszess diagnostizierte
und den Patienten stationär in
eine chirurgische Klinik einwies.
Dort wurde der Abszess eröffnet,
die Wundhöhle gespült. Nach der
Entlassung aus der Klinik am 15.
Juni 2009 wurde die Wunde ambulant weiter behandelt, bis sie
am 28. August 2009 zugranuliert
war.
Kasuistik
Der 64 Jahre alte Patient stellte sich am 15. Mai 2009 in einer
allgemeinmedizinischen
Praxis
mit akuter Lumbago vor. Dort erhielt er intragluteale (i. m.) Injektionen von 50 mg Prednisolon
und 500 mg Analgin. Zwei weitere Injektionen der gleichen Medikamente erfolgten jeweils am
18. Mai 2009 und am 19. Mai
2009. Am 4. Juni 2009 suchte der
Patient erneut die Praxis auf. Es
fand sich ein livides Areal im Bereich des Gesäßes, das als Spitzenhämatom diagnostiziert wurde.
Lokalmaßnahmen besserten zunächst die Beschwerden. Die Wiedervorstellung am 10. Juni 2009
erfolgte wegen jetzt eindeutiger
Schwellung, Rötung und subfebriler Temperaturen. Unter der Diagnose einer Infektion im linken
Oberschenkel nach i. m. Injektion
verordnete der Allgemeinmediziner zwei Antibiotika. Am nächsten Tag wurde eine Computertomographie von Gesäß und Becken
durchgeführt mit der daraus resultierenden Verdachtsdiagnose eines infizierten Hämatoms. Bei lokal unverändertem Befund überwies der Allgemeinmediziner den
12 | Brandenburgisches Ärzteblatt 9 • 2013
ergab. Daraufhin sei der Patient einem
niedergelassenen Chirurgen vorgestellt
worden.
Einen Behandlungsfehler könne er
nicht erkennen. Die Injektionen seien
nach dem erforderlichen hygienischen
Standard erfolgt. Die Überwachung
und alle weitergehenden Maßnahmen
nach Auftreten der Beschwerden seien
zeit- und regelgerecht erfolgt.
Gutachten
Der Patient vermutet, die Applikation der Spritzen sei fehlerhaft gewesen Die intramuskuläre Injektion von Steund fehlerbedingt hätte sich der Sprit- roiden und Metamizol sei nicht indizenabszess entwickelt.
ziert gewesen. Generell sei die intramuskuläre Injektion von MedikamenDer Arzt argumentiert, der Patient ten eine komplikationsträchtige Maßhabe, als er sich am 15. Mai 2009 mit nahme und die Indikationsstellung
den Zeichen einer akuten Lumbago streng zu überprüfen. Von einer Injekbeidseits in der Praxis vorstellte, ange- tionstherapie bei Lumbago werde in
geben, daheim ohne Erfolg Schmerz- den Leitlinien explizit abgeraten. Die
mittel eingenommen zu haben. Nach Fachinformation für Solu-Decortin, das
klinischer Untersuchung habe er den Prednisolon entspreche, enthalte zahlPatienten über die bestehenden The- reiche zugelassene Anwendungsgerapiemöglichkeiten (Erhöhung der biete für eine parenterale AnfangsbeSchmerzmitteldosis, Wärmeapplikati- handlung. Lumbago sei nicht darunter
on oder Spritzentherapie) aufgeklärt. aufgeführt. Das Auftreten des GlutealDer Patient habe ausdrücklich eine abszesses sei auf eine nicht indizierte
Injektionsbehandlung gewünscht, da und auch nicht zugelassene intramuseine solche drei Jahre zuvor erfolgreich kuläre Injektionsbehandlung mit Sterodurchgeführt worden sei. An zwei un- iden und Metamizol bei akuter Lumbaterschiedlichen Injektionsorten seien go zurückzuführen.
daraufhin 50 mg Prednisolon und 500
mg Analgin nach Lagerung und Des- Eingeschränkt werden müsse, dass
infektion intramuskulär verabreicht die i. m. Injektion auf ausdrücklichen
worden. Bei Persistenz der Beschwer- Wunsch des Patienten erfolgt sei.
den seien weitere Injektionen am 18.
und 19. Mai 2009 erfolgt. Bei der Wie- Zu dem Gutachten wurde ärztlicherdervorstellung am 4. Juni 2009 habe seits eingewendet, dass vor der Konder Patient über Schmerzen im rechten sultation am 15. Mai 2009 WärmeMusculus Gluteus geklagt. Unter der applikation, körperliche Schonung
Annahme eines Hämatoms sei Kühlung und Paracetamol in Tablettenform die
verordnet und Heparinsalbe rezeptiert Symptome nicht gebessert hatten. Die
worden. Am 10. Juni 2009 habe der vorgeschlagene KombinationsbehandPatient über subfebrile Temperaturen lung mit einem Muskelrelaxans und
berichtet. Daraufhin sei mit einer Anti- Nichtsteroidalem Antirheumatikum
biotikabehandlung begonnen worden. (NSAR) habe der Patient wegen beAls am Folgetag der Befund unverän- kannter Magenunverträglichkeit vehedert gewesen sei, habe er eine Com- ment abgelehnt. Der Patient habe um
putertomographie am gleichen Tag die i. m. Injektion der Medikamente
veranlasst, die einen Spritzenabszess gebeten. Glukokortikoide könnten in
Arzt & Recht
Kombination mit Analgetika zur Behandlung chronischer Schmerzen eingesetzt werden und diese Kombination
sei explizit auch für die Behandlung von
Lumbago/Lumbalgien in einem Lehrbuch der Schmerztherapie aufgeführt.
Entscheidung der Schlichtungsstelle
Die Schlichtungsstelle folgte den Argumenten des Gutachters und sah keine Indikation für die durchgeführte
i. m. Medikation. Es gibt keine Belege
für einen therapeutischen Effekt einer
derartigen Behandlung.1
die entweder in der Vergangenheit
schon einmal erfolgreich angewandt
wurde oder aber auch, weil sie diese
Form von vornherein für wirksamer
als die enterale Applikation halten. Die
Erfüllung von derartigen Wünschen
von Patienten ist jedoch stets limitiert
durch die Grenzen der Indikation.
MEYER-KÖRING
Anwaltstradition seit 1906
Dr. Reiner Schäfer-Gölz
Wolf Constantin Bartha
FACHANWÄLTE FÜR MEDIZINRECHT
Staal, J. B. de Bie, R. A. de Vet, H.
C. W., Hildebrandt, J., Nelemans, P.
(2008) Injection Therapy for Subacute and Chronic Low Back Pain. Spine
34, 49
1
Dr. Christopher
Liebscher, LL.M.
FACHANWALT FÜR ARBEITSRECHT
FACHANWALT FÜR MEDIZINRECHT
■ Rechtsanwalt Johann Neu
In einer Übersicht über die therapeutischen Empfehlungen verschiedener
(13 nationaler, zweier internationaler)
Leitlinien zum Thema unterer Rückenschmerz inklusive Lumbago findet sich
keine Nennung einer i. m. Medikation.
Übereinstimmend werden Paracetamol
und als Zweitlinienmedikation NSAR
genannt.
Die Entscheidung zur i. m. Behandlung der akuten Lumbago war daher
fehlerhaft. Als Fehlerfolge waren die
Schmerzen, die Notwendigkeit der
operativen Sanierung und der daraus
resultierende längere Heilungsverlauf
bis Ende August 2009 anzusehen.
Praxistipp:
Es ist im Praxisalltag nicht ungewöhnlich, dass Patienten den Wunsch nach
einer parenteralen Therapie äußern,
- ÄRZTLICHE KOOPERATIONEN
Geschäftsführer Schlichtungsstelle für
Arzthaftpflichtfragen der norddeutschen
Ärztekammern
- VERTRAGSARZTRECHT
- KRANKENHAUSRECHT
- ÄRZTLICHES HAFTUNGSRECHT
Kontakt:
Schlichtungs­stelle für Arzthaftpflichtfragen der nord­deutschen Ärztekammern
Hans-Böckler-Allee 3, 30173 Hannover
Tel.: 0511 3802416 oder 2420
Fax: 0511 3802406
E-Mail: [email protected]
www.schlichtungsstelle.de
- ÄRZTLICHES WETTBEWERBSRECHT
- PRAXISMIETVERTRAG
- ARBEITSRECHT IN DER MEDIZIN
www.meyer-koering.de
Schumannstr. 18 | 10117 Berlin | Telefon 206298-6
[email protected]
Hinweis:
Weitere Fälle aus der norddeutschen
Schlichtungsstelle finden Interessierte
im Internet unter
www.laekb.de, Rubrik ‚Arzt‘ – ‚Kasuistiken‘
Alle Fälle entstammen der gemeinsamen Fallsammlung der neun Mitgliedskammern der norddeutschen Schlichtungsstelle.
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Zurück ins Leben
Hilfe bei Depressionen, Sucht, Burn-out und Angststörungen
Beratung und Infos (kostenfrei)
0800 32 22 322
Schnelle und nachhaltige Hilfe durch hochintensive und individuelle
Therapien für Privatversicherte und Beihilfeberechtigte. Grundlage
des Heilungsprozesses bildet das individuelle emotionale Profil und
der achtsame Umgang mit den Ressourcen unserer Patienten.
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Die Standorte: Berlin/Brandenburg, Schwarzwald, Weserbergland
Brandenburgisches Ärzteblatt 9 • 2013 | 13
fortbildung
Akademie für ärztliche Fortbildung
Fortbildungsangebot
Refresher-Kurs zur fakulta­
tiven Vorbereitung auf die
Wissenskontrolle zum
Nachweis der Qualifikation
zur fachgebundenen genetischen Beratung
(§ 7 Abs.3 GenDG)
6P
18. Sept. 2013 ausgebucht!
Ort: Potsdam
Kursleiter: Herr Dr. L. Pfeiffer,
Berlin
Teilnehmergebühr: 80 €
(anschließende Wissenskontrolle
möglich – Gebühr 30 €)
Intensivvorbereitung auf die
Facharztprüfung Allgemeinmedizin
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Ort: Potsdam
Leitung: Dr. med. R. Schrambke,
Schorfheide
Teilnehmergebühr: 100 €
Ihre Anmeldung
richten Sie bitte an
die LÄKB, Referat
Fortbildung,
Postfach 101445,
03014 Cottbus,
Fax:
0355 780101144,
E-Mail:
[email protected],
Internet:
www.laekb.de.
Es gelten die „Teilnahmebedingungen
für Fortbildungsveranstalltungen der
Landesärztekammer Brandenburg”.
Diese sind unter
www.laekb.de
(Arzt/Fortbildung/
Anmeldung) einsehbar oder telefonisch unter 0355
7801023 anzufordern.
Impfaufbau-/Refresherkurs5 P
(fachübergreifend für Ärzte und
Praxismitarbeiter)
25. Sept. 2013, 14:00 bis 18:00 Uhr
Ort: Potsdam
Leitung: Dr. med. R. Schrambke,
Schorfheide
Teilnehmergebühr: 55 €
Hausarztforum
8P
19. Okt. 2013 in Neuruppin
Leitung: Dr. med. R. Schrambke,
Schorfheide
Teilnehmergebühr: 80 € für Ärzte,
45 € für Praxispersonal
Suchtmedizinische
Grundversorgung
50 P
gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB
in Zusammenarbeit mit dem AISS und der
Suchtakademie Berlin-Brandenburg e.V.
Block II – Drogen- und Medikamentenprobleme, Missbrauch,
Abhängigkeit, Substitution,
Notfälle, Toxikologie, Gesetze
25./26. Okt. 2013
Block III – Motivational Interviewing (Trainer MI: Dr.phil. Dipl.Psych. C. Veltrup, Lübeck)
14 | Brandenburgisches Ärzteblatt 9 • 2013
15./16. Nov. 2013
Ort: Potsdam
Kursleiter: Dr. med. J. Hein, Prenzlau; Priv.-Doz. Dr. med. G. Richter,
Angermünde/Berlin
Teilnehmergebühr: 200 €/Block
Kurse im Strahlenschutz
gemäß Röntgenverordnung
Einführungskurs zur Unterweisung nach RöV
8P
5. Nov. 2013
Teilnehmergebühr: 50 €
Grundkurs im Strahlenschutz17 P
6./7. Nov. 2013
Spezialkurs im Strahlenschutz17 P
8./9. Nov. 2013
Teilnehmergebühr: je 280 €
Ort: Cottbus
Röntgen-Aktualisierungskurs
(8 Stunden)
9P
23. Nov. 2013
Ort: Blankenfelde/Mahlow
Kursleiter: Prof. Dr. med. habil.
C.-P. Muth, Cottbus
Teilnehmergebühr: 120 €
Zentrale Weiterbildung für
Medizinische Fachangestellte
Nord/West Brandenburg
„Aus der Praxis für die Praxis“
6. Nov. 2013, 14:00 Uhr
Ort: Neuruppin
Leitung: Dr. med. H. Wiegank
Teilnehmergebühr: 30 €
Weiterbildungstage
Allgemeinmedizin
24 P
Modul 3: 7. bis 9. Nov. 2013
Ort: Potsdam
Leitung: Dr. med. R. Schrambke,
Schorfheide
Teilnehmergebühr: 250 €
Sonographie-Kurse Abdomen
und Retroperitoneum 30 P
Grundkurs:
7. bis 10. Nov. 2013ausgebucht!
27. Febr. bis 2. März 2014
6. bis 9. Nov. 2014
Ort: St. Josefs-Krankenhaus Potsdam
Kursleiter: Dr. med. B. Kissig,
Potsdam
Strukturierte curriculare
Fortbildung „Krankenhaushygiene“
Modul III – Grundlagen der
Mikrobiologie
32 P
11. bis 14. Nov. 2013
Ort: Potsdam
Kursleiter: Dr. med. M. Seewald,
Potsdam
Teilnehmergebühr: 500 €
Zugangsvoraussetzung: Modul I
sowie abgeschlossene Weiterbildung zum Facharzt (diese Qualifikation muss einen Patientenbezug
haben) oder eine abgeschlossene
Weiterbildung zum Facharzt für
Öffentliches Gesundheitswesen
Qualifikationskurs für Transfusionsbeauftragte/Transfusionsverantwortliche
16 P
29./30. Nov. 2013 in Cottbus
Kursleiter: Prof. Dr. R. Moog,
Bernau
Teilnehmergebühr: 180 €
Seminar Leitender Notarzt40 P
gemäß Richtlinie der LÄKB zur Qualifikation des Leitenden Notarztes
2. bis 6. Dez. 2013
Ort: Cottbus
Kursleiter: A. Nippraschk, Neuruppin; T. Reinhold, Oranienburg
Teilnehmergebühr: 700 €
Fallkonferenz Krankenhaushygiene
je 2 P
jeweils 2. Donnerstag im Monat
9. Jan. 2014
13. Febr. 2014
13. März 2014
Ort: Potsdam
Teilnehmergebühr: 60 €
Psychosomatische Grundversorgung (80 Stunden) 80 P
gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB
8./9. Febr. 2014
12./13. April 2014
24./25. Mai 2014
21./22. Juni 2014
30./31. Aug. 2014
Ort: Potsdam
Leitung: R. Suske, Werneuchen
fortbildung
Akademie für ärztliche Fortbildung der Landesärztekammer
Brandenburg in Zusammenarbeit mit der KVBB
8. Forum für den Hausarzt und das Praxispersonal
Foto: Ruppiner Kliniken
Bewährtes und Neues
(10 Jahre DMP)
Wiederholungsveranstaltung
„Ergebnisse, Effekte, Perspektiven“
Dipl.-Kfm. Evert Jan van Lente
10:00 – 10:45 Uhr Koronare Herzkrankheit „Therapie in Bewegung“*
(8 Punkte/Kategorie A)
PD Dr. med. Christian Butter
19. Oktober 2013
10:45 – 11:00 Uhr Pause
9:00 bis 16:00 Uhr
11:00 – 11:45 Uhr Asthma und
Veranstaltungsort:
COPD „Was wurde bisher erreicht?“*
Ruppiner Kliniken GmbH
Dr. med. Wolf Dörffel
Fehrbelliner Straße 38
11:45 – 12:30 Uhr Diabetes mel16816 Neuruppin
litus heute „Resümee der letzten
Leitung:
10 Jahre“*
Dr. med. R. Schrambke,
Dr. med. Carsten Gerhardt
Mitglied des Vorstandes Akademie 12:.30 – 13:00 Uhr Pause
für ärztliche Fortbildung
Updates für das Praxispersonal
9:00 bis 10:00 Uhr – Teilnahme am
ärztlichen Programm:
09:00 – 09:15 Uhr Gemeinsame
Eröffnung
Dr. med. Udo Wolter
09:15 – 10:00 Uhr 10 Jahre Disease
Management
Programme „Ergebnisse, Effekte,
Perspektiven“
Dipl.-Kfm. Evert Jan van Lente
Moderation: Dr. med. Stefan Richter
10:00 – 10:45 Uhr Internistische
* als DMP-Fortbildung entsprechend der FortAkutsituationen und Notfälle
bildungspflicht der DMP-Verträge anerkannt
Prof. Dr. med. Horst Koch
Vormittagssitzung:
10:45 – 11:00 Uhr Pause
Bewährtes und Neues – 10
Nachmittagssitzung:
11:00 – 12:30 Uhr Internistische
Jahre DMP
Moderation:
Akutsituationen und Notfälle
Moderation:
OMR Dr. med. Volker Puschmann
Prof. Dr. med. Horst Koch
13:00 – 14:00 Uhr Neurophatischer 12:30 – 13:00 Uhr Pause
Dr. med. Reinhold Schrambke
09:00 – 09:15 Uhr Gemeinsame
Schmerz* „Neue Therapieprinzipien“ 13:00 – 14:00 Uhr NotfallmanageEröffnung
Dr. med. Thomas Brosch
ment
Dr. med. Udo Wolter
14:00 – 14:15 Uhr Pause
Torsten Reinhold
09:15 – 10:00 Uhr 10 Jahre
14:15 – 15:15 Uhr Forum
Kardiopulmonale Reanimation
Disease Management Programme Praxisalltag
14:00 – 14:15 Uhr Pause
• Information aus KVBB
14:15 – 15:30 Uhr Notfallpraxis
Dipl.-Med. Andreas Schwark
Kardiopulmonale Reanimation
Ihre Anmeldung richten Sie
• Informationen aus der Weiter-
bitte an:
bildung
Landesärztekammer
Dr. med. Reinhold Schrambke
Brandenburg,
• Informationen aus dem BerufsReferat Fortbildung,
Schriftliche Anmeldung
verband
Postfach 101445,
erforderlich!
Prof.Dr.med. Ulrich Schwantes
03014 Cottbus
Anmeldeschluss: 4. Oktober 2013
15:15 – 16:00 Uhr Abschluss
Fax: 0355 780101144
Teilnehmergebühr: Ärzte 80 €,
* als Fortbildung entsprechend der FortbilE-Mail: [email protected]
Praxispersonal 45 €
dungspflicht der Hausarzt-Verträge anerkannt
Brandenburgisches Ärzteblatt 9 • 2013 | 15
Aktuell
86. GMK
Gesundheitsminister tagten in Potsdam
Die Teilnehmer der
86. Gesundheitsministerkonferenz in Potsdam
Die 86. Gesundheitsministerkonferenz (GMK) sprach sich auf ihrer
Tagung in Potsdam unter Vorsitz
von Anita Tack, der Brandenburgischen Gesundheitsministerin, für
eine Stärkung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) aus. Weitere Themen waren unter anderem der Infektionsschutz, die Zusammenhänge zwischen Gesundheit und demografischem Wandel sowie einheitliche Sprachtests
für Ärztinnen und Ärzte aus dem
Ausland.
Quelle: GMK
Der Öffentliche Gesundheitsdienst
muss für Ärztinnen und Ärzte attraktiver werden, heißt es in dem Beschluss
der GMK. „Die hohe Verantwortung
des Öffentlichen Gesundheitsdienstes
sowie die Vielfältigkeit der Aufgaben
verlangen gut qualifiziertes Personal
sowohl im ärztlichen als auch im nichtärztlichen Bereich“, erklärte Anita Tack.
Zu den Forderungen der GMK zählen
eine anständige Bezahlung in Anlehnung an den Tarifvertrag für angestellte und beamtete Mediziner sowie eine
frühzeitige und angemessene Integration fachlicher Inhalte des ÖGD in die
ärztliche Ausbildung. Außerdem müssten alle Möglichkeiten genutzt werden,
um die Stärken und Kompetenzen des
ÖGD herauszustellen.
Einstimmig begrüßte die Gesundheitsministerkonferenz die wachsende
Zahl von Ärzten aus dem Ausland, die
in Deutschland einen Beitrag zur ambulanten und stationären Versorgung
leisten wollen. Allerdings seien dazu
im Sinne des Patientenschutzes ausreichende Kenntnisse der Umgangs- und
Fachsprache unerlässlich: „Nur eine
gute Kommunikation zwischen den
Heilberufen und den Patientinnen und
Patienten sowie deren Angehörigen
bietet Schutz vor Missverständnissen
und Unklarheiten, die einer richtigen
Diagnose und Therapie sowie einer
Therapietreue entgegenstehen können.“ Bis zum nächsten Treffen der Gesundheitsminister im kommenden Jahr
sollen die Eckpunkte eines bundeseinheitlichen Überprüfungsverfahrens
16 | Brandenburgisches Ärzteblatt 9 • 2013
vorliegen. Eine wesentliche Grundlage dürfte dabei die Stellungnahme der
Bundesärztekammer vom 28. Februar
2013 bilden. Die BÄK fordert darin allgemeine Sprachkenntnisse mindestens
auf dem Level B2 sowie ausreichende
Kenntnisse der medizinischen Fachsprache. Nach Ansicht der GMK soll
eine länderübergreifende Gutachtenstelle für Gesundheitsberufe die Anerkennungspraxis ausländischer Berufsabschlüsse verbessern.
einem Bericht mit dem Titel „Gesundheit und Demografie“ die Auswirkungen der demografischen Entwicklung
auf den Bedarf an präventiven, ambulanten, stationären, rehabilitativen
und pflegerischen Leistungen erstellen, regionale Lösungen vorstellen
und statistische Informationen bündeln. Die Ergebnisse werden für die
nächste Hauptkonferenz erwartet, die
am 26. und 27. Juni 2014 in Hamburg
stattfindet.
Pandemievorsorge
verbessern
In den letzten Monaten sorgten Medienberichte für Aufmerksamkeit, in
denen von klinischen Arzneimittelprüfungen die Rede war, die im Auftrag
von westdeutschen und internationalen pharmazeutischen Unternehmen
in der DDR durchgeführt wurden. Die
GMK beschloss einstimmig, zu prüfen,
ob dabei die damals geltenden nationalen und internationalen Standards
für solche Tests eingehalten wurden.
Eine unabhängige Forschungsgruppe
soll die Aufarbeitung übernehmen. Die
verantwortlichen Pharmaunternehmen
wurden aufgefordert, sich aktiv an
dem Projekt zu beteiligen. Außerdem
setzt sich die GMK dafür ein, die Nachfolgeeinrichtungen der damals beteiligten Krankenhäuser und anderen Institutionen weiterhin für das Thema zu
sensibilisieren. Diese sollen noch vorhandene Unterlagen zur Auswertung
zur Verfügung stellen.
Einstimmig beschloss die Gesundheitsministerkonferenz, dass die Nationale Impfkonferenz im Jahr 2015 von
Berlin und Brandenburg als gemeinsamer Gesundheitsregion durchgeführt
werden soll. Darüber hinaus wurde
eine „Geschäftsstelle Nationaler Impfplan“ auf den Weg gebracht. Sie soll
helfen, die im Impfplan formulierten
Ziele besser zu erreichen. Die Länder
möchten außerdem den Bund in der
Pandemievorsorge stärker in die Verantwortung nehmen. So unterstrichen
die Gesundheitsminister ihre Auffassung, dass die Sicherstellung der Versorgung im Fall einer Pandemie als
Bundesaufgabe zu normieren sei.
Die GMK wies auf die großen Herausforderungen hin, die dem Gesundheitswesen aus dem demografischen
Wandel erwachsen. Die Arbeitsgemeinschaft der Obersten Landesgesundheitsbehörden (AOLG) soll in
n Mark Berger, LÄKB
Aktuell
Medizinische Hochschule
Start der Ärzteausbildung in Brandenburg verschoben
Schlechte Nachrichten für die
mehr als 300 Bewerber auf einen Studienplatz der Medizinischen Hochschule Brandenburg
Theodor Fontane (MHB): Die neue
Hochschule wird nicht wie geplant
noch in diesem Jahr ihren Betrieb
aufnehmen. Der Wissenschaftsrat lehnte das Konzept in seiner
jetzigen Form ab. Die Initiatoren
der Hochschule sind dennoch zuversichtlich, dass der Studienbetrieb im kommenden Jahr beginnen kann.
„Das Jahr 2013 ist schon so weit fortgeschritten, dass der sehr ambitionierte Zeitplan leider nicht zu halten ist“,
erklärte Prof. Dr. Dieter Nürnberg, der
Leiter der Hochschulentwicklung in
Neuruppin. Der Zuspruch aus den ärztlichen Standesvertretungen, seitens der
Hausärzte, aus den mit der MHB verbundenen Kliniken und kooperierenden Forschungseinrichtungen sei aber
mit jedem Monat gewachsen. „Eine
eigenständige Brandenburgische Medizinische Hochschule ist notwendig
und sie wird kommen“, ist sich Prof.
Dr. Nürnberg daher sicher.
Schärferes Profil gefordert
Seit September 2012 liegt dem Brandenburgischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur der Antrag auf Anerkennung der Hochschule
und des Modellstudiengangs Medizin
vor. Das Ministerium hat diesen Antrag
zur Prüfung an den Wissenschaftsrat
weitergeleitet. Dabei handelt es sich
um ein Gremium, das die Bundes- und
Landesregierungen in Fragen der inhaltlichen und strukturellen Entwicklung von Wissenschaft, Forschung und
Hochschullehre berät.
Unter anderem wünschte der Wissenschaftsrat eine Schärfung des Ausbildungsprofils der „Personalen Medizin“
mit frühem Praxisbezug, mehr hauptamtliche Professoren, eine bessere Vernetzung mit der brandenburgischen
Forschungslandschaft und mehr Laborflächen für Forschung und Lehre.
Außerdem vermissten die Gutachter
ein klares Konzept, um das Abwandern Änderungsantrag als einen wichtigen
der Mediziner nach dem Ende des Stu- Schritt, um das Projekt zügig weiterdiums zu verhindern.
verfolgen zu können.
„Wir kannten schon seit der Anhörung beim Wissenschaftsrat die
Schwächen in unserem Antrag“, erklärt Prof. Dr. Wilfried Pommerien, der
stellvertretende Leiter der Abteilung
Hochschulentwicklung. Diese würden nun in einer überarbeiteten Version ausgemerzt. So werde deutlicher
dargestellt, wie eine Kombination aus
Lehrpraxen ab dem 1. Semester und
einer verpflichtenden Weiterbildung in
Brandenburg den Ortsbezug der Studenten stärken soll. Die BTU Cottbus
stelle in Senftenberg zu mietende Laborflächen zur Verfügung, weitere Angebote gäbe es bereits in Neuruppin
und Brandenburg an der Havel. Auch
die Zahl der hauptamtlichen Mitarbeiter soll steigen. Sah der ursprüngliche
Antrag noch 28 Vollzeitkräfte vor, sind
es in der neuen Versionen nun 45 Professoren, wissenschaftliche Mitarbeiter
und administrative Kräfte. Als „Heidenarbeit“ bezeichnet Prof. Dr. Pommerien den Aufbau eines Forschungsnetzwerkes. „Wir sind aber dabei, auch das
zu stemmen.“ Insgesamt wertet er den
Letztendlich entscheidet
die Politik
Brandenburg wird länger
als geplant auf die ersten
selbst ausgebildeten Mediziner warten müssen.
Quelle: Thomas Kölsch/pixelio.de
Letztendlich entscheidet aber nicht
der Wissenschaftsrat über die Zulassung der Hochschule, sondern die
brandenburgische Landesregierung.
Dort hat der Rücktritt von Matthias
Platzeck vom Amt des Ministerpräsidenten ein politisches Stühlerücken
ausgelöst. Zumindest gilt Platzecks
Nachfolger, der bisherige Innenminister
Dietmar Woidke, als Unterstützer des
Hochschulprojektes, wie aus dem Umfeld der MHB zu hören ist. Im Juli hatte
Finanzminister Helmuth Markov bei einem Besuch in Neuruppin erklärt, dass
eine Anschubfinanzierung für das Projekt denkbar sei – allerdings vermutlich erst ab dem Jahr 2015. Im Doppelhaushalt 2013/2014 sind keine entsprechenden Fördermittel eingeplant.
Eine dauerhafte Förderung schloss der
Finanzminister aber „definitiv“ aus.
n Mark Berger, LÄKB
Brandenburgisches Ärzteblatt 9 • 2013 | 17
Aktuell
Krankenhaus Märkisch Oderland
Orthopädische Klinik als Endoprothetikzentrum zertifiziert
Die orthopädische Klinik des
Krankenhauses Märkisch-Oderland am Standort Wriezen wurde im Juni als Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung zertifiziert. Sie ist damit die erste in
Berlin und Brandenburg, der nach
dem Start des Zertifizierungsverfahrens im Oktober 2013 das Gütesiegel EPZmax verliehen wurde.
Das Team des
Endprothetikzentrums
in Wriezen
Foto: Krankenhaus MärkischOderland
Der Zertifizierung ging ein intensiver
Vorbereitungsprozess voraus. Das Ärzteteam um Chefarzt Dr. med. Hagen
Hommel hatte bereits ein Jahr zuvor
mit den Planungen dafür begonnen.
Wichtige Grundlagen waren der bereits erreichte Qualitätsstandard und
große Erfahrungen in der Endoprothetik, die sich auch in den hohen Operationszahlen ausdrückten. Jährlich werden in der Klinik rund 720 primäre Endoprothesen – Hüfte und Knie – sowie
80 bis 90 Wechseloperationen durchgeführt.
Das neue Zertifizierungssystem EndoCert stellt ganz konkrete Anforderungen nicht nur an die zu zertifizierende
Klinik, sondern an jeden einzelnen der
Operateure. So müssen sie eine festgelegte Anzahl an Operationen im Jahr
nachweisen. Die Senior-Hauptoperateure – in Wriezen der Chefarzt und
ein Oberarzt – führen jährlich 100 primäre Operationen sowie 25 WechselOPs durch. Die drei Hauptoperateure
implantieren mindestens 50 Endoprothesen im Jahr. Damit sind die Anforderungen deutlich höher, als für eine
Klinikzulassung zur Teilnahme an der
18 | Brandenburgisches Ärzteblatt 9 • 2013
Knieendoprothesenversorgung, für die
bis vor kurzem lediglich 50 Prothesen
im Jahr insgesamt nachzuweisen waren. Das Zentrum in Wriezen sichert
zudem, dass nun bei jeder Operation
ein zertifizierter Hauptoperateur anwesend ist.
Jede Komplikation wird dokumentiert,
bewertet und kontrolliert, um die Qualität der Patientenversorgung ständig
weiter verbessern zu können. Nachgewiesen werden muss, dass die Qualitätskriterien bereits seit einem Jahr erfüllt werden, um so die Nachhaltigkeit
des Qualitätsniveaus zu dokumentieVoraussetzung für das Zertifikat ist ren. Hauptoperateure, von denen die
außerdem eine standardmäßig schnel- Qualitätskriterien nicht erfüllt werden,
le und unkomplizierte Zusammenar- verlieren ihren Status.
beit aller Ärzte und Berufsgruppen auf
höchster Qualitätsstufe. Hinzu kommt Endoprothetikzentren der Maximalals wesentliche Forderung der Nach- versorgung stellen sich einem jährliweis einer funktionierenden Netz- chen Audit. Nach drei Jahren müssen
werkstruktur. Beide Standorte des sie das Zertifikat gegenüber einem
Krankenhauses Märkisch-Oderland in neuen Team von Auditoren in einer
Strausberg und Wriezen arbeiten eng Rezertifizierung verteidigen. Sie sind
zusammen. Eine sehr gut ausgestattete überdies verpflichtet, sich ForschungsPhysiotherapie und zwei Medizinische aufgaben zu stellen, eigene Studien zu
Versorgungszentren behandeln viele initiieren und durchzuführen. Das Team
Patienten prä- und poststationär. Die in Wriezen arbeitet derzeit an drei Stuorthopädische Klinik unterstützt die dien in enger Kooperation mit der
MVZ in Strausberg und Wriezen und Berliner Charité. Eine Studie beschäfeine orthopädische Praxis in Bad Frei- tigt sich z. B. im Bereich der Knieenenwalde personell.
doprothetik mit der Beobachtung von
Schnittblöcken anhand vorgefertigter
Der Erwerb der Rehabilitationsklinik Bilder, die individuell für jeden PatienBad Freienwalde durch das Kranken- ten hergestellt werden. Sie ersparen
haus im vergangenen Jahr ermöglicht bestimmte Arbeiten im OP, die Operazudem, dass vor allem orthopädische tionen werden präziser und kürzer.
Patienten der Region wohnortnah
weiter behandelt werden können. Der Chefarzt Dr. med. Hommel betont:
Kontakt zu den niedergelassenen Ärz- „Durch die Zertifizierung erhoffen wir
ten der Region wird intensiv gepflegt. uns eine langfristige Optimierung aller
Seit 2011 sind sie in Weiterbildungs- Prozesse, Verbesserung der Ergebnisveranstaltungen des Krankenhauses qualität, mehr Transparenz für die eineingebunden. Weitere Kooperations- gesetzten Techniken und die Optimiepartner sind niedergelassene Physio- rung der therapeutischen Maßnahmen
therapeuten, Sozialdienste, die Kran- bei gleichzeitiger Senkung der Kosten,
kenkassen und Prothesenhersteller. was vor allem unseren Patienten zuguDie Klinik erfüllt besonders hohe Auf- te kommt. Spezialisierungen und damit
lagen bei der Auswahl, Prüfung und Medizin der Spitzenklasse, wie sie das
Verwendung der Implantate und ga- zertifizierte Endoprothetikzentrum der
rantiert auch damit einen maximalen Maximalversorgung im Standort WrieQualitätsstandard.
zen bietet, kommen nicht nur der Bevölkerung in unserer dünn besiedelten
Strenge Qualitätskriterien Oderregion zugute, sondern ziehen
auch Patienten aus ganz Brandenburg,
Die Klinik richtet sich nach den für aus Berlin und darüber hinaus an.“
Zentren der Maximalversorgung neuen, streng geregelten Qualitätsindikatoren. Diese beziehen sich auf Prozesse n Anna Szalek,
Krankenhaus Märkisch-Oderland
und bestimmte Abläufe bis hin zu den
OP-Zeiten und den Zeiten je Operateur.
Aktuell
4. Kompaktkurs in der Oberlinklinik
Kinderorthopädie – im Fokus
Am 31. Mai und 1. Juni 2013
fand in der Oberlinklinik unter
Schirmherrschaft der „Brandenburgischen Orthopädischen Gesellschaft“ (BOG) der nunmehr 4.
Kompaktkurs in der Kinderorthopädie in Potsdam statt. Kursteilnehmer waren sowohl Assistenzund Fachärzte aus der Orthopädie
und Unfallchirurgie, als auch viele
Kinderärzte, die ihre Kenntnisse in
der Kinderorthopädie erweitern,
festigen oder auch wieder auffrischen wollten.
Wie bereits in den vergangen Jahren
zahlte sich die Teilnehmerbegrenzung
in Sicht auf die Qualität des Kurses aus.
Aufgrund des sehr hohen praktischen
Anteils hat dieser Kurs durchaus die
Bezeichnung Workshop verdient. So
konnten alle Teilnehmer die klinischorthopädische Untersuchung mit Kindern und ihren Eltern erproben, sonographisch Hand anlegen, auch Gipsund Verbandstechniken erlernen und
üben, so zum Beispiel die Gipstechnik beim Klumpfuß im Rahmen der
Ponseti-Behandlung.
In Übersichtsreferaten wurden unter
Leitung von Chefarzt Dr. Robert Krause und Oberarzt Dr. Stefan Blume die
großen Themenkomplexe der Kinderorthopädie durch erfahrene Fachärzte dargestellt. Das Spektrum der Themen reichte von angeborenen Erkrankungen, über die Früherkennung und
stadiengerechte Behandlung der Hüftdysplasie, die Diagnostik und Therapie
der kindlichen Bein- und besonders
Fußfehlstellungen bis hin zu modernen konservativen und operativen Behandlungsmöglichkeiten der Skoliose.
Auch die spezifischen Diagnose- und
Behandlungsverfahren in der Neuroorthopädie, einer eigenen Fachabteilung
Fortbildungen
2013
Praktische Übungen
standen im Mittelpunkt
des Kompaktkurses
Bild: Oberlinklinik
der Oberlinklinik, wurden dargestellt
und demonstriert. Fallvorstellungen aus
der Klinik und der Nachsorge gewährleisteten einen praxisnahen und sehr lebendigen Kursablauf.
Die 28 Teilnehmer zeigten sich in der
Evaluation hoch zufrieden mit dem
Kurs, der mit 16 Fortbildungspunkten
durch die Landesärztekammer Brandenburg zertifiziert wurde. Die Oberlinklinik mit ihrem Team Kinderorthopädie wird auch im nächsten Jahr diesen Kurs anbieten, um den vielen interessierten Kollegen eine systematisierte
Fortbildung in der Kinderorthopädie
zu ermöglichen. Da sich für den Kurs
2014 heute bereits Teilnehmer vorangemeldet haben, sollten sich Interessierte rechtzeitig unter der folgenden Mailadresse registrieren lassen:
[email protected]. Das
genaue Kursdatum wird im Januar
2014 bekannt gegeben.
n Chefarzt Dr. Robert Krause, Abteilung Extremitätenchirurgie/
Kinderorthopädie in der Oberlinklinik
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Berliner Notfallkurs & Hauptstadt-Notarztkurs
Zusatzqualifikation Intensivtransport (DIVI)
Kindernotfallkurs nach dem Curriculum der DIVI
Grundlagen der Intensivmedizin (ICU Beginner)
termine, Anmeldung & weitere Kurse unter www.naw-berlin.de
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Brandenburgisches Ärzteblatt 9 • 2013 | 19
Aktuell
Brandenburgs Kliniken vorgestellt
Brandenburg Klinik Bernau bei Berlin
Die Brandenburg Klinik
Bernau bei Berlin
Fotos: Brandenburg Klinik
Die Brandenburg Klinik Bernau
bei Berlin (BBK) versteht sich als
interdisziplinär arbeitendes Rehabilitationszentrum. Ihr medizinisches Behandlungsspektrum umfasst die Fachdisziplinen Orthopädie, Kardiologie, Psychosomatik
und Neurologie in allen Phasen bis
hin zur neurologischen Frührehabilitation (Phase B) mit 105 Betten.
Davon stehen bis zu 20 Betten
für beatmete Patienten zur Verfügung. Träger des Hauses ist die
Unternehmensgruppe Michels, die
neben den Standorten in BerlinBrandenburg auch in Sachsen und
Niedersachsen Rehabilitationseinrichtungen betreibt. Insgesamt
verfügt die BBK über 700 Betten
und behandelt über 9.000 Patienten jährlich.
die Therapiekonzepte kontinuierlich
an den aktuellen Forschungsstand
Mit dem Abschluss der ersten Rah- angepasst. In den letzten Jahren lag
menvereinbarung am 20. Juni 1990 der Schwerpunkt auf dem Ausbau
war die Brandenburg Klinik die erste der neurologischen Frührehabilitation,
Rehabilitationsklinik, die in den neu- einschließlich Beatmung und Psychoen Bundesländern ihre Tore öffnete. somatik. So bezog die Neurologie im
Schon im Oktober 1990 wurde der Jahr 2010 ihren Ersatzneubau „ParkGrundstein für die Neuerrichtung des klinik“ mit 140 Betten, die speziell für
Hauses gelegt. Nach nur einjähriger die Anforderungen der neurologischen
Bauzeit stand der Neubau für die In- Rehabilitation konzipiert sind. Die Abdikationen Orthopädie und Neurolo- teilungen Kardiologie und Orthopädie
gie, im Februar 1991 reisten die ers- bezogen nach umfassenden Renovieten kardiologischen Rehabilitanden rungsarbeiten ein gemeinsames Haus
an, die damals noch in den ehemali- für 100 kardiologische und 130 orthogen Wohnhäusern der Staatsführung pädische Rehabilitanden.
der DDR untergebracht wurden. In
Neurologische
Behandlung in allen
Phasen
Ein Blick in die
neurologische Abteilung
den über 20 Jahren ihres Bestehens
hat die BBK dynamisch auf die sich
verändernden Anforderungen des Gesundheitswesens reagiert. So wurden
20 | Brandenburgisches Ärzteblatt 9 • 2013
Die Klinik bietet alle gängigen und
modernen Therapien für die Indikationen Kardiologie, Psychosomatik und
Orthopädie. In der Neurologie können
Patienten unmittelbar nach der akutstationären Versorgung (Phase A) in
den weiteren Phasen B, C und D auf
qualitativ hohem Niveau rehabilitiert
werden. In der Phase B werden Menschen mit schwersten Schädigungen
des Nervensystems aufgenommen,
die meist bewusstseinsgemindert sind
und eine intensivmedizinische Überwachung benötigen. Die postprimäre
Phase C beginnt, wenn diese Überwachung nicht mehr notwendig ist
und die Patienten wieder in der Lage
sind, an der Therapie mitzuarbeiten.
Für diese Phase stehen in der Brandenburg Klinik 68 Betten zur Verfügung.
Die Anschlussheilbehandlung (Phase D)
tritt schließlich ein, wenn die Selbständigkeit im Alltag wieder nahezu hergestellt wurde, aber weiterhin Rehabilitationspotenzial vorhanden ist.
In der kardiologischen Rehabilitation geht es darum, den aktuellen Leistungsstand des Patienten zu erfassen
und darauf aufbauend eine individuelle
Behandlung zu entwickeln, welche die
krankheitsbedingten Risiken berücksichtigt.
In der Fachabteilung für Psychosomatik profitieren die Patienten von einem
Spektrum unterschiedlicher Therapieformen. Das integrative Therapiekonzept basiert auf einer psychodynamischen Grundorientierung und setzt
auf eine Kombination aus einzel- und
gruppentherapeutischer Behandlung.
Die orthopädische Abteilung kümmert sich um chronische Erkrankungen und Verletzungsfolgen im Bereich
der Stütz- und Bewegungsorgane. Die
Grundlage bilden Maßnahmen zur Prävention sowie Leistungen zur medizinischen Rehabilitation, zur Teilhabe am
Arbeitsleben und am Leben in der Gemeinschaft.
Aktuell
Erfolg durch
Zusammenarbeit
Insgesamt stehen den Rehabilitanden eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, die sich
von der Blutgasanalyse über EKG und
Endoskopie bis zur Spirometrie erstrecken. Zur Entwöhnung beatmeter Patienten stehen zwanzig Plätze bereit. In
Kürze wird das Angebot durch einen
Computertomographen erweitert. Um
eine Lehrküche zur Verfügung steht.
Seit Jahren betreibt die BBK auch eine
Aphasie-Station in der Neurologie und
eine Abteilung für die Behandlung von
posttraumatischen Belastungsstörungen in der Psychosomatik.
Das Haus bietet dem medizinischen
Nachwuchs eine Vielzahl von Weiterbildungsmöglichkeiten (s. Kasten).
Neue Mitarbeiter erhalten Orientierung
durch ein zertifiziertes Einarbeitungskonzept, in dessen Zentrum die Be-
Einarbeitungskonzept sowie die Möglichkeit zur Hospitation erleichtern den
Berufsbeginn. Hinzu kommen umfassende Fort- und Weiterbildungsprogramme.
Engagement in der
Forschung
Die BBK gehört seit September 2010
dem Stifterkreis einer Professur für Rehabilitationswissenschaften an der UniBild links:
Die Klinik liegt inmitten
einer reizvollen
Landschaft
Bild rechts:
Auch Logopäden gehören
zum Reha-Team
das Wohl der Patienten kümmert sich
ein interdisziplinäres Team aus Ärzten,
Pflegekräften, Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden, Psychologen und
Neuropsychologen. Hinzu kommen Sozialarbeiter, Ernährungs-, Musik- und
Sporttherapeuten.
Der Leitgedanke des Rehabilitationskonzeptes der BBK besteht darin, dass
Erfolge durch das therapeutische Team
in Zusammenarbeit mit dem Rehabilitanden erzielt werden. Die Teams stimmen sich eng miteinander ab, um eine
bestmögliche Betreuung zu gewährleisten. Das Resultat ist eine interdisziplinäre Betreuung in Einzel- und Gruppentherapien, wobei die individuellen
Therapieziele gemeinsam mit dem Patienten erarbeitet werden.
Breites therapeutisches
Angebot
treuung durch Mentoren bzw. Praxisanleiter steht. Außerdem werden auch
Altenpfleger, Gesundheits- und Krankenpfleger, Bürokaufleute und Kaufleute für Bürokommunikation ausgebildet.
Die Mitarbeiter profitieren von flexiblen
Arbeitszeitmodellen, außerdem stehen
ihnen auf dem Klinikgelände verschiedene Sport- und Fitnessmöglichkeiten
zur Verfügung. Unterstützung bei der
Wohnungssuche, ein umfangreiches
Weiterbildungsbefugnisse:
FA Neurologie (30 Monate)
FA Psychiatrie und Psychotherapie
(12 Monate)
u FA Psychosomatische Medizin und
Psychotherapie (36 Monate)
u FA Orthopädie und Unfallchirurgie
(18 Monate)
u FA Innere Medizin und Kardiologie
(12 Monate)
u
versität Potsdam an. Dieses Engagement soll der Rehabilitationsforschung
im Land Brandenburg zu einer universitären Basis verhelfen, innovative Verfahren entwickeln und die Qualität der
Aus- und Weiterbildung verbessern.
Darüber hinaus gibt es Kooperationen
im Rahmen von Forschungsprojekten
mit den Universitäten in Leipzig, Magdeburg und Lübeck, dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, der
Charité, der RWTH Aachen, der University of Southampton, der University of
Pannonia, der Leibniz-Gesellschaft und
der Berliner Humboldt-Universität.
u
n Mark Berger, LÄKB
Allgemeine Daten
Brandenburg Klinik Bernau bei Berlin
Brandenburgallee 1
16321 Bernau-Waldsiedlung
Tel.: 033397 33313
E-Mail: [email protected]
Internet:
http://www.brandenburgklinik.de
Fachabteilungen:
u Neurologie
u Kardiologie
u Psychosomatik
u Orthopädie
ZB Sozialmedizin (12 Monate)
u ZB Rehabilitationswesen
(12 Monate)
u ZB Geriatrie (12 Monate)
u ZB Psychotherapie fachgebunden
(psychodynamische/tiefenpsychologische Psychotherapie)
u ZB Physikalische Therapie und
Balneologie (12 Monate)
u Basisbefugnis Innere Medizin
(24 Monate)
u
Zu den therapeutischen Angeboten zählen unter anderem Entspannungsverfahren, die medizinische
Trainingstherapie an Geräten, Gesprächs-, Sprach- und Musiktherapie.
Auf Wunsch werden sogar die Angehörigen in die Therapie mit eingebunden. Ein besonderes Augenmerk
liegt auf edukativen Angeboten wie
der Ernährungsberatung, für die auch
Brandenburgisches Ärzteblatt 9 • 2013 | 21
Aktuell
Brandenburger Betriebsärzte
18. Ludwigsfelder wissenschaftlicher Nachmittag
Dipl.-Psych. Sabine
Mühlbach referierte zum
Thema „Beurteilung
psychischer Belastungen“
Foto: Andrea Nimke
Am 05.06.2013 war es wieder
soweit. Im Hotel Residenz am
Motzener See trafen sich die Betriebsärzte der Region beim 18.
Ludwigsfelder wissenschaftlichen
Nachmittag zu interessanten Vorträgen und zum aktiven Erfahrungsaustausch. Organisiert wurde die Traditionsveranstaltung
durch den Landesverband des
Verbandes deutscher Betriebsund Werksärzte Brandenburg unter der Verantwortung der Vorsitzenden Dr. med. Renate Fischer.
Erstmalig wurde in diesem Jahr auch
das medizinische Assistenzpersonal direkt angesprochen. So bot die Firma
Vistec AG ein Schulungsprogramm
zum Thema „Sehteste“ an, welches
parallel zur Weiterbildungsveranstaltung für die Betriebsärzte stattfand.
Die von Herrn Piper geleitete praxisnahe Schulung ermöglichte den 22 angereisten Assistentinnen auch, sich über
Schwierigkeiten bei der Umsetzung der
gesetzlichen Vorgaben auszutauschen.
4. Säule des
Gesundheitswesens
Die Vortragsreihe wurde mit einer
Kurzpräsentation über den 116. Deutschen Ärztetag eröffnet. Berichterstatter MR Dr. Dietmar Groß, der bereits
zum 6. Mal als Delegierter an dieser
wichtigen berufspolitischen Veranstaltung teilgenommen hatte, musste sich
wegen seines Katastropheneinsatzes
beim Elbehochwasser vertreten lassen. Auch seinem Engagement ist es
zu verdanken, dass die Arbeitsmedizin
in der Ärzteschaft inzwischen als „4.
Säule des deutschen Gesundheitswesens“ wahrgenommen wird. Mit drei
Entschließungsanträgen wurde auch
in diesem Jahr auf die Notwendigkeit
zur Stärkung der betriebsärztlichen
Betreuung aufmerksam gemacht. Der
wichtigste Entschließungsantrag „Vorbeugen, Aufklären, Helfen – Betriebsärzte sind unverzichtbar. Resolution zur
Sicherung des arbeitsmedizinischen
Nachwuchses“ kam vom Vorstand der
Bundesärztekammer und wurde mit
22 | Brandenburgisches Ärzteblatt 9 • 2013
Mehrheit von den 250 Delegierten Viren im Nasenraum bereits inaktivieangenommen.
ren. Dieser Impfstoff ist besonders für
Kinder sehr geeignet.
Im Anschluss informierten DM Ursula
Kranz und Dr. med. Frank Eberth vom
Stressfaktor Multitasking
Gewerbeärztlichen Dienst über Gesetzesvorhaben der Bundesregierung, wie Beim Thema psychische Gesunddie Novellierungen der Biostoffverord- heit lag in diesem Jahr der Fokus auf
nung und der arbeitsmedizinischen der Beurteilung psychischer BelastunVorsorgeverordnung. Die angedachten gen. So präsentierte Dipl.-Psych. SaVeränderungen beflügelten die Diskus- bine Mühlbach aus dem Landesamt
sion. Außerdem wurden Hinweise zu für Arbeitsschutz die Ergebnisse des
den neuen Arbeitsmedizinischen Re- Stressreports 2012. Zu den häufigsten
geln und zum Seuchenalarmplan der Stressfaktoren zählen demnach „MulLandesregierung gegeben.
titasking“, starker Termin- und Leistungsdruck, ständig wiederkehrende
Das medizinische Rahmenprogramm Arbeitsvorgänge sowie Störungen und
bildete in diesem Jahr der Vortrag Unterbrechungen. Mit ca. 20 Prozent
„Grippeimpfstoff – Neues aus der For- ist der Umsetzungsstand der Erfasschung“. Prof. Dr. med. Peter Wutzler sung psychischer Belastungen in der
stellte die Möglichkeiten und Grenzen Bundesrepublik deutlich zu gering. Als
eines adäquaten Grippeschutzes ge- Ursachen für diese Mängel wurden negenüber. Besonders betroffen von ei- ben den Schwierigkeiten der einzelnen
ner Infektion sind Kinder und ältere Er- Begriffsabgrenzungen vor allem die
wachsene. Als Herausforderungen für Vielzahl der Analyseinstrumente und
die Forschung benannte Prof. Dr. med. Handlungshilfen betont, die aktuell zur
Wutzler drei Faktoren: Eine lebenslan- Verfügung stehen.
ge Immunisierung, eine hundertprozentige Schutzwirkung in allen Alters- Durch diese erstklassigen Vorträge,
gruppen sowie die Wirksamkeit gegen die wie gewohnt hohe Teilnehmerzahl
alle Influenzaviren. Erste Schritte hat und das hervorragende Ambiente war
die Forschung hier bereits erreicht. So dieser Tag wieder ein voller Erfolg. So
kann eine höhere Wirksamkeit bei äl- freuen sich die Teilnehmer bereits auf
teren Menschen durch neue Adjuvan- ein Wiedersehen im nächsten Jahr.
tien, aber auch mit Hilfe einer intradermalen Injektion erzielt werden. Ein
intranasaler Lebendimpfstoff könnte n Dr. Renate Fischer
Aktuell
Medizingeschichte
130 Jahre „Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde“
Um 1800 bemerkte ein unbekannter Berliner Arzt über die Berliner medizinischen Verhältnisse:
„Die meisten hiesigen Ärzte wußten mit kranken Kindern in der Tat
nicht umzugehen und viele von ihnen gestanden es geradezu.“ Das
Dilemma bestand auch darin, dass
es ein Missverhältnis zwischen
übergroßer Sterblichkeit der Kinder einerseits und den abnehmenden Geburtenzahlen in den wachsenden Großstädten andererseits
gab. Hier sah sich der Staat genötigt, der Gesundheitsförderung
von Säuglingen und Kindern mehr
als bisher Beachtung zu schenken. Die Sterblichkeit lag jedoch
bei Kindern unter zwei Jahren mit
20 Prozent in den kommenden
Jahren unverändert hoch.
Der Jenenser Naturphilosoph und Arzt
Prof. Dr. Lorenz Oken rief am 18. September 1822 die „Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte“ in Leipzig ins Leben. Prof. Dr. Wilhelm Ziemssen nannte sie die Alma mater, aus der
später zahlreiche wissenschaftliche
Gesellschaften, wie die „Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde“, hervorgingen. Erst 46 Jahre später wurde in Dresden auf Initiative des Stettiner Kinderarztes Dr. August Steffen
die „Pädiatrische Abteilung in der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und
Ärzte“ gegründet. Die Kinderheilkunde
musste sich jedoch auch weiterhin unter den starken Widerständen von Seiten der etablierten Medizin, vor allem
in den Universitäten, als selbstständiges
Fach schrittweise aus der Inneren Medizin in den weiteren 50 Jahren lösen.
Am 18. September 1883 fand in Freiburg auf der 56. Versammlung der
Deutschen Naturforscher und Ärzte
die Gründung der „Gesellschaft für
Kinderheilkunde“ statt. Sie erfolgte
durch eine kleine Anzahl von Pädiatern
aus der Schweiz und aus Deutschland.
Bis 1910 war Dr. August Steffen Vorsitzender dieser Gesellschaft. Die erste
Mitgliederliste umfasste 97 Ärzte.
1921 wurde auf der ersten Nachkriegstagung in Jena unter dem Vorsitz
des Greifswalder Prof. Dr. Erich Peiper
der Name der Gesellschaft in „Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde“ erweitert. Auf der Tagung 1926 in
Düsseldorf wurde unter dem Vorsitz
des Rostocker Kinderarztes Prof. Dr.
Hermann Brüning die „Wirtschaftliche
Vereinigung“ gegründet, aus der 1971
der „Berufsverband der Kinderärzte
Deutschlands e. V.“ hervorging.
Der eigentliche Beginn der wissenschaftlichen Pädiatrie in Deutschland
fällt auf das Jahr 1830 mit dem Leiter
der ersten Kinderabteilung an der Charité, Stephan Friedrich Barez. Die Neugeborenen- und Säuglingssterblichkeit
lag hier allerdings bei 70 Prozent. Erst
in den Jahren 1840 bis 1852 und später entstanden weitere selbstständige
Anstalten für Kinderkrankheiten.
Erster Lehrstuhl in Berlin
1894 konnte der erste Lehrstuhl für
Kinderheilkunde in Deutschland in Berlin eingerichtet und mit dem bekannten Pädiater Prof. Dr. Otto Heubner besetzt werden. 1901 wurde an drei von
19 deutschen Universitäten die Kinderheilkunde als Lehrfach angeboten,
1918 wurde es obligates Prüfungsfach
beim Medizinischen Staatsexamen.
Von 1919 bis 1921 gab es 15 Ordinariate an den Kinderkliniken. In der Folge
kam es zur Berufung von Professoren
für Kinderheilkunde an fast allen Medizinischen Fakultäten, zuletzt 1939 in
Erlangen. Schließlich wurde 1924 auf
dem Kinderärztetag in Bremen der
Facharzt für Kinderheilkunde inauguriert. Die Kinderheilkunde war somit
seit Mitte der 20er Jahre ein fester,
selbstständiger und ausgewiesener
Bestandteil der klinischen Medizin in
Deutschland. 1983 verfügte die Gesellschaft über 4.000 Mitglieder. In der
Folge kam es zu einer Erweiterung der
Aufgaben in der Betreuung und Versorgung von Jugendlichen, die bisher
keinem anderen Fachgebiet zugeordnet waren, was 1996 zur Umsetzung
in „Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin“ und im
Jahre 2005 in „Gesellschaft für Kinderund Jugendmedizin“ (DGK) führte.
Staatliche Lenkung
in der DDR
Eine Parallelgesellschaft für Kinderheilkunde entstand mit der Eingrenzung der DDR durch die Mauer. Auf Initiative von Prof. Dr. Lothar Weingärtner kam es zur Gründung einer Gesellschaft für Kinderheilkunde. Die regionalen kinderärztlichen Vereinigungen
blieben aber weiterhin bestehen. In
der Folge kam es zu einer staatlich gelenkten, durchorganisierten und kontrollierten Betreuung von Säuglingen
und Kindern. Diese begann bereits bei
der Geburt und setzte sich bis in das
hohe Schulalter fort. Trotz aller Zwänge und Mangelzustände haben die
Kinderärzte der DDR Hervorragendes
geleistet. Nach der Wende kam es zur
Zusammenführung der DGK mit der
Gesellschaft für Pädiatrie der DDR, die
24 Jahre bestanden hatte.
In den folgenden Jahren hat sich die
Struktur der Gesellschaft für Kinderund Jugendmedizin kontinuierlich verändert und sich durch Gesellschaften,
Spezialgebiete und Arbeitsrichtlinien
innerhalb der Kinderheilkunde stark
differenziert. Der weitere Weg der Kinderheilkunde mit diesen strukturellen
Veränderungen scheint offen zu sein.
n Prof. Dr. Hans Reddemann, Greifswald
Leuchten-Ausstellung Lichtplanung Montage
Cottbus An der Oberkirche
Sandowerstr. 53 www.lichtgalle.de
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Brandenburgisches Ärzteblatt 9 • 2013 | 23
rezensiert
Bauch, J.; Bruch, H.-P.; Heberer, J.;
Jähne, J. (Herausgeber)
„Behandlungsfehler
und Haftpflicht in der
Viszeralchirurgie“
Springer, 2010
383 Seiten, 50 Abb.
ISBN: 3642053718
Preis: 84,99 €
Die Einstellung zu Behandlungsfehlern
in der Medizin hat sich in den letzten
Jahren gewandelt. Die Rechte des Patienten sind deutlich gestärkt worden.
20 Jahre (!) Diskussion um ein Patientenrechtegesetz, das im Februar dieses Jahres in Kraft trat, waren 20 Jahre Ansporn für die Ärzteschaft, das
Berufsrecht, die Berufspflichten und
den Umgang mit den Patienten bei Behandlungsfehlern auf den Prüfstand zu
stellen.
Das vorliegende Buch spiegelt diese
interessante Entwicklung eines gemeinsamen Angehens der Juristen und der
Ärzte bei der Etablierung eines aktiven
Fehlermanagements wieder. Die Herausgeber haben durch ihre langjährige Tätigkeit als Chirurgen, Juristen und
Gutachter die für dieses Projekt notwendige Kompetenz erworben.
In verständlicher Form wird die Bedeutung der Aufklärung des Patienten, der
Dokumentation und der Etablierung
von Behandlungspfaden erläutert, aber
auch der Umgang mit schon eingetretenen Behandlungsfehlern.
Elisabeth Lange
„15-Minuten-Gerichte für
Diabetiker“
Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH &
Co. KG, 2012
144 Seiten
ISBN: 978-3-89993-630-8
22,95 €
Gerade unsere übergewichtigen Typ
II-Diabetiker essen ja kaum etwas und
haben auch keine Zeit. Ganz gleich ob
in der Sprechstunde, während einer Diabetes-Schulung oder im Familienkreis
hören Sie das immer wieder.
Ein kurz gehaltenes Vorwort und
ein einleitendes Kapitel über die
24 | Brandenburgisches Ärzteblatt 9 • 2013
Der spezielle Teil wird von ausgewiesenen Experten der Viszeralchirurgie
abgehandelt und bezieht alle allgemeinchirurgischen und viszeralchirurgischen Eingriffe von der Ösophaguschirurgie bis zur Proktologie, der
Endokrinologie und der Transplantationschirurgie der Leber und Niere ein.
Die Autoren liefern uns den aktuellen
Stand der Viszeralchirurgie einschließlich der Literaturhinweise. Die grundlegende Bedeutung der präoperativen
Diagnostik, der Indikationsstellung zur
Operation, der Aufklärung, der OP-Vorbereitung, der Operation und der postoperativen Behandlung wird hervorgehoben, der spezielle Fokus liegt auf den
typischen Gefahren und deren Vermeidung. Die Übersichtlichkeit der Darstellung typischer Behandlungsfehler wird
durch tabellarische Übersichten in den
einzelnen Kapiteln gewahrt. Sie stellen
eine empfehlenswerte Grundlage für
die präoperative Patientenaufklärung
dar. Ebenso wird auf die Problematik
der Abgrenzung der Verantwortlichkeiten des Internisten und des Chirurgen
eingegangen. Im Kapitel der Leberchi­
rurgie wird die institutionalisierte, enge
interdisziplinäre Zusammenarbeit zur
Vermeidung indikatorischer Fehler bei
Leberresektionen gefordert.
Das Haftungsrecht richtet sich heute am Leitbild des mündigen selbstbestimmten Patienten aus. Die gegenseitige Kontrolle aller an der Behandlung
Beteiligten fördert die Kommunikation
und beugt dadurch Fehlern vor. Die Dokumentation aller Behandlungsabläufe
Entstehung des Diabetes und den Zusammenhang mit der Ernährung weisen sehr verständlich für Betroffene
und Interessierte auf die Wichtigkeit
des Themas „Ernährung“ hin. Ernährungsempfehlungen statt Verbote, eine
Ballaststoffhitliste, Wissenswertes zum
Thema Süßstoff und vieles mehr finden
sich im ersten Teil des Ratgebers.
Eine zeitgemäße, schnelle, gesunde
und abwechslungsreiche Küche für
stoffwechselgestörte Menschen aufzuzeigen, das ist das Anliegen dieses
kleinen Büchleins. Viele bunte, einfach
nachzukochende Rezepte, in 15 Minuten zubereitet, finden Sie hierin. Zum
Beispiel bekommen Sie schon Appetit bei den Gedanken an Schupfnudeln mit Mohn und Erdbeeren oder
gewährleistet dem Arzt die Nachvollziehbarkeit seiner Maßnahmen und
kann bei Klagen des Patienten das
Prozessrisiko verringern. Hier öffnet
sich aber auch die Kluft zwischen der
wünschenswerten und dem Patienten
zustehenden „sprechenden“ Medizin
und der ausufernden Dokumentationspflicht, die dem Arzt die Zeit für den
Patienten raubt.
Das vorliegende Buch kann allen
Chirurg­innen und Chirurgen, ob in Weiterbildung zum Facharzt, in verantwortlicher Position im Krankenhaus, oder in
der eigenen Praxis tätig, empfohlen
werden.
n Dr. Renate Schuster
Fischsuppe mit Pilzen. Natürlich sind
diese Gerichte nicht nur für Diabetiker geeignet. Die gesamte Familie wird
Ihre Kochkünste loben.
n Dipl. med. Sigrid Schwark
personalia
Klinikum Niederlausitz GmbH
Klinikumchefin ist nun „eigene Tochter“
Zum 1. Juni 2013 hat die Klinikumgeschäftsführerin Simone Weber-Karpinski die Geschäftsführung der beiden
neu gegründeten Tochtergesellschaften der Klinikum Niederlausitz GmbH
übernommen. Mit Beschluss der Gesellschafterversammlung wurde die
Abberufung von Simone Weber-Karpinski als Geschäftsführerin der Klinikum Niederlausitz GmbH zeitgleich
zum 1. Juni 2013 vorgenommen. Die
alleinige Leitung des Klinikums bleibt
bei dem bisherigen Geschäftsführer
Hendrik Karpinski. Ihm zur Seite steht
der Prokurist Uwe Böttcher.
Diese Entwicklung entspricht einem
einvernehmlich vorbereiteten Prozess
der strategischen Entwicklung des regionalen Klinikums vom klassischen
Gesundheitsdienstleister hin zu einem
modernen kommunalen Unternehmen mit weiteren sozialen, bildungsund sozialpädagogischen Aufgabenschwerpunkten. In den beiden neuen
Gesellschaften werden die Themen
vom sogenannten Kerngeschäft der
stationären Krankenhausversorgung
abgeteilt und in den Töchtern zusammengeführt.
Simone Weber-Karpinski war seit Juni
2002 gemeinsam mit Hendrik Karpinski
Geschäftsführerin der Klinikum Niederlausitz GmbH. Zuvor leitete sie den Bereich Bau und Technik des Klinikums.
n Klinikum Niederlausitz GmbH
Gesellschaft für Leben und Gesundheit mbH
Dr. Jörg Mocek bleibt weiter an der Spitze der GLG
Dr. Jörg Mocek bleibt weiter kaufmännischer Geschäftsführer der GLG
Gesellschaft für Leben und Gesundheit mbH. Dieser Beschlussempfehlung des GLG-Aufsichtsrates folgte
die GLG-Gesellschafterversammlung
in Eberswalde.
Bislang hatte Dr. Jörg Mocek die
Funktion kommissarisch wahrgenommen. Gemeinsam mit der medizinischen Geschäftsführerin, Dr. med. Steffi
Miroslau, wird der erfahrene Finanzdezernent die Konsolidierung des Unternehmens fortsetzen und die GLG als
modernen Verbund von Gesundheitseinrichtungen in kommunaler Trägerschaft weiterentwickeln.
Die Entscheidung für die Besetzung
fiel nach einem mehrmonatigen Ausschreibungsverfahren zur Findung eines kaufmännischen Geschäftsführers, bei dem sich zahlreiche Bewerber
vorgestellt hatten. Der 50-jährige Dr.
Jörg Mocek, der bislang noch die Funktion des Dezernenten für Öffentliche
Ordnung, Bildung und Finanzen des
Landkreises Barnim innehatte, gibt diese nun mit der festen Übernahme der
GLG-Geschäftsführung ab.
n Gesellschaft für
Leben und Gesundheit mbH
Klinikum Frankfurt (Oder) GmbH
Neue Chefärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Am 1. Juni 2013 übernahm Priv.- Doz.
Dr. med. Christiane Richter-Ehrenstein
(47) die Leitung der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Klinikum Frankfurt (Oder). Frau PD Dr.
Richter-Ehrenstein absolvierte ihr Medizinstudium an der Freien Universität
Berlin. Ihre Promotion erlangte sie im
Jahr 1994 am Klinikum Rudolf Virchow.
Die in Düsseldorf geborene Mutter von zwei Kindern war mehr als
10 Jahre als Oberärztin an der Charité zu Berlin tätig. Seit 2011 war sie
nach Stationen in der Schweiz, England
und Kanada in der Abteilung von Prof.
Achim Schneider leitende Oberärztin
am interdisziplinären Brustzentrum der
Charité, Campus Mitte. Im Jahr 2012
habilitierte Frau PD Dr. Richter-Ehrenstein an der Medizinischen Fakultät
der Charité, Universitätsmedizin Berlin, für das Fach Frauenheilkunde und
Geburtshilfe zum Thema „Organzentren in der Onkologie: Interdisziplinäre
Integration am Beispiel der Senologie.“
Aufgrund ihrer umfangreichen Erfahrungen bei der Behandlung von Brustkrebspatientinnen wurde Frau PD Dr.
Richter-Ehrenstein von der Deutschen
Krebsgesellschaft zum „Senior Mammaoperateur“ ernannt. Der Schwerpunkt ihrer klinischen und wissenschaftlichen Tätigkeit gilt der Senologie (Lehre von der weiblichen Brust)
sowie der Früherkennung und Vorbeugung weiblicher Krebserkrankungen.
Frau Dr. Richter-Ehrenstein freut sich
jedoch, nun wieder die gesamte Frauenklinik zu vertreten.
n Klinikum Frankfurt (Oder) GmbH
Brandenburgisches Ärzteblatt 9 • 2013 | 25
personalia
Wir gratulieren
zum Geburtstag im September
99 Jahre
79 Jahre
75 Jahre
MR Dr. med. Julius Daubert, Oderberg
SR Dr. med. Ursula Gast, Senftenberg
MR Dr. med. Ingrid Jänisch, Zossen,
OT Wünsdorf
MR Dr. med. Josef Köstler, Birkenwerder
Dr. med. Christel Lehmann,
Königs Wusterhausen, OT Wernsdorf
MR Dr. sc. med. Herbert Semmler, Treuenbrietzen
MR Dr. med. Werner Zastrow, Eberswalde
Dr. med. Hans-Jürgen Paelecke,
Ahrensfelde, OT Eiche
94 Jahre
SR Dr. med. Elisabeth Daubert, Beeskow
86 Jahre
Dr. med. Siegfried Adler, Eberswalde
83 Jahre
SR Dr. med. Ursula Motsch, Potsdam
Dr. med. Gisela Schröder, Brandenburg
82 Jahre
Dr. sc. med. Wilfried de Néve, Eggersdorf
MR Werner Gottwald, Senftenberg
OMR Dr. med. Eberhard Hetzke, Cottbus
SR Eberhard Schultrich,
Märkisch Luch, OT Buschow
MR Dr. med. Heiko Wolter, Brandenburg
81 Jahre
Dr. med. Kurt Fritsche, Zeuthen
SR Waltraud Prill, Rathenow
Prof. Dr. sc. med. Kurt Schellnack,
Königs Wusterhausen
80 Jahre
MR Dr. med. Horst Berg, Frankfurt (Oder)
Dr. med. Karl Kosmann, Woltersdorf
78 Jahre
SR Brigitte Giebler, Wittenberge
OMR Dr. med. Ingrid Hörning, Cottbus
Dr. med. Horst Müller, Brandenburg
MR Priv.-Doz. Dr. sc. med. Wilfrid Seifart, Bernau
Dr. med. Hanni Zeinert, Kolkwitz
70 Jahre
Dr. med. Klaus Golle, Neuenhagen
Dr. med. Ludwig Oehme, Königs Wusterhausen
Dr. med. Ingrid Radtke,
Mühlenbecker Land, OT Schildow
OMR Dr. med. Dieter Scholz, Strausberg
Dr. med. Rainer Vetter, Bad Wilsnack
65 Jahre
Dr. med. Bettina Holze, Kloster Lehnin
77 Jahre
OMR Dr. med. Klaus-Dieter Berlin, Cottbus
SR Dr. med. Anna-Katharina Ebert, Wandlitz
Dr. med. Wolf Erler, Rathenow
Dr. med. Hans-Georg Hempel, Küstriner Vorland
MR Dr. med. Peter Schmoll, Bad Saarow
Dr. sc. med. Gerhard Tomschke, Oranienburg
76 Jahre
Dr. med. Helga Gutschlag, Potsdam
SR Dr. med. Günter Milek, Nauen
Priv.-Doz. Dr. sc. med. Horst-Dietrich Otto,
Wandlitz
Dr. med. Elisabeth Steinert, Lauchhammer
Wir bitten unsere Leser, die nicht mit der Veröffentlichung einverstanden sind, um Mitteilung
bis zum 5. des Vormonats. Leider ist es uns aus
meldetechnischen Gründen nicht möglich, alle
Sterbefälle automatisch zu erfassen. Wir bitten
hier um eine kurze Information durch die Angehörigen. Kontakt: 0355 780100 oder E-Mail:
[email protected].
Hinweis: Ab der Ausgabe 10/2012 werden nur
noch die Daten derjenigen Ärztinnen und Ärzte abgedruckt, die sich ausdrücklich damit einverstanden erklärt haben (vgl. Ausgabe 5/2013,
S. 26; 6/2013, S. 28).
Gratulationen
Veröffentlichung von persönlichen Daten im BÄB
In der Rubrik „PERSONALIA“ veröffentlicht das Brandenburgische
Ärzteblatt Geburtstage von Ärztinnen und Ärzten aus Brandenburg
ab dem 60. Lebensjahr. Diese Gratulation ist jedoch aus datenschutzrechtlichen Gründen vom Einverständnis der Jubilare abhängig. Die
Veröffentlichung erfolgt nur noch
nach Einwilligung. Dazu genügt es,
wenn Sie diesen Abschnitt ausgefüllt an uns senden.
❑ Ich erkläre mich damit einverstanden, dass die Landesärztekammer Brandenburg aus Anlass meines
60., 65., 70., 75. und aller weiteren Geburtstage meinen Namen, Wohnort, Geburtsmonat und
Geburtsjahr in der Rubrik „PERSONALIA“ des Brandenburgischen Ärzteblattes abdruckt.
❑ Ich erkläre mich damit einverstanden, dass die Landesärztekammer Brandenburg im Todesfall meinen Namen, Wohnort, Geburts- und Sterbedatum in der Rubrik „PERSONALIA“ abdruckt.
Diese Einverständniserklärung kann ich jederzeit gegenüber der Landesärztekammer Brandenburg
widerrufen.
Landesärztekammer Brandenburg
Hauptgeschäftsstelle
Meldewesen
Postfach 10 14 45
03014 Cottbus
Name, Vorname
Straße
Postleitzahl, Ort
Datum, Unterschrift
26 | Brandenburgisches Ärzteblatt 9 • 2013
Geburtsdatum
tagungen & kongresse
Kurse und Fortbildungsangebote
Land Brandenburg
1. Qualitätskonferenz Brandenburger
Krankenhäuser
7P
10. Sept. 2013, 9:00 bis 17:00 Uhr
Ort: Inselhotel Potsdam-Hermannswerder
Leitung: Dr. med. Schreck
Auskunft: Landeskrankenhausgesellschaft
Brandenburg e. V.,
Zeppelinstraße 48, 14471 Potsdam
Telefon: 0331 2755320 • Fax: 0331 2755321
E-Mail: [email protected]
Weiterbildungskurs Sozialmedizinje 80 P
gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB
Aufbaukurs G/H
16. bis 27. Sept. 2013
15. bis 26. Sept. 2014
Grundkurs C/D
14. bis 25. Okt. 2013
3. bis 14. Nov. 2014
Grundkurs A/B
5. bis 16. Mai 2014
Aufbaukurs E/F
24. Febr. bis 7. März 2014
Ort: Bernau
Kursleiter: Prof. Dr. med. J.-U. Niehoff, Oderaue
Auskunft: SalusCon GmbH,
Angerstraße 8, 16259 Oderaue
Telefon: 033457 46858 oder 030 530116320
Fax: 030 530116329
Internet: www.saluscon.de
Der Arzt als Salutologe
18. Sept. 2013, 18:00 Uhr
Ort: Restaurant Wandlitzsee, Wandlitz
5. Senftenberger Palliativ- und Hospiztag
„Zwischen den Stühlen: Grenzflächen in
der Palliativmedizin“
8P
21. Sept. 2013, 9:00 bis 16:00 Uhr
Ort. Hochschule Lausitz Senftenberg
Auskunft: Hospizdienst Oberspreewald-Lausitz e.V.,
Fischreiher Straße 7, 01968 Senftenberg
Telefon/Fax: 03573 368892
E-Mail: [email protected]
Internet: www.hospizdienst-osl.de
Kompaktkurs Notfallmedizin
(80 Stunden)
80 P
21. bis 29. Sept. 2013
2. bis 10. Nov. 2013
Teilnehmergebühr: 550 €
San Arena-Training – Babycode
21. Sept. 2013
Teilnehmergebühr: 95 €
Recht im Rettungsdienst/Luftrettung
26. Sept. 2013
Teilnehmergebühr: 60 €
Krisenmanagement im Rettungsdienst in
außergewöhnlichen Situationen
16./17. Okt. 2013
Teilnehmergebühr: 120 €
Qualifikationsseminar Leitender Notarzt
23. bis 26. Okt. 2013
Teilnehmergebühr: 700 €
Rezertifizierung Prehospital Poly Trauma
Management
29. Okt. 2013
30. Nov. 2013
Teilnehmergebühr: 250 €
Schockraummanagement
16. Nov. 2013
Teilnehmergebühr: 110 €
Prehospital Poly Trauma Management
22./23. Nov. 2013
6./7. Dez. 2013
Teilnehmergebühr: 360 €
Atemwegsmanagement
13. Dez. 2013
Teilnehmergebühr: 95 €
Ort und Auskunft:
Landesrettungsschule Brandenburg e. V.,
Pieskower Straße 33, 15526 Bad Saarow
Telefon: 033631 3335 • Fax: 033631 5204
E-Mail: [email protected]
Internet: www.landesrettungsschule.de
3. Havelländischer Notfalltag
„Hand aufs Herz“
6P
28. Sept. 2013, 10:00 Uhr
Ort: MAFZ Erlebnispark Paaren im Glien
Auskunft: Rettungsdienst Havelland GmbH,
Ketziner Straße 19, 14641 Nauen
Telefon: 03321 421901 • Fax: 03321 42151050
E-Mail:
[email protected]
Internet: www.havelland-kliniken.de/Rettungsdienst-Havelland/index.html
28. Frankfurter Orthopädiesymposium
„30 Jahre Klinik für Orthopädie“
8P
5. Okt. 2013, 9:00 bis 17:00 Uhr
Ort: Kleist Forum Frankfurt (Oder)
Auskunft: Klinik für Orthopädie
Klinikum Frankfurt (Oder),
Müllroser Chaussee 7, 15236 Frankfurt (Oder)
Telefon: 0335 5482631 • Fax: 0335 5482632
E-Mail: [email protected]
Möglichkeiten zur Optimierung der
Prozess­abläufe eines Prostatazentrums2 P
16. Okt. 2013
Die Erektile Dysfunktion
1P
18. Dez. 2013
Ort und Auskunft: Helios Klinikum Bad Saarow,
Pieskower Straße 33, 15526 Bad Saarow
Telefon: 033631 73466 • Fax: 033631 73136
E-Mail: [email protected]
Andere Bundesländer
Gynäkologen berichten über ihre Projekterfahrungen – Online-Präsentation von
Ärzte ohne Grenzen (in englischer Sprache)
18. Sept. 2013
Auskunft: Ärzte ohne Grenzen e.V.,
Rosenstraße 10, 53111 Bonn
E-Mail: [email protected]
Internet: www.aerzte-ohne-grenzen.de
30. Kongress der Gesellschaft für
Arthroskopie und Gelenkchirurgie
19. bis 21. Sept. 2013 in Wiesbaden
18. Internationaler Schulterkurs
23. bis 25. Sept. 2013 in München
54. Kongress der Deutschen Gesellschaft
für Handchirurgie
10. bis 12. Okt. 2013 in Düsseldorf
Deutscher Kongress für Orthopädie und
Unfallchirurgie
22. bis 25. Okt. 2013 in Berlin
3. Wirbelsäulenschmerzkongress
23. Nov. 2013 in München
Auskunft: Intercongress GmbH, Wilhelmstraße
7, 65185 Wiesbaden
Telefon: 0611 9771655 • Fax: 0611 9771616
Internet: www.intercongress.de
Qualifikation Fachgebundene Genetische
Beratung (72 Stunden)
2. bis 5. Okt. und 30. Okt. bis 2. Nov. 2013 in
Würzburg
Auskunft:
Deutsche Gesellschaft für Humangenetik e.V.,
Inselkammerstraße 5,
82008 München-Unterhaching
Telefon: 089 55027855 • Fax: 089 55027856
E-Mail: [email protected]
Internet: www.akademie-humangenetik.de
Doppler- und Duplexsonographie in der
Gefäßdiagnostik
Interdisziplinärer Grundkurs
4. bis 6. Okt. 2013 in Rostock
15. bis 17. Nov. 2013 in Dresden
31. Jan. bis 2. Febr. 2014 in Dresden
27. bis 29. Juni 2014 in Dresden
12. bis 14. Nov. 2014 in Dresden
Leitung und Auskunft: Prof. Dr. Schweizer,
Krankenhaus Küchwald,
Bürgerstraße 2, 09113 Chemnitz
Telefon: 0371 33342501 • Fax: 0371 33342567
E-Mail: [email protected]
Spezialkurs Intensivtransport
24 P
25. bis 27. Okt. 2013 in Hamburg
Teilnehmergebühr: 375 €
Auskunft: Asklepios Institut für Notfallmedizin,
Eiffestrasse 664b, 20537 Hamburg
Tel.: 040 1818842810 • Fax: 040 1818842811
E-Mail: [email protected]
Internet: www.asklepios.com/ifn
Führungskräftetraining
9P
8. Nov. 2013, 9:00 bis 17:00 Uhr
Ort: Sana-Krankenhaus Rügen, Bergen
Auskunft: Gesundheits-Akademie-Rügen GmbH,
Calandstraße 7-8, 18528 Bergen auf Rügen
Telefon: 03838 392297 • Fax: 03838 3150169
E-Mail: [email protected]
Internet: www.gesundheits-akademie-ruegen.de
Fortbildungsangebote
unter www.laekb.de
Rubrik Fortbildung/
Fortbildungs­termine
Alle Angaben sind
ohne Garantie. Bei
Rückfragen
bitte
direkt an den Veranstalter wenden.
Brandenburgisches Ärzteblatt 9 • 2013 | 27
kvbb informiert
Übersicht der Entscheidungen des Landesausschusses der Ärzte und Krankenkassen
des Landes Brandenburg zur Anordnung bzw.
Aufhebung von Zulassungsbeschränkungen
im Bezirk der Kassenärztlichen Vereinigung
Brandenburg nach § 103 Abs. 1 bis 3 SGB V
i.V.m. § 16b Ärzte-ZV
Planungsbereich (Mittelbereich)
Hausärzte
Bad Belzig
x
Bad Freienwalde
1,0
Beeskow
x
Bernau bei Berlin
10,5
Brandenburg a. d. Havel
8,0
Cottbus
Planungsbereich (Mittelbereich)
Hausärzte
Planungsbereich (Mittelbereich)
Hausärzte
Hennigsdorf
2,5
Potsdam
x
Herzberg (Elster)
0,5
Prenzlau
1,0
Jüterbog
1,0
Pritzwalk – Wittstock
4,0
Königs Wusterhausen
6,5
Rathenow
4,5
Schönefeld – Wildau
8,5
Kyritz
x
Die Übersicht enthält die Entscheidungen des Landesausschusses per 05.06.2013 für die Arztgruppen in den jeweiligen Planungsbereichen bis einschließlich des Beschlusses 240/13. Die für Zulassungen gesperrten Planungsbereiche/Arztgruppen
sind mit einem „x“ gekennzeichnet. Die Zahlenangaben in den offenen Planungsbereichen weisen
auf die Anzahl möglicher Zulassungen hin.
x
Lauchhammer – Schwarzheide
2,5
Schwedt/Oder
10,0
Eberswalde
6,5
Luckenwalde
4,0
Seelow
1,0
Eisenhüttenstadt
1,5
Ludwigsfelde
11,0
Senftenberg – Großräschen
6,5
x
Spremberg
5,5
Lübbenau
5,0
Strausberg
5,5
2,0
Teltow
0,5
13,0
Templin
1,5
Elsterwerda – Bad Liebenwerda
x
Erkner
Lübben
2,5
Falkensee
13,0
Nauen
Finsterwalde
1,0
Neuenhagen b. Bln.
Forst (Lausitz)
4,0
Frankfurt (Oder)
x
Fürstenwalde/Spree
4,0
Guben
6,5
Planungsbereich (Landkreis)/Arztgruppen
Neuruppin
3,0
Werder (Havel) – Beelitz
9,5
Oranienburg
8,0
Zehdenick – Gransee
3,5
Zossen
4,5
Perleberg – Wittenberge
x
Augenärzte
Chirurgen
Frauenärzte
Hautärzte
HNO-Ärzte
Kinderärzte
Nervenärzte Orthopäden
Psychotherapeuten
Urologen
Barnim
x
x
x
1,0
x
x
0,5
x
2,0
x
Brandenb. a.d. H./
St. Potsdam-Mittelmark
x
x
x
x
x
x
0,5
x
6,5
x
Cottbus/Stadt
x
x
x
x
x
x
x
x
x/*0,5
x
Dahme-Spreewald
x
x
x
0,5
x
x
x
x
2,5
x
Elbe-Elster
1,0
x
x
1,5
x
x
1,5
1,5
6,0
x
Frankfurt (Oder)/St./
Oder-Spree
x
x
x
x
x
x
x
1,0
9,0
x
Havelland
x
x
1,0
0,5
0,5
x
x
1,0
0,5
x
Märkisch-Oderland
x
x
x
x
x
x
x
x
4,5
x
Oberhavel
x
x
0,5
0,5
0,5
x
x
x
0,5
x
0,5
x
x
0,5
0,5
x
0,5
1,0
6,0
0,5
x
x
x
x
x
x
x
x
4,0
x
Oberspreewald-Lausitz
Ostprignitz-Ruppin
Potsdam/Stadt
x
x
x
x
x
x
x
x
X
x
Prignitz
x
x
x
1,5
x
x
x
x
4,0
x
1,0
x
0,5
1,5
x
x
0,5
x
x/*3,5
/**1,0
x
Teltow-Fläming
x
x
x
x
x
x
1,0
x
4,0
x
Uckermark
x
x
x
x
x
x
x
x
5,0
x
Spree-Neiße
28 | Brandenburgisches Ärzteblatt 9 • 2013
kvbb informiert
Planungsbereich (Raumordnungsregion)/Arztgruppen
Zuordnung Landkreis/kreisfreie Stadt/Kreisregion
zur Raumordnungsregion
Fachinternisten
(fachärztl. tätig)
Radiologen
Havelland-Fläming
Havelland, Brandenburg a. d. H., Potsdam, Potsdam-Mittelmark,
Teltow-Fläming
x
x
Lausitz-Spreewald
Elbe-Elster, Dahme-Spreewald, Cottbus, Oberspreewald-Lausitz
x
x
Oder-Spree, Frankfurt (Oder), Märkisch-Oderland
x
x
Prignitz-Oberhavel
Prignitz, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin
x
x
Uckermark-Barnim
Uckermark, Barnim
x
x
Oderland-Spree
Planungsbereich/Arzt­
gruppen
KV-Bereich Brandenburg
Anästhesisten
x
* Anzahl Zulassungsmöglichkeiten für ärztliche Psychotherapeuten in für Psychotherapeuten
gesperrten Planungsbereichen
** Anzahl Zulassungsmöglichkeiten für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten in für Psychotherapeuten gesperrten Planungsbereichen
In Regionen der blau gekennzeichneten Bereiche werden Zulassungen gefördert.
Im Auswahlverfahren werden nur Anträge berücksichtigt, die vollständig eingereicht werden.
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen,
dass gemäß der Bedarfsplanungs-Richtlinie
eine Überversorgung dann angezeigt ist, wenn
durch einen Vergleich zwischen der für den Planungsbereich maßgeblichen allgemeinen Verhältniszahl für die Arztgruppe und der für den
Planungsbereich ermittelten örtlichen Verhältniszahl eine Überschreitung von 10 v. H. festgestellt wird.
Insofern ist nicht grundsätzlich davon auszugehen, dass für die in der Übersicht noch nicht
gesperrten Planungsbereiche/Arztgruppen
eine Unterversorgung angezeigt ist. Wir empfehlen daher dringend jedem niederlassungswilligen Arzt, sich vor der Antragstellung in der
KV Brandenburg, Unternehmensbereich Qualitätssicherung/Sicherstellung, über die jeweilige
Versorgungssituation zu informieren.
Öffentliche Ausschreibungen von Vertragsarztsitzen gemäß § 103 Abs. 4 SGB V
In Gebieten, für die der Landesausschuss der
Ärzte und Krankenkassen eine Zulassungssperre angeordnet hat, schreibt die KV Brandenburg
gem. § 103 Abs. 4 SGB V nach Antragstellung folgende Vertragsarztsitze zur Nachbesetzung aus:
laufende Bewerbungskennziffer: 30/2013
Fachrichtung: Hausärzte
Planungsbereich: * Bad Belzig
gewünschter Übergabetermin: 01.10.2013
laufende Bewerbungskennziffer: 31/2013
Fachrichtung: Innere Medizin/SP Hämatologie
und internistische Onkologie
Planungsbereich: Potsdam
gewünschter Übergabetermin: 01.01.2014
laufende Bewerbungskennziffer: 34/2013
Fachrichtung: HNO-Heilkunde
Planungsbereich: Potsdam
gewünschter Übergabetermin: 01.10.2013
laufende Bewerbungskennziffer: 35/2013
Fachrichtung: Kinder- und Jugendmedizin
Planungsbereich: Brandenburg an der Havel/
Potsdam-Mittelmark
gewünschter Übergabetermin: 01.01.2014
laufende Bewerbungskennziffer: 36/2013
Fachrichtung: Orthopädie
Planungsbereich: * Potsdam
gewünschter Übergabetermin: sofort
laufende Bewerbungskennziffer: 33/2013
Fachrichtung: Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Planungsbereich: Uckermark
gewünschter Übergabetermin: 01.07.2014
Nähere Auskünfte erhalten Sie beim Unternehmensbereich Qualitätssicherung/Sicherstellung
der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg,
Ansprechpartnerinnen:
Ingeborg Prößdorf, Tel.-Nr.: 03312309323 oder
Karin Rettkowski, Tel.-Nr.: 03312309320.
Die schriftliche Bewerbung für die ausgeschriebenen Vertragsarztsitze ist zwingend erforderlich.
Sie muss die Bewerbungskennziffer, die Anschrift,
die Telefonnummer, die Facharztanerkennung
sowie Angaben zum möglichen Praxisübernahmezeitpunkt enthalten. Unter dem Stichwort
„Ausschreibung“ sind die Unterlagen bei der
KV Brandenburg, Friedrich-Engels-Str. 103/104,
14473 Potsdam, einzureichen.
Wir machen ausdrücklich darauf aufmerksam,
dass in der Warteliste eingetragene Ärzte nicht
automatisch als Bewerber für die ausgeschriebenen Vertragsarztpraxen gelten.
Weitere Informationen über Angebote für Praxisübernahmen können Sie unserer Homepage
unter www.kvbb.de (Stichwort: Praxisbörse) entnehmen oder persönlich unter den Rufnummern
03312309320 oder -323 erfragen.
* hälftiger Versorgungsauftrag
Brandenburgisches Ärzteblatt 9 • 2013 | 29
LUGV, Abteilung Gesundheit
HygienemaSSnahmen
Rettungs- und qualifizierte Krankentransportdienste
Diese Empfehlungen gelten für den Rettungsund qualifizierten Krankentransportdienst gemäß § 3 Abs. 4 BbgRettG und richten sich an
die integrierten Leitstellen, die Träger und Betreiber des Rettungsdienstes sowie Ärzte im
ambulanten, stationären, rehabilitativen Sektor
und die Gesundheitsämter des Landes Brandenburg. Mit den Empfehlungen wird der Tatsache
Rechnung getragen, dass jeder Patient als potenziell infektiös anzusehen ist und stets die Einhaltung der Standardhygiene erfolgen muss. Für
spezielle Fälle sind erweiterte Maßnahmen zu
definieren. Um den praktischen Nutzen für alle
Beteiligten zu erhöhen, den normativen Vorgaben zu entsprechen (§ 9 MBO, § 203 StGB,
§ 4 BDSG) und die zu ergreifenden Maßnahmen vom Gefährdungspotenzial abhängig zu
machen, wurden die Patientengruppen in 3 Kategorien eingeteilt. Dies bedeutet für die verordnenden Ärzte und die integrierten Leitstellen, dass, sofern bekannt, immer die jeweilige
Kategorie dem Rettungs- und qualifizierten
Krankentransportdienst mitzuteilen ist.
Für spezielle Sonderfälle, wie z. B. eine offene
Lungentuberkulose, ist nach ärztlicher Einzelfall­
entscheidung den Mitarbeitern des Rettungsund Krankentransportdienstes der Erreger bzw.
die Krankheit mitzuteilen. Hierbei sind die Vorgaben § 14 MedHygV Brandenburg bezüglich
Datenschutz und ärztlicher Schweigepflicht zu
beachten.
Verwendete Abkürzungen:
BbgRettG: Brandenburgisches Rettungsdienstgesetz, Gesetz über den Rettungsdienst im
Land Brandenburg
BDSG: Bundesdatenschutzgesetz
FFP: Filtering Face Piece (partikelfiltrierende
Halbmaske)
MBO: (Muster-)Berufsordnung für die in
Deutschland tätigen Ärztinnen und Ärzte
MedHygV: Verordnung über die Hygiene und
Infektionsprävention in medizinischen Einrichtungen
MERS-CoV: Middle East Respiratory Syndrome
Coronavirus
MRE: Multiresistente Erreger
MRGN: Multiresistente gramnegative Stäbchen
3MRGN: Multiresistente gramnegative Stäbchen mit Resistenz gegen 3 von 4 Antibiotikagruppen
4MRGN: Multiresistente gramnegative Stäbchen mit Resistenz gegen 4 von 4 Antibiotikagruppen
MRSA: Methicillin-resistenter Staphylococcus
aureus
RTW-I: Rettungs-Transportwagen-Infektionsschutz
SARS: Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom
StGB: Strafgesetzbuch
VRE: Vancomycin-resistente Enterokokken
Klassifizierung multiresistenter gramnegativer Stäbchen auf Basis ihrer phänotypischen Resistenzeigenschaften
Antibiotikagruppe
Leitsubstanz
Acylureidopenicilline
Enterobacteriaceae
Pseudomonas aeruginosa*
3MRGN
4MRGN
Piperacillin
R
R
Cephalosporine der 3./4.
Generation
Cefotaxim, und/oder Ceftazidim*
R
R
Carbapeneme
Imipenem und/oder Meropenem
S
R
Fluorchinolone
Ciprofloxacin
R
R
3MRGN
Nur eine
der vier
Antibiotikagruppen
wirksam
(sensibel)
Acinetobacter spp.
4MRGN
3MRGN
4MRGN
R
R
R
R
R
R
R
S
R
R
R
R
S = sensibel; R = resistent oder intermediär empfindlich; * gilt nur für die fettgedruckten Substanzen
Bundesgesundheitsbl 2012, 55:1313
Einteilung der Patienten in
folgende Kategorien
Kategorie A:
Patienten, bei denen kein Anhalt für das Vorliegen einer Infektionserkrankung besteht.
Patienten, bei denen zwar eine Infektion besteht und diagnostiziert wurde, diese jedoch
nicht durch beim Transport übliche Kontakte
übertragen werden kann. Dazu gehören auch
MRE-Kolonisierte/-Infizierte (z. B. Träger mit
MRSA, VRE, 3- und 4MRGN), bei denen durch
übliche Kontakte mit keiner Keimübertragung
zu rechnen ist.
Maßnahmen: Standardhygiene
Kategorie B:
Patienten, bei denen die Diagnose gesichert ist
oder der begründete Verdacht besteht, dass sie
an einer übertragbaren Infektionskrankheit leiden, wie z. B. offene Lungentuberkulose, humane Influenza, Meningokokkenmeningitis,
Masern. Dazu gehören auch MRE-Kolonisierte/
Infizierte (z. B. Träger mit MRSA, VRE, 3- und
4MRGN), bei denen mit Tröpfcheninfektion
oder infektiösen Aerosolen bei unkontrolliertem Sekretabgang, z. B. produktivem Husten,
gerechnet werden muss.
Maßnahmen: Es sind ergänzende Maßnahmen
über die Standardhygiene hinaus notwendig: Erweiterte Standardhygiene.
30 | Brandenburgisches Ärzteblatt 9 • 2013
Kategorie C 1:
Patienten, bei denen die Diagnose gesichert ist
oder der begründete Verdacht besteht, dass
sie an einer übertragbaren Infektionskrankheit
leiden, die für den Erkrankten sowie die Kontaktpersonen ein besonderes Risiko darstellt,
z. B. Pest, Lungenmilzbrand, SARS, Coronavirus
(MERS-CoV), Sonderformen der aviären Influenza (A/H7N9).
Maßnahmen: Es sind über die Standardhygiene
hinaus spezielle Schutzmaßnahmen notwendig.
Kategorie C 2:
Patienten, bei denen die Diagnose gesichert ist
oder der begründete Verdacht besteht, dass sie
an einer hochkontagiösen Erkrankung leiden
LUGV, Abteilung Gesundheit
wie z. B. virusbedingtes hämorrhagisches Fieber (Lassa, Ebola).
Maßnahmen: Es ist umgehend das Gesundheitsamt zu informieren. Die weiteren Maßnahmen über die Standardhygiene hinaus sind in
enger Abstimmung mit dem Amtsarzt zu treffen, z. B. Sekundärtransporte mit dem RTW-I
(Spezialrettungstransportwagen).
Es gelten die höchsten Schutzmaßnahmen, d. h.
bei Verdacht oder Nachweis einer hochkontagiösen Infektionskrankheit, die den Einsatz des
Spezialrettungstransportwagens RTW-I des Landes Brandenburg erfordert, ist das Vorgehen
nach dem aktuell gültigen Handlungsschema
des Landes Brandenburg zu berücksichtigen.
Kategorie A
Standardhygiene
Hygienische Händedesinfektion
Vor und nach jedem Patientenkontakt, vor aseptischen Tätigkeiten, nach jedem Kontakt mit potenziell infektiösem Material (z. B. Speichel, Blut,
Urin, Schutzkleidung einschl. Handschuhe) u/o
Oberflächen.
Mund-Nasen-Schutz (MNS)
Wird vom Begleitpersonal bei Gefahr der Exposition gegenüber einem infektiösen Aerosol getragen. Mindestens ein 3lagiger Mund-NasenSchutz in FFP1-Qualität.
Schutzkittel
Nicht erforderlich.
Handschuhe
Bei jedem möglichen Kontakt mit potenziell infektiösem Material (z. B. Speichel, Blut, Urin).
Nach Ablegen der Handschuhe hygienische
Händedesinfektion!
Flächendesinfektion
Bei direkter Kontamination während des Transportes mit potenziell infektiösem Material ist
eine sofortige wischdesinfizierende Reinigung
erforderlich (z. B. mit desinfektionsmittelgetränkten Einmaltüchern). Nach Patientenübergabe wischdesinfizierende Reinigung des patientennahen Umfeldes und aller Handkontaktflächen. Nach Abtrocknung der Oberflächen ist
das Fahrzeug wieder einsatzbereit.
Kategorie B
Erweiterte Standardhygiene
Hygienische Händedesinfektion
Vor und nach jedem Patientenkontakt, vor aseptischen Tätigkeiten, nach jedem Kontakt mit
potenziell infektiösem Material (z. B. Speichel,
Blut, Urin, Schutzkleidung einschl. Handschuhe)
u/o Oberflächen.
Mund-Nasen-Schutz (MNS)
Wird vom Begleitpersonal bei Gefahr der Exposition gegenüber einem infektiösen Aerosol getragen. Mindestens ein 3lagiger
Mund-Nasen-Schutz in FFP1-Qualität.
Hinweis: Bei Verdacht auf offene Tuberkulose ist
eine Atemschutzmaske mindestens der Schutzstufe FFP2 nötig.
Schutzkittel
Begleitpersonal trägt Schutzkittel (kein Overall) bei allen Tätigkeiten mit direktem Patientenkontakt (z. B. Abholung, Behandlungs-/Versorgungsmaßnahme während des Transportes,
Übergabe in Zieleinrichtung).
Das Begleitpersonal beim Patienten behält den
Schutzkittel bis zur Übergabe an. Nach der
Übergabe werden alle benutzten Schutzkittel
entsorgt.
Handschuhe
Bei jedem möglichen Kontakt mit potenziell infektiösem Material (z. B. Speichel, Blut, Urin).
Nach Ablegen der Handschuhe hygienische
Händedesinfektion!
Flächendesinfektion
Bei direkter Kontamination während des Transportes mit potenziell infektiösem Material ist
eine sofortige wischdesinfizierende Reinigung
erforderlich (z. B. mit desinfektionsmittelgetränkten Einmaltüchern).
Nach Patientenübergabe wischdesinfizierende
Reinigung des patientennahen Umfeldes und
aller Handkontaktflächen. Nach Abtrocknung
der Oberflächen ist das Fahrzeug wieder einsatzbereit.
• Das Tragen von Schutzkleidung in einer Fahrerkabine ist nicht erforderlich.
• Während des Transportes sind patientenseitig keine weiteren speziellen Hygienemaßnahmen notwendig.
• Ausnahme: Wenn es sein Gesundheitszustand erlaubt, trägt der Patient bei Atemwegserkrankungen mit Erregern dieser Kategorie
einen Mund-Nasen-Schutz in FFP1-Qualität.
Kategorie C 1
Spezielle Schutzmaßnahmen
Hygienische Händedesinfektion
Vor und nach jedem Patientenkontakt, vor aseptischen Tätigkeiten, nach jedem Kontakt mit potenziell infektiösem Material (z. B. Speichel, Blut,
Urin, Schutzkleidung einschl. Handschuhe) u/o
Oberflächen.
Mund-Nasen-Schutz (MNS)
Nicht ausreichend.
Atemschutz
Es muss eine Atemschutzmaske mindestens der
Schutzstufe FFP2 getragen werden.
Schutzkittel
Begleitpersonal trägt Schutzkittel (kein Overall erforderlich) bis zur Übergabe des Patienten. Nach der Übergabe werden alle benutzten
Schutzkittel entsorgt.
Schutzbrille
Bei Gefahr des infektiösen Aerosols und/oder
Schmierkontaktinfektion ist das Tragen einer
Schutzbrille mit seitlichem Spritzschutz erforderlich. Die benutzte Schutzbrille wird aufbereitet oder entsorgt.
Handschuhe
Bei jedem möglichen Kontakt mit infektiösem
Material (z. B. Speichel, Blut, Urin). Nach Ablegen der Handschuhe hygienische Händedesinfektion.
Flächendesinfektion
Bei direkter Kontamination während des Transportes mit potenziell infektiösem Material ist
eine sofortige wischdesinfizierende Reinigung
erforderlich (z. B. mit desinfektionsmittelgetränkten Einmaltüchern). Nach Patientenübergabe wischdesinfizierende Reinigung sämtlicher zugänglicher Flächen und Gegenstände.
Spezielle Anweisungen des Gesundheitsamtes
sind zu beachten.
• Wenn es sein Gesundheitszustand erlaubt,
trägt der Patient bei Atemwegserkrankungen
mit Erregern dieser Kategorie einen MundNasen-Schutz in FFP1-Qualität.
Kontakt:
Dr. M. Seewald
MUGV, Referat 23
E-Mail:
[email protected]
Infektionsschutz
Gemeldete Infektionskrankheiten im Land Brandenburg
(Auswahl)
Campylobacter
376
1094
Lyme-Borreliose
270
551
Norovirus**
112
2517
Rotavirus
49
3430
Keuchhusten
46
506
Windpocken
28
269
MRSA
15
89
Tuberkulose
9
59
Hepatitis C
4
34
EHEC/STEC
4
18
Listeriose
4
12
Hepatitis E
3
25
Masern
2
57
* vorläufige Zahlen, Stand: 07.08.2013 (durch Nachmeldun­
gen kann es Differenzen zwischen der Summe der
Einzel­monate und dem aktuellen Kumulativwert geben)
** ausschließlich labordiagnostische Fälle
Brandenburgisches Ärzteblatt 9 • 2013 | 31
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FACHÄRZTIN/FACHARZTES
FÜR ALLGEMEINMEDIZIN
(möglichst mit ZB oder Interesse für spezielle Schmerztherapie/Homöopathie/Naturheilverfahren/Akupunktur)
Als zunächst angestellte/-r Fachärztin/-arzt im MVZ übernehmen Sie
einen Fachbereich, den Sie eigenverantwortlich führen. Die Arbeit
bietet Ihnen neben der Möglichkeit der eigenständigen Tätigkeit auch
die Zusammenarbeit und Weiterbildung im Austausch mit anderen
Ärzten in verbundenen Versorgungszentren vor Ort und einer assoziierten, international anerkannten Privatklinik. Die Mitarbeit in diesem
Verbund eröffnet Ihnen darüber hinaus bis hin zu Beteiligungsmodellen weiterführende Perspektiven.
Für die Betreuung unserer Patienten suchen wir eine fachlich qualifizierte, kompetente und menschlich überzeugende Persönlichkeit.
Die Entlohnung erfolgt leistungsgerecht und besteht neben dem
Grundgehalt aus einem Leistungszuschlag, welcher sich an den Einnahmen der Praxis orientiert.
Es erwartet Sie eine Arbeits- und Lebensumgebung mit Herz und Stil.
Wenn Sie eine ärztliche Herausforderung mit Perspektive suchen,
freuen wir uns darauf, Sie kennenzulernen.
Für weitere Auskünfte steht Ihnen Herr Gunter Stöhrl, unter Tel.:
03661/45870040 und E-Mail: [email protected] sehr
gerne zur Verfügung.
Bitte richten Sie Ihre ausführliche schriftliche Bewerbung an:
MVZ Gartenweg GbR, Gartenweg 5, 07973 Greiz/Vogtland
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FÄ/FA für Unfallchirurgie, FÄ/FA für Innere Medizin/Diabetologie und
FÄ/FA für Neurologie
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Kurse / Seminare / Fortbildung
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WISSENSFORUM
18. Oktober 2013
Hygienemuseum in Dresden
9:00 - 17:00 Uhr
FAFachärztin
/ FÄ
Unfallchirurg
für Neurologie
/ Facharzt
/ D-Arzt
oder
für Neurologie
(m/w)
Psychiatrie
Vorträge rund um den Bereich
Gesundheit und Medizin.
von orthopädischen MVZ in Berlin gesucht.
Tel.: 0172 3018808
Tauschen Sie sich mit Berufskollegen aus und sammeln Sie
zusätzlich Fortbildungspunkte.
Institut für Sozialmedizinische Begutachtung
und Fortbildung
Unser Institut führt sozialmedizinische Begutachtungen
für verschiedene Sozialträger durch.
Zur Ergänzung für unser nettes Team suchen wir ab sofort eine/n
FÄ/FA für Allgemeinmedizin oder Innere Medizin und
FÄ/FA für Orthopädie oder Chirurgie oder andere
Fachrichtungen in Vollzeit.
� möglichst mit Zusatzbezeichnung Sozialmedizin (nicht Bedingung)
� Erwerb der Zusatzbezeichnung Sozialmedizin möglich
� sehr gute Bezahlung, flexible Arbeitszeiten ohne Wochenend- und
Bereitschaftsdienste
Institut für Sozialmedizinische Begutachtung und Fortbildung
Schönhauser Allee 10/11, 10119 Berlin
Ansprechpartner: Dr. Sabine Schulze
Telefon: 030 48495540, E-Mail: [email protected]
Renommierte und fesselnde
Gastredner, u. a.
Herr Dr. Unger:
„Licht ins Dunkel: Welche
Psychotherapie für welche
Depression?“
Herr Prof. Dr. Kastner:
„Berufliche Höchstleistungen vs.
Lebensqualität – ein Balanceakt?“
Netzwerk-Plattform bei Snack &
Talk in der Mittagspause und im
Anschluss an das Vortragsprogramm mit erfahrenen Ärzten
der ias-Gruppe.
Jetzt kostenlos anmelden zum Wissensforum, der Wissensplattform
rund um die Medizin für Ärzte jeder Profession!
[email protected] oder telefonisch unter 030 / 8200 15-841
Kurse / Seminare / Fortbildung
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VASOSONO a Kurszyklus Doppler-/Duplexsonographie
in Zusammenarbeit mit der ÄK Sachsen-Anhalt - nach KBV Richtlinien
a interdisziplinärer Grundkurs (alle Gebiete): 27.09. - 29.09.2013
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Aufbau- & Abschlusskurse: extracraniell: 08.11. - 09.11.2013 |
peripher: 21.02. - 22.02.2014 | intracraniell: 21.03. - 22.03.2014 |
retrop./mediast./abdom.: 22.03. - 23.03.2014
Dr. T. Schilling l Gefäßzentrum Wernigerode l Abteilung Angiologie
Tel.: 03943/61-1595 l www.vasosono.de l [email protected]
90. Balint-Marathon für Kollegen aller Fachrichtungen
ÄK anerkannte Weiterbildung · Südendstraße 15 · 12169 Berlin
1. / 2. November 2013
Anmeldung: Tel. 030 79701158 · Dr. med. Christine Torge-Decker
FÄ für Psychosom. Medizin und Psychotherapie · Psychoanalytikerin · C. G. Jung-Institut
Praxisabgabe
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Stellengesuch

Anzeigenannahme unter Tel. 030 88682873 • Fax 030 88682874
SEMINARE IM 4. QUARTAL 2013
GOÄ - richtig und effizient abrechnen
Ihr Einstieg in die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)! Wir vermitteln Ihnen die Grundlagen der privatärztlichen Abrechnung niedergelassener
Ärzte, den Aufbau und die Struktur der ärztlichen Gebührenordnung und ihre praktische Anwendung anhand verschiedener Fallbeispiele.
Seminar-Nr.:
Termine
Ort
Dauer
PVS-Referenten
Fortbildungspunkte
B15
30.10.13, Mi.
Berlin
16:00 - 19:00 Uhr
Daniela Bartz
von der ÄK Berlin nicht erteilt
C13
15.11.13, Fr.
Cottbus
15:00 - 18:00 Uhr
Uta Kallet
Punkte beantragt
C15
04.12.13, Mi.
Cottbus
15:00 - 18:00 Uhr
Uta Kallet
Punkte beantragt
B18
06.12.13, Fr.
Berlin
16:00 - 19:00 Uhr
Daniela Bartz
von der ÄK Berlin nicht erteilt
GOÄ - richtig und effizient abrechnen - Schwerpunkt nach Fachrichtung
In diesen Seminaren werden Ihnen die Grundlagen der GOÄ und die fachgruppenspezifischen Feinheiten der privatärztlichen Abrechnung
vorgestellt. Sie erfahren, wie man Leistungen dieser Fachgruppen korrekt abrechnet und Fehler vermeidet.
Seminar-Nr.:
Termine
C11 (BG-Abrechn.)
Ort
Dauer
PVS-Referenten
Fortbildungspunkte
18.10.13, Fr.
C12 (Kinderheilk.)
Cottbus
15:00 - 18:00 Uhr
Uta Kallet
Punkte beantragt
30.10.13, Mi.
B16 (Kinderheilk.)
Cottbus
15:00 - 18:00 Uhr
Uta Kallet
Punkte beantragt
20.11.13, Mi.
C14 (Radiologie)
Berlin
16:00 - 19:00 Uhr
Daniela Bartz
von der ÄK Berlin nicht erteilt
27.11.13, Mi.
Cottbus
15:00 - 18:00 Uhr
Uta Kallet
Punkte beantragt
Sonderveranstaltung: „Unternehmen Arztpraxis“
Die Rolle des niedergelassenen Arztes hat sich im Laufe der letzten Jahre nachhaltig verändert: Der Arzt wird heutzutage stärker als Unternehmer gefordert. Bei dieser Veranstaltung werden unterschiedliche Aspekte für den Arzt als Arbeitgeber und Unternehmer behandelt.
Seminar-Nr.:
Termin
Ort
P1
06.11.13, Mi.
Potsdam, 15:30 - 19:30 Uhr
Jägeralle
Referenten
Dauer
Fortbildungspunkte
Michael Brüne (Beratung für Heilberufe), Punkte beantragt
Jan Dennerlein (Kanzlei Dr. Pürschel &
Partner), Konstanze Herath (Treuhand
Hannover GmbH), Daniela Bartz (PVS)
Personalführung in der Arztpraxis oder „Keiner hat gesagt, dass es leicht ist...“
Praktische Bsp. für die Umsetzung Ihrer Führungsarbeit in der Arztpraxis, u. a. aus dem Bereich Privat- und IGeL-Abrechnung
In diesem Seminar werden Ihnen Überlegungen zur Steigerung der Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten Ihrer Mitarbeiter vorgestellt und
gemeinsam diskutiert. Weiterhin erfahren Sie anhand von praktischen Fällen, welche Lernentwicklung Ihrer Mitarbeiter z. B. bei der
Erweiterung der Kenntnisse zur „Vereinbarung über privatärztliche Behandlung bei Verlangensleistung“ mit nur wenig Aufwand möglich ist.
Seminar-Nr.:
Termin
Ort
Dauer
Referenten
B17
04.12.13, Mi.
Berlin
16:00 - 19:00 Uhr
Michael Brüne (Beratung für Heilberufe), Punkte beantragt
Daniela Bartz (PVS)
Geschäftsstelle Berlin:
Invalidenstr. 92
10115 Berlin
Geschäftsstelle Cottbus:
Straße der Jugend 113
03046 Cottbus
ANTWORTFAX
030 3121020
Bitte tragen Sie hier Ihre
gewünschten Seminare ein:
Seminar-Nr.
Ich melde meine Teilnahme unter
Anerkennung der „Allgemeinen Hinweise zur Seminarbelegung“ des PVS
Rhein-Ruhr/Berlin-Brandenburg e. V.
verbindlich an.
Geschäftsstelle Potsdam:
Hegelallee 15
14467 Potsdam
Fortbildungspunkte
Kosten:
Mitglieder: 30 € (inkl. USt.)
Nichtmitglieder: 45 € (inkl. USt.)
Sonderveranstaltung: 55 € (inkl. USt.)
Titel/Vorname/Name
Für Rückfragen
stehen wir Ihnen unter
der Rufnummer
030 319008-45
zur Verfügung.
weiterer Teilnehmer: Vorname/Name
Kontakt
Praxis
PVS forum
Straße
PLZ/Ort
Telefon
Unterschrift
Invalidenstr. 92
10115 Berlin
Tel.: 030 319008-45
Fax: 030 3121020
[email protected]
www.pvs-forum.de
GEMEINSAM BESSER.