Graz, die Landeshauptstadt der Steiermark, liegt an beiden Seiten

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Graz, die Landeshauptstadt der Steiermark, liegt an beiden Seiten
GRAZ
Graz, die Landeshauptstadt der Steiermark, liegt an beiden Seiten der Mur,
wo diese ihren Durchbruch durch das Grazer Bergland beendet und in das
Grazer Becken eintritt.
Historischer Überblick:
3000 v. Chr.: 1. Besiedelung & Funde von Steingeräten
600 n. Chr.:
Besiedelung durch Slawen und Awaren, Burg (Gradec) wurde errichtet
900:
Ungarneinfall → 955: Schlacht auf dem Lechfeld (Otto der Große)
1125 – 1130: Graz wird bedeutendes Gewerbe- und Marktzentrum
1140:
erste gesicherte Erwähnung von Graz
1186:
Erbvertrag → Babenberger (Georgenberger Handfeste)
1245:
Graz erhält Wappen
1379:
Graz wird Residenz der Habsburger → bis 1619 (Türkenbelagerung)
1585:
Erzherzog Karl II gründet in Graz die erste Universität Innerösterreichs
1594 – 1600: Johannes Kepler lehrt an der Stiftsschule
1797:
Napoleon besetzt Graz → Zerstörung der Schlossbergburg
1918:
Verkündung der Proklamation der Republik
1919:
Friedensvertrag von Saint – Germain – en – Laye
→ Steiermark verliert Gebiete
1939 - 1945
2. Weltkrieg: 1788 Einwohner starben, 16 % der Gebäude wurden zerstört
1945:
Einzug sowjetischer und britischer Truppen
1988:
Graz erhält endgültige Größe von 17 Bezirken
2003:
Graz wird Kulturhauptstadt
Stadtrundgang
Stadtpfarrkirche
Die Grazer Stadtpfarrkirche befindet sich in der Herrengasse. Sie ist eine spätgotische dreischiffige Hallenkirche, die
vom Orden der Dominikaner im 15.- 16. Jh. erbaut wurde
und 1585 von einem Dominikanerkloster zur Stadtpfarrkirche
umfunktioniert wurde. Erst 1780 wurde der Kirchturm aufgesetzt. 1875 wurde die Kirche im Stil der Neugotik umgestaltet und alles wurde farbenprächtiger. Nach einem Bombentreffer im zweiten Weltkrieg wurden die Fenster erneuert und
die Leiden Christi dargestellt.
Das Zeughaus
Das Landeszeughaus erstreckt sich über 4 Stockwerke mit jeweils 511
m². Es umfasst eine riesige Sammlung von Waffen und Rüstungen
und bezeugt die militärische Entwicklung seit ca. 1500. Das größte
Zeughaus der Welt darf erst seit 1882 besucht werden. Zur Sammlung
gehören unter anderem, Kanonen, Rüstungen, Schwerter, Säbel, Morgensterne, Piken, Lanzen, Schilde und vieles mehr. Die meisten Dinge
haben das Haus aber nie verlassen, sie wurden nur gelagert.
Landhaus(hof)
Das Landhaus in der Herrengasse war ursprünglich der Sitz
der Landstände und wurde vom Architekten Domenico dell
´Allio 1527 – 1531 errichtet. Die kunstvollen Rundbogenfenster, die Laubengänge und der dreigeschlossene Arkadenhof weisen das Landhaus als einen der bedeutendsten
Renaissancebauten Mitteleuropas aus. Heute ist die barocke Landesstube der Sitzungssaal des steirischen Landtags.
Zu allen Jahreszeiten finden im Arkadenhof zahlreiche Veranstaltungen statt.
Das Rathaus
Das Rathaus befindet sich am Hauptplatz und ist ein Repräsentativbau, mit einer Kuppel, einer Uhr und Ecktürmen.
Weitgehend ist heute noch die Originalausstattung aus dem
19. Jh. erhalten geblieben. Die meisten Nischenfiguren gingen allerdings verloren. Die Außenfassade wurde im 20. Jh.
stark vereinfacht. Heute ist es Amtssitz des Bürgermeisters
und der Stadtregierung.
Erzherzog- Johann Brunnen
Dieser Brunnen ist ein Denkmal für Erzherzog Johann
(1782- 1859), dem heuer, 2009, ein Gedenkjahr gewidmet
ist. Er gründete das Grazer Joanneum, förderte die Wirtschaft und die steirische Volkskultur. Gebaut wurde der
Brunnen 1878 von Franz Pönninger. Er zeigt den Habsburger umgeben von 4 Frauen, die die Flüsse Mur, Enns, Drau
und Sann darstellen.
Gemaltes Haus
Das ,, gemalte Haus“, Herrengasse 3, geht auf einen mittelalterlichen Baukern zurück, der 1360 als herzoglicher Lehenshof belegt ist. Es ist das einzige erhaltene Beispiel eines Hauses in Graz mit einer durchgehenden figuralen
Fassadenbemalung. Das Hauptelement der Dekoration bilden Reiterfiguren, die Götter der griechisch- römischen Mythologie zeigen.
Murinsel
Die Murinsel wurde im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres
2003 gebaut. Sie ist 50 m lang und 20 m breit und hat eine
Muschelform. Sie ist eine schwimmende Plattform auf der
Mur, geschaffen vom New Yorker Künstler und Designer
Vito Acconci, und ist das neue Wahrzeichen von Graz. Auf
der Murinsel befinden sich ein Amphitheater, ein Kinderspielplatz und ein Café. Sie ist für 350 Besucher konzipiert.
Das Kunsthaus
Dieser futuristisch anmutende Bau wurde 2003, als Graz
Kulturhauptstadt war, errichtet und ist das neue architektonische Wahrzeichen von Graz. Es wird auch „Blaue Blase“ genannt. Seine Erbauer waren Peter Cook und Colin Fournier.
Das Kunsthaus ist als Institution für die Ausrichtung internationaler Ausstellungen moderner und zeitgenössischer Kunst
von den 1960er Jahren bis zur Gegenwart konzipiert worden.
Schlossberg
Der Schlossberg gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe, ist
123 m hoch und aus Dolomitgestein. Um 1125 wurde hier
eine romanische Burg errichtet, die Graz ihren Namen gab:
„gradec“ bedeutet kleine Burg. Bis 1544 wurde sie zu einer
Renaissancefestung erweitert, die lange Zeit als uneinnehmbar galt. Bei der Belagerung 1809 durch die Franzosen wurde sie jedoch zerstört. Im zweiten Weltkrieg war der
Schlossberg eine Kommandozentrale, wo sich auch der
größte Luftschutzbunker von Graz befand. Heute ist der Schlossberg mit der Schlossbergbahn, mit dem Schlossberglift oder über 260 Stufen erreichbar.
Uhrturm
Der Uhrturm wurde erstmals 1265 erwähnt. 1553 wollte man den
Turm abtragen und außerhalb der Festung wiederaufbauen, was
1565 auch gemacht wurde. Er ist 28 m hoch und beinhaltet drei
Glocken: die Stundenglocke (älteste Glocke von Graz), die Armensünderglocke und die Feuerglocke. Das heutige Uhrwerk ist aus
dem Jahr 1712 und hat einen Durchmesser von 5 m. 1821- 1822
wurde die Uhr erneuert und seit 1918 erfolgt der Antrieb über elektrische Impulse. 2003, als Graz Kulturhauptstadt war, bekam der
Uhrturm ein „Schatten“.
Dom
Der im spätgotischem Stil gestaltete Grazer Dom ist eines der
kunst- und kulturhistorisch bedeutendsten Bauwerke aus dem
15. Jahrhundert. Friedrich III. machte das Bauwerk zur Hofkirche der römisch-deutschen Kaiser. 1786 wurde Graz Bischofssitz. Somit erlangte die Kirche den Rang einer Domkirche, die
dem heiligen Ägydius geweiht wurde.
Katharinenkirche und Mausoleum
Das von den Grazern als Mausoleum bezeichnete Bauwerk besteht eigentlich aus der Katharinenkirche und dem Mausoleum Kaiser Ferdinands II. und ist das größte Mausoleum der Habsburger-Dynastie. Das
Gebäude wurde in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts errichtet
und zählt zu den bedeutendsten manieristischen Bauwerken Österreichs, wobei der Einfluss italienischer Architektur nicht zu leugnen
ist, denn die ovale Kuppel über der Grabkapelle ist die erste ihrer Art
außerhalb Italiens. Ursprünglich befand sich an der Stelle des heutigen Mausoleums ein alter, romanischer Karner. Die weithin sichtbaren
Kuppeln des Mausoleums und der Grazer Dom prägen das Stadtbild
von Graz.
Oper
Unter Kaiser Franz Josef wurde die Grazer Oper vom Wiener Architekten-Büro Helmer und Fellner, der ausführende
Architekt war Franz Staerk, in einer Bauzeit von nur 17 Monaten im neobarocken Stil errichtet. Der Eingangsbereich
des Opernhauses wird von einer prachtvollen Prunkstiege
dominiert, der reich verzierte Zuschauerraum bietet Platz für
2100 Zuschauer. Eine in den 1980er Jahren hinzugefügte
Glasbrücke verbindet die Bühne mit dem neuerrichteten Kulissendepot.
Universität
Graz ist eine typische Universitätsstadt. Hier befinden sich
die Technische Universität Graz (Erzherzog-Johann-Universität), die Medizinischen Universität (Leopold-AuenbruggerUniversität), die Universität für Musik und darstellende Kunst
und die Fachhochschule-Joanneum. Die Karl-Franzens-Universität (Carola-Franciscea) ist die größte Universität der
Steiermark und nach der Universität in Wien die zweitälteste
Universität Österreichs. Die Gründung erfolgte 1585 durch
Erzherzog Karl II. Folgende Fakultäten sind vertreten: Theologie, Rechtswissenschaften, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Geistes-, Natur-, Umwelt- und Bildungswissenschaften.
Unsere Heimatstadt hat viel Interessantes zu bieten und ist allemal eine Reise wert!
Die SchülerInnen der 6.A und der 6.B Klasse des BG/BORG Graz-Liebenau, die diesen „Stadtrundgang“ zusammengestellt haben, freuen sich auf euren Besuch!
© Alle Fotos: Mag. Karin Beyer