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neue verpackung> 06.2001
branche> Aus den Unternehmen
Die PET-Bierflaschen von Schmalbach-Lubeca werden von namhaften Brauereien
eingesetzt.
Schmalbach-Lubeca
Einweg boomt
Die aktuellen Zahlen der Schmalbach-Lubeca AG, Ratingen,
zeigen, warum sich der Packmittelhersteller mit Vehemenz
gegen das geplante Pflichtpfand auf „ökologisch nachteilige“
Einweggetränkeverpackungen stemmt. So kletterte im ersten
Quartal dieses Jahres der Absatz von PET-Verpackungen um
25 Prozent und der von Getränkedosen um 16 Prozent.
Der Getränkedosenboom soll auch bei Bepfandung dieser Gebinde anhalten. (Fotos: Schmalbach-Lubeca)
> „Für das Gesamtjahr 2001 erwarten
wir eine positive Absatzentwicklung für
alle unsere Geschäftsbereiche“, sagte
Hanno C. Fiedler, Vorstandschef bei
Schmalbach. Sein Unternehmen hofft
weiterhin, dass die von Bundesumweltminister Jürgen Trittin geplante Novelle
der Verpackungsverordnung doch noch
im letzten Moment abgeschmettert
werden kann. Allerdings, so Fiedler, sei
die Praxis der Gegenschäfte in der Länderkammer nicht kalkulierbar. Sprich:
Die Ablehnungsfront gegen das „Dosenpfand“ könne ähnlich wie bei der Steuerreform noch kurz vor der Abstimmung
aufbrechen. Othmar von Diemar, Vorstand und für Getränkedosen sowie
White Cap-Verschlüsse zuständig, kündigte sogar an, Schmalbach werde alle
rechtlichen Schritte ausschöpfen und im
Ernstfall auch nicht vor Klagen gegen
das Zwangspfand zurückschrecken.
Wenngleich die Ratinger nicht davon
ausgehen, dass das Pfand auf alle ökologisch nachteiligen Getränkeverpa-
ckungen ihrem Geschäft schaden würde. „Einweg wächst auch mit dem
Pflichtpfand massiv weiter“, verwies von
Diemar auf die Berger-Studie, die dieses
Szenario verheißt.
„Wir haben die Grundlage für ein
weiteres Wachstum geschaffen“, erklärte Fiedler auf der Bilanzpressekonferenz.
Dem Konzern sei es im vergangenen Geschäftsjahr gelungen, seine Marktposition in den relevanten Geschäftsfeldern
weiterauszubauen sowie die Restrukturierung der PET-Bereiche in den USA und
in Europa nahezu abzuschließen. Der
Konzernumsatz stieg um 23 Prozent
oder 480 Millionen Euro auf 2.534 (Vorjahr: 2.054) Millionen Euro. Alle Geschäftsbereiche haben dazu beigetragen
und konnten nach Angaben des Vorstandschefs ihren Absatz steigern.
Gleichwohl sei die erfreuliche Umsatzsteigerung in nicht unerheblichem Maße auf höhere Rohmaterialpreise für
PET-Granulat sowie auf die gestiegenen
Notierungen des US-Dollars und des bri-
neue verpackung> 06.2001
tischen Pfundes gegenüber dem Euro
zurückzuführen. Hauptumsatzträger ist
weiterhin PET mit jetzt 48 (Vorjahr: 42)
Prozent, gefolgt vom Geschäftsbereich
Getränkedosen mit 34 (Vj: 37) Prozent
und White Cap mit 18 (Vj: 20) Prozent.
Europa blieb auch 2000 die Region mit
der höchsten Geschäftsaktivität des
Konzerns. Hier wurden fast 60 Prozent
des Umsatzes erwirtschaftet. Der Umsatzanteil der amerikanischen Geschäftsbereiche erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 39 Prozent.
Das operative Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Goodwill (EBITDA) stieg
zum fünften Mal in Folge und beträgt
jetzt 376 (Vj: 342) Mio. Euro. „Der Anstieg
ist vor allem auf den Geschäftsbereich
PET zurückzuführen, der neben dem
weiterhin kräftigen Absatzwachstum
die Umsetzung der Modernisierungsprogramme in Europa und den USA abgeschlossen hat“, so Fiedler. Der Ergeb-
Aus den Unternehmen
<branche
Schmalbach-Lubeca in Zahlen
2000
Mio.Euro (IAS)
1999
Mio.Euro (IAS)
Umsatz Konzern
Umsatz PET-Verpacungen
Umsatz Getränkedosen
Umsatz White Caü-Verschlüsse
2.5344
1.216
869
449
2.054
884
764
406
EBITDA
Ergebnis vor Steuern
Jahresüberschuss
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit
376
34
44
118
342
56
38
161
Investitionen
Sachanlagen etc.
Akquisitionen
Abschreibungen
301
289
12
241
341
337
4
200
nisbeitrag bei White Cap konnte im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls erhöht werden. Das Ergebnis im Geschäftsbereich
Getränkedosen lag dagegen leicht unter
dem „recht zufrieden stellenden Niveau“
des Vorjahres. Die Umsatzrendite (auf
Basis EBITDA) sank von 16,6 Prozent im
Vorjahr auf 14,9 Prozent. Der Rückgang
sei vor allem darauf zurückzuführen,
dass der Umsatz durch die höheren Materialpreise und Währungseinflüsse
überproportional angestiegen sei. >| mar
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