„Das vergessene Tal“ (Originaltitel: The Last Valley)

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„Das vergessene Tal“ (Originaltitel: The Last Valley)
Fotos: Jörg Covi
TIROLLYWOOD
Das vergessene Tal
• Originaltitel: The Last Valley
• Region: Wipptal
• Genre: Literaturverfilmung Abenteuer/
Drama
• Produktion: Metro-Goldwyn-Mayer, USA/GB
• Romanvorlage: J.B. Pick
• Autor: James Clavell
• Regie: James Clavell
• Kamera: Paul Wilson
• Darsteller: Michael Caine, Omar Sharif,
Florinda Bolkan, Per Oscarsson, Arthur
O’Connell, Madeleine Hinde, Brian Blessed,
Michael Gothard, Nigel Davenport,
• Produktionsjahr: 1969
• Drehorte: Trins, Gschnitztal/Wipptal
• Drehjahr: 1969
• Deutsche Erstaufführung: 12. März 1971
des Krieges per Zufall in ein unbekanntes
Dorf. Auf den ersten Blick scheint es verlassen
zu sein, doch intakte Häuser und gut gefüllte
Vorratskammern zeugen vom Gegenteil. Die
Bewohner müssen sich versteckt halten. Er
nutzt die Gunst der Stunde und legt sich zum
Schlafen in einen Heustadl, bis er von Soldaten
jäh geweckt wird. Auch sie haben den Weg in
das versteckte Bergdorf gefunden und wollen
es nun mit aller Macht einnehmen. Vogel will
das nicht zulassen. Der einzige Ort, der bislang
vom Krieg verschont geblieben ist, soll nicht
auch noch der Gewalt zum Opfer fallen.
Vom Krieg verschont
Der Lehrer Vogel kommt nach der Flucht vor
den grausamen Morden und Verwüstungen
Europa im Jahr 1641
Im 23. Jahr des Dreißigjährigen Krieges
(17. Jhdt) bekämpfen sich Protestanten
und Katholiken. Vogel (Omar Sharif), ein
Lehrer auf Wanderschaft, gerät durch Zufall
in ein von den blutigen Konflikten noch
unberührtes Dorf. Leider findet auch ein
Trupp marodierender Söldner bald den Weg
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· Das vergessene Tal
dorthin. Vogel kann das Dorf aber davor
bewahren, geplündert zu werden und setzt
sich als Vermittler zwischen den Soldaten
und den Bewohnern ein. Die Söldner
überwintern im Dorf und beschützen es
vor Eindringlingen. Das Leben der Dorfbewohner ist aber fortan von den Launen des
Hauptmannes der Truppe (Michael Caine)
und der Diplomatie Vogels abhängig.
Wie aus dem Gschnitztal
„the last valley“ wurde
Lange Vorstudien und Drehortsuchen auf
der ganzen Welt führten die amerikanische
Filmgesellschaft ABC Picture Corp. Ende
der 1960er Jahre in das Tiroler Gschnitztal,
um dort mit Starbesetzung einen Film
zu drehen. Bereits Anfang 1969 wurde
mit der Planung des historischen Dorfes
begonnen. Architekten kamen in das noch
tief verschneite Gschnitztal und begannen
zu messen, zeichnen und planen. Im Tirol / Herz der Alpen
Fotos: Jörg Covi
Frühling wusste man genau wo jedes Haus
stehen würde. Bis zum Sommer war das
mittelalterliche Dorf fertig gestellt.
Eine halbe Million Euro wurden investiert,
um in Trins ein Dorf aus dem 17. Jahrhundert
entstehen zu lassen mit Gemeindehaus,
Bauernhäuser, Wirtschaftsgebäuden und
selbstverständlich einer Kirche. Die hatte
eine echte Glocke und eine komplette Innenausstattung mit Altar und Heiligenfiguren.
Am Dorfplatz war ein Brunnen, der von einer
Quelle über Holzrinnen gespeist wurde. Sogar
eine Trinser Mühle mitsamt Mühlenwerk und
Mühlrad wurde in das Filmdorf übersiedelt.
Der Filmschauplatz heute
Das Filmdorf als Tourismusattraktion zu
erhalten, konnte leider nicht verwirklicht
werden, da die Häuser aus Gips, Holz und
Polyester den nächsten Winter nicht überlebt
hätten. Das Dorf wurde um 10,- Schilling
(0,70 Euro) zum Kauf angeboten, mit der
Auflage die vertraglichen Verpflichtungen
der Filmgesellschaft mit den Grundbesitzern
zu übernehmen. Niemand traute sich aber
darüber hinweg, und so erinnert heute
nur noch eine Infotafel im Dorfzentrum
an die aufregenden Drehzeiten in Trins im
Gschnitztal. Ein Dorf im Filmfieber
Schon Wochen vor Drehbeginn wurden
Rinder, Pferde, Esel, Hunde, Schafe, Katzen,
Hühner, Gänse und sogar Tauben in das Dorf
gebracht, um den Tieren die Möglichkeit zu
geben, sich einzuleben und vor der Kamera
„locker“ zu sein. Küche, Kantine, WC-Anlagen
und Schminkraum wurden gebaut. Die
Trinser fanden Arbeit als Statisten und
Handwerker, Bauern verpachteten ihre Felder,
die eigenen Häuser und Wohnungen wurden
vermietet und Hotels und Gasthöfe waren
Tag und Nacht ausgelastet. Zu Allerheiligen
versammelten sich über 100 Statisten, die
für eine große Szene eingekleidet waren, in
und um die kleine Kirche und der Trinser
Pfarrer Gillerduzzi feierte die Messe. An
den Wochenenden gab es einen regelrechten
Filmtourismus aus ganz Tirol. Jeder wollte
einmal den „Schiwago“ in Echt sehen.
Der Weg nach Trins
Über die Inntalautobahn A12 und die
Brennerautobahn nach Matrei am Brenner,
von Matrei am Brenner auf der B182 Brennerstraße Richtung Steinach am Brenner, bei
Steinach rechts abbiegen auf die Trinserstraße L10 nach Trins.
2
GPS-Koordinaten: Breite: 47° 4‘58.08“N,
Länge: 11°24‘58.28“E
Google Maps: http://goo.gl/maps/z7Fxj
Wissenswert
• Im Jahr 1969 wurde 14 Wochen lang in
Trins gedreht.
• Das Gschnitztal ist tatsächlich von den
Kriegen in Europas unruhigen Jahren
verschont geblieben.
• Michael Caine lernte zur Vorbereitung auf
seine Rolle verschiedene deutsche Dialekte.
• Am Set gab es täglich englische Zeitungen.
· Das vergessene Tal
• Die Siedlung Galtschein wurde während
der Dreharbeiten hinter BundesheerTarnnetzen versteckt.
• Auf den Straßen gab es Ampeln, die beim
Drehen auf Rot schalteten.
Weitere Filmproduktionen in der Region
• „Wetterleuchten“ mit Attila Hörbiger, Paula
Wessely und Sibille Schmitz (1941)
Sehenswert
• Traumhafte Bergkulisse für Genießer und
Bergprofis
• 300 Kilometer markierte Wander- und
Spazierwege
• Die größte Vielfalt an Gebirgsblumen in Tirol
• Nachtsafaris zu Tieren, die sonst kaum
mehr anzutreffen sind
Kontakt:
Tourismusverband Wipptal
Brennerstraße 67
6150 Steinach am Brenner
Österreich
t+43.5272.6270
f+43.5272.2110
[email protected]
w www.wipptal.at
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