Partnerland Türkei führt - TD-IHK

Transcrição

Partnerland Türkei führt - TD-IHK
Neue Rheinische Zeitung, 03.07.2013, online
Aktueller Online-Flyer vom 03. Juli 2013
Fenster schließen
Inland
Köln: Messe "Zukunft Personal" - Talent-Management auf Türkisch
Partnerland Türkei führt
Von Petra Jauch
Die Türkei hat sich in den vergangenen Jahren wirtschaftlich stark entwickelt – bei einer etwa im Vergleich zu
Deutschland hohen Geburtenrate. Dennoch sind Fachkräfte in immer mehr Berufen rar. Initiativen für Ausbildung,
betriebliche Weiterbildung und Talent-Management sind gefragt. Das diesjährige Partnerland der Messe "Zukunft
Personal" will vom 17. bis 19. September in Köln neue Impulse für die Personalarbeit geben. Zu den Highlights
gehören die Vorträge von Yiğit Oğuz Duman, Präsident des größten türkischen Personaler-Verbandes PERYÖN,
und Mustafa Baklan von der Baktat Group.
„Fast 50 Prozent der türkischen Bevölkerung sind unter 40 Jahre alt. Die Wirtschaft wächst Bild:
schnell und die Nachfrage nach Talenten ist groß. Jeden Tag kommt eine neue Firma auf Yiğit Oğuz Duman
den Markt – und sucht qualifizierte Mitarbeiter“, so beschreibt Yiğit Oğuz Duman, Human Quelle:
Resources Director der TAV Airports Holding Co., das konjunkturelle Klima in der Türkei. http://tr.linkedin.com
Die Betriebe in der Türkei hätten folglich auch mit einem Mangel an Fachkräften zu
kämpfen. Es gebe zwar in jüngster Zeit vielversprechende Qualifizie-rungsinitiativen von Regierung und
Privatwirtschaft. Doch das sei nicht genug. „Wir brauchen einen strategischen Bildungsplan für unser Land“,
fordert der Präsident des größten türkischen Verbandes für Personalmanager PERYÖN.
Altmodische Führungsprinzipien über Bord werfen!
In seinem Keynote-Vortrag auf der "Zukunft Personal" (auf Englisch), mit dem Duman am Dienstag, 17.
September, offiziell die Partnerlandsektion der Messe eröffnet, plädiert er für ein Umdenken im
Talentmanagement und in der Unternehmensführung. In vielen türkischen Betrieben herrsche eine Führungskultur
vor, die vor allem auf Liebe und Angst der Beschäftigten basiere. Das sei nicht mehr zeitgemäß. „Leute, die dich
lieben oder Angst vor dir haben, arbeiten vielleicht sehr hart für dich, aber am nächsten Tag wechseln sie zu
einem anderen Arbeitgeber, den sie ebenso sehr lieben oder fürchten“, erklärt Duman. Um Mitarbeiter in einer
Firma zu halten, müssten das Management und die Personalabteilung vor allem eine faire Infrastruktur schaffen.
Viele CEOs in der Türkei hätten zwar erkannt, dass die Beschäftigten ihr wichtigstes Kapital seien, handelten
aber selten danach. Nicht nur in der Türkei, sondern in ganz Europa nutzten sie die Arbeitsleistung der
Belegschaft, ohne die Mitarbeiterbindung zu forcieren. Zudem machten Personalmanager viele Fehler im TalentManagement – etwa bei der Art und Weise, wie sie Mitarbeiterpotenziale ermittelten. In seiner Eröffnungsrede
zum Partnerland Türkei möchte Duman dazu Denkanstöße geben.
Personalarbeit gemeinsam voranbringen!
Einen Überblick über den türkischen „Talentemarkt“ gibt zudem Leyla Spencer, Managing Director von Kienbaum
in der Türkei, in ihrem Vortrag „The War for Talent in the Turkish Market”. Auf der Grundlage von demografischen
Erhebungen zur Bevölkerung im Partnerland der Messe "Zukunft Personal" unterstreicht sie die Bedeutung von
Mitarbeiterbindung und Arbeitgeberattraktivität. Vertreter von Unternehmen, die bereits in der Türkei aktiv sind
oder künftig dort agieren möchten, erfahren in diesem Beitrag, worauf türkische Fachkräfte am meisten Wert
legen und wie Betriebe diese Erwartungen managen können – etwa in Hinblick auf Lohn und Gehalt.
Doch auch türkische Unternehmen, die in Deutschland ansässig sind, erhalten auf der Messe "Zukunft Personal"
Anregungen, wie sie ihre Personalarbeit verbessern können – insbesondere beim Networking mit Berufskollegen.
Was der länderübergreifende Austausch bringt, ist etwa Thema der Podiumsdiskussion „Tur(n)key: „Turnkey
Turkey“ – partnering to leverage assets!“ unter der Moderation von Gerlinde Schönberg, Vorstandsvorsitzende des
HR Global Network Germany. Als Nachfolgeorganisation von ASTD Global Network Germany bemüht sich das
Netzwerk, Personal- und Organisationsentwickler aus Unternehmen, Beratung, Training, Wissenschaft und
Forschung miteinander ins Gespräch zu bringen.
Den bilateralen Austausch der deutsch-türkischen Wirtschaft in punkto Fachkräftemangel hat Suat Bakır,
Gründungsmitglied und Geschäftsführer Türkisch-Deutsche Industrie- und Handelskammer bei seinem
Messebeitrag im Blick. Die TD-IHK pflegt Kontakte zu Organisationen und Entscheidern aus Politik, Wirtschaft
und Verwaltung und ist deshalb ein wichtiges Sprachrohr für Unternehmen, die in beiden Ländern aktiv sind.
Mitgliedsunternehmen erhalten Unterstützung in Form von Basisinformationen zu steuerlichen oder rechtlichen
Aspekten sowie bei der Kontaktaufnahme mit Netzwerken und Fachleuten.
Erfolgsrezepte türkischer Unternehmen in Deutschland
Ein Highlight des Partnerland-Programms sind die Vorträge türkischer Unternehmer in Deutschland: Mustafa
Baklan, Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführender Mitinhaber der BAKTAT Group sowie Vorstandsmitglied
des Verbands türkischer Unternehmer und Industrieller in Europa e.V. (ATİAD e. V.), macht sich vor dem
Hintergrund des Fachkräftemangels in Deutschland und in der Türkei für neue Instrumente der
Mitarbeitergewinnung stark. Betriebe könnten etwa Berufseinsteiger nicht nur nach Noten beurteilen und
Jugendlichen mit Migrationshintergrund eine Chance geben. Mustafa Baklan vergleicht in seinem Vortrag die
Rahmenbedingungen des War for Talents in Deutschland und in der Türkei und berichtet von seiner Erfahrung als
Unternehmer: 1986 eröffnete er mit seinem Bruder einen kleinen türkischen Laden. Heute ist die Marke Baktat
ein internationaler Großhändler mit rund 1500 Mitarbeitern.
Mit Yildiray Cengiz, CEO der EKIP Group, die die Fullservice-Marketingagentur EKIP IntegraM GmbH und die
Beratungsfirma EKIP Consulting umfasst, ist ein weiterer Erfolgsunternehmer-Referent auf Europas größter
Messe für Personalmanagement. Als ehemaliger und nunmehr stellvertretender Vorsitzender des Internationalen
Unternehmerverbandes RuhrStadt (IntUV) sowie ehemaliger Vorsitzender des Integrationsrates Gelsenkirchen
bringt er Erfahrungen von einem Standort ein, der seit Beginn der Industrialisierung von Zuwanderung und
kultureller Vielfalt geprägt ist. In seinem Vortrag beschäftigt er sich mit dem unterschätzten Erfolgsfaktor der BiKulturalität: Die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit diesem Thema sei bereits ein wichtiger Schritt in den
Unternehmen, um die schlummernden Potenziale der Deutsch-Türken und anderer Talente mit
Migrationshintergrund zu heben.
Ein Beispiel aus der Praxis des Personalmanagements präsentiert Meredith Taghi, Global Head of HRD der DHL
Express Global Head Office: In ihrem Vortrag „Developing Global HR Professionals” führt sie aus, wie
Unternehmen ihre Talente im Ressort Human Resources strategisch fördern können – insbesondere am Standort
Türkei.
Ausstellerbeiträge zum Partnerland Türkei
Auch die Aussteller der Messe "Zukunft Personal" haben sich auf das Partnerland Türkei eingestellt. So
demonstriert Ali Wichmann, Geschäftsführer von Scharlatan – Theater für Veränderung, gemeinsam mit seinem
künstlerischen Leiter Michael Bandt und einem türkischen Schauspieler, wie ein positiver Umgang mit kultureller
Vielfalt aussehen kann. Was erfolgreiches Executive Coaching von Expatriates und Managern in der Türkei
ausmacht, skizziert Dr. Hüseyin Özdemir, Geschäftsführer der oezpa Management Beratung. Bei der weiteren
Ausgestaltung der Partnerland-Aktivitäten unterstützt der Bund Türkisch Europäischer Unternehmer (BTEU) den
Veranstalter spring Messe Management. (PK)
Petra Jauch ist Pressereferentin der spring Messe Management GmbH, die Fachmessen für
Personalmanagement, Professional Learning, Corporate Health, Job and Career und den Public Sector
veranstaltet.
E-Mail: [email protected]
Online-Flyer Nr. 413 vom 03.07.2013
Startseite
nach oben
© 2013
NRhZ-Online - Neue Rheinische Zeitung
bzw. gekennzeichnete AutorInnen / Institutionen

Documentos relacionados