Tribok bauen
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Tribok bauen
Tribok bauen Eingereicht am 24. Juni 2011 von: Camenzind Mathias e-mail: [email protected] Fächerbezug: Werken, Naturlehre betreut von: Camenzind Martin, Waldis Simon Individuelle Vertiefungsarbeit (IVA) des Jahrgangs 2008/11 an der Mittelpunktschule Rothenthurm (MPSR) Fr. 24 .06. 2011 Klasse: A.3.1 Klassenlehreperson: Josef Strebel IVA-Tribok bauen Mathias Camenzind 2010/2011 2. Inhaltsverzeichnis 1. Titelblatt 2. Inhaltsverzeichnis 3. Vorwort 3.1 Abstract 3.2 Ziel 3.3 Zusammenfassung 3.4 Dank 4. Einleitung 4.1 Historisches 4.2 Worterklärung 5. Hauptteil 5.11 Planung, Material, Methoden, 5.12 Bauphase 5.2 Einzelne Bauteile 5.21 Gestell 5.22 Wurfarm 5.23 Kiste/Gewicht 5.24 Schlinge 5.25 Spannvorrichtung 5.26 Geschoss 5.3 Testen, Resultat, Zahlen und Fakten 5.4 Experimentieren 6. Schlusswort, persönliche Erkenntnisse 7. Glossar 8. Quellenangaben 9. Anhang Seite 1 IVA-Tribok bauen Mathias Camenzind 2010/2011 3. Vorwort Mittelalterlichen Tribok nachbauen Ein Tribok, auch als Blide bekannt, ist eine Art Katapult, von dem man im Mittelalter Gebrauch machte. Wie beim Katapult funktioniert sie durch einen Wurfarm und ein Gegengewicht. Das Geschoss jedoch liegt in einer Schlaufe, sodass beim Abschuss ein zusätzlicher Schleudereffekt entsteht und die Reichweite erhöht (mehr dazu auf Seite 4).(1) 30. September 2010 Mein Ziel für meine Jahresarbeit in der 3. Oberstufe ist es, eine solche Maschine naturgetreu nachzubauen. Sie sollte nur jedoch viel kleiner sein als die früher und ausserdem werde ich sie dann zu Hause ausprobieren und dann vielleicht auch in der Schule vorzeigen. Eine solche Maschine zu bauen erfordert auch eine grosse Menge Arbeit und Fachwissen, deshalb steht mir mein Vater zur Seite, er ist Schreiner. Da er eine eigene Werkstatt besitzt, ist auch das nötige Material vorhanden. Mein theoretischer Teil besteht darin, dass ich auch die Baupläne des Objektes selber zeichnen, jeden Arbeitsschritt einzeln aufschreiben und beim Testen alles dokumentierten werde. Da ich nach der Schule eine Lehre als Hochbauzeichner beginne, passt diese Arbeit auch ein Bisschen zu meinem Beruf. Sie macht Sinn und bringt Erfahrungen. Aber jetzt komme ich zum Hauptteil. 3.1 Abstract Als Abschlussarbeit habe ich versucht, einen Tribok nachzubauen. Ich habe ihn mit modernen Mitteln gebaut und er hat von Anfang an funktioniert. Das ist der Beweis, dass man auch alleine einen Tribok bauen kann und dass auch Leute in meinem Alter schon Sachen bauen können, die man im Mittelalter schon gebaut hat. Seite 2 IVA-Tribok bauen Mathias Camenzind 2010/2011 3.2 Ziel Wie ich bei anderen Mitschülern bemerkt habe, machen viele eine Umfrage, ein Experiment, etc. , doch ich möchte einmal etwas bauen. Nun habe ich gedacht, ich baue einen Tribok. Einen Tribok kann man sich vorerst mal als ein Katapult vorstellen, um in etwa zu wissen, von was ich spreche. Es ist eine hölzerne Maschine, die mechanisch funktioniert und von der im Mittelalter bei Belagerungen Gebrauch gemacht wurde. (2) Ich habe die nötigen Ressourcen, einen Vater als Fachbetreuer, der Schreiner ist und somit auch alle anderen nötigen Voraussetzungen, die ich brauche, um einen Tribok zu bauen. Dieser Tribok sollte schon eine gewisse Grösse haben und er muss auf jeden Fall funktionieren. Ich werde ausprobieren, ob ich auch das nötige Geschick habe, das die Leute im Mittelalter schon hatten. Diese bauten sie jedoch noch viel grösser und effektiver, als ich mir mein Modell vorstelle. Ich werde trotzdem mit modernen Werkzeugen arbeiten, da diese vorhanden sind und ich auch nicht monatelang daran arbeiten möchte. Ich werde meine Arbeitsschritte dokumentieren, die einzelnen Grundteile beschreiben und die Maschine testen, bevor ich auch das genauestens erklären werde. Ende Jahr muss oder besser gesagt darf ich sie mit in die Schule nehmen, um sie neben den anderen Projekten zu präsentieren, vielleicht sogar vorführen. 3.3 Zusammenfassung Seit der 10. Schulwoche beschäftigte ich mich mit dem Thema, einen Tribok zu bauen. Ich kam auf diese Idee, weil ich irgendetwas bauen und damit experimentieren wollte. Da mein Cousin auch mal eine solche Maschine als Maturaarbeit mit einigen Freunden gebaut und uns vorgeführt hat, natürlich war diese viel grösser und naturgetreuer als meine, wollte ich auch mal ausprobieren, wie das funktioniert. Mit der Hilfe meines Vaters habe ich, mit der Vorlage einiger Bilder, drauflosgebaut. Ab und zu mussten wir ein bisschen improvisieren, da wir nicht die nötigen Grundlagen hatten aber grundsätzlich ging der Bau schnell und gut voran. Zwar haben wir nicht alles sofort machen können aber alles zusammen gerechnet hatten wir ungefähr vier Tage, um den Tribok fertigzustellen. Danach stellten wir ihn auf der Wiese vor unserem Haus auf und schossen mehrere Male auf verschiedene Weisen und mit unterschiedlichen Geschossen und Gegengewichten. Mein Tribok kann von Hand gespannt werden, man braucht dazu aber mindestens drei bis vier Leute. Er kann einen bis zu zehn Kilo schweren Stein mit einem Gegengewicht von 250 Kilo über 30 Meter weit schleudern und im Bestfall braucht man für all das nur zwei Minuten. Es klappte alles wie am Schnürchen, abgesehen davon, dass die Kiste, in der wir das Gegengewicht lagerten, Risse bekam und die Achse daran verbogen wurde. Seite 3 IVA-Tribok bauen Mathias Camenzind 2010/2011 3.4 Dank Da ich dieses Projekt natürlich nicht alleine durchführen konnte und gute, professionelle Unterstützung bekam, möchte ich folgenden Personen danken: Martin Camenzind: Für alles Material に Werkzeug, Schrauben, Balken, Schnüre, Metallhalterungen usw.- welches mir zur Verfügung gestellt wurde, und die schreinerische Unterstützung und diverse gute Tipps und Ideen. Simon Waldis: Für den Tag Unterstützung mit viel Erfahrung, Hilfe beim Endspurt und beim Ausprobieren und Optimieren der Maschine. Dazu noch viele hilfreiche Ratschläge. Phillip Imhof: Für die Hilfe beim Ausprobieren, Improvisieren und Festhalten mit der Kamera. Martin Reichlin: Fürs zur Verfügung stellen der Wiese, auf der wir schossen. Weitere: Die, die geholfen haben, bei der Ladung, bei Aufnahmen, Steine holen, schriftlicher Teil usw. 4. Einleitung Ich bin auf dieses Thema gekommen, weil ich früher unter anderem immer Mittelalterbücher angeschaut habe und mich solche Artilleriegeräte fasziniert haben. Seit etwa sechs Jahren schiesse ich mit Pfeil und Bogen. 2006 besuchten wir meinen Cousin, welcher damals als Maturaabschlussarbeit einen Tribok baute, welcher jedoch fast acht Meter hoch war. Er führte ihn vor, ich machte mir damals jedoch noch nicht so viele Gedanken darüber. Als ich Anfangs dieses Schuljahres ein IVA-Thema finden musste, wollte ich etwas bauen. Ich wollte etwas, womit man experimentieren oder schiessen konnte, da kam mir die Idee mit dem Katapult. Ohne die Hilfe meines Cousins haben wir dann drauflos gebaut. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass der theoretische Teil der anstrengendere ist und deshalb musste ich mich gegen den Schluss noch recht beeilen. Das meiste Geschriebene ist aus eigenen Gedanken und Erfahrungen. So kann es gut möglich sein, dass im Internet andere Sachen stehen, als ich erzähle - denn bei mir handelt es grösstenteils von meinem eigenen Exemplar und den Experimenten, die ich nach dem Bau gemacht habe. Seite 4 IVA-Tribok bauen Mathias Camenzind 2010/2011 4.1 Historisches Der Tribok war eine mittelalterliche Belagerungsmaschine, die von ca. 1000 bis 1450 n. Chr. eingesetzt wurde. Bis man die Kanone erfand, war er wahrscheinlich die effektivste Belagerungsmaschine. D M S W gefährlich war und die Verteidiger schon bei ihrem Anblick wussten, dass sie bald am Ende waren. Sie war oft riesig, mit einem Arm von bis zu 20 Metern und einem Gegengewicht von oft 12 Tonnen, konnte sie schwerste Geschosse bis zu 200 Meter und weiter schiessen. (3) Obwohl sie in kürzester Zeit problemlos starke Mauern durchbrechen konnte, war sie häufiger dafür bestimmt, Seuchenträger oder andere Verunreiniger über die Mauern zu schicken. Damit wollte man die Brunnen vergiften und die Belagerten zur Kapitulation zwingen. Wahrscheinlich war er eine byzantinische Erfindung, die während den Kreuzzügen gebraucht wurde, in Anlehnung an den früheren ägyptischen Ziehbrunnen Schaduf, der mit einem Gegengewicht an einer Achse hängend funktionierte (Bild). Im Gegensatz zu dem bekannteren Katapult schwingt der Wurfarm und das Gegengewicht des Tribokes an einer Achse und das Geschoss lag in einer Schlinge. Beides brachte einen Vorteil in der Wurfweite und der Kraft. Auch das Spannen, das bei kleineren Triboken auch durch blosse Muskelkraft verübt werden kann, wird dadurch stark erleichtert. Der Tribok hatte wegen seiner Immobilität im Gefecht in der Feldschlacht einen Nachteil und wurde meistens für Burg- und Städtebelagerungen eingesetzt und um diverse Krankheitsträger oder Verunreiniger rein zu bringen. Die Kreuzritter und Araber verbreiteten ihn in ganz Europa und Vorderasien, wo man ihn A M Im Mittelmeerraum wurde er auch auf Kriegsschiffen eingesetzt, wo er im Schiff eingebaut. Dort konnte das Gegengewicht bis in den Schiffsraum hinunter schaukeln. Seite 5 IVA-Tribok bauen Mathias Camenzind 2010/2011 Seinen wohl wichtigsten Einsatz hatte der Tribok bei der Belagerung Jerusalems durch die Kreuzfahrer. Sie dauerte etwa einen Monat. Doch als dieser Tribok, der anscheinend der grösste aller Zeiten war, endlich bereit war, fiel die Stadt innerhalb eines Tages. Den letzten Einsatz hatte er in Mexiko, während die spanischen Konquistadoren die Hauptstadt der Azteken belagerten. Durch den ersten, ungeschickten Schuss zerstörte sich diese jedoch selbst. Im 15. Jahrhundert, als die Kanone aufkam, wurde der Tribok nicht nur verdrängt sondern verschwand gleich für immer. Man fand bis heute keine solcher Maschinen, nur Skizzen und Erzählungen, doch es wird heute vermehrt versucht, sie nachzubauen. 4.2 Worterklärung Der Begriff Tribok stammt vom mittelhochdeutschen, aber auch aus dem lateinischen, dribok und wird aus den Silben dri und bok. Dri bedeutet auf lateinisch zum einen drei, aber auch einfach/trivial und bok ist das männliche Exemplar der Ziege, was auf das vierbeinige Gestell des frühen Triboks hinweist. Also könnte man es als einfache, vierbeinige Konstruktion bezeichnen, obwohl man das im Mittelalter überhaupt nicht davon hielt, weil sie sehr schwer zu verstehen war. Tribok wird im Französischen Trébuchet, im Englischen Trebuchet, im Griechischen palida genannt, was dire S . Er ist im Deutschen häufiger bekannt als B U Blide und einem Tribok besteht; die Blide hat kein schaukelbares Gegengewicht wie der Tribok, was beim schiessen einen grossen Kraftunterschied ausmacht wie beim Kapitel 5.23 erklärt wird.(4) Seite 6 IVA-Tribok bauen Mathias Camenzind 2010/2011 5. Hauptteil Einen Tribok zu bauen braucht viele Voraussetzungen: Zum Beispiel muss man das nötige Material, Werkzeug und auch eine Menge an handwerklichem Geschick besitzen. Da mein Vater Schreiner ist und eine eigene Werkstatt hat, sind somit eigentlich die wichtigsten Voraussetzungen erfüllt. Auch er interessiert sich für solche Projekte, da er unter Anderem auch dabei war, als uns mein Cousin に sein Götti に seine grosse Maschine vorgeführt hat. Wäre mein Vater nicht Schreiner, hätte ich mir höchstwahrscheinlich etwas anderes als IVAThema ausgesucht. Er war auch damit einverstanden, mir zu helfen, bei dieser Arbeit, die ich ohne seine professionelle Hilfe und seine Tips niemals hätte machen können. Da mein Vater nichts oder sehr wenig von Plänen hält, bauten wir einfach drauflos, improvisierten und verbesserten einiges mit der Vorlage einer selbstgezeichneten Skizze, einigen Stücklisten und wichtigen Notizen. Natürlich habe ich diese nicht einfach aus dem Kopf gezeichnet, sondern habe ein Vorbild aus einem Geschichtsbuch genommen. Da wir ausserhalb des Dorfes leben, hatten wir die Möglichkeit, die Maschine auf einer Wiese aufzustellen. Im Steinerberg gibt es kaum ebenes Gelände aber wir dachten, dass es die Wiese vor unserem Haus auch macht. Sie ist nur wenige Meter von der Werkstatt entfernt, was uns das ganze Herumschleppen und Zusammenbauen sehr erleichterte. Wir konnten auch schnell Werkzeug holen, um den Tribok am Boden zu verankern und wieder einige Verbesserungen zu treffen. 5.11 Planung, Material, Methoden Wie gesagt, wir haben die Maschine ohne richtige, massstabsgetreue Pläne gebaut. Ich habe einen Tribok aus einem Buch als Vorlage genommen, und dann eine Skizze gezeichnet. Allerdings habe ich mir jedoch vor dem Bau vorgestellt, wie mein Tribok etwa aussehen sollte. Und da wir gerade im Geometrischen Zeichnen lernten, wie man die drei Grundrisse eines Körpers oder Modells darstellt, habe ich sie mit Bleistift gezeichnet und eingescannt. Wie sich später herausstellte, bauten wir viel am Tribok anders als auf dieser Zeichnung, sie sollte nur zur Vorstellung dienen. Danach folgte eine Stückliste, die jedoch dem später benötigten Material entsprach und ich konnte das von meinem Vater zur Verfügung gestellte Material schon zu bearbeiten beginnen. Seite 7 IVA-Tribok bauen Mathias Camenzind 2010/2011 Seite 8 IVA-Tribok bauen Mathias Camenzind 2010/2011 5.12 Bauphase Vorarbeit Die Werkstatt meines Vaters ist gleich neben meinem Haus und da ich das Material von ihm beziehen konnte und es praktisch zu Hause zusammen bauen konnte, hatte ich alle wichtigen Voraussetzungen, die ich brauchte. Nun konnte ich endlich beginnen. Stückbearbeitung Im ersten Arbeitsschritt habe ich eine Stückliste gemacht, mit allen Längen und Breiten der Holzleisten. Mein Vater hat mir gezeigt, welche Leisten ich dafür gebrauchen dürfe. Danach habe ich alle Teile des Grundgestells zugeschnitten und bearbeitet, so dass man sie nur noch zusammen schrauben muss. Holzkiste An einem anderen Tag fertigte ich alle Teile der Holzkiste an und testete immer wieder, ob die Steine noch reinpassten. Für den Boden brauchte ich besonders viele Schrauben, auf ihm ist nämlich das ganze Gewicht. An beiden Längsseiten wurde noch je eine Halterung befestigt, an der später eine Achse die Kiste mit dem Arm verbinden soll. Erster Teil des Gestellzusammenbaus Danach habe ich mich wieder dem Gestell gewidmet und begann, die Frontstützen mit den Bodenteilen und den Rückstützen zusammen zu schrauben. Von Anfang an musste alles perfekt halten, wenn etwas falsch war, musste ich es wieder abnehmen und verbessern. Es durfte nichts zu kurz sein, zu lang war kein Problem, aber wenn eine Latte zu kurz war, konnte ich sie nicht mehr gebrauchen. Und wenn doch, dann für kleinere Sachen. Steckprofil Beim nächsten Schritt musste Vater helfen: Wir mussten das Steckprofil, das später ins Gestell kommen soll, zusammen schweissen. Da dabei kein Fehler passieren durfte, musste Vater selbst arbeiten, denn wenn nur etwas ein Bisschen schräg rauskam, war das ganze futsch. Ausserdem macht er sowieso alles richtig, wenn er selbst etwas macht, ohne, dass ich weiss, was es genau wird. Nun konnte ich also nur けけhandlangernけけ. Die zwei Profile, die an beiden Seiten des Gestells befestigt werden, wenn es soweit ist, wurden mit der Achse fest verbunden. Das Einzige, was bewegt werden kann, ist der Metallgriff um die Achse herum, den man drehen kann. Und zwar von einer Seite der Achse zur anderen, weil die Achse gerillt ist, ist der Metallgriff rundherum genau für das gemacht. Bei der Drehung, die beim Schiessen vom Arm gemacht wird, kann sich dieser Griff nur einen Zentimeter verschieben, da der Arm sich ja nicht überdreht. Wenn der Arm zum Stillstehen kommt, ist der Griff also wieder am selben Ort. Seite 9 IVA-Tribok bauen Mathias Camenzind 2010/2011 Erster Teil des Arms Danach haben wir den über drei Meter langen Arm vorbereitet. Er bekam einen Einschnitt, dort wo der Metallgriff des Profils reinkommt. Eine weitere Furch kam in einen weiteren Balken, den wir dann unter dem eigentlichen Arm befestigten, also wir klemmten den Griff passgenau dazwischen ein. Zweiter Teil des Gestellzusammenbaus Ich begann nun, die Seitenstützen des Gestells zu montieren. Das heisst, ich versuchte es lange, bis es dann endlich gelang. Mein Vater war nicht da und ich hatte also nur zwei Hände, die auf beiden Seiten dafür sorgen mussten, dass alles waagrecht war. Es ist sehr wichtig, dass das ganze gerade und waagrecht ist, ansonsten würde alles beim Schiessen wackeln. Deshalb musste ich überall Keile und Balken unterlegen, Schraubzwingen anbringen, wieder Keile rausnehmen, messen, kontrollieren. Ich war mehr als eine Stunde damit beschäftigt, alles zu richten, da ich aber alleine war, konnte ich ganz selbstständig arbeiten und überlegen, was mir eigentlich viel Spass bereitete. Als endlich alles bereit war, konnte ich die Querbalken, die rechtwinklig zu den Bodenbalken lagen, unter letzteren hindurch befestigen. Am Nachmittag kamen die schrägen, die die Längsbodenbalken mit den Breitbodenbalken ganz aussen verbinden (Bild 1). Auch eine Verbindung gab es im 45 Grad Winkel zwischen den Breitbodenbalken und den Senkrechtstützen als zusätzliche Verstärkung. Am Abend half mir dann Vater, den Arm einzufahren (Bild 2 に Arm schon eingefahren). Er passte genau und unser Tribok war grösstenteils fertig. Schlinge Für die Schlinge muss man sehr starkes Material nehmen. Da nicht normale Seile vorhanden waren, musste ich Strohballenschnüre zusammenzöpfeln. Drei mal drei Schnüre bildeten ein dickes Seil, und von dem musste reichlich her. Ich zöpfelte einen ganzen Abend und noch am nächsten Morgen, doch dann hatten wir zehn Meter Seil. An diesem Tag kam mein Cousin und wir wollten den Tribok fertigstellen und am Nachmittag ausprobieren. Er zeigte mir, wie er sich den Sack am Ende vorstellt und wie wir das ganze überhaupt befestigen sollten. Ein Teil einer Militärplane wurde ausgeschnitten und mit einzelnen Schnüren zusammengenäht, damit man ihn zusammenziehen kann (Bild 2). Dann verbanden wir ihn an jeder Ecke mit einem Ende des langen Seils. Nun konnte man die Schlinge mit dem Arm und allem anderen zusammenbauen. Seite 10 IVA-Tribok bauen Mathias Camenzind 2010/2011 5.2 Einzelne Bauteile Der Tribok besteht aus einem Holzgerüst, das mehrere Hundert Kilogramm tragen muss. Er hat Seiten-, Vorder-, und Rückstützen, damit er bei der ruckartigen Wurfbewegung nicht kippt, oder bricht. Ansonsten besteht die Gefahr, dass das Gegengewicht die ganze Maschine, die früher oft mehrere Tonnen wog, umreisst und in einem grösseren Umfang Schaden anrichten kann. Der Wurfarm ist nur auf einer Achse fixiert und kann herumschwingen, sich jedoch nicht überdrehen oder zur Seite schwanken. Das Verhältnis vom kurzen zum langen Arm に am Kurzen hängt das Gegengewicht und am Langen das Geschoss に kann zwischen 1:3 und 1:6 liegen. Bei meiner Maschine liegt es bei 1:3, die lange Seite ist etwa drei Meter lang und die Kurze einen Meter. Mein Tribok ist nur ein kleines Modell, im Vergleich zu denen, die früher in Belagerungen eingesetzt wurden. Trotzdem, bei entladenem Zustand, bei dem das Gegengewicht unten hängt und die lange Armseite senkrecht steht, ist mein Tribok nahezu fünf Meter hoch. Ein weiterer, wichtiger Teil am Tribok ist die Schlinge, die am langen Ende des Wurfarms dafür sorgt, dass der Stein mit einer zusätzlichen Schleuderbewegung in die Luft katapultiert wird. Fast am anderen Ende des Wurfarms hängt eine Kiste, auch sie ist nur an einer Achse fixiert, was der Drehung des ganzen Wurfarms noch mehr Kraft verleiht. In der Kiste befindet sich das Gewicht, das das Geschoss indirekt so weit fliegen lässt, denn dieses kann bei grossen Maschinen mehrere Tausend Kilo wiegen. Es besteht aus Steinen, Steinplatten, Kies oder was sonst noch schwer ist. Ausserdem ist da noch die Spannvorrichtung, die auf der langen Seite den Arm festhaltet. Sie muss so angebracht sein, dass sie mit einem Ruck gelöst werden kann. Es gibt viele verschiedene Versionen von Triboks. Dieses Bild ist zwar von einem ähnlichen Tribok wie meinem, hat jedoch eine ganz andere Spannvorrichtung. Aber ich werde in den nächsten Punkten die einzelnen Teile meines selbstgebauten Triboks näher beschreiben und erklären. Seite 11 IVA-Tribok bauen Mathias Camenzind 2010/2011 5.21 Gestell Mein Gestell besteht aus 33 Einzelteilen und vielen Schrauben. Es hat zwei Seitwärtsstützen und wie auf dem Bild schlecht zu sehen je zwei Vorder- und Rückstützen. Das leere Gestell hat folgende Masse: Es ist 2.95 m lang, 2.2m breit und 1.885 m hoch. Beim Versuch, das Ganze zu verschieben, ist eine der Frontstützen gebrochen, hat Risse bekommen, deshalb schraubte ich gleich an alle vier Stützen je eine zusätzliche Latte drauf. Somit ist der Tribok noch stabiler, als zuvor. Jedoch hat es seit dem Schiessen etwa sieben Wochen draussen herumgestanden und wurde bei dem vielen Regen nass. Es weitete sich aus, und einige Kleinigkeiten mussten Repariert werden. An dem einen oder anderem Ort habe ich noch ein paar zusätzliche Schrauben hineingeschraubt. Auf die beiden Senkrechtstützen in der Mitte wird der Wurfarm montiert , den man mit Hilfe eines Steckprofils aus Metall und der drehbaren Achse einfahren kann. Wegen starker Durchnässung weiteten sich die Senkrechtstützen stark aus und ein bisschen Holz musste weggehobelt werden, damit das Profil mit dem gesamten Arm und allem drum und dran reinpasste. Denn für die letzten drei Wochen bauten wir alles zusammen - aber ohne Gegengewicht - aufstellen, damit sich das Ganze nicht noch mehr verändert. Seite 12 IVA-Tribok bauen Mathias Camenzind 2010/2011 5.22 Arm Der Arm hat die Aufgabe, mit einer schleuderartigen Drehung und einer Schlinge am Ende, den Stein so weit kraftvoll wie möglich zu werfen. Dies schafft er, indem er an einer Achse drehbar, Dank einem Gegengewicht um die Achse dreht und das mit einer grossen Wucht und Geschwindigkeit. Er wird in zwei Teile unterteilt に einem Kraftarm und einem Wurfarm. Diese jedoch bestehen aus einem einzigen Stück, damit der Arm nicht bricht, nur, dass sich in der Mitte zwischen den beiden Seiten eine Achse befindet, die wiederum am Gestell fixiert ist. Der Wurfarm ist die Seite, an der sich die Schlinge mit dem Geschoss verpackt befindet. An seinem Ende wurde ein Metallstäbchen gebohrt, dessen Funktion näher im Kapitel 5.24 beschrieben wird. Der Kraftarm trägt das schwere Gegengewicht in einer Kiste, das schwerer ist, als die andere Seite des Arms. Sie hängt kurz vor dem Ende des Kraftarms, an einer weiteren Achse, damit sie sich drehen kann und somit beim schiessen dem Arm noch mehr Wucht verleiht. Der Kraftarm misst nur etwa 1.1 Meter, der Wurfarm 2.5 Meter. Das gibt ein Verhältnis von etwa 1:2.27. Es dürfte jedoch auch 1:3 bis sogar 1:6 sein. 5.23 Kiste/Gewicht Wie im Bild zu sehen, ist die Kiste an einer Achse hängend mit dem Kraftarm verbunden. Somit kann sie sich ein Stück weit drehen, anders als bei einer Blide. In diesem Prinzip kann also mehr Energie freigegeben werden und sie macht nicht den ganzen Kreisbogen beim Schiessen mit. Sie schwingt noch eine weile mit dem Arm mit, wie bei einer normalen Kinderschaukel. Dann hängt sie am tiefsten Punkt, der Arm muss also logischerweise senkrecht in den Himmel ragen und kann gespannt werden. Die Kiste ist 50 cm hoch und die Aussenmasse sind 39 cm in der Breite und 87 cm in der Länge. Die Gewichtssteine sind 10 Kilogramm schwer und können nebeneinander in die Kiste gestellt werden. Somit haben 17 Steine nebeneinander Platz, was genau 170 Kilogramm Gewicht ausmacht. Werden sie nebeneinander hingelegt, haben drei Stapel von mindestens acht Schichten nebeneinander Platz. Mit dieser Einrichtung könnten wir also über 240 Kilo als Gegengewicht benutzen. Wie sich jedoch herausgestellt hat, verbog sich die Achse schon bei der 170-er-Grenze. Danach hat sie sich jedoch nicht noch mehr verbogen, deshalb machten wir uns keine weiteren Sorgen, wir werden aber auch bei allen folgenden Schüssen nur mit den 170 Kilos Gegengewicht schiessen. Seite 13 IVA-Tribok bauen Mathias Camenzind 2010/2011 5.24 Schlinge Die Schlinge ist der Teil am Ende des Wurfarms, der das Geschoss hält und beim Schleudern im richtigen Moment loslässt. Sie sieht aus wie eine Steinschleuder und hat auch ihre Funktion. Der Sack besteht aus einer Militärplane, die wir gefaltet haben. Er wurde rundherum und diagonal mit Strohschnüren zugenäht. Zuvor habe ich einen langen Strick aus drei mal drei Strohschnüren gezöpfelt, damit die Schlinge beim ruckartigen Abschiessen nicht reisst. Diesen Strick konnten wir für mehrere Sachen gebrauchen. Zu erst haben wir etwa vier zwei Meter lange Teile davon abgeschnitten und sie an jeder Ecke des Sackes befestigt. Je zwei wiederum wurden am Ende zusammengebunden. Da wir den Sack mit Stricken zusammengenäht haben, kann man ihn zusammenziehen und er ähnelt einer normalen Tasche. Die hinteren zwei Stricke wurden fix am Ende des Wurfarms festgemacht, die anderen beiden wurden mit einem Eisenring versehrt. Dieser Eisenring wird vor dem Schiessen an das Metallstäbchen am Ende des Wurfarms gehängt. Da der Arm im gespannten Zustand zu hinterst etwa einen Meter über Boden ist, kann der Sack gespannt werden und wird etwa in der Mitte des Gestells hingelegt. Der Stein muss verpackt werden und darf nicht herausfallen. Wenn der Wurfarm kurz nach Abschuss einen gewissen Winkel erreicht hat, klinkt der Eisenring aus, die Tasche öffnet sich und der Stein wird weggeschleudert. Abb. 6 a Seite 14 IVA-Tribok bauen Mathias Camenzind 2010/2011 5.25 Spannvorrichtung Mein Tribok kann einfach und von Hand gespannt werden von drei bis vier Personen. An der Schlinge festhaltend zieht man den Arm herunter, wo er mit der Spannvorrichtung unten gehalten wird, aber zu diesem Arbeitsschritt komme ich beim Punkt 5.3. Die Spannvorrichtung besteht aus einem Seil, zwei Ketten, einem Verbindungsstift, einer Unterlagsscheibe, einer Mutter und ausserdem noch aus einem langen Seil, mit dem man den Mechanismus löst. Die beiden Ketten sind zu hinterst am Längsbalken befestigt und an der Linken ist der Stift angemacht. An diesem Stift wird das Seil umgehängt, das den Arm umfängt, wenn dieser hinunter gezogen wird. Das Seil muss zwischen den beiden Ketten sein. Die rechte Kette ist rechts vom Seil eingefahren, auf der anderen Seite befindet sich die Unterlagsscheibe und danach die Mutter. Der Stift muss genug Zug aushalten, da das Seil den ganzen Arm am Stift befestigt. Wenn es nach links rutscht, ist die rechte Kette mit vollem Zug auf der Unterlagsscheibe. Wenn es nach rechts rutscht, ist der Zug des ganzen Arms auf der Unterlagsscheibe. Deshalb ist es optimal, wenn es in der Mitte bleibt, sonst muss man das in Ordnung bringen. Die Unterlagsscheibe sollte keinen Druck auf die Mutter ausüben, denn diese gilt nur als Sicherung und muss vor dem Schuss entfernt werden. Dann würde die Scheibe nämlich rausfallen und die Kette und das Seil auch. Somit ist die Verbindung unterbrochen der Arm wird losgelassen. So wird eigentlich geschossen. Aber im optimalen Fall sollte man die Mutter rausnehmen und die Unterlagsscheibe würde nicht rausrutschen. Dann könnte die P E t dann zieht er an einem langen Seil, das an der rechten Kette angemacht ist und lässt den Arm in die Luft sausen. Seite 15 IVA-Tribok bauen Mathias Camenzind 2010/2011 5.26 Geschoss Der Stein, der geschossen wird, muss ein bisschen rundlich, und darf nicht zu gross oder zu klein sein. Wir schossen mit verschiedenen, 3 bis 6 Kilogramm schweren Steinen, am weitesten kam der Mittelgrosse. Der perfekte Stein wog also etwa 5 Kilogramm und flog weiter als alle anderen getesteten Geschosse. Früher spielten runde Steine eine zusätzliche wichtige Rolle. Ein Grund war bestimmt, dass sie noch mehrere Meter weit rollten und dadurch unter Umständen noch viel mehr Schaden anrichteten. Grundsätzlich reicht ein solcher Stein, um ein Loch in ein Hausdach zu schlagen, eine unvorstellbare Kraft entsteht jedoch erst, wenn man sich klar macht, mit was für Gewichten früher Burgen belagert wurden. Dort wurden oft hundert Kilo oder noch schwerere Steine bis zu 450 Meter weit geschleudert. Da der Boden zwar nicht wirklich hart ist, aber auch nicht besonders nachgibt, sind die Aufprallstellen der Steine im Boden oft nur bei näherem hinschauen sichtbar und mehrheitlich wurde einfach Gras weggeschürft. Den Steinen hat dies jedoch mehr Schaden zugefügt; ein ovaler Stein der mehr wie ein Flaches, aber gleichmässiges, schönes Ei aussah, prallte flach am Boden auf und wurde in der Mitte gespaltet. 5.3 Testen, Resultat, Zahlen und Fakten Am Sonntag, dem 22. Mai 2011 haben wir den Tribok mit Hilfe meines Cousins fertiggestellt und bei teilweise schönem Wetter aufgestellt. Wir benötigten ungefähr eine halbe Stunde, da es das erste Mal war und wir gleich alles nötige verbesserten. Dann konnten wir endlich den ersten Stein losschiessen. Er flog zwar nicht gleich perfekt, aber für die Premiere war es ein riesiger Erfolg. Wir probierten noch einige Male, verbesserten die Spannvorrichtung, probierten verschieden grosse Steine und nahmen natürlich alles mit Kameras auf. Mein Cousin rief seinen alten Maturakollegen an, mit dem er seine Maturaarbeit - ein viel grösserer Tribok に bearbeitet hatte. Er gab uns auch weitere wertvolle Tipps und half uns bei der Bearbeitung der endgültigen, optimalen Spannvorrichtung. Nachdem wir den ganzen Ablauf vom Spannen, Laden und Schiessen langsam im Griff hatten, に was später noch näher beschrieben wird - stellten wir eine Holzkiste nach vorne, wo der Stein ungefähr landete. Wir trafen sie im ersten Mal und hatten eine riesen Freude, als wir sahen, wie der Stein das Ziel zerschmetterte. Dann bereuten wir es jedoch, dass wir es nicht mit der Kamera festhielten. Eine neue Kiste wurde hingestellt, wir filmten jedes einzelne Mal, doch schossen immer zu weit, daneben oder der Stein landete zu unserer Enttäuschung vor der Kiste und sprang trotzdem noch darüber. Erst am frühen Abend trafen wir nochmals, jedoch war das nicht mehr ein solcher Gewaltschuss wie beim ersten Mal. Seite 16 IVA-Tribok bauen Mathias Camenzind 2010/2011 Vorbereitung Jeder Schuss braucht Vorbereitung: Ganz am Anfang muss der Tribok zusammengebaut werden. Dazu wird der Armteil, mit dem die Kiste mit dem Gegengewicht verbunden ist, aufs Gestell gesteckt, mit dem Eisenprofil, das genau reinpassen muss. Danach wird die Schlinge am Arm festgemacht und die Gewichtssteine in die Kiste verladen. Zuvor wurde jedoch kontrolliert, ob das Ganze gerade steht, was bei uns nicht der Fall war. Deshalb mussten wir Keile und Bretter drunter stellen. Ein weiteres Brett kommt in die Mitte des hinteren Teils vom Gestell und reicht noch darüber hinaus. Darauf soll der Stein nach hinten gezogen werden, bevor er abhebt. Dann geht es ans Spannen. Spannen Zu erst zieht man am Strick der Schlinge den Arm herunter, was bis er unten ist sehr viel Kraft von etwa drei Personen benötigt. Danach halten ihn zwei davon herunter, er ist dann etwas tiefer als im waagrechten Zustand zum Untergrund. Die dritte Person bindet ihn mit der Spannvorrichtung am Gestellboden fest. Die Schling wird unter den Arm gezogen, sie darf nicht verdreht oder zu locker sein. Darin wird dann der Stein gelegt. Der Ring am anderen Teil der Schlinge wird ums Stäbchen am Wurfarm gelegt. Der ganze Arbeitsvorgang kann zwar bis zu einer Stunde dauern, dann jedoch ist der Tribok schussbereit. Schiessen Nun kann man am Seil ziehen, das genug von dem Tribok entfernt ist. Somit wird der Knoten der Spannvorrichtung gelöst und die Kraft wird fei gelassen. Dann schleudert der Stein fort. Der Mechanismus kommt zur Ruhe, der Stein wird geholt und man kann wieder mit dem Spannen fortfahren. Resultat Mein Tribok hat eine Bestleistung in der Reichweite von 35 Metern. Die Steine rollen nach dem Aufprall noch etwa 10 bis 20 weitere Meter, bevor sie zum stehen kommen. Die meisten Schüsse erreichten etwa 30 Meter, ausser diejenigen, bei denen der Abschusswinkel zu flach oder zu steil eingestellt war. Obwohl die Wiese trocken war, schlugen die Steine betrachtliche Löcher in die Erde. Seite 17 IVA-Tribok bauen Mathias Camenzind 2010/2011 5.4 Experimentieren Die Reichweite kann auch bei einer simplen Maschine wie dem Tribok verändert oder auch eingestellt werden. Was man nur während dem Bau einstellen kann ist zum Beispiel die Länge des Wurfarms. Das Verhältnis zwischen dem Wurfarm und dem Kraftarm spielt eine grosse Rolle, es darf nicht zu gross aber auch nicht zu klein sein. Ausserdem kommt es auch auf die Schlingenlänge drauf an. Denn diese ist ja eigentlich auch einer der entscheidenden Unterschiede zwischen dem Katapult und einem Tribok. Sie bringt einen zusätzlichen Schleudereffekt dazu, wie bei einer normalen Steinschleuder. Je länger die Schlinge ist, desto grösser ist der Abwurfbogen und die Kraft, dementsprechend weiter fliegt dann auch das Geschoss. Auch der Abschusswinkel sorgt für grössere Reichweiten, je nachdem, wie man ihn einstellt. Wenn der Dorn die Schlinge früher loslässt, fliegt der Stein in die Höhe, wenn er sie später loslässt, geht er in die Weite, alles durch den Flugbogen bestimmt. 6. Schlusswort, persönliche Erkenntnisse Im Allgemeinen bin ich sehr zufrieden mit meiner praktischen Arbeit, die mir auch am meisten Spass machte. Ich bin schon ein bisschen stolz darauf, da ja nicht so viele in meinem Alter eine solche Maschine gebaut haben, andererseits bekam ich auch von allen Seiten professionelle Hilfe. Es war eine Erfahrungsbereicherung, die zusätzlich auch für meinen späteren Beruf vielleicht einen Vorteil hat, da es mit Planen und Bauen zu tun hat. Den theoretischen Teil hätte ich ein bisschen früher machen können, um nicht in einen derartigen Stress zu kommen. Wenn man jedoch erst mal mit schreiben beginnt, kommen einem immer mehr Gedanken in den Sinn und alles geht von alleine. Seite 18 IVA-Tribok bauen Mathias Camenzind 2010/2011 7. Glossar Sehr wahrscheinlich gibt es in meinem schriftlichen Teil einige Unklarheiten に Wörter, die man nicht gleich versteht. Deshalb habe ich eine Liste mit den Fremdwörtern angefertigt, die den Lesern bestmöglich die einzelnen Wörter erklärt. Tribok: Wird im Punkt 4.2 genauer erklärt Blide: Eine Art Tribok aber ohne schaukelbares Gegengewicht Abstract: Zusammenfassung mit allem wichtigen, Hauptteil und Schluss, in wenigen Sätzen Senkrechtstützen: Einzige Teile des Triboks, die senkrecht in den Himmel ragen, halten den Arm und eigentlich auch das ganze Gewicht davon Längsbodenbalken: Flache Balken, die das Fundament des ganzen Gestells bilden, laufen in dieselbe Richtung wie der Tribok ausgerichtet ist Breitbodenbalken: Vier Vierkanthölzer, die unter den Längsbodenbalken und den Seitenstützen hindurch laufen, sorgen dafür, dass der Tribok nicht auf die Seiten schwankt Front- und Rückstützen: Sind im 45 Grad Winkel zu den Senkrechtstützen, hinten und vorne je zweifach und bilden die Verbindung zwischen letzteren und den Längsbodenbalken, sorgen dafür, dass der Tribok in der Ecke nicht bricht, beim Schuss 8. Quellenangaben Die Bilder sind entweder selbst gemacht, oder aus dem Internet, genauer ausgedrückt von Google kopiert. Den grössten Teil vom Inhalt des Hauptteils habe ich aus eigener Erfahrung oder Messungen geholt. Aus dem Internet habe ich folgende Informationen geholt: (1),(2),(3),(4) http://de.wikipedia.org/wiki/Blide 9. Anhang Im Anhang zu finden sind folgende Themen: - Arbeitsprotokoll in Handschrift Bildliche Vorlage, nach der ich に in ungefähr に arbeitete Mehr Fotos des Triboks Seite 19 Hier noch einige Fotos von meinem Tribok