drive Auf Tour im neuen Audi Q5 – mit Kultsänger Jay Kay move Auf

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drive Auf Tour im neuen Audi Q5 – mit Kultsänger Jay Kay move Auf
Audi magazin
Audi
magazin 02/2009
drive
Audi Q5: Auf Tour mit Jay Kay / Seehotels: Die Perlen der Schweiz / Duri Vital: Der Raummagier
Auf Tour im neuen
Audi Q5 – mit
Kultsänger Jay Kay
move
Auf der Spur eines
raren Luxus – Gastfreundschaft mit
Seeanstoss
inspire
Auf der Baustelle
mit Raummagier
Duri Vital
02/2009
Editorial
Foto: Pablo Faccinetto
Immer einen Schritt voraus.
Ein Blick in die 100-jährige Geschichte von Audi
zeigt: Die Marke mit den vier Ringen war ihrer Zeit immer
einen Schritt voraus. Ob mit Acht- oder Zwölfzylindern,
mit Frontantrieb oder Mittelmotor: Schon die Vorgängermarken, darunter Horch, DKW und Auto Union, haben
für Meilensteine in der Automobilgeschichte gesorgt.
Seither gehört Innovationskraft zum Markenzeichen von
Audi. Und die Ingenieure haben ihren Pioniergeist auch in
jüngster Vergangenheit immer wieder unter Beweis gestellt: Sei es 1980 mit dem permanenten Allradantrieb
quattro, 1989 mit dem ersten Turbodiesel-Direkteinspritzer, oder 2008 mit dem ersten Frontscheinwerfer in
Voll-LED-Technologie. Die wichtigsten Errungenschaften
im Zeichen der vier Ringe sind Thema des zweiten Teils
unserer Jubiläumsserie auf Seite 14.
Nur wer den Anspruch hat, das Gute permanent
zu verbessern, kann dem Slogan «Vorsprung durch Technik» gerecht werden. Wer wüsste das besser, als eine
Marke, die sich jedes Jahr von neuem einer der härtesten
Herausforderungen überhaupt stellt: dem 24-StundenRennen von Le Mans. Erfahren Sie auf Seite 36, welche
innovativen Lösungen sich unter der Karosserie des neuen
600 PS starken Le-Mans-Sportwagen Audi R15 TDI verstecken.
Natürlich fliessen die Erfahrungen, die wir im
Rennsport machen, stets direkt in unsere Entwicklungsarbeit ein. Damit sorgen wir schon heute dafür, dass Sie
auch morgen Autos fahren, die ihrer Zeit voraus sein werden.
Ich wünsche Ihnen viel Freude an diesem Magazin.
Ihr Ernesto Larghi
Audi Markenchef
Audi magazin / Editorial / 03
52
06
42
Inhalt
drive
Audi Q5  06
Mit Jamiroquai-Sänger Jay Kay
unterwegs im Audi Q5.
100 Jahre Vorsprung  14
Vom Achtzylinder bis zum ersten
LED-Tagfahrlicht: die technischen
Meilensteine der Audi Geschichte.
Audi präsentiert  20
Die Wirtschaftselite am Bilanz
Talk.
drive News  22
Innovationen, Services und Audi
News, auf die wir stolz sind.
Plus: die exklusive Jubiläums-Uhr.
inspire
Zurich Film Festival  42
Nadja Schildknecht über kleine
Schritte und grosse Stars.
Audi Design  47
Golf-Tasche, Sonnenbrille und
iPod-Etui im Audi Look.
move
Perlen der Seensucht  24
Ein Augenschein in einzigartige
Schweizer Häuser mit direktem
Seeanstoss.
On the road  31
Jeroen van Rooijen über das
Phänomen der Linksfahrer am
Wochenende.
Events  32
Fahrtrainings, auf der Rennstrecke
mit dem Audi A8, Abenteuertour im
Piemont, Audi Forum Ingolstadt.
Audi R15 TDI  36
Ein Blick unter die Karosserie des
neuen Le Mans-Sportwagens.
move News  41
Nachrichten, Events und Resultate,
die uns freuen.
Hinterfragt  48
Wolf Lotter über die Dringlichkeit,
Klarheit zu schaffen.
Koch des Jahres  50
Einfach genial: Dominique Gauthier
verrät das schnelle, gute Rezept.
Schweizer Architektur  52
Räume fühlen: Duri Vital rettet alte
Engadiner Häuser ins Heute.
Top Zehn  58
Ausgefallen und auserlesen:
schöne Gadgets für den Sommer.
Raumzeichen  60
Monika Grzymala lässt Linien
fliehen und berührt mit ihrer Kunst.
inspire News  65
Menschen, Ideen und Ereignisse,
die uns begeistern.
Fotos: Pablo Faccinetto; Frank Bauer
Al Freddos Welt  66
Häberlis Schlussstrich.
Herausgeber: AMAG Automobil- und Motoren AG, Vertrieb Audi, 5116 Schinznach-Bad / Verlag: alert AG, 8001 Zürich, Tel. 043 499 11 99, [email protected]; Chefredaktion:
Nicole Althaus, [email protected]; Bildredaktion: Pablo Faccinetto; Grafik: Dani Pauli; Produktion: Matthias Mächler; Projektleitung: Regula Talismani;
Produktmanagement: Doris Dent / An­­zeigenmarketing: Creative Media GmbH, 8910 Affoltern am Albis, Tel. 043 322 60 30; Geschäftsführung: Manuel Loureiro; Anzeigenleitung: Esther Majoleth, [email protected]; Übersetzung / Korrektorat: Semiotic Transfer GmbH, 5405 Baden / Druck: J. Fink GmbH & Co. KG, D-73760 Ostfildern /
Druckauflage: 40’000 Exemplare / Erscheinungsweise: Vierteljährlich in deutscher und französischer Sprache / Internationale Koordination: AUDI AG, Interna­­­tionales
Kunden- und Handels­marketing, Ulrich Schwarze, Anja Weinhofer, Patrick Morda, D-85045 Ingolstadt / Adressänderungen: Arcoma AG, 4710 Balsthal, Tel. 062 391 26 65,
[email protected].
Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Trotz sorgfältiger Auswahl der Quellen kann nicht für die Richtigkeit aller Inhalte gehaftet werden. Änderungen bezüglich der gezeigten und
beschriebenen Modell­varianten und Ausstattungen sind vorbehalten. Nachdruck und Ver­wendung nur mit Genehmigung der Redaktion. © Audi magazin 2009.
Audi magazin / Inhalt / 05
Space Cowboy
W i e b e e i n d r u c k t m a n e i n e n P o p s t a r, d e r s c h o n a l l e s
gesehen hat? Man gibt ihm einen Audi Q5 und zeigt
ihm ein paar Plätze, die nicht jeder kennt. JamiroquaiS ä n g e r J a y K a y h a t b e i d e s g e f a l l e n . Te x t : S a b i n e C o l e , F o t o s : F r a n k B a u e r
06 / drive / Audi magazin
Audi magazin / 07
« Z u m R e i s e n b r a u c h e i c h e i n e K r e d i t k a r t e , e i n e Z a h n b ü r s t e , meine Videokamera und Strassenkarten. Ich liebe es,
in die Karte zu gucken und dann einfach loszufahren.»
München, die heimliche Hauptstadt Deutschlands,
das ist der FC Bayern, Biergarten, Bussi-Bussi und Oktoberfest. 4,2 Millionen Gäste besuchen München jedes
Jahr, um die genannten Highlights ausgiebig zu geniessen. Darunter war vor kurzem ein ganz besonderer Gast,
einer der kein Lebkuchenherz um den Hals trägt und
dem von Berufs wegen der Zugang zur Blasmusik verstellt ist: Jay Kay, der Sänger der Acid-Jazz-Band Jamiroquai. 20 Millionen Platten hat der Star verkauft und sich
mit Hits wie «Space Cowboy», «Cosmic Girl» und «Deeper
Underground» in den Pop-Olymp gesungen. Er ist Auto­
narr, nennt einen beeindruckenden Fuhrpark sein Eigen
und hat in seinem Leben auf Tourneen 16-mal den Planeten umrundet. Die Latte liegt hoch, wenn man einem
Gast wie diesem in München einen unvergesslichen Tag
bereiten möchte. Oder doch nicht? Denn vielleicht sind
es gerade die kleinen Dinge, die jemand geniesst, der
vermeintlich schon alles gesehen hat.
Wir treffen Jay Kay in der Lobby des Sofitel Bayerpost nahe des Hauptbahnhofs. Er wirkt ausgeschlafen
und abenteuerlustig. Das Licht ist vornehm gedämpft,
vielleicht fast zu dunkel für die Sonnenbrille, die Jay Kay
schon auf der Nase hat. Bester Laune springt er auf,
begrüsst uns und macht sich sofort mit uns auf den Weg.
Der Star scheint es kaum erwarten zu können, seinen
sportlichen Begleiter aus der Audi Familie endlich ken­
nenzulernen: Den neuen Audi Q5, der in der Auffahrt
steht, und den Jay Kay jetzt von allen Seiten ausgiebig
und mit wachem Interesse inspiziert. Dann setzt er sich
ans Steuer und lenkt das Auto souverän und vergnügt
durch den nicht ganz anspruchslosen Münchner Ver­kehr. Die Sorge, er könne, als Engländer dem Linksverkehr verpflichtet, den einen oder anderen pikanten Spurwechsel vornehmen, ist überflüssig. Nichts dergleichen
passiert. Schliesslich durchquerte Jay Kay im vergangenen Sommer einen ganzen Monat lang das Festland. Im
Rechtsverkehr und mit seinem Audi R8 fuhr er von Stuttgart nach Berchtesgaden, Ljubljana, Udine, Portofino,
>>
Zermatt und langsam wieder nach Hause.
Modernes Design: Die Einrichtung der «Goldenen Bar»
stammt von Kons­tantin Grcic.
«Der Audi Q5 sieht enorm kraftvoll aus.
Die Hecklinie gefällt mir besonders gut.»
Am Morgen: Goldene Bar
Das Café im «Haus der Kunst» ist historisch liebevoll restauriert und
sehr modern von Designer Konstantin Grcic möbliert. Von der Terrasse
aus kann man auf den Englischen Garten und den Eisbach schauen.
Goldene Bar an der Rückseite, Prinzregentenstr. 1, 80538 München,
www.hausderkunst.de
Zu Mittag: Frontküche
Köchin Britta Jakob bittet täglich von 10 bis 12 Uhr zum Showkochen.
Danach kann man für Euro 10,50 das eben entstandene dreigängige
Mittagsmenü kosten. Küche und Gastraum sind in einem Raum, das
Essen ist fantastisch, die Stimmung gelöst. Frontküche, Montag bis
Samstag, Theresienstr. 93, 80333 München, www.frontkueche.de
Am Nachmittag: München Isarauen
Die Isarauen laden im Sommer zum Baden ein und eigentlich immer
zu einem ausgedehnten Spaziergang. Z. B. am Hinterbrühler See nahe
Maria Einsiedel. Oder man fährt nach Sendling in die Wittelsbacher
Strasse und läuft durch die Flaucheranlagen, wie das Ufer dort heisst.
Am Abend: Meinburk
Goldene Bar: Das Café im „Haus der Kunst“
wurde originalgetreu restauriert und besitzt einen tollen Ausblick auf den Englischen Garten.
08 / drive / Audi magazin
Die «Meinburk» ist ein Club für Mitglieder. Deren Gäste werden
aber freundlich integriert. Über Facebook kann man eine der kleinen Sitzbuchten reservieren und sogar einen eigenen Tischservice
ordern. Meinburk Club, Freitag und Samstag, Seidlstr. 15, 80335
München, www.meinburkclub.com
Audi magazin / 09
«Man öffnet das Schiebedach – und es verschwindet ins Nirgendwo.
Oder haben Sie gesehen, wo es hin ist?»
10 / drive / Audi magazin
Audi magazin / 11
Jay Kay liebt es, mit dem Auto Europa zu erkunden, privat unterwegs zu sein, sich ohne Terminplan und
Zeitdruck von der Neugier leiten zu lassen: «Zum Reisen
brauche ich eine Kreditkarte, eine Zahnbürste, meine
Videokamera und Strassenkarten. Ich liebe es, in die Karte zu gucken und dann einfach loszufahren.» Das glauben wir blind, das Navigationssystem würdigt er nämlich
keines Blickes. Wir lotsen den Engländer zum Museum.
Die Frage, ob er (nach seinem Bühnentemperament
zu urteilen) ein eher impulsiver Verkehrsteilnehmer sei,
wehrt er mit einem Kopfschütteln ab. Schimpfen sei
Zeitverschwendung, er sei ein ruhiger Fahrer, aber ein
fürchterlicher Beifahrer. Den Vorschlag, ihn im Verlauf
des Tages aus Gründen der Gastfreundlichkeit zu chauffieren, vergessen wir sofort. «Schimpfen ist Zeitverschwendung:
I c h b i n e i n r u h i g e r F a h r e r. A b e r e i n
f ü r c h t e r l i c h e r B e i f a h r e r. »
Jay Kay
Der Sänger Jay Kay wurde am 30. Dezember 1969 als Jason
Cheetham nahe Manchester geboren. Er wuchs bei seiner
Mutter, der Nachtclub-Sängerin Karen Kay, auf. Seinen por­
tugiesischen Vater lernte er erst 2003 kennen. Mit der Band
Jamiroquai, die ihm zu seinem Künstlernamen verhalf, eroberte er zuerst mit Acid Jazz, dann mit Funk- und Disco-Pop
die Charts. Nach fünfzehn Jahren im Geschäft, mehr als zwanzig Millionen verkauften Alben und fünf gigantischen Welttourneen, gilt er heute als internationale Pop-Ikone. Zu seinen
grössten Hits zählen «Virtual Insanity», «Cosmic Girl», «Space
Cowboy» und «Deeper Underground».
12 / drive / Audi magazin
In der «Goldenen Bar» dreht niemand den Kopf
nach Jay Kay um. Der Star geniesst die Anonymität sichtlich. Auf der Bühne trägt Jay Kay stets extravagante Hüte
oder Mützen. Sie sind wohl so sehr zu seinem Marken­
zeichen geworden, dass er ohne Kopfbedeckung bis zur
Unkenntlichkeit verkleidet wirkt. «Ich laufe gern durch
Städte, die ich nicht kenne. Wenn man allein unterwegs
ist, trifft man viele Menschen. Einfach eine Tasse Kaffee
zu trinken, ohne dass mich jemand stört, das ist wirklich
Luxus.»
Wieder beim Auto, bitten wir den Autoliebhaber
und Audi Kenner Jay Kay um eine kleine Modellkritik.
«Der Audi Q5 sieht absolut kraftvoll aus. Sehr kompakt.
Die Hecklinie gefällt mir besonders gut. Und das Fahrzeug hat eine enorme Ladefläche, wenn man die Rücksitze umklappt. Das Schiebedach ist auch grossartig. Man
öffnet es, und es verschwindet ins Nirgendwo. Oder haben Sie gesehen, wo es hin ist? Erst dachte ich, der Wagen ist ein bisschen klein für einen gewaltigen Typen wie
mich (lacht), aber er passt hervorragend.»
Unser weiteres Programm «München für Popstars» unterbreiten wir Jay Kay wie folgt: Lunch in der
«Frontküche», weil das dreigängige Mittagsmenü köstlich ist, die Atmosphäre ungezwungen und die Köchin
temperamentvoll und show-erfahren genug ist, um angesichts eines prominenten Gastes nicht in Ehrfurcht zu
erstarren. Wenn sie ihn denn überhaupt erkennt. Ohne
Mütze. Anschliessend steht ein Ausflug in die Isarauen
auf dem Programm, um unsere beiden kompakten Sportler auch mal kurz in die Natur zu entlassen. Für den
abendlichen Abschluss empfehlen wir einen gepflegten
Clubaufenthalt in der «Meinburk».
Die Bar ist imposant, die Stimmung gelassen,
eine hervorragende Location, wenn man am nächsten
Tag in der nächsten Stadt das nächste Besuchsprogramm
zu absolvieren hat. Getreu nach Jay Kays Reisemotto «Je
mehr man von der Welt sieht, desto mehr weiss man»,
entlassen wir ihn. Und wie hat ihm München gefallen?
«Das war ein wirklich spannender Tag, der neugierig
macht auf mehr: Das nächste Mal komme ich zum Oktoberfest.»
//
Audi magazin / 13
Steile Karriere: Weil’s 1986 so schön war, kletterte 2005
Teil 2: Technik
ein Audi A6 4.2 quattro auf die Schanze von Kaipola.
80 Prozent Gefälle, verschneite Piste: der ganz normale Wahnsinn auf einer Skisprungschanze. Doch in diesem Fall geht es nicht um das Gefälle, sondern um die
Steigung. Rallyefahrer Harald Demuth erklimmt 1986
die Pitkävuori-Schanze im finnischen Kaipola mit einem
serienmässigen Audi 100 CS quattro, dem Hauptakteur
in einem der eindrucksvollsten Werbespots aller Zeiten. Ungläubige Zuschauer wittern einen Trick, doch
es ist keiner. Das Zauberwort heisst quattro. Und mindestens so hoch wie der Anlaufturm ist der Vorsprung
durch Technik, den vier permanent angetriebene Räder
garantieren. Gleichzeitig zelebrierte die Erstbesteigung der Schanze von Pitkävuori mit einem Automobil
den Beginn einer weiteren Serie von technologischen
Premieren, die schon seit den 20er-Jahren des letzten
Jahrhunderts Fahrzeuge von Horch, DKW und Auto
Union auszeichneten. Ob mit Acht- oder Zwölfzylindern, mit Frontantrieb oder Mittelmotor: Schon die
Vor­gängermarken der heutigen AUDI AG waren ihrer
Zeit voraus, und ihre Konstrukteure – allen voran Paul
Daimler und Ferdinand Porsche – geniessen noch heute
einen legendären Ruf. Ihre Nachfolger taten und tun es
ihnen nach. Mit dem Debüt des quattro Systems 1980
wurde die innovative Tradition in Ingolstadt fortgeschrieben, weitere Highlights folgten: Auf den nächsten Seiten lassen wir eine kleine Auswahl an Audi Innovationen Revue passieren.
1926
Horch Achtzylinder
  1 0 0 J a h r e A u d i — 1 0 0 J a h r e V o r s p r u n g d u r c h Te c h n i k . 
I m z w e i t e n Te i l u n s e r e r J u b i l ä u m s s e r i e b l i c k e n w i r z u r ü c k a u f d i e w i c h t i g s t e n
technischen Meilensteine im Zeichen der vier Ringe: vom ersten
A c h t z y l i n d e r b i s z u m e r s t e n L E D -Ta g f a h r l i c h t .  V o n H e r m a n n J . M ü l l e r 
14 / drive / Audi magazin
60 PS aus 3,2 Litern Hubraum, verteilt auf acht
Zylinder. Was aus heutiger Sicht wie ein Druckfehler anmutet, galt vor 83 Jahren als technische Sensation: Paul
Daimler hatte für die Horch Werke in Zwickau diesen aufwändigen Motor entwickelt, der – dem hohen Anspruch der
Marke entsprechend – vor allem in Sachen Laufruhe und
Geräuscharmut neue Massstäbe setzen sollte. Tatsächlich
erwies sich der imposante Reihenmotor, der ab 1926 den
Horch 8 Typ 303 antrieb, auch in Sachen Leistungsaus­beute
und Elastizität für viele Jahre als richtungsweisend und
glänzte mit technischen Leckerbissen wie zwei oben liegenden Nockenwellen, die durch eine Königswelle angetrieben
wurden. Mit diesem Prachtstück etablierte sich Horch als
erster Hersteller von Achtzylindern in Deutschland.
>>
2009: Etwas mehr
Hubraum, aber die
sechsfache Leistung –
der 350 PS starke
V8 FSI des Audi A8.
Audi magazin / 15
1931
1980
DKW Frontantrieb
Fast 50 Jahre alt war das Automobil, als die ersten
Fronttriebler auf die Strasse kamen. Was nicht an der mangelnden Fantasie der Entwicklungsingenieure, sondern an
der technischen Machbarkeit lag. Erst in den 20er-Jahren
des letzten Jahrhunderts kamen Gelenkwellen auf den
Markt, die ein Frontantriebskonzept möglich machten.
DKW-Chef Jørgen Skafte Rasmussen zählte zu den Ersten,
die dieses Potenzial erkannten. Und er setzte es um: Von
Ingenieuren der zwei Jahre zuvor bei DKW eingegliederten Marke Audi liess er 1930 den DKW FA 600 entwickeln,
der 1931 mit einem 18 PS starken und 600 cm3 kleinen
Zweitaktmotor als erster Grossserien-Fronttriebler auf
den Markt rollte und eine Schlüsselrolle in der Verbreitung
dieser Antriebsart spielte.
1934
2009: Sechs Zylinder weniger, aber immer noch in der Mitte –
das Triebwerk des Audi R8 5.2 FSI quattro.
Audi quattro
Auto Union Mittelmotor
Den Motor zwischen die Achsen zu packen – die
Idee ist eigentlich logisch. Die fahrdynamischen Vorteile
einer Konzentration der grössten Masse in der Nähe des
Fahrzeugschwerpunkts und der möglichst identischen
Verteilung des Gewichts auf beide Achsen leuchten auch
einem Laien ein. Konstrukteur Ferdinand Porsche setzte
als Erster die Theorie in die Praxis um. Mit der Entscheidung des Auto Union Vorstands, ab 1934 im grossen Automobilsport mitzumischen, fiel der Startschuss zu einem
Projekt, das als «P-Wagen» begann und sich zu einem der
erfolgreichsten Rennautos der Geschichte entwickelte:
Zwischen 1934 und 1939 gewannen die von imposanten V16- und V12-Motoren angetriebenen MittelmotorRennautos der Auto Union 83 grosse Rennen.
16 / drive / Audi magazin
Permanenter Antrieb über alle vier Räder – eine
ganz neue Idee war das nicht. Der Jung-Ingenieur Ferdinand Porsche hatte schon im Jahr 1900 für die Wiener Hofkutschenmanufaktur Lohner ein Allradfahrzeug konstruiert, das von einem Benzinaggregat und vier elektrischen
Radnabenmotoren angetrieben wurde. Doch erst Porsches
Enkel Ferdinand Piëch brachte das Prinzip zur Serienreife.
Der damalige Audi Entwicklungschef suchte Ende der 70er-
Jahre nach einer «unverwechselbaren Einzigartigkeit auf
einem bestimmten Gebiet» – und fand es mit dem permanenten Allradantrieb. Nach der Premiere beim Genfer Auto
Salon 1980 im Urquattro zog die neue Technik auch in
die übrigen Audi Modelle ein und wurde 1986 mit
dem «drehmomentfühlenden» Torsen-Differenzial entscheidend verfeinert. Zwei Jahre später erfolgte der nächste Schritt: Im Audi V8 sorgt erstmals eine elektronische
Differenzialsperre für eine hochintelligente Verteilung der
Antriebskraft, die im Lauf der Zeit kontinuierlich verfeinert
wurde. Allen quattro Modellen gemeinsam aber sind die
Hauptvorteile: bessere Traktion bei der Beschleunigung,
bessere Fahrdynamik und mehr Sicherheit dank aussergewöhnlicher Bodenhaftung.
>>
2009 Antriebsstrang des Audi Q7:
Hightech für höchste Traktion.
Audi magazin / 17
1989
Audi TDI
Turbodiesel-Direkteinspritzer – ein Monstrum
von einem Wort, aber ein weiterer Vorsprung durch
Technik. Das Kürzel TDI gilt seit 20 Jahren als Synonym
für souveräne Fahrleistungen bei niedrigem Verbrauch
und bemerkenswerter Laufruhe. Audi Ingenieure machten die Diesel-Direkteinspritzung als Erste im PKW salonfähig und präsentierten sie an der IAA 1989: Ein 120 PS
starker Turbo-Fünfzylinder an Bord eines Audi 100 bildete
den Grundstein für eine ganze Familie von Motoren, die
bis heute in Sachen Effizienz und Laufkultur keinen Vergleich scheuen muss und ihrer Zeit nach wie vor weit
voraus ist: Der neue 3.0 TDI clean diesel erfüllt bereits
heute die EU-6-Norm, die erst 2014 in Kraft tritt.
2007
2009: Schon
heute mit der Technik
von morgen –
der neue 3.0 TDI V6.
Audi LED-Tagfahrlicht
Audi Dreiliter-Viertürer
Klein, fein und leicht – das waren die Grundwerte
des Audi A2, der 2000 debütierte und eine ganze Reihe
von Bestleistungen aufstellte: Das erste Gross-Serienmodell in ASF-Bauweise wog rund 150 Kilo weniger als vergleichbare Autos seiner Grössenklasse, bot auf nur 3,83
Metern Aussenlänge unglaublich viel Platz für Passagiere und Gepäck – und sein CW-Wert von 0,252 stellt noch
heute einen absoluten Rekord dar. In einer Hinsicht war
sein technischer Vorsprung sogar ein wenig zu gross: Für
ein vollwertiges viersitziges und viertüriges Auto, das mit
einem 61-PS-TDI-Motor nur drei Liter Diesel auf 100 Kilometer verbrauchte und dabei auch noch gut aussah, war
vor neun Jahren die Zeit noch nicht reif. Heute zählt der
Audi A2 zu den begehrtesten Occasionen auf dem Markt.
2000
18 / drive / Audi magazin
«Mehr Licht» forderte schon Goethe. Audi tat
ihm den Gefallen. Der Audi R8 war das erste Auto, das
mit einem Voll-LED-Scheinwerfer auf den Markt kam. Alle
Lichtfunktionen, auch das markante Tagfahrlicht, wurden
in LED ausgeführt. Lichtemittierende Dioden (kurz: LED),
deren sehr helles und tageslichtweisses Licht sich besonders dafür eignet, bei Tage hohe Aufmerksamkeitswerte
zu erzielen, tragen zu einer gravierenden Verbesserung der
Verkehrssicherheit bei. Darüber hinaus sparen sie Energie,
weil sie grundsätzlich weniger Strom verbrauchen als normale Scheinwerfer – und weil der Fahrer nicht, wie sonst
üblich, mit dem Abblendlicht gleichzeitig auch die Heckleuchten einschalten muss. Weitere Vorteile sind ihre im
Vergleich zu herkömmlichen Glühlampen deutlich längere
Lebensdauer und völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten
beim Lichtdesign. //
100 Jahre Audi – die Serie zum Jubiläum
Teil 1: Motorsport
Die grössten Momente in der
Audi Motorsport-Geschichte.
Teil 2: Vorsprung durch Technik
Vom Mittelmotor bis zum TDI: die
technischen Innovationen im Überblick.
Teil 3: Denker und Lenker
Ingenieure, Entscheider, Fahrer.
Köpfe, die unser Unternehmen prägten.
Teil 4: Design
Concept Cars, Studien und Modelle,
die zu Design-Ikonen wurden.
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Audi präsentiert
Bilanz Talk
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20 / drive / Audi magazin
Er ist längst zum Treffpunkt der Schweizer Wirtschaftselite geworden: Der Bilanz Talk. Bereits zum zweiten Mal ist Audi Presenting Partner dieser hochkarätigen
Diskussionsrunde, die am 18. Juni 2009 im Kunsthaus Zürich stattfand. Unter der Leitung von Bilanz-Chefredaktor
Dirk Schütz diskutierten Dr. Pierin Vincenz, CEO RaiffeisenGruppe, Hans-Ulrich Meister, CEO Credit Suisse Schweiz,
Leonhard Fischer, CEO RHJ International und Boris Collardi,
CEO Bank Julius Bär über den Finanzplatz Schweiz.
Von links nach rechts: (1) Hans-Jürg Rufener,
Rufener events Ltd. und Musti Asaf, Leiter Werbemarkt
«Stocks» Axel Springer Schweiz. (2) Frank Bodin, Geschäftsführer Euro RSCG Zürich und Andres Büchi, Chef­
redaktor «Beobachter». (3) Domenico und Concetta Fasanella, Geschäftsführer P&I Parfums GmbH. (4) Dirk
Ruschmann, Re­daktor «Bilanz» und Harry Meier, Public
Relations Manager Audi. (5) Christine Holstein, Relationship Management Vontobel Europa SA. (6) Andy Lehmann, Geschäftsführer Aegis Media Central und Ralph
Büchi, CEO Axel Springer Schweiz. (7) Die hochkarätigen
Podiumsgäste vor dem neuen Audi TT RS. (8) Dirk
Schütz, Chefredaktor «Bilanz». (9) Boris Collardi, CEO
Bank Julius Bär. (10) Leonhard Fischer, CEO RHJ Inter­
national. (11) Dr. Pierin Vincenz, CEO Raiffeisen-Gruppe.
(12) Hans-Ulrich Meister, CEO Credit Suisse Schweiz.
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Fotos: Pablo Faccinetto
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Audi magazin / 21
News
Audi bietet die umfangreichste Modellpalette nach EU5.
Umweltschonendes Fahren wird bei Audi gross geschrieben.
Mit über 100 Modellvarianten bietet Audi die umfangreichste EU5Palette. Hinter diesem Kürzel steckt die neue Euro-5-Abgasnorm, die
eine deutliche Reduktion der Schadstoffemission gegenüber der bislang
geltenden Euro-4-Einstufung bringt. Audi Fahrer
sind schon heute sauber
unterwegs und darum bestens auf EU5 vorbereitet.
drive / Innovationen, Services und
Audi News, auf die wir stolz sind
 Weniger tanken, weiter fahren: der neue  
Audi A4 2.0 TDI e. 
Anfang Juni bringt Audi den A4
2.0 TDI e auf die Strasse. Die effizienteste
Mittelklassen-Limousine verbraucht pro
100 Kilometer gerade mal 4,6 Liter Diesel.
Dafür haben die Audi Ingenieure ihre besten Features eingebracht: Serien­mässiges
4.6
Start-Stop-System, Handschaltgetriebe
mit längerer Achsübersetzung, was zu
einer Drehzahlsenkung in jedem der sechs
Gänge führt und treibstoffsparende
Leichtlaufreifen. Und für eine noch effizientere Fahrweise gibt der Bordcomputer
Schalthinweise und Spartipps.
EU5
 Panne? Für die allermeisten Audi Fahrer ein
Fremdwort. 
Die Fahrer eines Audi A2, Audi A3 oder Audi A6
sitzen in den zuverlässigsten Autos ihrer Klasse. Die
Goldmedaille in Sachen Zuverlässigkeit hat sich die
Marke mit den vier Ringen 2008 redlich verdient: In
der ADAC-Pannenstatistik setzte sich der Audi A3 in
der «unteren Mittelklasse» an die Spitze; der Audi A2
geht als Sieger in der «kleinen Klasse» hervor. In
der «Mittelklasse» fuhr der Audi A4 vom VorjahresPlatz drei auf Platz zwei vor. In der 31-jährigen
Geschichte der ADAC-Pannenstatistik gehörte Audi
stets zu den pannenresistentesten Autos.
3×
Noch sicherer unterwegs: mit dem Audi TTS Scheinwerferset.
Ein neues Augenpaar an der Frontpartie verhilft dem Audi
Fahrer zum Durchblick. Ganz gleich, welche Lichtverhältnisse tagsüber
herrschen: Mit dem LED-Tagfahrlicht sehen Sie mehr und die anderen
Verkehrsteilnehmer nehmen Sie schneller wahr. Zusätzlicher Pluspunkt: Die LED-Leuchten verbrauchen
weniger Energie als normales Abblendlicht, was die
Lebenserwartung der Scheinwerfer erhöht. Die TTS
Scheinwerfer gibts bei jedem Audi Partner.
2
Die
Audidakten
 Tachoscope: die exklusive Uhr zum Jubiläum. 
Zum 100-Jahre-Jubiläum liess Audi von Chronoswiss 100 exklusive Meisterwerke anfertigen: Die Tachoscope besitzt ein einzigartiges Manufakturkaliber und vereint die nobelsten Elemente der Uhrmacherkunst sowie die Werte der Marke Audi: Tradition, Innovation, Design, Präzision. Die Ziffern des Sekundenzeigers erinnern an den
Drehzahlmesser des Grand-Prix-Rennwagens aus den 1930er Jahren. In Platin kostet die
Tachoscope 34’900 Franken, in Weissgold 20’900 Franken. Beziehen kann man sie per
Telefon 0844 88 70 20, per Fax 0844 88 70 10 und im Online-Shop. www.shop.amag.ch
22 / drive / Audi magazin
 Noch schöner rollen. 
Diese neuen Felgen von Audi sorgen
für grosses Auf­sehen: Das Markanteste an
den 9 J x 20 Zoll grossen, zweiteiligen und
verschraubten Aluminium-Felgen sind die
fünf kräftigen Speichen in Silber metallic.
Sie eignen sich für die Reifengrösse 275/45
R 20 110 Y XL und sind für 1195 Franken
bei Ihrem Audi Partner erhältlich.
«Wozu braucht man den Audi magnetic ride?»,
Fotos: AMAG Automobil- und Motoren AG, Teile und Zubehör; AUDI AG
100
5
Audi Fahrer fragen, Audi Ingenieure antworten.
fragt André Wicki, Oberwil
«Wie funktioniert eigentlich der Komfortschlüssel?»,
fragt Mirjam Kaeser, Wädenswil
Wer gerne sportlich unterwegs ist, beim Sonn-
Betätigt man den Türgriff am Auto, sendet das
tagsausflug aber komfortabel dahingleiten möchte, kann das
Fahrzeug ein Funksignal mit einer Reichweite von 1,5 Metern
Fahrwerk mit magnetic ride ausstatten: Winzige magnetische
aus. Findet es den passenden Fahrzeugschlüssel, entriegelt sich
Teilchen in einem Basisöl werden durch ein Magnetfeld ange-
je nach Voreinstellung das Türschloss oder gleich das ganze
regt. In Stossdämpfern eingesetzt, richten sich die auf Knopf-
Fahrzeug – die moderne Variante von «Sesam öffne dich».
druck (Sportmodus) aktivierten Magnetpartikel entgegen der
Bewegungsrichtung des Dämpferkolbens aus. Dadurch wird
das Öl dickflüssiger, die Dämpfungskraft steigt, die Dämpfung
wird härter. Sobald der Fahrer wieder in den Komfortmodus
Haben auch Sie allgemeine oder ganz spezielle Fragen zur Audi
schaltet, deaktiviert er die magnetische Beeinflussung, das
Technik? Ein Team von Audi Spezialisten wählt die interessantesten
Dämpferöl wird wieder fliessfähiger und sorgt so für eine weichere Dämpfung.
Fragen aus und beantwortet sie in einer der nächsten Ausgaben.
Schreiben Sie uns: [email protected]
Audi magazin / 23
Perlen der
Seensucht
M i t S t e r n e n u n d We l l n e s s o a s e n , D e s i g n u n d G a u l t M i l l a u - P u n k t e n kö n n e n v i e l e
H o t e l s t r u m p f e n . D i re k t e r Wa s s e ra n s t o s s a b e r i s t s o s c h ö n w i e ra r. E i n A u g e n s c h e i n i n g a n z b e s o n d e re S c h w e i z e r S e e h o t e l s. Te x t : A n d r e a s G ü n t e r t , F o t o s : P a b l o F a c c i n e t t o
24 / move / Audi magazin
Audi magazin / 25
Exotisch
Elegant
Extravagante Exotik Das Hotel Palafitte steht auf Pfählen – und
für eines der ungewöhnlichsten Hotelerlebnisse der Schweiz.
Stünde nicht der Mont Vully am anderen
U f e r, m a n g l a u b t e s i c h a u f e i n e r I n s e l i m
Indischen Ozean.
Wellenschlag, ein leises Klatschen nur. Wasser
streichelt sanft die Pfähle des Bungalows. Die ersten Sonnenstrahlen klettern über das Geländer des Balkons. Vom
Bett aus schweift der Blick durch die hohe Fensterfront
übers blaue Nass. Weit draussen ein Fischerboot. Stünde
da nicht der Mont Vully am anderen Ufer und am Horizont
der Berner Oberländer Alpenkranz, man glaubte sich auf
einer Insel im Indischen Ozean. Ein Postkartentraum in
Hotelform.
Tropisches Feriengefühl mitten im Alpenland
Schweiz: Die Mischung ist so speziell und einzigartig,
dass das Neuenburger Palafitte kurz nach Eröffnung im
26 / move / Audi magazin
Jahr 2002 von der US-amerikanischen Reisebibel «Condé
Nast Traveller» in die Liste der «80 best new hotels of the
World» aufgenommen wurde. Die 40 Pavillons, die in ihrer kühnen Anmutung auch als Hangare für kostbare
Rennboote durchgehen würden, stehen als Erinnerung an
die Expo.02, den Sommertraum, den sich die Schweiz vor
sieben Jahren leistete. Die Wolke von Yverdon, die Doppel-Helix von Biel, Jean Nouvels Monolith in Murten: Sie
alle mussten weichen – das Palafitte durfte bleiben. «Bis
ins Jahr 2022 sieht es gut aus», versichert Antoine Chaumeron, der Directeur Général des Edel-Pfahlbaus. Das
freut die Palafitte-Gäste, die gemäss Chaumeron vor
allem aus der Deutschschweiz kommen, aus Städten wie
Schaffhausen, St. Gallen, Basel, wo es keinen See gibt.
Leute mit Seensucht.
Gastfreundschaft mit direkter Lage am See ist ein
rarer Luxus in der kleinen Schweiz. Zwar schmücken sich
vielerorts Hotels mit einem «See» oder einem «Lac» im
Namen, doch wirklich freien Zugang zum Nass, ungestört
von Strassenlärm, Parkplätzen oder Trottoirs, das bieten
nur ganz wenige. Mit Jahrgang 2002 dürfte das Palafitte
wohl das letzte neu gebaute Schweizer Hotel mit Seeanstoss sein. Denn die helvetischen Ufer sind öffentliches
Gut, ihre Nutzung durch Private streng reglementiert.
Trotzdem oder gerade deswegen haben Seehotels
hierzulande eine lange Tradition. Kaum pflügten sich zu
Beginn des 19. Jahrhunderts die ersten Raddampfer ihren
Weg über den Lac Léman, verzauberten die unberührten
Ufer die Touristen und weckten ihre Sehnsucht nach einem Aufenthalt direkt am Wasser. Am Genfer- und am
Thunersee entstanden die ersten Seehotels. Und die Binnenländer verstanden es fortan prächtig, ihre Süsswasser-Trümpfe auszuspielen. Das Mädchen vom Caumasee
etwa, das mit seinem Luftsprung dem Bündner Ort Flims
lange Jahre ein Gesicht gab, das Châteu de Chillon am
Genfersee, die Brissago-Inseln, das White Turf auf dem
gefrorenen St. Moritzersee: Sie alle sind Teil des phantastischen Bilderreigens, den man heute auf der ganzen Welt
kennt. Die Seen und ihre Attraktionen wurden zum Markenzeichen der Schweiz.
Ob damals oder heute: Am See suchen die Menschen seit jeher das eine – Entschleunigung. Zum Beispiel
auf dem Solar-Katamaran «Ikarus», der so gemächlich
über den Vierwaldstättersee gleitet wie ein stolzer
Schwan. Der Zwölfplätzer kann von Gästen des Park Hotel
Weggis gemietet werden, wenn sie den Alltag hinter sich
>>
und die Seele baumeln lassen wollen. Gepflegte Verspieltheit Das Park Hotel Weggis versteht es wie kaum
ein anderes Seehotel, emotional zu werden.
Die lustvolle Lebensfreude gehörte schon
zum Park Hotel, bevor die brasilianische
Nationalmannschaft es weltberühmt machte.
Audi magazin / 27
Stylish
Geschmackvolle Coolness Das Hotel Dellago bietet seinen Gästen, was sie suchen: Entschleunigung.
Nordschweizer treffen auf Südländer;
man nascht gemeinsam am süssen
Leben und zelebriert den Moment.
28 / move / Audi magazin
Wunderbare 134 Jahre alt, aber blühend jung im Geist,
verwandelt das Hotel die unverbaute Uferlage jeden Sommer in eine gepflegte Emotionszone. Vom Massage-Pavillon bis zur Beach Lounge ist Entspannung Programm. Die
Cocktailstunden werden an lauen Sommerabenden mit
Live-Musik veredelt. Und wen es hinauszieht aufs Wasser,
dem steht neben dem Katamaran und den Kajaks ein
edles Motorboot zur Verfügung – samt Kapitän. Die lustvolle Lebensfreude übrigens gehörte schon zum Park
Hotel, bevor die brasilianische Fussballnationalmannschaft für die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft in
Deutschland hier logierte und es weltberühmt machte.
Der elegant-verspielte Lifestyle des Jugendstil­
hotels, diese Leichtigkeit des Seins in traditioneller Eleganz und der ungezwungene, aber perfekte Service haben
die Perle von Weggis zum Vorzeigehaus der gehobenen
Seehotellerie gemacht. Und zum oft zitierten Beispiel für
Innovationsgeist: Weite Teile des Hotels und der Pool
etwa werden dank einem Wärmetauscher mit Seewärme
>>
geheizt. Das spart 100’000 Liter Öl im Jahr. Erfrischende Überraschung Das Dellago interpretiert den Art-Deco-Stil in allen Zimmern anders.
Surfen Sie zu den Seehotels: Im Internet finden Sie unter diesen Adressen alle Informationen über die schönsten Adressen am Wasser.
www.palafitte.ch
www.phw.ch
www.hotel-dellago.ch
Audi magazin / 29
Hotel Seerose
Hotel Eden Roc
Le Vieux Manoir
Der See: Zugegeben, der Kanton Aargau wird in der Re-
Der See: Am Lago Maggiore treffen Schweizer Perfekti-
Der See: Nach der Expo.02, die Murten als Standort
gel nicht als einer der Top-Drei-Seekantone gehandelt.
on und Qualitätsdenken auf erste Ausläufer der genuss-
des Monolith von Jean Nouvel edelte, ist der Lac de
Doch der Hallwilersee bietet alles, was man sich in der
reichen Italianità. In der Schweizer Sonnenecke Ascona
Morat ein wenig vom Ferien-Radar der Schweiz ver-
Schweiz von einem Binnengewässer wünschen kann:
spielen gleich vier Fünfsternehotels in der Champions
schwunden. Zu Unrecht, denn hier blühen Savoir vivre
gepflegte Schifffahrt, mit dem Wasserschloss Hallwyl
League der hiesigen Ferienhotellerie.
und hochstehende Gastfreundschaft.
einen historischen Ausflugsort und mit dem Hotel See-
Das Hotel: Panorama-Bootssteg, eine Lounge mit
Das Hotel: Candle-Light-Dinner in der Voliere, Sonnen-
rose einen Rückzugsort mit Stil.
Weitblick, ein Pool, der scheinbar nahtlos in den Lago
bad am Privatstrand, Aperitif auf dem Ponton – das
Das Hotel: Gartenterrasse, 13 Gault Millau-Punkte, ein
Maggiore übergeht: Das Eden Roc ist ein Alltags-
Vieux Manoir au Lac zelebriert seine privilegierte Lage
Innenkonzept, das auf den Elementen Feuer, Erde, Luft
Entschleuniger erster Güteklasse. Auch deshalb, weil
regelrecht. Für Romantiker und alle, die sich nach einer
und Wasser basiert: Die Seerose ist ein Hotel, das Tradi-
Feriengäste die Wahl haben zwischen stillem Chillen in
Auszeit sehnen, eine der ersten Adressen des Landes.
tion mit modernem Design verbindet. Auf der Sonnen-
der grosszügigen Oase des Hotels – und der quirligen
Und eine gehegte und gepflegte Wohlfühllandschaft,
seite des Aargaus, auf der Sonnenseite des Hallwiler-
Piazza von Ascona, die nur wenige Schritte vom Hotel
der tatsächlich das Prädikat «Bijou» gebührt.
sees – und auf der Sonnenseite des Lebens.
entfernt liegt.
Hotel Seerose, Hallwilersee, Meisterschwanden
Hotel Eden Roc, Lago Maggiore, Ascona
www.seerose.ch
www.edenroc.ch
Leise Wellen, leichte Brise: Ein lauer
Abend massiert die Seele. Das
Paradies liegt gleich um die Ecke.
30 / move / Audi magazin
Hotel Le Vieux Manoir au Lac, Murtensee, Murten
www.vieuxmanoir.ch
Seine exklusive Uferlage nutzt auch ein Hotel jenseits aller Sterne-Konventionen: Das Dellago im Tessiner
Dorf Melide huldigt dem Art-Deco-Stil und interpretiert
ihn in jedem seiner 15 Zimmer auf andere Weise. Es ist
Mittagszeit, und auf der Terrasse über dem See treffen urbane Sonnenanbeter aus der Schweiz auf temperamentvolle Gemüter aus der Lombardei. Die einen lassen ihre
Füsse in den See baumeln, andere kommen spontan ins
Gespräch. Man nascht gemeinsam am süssen Leben und
zelebriert den Moment. Das Dellago ist zum Treffpunkt
des coolen Geschmacks geworden, zum Dreh- und Angelpunkt, von dem es irgendwann wieder weiter geht, vielleicht mit einem Boot in eines der vielen Grotti am See
oder zu einem Geheimtipp von René Probst, der immer
genau zu wissen scheint, wonach seine Gäste suchen. «Den
meisten allerdings geht es um Entspannung, um den
Abstand vom anstrengenden urbanen Lifestyle», sagt der
Gastgeber und schmunzelt: «Darum bleiben sie oft ganz
einfach hier.»
Das Dellago ist nicht nur im Tessin eine Exklusivität: In der ganzen Schweiz gibt es nicht allzu viele gehobene Seehotels. Und Neues wird kaum hinzukommen. Probst
sagt: «Rechtlich ist es fast unmöglich, an einem See etwas
zu errichten.» Sogar für eine Boje oder einen Bootsanleger
brauche es eine Bewilligung. Bleibt nur, was schon ist. Aber
mit Verlaub, das ist sehr viel. Nämlich einmalig. //
On the road //
Linksdrall
Haben Sie es auch schon beobachtet? An Wochenenden schaltet die Schweiz kollektiv auf links. Nein, nicht bei
Abstimmungen, sondern beim Befahren von Autobahnen.
Kommt man an Arbeitstagen auf der äussersten Spur links
meist zügig voran, so ist diese ab Samstagmorgen bis Sonntagabend notorisch mit Kriechern und Linksklebern verstopft. Sie wechseln allenfalls auf die mittlere, niemals aber
auf die ganz rechte Spur. Befahren Sie versuchsweise den
dreispurigen A1-Autobahnabschnitt von Zürich-Nord nach
Winterthur-Töss und Sie werden sehen, was ich meine. Am
Montagmorgen ist der Spuk wieder vorbei.
Woran liegt das, dass die Menschen am Wochen­
ende anders – also weiter links – fahren als an ganz normalen Arbeitstagen? Sind sie im Geiste alle in den 60er-Jahren
stecken geblieben, als die Autobahnen nur zweispurig
waren und die Spur ganz rechts noch der Standstreifen
war, den es um jeden Preis zu meiden galt? Haben sie etwas zu kompensieren? Man weiss es nicht. Aber man kann
selbst aktiv werden und lässig rechts fahren. Will heissen:
Die scheinbar ungeliebte Langsamfahrer-Spur, die an Wochenenden also gar keine ist, zu seinem bevorzugten Revier
erklären. Man kommt dort mit gleichmässigem Tempo und
wenig Spurwechseln bestens voran. Es ist die Spur der wirklich coolen Typen und aufgeklärten Weltbürger.
Foto: Pablo Faccinetto
Jeroen van Rooijen
Jeroen van Rooijen (39) ist Mode- und Stilfachmann
der «NZZ am Sonntag» und Buchautor («Der Dresscode», «Stilregeln»). Sein neues Buch «Carla, Grace
oder Kate? – Ein Stilhandbuch für die moderne Frau»
ist im März im Orell Füssli Verlag erschienen.
Natürlich sind unter den geneigten Lesern des Audi
magazins keine solchen Sonntagfahrer, die ihre Mitmenschen mit demonstrativem Linksverkehr piesacken und zu
erziehen versuchen. Das sind doch immer nur die andern.
Aber falls Sie dennoch jemanden kennen sollten, der zu
solchem Verhalten neigt, dann grüssen Sie ihn lieb von mir.
Ich sage Dankeschön für die flüssige Fahrt rechts.
Audi magazin / move / 31
Events //
Audi on Tour
Erfahren Sie mehr und bleiben Sie dran: Dank
kompetenten Experten lernen Sie Ihr Auto
besser kennen und trainieren Ihr Fahrverhalten
m i t n e u e n Tr i c k s – u n d v i e l S p a s s .
Audi R8 Sportscar Experience, Barcelona
Audi driving experience, Buochs NW
30.7.–1.8./
1.8.–3.8.2009
28.8.–3.9.2009
Fahrtraining exklusiv für Frauen, Buochs NW 4./5.9.2009
Audi Adventure Tour, Piemont 9.–11.10.2009
Audi Forum, Ingolstadt 32 / move / Audi magazin
17.11.2009
Audi magazin / 33
Hintergründe
Erfahrung
Audi driving experience in Buochs – schulen Sie Ihre Reflexe.
Lernen Sie das Fahrzeug in sicherer Umgebung richtig kennen. Beim Training in Buochs NW zeigen Ihnen die Audi
Werksinstruktoren, wie Sie einem plötzlich auftauchenden
Hindernis richtig ausweichen und die Beherrschung Ihres
Fahrzeuges trainieren. Auf dem Flughafengelände können
Sie alles üben, was Sie schon immer erfahren wollten; einen grossen Slalomparcours, spontane Ausweichmanöver
oder Vollbremsungen, blitzschnelles Reaktionsvermögen
und perfektes Lenktiming. Der Kurs verhilft Ihnen zur realistischen Einschätzung der eigenen Grenzen. Nehmen Sie
einiges an Souveränität und Entspanntheit für Ihre Fahrpraxis mit nach Hause.
Als Trainingsfahrzeug steht Ihnen der neue Audi S4
quattro zur Verfügung. Der Unkostenbeitrag für diesen
eintägigen Kurs beläuft sich auf 390 Franken, inklusive
Verpflegung.
Zeitreise ins Audi Werk Ingolstadt. Im «museum mobile» erwarten die Besucher Fahrzeuge und technische
Perfektion aus der Moderne und längst vergangenen
Epochen. Eine Architektur, die vor allem durch ihre
Transparenz besticht, lässt Sie die Philosophie «Vorsprung durch Technik» spüren. Während der Werksbe­sichtigung erleben Sie, wie höchste Qualität produziert
wird. Kulinarisch verwöhnt werden Sie mit einem exquisiten Dreigangmenü. Technikfans, Kulturinteressierte, Architekturbegeisterte und Gourmets kommen gleichermassen auf ihre Kosten.
Der Pauschalpreis beträgt 590 Franken, inklusive
Flug ab Zürich-Kloten, Mittagessen und Eintrittsticket.
Tempo
über unsere Aktivitäten erhalten Sie bei AMAG Automobil- und
Motoren AG, Events Audi, [email protected] oder auf unserer
Homepage.
Es sind nur noch wenige Plätze frei.
Bitte erkundigen Sie sich direkt zum gewählten Event.
www.audi.ch/events
34 / move / Audi magazin
Abenteuer
Audi Adventure Tour 2009: drei Tage quattro für Geniesser.
Fotos: AUDI AG; AMAG Automobil- und Motoren AG; Pablo Faccinetto
Weitere Informationen
Audi R8 Sportscar Experience in Barcelona. Widerstehen
Sie ungeahnten Fliehkräften, lenken Sie punktgenau ein,
bremsen Sie nur soviel wie nötig und sowenig wie möglich.
Und vor allem: Geniessen Sie die Fahrt auf der Ideallinie, die
Sie zum König der Rennstrecke macht. Der «Circuit de Catalunya» bietet Ihnen eine Menge Nervenkitzel. Dafür sorgen
unsere Audi Werksinstruktoren, die Sie minutiös auf Ihre
Runden auf der attraktivsten Rennstrecke Europas vorbereiten. Anschliessend beherrschen Sie mit dem Erlernten die
enorme Kraft des Audi R8 und erahnen, wie sich ein Lewis
Hamilton oder Felipe Massa fühlt. Am Abend, beim Dinner
in einem der schönsten Restaurants Barcelonas, tauschen
Sie Ihre Erfahrungen mit den anderen Teilnehmern aus.
Dann tauchen sie ein in das turbulente Nachtleben einer der
aufregendsten Metropolen Europas.
Die Kosten betragen 2700 Franken, inklusive
Hin- und Rückflug ab Zürich-Kloten, Verpflegung und
zwei Übernachtungen in einem der schönsten Hotels der
katalanischen Hauptstadt. Die Trainingsfahrzeuge werden
immer mit zwei Kursteilnehmern besetzt. Gerne begrüssen wir auch Begleitpersonen zu unseren Veranstaltungen.
Der Preis von 1700 Franken für die Begleitperson beinhaltet zwei Übernachtungen inklusive Nachtessen.
Das wildromantische Piemont verspricht mit seinen spektakulären Routen ein Fahrerlebnis der Extraklasse. Auf der
dreitägigen quattro Expedition werden Ihre fahrerischen
Höchstleistungen auf anspruchsvollen Bergstrassen mit
beeindruckenden Aussichten und kulinarischen Genüssen belohnt. Betreut werden Sie von Martin Krauer, dem
erfolgreichen Offroad-Coach und ehemaligen Trainer des
Schweizer Camel-Trophy-Teams. Holen Sie das Maximum
aus Ihrem geländegängigen Fahrzeug heraus: Teilnehmen
können Sie mit Ihrem Audi Q7, Audi Q5 oder Audi A6 allroad, alles Garanten für eine exklusive Erfahrung, an die
Sie sich noch lange gerne erinnern werden.
Das Package zum Preis von 650 Franken pro Person
umfasst sämtliche Mahlzeiten und zwei Übernachtungen
in romantischen Hotels der Region. An- und Rückreise sind
individuell.
Damenwahl
Frauen unter sich – Fahrtraining in Buochs NW. Wie wäre
es mit einer etwas aussergewöhnlichen Frauenrunde? In
lockerer Atmosphäre erklären Audi Werksinstruktoren auf
dem weiträumigen Flughafenge­lände von Buochs alles,
was «frau» für eine optimale Fahrweise benötigt. Während
dieses Power-Trainings lernen die Teilnehmerinnen richtig zu
bremsen und Ausweichmanöver zeit- und situationsgerecht
auszuführen, was zu einem entspannten Fahrverhalten auf
der Strasse führt. Ausserdem erfahren Sie, wie zuverlässig
Sie von der modernen Audi Fahrwerkstechnik selbst in kritischen Situationen optimal unterstützt werden. Denn nur
wer sich sicher fühlt, fährt richtig gut.
Das Power-Training exklusiv für Frauen kostet pro
Person 250 Franken, inklusive Trainingsfahrzeug (Audi S4
quattro).
Audi magazin / 35
Der Nachfolger eines Champions: Der Audi R15 TDI sorgte
am 24-Stunden-Rennen in Le Mans für Aufsehen.
Das Bessere ist der Feind des Guten: Der eigene Anspruch
und die härtesten Wettbewerbe des Rennsports fordern
immer wieder zum Quantensprung auf. Der neue Audi R15
TDI ist so ein Quantensprung. Sowohl auf den ersten Blick
als auch gut versteckt unter der Karosserie bietet der Audi
R15 TDI eine Vielzahl innovativer Lösungen. Oder, wie Audi
Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich formuliert: «Im neuen R15 steckt alles, was wir mit dem R8 und dem R10 TDI,
aber auch in der DTM gelernt haben. Alles heisst in diesem Fall: 15 Mal Vorsprung durch Technik für einen neuen
Champion.»
Bei seinem ersten Einsatz in Le Mans reichte es dem Audi R15 TDI «nur»
z u m d r i t t e n R a n g . Tro t z d e m i s t m a n b e i A u d i o p t i m i s t i s c h u n d k ü n d i g t
für nächstes Jahr die grosse Revanche an – dank einem Vorsprung an
Te c h n i k a u f 1 5 P o s i t i o n e n . Te x t : C h r i s t o p h S c h u l t e , F o t o s : B e r n h a r d S p o e t t e l
Kontrollierte
Offensive
1. Gesamtgewicht
Der erfolgreiche Audi R10 TDI lag knapp am Mindestgewicht von 900 Kilogramm, sein Nachfolger hingegen liegt rund 50 Kilogramm unter dieser Marge, was den
Technikern die Möglichkeit verschafft, die nun notwendigen Ballastgewichte im Sinne einer perfekten Rennabstimmung optimal zu platzieren.
2. Radstand
«Länge läuft»: Der Audi R15 TDI hat gegenüber
dem Audi R10 TDI einen verlängerten Radstand – auf jedem
Hochgeschwindigkeitskurs ist dies ein deutlicher Vorteil.
3. Sitzposition
Im Interesse einer optimierten Gewichtsverteilung
wurde die Sitzposition des Fahrers nach vorn verschoben.
Sass im Audi R10 TDI der Pilot mit nahezu ausgestreckten Beinen hinter dem Lenkrad, sind nun die Knie deutlich
angewinkelt. Oder wie Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich fordert: «Die Fahrer müssen sich halt ein bisserl zusammenfalten.»
4. Gewichtsverteilung
Ein ganz wesentliches Augenmerk wurde auf eine
verbesserte Gewichtsverteilung gelegt. Der kompaktere
Motor, seine noch näher herangeschobene Position an den
mittig angeordneten Tank sowie die nach vorn verlagerte
Sitzposition verändern die Gewichtsverteilung von bislang
40:60 in Richtung eines wesentlich einfacher zu beherrschenden 50:50. Die Hecklastigkeit des Vorgängers und
der damit verbundene Hang zum Übersteuern gehören der
Geschichte an.
>>
36 / move / Audi magazin
Audi magazin / 37
Überraschend: Die Rücklichter sitzen
in den Endplatten des Heckflügels.
7. Auspuff-Endrohre
10. Heckflügel
13. Heckleuchten
11. Heckflügel-Montage
9. Kühlluft-Auslässe
Die Kühlluft-Auslässe hinter den Vorderrädern sind
beim Audi R15 TDI kiemenartig gestaltet und optimieren
so den Luftstrom.
12. Heck
5. Motor
6. Air Restrictor
4. Gewichtsverteilung
1. Gesamtgewicht
3. Sitzposition
2. Radstand
9. Kühlluft-Auslässe
5. Motor
Das Herz des Audi R15 TDI ist ein neu entwickelter
V10-TDI-Motor, der mehr als 600 PS leistet, ein maximales
Drehmoment von über 1050 Newtonmetern hat und den
aktuellsten Stand der von Audi erfundenen TDI-Technologie
widerspiegelt. Das Triebwerk ist um über zehn Zentimeter
kürzer als der Zwölfzylinder-Motor des Vorgängermodells,
zudem auch um etliche Kilo leichter. Weitere Einsparungen
gibt es beim spezifischen Treibstoffverbrauch und dem
damit verbundenen CO2-Ausstoss.
6. Air Restrictor
So kann man Opfer des eigenen Erfolges werden:
Nach drei Audi R10 TDI-Erfolgen in Serie beschneidet das
Reglement des Automobile Club de l’Ouest (ACO) die Dieselmotoren und fordert für sie rund zehn Prozent kleinere
Lufteinlässe und einen um rund sieben Prozent reduzierten Ladedruck.
14. Bordnetz
7. Auspuff-Endrohre
Völlig neu ist das Auspuffsystem des Audi R15 TDIMotors. Die aus Titan gefertigten Endrohre treten nun direkt hinter dem Triebwerk an der Oberseite der Karosserie
aus. Was zweierlei bewirkt: Die kürzeren Endrohre sparen
Gewicht. Und der Strom der heissen Auspuffgase wird
gezielter in Richtung Heck und Heckflügel gerichtet, was
zusätzlichen Abtrieb bewirkt.
15. Licht
38 / move / Audi magazin
8. Aerosystem
8. Aerosystem
Das Aerosystem des Audi R15 TDI wurde einem radikal neuen Konzept unterworfen. Lag beim Audi R10 TDI
das Hauptaugenmerk darauf, den Luftstrom hauptsächlich
über die Karosserie zu dirigieren, leitet man beim Nachfolger Audi R15 TDI – ähnlich wie beim Audi A4 DTM – den
Luftstrom nun hauptsächlich durch das Auto. Schon die völlig unterschiedlichen Bug-Versionen des Audi R10 TDI und
des aktuellen Audi R15 TDI deuten auf die unterschiedliche
Aero-Philosophie hin. Führte bislang eine spitze, runtergezogene «Nase» die Luft über das Auto, ermöglicht jetzt ein
platter, hochgezogener Bug, verbunden mit grossen, fast
quadratischen Einlassschächten, die Einströmung des Luftstroms fast über die gesamte Fahrzeugbreite.
10. Heckflügel
Hier greift das Reglement ein und beschneidet für
die Saison 2009 die Breite der Heckflügel um beeindruckende 40 Zentimeter. Ziel der Übung: eine deutliche Reduzierung des Abtriebs.
11. Heckflügel-Montage
Der Heckflügel verfügt über eine neuartige Konstruktion. Er ist nicht mehr an der für den Abtrieb besonders
wichtigen Unterseite aufgehängt, sondern an der Ober­
seite. Störende Verwirbelungen werden auf diesem Weg
wirkungsvoll minimiert.
12. Heck
Wenn schon der Heckflügel gemäss Reglement
kleiner zu sein hat, wird dessen Anströmung nun umso
wichtiger. Aus diesem Grund hat man das Heck und die
so genannte «Engine-Cover» deutlich flacher und strömungsoptimierter gestaltet.
13. Heckleuchten
Völlig überraschend ist beim Audi R15 TDI die Position der Rücklichter: Sie sitzen in den Endplatten des
Heckflügels.
14. Bordnetz
Als absolutes Novum ist der Audi R15 TDI mit einer
Lithium-Ionen-Batterie ausgerüstet, wie sie teilweise bei
Hybrid-Fahrzeugen zum Einsatz kommen. Die neue Batterie ist leichter als die herkömmliche und liefert eine höhere
Bordspannung.
15. Licht
Das neuartige Bordnetzkonzept ermöglicht den
Einsatz neuer Lichttechniken. Der Audi R15 TDI startete in
Le Mans mit einem komplett aus Leuchtdioden bestehenden Abblendlicht. Mit einem so guten Lichtergebnis, dass
es die Audi Piloten fast ärgerte, dass auch in Le Mans die
Juni-Nächte die kürzesten des Jahres sind.
//
Audi magazin / 39
News
move / Nachrichten, Events und
Resultate, die uns freuen
Singapur
Modische Highlights auf dem Audi Fashion Festival.
Da schlugen die Herzen der asiatischen Mode­Aficionadas höher: Internationale Fashionstars wie Marc
Jacobs, Vivienne Westwood und Christian Lacroix prä­
sentierten im Mai ihre neuesten Kollektionen auf dem
Catwalk des Audi Fashion Festivals in Singapur. Die Marke
mit den vier Ringen bot aber auch lokalen Designern wie
Ashley Isham eine Bühne. Die Bedeutung des Standorts
Singapur für die Modeszene wächst von Jahr zu Jahr. Eine
gute Gelegenheit für Audi, auf diesem wichtigen FernostMarkt seine Stil-, Design- und Innovationskompetenz
unter Beweis zu stellen.
Fotos: Audi AG; Design Miami/Basel; Tourismusbüro Singapur
Basel
 Grosser Auftritt von Audi an der Design Miami/Basel.
Die Design Miami/Basel gilt als wichtigste
Plattform für modernes Design, gestalterische Innovationen und technische Visionen. Anfang Juni lockte
die vierte Ausgabe der Messe wieder Reihen von renommierten Denkern und Tüftlern, aber auch viele Sammler
und Galeristen, Kritiker und Neugierige an den Rhein. Neben der hohen Qualität der Exponate lobten die Besucher
insbesondere die einzigartige Loft-Atmosphäre in der
neuen Halle mit der 18 Meter hohen Decke. Als einer der
Hauptsponsoren der Design Miami/Basel sorgte Audi mit
einem VIP-Shuttle-Service für den komfortablen Transport der Ehrengäste. www.designmiami.com
Goodwood
Auf zur R8 Discovery Tour 2009.
Zum 100. Geburtstag von Audi wird kein Geringerer
als Rallye-Legende Walter Röhrl wieder in seine früheren Audi
Dienstwagen steigen. Zum Auftakt startet Röhrl beim Goodwood Festival of Speed in England vom 3. bis 5. Juli 2009 im
legendären Audi Sport quattro S1 «Pikes Peak». Im Cockpit
sitzt er auch bei den Heidelberg Historic (9. bis 11. Juli 2009),
«100 Jahre Audi» am Donauring (18. Juli 2009) und der Eifel
Classic Rallye auf dem Nürburgring (1. bis 3. Oktober 2009).
Walter Röhrl wurde dank zahlreicher Siege und Rekorde zur
Ikone.
Audi magazin / move / 41
Mit Bildern
bewegen
Sie hat das Zurich Film Festival aus dem Nichts mitaufgebaut und
zum Erfolg geführt: Nadja Schildknecht über kleine Schritte, grosse Stars
u n d p e r s ö n l i c h e S t e r n s t u n d e n . Te x t : N i c o l e A l t h a u s , F o t o s : P a b l o F a c c i n e t t o
42 / inspire / Audi magazin
Audi magazin / 43
Audi magazin: Als Geschäftsführerin des Zurich Film Festivals sitzen Sie oft im Kino. Welchen Film hätten Sie gern
selber gedreht?
Nadja Schildknecht: «Four Weddings and a Funer­al»
– eine romantische Komödie, die mit einem relativ
geringen Budget gedreht worden ist und zeigt, dass ein
gutes Script und intelligenter Witz nicht unbedingt viele
Mittel erfordern. Oder «Casablanca» von Michael Curtis,
der ultimative Liebesfilm. Aber auch «Citizen Kane» von
Orson Welles – einer der besten Filme überhaupt und das
Erstlingswerk eines Genies. Es gibt so viele gute Filme, ich
könnte noch lange aufzählen.
Sorgte am Zurich Film Festival 2008 für einen Grossaufmarsch der Medien: Sylvester «Rocky» Stallone.
War die Leidenschaft für das Medium Film der Grund,
dass Sie Ihre Modelkarriere an den Nagel gehängt haben?
Nein. Ich war auf der Suche nach einer neuen Herausforderung und habe PR-Mandate von verschiedenen Firmen übernommen. 2004 kam mein heutiger Geschäftspartner Karl Spoerri mit dem Anliegen auf mich zu, das
Digital-Film-Festival «onedotzero», welches er nach Zürich
holte, zu vermarkten. Innerhalb von zweieinhalb Tagen
konnten wir über 3000 Besucherinnen und Besucher dafür
begeistern. Dies veranlasste uns dazu, weiterzudenken. Zürich ist ein idealer Standort für ein Filmfestival. Die Stadt
hat die grösste Kinodichte Europas, sie liegt im Herzen des
Kontinents, und sie hat die nötige Infrastruktur, die es für
ein Filmfestival braucht.
Das Zurich Film Festival ist nach bloss vier Ausgaben zur
festen Grösse im Schweizer Kulturkalender geworden.
Das hat sämtliche Feuilletons überrascht. Sie auch?
Wir haben von Beginn weg an das Festival geglaubt,
unser Herzblut in Aufbau und Organisation gesteckt. Das
Festival ist enorm schnell gewachsen, was mich natürlich
sehr freut. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass das Zurich
Film Festival immer noch in den Kinderschuhen steckt und
es noch viel zu tun gibt.
Auch das Film Festival fährt gut mit Audi: Nadja
Schildknecht und Audi Markenchef Ernesto Larghi.
Wo liegt die schwierigste Aufgabe?
Es gibt ganz viele Punkte. Einer davon ist sicher die
Finanzierung. Wir haben erreicht, dass viele wertvolle und
starke Partner wie Audi fest hinter uns stehen. Das hilft,
trotzdem aber muss die gesamte Finanzierung jedes Jahr
wieder von Neuem sicher gestellt werden. Im Gegensatz
zu vielen anderen Festivals werden wir hauptsächlich von
der Privatwirtschaft finanziert. Audi unterstützt uns seit
dem 2. Zurich Film Festival, und für dieses Engagement
und grosse Vertrauen sind wir sehr dankbar. Mit einer
langjährigen Partnerschaft kann man ein Festival gemeinsam aufbauen, was für beide Seiten gewinnbringend ist.
Letztes Jahr waren Peter Fonda und Sylvester Stallone zu
Gast in Zürich. Die Messlatte ist hoch.
Die Erwartung ist gross und es wird sicher nicht
einfach, das Staraufgebot vom Jahr 2008 zu übertreffen.
Wie wir alle wissen, haben Stars oft viele Extrawünsche
und können in letzter Sekunde noch absagen. Trotzdem
sind wir überzeugt, dass wir auch in diesem Herbst wieder
ein tolles Programm und interessante Persönlichkeiten
präsentieren dürfen. >>
44 / inspire / Audi magazin
Vier Ringe für die Welt der Künste
Foto Mitte: Keystone
Ein Stück Hollywood an der Limmat: Oliver Stone
mit Partnerin am 3. Zurich Film Festival 2007.
Audi begleitet das Zurich Film Festival seit seiner
zweiten Ausgabe. Neben dem herkömmlichen Status als Hauptsponsor ist Audi Partner der Opening
Night und stellt den VIP-Shuttle-Service. Mit dieser
langfristig ausgelegten Zusammenarbeit unterstützt
die Marke mit den vier Ringen nicht nur einen jungen
und innovativen Filmevent, sie verhilft auch neuen
Talenten zum Durchbruch in der Öffentlichkeit. Das
Engagement für die Welt der Kultur hat bei Audi
Tradition. Neben dem Film ist auch die klassische
Musik fester Bestandteil der Sponsoringstrategie. So
unterstützt Audi unter anderem das Lucerne Festival
und die Salzburger Festspiele.
Audi magazin / 45
Womit lockt man Hollywood-Stars nach Zürich?
Wir haben uns in den letzten Jahren ein Beziehungsnetz aufgebaut. Aber wir können natürlich nicht
einfach jemanden wie Stallone anrufen und fragen, ob er
Lust habe, ans Festival zu kommen. Da gehen lange Verhandlungen mit Managern voraus, welche manchmal nicht
so angenehm sind. Es braucht zudem sehr viel Überzeugungsarbeit. Es ist uns daher ein grosses Anliegen, dass
unsere Gäste sich wohl fühlen und Spass haben. Sie gehen
jeweils mit einem Lächeln nach Hause und das spricht sich
langsam herum. Auf diesen guten Ruf versuchen wir zu
bauen.
Und auf den Glamour, den das Festival versprüht?
Glamour ist nicht alles. Aber er gibt dem Festival
einen schönen Rahmen und dem Besucher ein spezielles
Erlebnis. Solch exklusive Anlässe gibt es nicht viele in der
Schweiz. Überzeugen allerdings muss das Festival mit seiner Qualität an Filmen. Wir zeigen viele Schweizer und internationale Premieren, haben für jeden Geschmack etwas dabei. Ausserdem planen wir, im Jahr 2009 alle
Wettbewerbsfilme deutsch untertitelt zu zeigen.
Schön schlau, diese Frau
Nadja Schildknecht (1973) wuchs in der Nähe Zürichs auf, wurde
1993 zum «Gesicht des Jahres» gewählt und startete eine inter­nationale Modelkarriere. Sie arbeitete unter anderem in Mailand,
Paris und New York und lief für Premium-Labels wie Armani
und Dior. Gemeinsam mit Karl Spoerri und Antoine Monot Jr. gründete Schildknecht 2005 das Zurich Film Festival, das kontinuierlich wächst und bereits zu den wichtigsten kulturellen Anlässen
der Schweiz gehört. Als Geschäftsführerin ist sie zuständig für die
Finanzierung, das Sponsoring, das Marketing und die Events.
Das 5. Zurich Film Festival findet vom
24. September bis 4. Oktober 2009 statt.
www.zurichfilmfestival.ch
Worauf sind Sie besonders stolz?
Dass ich etwas bewirken kann. Das mittlerweile
grosse Publikum hat Spass beim Festival. Ausserdem können Karl Spoerri und ich jungen Regisseuren helfen, ihre
Filme an die Öffentlichkeit zu bringen.
Welche längerfristigen Ziele verfolgen Sie mit dem Festival?
Das Zurich Film Festival soll für junge Filmschaffende zur begehrten Plattform werden. Wir wollen zu den
wichtigsten Nachwuchs-Filmfestivals in Europa gehören.
Das ist ein hochgestecktes Ziel. Dessen sind Karl Spoerri
und ich uns bewusst. Wie lange wir dafür brauchen, steht in
den Sternen. Doch wir arbeiten mit Freude und Elan und
sind überzeugt, dass wir unseren Weg machen. //
G e w i n n e n S i e z w e i V I P -T i c k e t s f ü r d i e Z u r i c h F i l m F e s t i v a l O p e n i n g N i g h t a m 2 4 . S e p t e m b e r
Das ist ganz grosses Kino: Sollten Sie dank
1. Mit welchem Audi Modell erkundete Jay
Fortunas Hilfe die Audi VIP-Einladung gewin-
Kay letztes Jahr Europa?
nen, schreiten Sie mit Ihrer Begleitperson im
n Audi Q5
Blitzlichtgewitter über den roten Teppich zum
n Audi R8
Apéro im Foyer des Kinos Corso in Zürich, wo
sich die nationale und internationale Prominenz zum Sehen und Gesehenwerden trifft.
2. Wann wurde das Zurich Film Festival ge-
Sie nehmen teil an der feierlichen Eröffnung
gründet?
des 5. Zurich Film Festivals und geniessen
n 2005
Machen Sie mit unter www.audi.ch/wettbewerb
auf erstklassigen Plätzen die Premiere eines
n 2004
Teilnahmeschluss ist der 21. August 2009.
top-aktuellen Kinofilms. Anschliessend gehts
weiter an die exklusive Afterparty, wo Sie ein
Steh-Dinner samt Livemusik erwartet – inmit-
3. Wieviel wiegt der neue R15 TDI?
ten von Stars, Sternchen und wichtigen gela-
n 850 kg
denen Gästen.
n 950 kg
46 / inspire / Audi magazin
Auf jede Frage trifft lediglich eine Antwort zu. Aus den korrekten
Einsendungen werden die Gewinner ausgelost und schriftlich benachrichtigt. Teilnahmeberechtigt sind Personen ab 18 Jahren, ausgenommen die Mitarbeitenden der AMAG Automobil- und Motoren AG sowie
der Audi Partner und deren Ange­hörige. Der Wettbewerbspreis ist nicht
auf andere Personen übertragbar und wird nicht bar ausbezahlt. Über
den Wett­bewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist
ausgeschlossen.
Audi Design //
Golf Cart Bag
Durchdacht: In dieser Bag mit der idealen Unterteilung findet alles
Platz, was man an einem Tag auf dem Green braucht. Enorm leicht und
formstabil beeindruckt die Cart Bag im exklusiven Audi Design.
Bestell-Nr. Quarzgrau/Lichtsilber 326.07.004.10 CHF 495.–
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CHF 495.–
326.07.004.20 chic & schön
Audi veredelt den Alltag: drei sportliche
Tro p h ä e n a u s d e m O n l i n e -S h o p.
Sonnenbrille
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dank einem Metallrahmen aus gebürstetem Edelstahl, starkem
Sonnenschutzfilter und den Audi Ringen auf dem linken Bügel.
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zum Launch des neuen TT Roadster setzt ein optisches
Ausrufezeichen. Das ist Musik für die Augen!
Fotos: AMAG Automobil- und Motoren AG, Teile und Zubehör
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So können Sie bestellen:
Per Telefon 0844 88 70 20, per Fax 0844 88 70 10
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Zuzüglich Porto und Verpackungskosten CHF 6.90.
Audi magazin / inspire / 47
Hinterfragt //
Zeit für klare
Entscheidungen
In der Krise ist es von elementarer Bedeutung,
Klarheit zu schaffen. Für oder gegen eine Idee,
eine Chance, ein Produkt: Wir müssen unterscheiden können. Unver wechselbarkeit hilft dabei.
In den Nachrichten und auf der Strasse, in den
Gesprächen zu Hause und im Büro ist das Wort allgegenwärtig: Krise. Für die meisten Menschen hat dieser Begriff eine merkwürdige Bedeutung. Sie setzen ihn gleich
mit Verlust und Untergang, Verarmung und Leid.
Mediziner wissen mehr. Sie verwenden bis heute
den reinen, klaren Sinn des Wortes Krise, wenn sie auf
den Krankheitsverlauf eines Patienten schauen. Die Krise
ist dabei nicht etwa das schlimme Endspiel vor dem Aus,
sondern der Wendepunkt, jene Phase einer Erkrankung
also, in der sich die Veränderung klar und deutlich zeigt.
Die Krise ist also weder gut noch böse. Sie ist
etwas ganz anderes: Die Phase, in der sich alles zuspitzt.
Und sie bedeutet immer eins: Wir müssen handeln. Wir
müssen uns für etwas entscheiden, indem wir uns den
Unterschied zwischen den Wahlmöglichkeiten klarmachen. Wir stehen am Wendepunkt.
Wendepunkte sind ein Synonym für das Wort
Veränderung. Und das kann, wir wissen es, vieles bedeuten. Wo stehen wir heute? Nach fast 200 Jahren Industrialisierung sind die wohlhabenden westlichen Staaten
in eine Überflussgesellschaft geraten, mit der sie nur
schwer umgehen können – oder zumindest glauben die
meisten Bürger dieser Länder das. Die gegenwärtige
Krise hilft ihnen dabei durchaus auf die Sprünge. Die
vergangenen Jahre waren vielfach Jahre des «anything
goes» – was ja immer auch heisst: «Gott sei Dank müssen wir keine Entscheidungen treffen.» Die Industriali48 / inspire / Audi magazin
sierung hat jede Menge Produkte und Güter für alle geschaffen. In den Zeiten von Aufschwung und Wohlstand
haben viele den wichtigen Unterschied zwischen Vielfalt
und Masse verlernt zu verstehen. Dabei ist das ganz
einfach: Masse ist immer das, was reichlich verfügbar
ist, wofür man sich im Grunde nicht entscheiden muss
und durch deren Besitz man mit Sicherheit auch nicht
unterscheidbar ist. Vielen Menschen ist das ganz recht
so. Sie wollen nicht auffallen, sie wollen nicht aus der
Reihe tanzen. Sie sind auch für Veränderungen nicht
so leicht zu haben. Vielfalt hingegen ist die Domäne
der Entscheidung, des Unverwechselbaren. Beide Bedürfnisse sind offensichtlich zutiefst menschlich, wie
wir zum Beispiel von der Mode lernen. Ein 15-jähriges
Mädchen möchte unbedingt genau die Jeans tragen, die
gerade angesagt ist, um damit aufzufallen. Sie quengelt
so lange, bis sie von ihren Eltern die Hose bekommt, die
die meisten ihrer Freundinnen auch haben – um damit
aufzufallen. Paradox? Nein, menschlich.
Jeder Modemacher und Designer weiss das ganz
genau. Am klarsten aber hat es der grosse Bauhaus-Vordenker Walter Gropius formuliert: «Die Mission des Designers ist es, einem Produkt, tot geboren aus der Maschine,
eine Seele einzuhauchen.» Geht man mit etwas weniger
Pathos zur Sache, dann heisst «tot geboren» nichts anderes als ein standardisiertes, normiertes Produkt. Das
hat durchaus seine Vorteile. Es ist nicht schlecht, wenn
«Die Mission des Designers ist es, einem Produkt, tot
geboren aus der Maschine, eine Seele einzuhauchen.»
Walter Gropiusd
Sicherheits- und Qualitätsstandards, beispielsweise bei
einem Auto, nach industriellen Mustern verankert sind.
Andererseits wäre das allein zu wenig, um für die nötige Klarheit zu sorgen, die eine Entscheidung für oder
gegen dieses oder jenes Auto motiviert. Hier braucht es
das Design als äusseres Erkennungssignal, die Seele des
Produkts also. Hier geht es um Gefühle und Werte. Das
Design ist das Moment, das eine Marke prägt, das über
Wohl und Wehe von Unternehmen und ihrer Produkte
entscheidet. Je unverwechselbarer jemand oder etwas
ist, desto leichter wird er oder es die Krise in eine neue
Chance wandeln können.
Die Verbindung des scheinbar Paradoxen – des
Normierten und Sicherheit Gebenden auf der einen, das
Unverwechselbare auf der anderen Seite – ist ein klassisches Problem der angewandten Wirtschaft. Wie hoch
muss, wie hoch darf der Anteil beider Elemente beim fertigen Produkt sein? Bei Autos sehen wir das täglich.
Spätestens seit den 70er-Jahren warben die Her­
steller – und achteten die Kunden – auf den so genannten cw -Wert, also den Strömungswiderstandskoeffi­
zienten von Automobilen. Je geringer dieser Wert ist,
desto leichter und sparsamer bewegt sich das Fahrzeug.
Nun gibt es Autohersteller, deren Produkte denen der
Konkurrenz zum Verwechseln ähnlich sehen. Fragt man
beim Händler nach, warum das so ist, ist selten von
Einfallslosigkeit die Rede – sondern von den Notwen­
digkeiten des cw -Werts. Doch glauben wir das nur so
lange, bis wir ein Auto sehen, das sich mit einem niedrigen cw -Wert deutlich aus der Masse hervorhebt. Wir erkennen die «Seele».
In der Krise wird diese Seele spielentscheidend.
Dazu braucht es im Grunde keine wirtschaftstheoretische
Abhandlung, keine Forecast-Studie und keine komplexen
Überlegungen über das Käuferverhalten in schwierigen
Zeiten, sondern nur etwas Erinnerung an das, was Grossmutter früher gesagt hat. Für sie war billig und viel kaufen schlicht zu teuer.
Es musste was «Anständiges» sein, ein Produkt
also, für das man sich wirklich langfristig – und im wahrsten Sinne des Wortes nachhaltig – entschied. Kein Strohfeuer. «Was Anständiges» war immer auch etwas, das
sich dem gleichmacherischen Trend entzog, das langfristig gut aussah und eine Wohltat für die Seele war. Alles
zusammen unverwechselbar also. Diese Entscheidungen
werden in der Krise klar zutage treten. Und das ist nicht
das Schlechteste, wenn man Qualität und Unverwechsel//
barkeit zu bieten hat. Über den Autor
Wolf Lotter ist Leitartikler und Redaktor des Wirtschaftsmagazins
«brand eins». Sein neues Buch «Die kreative Revolution. Was kommt
nach dem Industriekapitalismus?» ist im Frühling beim Hamburger
Murmann Verlag erschienen.
Audi magazin / 49
Koch des Jahres //
Einfach
genial
Auf wändige Rezepte findet man überall . Was aber kochen, wenn man an lauen
Abenden am Grill beeindrucken will? Dominique Gauthier kreiert in seinem
Amtsjahr exklusiv für das Audi magazin Gerichte, die jedem gelingen.
4 Wolfsbarschfilets ohne Gräten, 1 Zucchetti, 1 Aubergine,
2 Peperoni, 12 Cherrytomaten an der Rispe, 1 dl Olivenöl,
Thymian und Rosmarin
Gemüse sorgfältig waschen, trocknen und in ungefähr
½ cm breite Streifen schneiden. Danach mit einem erst­
50 / inspire / Audi magazin
klassigen Olivenöl, Thymian und gehacktem Rosmarin
marinieren. Die Gemüsestreifen und Cherrytomaten (am
Zweig) auf einem Rost grillieren. Anschliessend die Wolfs­
barschfilets à la Plancha – nach spanischer Art auf einer
heissen Grillplatte – garen. Die Gemüse­streifen auf moder­
nen Tellern in einer schönen, farblichen Komposition an­
richten. Die Wolfsbarschfilets auf das Gemüsebett legen
und mit ein paar Tropfen Olivenöl beträufeln. Mit Thymian,
Rosmarin und den Tomaten garnieren.
Dominique Gauthier
Dominique Gauthier (42) wurde in La Côte Saint-André (F) geboren
und startete seine Karriere als Tellerwäscher im Restaurant seines
Onkels. Nach der Lehre in einem Sternerestaurant heuerte der leiden­
Foto: Pablo Faccinetto
Gegrilltes Wolfsbarschfilet und Sommergemüse an
Thymian (für 4 Personen)
schaftliche Jungkoch konsequent nur da an, wo er bei berühmten
Chefs viel lernen konnte: Etwa bei Georges Blanc in Vonnas und Jo
Rostand in Antibes. Seit 1996 wirkt er im Restaurant Le Chat-Botté im
Hotel Beau Rivage in Genf. Zuerst als rechte Hand von Richard Cressac,
seit 2001 als Küchenchef. Im Oktober 2008 hat Gault Millau Schweiz
ihn mit dem 18. Punkt belohnt und zum Koch des Jahres gekürt.
Audi magazin / 51
TotalVital
Engadiner Häuser sind wie viele alpenländische Bauformen vom Zerfall
bedroht. Architekt Duri Vital hat sich ihrer Rettung verschrieben.
Wie kein zweiter verbindet er das Alte und das Neue zu einer Einheit,
d i e m o d e r n i s t , a b e r n i e m o d i s c h . Te x t : N i c o l e A l t h a u s , F o t o s : P a b l o F a c c i n e t t o
Schulter an Schulter stehen sie da, die Wohnstallhäuser mit den wuchtigen Steinmauern, im Kreis um den
Dorfbrunnen in Tschlin drapiert und in sich gekehrt. Kleine
Fensterfluchten nur verbinden das Drinnen mit dem Draussen. Da und dort gibt ein Erker den Blick frei auf die Unterengadiner Dolomiten, die in der Abendsonne erröten, als
hätte ihnen ein Reisender eben ein Kompliment gemacht.
Seit Jahrhunderten trotzen die kunstvoll verzierten Fassaden allem Ungemach, Generationen von Menschen sind
darin gross geworden, haben hinter den dicken Mauern gelacht und geweint. Und jedes einzelne dieser Engadiner
Häuser weiss Geschichten zu erzählen – wenn man denn
hinhört und es nicht durch eine Hauruck-Modernisierung
verstummen lässt.
Keiner kennt die Geschichten dieser Zeugen traditioneller Baukunst besser als Duri Vital. Seit der Sohn eines
Holzhändlers aus Sent für seinen Bruder, den weltbekannten Künstler Not Vital, ein baufälliges Tschliner Haus rettete, hat sich sein Talent herumgesprochen. Bis nach England
oder Hong Kong. Und wenn ein Bauherr bei der Denkmalpflege in Chur sich nach einem geeigneten Renovationskünstler erkundigt, heisst es: «Der beste Architekt für Umbauten ist ein ehemaliger Automechaniker aus Sent.»
01
52 / inspire / Audi magazin
Das Zitat bringt das Schaffen von Duri Vital auf den
Punkt. Denn trotz Fernstudium der Innenarchitektur ist er
Handwerker geblieben. Er gehört nicht zu den Baumeistern und Bauherren, die am Schreibtisch sitzen und ihren
Stil- und Schönheitsbegriff auf dem Reissbrett skizzieren
und dann über ein Haus stülpen. Der Umbau eines Jahrhunderte alten Hauses hat für ihn nichts mit Selbstverwirk­
lichung zu tun, aber viel mit der Wiederentdeckung des
Bestehenden. >>
Audi magazin / 53
Dabei geht der Umbaukünstler so weit, dass er
etwa das russgeschwärzte Gewölbe in der Küche des Hauses Vital in Tschlin so belässt wie es ist, und bloss mit einem einfachen geometrischen Block aus blitzendem Edelstahl kontrastiert: Mit den modernsten Küchengeräten
ausgestattet, holt er das Gestern ins Heute. Oder er zelebriert im Badezimmer der Stiftung Not Vital in Ardez die
Leere und feiert die Wirkung des Rundgewölbes, indem er
es tiefblau streicht und dem Rund zwei eckige, grob gehauene Marmorwannen entgegensetzt.
So bescheiden wie seine Interventionen in den
Engadiner Häusern ist der Architekt selber auch. Über die
optisch bestechende und in der Wirkung harmonische Verbindung von Tradition und Moderne sagt er: «Ich habe den
Raum nur so lange studiert, ausgeräumt und mit einfachen Formen wieder bestückt, bis er so wirkt, wie er gedacht war.» Dieses «Nur» ist Duri Vitals Philosophie. Mit
jedem Umbau wuchs sein Wissen über die ursprüngliche
Nutzung der Häuser, aber auch sein Respekt dafür. Letztlich ist sein Ziel einfach: Vital will die historischen Bauten,
welche das Bild der Unterengadiner Dörfer prägen, so behutsam wie möglich ins neue Jahrtausend führen. Und dabei modern, aber nie modisch sein. Deshalb lässt er auch
die Einrichtungselemente eigens nach seinen Entwürfen
anfertigen: Die Marmorwannen schlägt ein Bildhauer aus
dem italienischen Carrara aus dem Stein, die Edelstahl­
blöcke lässt er von einem österreichischen Schlosser
schweissen und für die Waschbecken und Wannen aus
Lärchenholz sucht er sich einen lokalen Schreiner.
03
Wochenlang besucht Vital eine bestimmte
Stube, bis er die zündende Idee hat, wie man den
Raum zugleich belassen und neu nutzen kann.
Mehr als ein verständnisloses Kopfschütteln hat
der geborene Engadiner nicht übrig für den Isolierungsund Holztäferungswahn der 70er-Jahre, der jedes Interieur nach erfolgter Renovation wirken liess wie «eine
Sauna an der anderen». Oder für den gegenwärtigen
Trend, jedes Haus mit raumhohen Fenstern zu bestücken.
«Ein Engadinerhaus», sagt Vital, «bietet dank der kleinen
Fenster seinen Bewohnern in den langen Wintern Schutz,
es ist architektonisch in sich gekehrt. Bricht man diese
Introvertiertheit mit grossen Glasflächen auf, nimmt
man den Häusern den Charakter.»
Lieber holt Duri Vital die spektakuläre Aussicht auf
den Piz Ajüz in das Tschliner Haus, in dem er die Landschaft
in den Fokus rückt und sie mit einem 13 Meter langen
Raum auf der ehemaligen Heubühne einrahmt wie ein Gemälde. Oder er lässt das Licht via Dachterrasse auf den
ausgebauten Estrich der privaten Chasa Markés in Ardez
fallen und wählt die Dachfenster so, dass sie den Blick auf
den Glockenturm der Dorfkirche freigeben.
04
02
54 / inspire / Audi magazin
So viel Respekt für die Schönheit des Bewährten,
soviel Gespür für Proportionen und Materialien kommt
nicht von ungefähr. Duri Vital ist nach seinem Architekturstudium jahrelang mit seinem Bruder durch die Welt gereist, hat gemeinsam mit ihm Installationen entworfen
und zahlreiche Ausstellungen in renommierten Museen
und Galerien präsentiert. Das Künstlerauge hat er auch als
>>
Architekt nicht verloren. 01 Heubühne in Tschlin: Das 13 Meter lange Zimmer
rahmt die Aussicht. 02 Die Kontraste bringen die
up ashi-Papier-Reliefs
(1,85
x 2,85Not
m).Vital
Einzelausstellung
„und“,
Stuckdecke der
Stiftung
erst richtig zur
GelGriffelkunst-Vereinig
tung. 03 Edelstahlquader in einer russgeschwärzten
Bauernküche in Tschlin. 04 Marmorwanne im Bad von
Duri Vital in Sent: Das wettergeschwärzte Holz der
Wände stammt von einem alten Hühnerstall.
Audi magazin / 55
Zur Arbeit gehören fast täglich auch Überraschungen: morsche Mauern oder kunstvoll
bemalte Holzwände unter dicken Farbschichten.
Seine Räume wirken oft wie eine Wohnskulptur – in der
nach modernen Designprinzipien die Form immer der
Funktion folgt.
Der Funktion eines Raumes aber kommt man nur
vor Ort nahe. Deshalb verlegt Duri Vital sein Ein-MannBüro jeweils an die Baustelle, an der er gerade arbeitet.
Wochenlang besucht er dann eine bestimmte Schlaf‑
kammer, eine alte Stube oder einen ehemaligen Stall, bis
er die zündende Idee hat, wie man den Raum zugleich
belassen und neu nutzen könnte. Bis er herausgefunden
hat, wo und wie die moderne Haustechnik untergebracht
werden könnte. Denn eine umweltfreundliche Erdwärmeheizung und Isolierglas für die Fenster gehören selbst‑
verständlich zum modernen Standard seiner Umbauten.
Zur Arbeit zählen fast täglich auch Überraschungen: morsche Mauern genauso wie kunstvoll bemalte
Holzwände, die der Architekt unter dicken Farbschichten
entdeckt. «Früher wurde improvisiert. Wenn man beim
Mauern des Fundamentes auf einen Felsen stiess, hat man
einfach um ihn herum gearbeitet. So entstanden die weichen Formen und Grundrisse.» Und diese sind denkbar
schlecht geeignet für die Installation von vorgefertigten
Einbauküchen und Nasszellen. Sie erfordern Originalität,
Ideenreichtum und Anpassung – auch auf Seiten der Hausherren.
06
05
Im Fall der Villa Markés ist es eine Hausherrin, die
mit geübtem Auge und viel Geschick die Räume mit wenigen, aber ausgewählten Möbeln, erst richtig zur Geltung
bringt: Die breiten Holzriemen, die den Boden des Hauptgeschosses zieren und über die früher der Heuwagen das
getrocknete Gras in den Tablà (Tenne) gezogen hat, wurden so belassen, wie sie waren. Die Spalten, die entstanden sind, weil das Holz sich durch die Temperaturwechsel
verzogen hat, lassen heute das Licht vom beheizten Untergeschoss durchschimmern und die Wärme hochsteigen.
Ein Tisch, ein paar Stabellenstühle, vier weiss überzogene
Sessel und eine Hand voll Kerzen – mehr braucht es nicht,
um das Traditionelle bewohnbar zu machen für das Heute
//
und es für das Morgen zu retten. Der Umbaukünstler
Duri Vital wurde 1957 in Sent im Unterengadin
geboren. Er lernte Automechaniker und war
danach in verschiedenen handwerklichen Be­
rufen tätig. 1990 absolvierte er ein Fernstudium für Innenarchitektur und baute danach
mit seinem Bruder, dem Künstler Not Vital,
verschiedene Installationen und Ausstellungen
in der ganzen Welt auf. 2002 renovierte Vital
das erste Engadiner Haus aus dem 17. Jahrhundert in Tschlin. Seither ist er als Umbaukünstler
sehr erfolgreich.
05 Viel Licht im Dachstock dank den richtigen Möbeln:
Chasa Markés in Ardez. 06 Über die breiten Holzriemen fuhren einst die Heuwagen in die Tenne.
www.durivital.ch
Audi magazin / 57
 Lampe Mercury soffitto 
Gleichzeitig Lichtspiel und Kunstinstallation, spiegeln die schwebenden Lichtsteine einander und bringen dadurch das Licht zum Fliessen.
www.artemide.ch
 Q – der Coole 
Das ist erfrischendes Design: Vom
Schweizer Carlo Borer entworfen, erfreut
Q an heissen Sommertagen – aber auch
als Kunstobjekt im eleganten Edelstahlund Aluminiumkleid. www.stadlerform.ch
 Monokini Camus-G 
Er strahlt mit der Sonne um die Wette: Tausend Swarovski-Steine zieren
den extravaganten Monokini, der an
jedem Strand für Aufsehen sorgt.
Camus-G wurde in der Schweiz designt, ist in schwarz und weiss erhältlich und wird von Hand genäht.
 Grillboy 
Der Grillboy entfernt Rückstände auf dem
Grill- und Backrost und macht auch als Magnet
eine gute Figur.
www.leopoldmarke.de
 Espresso Cremina 
Dampf ablassen: Die «Cremina» gilt als Legende und
wurde von der New York Times als «beste Espressomaschine der Welt» bezeichnet. Jetzt wurde sie technisch
vollständig überarbeitet.
www.olympia-express.ch
 Dekanter Eve
Das extravagante Design stilisiert
die Verführung von Eva im Paradies:
Dank Doppelkammern belüftet der
handgefertigte Dekanter den Wein
optimal. www.riedel.com
www.ta-bou.ch
Ausgefallen und auserlesen: die schönsten
G a d g e t s f ü r e i n e n s t i l v o l l e n S o m m e r.
58 / inspire / Audi magazin
Fotos: Pablo Faccinetto, PR (9)
Top
Zehn
 Kaspar – Papierkultur 
Diese Agenden und Notizbücher liegen wunderbar in der
Hand: dank den in der Schweiz handgefertigten Einbänden
aus Rinds- oder Exotenleder. Feinstes Naturpapier schmeichelt der Handschrift. www.kaspar-stationers.com
 Pfeiffer No 3422 
Sein organisches Design erinnert an Baumrinde oder
an ein Reptil: Das Bijou aus massivem Weissgold mit
14 Brillanten entstand im Zürcher Atelier gänzlich von
Hand. www.philippepfeiffer.com
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Sorglos durch den Sommer: Der Outdoor-Spray
der eleganten Herrenpflegelinie schützt die Haut
vor Sonnen- und anderen schädlichen Umwelteinflüssen. Schweissresistent, langzeitaktiv und
männergerecht, ohne zu fetten. www.labseries.com
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perfekte Flammen, zum Reinigen lässt sich der
Feuerkorb einfach abnehmen.
www.conmoto.com
Audi magazin / 59
Raumzeichen
Sie entlässt Linien in den Raum, mit Klebeband, mit Ästen oder mit
Schritten. Und hat damit international Erfolg: Monika Grzymala berechnet
d e n P r e i s i h r e r K u n s t n a c h d e r L i n i e n l ä n g e i n K i l o m e t e r n . Von Sabine Cole
Ihr Lieblingsmaterial ist «die Linie ab Band»:
Monika Grzymala in ihrem Berliner Atelier.
60 / inspire / Audi magazin
Foto links: Katja Nitsche
An einem Wintertag in einer unbeheizten Halle in
Hamburg verliess zum ersten Mal eine ihrer Linien das
Papier. Sie wanderte aus einem Skizzenbuch, zog sich
über die Tischplatte, verlängerte sich an der Wand und
übernahm von da aus den Raum. Die Linie, mit Pinsel und
Aquarellfarben gezeichnet, befreite sich aus der Zwei­
dimensionalität und eroberte die dritte Dimension.
Dabei hatte Monika Grzymala immer einen gehö­
rigen Respekt vor Zeichnungen, vor Bleistiften, vor dem
weissen Blatt Papier. Sie kann Flächen in Steine schlagen,
Sprengungen durchführen und alle Abgusstechniken, die
man in der klassischen Bildhauerei beherrschen muss,
aber das Zeichnen mochte sie nicht. Monika Grzymala
studierte bis 1994 an der Meisterschule für Handwerk in
Kaiserslautern Steinbildhauerei und danach an den
Kunstakademien in Karlsruhe und Kassel Bildhauerei. Sie
modellierte und baute und suchte drei lange Jahre nach
der richtigen Frage, die ihr den künstlerischen Weg wei­
sen könnte. «Warum baust du komplizierte Installatio­
nen, wenn es dir doch um den Raum und die Beziehungen
zwischen den Dingen geht?» Diese entscheidende Frage
stellte Bogomir Ecker, Professor an der Hochschule für
bildende Künste in Hamburg, in einem Gespräch, um
das Monika Grzymala gebeten hatte, als sie nicht mehr
weiter wusste. Die Frage führte zu einer Explosion der Erkenntnis und zu dem Moment an diesem kalten Win­tertag 1997, an dem die Bildhauerin Monika Grzymala zur
Raumzeichnerin wurde. Ihre Angst vor der Linie hat sie in
>>
Kunst verwandelt.
Distortions, 2008
Rauminstallation mit 7 Kilometer Klebeband und
PVC-Folie. Duale Ausstellung mit Kelly Wood.
Catriona Jeffries Gallery, Vancouver/Kanada.1
Audi magazin / 61
Von diesem Tag an begann Monika Grzymala drei­
dimensionale, bildhauerische Linien zu suchen. Sie füllte
Farbe in Schläuche und spannte diese quer durch einen
Raum. Sie bemalte Glas, schichtete verschiedene Gläser
zu Dioramen. Die Idee für eine begehbare Installation
war geboren. Im Jahr 2000 zeichnete sie bunte Linien in
eine Hamburger Eishalle. Gemeinsam mit dem Eismeister
schichtete sie in zehn Tagen zehn mit Linien durchzogene
Eisschichten übereinander. Es entstand eine dreidimensio­
nale, für jeden Schlittschuhläufer erfahrbare Zeichnung.
Der Schritt der Linie in den Raum erfolgt bei Moni­
ka Grzymala oft auf einer spielerischen Ebene. Sie findet
Materialien auf stundenlangen Streifzügen durch Bau­
märkte, Industrie- und Künstlerbedarfsläden. Eine Schnur
hier, ein spezieller Schlauch da. Als Monika Grzymala den
Klebestreifen, die Linie von der Rolle, entdeckt, hat sie ihr
Lieblingsmaterial gefunden.
Ihre Arbeiten sind stets Kollaborationen mit dem
Material. «Ich kann dem Material nicht meinen Willen auf­
zwingen, sonst reisst es, oder eine in den Raum gewebte
Linienkonstruktion fällt in sich zusammen, weil die Statik
nicht stimmt. Ich muss mich immer mit den technischen
und physikalischen Gegebenheiten auseinandersetzen.»
Monika Grzymala arbeitet präzise. Die Dynamik ih­
rer Arbeiten, das Tempo ihrer Linien, die fast zu einer Be­
wegungsunschärfe führen, die Strudel und Explosionen
entstehen bewusst und kontinuierlich. Auf jeden Raum be­
reitet sie sich ausführlich vor. Bevor sie beginnt, durch­
misst sie ihn mit Schritten und Armlängen. So bestimmt
sie die Menge des Materials, das sie brauchen könnte. Den
Preis für ihre Arbeiten berechnet sie nach der Länge der
Linien in Kilometern. >>
Transition, 2006
Rauminstallation aus 8,3 Kilometer weissem
und schwarzem Klebeband zwischen drei
Wänden, Pfeilern und einem Fenster. Gruppen­
ausstellung «Freeing the line», Marian
Goodman Gallery, New York/USA.3
Colours, 2008
Rauminstallation aus Baumästen und Papierkonfetti
mit Farbverlauf in und vor The Locker Plant Building,
East Oak Street, Marfa. Artist in residence Chinati/Judd
Foundation, Marfa, Texas/USA.2
62 / inspire / Audi magazin
Audi magazin / 63
up there up here, 2008
Die Blätter vier und
fünf von acht handge­
schöpften Washi-PapierReliefs (1,85 x 2,85 m).
Einzelausstellung «und»,
Griffelkunst-Vereinigung
Hamburg, Privatbesitz
The Dian Woodner
Collection New York.4
8,3 Kilometer weisses und schwarzes mattes Klebe­
band beispielsweise verarbeitete sie für ihre Raumzeich­
nung «Transition», die drei Wände, Pfeiler und ein Fenster
miteinander verbindet. «Transition» wurde im Rahmen der
Gruppenausstellung «Freeing the line» 2006 in New York in
der renommierten Galerie Marian Goodman ausgestellt.
Eine regelmässige Besucherin gab sich als Dian Woodner zu
erkennen, die gemeinsam mit ihrer Schwester die «Wood­
ner Collection of Masterdrawings», eine der grössten priva­
ten Sammlungen von Zeichnungen besitzt.
Monika-Grzymala-Termine
Der Kontakt zu Dian Woodner wurde hergestellt,
eine Arbeit bestellt und damit die zu diesem Zeitpunkt
erste Zeichnung einer jungen, lebenden Künstlerin in die
Woodner Collection aufgenommen. Für Dian Woodner
entwickelte Grzymala eine Raumzeichnung, die sich ganz
auf das klassische Ursprungsmaterial des Zeichners be­
sinnt: das Papier. Gemeinsam mit dem Berliner Papier­
macher Gangolf Ulbricht schuf sie acht Blätter im Format
zwei auf drei Meter. Jedes Blatt ist von einem Linienrelief
durchzogen, über dessen Entstehung Monika Grzymala
keine Auskunft gibt. Die Technik gehört ihr. Das Resultat
aber wird ab 2010 die Wände im New Yorker Apartment
von Dian Woodner im berühmten Dakota Building zieren.
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Eine grosse Ehre für die Raumzeichnerin. 7. 5. bis 14. 7. 09, Akademie der Künste, Berlin
22. 5. bis 19. 7. 09, The Bluecoat, Liverpool
4. 9. bis 25. 10. 09, Bristol City Museum and Art Gallery, Bristol
14. 11. 09 bis 10. 1. 2010, The Fruitmarket Gallery, Edinburgh
Courtesy of Catriona Jeffries Gallery & M. Grzymala
Courtesy of Chinati/Judd Foundation & M. Grzymala
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Courtesy of Marian Goodman Gallery & M. Grzymala
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Courtesy of The Dian Woodner Collection & Firat Kara
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www.t-r-a-n-s-i-t.net
64 / inspire / Audi magazin
News
inspire / Menschen, Ideen und
Ereignisse, die uns begeistern
GCZ
 Die erste Mannschaft von GC fährt A3. 
Auf der Strasse so sportlich wie auf
dem Rasen: Die GC-Spieler und Staff-Angehörigen durften im Frühling die begehrten
Autoschlüssel ihrer neuen A3 Cabriolets entgegennehmen. Damit die Fussballer im Auto
so sicher und dynamisch unterwegs sind wie
Miss Swiss Ski ist neue Audi Botschafterin.
Am 27. April 2009 wurde die Schweizer Skirennfahrerin Lara Gut, 18 Jahre alt und bewies auch auf der
Strasse ein Talent für die Ideallinie: In Rekordzeit absolvierte die Tessinerin ihre Fahrstunden und ist nun
stolze Besitzerin eines Führerscheins. Genauso stolz
zeigt sich Lara Gut über ihr Engagement als Audi Botschafterin: «Audi ist einer der wichtigsten Sponsoren
des Schweizer Skisports. Für mich ist es eine Ehre, einen
Audi zu fahren.» Lara Gut hat sich für einen Audi A4
allroad 2.0 TDI entschieden. Und der passt mit seiner
markanten, selbstbewussten Ausstrahlung ausgezeichnet zur Tessiner Sympathieträgerin.
Lara Gut
Fotos: AMAG Automobil- und Motoren AG; Keystone
auf dem Rasen, besuchten sie gemeinsam ein
Fahr- und Sicherheitstraining im Verkehrssicherheitszentrum Betzholz bei Hinwil ZH.
Audi und der Grasshopper-Club pflegen seit
2007 eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. Audi kooperiert auch mit dem FC Bayern
München, Manchester United, Real Madrid
und FC Barcelona.
www.audi.ch/fussball
Schürmann
 Mit dem MedCup hat Audi die Nase im Segel-Wind. 
Er ist dreifacher Olympiasieger und ehemaliger Sportdirektor von Alinghi. Jochen
Schürmann, 55, kennt den Segelsport in- und auswendig. Nach seinem Alinghi-Abschied
nimmt der Deutsche neu Fahrt auf: im Schweizer Team Marazzi Sailing, das im Audi MedCup segelt. Taktiker Schürmann hält grosse Stücke auf die Regattaserie und auf deren
Schirmherrin: «Hauptsponsor Audi ist eine Weltmarke, die dafür sorgen wird, dass der
MedCup auch in Organisation und Kommunikation ein Spitzenprodukt ist», sagte Schürmann gegenüber dem Zürcher «Tages-Anzeiger». Tatsächlich haben sich die 2005 erstmals ausgetragenen Regatten bereits fest in der Segelwelt etabliert.
www.medcup.org
 Der Klima-Spezialist spart
mit dem Audi A6. 
Für seine Rede bei
einem Kongress in den Nie­der­landen setzte Friedens­
nobelpreisträger und KlimaPublizist Al Gore auf einen
Audi A6 2.0 TDI e als ShuttleFahrzeug. Bei den Fahrten
kam der alternative GTLTreibstoff zum Einsatz. Dadurch konnte der Verbrauch
(5,3 Liter auf 100 Kilometer)
zusätzlich um rund fünf Prozent gesenkt werden.
Al Gore
Audi magazin / inspire / 65
Al Freddos Welt //
Al Freddo setzt sich mit
der A-Reihe auseinander.
Alfredo Häberli
Alfredo Häberli (44) ist der international erfolgreichste Schweizer
Designer der heutigen Generation. Im Januar ist er von der deutschen
Zeitschrift «Architektur & Wohnen» zum Designer des Jahres 2009 erkoren worden. In «Al Freddos Welt» präsentiert er exklusiv für das Audi
magazin in jeder Ausgabe seine Sicht auf die Welt der Automobile.
66 / inspire / Audi magazin