Freedom Force vs. The 3rd Reich

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Freedom Force vs. The 3rd Reich
Test - Strategie
Tolle Weltenretter
Die Hintergrundgeschichte des
PC-Spiels ist eine Hommage an
die Comic-Geschichten der 50er
und 60er Jahre: Der Oberschurke „Nuclear Winter“ befreit den
„Time Master“. Mit ihm reist er in
die Vergangenheit, besser gesagt
in die Zeit des Dritten Reichs.
Gemeinsam mit den Nazis und
einer Gruppe von bösen Superhelden heckt er einen teuflischen
Wer taktisch klug in der Gruppe agiert, kommt ohne größere Verluste voran
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ren zweiter Action-Einsatz in den
Regalen.
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Plan aus. Klar, dass man diese
finstere Horde nicht frei walten
lassen darf. Die gute „Freedom
Force“, die sich nach dem letzten
Abenteuer in alle Winde verstreut
hatte, muss sich wieder formieren und die Machenschaften von
„Nuclear Winter“, „Blitzkrieg“,
„Mr. Mechanical“ und Konsorten
stoppen.
Sie merken schon – bei der Story wird nicht mit Kitsch und Pathos gegeizt. Aber das schadet
dem Spiel nicht. Ganz im Gegenteil. Von der ersten Sekunde an versprüht das Game jene
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atman, Spider-Man, X-Men
– die Liste der Comic-Helden, die in den letzten Jahren ihre zweidimensionalen Kästchen verlassen haben, um in
Hollywood Karriere zu machen,
ist mittlerweile richtig lang geworden. Kein Wunder, dass die
Superhelden nun auch die Spielewelt erobern. Bereits vor ein
paar Jahren ließ der Entwickler
„Irrational Games“ seine muskulösen Weltenretter der „Freedom Force“ auf die Zocker-Gemeinde los. Mit „Freedom Force
vs. The 3rd Reich“ steht jetzt de-
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Puff, Peng, Pow – die Comic-Helden schlagen zu!
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Freedom Force vs.
The 3rd Reich
ganz besondere Atmosphäre –
wie damals, als man als Kind
Comics unter der Bettdecke las
und stundenlang mit seinen Vorbildern mitfieberte.
Strategie und Effektgewitter
In „Freedom Force vs. The 3rd
Reich“ liegt es an Ihnen, mit
der „Freedom Force“-Truppe
dem Oberbösewicht und seinen
Schergen das Handwerk zu legen. Wie in einem Echtzeit-Strategiespiel scheuchen Sie die Her-
Mit dem Hexenbesen gegen die Nazis – wenn das mal nicht kurios ist
Test - Strategie
Die feindlichen Super-Charaktere nehmen teils riesige Ausmaße an
ren und Damen mit der linken
Maustaste durch die Levels oder
fassen Sie mit anderen Kollegen
zu einer Gruppe zusammen.
Klicken Sie mit der rechten
Maustaste auf einen Gegner,
wird das Game pausiert und ein
Aktionsfenster öffnet sich. Hier
wählt man aus, mit welcher Superhelden-Fähigkeit man angreifen will. Entscheidend ist oft nicht
nur die reine Feuerkraft, sondern
auch die passende Taktik: Zuerst ein Schutzschild aufbauen,
dann mit der Super-Attacke angreifen? Oder lieber zuerst den
Kontrahenten einfrieren, um ihm
dann mit einem Faustschlag kräftig Saures geben. Oder ihn vielleicht mit einem Blitz-Dauerfeuer
beharken, bis er entkräftet zu Boden geht? Das Spiel lässt einem
die Freiheit, so vorzugehen, wie
man es möchte.
Besonders in der Gruppe ist
durchdachtes Vorgehen wichtig. Wie in einem Rollen- oder
Strategiespiel
sollte
man die Vor- und
Nachteile der ein-
zelnen Charaktere ausloten und
sie dementsprechend einsetzen.
Wichtig für Superhelden sind die
Prestige- und Erfahrungs-Punkte. Sie erweitern ihre Fähigkeiten. Erfüllen Sie die Missionsziele zu voller Zufriedenheit oder lösen gar noch die Nebenaufgaben, prasseln Punkte auf Ihr Konto. Töten Sie dagegen Unschuldige oder zerstören Gebäude,
wird das mit einem Abzug geahndet.
Alles aus einem Guss
Optisch ist „Freedom Force vs.
The 3rd Reich“ perfekt durchgestylt. Vom Menü über die Spielgrafik bis zu den Zwischensequenzen hat man das Gefühl, einen interaktiven Comic zu spielen. Auch bei der Synchronisation und der Wortwahl wurde der
Stil der coolen Bild-Abenteuer
von damals übernommen. Anfangs mag es vielleicht für ein
Schmunzeln sorgen, wenn die
Charaktere überzogen betont
und mit wich-
Auch gegen Dinosaurier muss man antreten
tig klingender, tiefer Stimme reden, aber mit der Zeit stellt sich
richtige Superhelden-Atmosphäre ein.
Ein wahres Bonbon ist die Spielgrafik – und das ist wörtlich gemeint. Kunterbunt in allen knalligen Farben des Regenbogens erstrahlen die Levels. Besonders bei
den Gefechten, in denen Blitze
und Strahlen wild über die Mattscheibe zucken, fürchtet man hin
und wieder um die Gesundheit
seiner Netzhaut. Natürlich fehlen im Game auch nicht die obligatorischen „Poff“-, „Peng“-,
„Pow“-Blasen, die die Kämpfe
zusätzlich unterstreichen.
ten Missionsziels an. Praktisch ist
auch die Möglichkeit, eine Spezial-Attacke auf die linke Maustaste zu legen. So muss nicht immer
zeitraubend der entsprechende
Befehl aus dem Aktions-Menü
gewählt werden.
Gelungener Einstieg
Dank des gut gemachten Tutorials kommen auch Anfänger
schnell ins Heldentreiben hinein.
Schritt für Schritt wird man mit
der Steuerung, den Eigenschaften der Muskeltruppe und den
Menüs vertraut gemacht. Zudem
zeigt im Spielverlauf ein Pfeil
ständig die Richtung des nächs-
Nach dutzenden Games mit Elfen, Orks oder
Weltkriegssoldaten war ich von dem unverbrauchten Superhelden-Szenario ziemlich angetan. Auch wenn mir so nüchterne Charaktere wie
Spider-Man oder Batman eher zusagen als die
verrückt designten „Freedom Force“-Haudegen,
konnte mich das Game bei der Stange halten.
Das lag vor allem an der durchweg gelungenen
Präsentation und den taktischen Finessen, mit
denen ich meine Kontrahenten in den Sprechblasen-Himmel befördern konnte. Wer auf die
Superhelden-Cartoons der 50er und 60er Jahre
steht, kommt um dieses Spiel nicht herum.
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