Beispiel-Präsentation als PDF - Blog von Michael Schulze von Glasser

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Beispiel-Präsentation als PDF - Blog von Michael Schulze von Glasser
Die Banalisierung des Militärischen
in Medien und politischer Kultur
• Warum findet eine Banalisierung des Militärischen und ein
Werbefeldzug der Bundeswehr statt?
• Eigene Bundeswehr-Werbeveranstaltungen
• Eigene Bundeswehr-Medien
• Banalisierung des Militärs in zivilen Medien
– Printmedien
– Filmproduktionen
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Kinofilme
Spielfilme
Serien
Dokumentationen/Reportagen
– Videospiele
• Simulationen
• Strategiespiele
• First-Person-Shooter
• Kritik an der Banalisierung des Militärischen
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Warum Banalisierung des Militärischen?
• Bundeswehr-Einsatz im Innern
– Einsatz der Bundeswehr bei sozialen Unruhen
• Weltweite Militärinterventionen
– Rohstoffsicherung und Sicherung von Handelswegen
– „Krieg gegen den Terror“
– Flüchtlingsbekämpfung
• Legitimierung von Rüstungsprojekten
• Nachwuchsgewinnung
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Eigene Bundeswehr-Werbeveranstaltungen
Frühjahrsmesse-Kassel 2010
„KarriereTreff“ 2009
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„Bw-Olympix 2008“
Pol&IS 2010
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Bundeswehr-“Messe-Marketing“
„Bw-Olympix“, „Bw-Beachen“
„KarriereTreff“-Bundeswehr, Infotrucks und Infomobile
Bundeswehr in Bildungsstätten (Schulen, Universitäten)
„Bw-Adventure-Games“
„Bw-Musix“, Bundeswehr „BigBand“, Musikkorps
Wehrdienstberatungen in Agenturen für Arbeit
Mädchen-Zukunftstag „Girls‘Day“
Militärzeremonien (Gelöbnisse, Zapfenstreiche)
Soldatentag/Tag der offenen Tür
Großereignisse (Landestage, Kirchentage, Hafenfeste…)
Tag der Reservisten
Eigene Bundeswehr-Medien
Kassel 2009
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Kostenloses Jugendmagazin „infopost“
„Frieden & Sicherheit“-Schulmaterialien
Flyer, Giveaways und öffentliche Werbung
„treff.bundeswehr“ und „bundeswehrkarriere“-Websites
• Bundeswehr-Fernsehsender „Bw-TV“
• Bundeswehr im Web 2.0 (YouTube; flickr)
• Bw-Radiosender „Radio Andernach“
Bw-TV 2010
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Banalisierung des Militärs in zivilen Medien
• Bundeswehr-Werbung in zivilen Medien
– 2006 – 2009: 15,2 Mio EUR für Werbung in
Printmedien, Kino, Radio, Internet, etc.
• Militainment (Militär und Entertainment)
• „Wer die Bundeswehr im persönlichen
Lebensumfeld oder in den Medien wahrnimmt, der gewinnt zumeist positive Eindrücke. Bei Begegnungen im Alltag wird die
Bundeswehr von insgesamt 90 Prozent der
Bundesbürger vorteilhaft wahrgenommen
[…].“ SoWI-Bevölkerungsumfrage 2009
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Bw-Fernsehspot
Printmedien
• „Beim Lesen von Zeitungen und Zeitschriftennehmen 48 Prozent die Bundeswehr mindestens einmal im Monat wahr […].“ SoWIBevölkerungsumfrage 2009
• Besuch der „No Angels“ im BundeswehrCamp in Prizren (Kosovo) 2002 organisiert
von der BILD-Zeitung
• Karl-Theodor zu Guttenberg
• Bücher über den Afghanistan-Einsatz der
Bundeswehr – viele davon geschrieben von
aktiven oder ehemaligen Soldaten
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Bild.de, Juli 2009
Filmproduktionen
• „Insbesondere das Fernsehen hat eine bemerkenswerte
Breitenwirkung. Durch Fernsehsendungen werden 53 Prozent
der Befragten mindestens einmal im Monat auf die deutschen
Streitkräfte aufmerksam […]. […] Von denen, die im Fernsehen
etwas über die Bundeswehr sehen, nehmen 87 Prozent die
Streitkräfte positiv wahr, davon 41 Prozent ‚Sehr positiv‘ oder
‚Positiv‘ und weitere 46 Prozent ‚Eher positiv‘.“ SoWIBevölkerungsumfrage 2009
• Immer mehr Filmproduktionen werden von der Bundeswehr
unterstützt
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Kinofilme
• Mörderischer Frieden – Snipers
Valley (2007)
– Unterstützung durch das BMVg und
die Bundeswehr
– Unterstützung durch BR, SWR, ARTE
• Vorgängerfilm „Snipers Alley“
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Spielfilme
• Willkommen zuhause (2008)
– Traumatisierung deutscher Soldaten
– Politische Kampagne
– Keine Nachwuchswerbung
• Andere Spiefilme über PTBS wie bspw.
„Nacht vor Augen“ (2008) sorgten
weniger für Aufsehen
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Serien
• Streitkräfte im Einsatz – Sonja Zietlow bei der Bundeswehr (2005)
– Rekrutierungsserie
• Die Rettungsflieger (1997-2007)
– Etablierte Zusammenarbeit zwischen Militär und ZDF
Die Rettungsflieger
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Dokumentationen/Reportagen
• Von 2005 bis 2009 hat die Bundeswehr 64 Filmproduktionen
unterstützt, 54 davon waren Dokumentations-Formate
• Operation Afghanistan – Die Bundeswehr im Einsatz (2007)
– „Das ist ihr Einsatzraum. Das ist Teil ihres Auftrags: überwachen,
sichern, ausbilden. Die internationale Schutztruppe ISAF – sie soll
den Menschen in Afghanistan helfen, endlich wieder in Sicherheit
zu leben, nach 22 Jahren Krieg.“ - Vorspann jeder Doku-Folge
Operation Afghanistan
Die Bundeswehr im Einsatz
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Videospiele
• 35 Prozent der 12 – 19-Jährigen nutzen täglich bzw. mehrmals
pro Woche Videospiele, der Anteil bei den Jungen (55 %) ist
sehr viel größer ist als bei den Mädchen (14 %). (JIM-Studie
2010)
• Spiele tragen massiv zur politische Bildung der Nutzer bei weil
die Szenarien im Spiel oft an die reale Welt „anschlussfähig“
sind.
• Handeln des Spielers ist gefragt – Spielverlauf meistens
alternativlos
• Enge Zusammenarbeit zwischen Spielentwicklern, Industrie
und Militär
• Bundeswehr bisher nur Browser-Games
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Simulationen
Jagdgeschwader 73
• Jagdgeschwader 73 (2010)
– Technik-Begeisterung
• Tom Clancy‘s H.A.W.X. (2009)
– Weniger realistisch
– Söldner-Szenario
Tom Clancy‘s H.A.W.X.
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Strategiespiele
• Civilization-Reihe
– Rohstoffkriegsführung
– Politisch ungenau
Civilization IV
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First-Person-Shooter
• Armed Assault 2 (2009)
– Bundeswehr-Modifikation (Bw-Mod)
– KSK mit der Erweiterung „Arrowhead“
• Terrorist Takedown 2 (2008)
– Afghanistan-Szenario
Terrorist Takedown 2
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Armed-Assault 2
Call of Duty – Modern Warfare 2
Battlefield – Bad Company 2
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Medal of Honor
Kuma/War
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Call of Duty – Black Ops
America‘s Army
Kritik an der Banalisierung des
Militärischen
• Militarisierung der Gesellschaft wird vorangetrieben
– führt zu autoritärem Staat
• Menschen verlieren das Ideal vom „Frieden“
– Kriegseinsätze werden zur Normalität
• Bereits Kinder werden für das Militär begeistert
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„Man hat ja noch niemals versucht, den Krieg ernsthaft zu
bekämpfen. Man hat ja noch niemals alle Schulen und alle
Kirchen, alle Kinos und alle Zeitungen für die Propaganda des
Krieges gesperrt. Man weiß also gar nicht, wie eine Generation
aussähe, die in der reinen Luft eines gesunden und
kampfesfreudigen, aber kriegablehnenden Pazifismus
aufgewachsen ist. Das weiß man nicht. Man kennt nur
staatlich verhetzte Jugend.“
Kurt Tucholsky : Die brennende Lampe, in: Die Weltbühne, Jahrgang 27,
Nummer 22, Seite 815–816
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Weitere Informationen
Thomas, Tanja/Virchow, Fabian (Hrsg.)
„Banal Militarism – Zur Veralltäglichung des Militärischen im Zivilen“
Kartoniert, 434 Seiten, zahlr. s/w-Fotos
Transcript-Verlag 2006 – EUR 28,80
ISBN 978-3-89942-356-3
Michael Schulze von Glaßer - [email protected] - www.schulze-von-glasser.eu
„An der Heimatfront - Öffentlichkeitsarbeit und Nachwuchswerbung der Bundeswehr“
Softcover, DIN A5, 260 Seiten, zahlr. s/w-Fotos
PapyRossa-Verlag 2010 – EUR 16,00 [D] / EUR 16,50 [A] / SFR 29,00
ISBN 978-3-89438-442-5
•
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Interessante Links: www.bundeswehr-wegtreten.org; www.kehrt-marsch.de;
www.bundeswehr-monitoring.de; www.imi-online.de; www.dfg-vk.de

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