Shelf-Ready Packaging: Effizienz im Markt - neue

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Shelf-Ready Packaging: Effizienz im Markt - neue
Neue Verpackung 2006 04/2008, S. 222, 31.03.2008, 18:11, SB
PACKMITTEL
Lebensmittel
Pharma
Kosmetik
Chemie
Non Food
Das Beispiel für das
Premiumkatzenfutter
der Marke Opticat zeigt,
dass auch die seitliche
Verpackungsgestaltung
Relevanz hat, da die
Trays im Laden zu mehreren Lagen übereinander gestapelt werden.
Die maschinell aufzurichtende Verpackung
wurde im 5-fbg. Offsetdruck mit Glanzlack veredelt, die hohen Seitenwände verhindert ein
Umfallen der Pouches.
Das Wellpapptray für Premium-Hundefutter wurde innen 1-fbg. und außen
2-fbg. Flexo bedruckt. Die UV-Lackierung bringt den eingesetzten Goldton
optimal zur Geltung, der Innendruck stellt sicher, dass
sich auch die halb-abverkaufte Einheit attraktiv im
Regal präsentiert. Mit dem
hochwertigen Flexodruck
konnte der bisher eingesetzte Goldfoliendruck abgelöst
werden.
Shelf-Ready Packaging:
Effizienz im Markt
Von Regaltrays bis hin zu Logistikdisplays | Spätestens seit der Veröffentlichung des Blue Book
von ECR Europe zum Thema Shelf-Ready-Packaging (SRP) sind die Marketingverantwortlichen
gefordert, ihre Produkte in handlingfreundlichen und attraktiv gestalteten, regalfertigen Einheiten
zu liefern. Procter & Gamble bringt nach Aussage von Markus Westenburger, verantwortlich für die
Umsetzung von SRP in Deutschland, Österreich und der Schweiz, bereits 70 Prozent aller Produkte
in Shelf-Ready-Packaging auf den Markt.
D
ie größten Einsparpotenziale entstehen in den Filialen, wenn Ware
und Tray mit einem Handgriff im
Regal platziert werden können. Grundvoraussetzung ist, dass ein einfaches
Handling der Regalverpackung durch das
Marktpersonal sowie eine hochwertige
und ansprechende Platzierung sichergestellt wird. Handelsgerechte Regalverpackungen sind einfach und ohne Messer
zu öffnen, verfügen über eine hohe Displayfähigkeit im Regal (Shelf-Impact)
und sind nach dem Abverkauf einfach zu
entsorgen. Doch nicht nur der Handel
profitiert von der Umstellung auf regalgerechte Verpackungen: eine attraktive
Gestaltung dient der Markenprofilierung
und führt zu Abverkaufssteigerungen.
Gleichzeitig lassen sich durch den Einsatz
von Shelf-Ready-Packaging Regallücken,
so genannte Out-of-Stock-Raten, reduzieren.
SRP im Discount
Die Discounter mit ihrer starken Marktstellung und genormten Ladeneinrichtung haben gezeigt, dass die Verwendung optimierter Regalverpackungen
deutliche
Für den Transport wird die
Regalverpackung mit einem einfachen Zuschnitt
verdeckelt, der die Stapelfähigkeit der Verpackungen sicher stellt und
gleichzeitig ein einfaches
Verräumen der Ware in
das Regal ermöglicht.
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Kostenvorteile bei Handling und Logistik
bringt und gleichzeitig eine Aufwertung
der Präsentation ermöglicht.
Die Umsetzungsquote von SRP bei Discountern liegt nach Einschätzung von
Anna-Magdalena Krasutzki, Junior-Projektmanagerin ECR bei der GS1 Germany, bei über 90 %.
Was die Verpackungsoptik anbelangt
definieren die Discounter klare Vorgaben
für die Produkthersteller: hochwertig,
edel und impulsstark soll die Verpackung
sein. So müssen discountfähige Regalverpackungen ansprechend gestaltet und
gleichzeitig international einsetzbar sein.
Gleichzeitig muss die Verpackung im Regal stapelfähig sein, Cover und Tray dürfen nicht miteinander verklebt werden
und die Verpackung soll möglichst alternative Facings zulassen. Je nach Sortiment werden bevorzugt Mischkartons
eingesetzt.
Darüber hinaus machen sich die Discounter Gedanken um die „toten Löcher“, die im Regal entstehen, wenn die
Ware halb abverkauft ist. Lösungsmöglichkeiten hierfür sind Verpackungen mit
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Durch die Verschachtelung der
Beutel (diese werden während
des Transportes Kopf bei Fuß
gepackt) kann das Logistikvolumen um über 40 % reduziert
werden. Für das Displaydesign
wurde die Beutelform adaptiert, so dass eine optimale
Wiedererkennung am POS gewährleistet ist. Die freitragende
Konstruktion unterstreicht die
Leichtigkeit des Produktes und
ist gleichzeitig von drei Seiten
zugänglich.
Innendruck, die bereits weit verbreitet
sind, oder integrierte Warenvorschubssysteme.
Die steigenden Anforderungen an Regalverpackungen führen gleichzeitig
auch zu höheren Kosten, die de facto
vom Hersteller, nicht jedoch vom Handelsunternehmen, getragen werden –
auch wenn dieser nachweislich den
größten Nutzen hat. Daher sind bei ShelfReady-Packaging durchdachte Konzepte
gefragt, welche die gesamte Wertschöpfungskette
berücksichtigen.
Verpackungshersteller wie die STI Group, die
vielfältige Lösungen im Bereich ShelfReady Packaging anbietet, nutzen daher
das Assesment Tool von ECR Europe, um
ihren Kunden eine Entscheidungshilfe
für die optimale Regalverpackung an die
Hand zu geben.
Auf Shelf-Ready Packaging
folgt Retail-Ready Display
Bei schnelldrehenden Produkten oder
Aktionsware ist es häufig sinnvoll, diese
komplett auf Palette im Handel zu platzieren. Ein so genanntes Logistikdisplay
übernimmt hierbei die Funktion von
Shelf-Ready-Packaging.
Logistikdisplays bilden eine Symbiose
aus Verpackung und Display. Sie stellen
ein modular aufgebautes Verpackungssystem für Zweitplatzierungen dar, das in
der Regel aus einheitlichem Sockel,
Schütte und Mantel besteht und für
gleichartige Produkte eingesetzt werden
kann. So auch bei Vileda: mit wenigen
Standardelementen sollten unterschiedliche Displaytypen und Bestückungsvarianten umgesetzt werden können, um
auch für neue Produkte innerhalb kürzester Zeit eine Zweitplatzierung zu realisieren.
Gleichzeitig sollten die eingesetzten
Displayelemente standardisiert, die Teilevielfalt reduziert und damit die Prozess-
kosten optimiert werden. Mit dieser Aufgabenstellung wurde das ConsultingTeam der STI Group beauftragt, die nach
einer Überprüfung der heutigen Konstruktion und einem Abgleich mit der
Category-Positionierung im Handel einen Modulbaukasten entwickelten.
Reduktion der Teilevielfalt
um über 70 Prozent
Die modulare Bauweise hat dazu geführt,
dass die Teileanzahl über alle Displaytypen hinweg um über 70 % reduziert
werden konnte. Die Einführung eines so
genannten „Universalsockels“ für alle
Displaytypen ermöglicht nicht nur eine
optische Einheit, sondern führt aufgrund
größerer Losgrößen auch zu einer Reduzierung der Herstellkosten.
Mit der Überarbeitung einher ging das
Re-Design des Markenauftrittes – die
„blaue Linie“ sollte überarbeitet und die
Marke Vileda in den Mittelpunkt gerückt
werden. Durch die Reduktion auf Rot
und Weiß hebt sich der Schriftzug in der
Das von STI entwickelte, modulare Stapelschüttendisplay
wird maschinell aufgerichtet. Die Seitenflächen können
wahlweise mit einem Plakat gestaltet werden, das Display
selbst ist kombinierbar mit rollbaren Paletten, so genannten
Dollies.
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neuen Gestaltung deutlich ab, die Signalfarbe Rot gibt dem Verbraucher zusätzliche Orientierung.
Reduzierung der Prozesskosten
in der gesamten Supply Chain
Bei der Optimierung der Displayrange
standen nicht nur die Reduzierung der
Fertigungskosten, sondern in erster Linie
auch die Reduzierung der Prozesskosten
im Fokus. Das Ergebnis: ein verjüngter
Markenauftritt, eine klare Positionierung, einfacheres Handling, reduzierte
Prozesskosten und ein Höchstmaß an
Flexibilität. Das neue Design lässt die Zugehörigkeit zu einer Markenfamilie auf
den ersten Blick erkennen und gibt dem
Verbraucher Orientierung. Mit wenigen
Elementen lassen sich eine Vielzahl unterschiedlicher Displaytypen für eine
breite Produktrange realisieren.
Shuttle Service für Displays
Vielfach werden als Basis für Logistikdisplays Dollies, d. h. rollbare Paletten aus
Metall oder Kunststoff, eingesetzt. Für
den Einzelhandel bringen die Rollpaletten Handlingvorteile vor allem auf der
Verkaufsfläche. Insbesondere in den Niederlanden fordert Albert Heijn seit vielen
Jahren den Einsatz von Rolly Dollies –
und dieses System macht nun auch in anderen europäischen Ländern Schule.
„Die Vorteile der Rollträger sind signifikant“ heißt es in einem Bericht der Lebensmittel Zeitung über ein Pilotprojekt
Anforderungen an Regalverpackungen
Richtige Größe: Optimiertes Verpackungsformat in Hinblick auf Logistik,
Modulmaße und abverkaufsgerechte Warenmengen.
Einfache Produktidentifikation und Sichtbarkeit: Die Informationen auf der
Regalverpackung müssen das Handelspersonal in die Lage versetzen, die Produkte
einfach und schnell zuzuordnen.
Einfaches Öffnen: Die Verpackung muss im Handel einfach zu öffnen sein aber
gleichzeitig robust genug, um den gesamten logistischen Prozess unbeschadet zu
überstehen.
Einfache Platzierung und Nachbestückung: Handelsgerechte Regalverpackungen
ermöglichen es, die gesamte Ware mit einem Handgriff im Regal zu platzieren bzw.
nach zu bestücken.
Einfaches Einkaufen / schnelle Orientierung: Die Regalplatzierung und Verpackungsgestaltung ermöglicht dem Konsumenten ein schnelles Auffinden
der gewünschten Ware.
Einfache Entsorgung / Rückführung: Geringstmöglicher Materialeinsatz der
Regalverpackung. Im Idealfall Nutzung von Mehrwegtransportbehältern.
bei der Metro Group. Das innovative
Handelsunternehmen testet das System
bereits seit über einem Jahr bei Real im
Getränkebereich. Die Ware wird auf den
Viertelpaletten einfach an den Ort des
Verkaufs geschoben. Jegliches Umpacken
entfällt. Ordentlich wird das Leergut in
den Mehrweg Trays gesammelt und auf
den Rollpaletten zurückgeführt. Für Logistikdisplays bilden Dollies eine ideale
Basis, denn sie erhöhen zusätzlich die
Flexibilität dieses Konzeptes.
Handelsgerechte Regalverpackungen
gewinnen weiter an Bedeutung
Handelsgerechte Regalverpackungen gewinnen für den Erfolg der Markenpräsentation im Handel an Bedeutung. Auf
der einen Seite kann die Effizienz des
Prickelnde Brause braucht prickelnde Verpackung. Die hochwertig veredelte Regalverpackung besticht nicht nur durch ein ansprechendes Design, sondern auch durch einen einfachen Öffnungsmechanismus. Das bisherige Druckmotiv, das im 4-Farb
Flexodruck mit konventionellem Glanzlack erzeugt wurde, durch
einen 4-Farb Flexodruck mit Iriodin-Spotlackierung und einer
UV-Lackierung ersetzt. Der Glanzwert der Verpackung konnte
damit von 45 auf 90 Glanzpunkte gesteigert werden, die IriodinPigmente verleihen der Verpackung einen 3-D-Effekt.
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Handlings im Handel gesteigert, auf der
anderen die Produktpräsentation im Regal deutlich aufgewertet werden. Nachdem die Discounter den Vorteil von
Transportverpackungen, die direkt im
Regal platziert werden können, massiv
für sich nutzt, hat das Thema auch für alle anderen Händler an Bedeutung und
Akzeptanz gewonnen und wir nun auf
logistikgerechte
Zweitplatzierungen
übertragen. Nach Aussage von Greb, Leiter der STI Business Unit Consulting, besteht die größte Herausforderung darin,
gemeinsam mit dem Handel Lösungen
für SRP zu entwickeln, welche die Anforderungen der logistischen Kette abdecken und gleichzeitig die Anzahl der eingesetzten Varianten auf ein effizientes
Maß minimieren. Das neue Displaysystem von Vileda besteht aus wenigen modularen Elementen, die flexibel zu
neuen Einheiten zusammengestellt werden können.