Unternehmen lernen von Unternehmen
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Unternehmen lernen von Unternehmen Beispielhaftes aus der INQA-Datenbank TOP 100 – Gute Unternehmenspraxis Die TOP 100 ist ein Angebot der Initiative Neue Qualität der Arbeit. Als Austauschplattform, mit Beispielen aus der Praxis, Informations- und Beratungsangeboten sowie durch die Förderung von Modellprojekten unterstützt die Initiative Unternehmen – insbesondere KMU – dabei, eine moderne Arbeitskultur zu gestalten, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konsequent in den Mittelpunkt stellt. In dieser Broschüre wird auf eine geschlechtsneutrale Schreibweise geachtet. Wo dies nicht möglich ist, wird zugunsten der besseren Lesbarkeit das ursprüngliche grammatische Geschlecht (männlich, weiblich, sächlich) verwendet. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass damit auch jeweils das andere Geschlecht angesprochen ist. Vorwort Herzlich Willkommen in der INQA-Datenbank TOP 100 – Gute Unternehmenspraxis Gute betriebliche Praxis dank innovativer Arbeitsge- Längst geht die Vielfalt guter Arbeitsgestaltung staltung – wie kann sie aussehen? Vor Ihnen liegen über die klassischen Felder der Ergonomie und des zehn anschauliche Beispiele, aus Großunternehmen Arbeitsschutzes hinaus. In der INQA-Datenbank und Kleinbetrieben, aus verschiedenen Branchen zeigen wir Ihnen deshalb nicht nur in zehn, son- und Regionen. Arbeitsqualität findet hier ihren dern in 100 betrieblichen Beispielen gute Konzep- Ausdruck in vielen Facetten: im Einbeziehen der Be- te und Maßnahmen für neue Unternehmenskultur, schäftigten, im Ausrichten von Arbeitsbedingungen aktive Förderung der Gesundheit im Betrieb, für auf die aktuelle Lebensphase der Mitarbeiter z. B. die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, moderne als Vater oder Pflegender, in einer Beteiligung der Arbeitszeitgestaltung, Berücksichtigung und För- Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen am Gewinn des derung älterer Arbeitnehmer, neue Qualität der Unternehmens … Manchmal sind unkonventionelle Büroarbeit, mehr Sicherheit am Bau und vieles an- und kreative Lösungen nötig, um ein Ziel zu errei- dere mehr. Die Erfahrungsträger in den jeweiligen chen. Mitunter erzielen auch ganz einfache Maß- Unternehmen können Sie direkt über die Datenbank nahmen einen großen Effekt. ansprechen. Unsere zehn Beispiele sollen Sie zu einem Rundgang durch die TOP 100 – Gute Unternehmenspraxis einladen und Ihnen Appetit auf ihre Nutzung machen – ob als Beispielgeber oder Beispielnehmer. Beides ist selbstverständlich kostenfrei. Besuchen Sie uns unter www.gutepraxis.inqa.de Dr.-Ing. Kathrin Thurau Projektleiterin INQA-Datenbank TOP 100 – Gute Unternehmenspraxis 2 Unternehmen lernen von Unternehmen Ein lebendiges Netzwerk Die Initiative Neue Qualität der Arbeit stellt sich vor Wer sich in der Initiative Neue Qualität der Arbeit Unternehmen und Beschäftigten so perfekt unter (INQA) engagiert, ist überzeugt: Eine gute Arbeits- einen Hut? Wie stellt man die Mitarbeiterinnen und qualität stellt in einer Arbeitswelt, deren Produkte Mitarbeiter konsequent in den Mittelpunkt und er- immer vergleichbarer werden, einen ganz entschei- zielt dadurch sogar noch positive wirtschaftliche denden Wettbewerbsvorteil für ein Unternehmen Effekte? Hier muss jedes Unternehmen eine für sich dar. Mit Fantasie und guten, innovativen Ideen passende Lösung suchen und finden. Die im Jahr kann man Arbeit heute so gestalten, dass alle et- 2002 ins Leben gerufene Initiative Neue Qualität der was davon haben. Die Unternehmen erreichen Arbeit wirkt dabei als Mittler und Plattform – mit ihre wirtschaftlichen Ziele – und ihre Beschäftigten ihren Beratungs- und Informationsangeboten, Aus- arbeiten motiviert an einer für sie attraktiven Auf- tauschmöglichkeiten sowie einem Förderprogramm gabe und bleiben bei der Ausübung ihrer Tätigkeit für solche Projekte, die neue personal- und beschäf- gesund. Doch wie bekommt man die Interessen von tigungspolitische Ansätze auf den Weg bringen. Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen wird heute in vielerlei Hinsicht ein hohes Maß an Flexibilität abverlangt. Unternehmen wiederum müssen faire und Unternehmen der Zukunft Personalführung Chancengleichheit & Diversity Gesundheit Führung und Kommunikation Familie und Beruf Physische und psychische Gesundheit Demografie Partizipation und Motivation Arbeitsorganisation und Arbeitszeit verlässliche Arbeitsbedingungen bieten, um die notWissen & Kompetenz wendigen Fachkräfte zu halten und im Wettbewerb Personalentwicklung Arbeit unterstützt Arbeitgeber wie auch Beschäftigte mit konkreten Angeboten in vier Themenbe- Lebenslanges Lernen Inklusion Frauenförderung Organisationelle und individuelle Resilienz Faire und verlässliche Arbeitsbedingungen bestehen zu können. Die Initiative Neue Qualität der Wissenstransfer reichen: > Personalführung Dass es in diesen vier Themenbereichen gelebte, Ein zukunftsfähiges Personalmanagement berück- mitarbeiterorientiert gestaltete Unternehmenskul- sichtigt die individuellen Bedürfnisse der Beschäf- tur gibt, beweist die Datenbank TOP 100 – Gute tigten und geht neue Wege bei der Arbeitsorganisa Unternehmenspraxis mit inspirierenden Beispielen tion und der Arbeitszeit. aus der Praxis. Zusammen mit den Handlungshilfen ist sie das Kernelement des Informationsangebots > Chancengleichheit & Diversity von INQA. Hundert Gestaltungsbeispiele aus der Moderne Personalpolitik setzt auf Vielfalt: Teams, in Arbeitswelt zeigen für ihre Branche und darüber denen verschiedene Altersgruppen, Fähigkeiten und hinaus in vorbildlicher Weise, welche Maßnahmen Erfahrungen zusammenkommen, arbeiten innovati- und Lösungen sich auf betrieblicher Ebene bewährt ver und erfolgreicher. haben. Lernen Sie eine erstaunliche Vielfalt verschiedener Lösungen kennen! > Gesundheit Körperliche und seelische Gesundheit ist die Voraus- Hinter der Initiative Neue Qualität der Arbeit ste- setzung für Kreativität, Leistung und Motivation. Mit hen starke Partner – neben dem Bundesministerium dem demografischen Wandel und längeren Lebens- für Arbeit und Soziales die Länder, Verbände und arbeitszeiten wird die Gesundheit der Beschäftigten Institutionen der Wirtschaft, Gewerkschaften, die zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Die Bundesagentur für Arbeit, Unternehmen, Sozialver- organisatorischen Strukturen sollten auf Achtsam- sicherungsträger und Stiftungen. Sie arbeiten aktiv keit ausgelegt sein. So werden der/die Einzelne und mit und bestimmen die strategische Ausrichtung der die Organisation resilient, also widerstandsfähig und INQA. Wir würden uns freuen, wenn Sie als Unter- halten auch Belastungen aus. nehmer vom Wissen dieses Netzwerks profitieren und sich selbst mit Ihren Erfahrungen einbringen > Wissen & Kompetenz würden. In ganz Deutschland gibt es regionale und Wissen ist der Schlüssel zu nachhaltigem Unterneh- überregionale themenbezogene Netzwerke, denen menserfolg. Weitsichtige Betriebe investieren in die Sie sich anschließen können. Das Spektrum reicht kontinuierliche Weiterbildung ihrer Belegschaft und vom Demografienetzwerk bis zum Netzwerk Gutes sorgen dafür, dass vorhandenes Know-how best- Bauen. Vernetzung und Austausch sind beispiels- möglich genutzt wird. weise auf themenbezogenen Veranstaltungen möglich. Die INQA-Geschäftsstelle berät Sie gerne bei der Suche nach dem passenden Netzwerk. 3 4 Gute Beispiele aus der Unternehmenspraxis 6 Unternehmen lernen von Unternehmen Personalführung Klares Unternehmensprofil – motivierte Mitarbeiter MainInstitut Die Auswahl an Ausbildungsmöglichkeiten für junge Menschen ist groß. Der Altenpflegeberuf steht dabei nicht unbedingt ganz oben auf der Wunschliste. Genügend Nachwuchs für den Altenpflegeberuf zu gewinnen und gleichzeitig die eigene Marktposition zu stärken – dieser Aufgabe stellt sich das Main Institut in Wiesbaden. Durch Einbindung der Beschäftigten ist es dem Unternehmen gelungen, eine Lern- und Arbeitsatmosphäre zu schaffen, in der sich alle wohlfühlen und erfolgreich arbeiten können. Als zertifizierter und staatlich anerkannter Bildungs- Um mithilfe dieser Faktoren die Unternehmens- träger führt das MainInstitut Schulungsmaßnahmen ziele zu erreichen, wurden bei der Ideenfindung die im Bereich der Altenpflege durch. Um der dabei be- Mitarbeiter aktiv eingebunden: Besondere Stärken stehenden Personalknappheit entgegenzuwirken wie Organisationstalent oder Fähigkeiten im Bereich und zusätzliche Stellen im Bereich der pädagogi- Corporate Design und Social Media kamen so zum schen Lehrkräfte für die Pflegeausbildung in Hessen Tragen und sorgten für zusätzliche Motivation. Den zu schaffen, wurde ein zweites Institut in Friedberg beiden Standorten in Wiesbaden und Friedberg eröffnet. Im Rahmen der damit verbundenen Neu- konnte durch eine klare Trennung der Bildungsange- strukturierung nutzte das Unternehmen den INQA- bote ein geschärftes Profil gegeben werden: In Wies- Check „Guter Mittelstand“ als Basisinstrument, um baden liegt nun der Fokus auf der Weiterbildung in dann mit dem INQA-Check „Personalführung“ ver- der Altenpflege, in Friedberg auf der Ausbildung. tiefend in die personalrelevanten Themen einzustei- Dadurch ist eine qualitativ hochwertige Altenpflege- gen. Als entscheidende Erfolgsfaktoren wurden ein qualifizierung in Theorie und Praxis möglich. Konti- klares Unternehmensprofil, ein hoher Qualitätsstan- nuierliche Schulungsmaßnahmen für die Belegschaft dard in der Aus- und Fortbildung sowie ein gutes helfen dabei, die individuellen Entwicklungsmög- Betriebsklima identifiziert, durch das die Beschäftig- lichkeiten der eigenen Beschäftigten zu stärken – ten zum kreativen Unterrichten motiviert werden. der jeweilige Bedarf wird durch regelmäßige Perso- nalgespräche ermittelt. Außerdem verhelfen flache Hierarchien zu einer guten Feedbackkultur. Auch für ein positives Lernumfeld wurde gesorgt: Durch „Learning by doing“ in attraktivem Ambiente wird der Unterricht kreativ gestaltet und lässt viel Raum für praktische Übungen. Sowohl die Beschäftigten als auch die Schüler arbeiten und lernen gerne im MainInstitut – fernab von gängigen grauen Schulungsräumen des Aus- und Weiterbildungs-Mainstreams. Das zeigt sich auch daran, dass die Anzahl der Beschäftigten um fast 50 Prozent erhöht werden konnte. Die Qualität der Ausbildung in Friedberg ist außerdem so gut, dass mit den entsprechenden Voraussetzungen eine verkürzte, zweijährige Altenpflegeausbildung angeboten werden kann. Durch seinen guten Namen in der Branche und die sozialen Leistungen erhält das Der INQA-Unternehmenscheck „Guter Mittelstand“ Unternehmen qualitativ hochwertige Bewerbungen. Der INQA-Unternehmenscheck „Guter Mittelstand“ hilft dabei, das eigene Unternehmen auf den Prüfstand zu stellen. Im Online-Selbsttest können Das MainInstitut konnte sich durch eine struktu- verantwortliche mittelständische Unternehmen – vom Kleinstbetrieb bis rierte Analyse klar aufstellen und neu positionieren. zum größeren Familienunternehmen – herausfinden, was sich z. B. in der Dabei wurden sowohl Quantität als auch Qualität Arbeitsgestaltung und in der Unternehmensorganisation optimieren lässt. aller fachlichen und sozialen Inhalte im Blick behal- Mithilfe des INQA-Checks „Personalführung“ können vor allem kleinere ten. Die Investitionen haben sich gelohnt und zah- Betriebe systematisch die Qualität ihrer Personalführung überprüfen und len sich auf lange Sicht sowohl monetär als auch offensiv auf den demografischen Wandel reagieren. Der Unternehmer immateriell aus. findet viele Anregungen für eine gute Personalführung, die dabei hilft, seine Beschäftigten zu befähigen und zu motivieren, sie zu binden und neue Beschäftigte zu finden. www.inqa-unternehmenscheck.de www.inqa-check-personalfuehrung.de Weitere aufschlussreiche Beispiele zum Thema Personalführung unter www.inqa.de/Gute-Praxis-Personalfuehrung 7 8 Unternehmen lernen von Unternehmen Personalführung Babywippe und Aktenkoffer Deutsche Rentenversicherung Braunschweig-Hannover Beschäftigte mit Familie kennen das: Die Kinderbetreuung fällt aus und es ist kein Ersatz zu organisieren. Oder die eigenen Eltern werden plötzlich zu einem Pflegefall. Dann geht die Familie vor. Aber muss man deswegen eine berufliche Zwangspause einlegen? Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird heute schon in vielen Unternehmen ermöglicht, vor allem im Dienstleistungsbereich. Wer Arbeit intelligent organisiert und die Bedürfnisse der Beschäftigten erfragt und einbezieht, kann seiner Belegschaft flexible Arbeitszeiten, Teilzeitstellen, Jobsharing und Homeoffice anbieten. Die Qualität der Arbeit leidet darunter nicht und das Unternehmen kann sich über zufriedenere Beschäftigte freuen, die seltener krank sind oder früher aus einer Elternzeit an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Bei der Deutschen Rentenversicherung Braun- Telearbeit gleichzeitig ein wichtiges Element in der schweig-Hannover (DRV BS-H) haben Babywippe lebensphasenorientierten Personalentwicklung: So und Aktenkoffer schon lange nebeneinander Platz. wird älteren Beschäftigten – mit einer der verein- Schon seit 1993 hat der Rentenversicherungsträ- barten Arbeitszeit entsprechenden Arbeitsrate – be- ger einen Schwerpunkt auf die Telearbeit gelegt. reits eine „Gewöhnungsphase“ an den vermehrten Darunter versteht man die Möglichkeit, zumin- Aufenthalt im häuslichen Bereich im Hinblick auf dest zum Teil von Zuhause aus zu arbeiten. Zehn das absehbare Beschäftigungsende ermöglicht. Prozent der Belegschaft nutzen dieses Angebot. Diese Maßnahme kann den Wechsel vom aktiven Voraussetzung für die Teilnahme am Teleworking Berufsleben in die nachberufliche Lebenszeit erleich- ist die persönliche und fachliche Eignung. Weiterhin tern. Typische Telearbeitsplätze findet man überall muss die Tätigkeit für diese Arbeitsform geeignet da, wo kein direkter Kundenkontakt nötig ist, so sein; dienstliche Interessen müssen gewahrt blei- zum Beispiel in der Sachbearbeitung oder EDV. ben. In manchen Fällen ist die Teilnahme an der Drei Tage in der eigenen Wohnung, zwei Tage im Büro: Für diese Homeoffice-Regelung entscheiden sich 90 Prozent der Telearbeiter/innen bei der DRV BS-H. So bleibt der Kontakt zu den Vorgesetzten und dem Team erhalten. Die Vorgesetzten werden in speziellen Seminaren für dieses Modell qualifiziert und dazu ermutigt, der „Führung aus der Distanz“ zu vertrauen. Denn es hat sich gezeigt: Die Akzeptanz durch die Führungskräfte ist entscheidend für den Erfolg der Telearbeit. Wer gerne selbstständig arbeitet und sich an verbindliche Vereinbarungen über die Erreichbarkeit am häuslichen audit berufundfamilie Arbeitsplatz hält, profitiert von der Telearbeit. Das audit berufundfamilie unterstützt Unternehmen darin, eine familienbewusste Personalpolitik nachhaltig umzusetzen. Das strategische Das Modell wirft die Frage auf: Bleibt die Qualität Managementinstrument zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und der Arbeit erhalten, wenn man den Beschäftigten so Familie will die individuellen Ziele und Maßnahmen passgenau heraus- viele Freiräume lässt? Die Antwort: Trotz der stark arbeiten. berufundfamilie gliedert sich in acht Handlungsfelder, die die gestiegenen Zahl der Telearbeiter und Telearbeite- klassischen Bereiche der Personalpolitik abdecken: von Arbeitszeit und rinnen ist die Bearbeitungszeit für Rentenanträge Arbeitsorganisation bis zur Personalführung und zum Service für Familien. konstant geblieben. In den Teams mit Telearbeits- Insgesamt stehen mehr als 150 Einzelmaßnahmen zur Verfügung. plätzen sind die Fehlzeiten deutlich zurückgegan- www.beruf-und-familie.de gen, und auch die durchschnittliche Dauer der Elternzeit ist um fünf Monate gesunken. So kommt die DRV BS-H wieder früher an das sehr stellenspezifische Know-how und die langjährige Erfahrung gung, Konzentrationstraining, Motivation, Stressbe- ihrer Mitarbeiter/innen. Und auch wenn die Kinder wältigung oder Zeitmanagement. groß sind, können die Beschäftigten weiter familienfreundliche Angebote nutzen: Jede/r Dritte der Das alles kann die Deutsche Rentenversicherung über 2.000 Beschäftigten der DRV BS-H arbeitet in Braunschweig-Hannover ihren Beschäftigten nur Teilzeit. Weitere familienfreundliche Maßnahmen anbieten, weil sie die Arbeitsprozesse genau durch- sind eine flexible Einteilung der Arbeitszeit, unbe- leuchtet und verbessert hat. Und sich verändernde zahlte zusätzliche Urlaubstage, ein Sabbatjahr (eine Prozesse in der DRV BS-H werden laufend auf ihre längere, begrenzte Auszeit vom Job), Betriebssport, Familienfreundlichkeit, Effizienz und Tauglichkeit für Ergonomieberatung oder Kurse zu Konfliktbewälti- die Telearbeit geprüft. Weitere aufschlussreiche Beispiele zum Thema Personalführung unter www.inqa.de/Gute-Praxis-Personalfuehrung 9 10 Unternehmen lernen von Unternehmen Chancengleichheit & Diversity Wissen erhalten, Personallücken schließen Metoba GmbH Der Inhaber des mittelständischen Maschinenbaubetriebs muss sich bei einem Kunden entschuldigen: In der Produktion ist etwas schiefgelaufen. Die produzierte Ware kann so nicht ausgeliefert werden. Mit dem alten Betriebsleiter war so etwas nie passiert. Der kannte alle Abläufe und Prozesse noch in- und auswendig, hat aber sein Wissen in den Ruhestand mitgenommen. Das Wissen fehlt. Sein Nachfolger muss sich das Know-how mühsam erarbeiten – und das dauert. Expertenwissen ist die Ressource schlechthin in Unternehmen. Verabschieden sich Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den Ruhestand, geht wertvolles Erfahrungswissen häufig verloren. Dann entstehen qualitative Lücken, die komplette Betriebsbereiche ausbremsen können. Wird dieses Wissen frühzeitig identifiziert, festgehalten und weitergegeben, profitieren auch nachfolgende Arbeitskräfte davon und können den Erfolg des Unternehmens weiterhin sichern. Der Galvanik-Betrieb Metoba aus Lüdenscheid hat genau ermittelt werden. Die Ergebnisse der Befra- sich mit dem demografischen Wandel im Unter- gung werden nun in einer Qualifizierungsmatrix nehmen befasst und festgestellt: Bis zum Jahr 2016 für das gesamte Unternehmen festgehalten. Somit wird das Durchschnittsalter der Belegschaft von können wertvolles Erfahrungswissen gesichert 33 Jahren auf 43,6 Jahre ansteigen. Außerdem und personelle Lücken in wichtigen Betriebsberei- gehen in wenigen Jahren gleich mehrere wichtige chen vermieden werden. Ausgewählte Mitarbei- Erfahrungsträger in den Ruhestand. Die Geschäfts- ter erhielten qualifizierende Einzelcoachings. Um leitung zog einen Demografieberater des DEx (De- die Beschäftigungsfähigkeit bis ins Rentenalter zu mografie-Experten e. V.) hinzu, der die vorhandenen erhalten, sorgt Metoba für eine ergonomische Qualifikationen und Erfahrungen analysierte. Die Be- Arbeitsplatzgestaltung, zum Beispiel durch den Ein- schäftigten wurden intensiv befragt – so konnten satz von Hebehilfen. Qualifikationen, Interessen und Schulungsbedarfe In Lüdenscheid wird durch den effektiven Einsatz eines Demografieberaters eine nachhaltig arbeits Der DEx – Demografie-Experten e. V. fähige Belegschaft mit der richtigen Alters-, Berufs- Der Demografie-Experten e. V. (DEx e. V.) ist ein bundesweites und Qualifikationsstruktur aufgebaut, die dem hohen Netzwerk von qualifizierten Beratern und Trainern, gegründet durch Qualitäts- und Innovationsdruck gewachsen ist. INQA. Es bietet Unternehmen Unterstützung, die den demografischen Wandel aktiv angehen wollen: Wo steht das Unternehmen in fünf oder zehn Jahren? Welche Personalstrategie ist erfolgversprechend? Die DEx-Fachkräfte unterstützen Sie in der Analyse der bestehenden Qualifikationen und decken mögliche Wissens-Engpässe auf. www.demografie-experten.de Weitere aufschlussreiche Beispiele zum Thema Chancengleichheit & Diversity unter www.inqa.de/Gute-Praxis-Diversity 11 12 Unternehmen lernen von Unternehmen Chancengleichheit & Diversity Frauen fördern, flexibel arbeiten Fraport Die Betriebswirtin hat im vergangen Jahr neue familiäre Verpflichtungen übernommen. So wie sie nutzen in der Regel weitaus mehr weibliche als männliche Beschäftigte die Angebote zur flexiblen Arbeitszeitgestaltung in den Unternehmen. Generell lässt sich sagen: Flexibles Arbeiten und entsprechende Arbeitszeitmodelle sind ein ganz wichtiges Kriterium für die Arbeitgeberattraktivität. Gestaltungsmöglichkeiten der individuellen Arbeitszeit ermutigen gerade Frauen, berufliche Karrieren anzustreben. Das weiß auch der Flughafenbetreiber Fraport AG und ergänzt die vielfältigen Möglichkeiten zur Arbeitszeitgestaltung mit Maßnahmen, die Frauen gezielt für Führungspositionen unterstützen. Denn mittelund langfristig sollen bei der Fraport AG mehr Frauen in Führung. Doch ohne Zielformulierung geht es nicht! Der Anteil von Frauen in den oberen fünf Manage- „Hilfe zur Selbsthilfe“ machen Frauen nun fit für das mentebenen soll von 20 auf 25 bis 35 Prozent in den obere Management. Außerdem gibt es ganz konkre- nächsten fünf Jahren erhöht werden. Im Rahmen te und praktische Qualifizierungen, die sich an Frau- des INQA-Projekts „Frauen in Führungspositionen“ en richten, wie etwa Trainings zum Selbstmanage- wurde daher ein entsprechender Entwicklungspro- ment, zur Zeitsouveränität und zur Profilschärfung. zess initiiert und methodisch begleitet. Die Basis Und im sogenannten „Cross-Mentoring-Programm“ boten eine Demografie- und Personalstrukturanaly- profitieren angehende weibliche Führungskräfte se, ein Leitfaden für Interviews mit weiblichen und über einen Zeitraum von zwei Jahren durch direkte männlichen Führungskräften und eine Online-Be- Zusammenarbeit vom Fach- und Erfahrungswissen fragung von Beschäftigten, die für Führungsaufga- von Mentorinnen aus dem Management anderer ben qualifiziert sind. Eine spezielle Trainingsreihe zur Großunternehmen. Unterstützend dazu ermögli- Übernahme von Führungsaufgaben sowie eine in- chen unterschiedliche Arbeitszeitmodelle ein flexib- dividuelle Entwicklungsberatung unter der Prämisse les Arbeiten. Konkret heißt das: Es gibt eine Gleitzeit ohne Kernzeit, Jahres- und Lebensarbeitszeitkonten sowie Teilzeitangebote und Telearbeit. Kinder bis 3 Jahren von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern können außerdem in der Kinderkrippe betreut werden, die auch Kindern von Beschäftigten anderer Unternehmen offen steht. Bei Engpässen in der Betreuung steht darüber hinaus eine Ad-hoc-Betreuung für Kinder bis zu 12 Jahren zur Verfügung, an jedem Tag im Jahr und bei Bedarf von 6 bis 22 Uhr. Das Ergebnis: Das Personalmanagement hat viel geändert, die Förderung der Frauen im Unternehmen verstetigt und die Angebote zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ausgebaut – wovon beide Geschlechter profitieren. Durch eine gelingende Kooperation zwischen Diversity Management, Führungskräfteentwicklung und dem Top-Management der Geschäftsbereiche hat die Fraport AG gute Bedingungen geschaffen, um BAuA-Tool „Online-Diversity“ qualifizierte Frauen im Unternehmen zu binden und Mit dem Tool „Online-Diversity“ können Unternehmen und öffentliche ihr berufliches Fortkommen zu fördern. Konkret ist wie private Einrichtungen aller Größen und Branchen ihren Umgang es durch gezielte und individuelle Unterstützung mit einer vielfältigen Belegschaft im Internet kostenlos testen. sowie durch flexible Arbeitszeitgestaltung und um- Sie können sich in zirka zwei Stunden am Computer ein genaues Bild fangreiche Kinderbetreuungsangebote gelungen, davon verschaffen, wo Handlungsbedarf in Sachen Diversity in Ihrem mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen. Unternehmen besteht. Die Auswertung erfolgt in Form eines Ampel- Das lässt sich auch statistisch belegen: Der Anteil systems. von Frauen in Führungspositionen ist bereits auf Ein gutes Diversity-Management zeichnet sich durch Wertschätzung 21 Prozent gestiegen – bei einem Frauenanteil in und Nutzung von personeller Vielfalt aus. Es steigert die Motivation der Belegschaft von rund 20 Prozent. Mehr als der Beschäftigten, erleichtert die Personalsuche und -gewinnung, 900 Beschäftigte nutzen flexible Arbeitszeitmodelle verbessert die Kundenbindung, hilft bei der Erschließung neuer Märkte wie etwa Telearbeit. und der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. www.online-diversity.de Weitere aufschlussreiche Beispiele zum Thema Chancengleichheit & Diversity unter www.inqa.de/Gute-Praxis-Diversity 13 14 Unternehmen lernen von Unternehmen Chancengleichheit & Diversity Neue Impulse durch Auszubildende aus der EU Hieber An der Käsetheke benötigt man dringend Unterstützung. Und auch an der Kasse fehlt eigentlich eine weitere Kraft. Ein Azubi könnte für Entlastung sorgen und auch selbst viel lernen. Doch leider lässt die Zahl der Bewerbungen zu wünschen übrig, so dass auch in naher Zukunft nicht mit neuen Auszubildenden zu rechnen ist. Diese Situation findet man häufig im deutschen Einzelhandel, denn der demografische Wandel ist nicht mehr aufzuhalten. Dadurch fehlt es nicht selten an geeigneten Bewerbern für Ausbildungsplätze. Gleichzeitig ist die Jugendarbeitslosigkeit in anderen Ländern der Europäischen Union hoch, so dass ein Zusammenbringen von Lehrstellenangebot und -nachfrage im Interesse aller liegt. Die Hieber KG im Kreis Lörrach hat deshalb in Spa- „MobiPro-EU“ insgesamt 29 Hieber-Auszubildende nien nach Lehrstellenbewerbern gesucht und ein aus Spanien sowohl bei der sprachlichen Vorbe- Azubi-Projekt initiiert. Wer daran teilnimmt, dem reitung im Herkunftsland als auch bei den ersten wird eine gute Ausbildung in Deutschland ge- Schritten in Deutschland. Die kaufmännische Berufs- boten. Das Unternehmen hat dazu Kontakte zu schule in Lörrach richtete für die Neuankömmlinge iDEA aufgebaut, einer Berufsschule in Barcelona. eine eigene Schulklasse ein und konnte sogar spa- Bei Assessmentveranstaltungen konnten sich die nisch sprechende Lehrer gewinnen. Hieber und der Jugendlichen vor Ort eingehend über die Chan- Projektpartner EDEKA/Marktkauf leisteten Unter- cen und Herausforderungen einer Ausbildung im stützung bei der Unterbringung in Gastfamilien, bei EU-Ausland informieren. Und auch in Deutschland der Wohnungssuche, Behördengängen und ande- wurden Vorbereitungen getroffen: Die Zentrale ren alltäglichen Aufgaben. Die Sprachschule der ifas Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) unterstützt bietet bis heute Sprachkurse für die jungen Europäer im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und an, um deren Deutschkenntnisse kontinuierlich zu Soziales (BMAS) im Rahmen des Sonderprogramms verbessern. Auch ein Sozialpädagoge stand unter- stützend zur Seite. Während der Praktikumsphase gab es viele organisierte Aktivitäten zusammen mit deutschen Auszubildenden wie Workshops, Wanderungen oder gemeinsames Kochen, um sich besser kennenzulernen und Vorurteile abzubauen. Auch einige Zeit nach Projektbeginn sind noch immer über 65 Prozent der Auszubildenden in dem Unternehmen. Ihr offenes Wesen und die spanische Lebensart hat in vielen Abteilungen das Arbeitsklima positiv verändert. Auch die Kunden zeigen sich begeistert. Die Chance zum interkulturellen Austausch könnte schließlich sogar dazu beitragen, die Attraktivität einer Ausbildung bei Hieber – auch für deutsche Schulabgänger – insgesamt wieder zu steigern. Das Projekt ist so erfolgreich, weil sowohl die Unternehmensleitung als auch die Beschäftigten Neuem gegenüber aufgeschlossen waren und viel Zeit und Förderprogramm MobiPro-EU: Geduld investierten, um die Einwanderer auf ihrem Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales fördert die beruf- Weg in die Eigenständigkeit in einem fremden Land liche Mobilität von jungen EU-Bürgern auf dem europäischen Ar- zu unterstützen und zu begleiten. Durch Hilfen beim beitsmarkt. Mit dem Sonderprogramm MobiPro-EU wird das Ziel Erlernen der Sprache und gelungene Maßnahmen verfolgt, einen Beitrag zur Fachkräftesicherung in Deutschland und zur sozialen Integration konnten kompetente Nach- zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit in Europa zu leisten. wuchskräfte gewonnen werden, die frischen Wind in das Unternehmen bringen. Interessierte Unternehmen erhalten hierbei vielfältige Unterstützung, um Jugendlichen zwischen 18 und 27 Jahren eine qualifizierte Berufsausbildung in Deutschland anbieten zu können. www.thejobofmylife.de Weitere aufschlussreiche Beispiele zum Thema Chancengleichheit & Diversity unter www.inqa.de/Gute-Praxis-Diversity 15 16 Unternehmen lernen von Unternehmen Gesundheit Die Alternative passt Berliner Stadtreinigung Absteigen. Die Mülltonne heranholen. Die Tonne ansetzen, leeren, absetzen und zurückbringen. Dann aufsteigen und weiterfahren. Tag für Tag. Bei jedem Wetter und im laufenden Straßenverkehr. Wer bei der Müllabfuhr arbeitet, strapaziert den Rücken, die Gelenke und die Muskeln. Ob in der Straßenreinigung, bei der Grünflächenpflege oder im Straßenbau: Die Erhaltung unserer Infrastruktur ist ein Knochenjob. Die Folgen sind ein hoher Krankenstand und frühe Arbeitsunfähigkeit. Doch es gibt Wege aus dieser Misere: Man kann sich viele praktische Maßnahmen überlegen, mit denen die schwere körper liche Arbeit etwas erleichtert wird. Dadurch wird die Gesundheit erhalten und die Widerstandsfähigkeit gestärkt. Und auch für Schwerbehinderte oder Reha-Rückkehrer gibt es sinnvolle alternative Tätig keiten zur schweren körperlichen Arbeit. Die Berliner Stadtreinigung (BSR) machte das The- Ehrenamtliche betriebliche Gesundheitslotsen brin- ma Gesundheit zur Chefsache. Um die Belastun- gen ihren Kolleginnen und Kollegen alle Themen gen der Müllwerker und Straßenreiniger/innen im gesundheitsfördernder Arbeitsorganisation nahe, Arbeitsalltag zu verringern, wurden dort viele kre- darunter zum Beispiel zur Alkoholprävention oder ative Ideen entwickelt, erprobt und umgesetzt: So Nikotinentwöhnung. schaffte die Müllabfuhr Niederflurfahrzeuge an, bei denen das Aussteigen einfacher ist. Das schont die Nach längerer Krankheit oder einer Reha-Maßnah- Gelenke. Denn Müllwerker müssen pro Schicht mehr me soll den Beschäftigten eine Tätigkeit angebo- als einhundert Mal ein- und aussteigen. Wer Prob- ten werden, die einer erneuten Arbeitsunfähigkeit leme mit den Füßen hat, erhält speziell angepasstes vorbeugt. Doch bei der Müllabfuhr und Straßen- orthopädisches Schuhwerk. Die Straßenreiniger/in- reinigung gibt es nur wenige Arbeitsplätze mit nen sind mit leichten Aluminium-Karren unterwegs, geringen körperlichen Belastungen. Ein spezielles die sich einfach aus den Kehrichtsammelfahrzeugen betriebliches Eingliederungsmanagement hilft bei aus- und einladen lassen und auch leicht zu schie- der Suche nach einem passenden Job. Beschäftigte ben sind. mit gesundheitlichen Einschränkungen werden im Betrieb beraten. Wer nicht mehr die volle Leistung Länger arbeiten in gesunden Organisationen (LagO) Mit dieser Handlungshilfe zur alternsgerechten Arbeitsgestaltung in Industrie, Handel und Öffentlichem Dienst werden Unternehmen in sieben Schritten zu „demografiefesten“ Organisationen. Unterstützend steht eine Toolbox auf CD mit verschiedenen Instrumenten, Checklisten und einem Workshop-Konzept zur Verfügung. Die Instrumente wurden gemeinsam mit Betriebspraktikern vor Ort getestet. Sie sind einfach zu handhaben und können, ohne dass externe Experten hinzugezogen werden müssen, von betrieblichen Fachkräften, Personal verantwortlichen und Arbeitsgestaltern angewendet werden. www.inqa.de/lago als Straßenreiniger erbringen kann, hat die Chance auf einen Arbeitsplatz in der Papierkorbreparatur Why WAI? – Der Work Ability Index im Einsatz für und als Scout. Die Scouts, eine Art mobiler Eingreif- Arbeitsfähigkeit und Prävention truppe, reinigen die Plätze und Straßen von Hun- Die Broschüre will den Work Ability Index (WAI) in der Praxis weiter dekot und Dreck, leeren die Papierkörbe und be- bekannt machen und zum Einsatz des WAI anregen und ermutigen. antworten Fragen zur Müllentsorgung. Außerdem Mit Hilfe des WAI werden sowohl die aktuelle als auch die künftige wurden im Rahmen des „Deckel in Deckel“-Projekts Arbeitsfähigkeit von älter werdenden Beschäftigten erfasst und bewertet. vor Ort die Deckel von über 58.000 Rollbehältern Ausgehend vom WAI können konkrete Maßnahmen zum Erhalt und ausgetauscht. Dieser Austausch wurde notwendig, zur Verbesserung der Arbeitsfähigkeit eingeleitet werden. Auf Initiative da die Deckel der alten Behälter eine Unfallgefähr- der BAuA und in Kooperation mit der Bergischen Universität Wuppertal dung für Kinder darstellten. wurde ein nationales WAI-Netzwerk gegründet. www.inqa.de/wai Die BSR hat nun gesündere und zufriedenere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die länger im Arbeitsprozess verbleiben. Der hohe Stellenwert von Gesundheitsförderung und -prävention ist in der Belegschaft verankert. Weitere aufschlussreiche Beispiele zum Thema Gesundheit unter www.inqa.de/Gute-Praxis-Gesundheit 17 18 Unternehmen lernen von Unternehmen Gesundheit Altersgerecht arbeiten, Beschwerden vorbeugen Hering Bau GmbH & Co. KG Schweres Tragen, häufiges Bücken, immer gleiche Bewegungsabläufe: Der Vorarbeiter arbeitet schon fast dreißig Jahre in der Branche und er spürt den Verschleiß. Oft denkt er darüber nach, wie er seinen Beruf wohl bis zur Rente ausüben soll. Die hohe körperliche Belastung führt bei den Beschäftigten auf dem Bau oft zu chronischen Erkrankungen, häufigen Fehlzeiten und Frühverrentung. Maßnahmen zum Erhalt der Gesundheit von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sind daher ein wichtiger Baustein, um den Krankenstand zu verringern und ein frühzeitiges Ausscheiden aus dem Beruf zu verhindern – besonders in Hinblick auf den demografischen Wandel. Die Hering Bau GmbH & Co. KG in Burbach wollte es veranstaltungen und Gesundheitstage angeboten. gar nicht erst so weit kommen lassen: Das Unterneh- Höhenverstellbare Fertigungstische, maschinelle men hat bereits in den 1990er Jahren begonnen, ein Vorrichtungen zum Heben und Tragen von Lasten betriebliches Gesundheitsmanagement aufzubau- sowie ergonomisch gestaltete Bildschirmarbeitsplät- en. Zu Beginn wurden zunächst betriebsinterne ze ermöglichen es nun auch älteren Mitarbeitern, Präventionsprogramme eingeführt, um die Zahl der ihre Arbeit ohne Einschränkungen zu verrichten. Muskel- und Skeletterkrankungen bei den Beschäftigten zu verringern. Aus anfänglichen Kursen zur Auch für die psychische Gesundheit der Mitarbeiter Rückengesundheit entstand eine Kooperation mit wird bei dem Unternehmen mittlerweile viel getan: einem örtlichen Fitnessstudio. Heute betreibt He- Für alle Beschäftigten gibt es Kurse zum Zeit- und ring Bau auf seinem Werksgelände ein öffentliches Stressmanagement. In Workshops lernen außerdem Gesundheitsstudio, in dem die Beschäftigten an mo- Führungskräfte, wie sie Druck und Stress bei ihren dernsten Geräten gezielt trainieren können. Zusätz- Mitarbeitern erkennen und so Erkrankungen vor- lich werden auch Vorsorgeuntersuchungen, Sport- beugen können. Damit das Erfahrungswissen von langjährigen Beschäftigten nicht verloren geht, wird in den Gleisbau-Kolonnen in altersgemischten Teams gearbeitet – jüngere Mitarbeiter lernen von Älteren. So bleibt dem Unternehmen wichtiges Know-how erhalten. Unabhängig vom Alter stehen jedem Beschäftigten auch Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote zur Verfügung. Die Treue zum Unternehmen honoriert Hering Bau mit dem Angebot von Zeitwertkonten. Hier können die Beschäftigten Stunden ansparen oder Entgelte in Freizeit umwandeln. Durch diese Regelung können bis zu drei Jahre Vorruhestand angespart werden. Leistungs-, Treue- und Gesundheitsprämien sorgen für Motivation und binden die Belegschaft an das Unternehmen. Ein Gewinnbeteiligungsmodell lässt alle Beschäftigten am Erfolg des Unternehmens teilhaben. Bei Hering Bau hat man es geschafft, durch umfangreiche vorbeugende Gesundheitsmaßnahmen den Krankenstand auf fünf Prozent zu reduzieren – ein Wert deutlich unter dem Branchendurchschnitt. Das Der AGE CERT-Selbstcheck Unternehmen ist außerdem Träger des AGE CERT Der AGE CERT-Selbstcheck zur altersgerechten Personalentwicklung Qualitätssiegels für altersgerechte Personalentwick- ist ein webbasiertes Befragungstool. Er bietet einen Orientierungs lung. Die Mitarbeiterfluktuation ist mit weniger als rahmen für das Entdecken von Stärken und Verbesserungspotenzialen. drei Prozent sehr gering. Die Beschäftigten bleiben Der Selbstcheck ist für alle Unternehmen zugänglich und mündet nicht heute durchschnittlich 17 Jahre im Unternehmen – zwingend in eine Siegelvergabe. Vielmehr soll er interessierten Unter- ein Gewinn für alle Beteiligten! nehmen – zunächst anonym – ermöglichen, den aktuellen Entwicklungsstand der altersgerechten Personalentwicklung einzuschätzen. www.agecert.de/age-cert-selbstcheck.html Weitere aufschlussreiche Beispiele zum Thema Gesundheit unter www.inqa.de/Gute-Praxis-Gesundheit 19 20 Unternehmen lernen von Unternehmen Gesundheit Fit für die Patienten Universitätsklinikum Jena Gerade ist ein Patient nach mehrwöchigem künstlichen Koma auf der Intensivstation gestorben. An den betreuenden Ärzten und Pflegekräften geht dies nicht spurlos vorüber. Denn sie hatten täglich Kontakt zu dem Patienten und zu den Familienangehörigen. Die Arbeit im Krankenhaus ist hart, die körperliche und emotionale Belastung des medizinischen Personals enorm hoch. Alle Beschäftigten, die direkt mit der Versorgung von Patienten zu tun haben, tragen hohe Verantwortung. Damit die Beschäftigten die vielfältigen Belastungen und Extremsituationen verarbeiten können, muss ihr geistiges und körperliches Wohlbefinden gestärkt werden. Präven tive und unterstützende Maßnahmen können helfen, die Menschen emotional wie physisch widerstandsfähig – resilient – zu machen, damit sie weiterhin mit Leib und Seele ihrem anspruchsvollen Job nachgehen. Das Universitätsklinikum Jena hat ein solches Sie werden von Fitnessstudios in der Region zu stärkendes Gesundheitskonzept entwickelt, das Sondertarifen angeboten. verschiedene Beratungs-, Informations- und Aktivitätsangebote für die gesamte Belegschaft bein- Mit Yoga allein lässt sich aber nicht jeder Stress be- haltet. Mit Hilfe der am Klinikum beschäftigten wältigen. Die Betriebliche Sozialberatung hilft bei Gesundheitsexperten wurden verschiedene Ange- privaten oder beruflichen Belastungssituationen – bote für die physische und psychische Gesundheit vom Beratungsgespräch bis hin zur Vermittlung von zusammengestellt: Dazu gehören Gesundheitssemi- psychotherapeutischen Behandlungen. Im Rahmen nare zu den Themen Work-Life-Balance und Stress- von Supervisionen werden Mitarbeiter außerdem bewältigung. Aber auch Betriebssportangebote durch schwierige Phasen im Berufs- oder Privatleben wie Yoga oder Qi-Gong-Kurse werden genutzt. begleitet. In der „Gesundheitswerkstatt“ werden Eine Gesundheitsberatung in Verbindung mit einem Führungskräfte dabei unterstützt, konkrete Gesund- ärztlichen Gesundheitscheck unterstützt die Mitar- heitsaktivitäten in ihrem Verantwortungsbereich beiter und Mitarbeiterinnen bei der Auswahl geeig- umzusetzen, wie etwa die Mini-Aktivpause. Dabei neter Fitness-, Wellness- oder Trainingsangebote. lernen die Teams in den Abteilungen Kurzübungen zur Entspannung und zum körperlichen Ausgleich. Eine eigene Webseite informiert alle Beschäftigten psyGA – Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt an der Uniklinik über das Angebot. Das von INQA geförderte Projekt psyGA soll zur Verringerung psychischer Fehlbelastungen und zur Stärkung psycho-sozialer Ressourcen in In Jena ist es gelungen, die gesundheitlichen Res- der Arbeitswelt beitragen. Entwickelt wurden hierzu Maßnahmen, um sourcen der Beschäftigten durch eine umfangreiche Entscheidungsträger und wichtige Multiplikatoren für das Thema zu Gesundheitsprävention zu stärken – das Thema Ge- sensibilisieren und zu unterstützen. Dafür stehen zahlreiche Handlungs sundheit wurde ein fester Bestandteil der Unterneh- hilfen unter „Kein Stress mit dem Stress“ den Unternehmen, deren menskultur. Außerdem konnten die Führungskräfte Beschäftigten und Führungskräften kostenfrei zur Verfügung. für das Thema Mitarbeitergesundheit sensibilisiert www.inqa.de/psyga werden. Weitere aufschlussreiche Beispiele zum Thema Gesundheit unter www.inqa.de/Gute-Praxis-Gesundheit 21 22 Unternehmen lernen von Unternehmen Wissen & Kompetenz Qualität sichern, Nachwuchs fördern Albrecht Bühler Baum & Garten Der Chef des mittelständischen Landschaftsbaubetriebs weiß aus eigener Erfahrung: Geeignete Auszubildende zu finden ist schwierig. Womöglich können im nächsten Jahr gar keine neuen Azubis eingestellt werden – die jungen Leute scheinen einfach kein Interesse an der Gartenbaubranche zu haben. Der Wettbewerb um die besten Nachwuchskräfte ist für kleine Betriebe und mittelständische Unternehmen aus dem Handwerk besonders hart. Gerade der Garten-und Landschaftsbau weckt zunächst keine große Begeisterung. Das frühe Aufstehen, die körperlich harte Arbeit draußen bei Wind und Wetter – das empfinden viele junge Menschen als wenig reizvoll. Werden jedoch keine Auszubildenden eingestellt, entwickelt sich die Altersstruktur des Unternehmens ungünstig – langfristig ist mit einem Mangel an jungen Fachkräften zu rechnen. Für den Garten- und Landschaftsbaubetrieb des Landschaftsgärtners für Schulabgänger wieder Albrecht Bühler Baum & Garten aus Nürtingen ha- attraktiver zu machen. In dieser Selbstverpflichtung ben sich bei der Suche nach Auszubildenden zwei wurden zum Beispiel vorbildliche Arbeitsbedin- Strategien als besonders erfolgreich erwiesen: Zum gungen, eine tarifgerechte Bezahlung, ergänzende einen engagiert sich das Unternehmen für eine Fort- und Weiterbildungsangebote und Aktivitäten qualitativ hochwertige Ausbildung. Als Gründungs- für ein soziales Miteinander festgelegt: So gibt es mitglied der „Initiative für Ausbildung“ hat das Un- eine feste Ansprechperson für die Azubis im Be- ternehmen das Qualitätssiegel „TOP Ausbildungs- trieb, Ausbilder und Chef nehmen sich regelmäßig betrieb Landschaftsgärtner“ mitgestaltet, das für Zeit für Gespräche. Feedbackbögen, die den Ton der eine gute Ausbildungsqualität bürgt. Zusammen Azubis treffen, erleichtern es ihnen Lob und Kritik mit anderen Arbeitgebern aus der Branche wurde mitzuteilen. Gemeinsame Aktivitäten für die Auszu- ein einheitlicher Katalog mit zwölf Kriterien für eine bildenden sowie Azubitage oder Fachexkursionen gute Berufsausbildung entwickelt, um den Beruf fördern die Teambildung. Praktische Übungen, zusätzliche Lernangebote und regelmäßige Pflanzentests fördern das Pflanzenwissen und tragen bei Initiative für Ausbildung den Auszubildenden zu guten Prüfungsergebnissen Informationen finden Sie unter bei. Ein besonderes Azubiprojekt im dritten Lehrjahr www.initiative-fuer-ausbildung.de bietet den Auszubildenden die Chance, selbstständiges Arbeiten zu erproben. Der zweite Erfolgsfaktor bei Bühler ist die Förderung von Frauen. Während in der Branche ihr Anteil Fachkräfte-Offensive häufig unter zehn Prozent liegt, arbeiten bei „Baum Den Fachkräftebedarf zu sichern ist eine der entscheidenden Her und Garten“ etwa 30 Prozent Frauen, bei den Aus- ausforderungen für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Um alle zubildenden liegt der Anteil sogar bei 50 Prozent. verantwortlichen Akteure zusammenzubringen und ganz konkret Es werden ganz gezielt weibliche Mitarbeiter ein- Handlungsansätze aufzuzeigen, haben das Bundesministerium für gestellt, nicht zuletzt, um Respekt, Rücksichtnahme Arbeit und Soziales (BMAS), das Bundesministerium für Wirtschaft und Unterstützung in einer klassischen Männerbran- und Technologie (BMWi) und die Bundesagentur für Arbeit (BA) die che zu fördern. Fachkräfte-Offensive gestartet. Informieren Sie sich darüber, was Sie tun können, um den Fachkräftenachwuchs in ihrem Betrieb langfristig In Nürtingen hat man es geschafft, die Qualität der be- zu sichern, wo die Fachkräftebedarfe und -potenziale liegen und trieblichen Ausbildung zu verbessern und die Nach- wie sie diese für sich erschließen oder individuell nutzen können. wuchskräfte kontinuierlich an das Unternehmen zu www.fachkraefte-offensive.de binden. Durch das hohe Ausbildungsniveau werden außerdem Fachkräfte für die Zukunft gesichert. Weitere aufschlussreiche Beispiele zum Thema Wissen und Kompetenz unter www.inqa.de/Gute-Praxis-Wissen 23 24 Unternehmen lernen von Unternehmen Wissen & Kompetenz Wie Ältere von Jüngeren lernen – und umgekehrt EDC GmbH Viele Beschäftigte der Altersgruppe 50+ merken, wie viel schneller und wie selbstverständlich Jüngere mit Computerprogrammen, Touchscreens oder Smartphones umgehen. Wie technikaffin die Älteren auch sind: Die Auszubildenden wissen oft besser Bescheid, zum Beispiel bei der Nutzung elektronischer Medien. Warum sollte man also nicht den Informationsfluss „von Jung nach Alt“ organisieren? Vom Wissenstransfer profitieren alle Teilnehmenden. Vorurteile zwischen Jung und Alt werden abgebaut. Es entstehen Verständnis für Bedürfnisse und Defizite des jeweiligen Alters sowie im Ergebnis Respekt und partnerschaftliches Zusammenarbeiten. Kürzere und direktere Kommunikationswege und in der Folge raschere Prozesse kommen dem Unternehmenserfolg zugute. Im Rahmen des von INQA geförderten Projekts am besten das Erstellen von Serienbriefen und For- „deci“ zur demografiefesten Personalpolitik in der mularen sowie einige grundlegende Funktionen der Chemischen Industrie haben sich die Personalver- Tabellenkalkulation beibringen könnten. Andere antwortlichen bei der EDC GmbH, einem Ferti- ältere Beschäftigte erhielten Basiseinführungen in gungs- und Vertriebszentrum für CDs, DVDs und den Umgang mit Computern am Arbeitsplatz. Auch BluRays in Langenhagen bei Hannover, gefragt: diese Einführungen erfolgten strukturiert und sie In welchen Bereichen können die Auszubildenden enthielten Arbeitsaufgaben, die die Älteren selbst- eigentlich den langjährig Beschäftigten etwas bei- ständig lösen konnten. bringen? Sie kamen schnell darauf, dass Defizite im Bereich IT bestehen. Die Auszubildenden stellten Die PC-Trainings kamen bei den älteren Beschäftig- sich der Herausforderung: Sie bereiteten sich ge- ten sehr gut an. Sie erfuhren, dass sie auch mit ge- wissenhaft und kreativ auf ihre Rolle als Lehrende ringen Voraussetzungen und trotz ihres Alters posi- vor und überlegten sich genau, wie sie den Mitar- tive Lernerfahrungen machen können, und dass Wis- beiterinnen und Mitarbeitern des Personalwesens sensvermittlung durch Jüngere auch motivieren kann, an neue Aufgaben heranzugehen. Die Jüngeren haben durch den Rollenwechsel gelernt, wie sie den INQA-Förderprojekt deci Unterricht attraktiv und wirksam machen konnten: In dem Projekt „Demographiefeste Personalpolitik in der chemischen Sie mussten den Älteren selbstständiges Lernen er- Industrie (deci)“ wurden gemeinsam mit den Unternehmen und den möglichen. Menschen lernen dann gut, wenn die Beschäftigten vor Ort in den Betrieben exemplarische Lösungen für Vermittlung von Inhalten mit positiven Empfindun- unterschiedliche Handlungsfelder entwickelt, umgesetzt und ausge- gen für die Lernenden verbunden ist und sie für ihre wertet. Vor allem Betriebsräten ist durch deci „Handwerkszeug“ zur Leistungen ein unmittelbares Feedback bekommen. Gestaltung einer demografiefesten Personalarbeit, aber auch Wissen zur Umsetzung sowie zur Prozessgestaltung vermittelt worden. Das Trainingskonzept „Jung lehrt Alt“ wurde nach Mehr dazu finden Sie in der INQA-Broschüre: „Dialog statt Duell“. Ende des „deci“-Projekts als Element in die kauf- www.inqa.de/publikationen männische Ausbildung des Unternehmens aufgenommen und damit auf Dauer im Unternehmen verankert. Weitere aufschlussreiche Beispiele zum Thema Wissen und Kompetenz unter www.inqa.de/Gute-Praxis-Wissen 25 26 Unternehmen lernen von Unternehmen FAQ Was genau ist eigentlich die Initiative Neue Was finde ich eigentlich alles in der Qualität der Arbeit? Datenbank? Die Initiative Neue Qualität der Arbeit ist im Jahr Erfolgreiche arbeitsgestalterische Maßnahmen aus 2002 als gemeinsame Initiative von Bund, Län- Unternehmen werden in knapper Form mit dem dern, Sozialversicherungsträgern, Gewerkschaften, Focus auf die jeweiligen innerbetrieblichen Heraus- Arbeitgebern und Stiftungen gestartet. Ihr Ziel: forderungen, die daran anknüpfenden Lösungswe- mehr Arbeitsqualität als Schlüssel für Wettbewerbs- ge und die Ergebnisse vorgestellt. Die Suche ist nach fähigkeit und Innovationskraft in den Unternehmen Themen, Branchen, Bundesländern und Unterneh- am Standort Deutschland. Sie vernetzt all diejeni- mensgrößen strukturiert. gen, die Beschäftigung in Deutschland gestalten möchten. Wenn mich ein Beispiel Guter Unternehmenspraxis näher interessiert – wie komme ich an Welche Rolle spielt die Datenbank TOP 100 – weitere Informationen? Gute Unternehmenspraxis in diesem Kontext? Ganz einfach, indem Sie im entsprechenden Unter- Zweifellos eine wichtige! Hier werden Erfolgsfakto- nehmen anrufen! Denn im Unterschied zu anderswo ren für gute Arbeitsplätze sichtbar gemacht und das finden Sie in der Datenbank konkrete Ansprechpart- dazu nötige Handwerkzeug vermittelt. Hier werden ner und deren Kontaktdaten. innovative Betriebe vernetzt und vorbildliche Arbeitgeber jeder Betriebsgröße der Öffentlichkeit vorge- Ist die Nutzung der Datenbank mit Kosten stellt. Mit anderen Worten: Hier geht es zur Sache! verbunden? Weder die aktive noch die passive Nutzung ist mit irgendwelchen Kosten für Sie verbunden. Im Falle des Beispielgebers müssen Sie lediglich einen einfachen Fragebogen ausfüllen – eine Investition, die sich bezahlt macht! Wie bekomme ich diesen Fragebogen? Kontaktieren Sie einfach die Datenbankredaktion. Sie informiert Sie auch gern über die Auswahlkriterien, nach denen Gestaltungslösungen aufgenommen werden. Geben Sie dazu im Netz einfach die Adresse www.inqa.de ein. Den Kontakt können Sie über das Menü MITMACHEN – DIE INITIATIVE > Gute Unternehmenspraxis herstellen. Ebenso per Telefon unter +49 30 515 484 -231 oder -215 oder Mail: [email protected] Wie aufwendig ist die Bearbeitung dieses Schriftstücks? Der Bogen umfasst zwei DIN-A4-Seiten, die Sie mittels kommentierter Leitfragen leicht beantworten können. Unser Redaktionsteam macht auf der Grundlage Ihrer Vorarbeit dann einen öffentlichkeitswirksamen Beitrag daraus! Letzteren bekommen Sie zur Autorisierung selbstverständlich vorgelegt. 27 28 IMPRESSUM Unternehmen lernen von Unternehmen Beispielhaftes aus der INQA-Datenbank TOP 100 – Gute Unternehmenspraxis Herausgeber: Initiative Neue Qualität der Arbeit Geschäftsstelle c/o Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Nöldnerstraße 40–42 10317 Berlin Telefon 030 51548-4000 Fax 030 51548-4743 E-Mail [email protected] www.inqa.de Fachliche Beratung: Dr. Kathrin Thurau, BAuA Redaktion: Ute Gräske, Eva Wilke, BAuA Textbearbeitung: pressto gmbh, Köln Grafik: eckedesign, Berlin Herstellung: Bonifatius Druckerei, Paderborn Bildnachweis: Seite 11: Metoba, Seite 15: Hieber, Seite 17: BSR, Seite 21: Universitätsklinikum Jena, Seite 25: EDC alle anderen: Fotoagentur FOX – Uwe Völkner, Lindlar ISBN 978-3-88261-613-2 3., völlig überarbeitete Auflage 2015 Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit vorheriger Zustimmung der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA).