KLIMA WÜSTEN

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KLIMA WÜSTEN
KLIMA
WÜSTEN
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I NF OR MAT IO N
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Wüsten sind geprägt von extremer Trockenheit (Aridität). Die jährliche
Verdunstung ist größer als der Niederschlag. Jedes Gebiet, in dem weniger als
200 Millimeter Regen im Jahr niedergeht, ist fast zwangsläufig eine Wüste, vor
allem wenn der Regen nur unregelmäßig fällt. Nicht nur die geringe
Niederschlagsmenge ist für die Wüstenbildung ausschlaggebend, auch Temperatur
und Wind beeinflussen die Verdunstung. Oft ist die Luft so heiß, dass der Regen den
Boden gar nicht erreicht, er verdunstet. Der Sand kann auf bis zu 70°C erhitzen,
Felsen können sogar über 80°C erreichen. An besonders heißen und windstillen
Tagen beginnt die Luft zu flimmern. Mitten in der Wüste glaubt man einen See
erkennen zu können. Es handelt sich aber nur um Luftspiegelungen, Fata Morgana
genannt (vgl. erhitzter Asphalt). Das Wüstenland ist den Elementen direkt ausgesetzt
und leidet deshalb stark unter Erosion.
Karge Steinwüste: Pflanzen wachsen
nur dort, wo sich episodische
Regenfälle sammeln können.
VERSCHIEDENE WÜSTENARTEN
Man unterscheidet zwischen Sandwüsten (Erg), Kieswüsten (Serir) und
Steinwüsten (Hamada). Die Sahara, das größte Wüstengebiet der Erde, erstreckt
sich quer durch Nordafrika und ist mit etwa neun Millionen Quadratkilometern fast
doppelt so groß wie Europa. In manchen Gegenden fällt jahrelang kein Tropfen
Regen. Weitere große Wüsten sind die Arabische Wüste, deren Ausläufer bis
Nordwest-Indien reichen, die Wüste im Inneren Australiens ("Outback"), die
In manchen Wüstengegenden fällt
jahrelang kein Tropfen Regen.
Wasser ist daher ein besonders
kostbares Gut.
Kalahari-Wüste im Süden Afrikas und die Trockengebiete im nordamerikanischen
Westen (Mojave-Wüste u.a.). Außer diesen Subtropenwüsten an den Wendekreisen
gibt es noch Regenschattenwüsten: liegen im Lee von Gebirgen (Beispiel
Atacamawüste in Nordchile und Südperu), Küstenwüsten: an Küsten mit kalten
Meeresströmungen (Beispiel Namibwüste in Namibien/Afrika), Binnenwüsten
(Beispiele Wüste Gobi in der Mongolei und die Takla Makhan in China), Kältewüsten: im Polargebiet, die mit 29 Mio. Quadratkilometern 19 Prozent der
Erdoberfläche bedecken.
Nur wenige Tiere wie Kamele
(oben) oder Dromedare (nächste
Seite) haben sich der kargen
Wüstennatur angepasst.
WASSER IST RAR
Nur an wenigen Stellen in der Wüste gibt es Wasser : In den sogenannten Wadis (Flussbetten, die nur zeitweilig Wasser führen) sowie
in Or ten mit Zugang zu unterirdischen Quellen. Diese grünen Inseln
inmitten eines Meeres aus Sand sind die Oasen, in denen
Menschen ständig wohnen und auch Anbau betreiben können.
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SACH
I N F O R MATION
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Die ehemaligen Herren der Wüste, die Nomaden, beherrschten mit ihren
Kamelkarawanen den gesamten Handel in der Sahara. Heute versucht man sie
sesshaft zu machen, um sie besser kontrollieren zu können.
ZUSAMMENFASSUNG: Im Bereich der Randtropen und der Subtropen
liegen die größten Trockenzonen der Erde. Alle ariden (= extrem trockenen)
Gebiete zusammen bedecken etwas mehr als ein Fünftel der Kontinente.
Ausgedehnte Wüsten entstehen in Gebieten, in denen sehr geringe Regenmengen
mit niedriger Feuchtigkeit, hohen Temperaturen und viel Sonneneinstrahlung
zusammentreffen. Hier gedeihen Pflanzen nur an Wasserläufen und in Oasen.
Weltweit ist eine Ausdehnung der Wüsten, Deser tifikation genannt, zu beobachten.
Die Entfernung der Wüstenzonen vom Äquator ruft erhebliche Temperaturschwankungen her vor. So uner träglich die Hitze unter tags sein kann, so drastisch kühlt es in den klaren Nächten ab, in denen sogar Frost möglich ist.
Der kargen Wüstennatur haben sich nur wenige Tiere wie Kamele und Dromedare,
Die Nomaden, die ehemals stolzen
Herren der Wüste, beherrschten mit
ihren Kamelkarawanen den gesamten Handel in der Sahara. Heute
zwingt man sie zunehmend zum
Sesshaftwerden.
Schakale, Hyänen, Wüstenfüchse, Schlangen, Springmäuse, Vögel, Skorpione und
Spinnen angepasst. Pflanzen wachsen nur dor t, wo sich episodische Regenfälle sammeln können (in den Wadis) bzw. der Grundwasserspiegel von Tiefwurzlern erreichbar
ist. Seltene Regengüsse in der Wüste können das Bild binnen kürzester Zeit verändern: Samen, die jahrelang in Trockenheit überdauer ten, blühen plötzlich auf, verdorren
aber nach wenigen Tagen
wieder. Die
hohe
Verdunstung
saugt das
Wasser nach
oben, dabei werden
auch Salze im Boden
gelöst und an der
Oberfläche abgelager t: Der Boden
beginnt zu versalzen. Nur
Halophyten
(Salzpflanzen) können auf solchen Böden
gedeihen.
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U MS ET ZU NG
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Wüsten unterscheiden sich in ihrer Form: Von den sandbedeckten Weiten
der Sahara bis hin zu den Felsstöcken des Monument Valley in Utah haben sie
doch eines gemeinsam - sie sind die trockensten Gebiete der Erde. Mit weniger als
50 mm Niederschlag im Jahr wird auch die Arktis zu den Wüsten gerechnet
(=Eiswüste).
Der Wind spielt bei der Bildung von Wüsten eine Hauptrolle. Durch die Erosion
werden viele unterschiedliche Landschaftsformen geprägt, flache Senken, sogenannte
Windmulden werden ausgeblasen, Sand und Staub zu Dünen zusammengetragen
oder in ferne Or te transpor tier t.
LERNZIELE:
Die Kinder erfahren Wissenswer tes über Wüsten und ihre Entstehung.
Sanddünen wandern. Mit einem
Haarfön werde die unterschiedlichen
Steinchen in die Luft gewirbelt.
Das har te Leben der Menschen, die in Wüstengebieten leben, wird beleuchtet.
EXPERIMENT „SANDDÜNEN“
INFORMATION: Bei einem Wüstensturm werden Staub, Sand und Gesteine
hoch in die Luft gewirbelt. Da der Sand jedoch schwerer ist, fliegt er selten höher
als einen Meter. Bei diesem Experiment finden die Kinder heraus, wie unterschiedlich Gestein durch Wind transpor tier t wird.
Die Sahara ist die größte
Sandwüste der Erde.
ORT: Klassenzimmer.
ZEITAUFWAND: 20 Minuten.
MATERIALIEN: Haarfön, geteilter Eiswürfelbehälter aus dem Kühlschrank
mit mindestens 14 Kammern, Sandmischung mit kleinen und großen Körnern, Löffel,
Holzbaustein in der Höhe des Eiswürfelbehälters.
KOSTEN: keine.
Welche Teilchen fliegen besonders
weit?
UMSETZUNG: Der Holzbaustein wird an das Ende des
Eiswürfelbehälters gestellt und mit dem Löffel eine kleine Sanddüne
errichtet. Nun wird der Fön eingeschaltet und vorsichtig zu dem kleinen Sandberg
gehalten, so dass die Par tikel in Richtung Eiswürfelbehälter fliegen. Schwere Körner
fallen in die ersten beiden Kammern, größere fliegen weiter. Neue Sandformationen
entstehen.
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DI DAK TIS C HE
UM SET ZU N G
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EXPERIMENT „WÜSTE IM KLASSENZIMMER“
INFORMATION: In jedem Klassenzimmer kann eine Miniwüste in einem
Behälter entstehen. Die Wüstenpflanzen speichern Wasser, daher nur sehr sparsam
gießen. Tiere, die aus Modelliermasse gebastelt werden, können besondere
Lebensformen darstellen (zum Beispiel Spinnen, Reptilien, Wüstenfuchs etc.).
ORT: Klassenzimmer.
ZEITAUFWAND: eine Stunde, danach regelmäßige Pflege.
MATERIALIEN: altes Aquarium oder Terrarium, Leca-Kugeln,
Sand und Steine, Kakteen, „Lebende Steine“, Modelliermasse oder
Wasser ist das kostbarste Gut in
der Wüste. Vor allem Frauen und
Kindern fällt die Aufgabe zu, die
Familien mit Wasser zu versorgen.
Kar ton, Bücher als Vorlage, Gummihandschuhe.
KOSTEN: je nach vorhandenen Materialien bis zu € 35,–.
UMSETZUNG:
In einem alten Aquarium wird eine Schichte Leca-Kugeln aufgebracht. Sie soll
gegebenenfalls Staunässe verhindern. Darüber eine dicke Schicht mit Sand füllen und
Kakteen und lebende Steine einsetzen. Vorsicht, unbedingt mit Handschuhen arbeiten,
damit sich niemand verletzt! Tiere aus Modelliermasse oder Kar ton einsetzen. Wer
will, kann auch eine Oase mit Wasserstelle und einer kleinen Palme errichten, die
dann aber öfter gegossen werden muss als die genügsamen Kakteen.
EXPERIMENT „WASSER TRAGEN“
INFORMATION: Dieses Experiment zeigt sehr anschaulich, welche Strapazen
Menschen auf sich nehmen müssen, die nicht so leicht an Trinkwasser gelangen wie
wir. Sehr oft ist es die Aufgabe von Kindern, das Trinkwasser für ihre Familien von den
Wasserstellen und Brunnen zu holen. Ein Mensch benötigt ca. drei bis fünf
Liter Trinkwasser pro Tag um zu überleben.
ORT: Klassenzimmer.
ZEITAUFWAND: mit Einführung ca. eine Stunde.
MATERIALIEN: kleiner Kübel, Fassungsvermögen
fünf Liter, Wasser, Tuch zu einem Tragring gedreht.
Die „Rose von Jericho“
KOSTEN: keine.
sieht aus wie ein vertrockneter Strauch. Wird sie ins
UMSETZUNG: Das Tuch wird zu einem dicken
Wasser gelegt, verwandelt
Reifen gewunden und den Kindern auf den Kopf
sie sich in eine grüne
Pflanze. Eine tolle
Bereicherung für das
Wüstenprojekt!
gelegt. Der befüllte Kübel muss nun ganz vorsichtig
durch die Klasse getragen werden, ohne dass das Wasser
überschwappt. Wie viele Familienmitglieder befinden sich in der Familie? Wie oft
müsste man zur Wasserstelle gehen, damit jeder etwas zu trinken bekommt?
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A R B EIT S B LAT T
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Hier findest du den Beginn eines Märchens. Überlege dir, wie die
Geschichte weitergehen könnte und denke dir einen Schluss aus.
Schreib dein Märchen in die leeren Zeilen.
DIE VERGESSENE WÜSTE
Eines Tages wollte ich einmal, nur ein einziges Mal in die
vergessene Wüste gelangen. Aber mein Vater sagte: "Da müsste
ja ein Wunder geschehen!" Kaum hatte er das Wor t "Wunder"
ausgesprochen, waren wir schon in dem heißesten Or t der Welt,
der Wüste. "Das Wunder ist endlich geschehen", sagte ich.
"Und es hat uns auch zwei Kamele, drei Flaschen Wasser, ein Seil
und zwei Sonnenschirme gebracht." Ich setzte mich auf mein
Kamel und sagte: "Komm, wir müssen reisen und alles entdecken!"
Mein Vater zöger te, dann setzte er sich aber auch auf sein Kamel.
Er wusste jedoch nicht, wie man ein Kamel reitet.
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Verwende folgende Wör ter :
Sand, heiß, Kamel, Wüstenspringmaus, Oase, Durst, Beduine, Zelt
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A R BEIT S BLATT
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Zeichne auf der Landkar te mit Hilfe einer Weltkar te die Wüstengebiete ein. Verwende für die kalten Winterwüsten die Farbe
blau, für die Polarwüsten die Farbe lila,
für die subtropischen Wüsten die Farbe gelb und
für kühle Küstenwüsten die Farbe braun.
Hättest du gedacht, dass es auf der Welt so viele Wüsten gibt?
HIER ERHÄLTST DU NOCH EINIGE WÜSTEN-INFORMATIONEN:
Diese sind in der Kar te eingezeichnet:
Höchst gelegene Wüste: Wüste Gobi in der Mongolei, ca. 1000 Meter über dem Meeresspiegel.
Niedrigst gelegene Wüste: Wüste am Toten Meer (Israel), ca. 400 Meter unter dem Meeresspiegel.
Trockenste Wüste: Atacama in Chile, jährliche Niederschlagsmenge bis 0,8 mm/m2.
Größte Wüste: Sahara in Nordafrika, 9 Millionen km2.
Höchste Temperatur: AlÁziziyah (Libyien), 58° Celsius (13.9.1922).
Niedrigste Temperatur: Wosto (Antarktis), -89,2° Celsius (21.7.1983).
Heißeste Wüste: Dallol (Äthiopien), durchschnittliche Temperatur 34° Celsius.
Größte Sanddüne: Isaouane´n Tifernine (Algerien): 5 km lang, ca. 465 m hoch.
(Quelle Time Life)
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