KLIMA WÜSTEN
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KLIMA WÜSTEN
KLIMA WÜSTEN S AC H I NF OR MAT IO N A LTERS GRU PPE 6 -10 Wüsten sind geprägt von extremer Trockenheit (Aridität). Die jährliche Verdunstung ist größer als der Niederschlag. Jedes Gebiet, in dem weniger als 200 Millimeter Regen im Jahr niedergeht, ist fast zwangsläufig eine Wüste, vor allem wenn der Regen nur unregelmäßig fällt. Nicht nur die geringe Niederschlagsmenge ist für die Wüstenbildung ausschlaggebend, auch Temperatur und Wind beeinflussen die Verdunstung. Oft ist die Luft so heiß, dass der Regen den Boden gar nicht erreicht, er verdunstet. Der Sand kann auf bis zu 70°C erhitzen, Felsen können sogar über 80°C erreichen. An besonders heißen und windstillen Tagen beginnt die Luft zu flimmern. Mitten in der Wüste glaubt man einen See erkennen zu können. Es handelt sich aber nur um Luftspiegelungen, Fata Morgana genannt (vgl. erhitzter Asphalt). Das Wüstenland ist den Elementen direkt ausgesetzt und leidet deshalb stark unter Erosion. Karge Steinwüste: Pflanzen wachsen nur dort, wo sich episodische Regenfälle sammeln können. VERSCHIEDENE WÜSTENARTEN Man unterscheidet zwischen Sandwüsten (Erg), Kieswüsten (Serir) und Steinwüsten (Hamada). Die Sahara, das größte Wüstengebiet der Erde, erstreckt sich quer durch Nordafrika und ist mit etwa neun Millionen Quadratkilometern fast doppelt so groß wie Europa. In manchen Gegenden fällt jahrelang kein Tropfen Regen. Weitere große Wüsten sind die Arabische Wüste, deren Ausläufer bis Nordwest-Indien reichen, die Wüste im Inneren Australiens ("Outback"), die In manchen Wüstengegenden fällt jahrelang kein Tropfen Regen. Wasser ist daher ein besonders kostbares Gut. Kalahari-Wüste im Süden Afrikas und die Trockengebiete im nordamerikanischen Westen (Mojave-Wüste u.a.). Außer diesen Subtropenwüsten an den Wendekreisen gibt es noch Regenschattenwüsten: liegen im Lee von Gebirgen (Beispiel Atacamawüste in Nordchile und Südperu), Küstenwüsten: an Küsten mit kalten Meeresströmungen (Beispiel Namibwüste in Namibien/Afrika), Binnenwüsten (Beispiele Wüste Gobi in der Mongolei und die Takla Makhan in China), Kältewüsten: im Polargebiet, die mit 29 Mio. Quadratkilometern 19 Prozent der Erdoberfläche bedecken. Nur wenige Tiere wie Kamele (oben) oder Dromedare (nächste Seite) haben sich der kargen Wüstennatur angepasst. WASSER IST RAR Nur an wenigen Stellen in der Wüste gibt es Wasser : In den sogenannten Wadis (Flussbetten, die nur zeitweilig Wasser führen) sowie in Or ten mit Zugang zu unterirdischen Quellen. Diese grünen Inseln inmitten eines Meeres aus Sand sind die Oasen, in denen Menschen ständig wohnen und auch Anbau betreiben können. KLIMA WÜSTEN ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H 2.5 SACH I N F O R MATION K L I M A WÜSTEN ALTERSGRU PPE 6 -10 Die ehemaligen Herren der Wüste, die Nomaden, beherrschten mit ihren Kamelkarawanen den gesamten Handel in der Sahara. Heute versucht man sie sesshaft zu machen, um sie besser kontrollieren zu können. ZUSAMMENFASSUNG: Im Bereich der Randtropen und der Subtropen liegen die größten Trockenzonen der Erde. Alle ariden (= extrem trockenen) Gebiete zusammen bedecken etwas mehr als ein Fünftel der Kontinente. Ausgedehnte Wüsten entstehen in Gebieten, in denen sehr geringe Regenmengen mit niedriger Feuchtigkeit, hohen Temperaturen und viel Sonneneinstrahlung zusammentreffen. Hier gedeihen Pflanzen nur an Wasserläufen und in Oasen. Weltweit ist eine Ausdehnung der Wüsten, Deser tifikation genannt, zu beobachten. Die Entfernung der Wüstenzonen vom Äquator ruft erhebliche Temperaturschwankungen her vor. So uner träglich die Hitze unter tags sein kann, so drastisch kühlt es in den klaren Nächten ab, in denen sogar Frost möglich ist. Der kargen Wüstennatur haben sich nur wenige Tiere wie Kamele und Dromedare, Die Nomaden, die ehemals stolzen Herren der Wüste, beherrschten mit ihren Kamelkarawanen den gesamten Handel in der Sahara. Heute zwingt man sie zunehmend zum Sesshaftwerden. Schakale, Hyänen, Wüstenfüchse, Schlangen, Springmäuse, Vögel, Skorpione und Spinnen angepasst. Pflanzen wachsen nur dor t, wo sich episodische Regenfälle sammeln können (in den Wadis) bzw. der Grundwasserspiegel von Tiefwurzlern erreichbar ist. Seltene Regengüsse in der Wüste können das Bild binnen kürzester Zeit verändern: Samen, die jahrelang in Trockenheit überdauer ten, blühen plötzlich auf, verdorren aber nach wenigen Tagen wieder. Die hohe Verdunstung saugt das Wasser nach oben, dabei werden auch Salze im Boden gelöst und an der Oberfläche abgelager t: Der Boden beginnt zu versalzen. Nur Halophyten (Salzpflanzen) können auf solchen Böden gedeihen. KLIMA WÜSTEN 2.5 ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H KLIMA WÜSTEN D I DAKT IS C H E U MS ET ZU NG A LTERS GRU PPE 6 -10 Wüsten unterscheiden sich in ihrer Form: Von den sandbedeckten Weiten der Sahara bis hin zu den Felsstöcken des Monument Valley in Utah haben sie doch eines gemeinsam - sie sind die trockensten Gebiete der Erde. Mit weniger als 50 mm Niederschlag im Jahr wird auch die Arktis zu den Wüsten gerechnet (=Eiswüste). Der Wind spielt bei der Bildung von Wüsten eine Hauptrolle. Durch die Erosion werden viele unterschiedliche Landschaftsformen geprägt, flache Senken, sogenannte Windmulden werden ausgeblasen, Sand und Staub zu Dünen zusammengetragen oder in ferne Or te transpor tier t. LERNZIELE: Die Kinder erfahren Wissenswer tes über Wüsten und ihre Entstehung. Sanddünen wandern. Mit einem Haarfön werde die unterschiedlichen Steinchen in die Luft gewirbelt. Das har te Leben der Menschen, die in Wüstengebieten leben, wird beleuchtet. EXPERIMENT „SANDDÜNEN“ INFORMATION: Bei einem Wüstensturm werden Staub, Sand und Gesteine hoch in die Luft gewirbelt. Da der Sand jedoch schwerer ist, fliegt er selten höher als einen Meter. Bei diesem Experiment finden die Kinder heraus, wie unterschiedlich Gestein durch Wind transpor tier t wird. Die Sahara ist die größte Sandwüste der Erde. ORT: Klassenzimmer. ZEITAUFWAND: 20 Minuten. MATERIALIEN: Haarfön, geteilter Eiswürfelbehälter aus dem Kühlschrank mit mindestens 14 Kammern, Sandmischung mit kleinen und großen Körnern, Löffel, Holzbaustein in der Höhe des Eiswürfelbehälters. KOSTEN: keine. Welche Teilchen fliegen besonders weit? UMSETZUNG: Der Holzbaustein wird an das Ende des Eiswürfelbehälters gestellt und mit dem Löffel eine kleine Sanddüne errichtet. Nun wird der Fön eingeschaltet und vorsichtig zu dem kleinen Sandberg gehalten, so dass die Par tikel in Richtung Eiswürfelbehälter fliegen. Schwere Körner fallen in die ersten beiden Kammern, größere fliegen weiter. Neue Sandformationen entstehen. KLIMA WÜSTEN ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H 2.5 DI DAK TIS C HE UM SET ZU N G K L I M A WÜSTEN ALTERSGRU PPE 6 -10 EXPERIMENT „WÜSTE IM KLASSENZIMMER“ INFORMATION: In jedem Klassenzimmer kann eine Miniwüste in einem Behälter entstehen. Die Wüstenpflanzen speichern Wasser, daher nur sehr sparsam gießen. Tiere, die aus Modelliermasse gebastelt werden, können besondere Lebensformen darstellen (zum Beispiel Spinnen, Reptilien, Wüstenfuchs etc.). ORT: Klassenzimmer. ZEITAUFWAND: eine Stunde, danach regelmäßige Pflege. MATERIALIEN: altes Aquarium oder Terrarium, Leca-Kugeln, Sand und Steine, Kakteen, „Lebende Steine“, Modelliermasse oder Wasser ist das kostbarste Gut in der Wüste. Vor allem Frauen und Kindern fällt die Aufgabe zu, die Familien mit Wasser zu versorgen. Kar ton, Bücher als Vorlage, Gummihandschuhe. KOSTEN: je nach vorhandenen Materialien bis zu € 35,–. UMSETZUNG: In einem alten Aquarium wird eine Schichte Leca-Kugeln aufgebracht. Sie soll gegebenenfalls Staunässe verhindern. Darüber eine dicke Schicht mit Sand füllen und Kakteen und lebende Steine einsetzen. Vorsicht, unbedingt mit Handschuhen arbeiten, damit sich niemand verletzt! Tiere aus Modelliermasse oder Kar ton einsetzen. Wer will, kann auch eine Oase mit Wasserstelle und einer kleinen Palme errichten, die dann aber öfter gegossen werden muss als die genügsamen Kakteen. EXPERIMENT „WASSER TRAGEN“ INFORMATION: Dieses Experiment zeigt sehr anschaulich, welche Strapazen Menschen auf sich nehmen müssen, die nicht so leicht an Trinkwasser gelangen wie wir. Sehr oft ist es die Aufgabe von Kindern, das Trinkwasser für ihre Familien von den Wasserstellen und Brunnen zu holen. Ein Mensch benötigt ca. drei bis fünf Liter Trinkwasser pro Tag um zu überleben. ORT: Klassenzimmer. ZEITAUFWAND: mit Einführung ca. eine Stunde. MATERIALIEN: kleiner Kübel, Fassungsvermögen fünf Liter, Wasser, Tuch zu einem Tragring gedreht. Die „Rose von Jericho“ KOSTEN: keine. sieht aus wie ein vertrockneter Strauch. Wird sie ins UMSETZUNG: Das Tuch wird zu einem dicken Wasser gelegt, verwandelt Reifen gewunden und den Kindern auf den Kopf sie sich in eine grüne Pflanze. Eine tolle Bereicherung für das Wüstenprojekt! gelegt. Der befüllte Kübel muss nun ganz vorsichtig durch die Klasse getragen werden, ohne dass das Wasser überschwappt. Wie viele Familienmitglieder befinden sich in der Familie? Wie oft müsste man zur Wasserstelle gehen, damit jeder etwas zu trinken bekommt? KLIMA WÜSTEN 2.5 ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H A R B EIT S B LAT T KLIMA WÜSTEN A LTERS GRU PPE 6 -10 Hier findest du den Beginn eines Märchens. Überlege dir, wie die Geschichte weitergehen könnte und denke dir einen Schluss aus. Schreib dein Märchen in die leeren Zeilen. DIE VERGESSENE WÜSTE Eines Tages wollte ich einmal, nur ein einziges Mal in die vergessene Wüste gelangen. Aber mein Vater sagte: "Da müsste ja ein Wunder geschehen!" Kaum hatte er das Wor t "Wunder" ausgesprochen, waren wir schon in dem heißesten Or t der Welt, der Wüste. "Das Wunder ist endlich geschehen", sagte ich. "Und es hat uns auch zwei Kamele, drei Flaschen Wasser, ein Seil und zwei Sonnenschirme gebracht." Ich setzte mich auf mein Kamel und sagte: "Komm, wir müssen reisen und alles entdecken!" Mein Vater zöger te, dann setzte er sich aber auch auf sein Kamel. Er wusste jedoch nicht, wie man ein Kamel reitet. ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ Verwende folgende Wör ter : Sand, heiß, Kamel, Wüstenspringmaus, Oase, Durst, Beduine, Zelt KLIMA WÜSTEN ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H 2.5 A R BEIT S BLATT K L I M A WÜSTEN ALTERSGRU PPE 6 -10 Zeichne auf der Landkar te mit Hilfe einer Weltkar te die Wüstengebiete ein. Verwende für die kalten Winterwüsten die Farbe blau, für die Polarwüsten die Farbe lila, für die subtropischen Wüsten die Farbe gelb und für kühle Küstenwüsten die Farbe braun. Hättest du gedacht, dass es auf der Welt so viele Wüsten gibt? HIER ERHÄLTST DU NOCH EINIGE WÜSTEN-INFORMATIONEN: Diese sind in der Kar te eingezeichnet: Höchst gelegene Wüste: Wüste Gobi in der Mongolei, ca. 1000 Meter über dem Meeresspiegel. Niedrigst gelegene Wüste: Wüste am Toten Meer (Israel), ca. 400 Meter unter dem Meeresspiegel. Trockenste Wüste: Atacama in Chile, jährliche Niederschlagsmenge bis 0,8 mm/m2. Größte Wüste: Sahara in Nordafrika, 9 Millionen km2. Höchste Temperatur: AlÁziziyah (Libyien), 58° Celsius (13.9.1922). Niedrigste Temperatur: Wosto (Antarktis), -89,2° Celsius (21.7.1983). Heißeste Wüste: Dallol (Äthiopien), durchschnittliche Temperatur 34° Celsius. Größte Sanddüne: Isaouane´n Tifernine (Algerien): 5 km lang, ca. 465 m hoch. (Quelle Time Life) KLIMA WÜSTEN 2.5 ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H