Dieselrußfilter nachrüsten!

Stempel Kfz Werkstatt:
Abgase machen krank
Projektförderung durch:
Der Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa - Bremen 2008
Bund für Umwelt
und Naturschutz
Deutschland
Landesverband Bremen e. V.
Am Dobben 44
D-28203 Bremen
Fon 0421 / 79 00 20
Fax 0421 / 79 00 290
www.bund-bremen.net
[email protected]
Sauber fahren …
…Geld sparen!
Im Vergleich zu anderen Feinstäuben enthalten die Abgase
von Dieselfahrzeugen besonders giftigen Ruß. Er ist mit
vielen Schadstoffen beladen und kann nicht nur Lungenkrebs auslösen, sondern außerdem Herzversagen, Schlaganfälle, Asthma sowie Allergien und Neurodermitis hervorrufen. Allein an den Folgen des vom Verkehr verursachten
Feinstaubes sterben in Bremen jedes Jahr bis zu 180 Menschen vorzeitig. Zum Vergleich: Durch Verkehrsunfälle
kommen in der Hansestadt max. 20 Personen zu Tode.
Stickstoffdioxid (NO2) hat schwerwiegende Auswirkungen
auf die Lungenfunktion und führt u.a. zu Einschränkungen
der Lungenfunktion, Asthma und chronischer Bronchitis.
Feinstaub und NO2 stammen an verkehrsreichen Straßen zu
50 bzw. bis zu 70% vom Verkehr und werden vor allem von
Dieselmotoren verursacht. Diese stoßen im Vergleich zu
Benzinern ein Mehrfaches an NO2 aus. Erst ab der Euro 4Norm sind Diesel deutlich sauberer.
Dieselrußfilter
nachrüsten!
Auto intelligent nutzen schneller am Ziel!
Sichtbar gemacht: Feinstaubausstoß eines Diesel-Pkw mit Euro
III-Norm rechts und mit geregeltem Partikelfilter links.
Grundsätzlich sind alle Abgase, ob aus Diesel- oder
Benzinmotoren, gesundheitsschädlich. Deshalb gilt:
Das Auto intelligent nutzen und sich öfter mal zu
Fuß, per Rad oder mit dem ÖPNV auf den Weg
machen. Das ist nicht nur umweltfreundlich und
gut für die Gesundheit und das Portemonnaie,
sondern oft auch schneller. Auf Strecken bis zu 5
km, die auch in Bremen mehr als die Hälfte aller
städtischen Pkw-Fahrten ausmachen - ist das
Fahrrad meistens sogar schneller als das Auto!
Wer weniger als ca. 10.000 km im Jahr fährt, für
den ist Car-Sharing eine finanziell günstige Alternative. Angenehme Nebeneffekte: Keine Parkplatzsorgen mehr, immer ein modernes und passendes
Auto für jede Gelegenheit.
Nachrüsten für freie
Fahrt und bessere Luft
Bremer Umweltzone kommt!
Hoch belastete Stadtviertel wie die Innenstadt und die
Neustadt werden als Umweltzone ausgewiesen. Hier
dürfen Fahrzeuge mit hohem Schadstoffausstoß
zukünftig nicht mehr fahren. So kann die Luftqualität
kurzfristig verbessert werden, das kommt allen zugute.
Fahrverbote für alte Diesel-Pkw
Wird ein Auto mit Dieselpartikelfilter
nachgerüstet, so verringert sich der
Feinstaubausstoß je nach Modell
zwischen 30% und 70% und das
Fahrzeug wird in die nächstbessere
Schadstoffgruppe eingestuft. Das
bedeutet, dass z. B. statt einer gelben
eine grüne Plakette vergeben wird.
Durch die Nachrüstung könnte die
Umwelt in den nächsten Jahren um
rund 4.000 bis 5.000 Tonnen Ruß
jährlich entlastet werden.
Eine Nachrüstung macht sich vor
allem für Dieselautos mit der Abgasnorm Euro 3 (gelbe Plakette) bezahlt.
Durch den Einbau eines Rußfilters
erhält man die grüne Plakette und hat
freie Fahrt in der Umweltzone.
Dieselautos der Abgasnorm Euro 1und schlechter, also
Fahrzeuge ohne Plakette, sind aus Umweltsicht so problematisch, dass sich weitere Investitionen nicht lohnen.
Generell gilt: Ein Benziner mit geregeltem Katalysator ist
aus Umweltsicht einem Diesel vorzuziehen, denn er produziert fast keinenmotorbedingten Feinstaub und erzeugt im
Vergleich zum Diesel erheblich weniger Stickoxide. Am
besten schneiden Hybrid- und Erdgasfahrzeuge ab.
Das Fahrverbot in der Umweltzone tritt voraussichtlich
ab Herbst 2008 in Kraft und betrifft zunächst nur Kfz
der Schadstoffgruppe 1 (siehe Abb. rechts) , also die
Fahrzeuge, die keine Plakette erhalten. In Bremen sind
das ca. 5 % aller Pkw. Ab 1. Januar 2010 haben nur
noch Fahrzeuge mit grüner Plakette freie Fahrt.
Welcher Filter, welche Werkstatt?
Nachrüsten spart bares Geld
Der Partikelfilter inklusive des Einbaus kostet für ein Auto
der Kompakt- oder Mittelklasse zwischen 650 und 950
Euro. 330 Euro gibt es als einmaligen Zuschuss vom Staat
dazu. Über den Einbau erhält man eine Bescheinigung.
Aufgrund dieser Bescheinigung nimmt die Zulassungsstelle
eine Eintragung in den Kfz-Papieren vor und informiert
anschließend die zuständige Finanzbehörde, damit der
Steuerbonus zum Tragen kommt. Mit dem Filter spart man
zudem die jährliche Strafsteuer für Diesel-Pkw ohne
Rußpartikelfilter. Sie beträgt jährlich 1,20 Euro je 100 cm3
Hubraum. Zugleich steigert sich der Wert des nachgerüsteten Fahrzeuges jedoch durchschnittlich um rund 600
Euro. Vielfach wird also die finanzielle Eigenleistung durch
den gestiegenen Wiederverkaufswert und die steuerlichen
Rahmenbedingungen wieder ausgeglichen.
Unter dem Strich kann die Nachrüstung sogar bares Geld
bringen! Ein Diesel ohne Filter wird zukünftig nur noch
schwer zu verkaufen sein.
Partikelfilter (inkl. Einbau)
„Strafsteuer“ (Jährlicher Malus für
Pkw mit 2,0 l Hubraum )
Zuordnung der Fahrzeuge zu den Plaketten
700 Euro
24 Euro
Steuerliche Förderung (einmalig)
Wertsteigerung des Pkw
330 Euro
(nach Eurotax Schwacke)
600 Euro
Ob und welche Partikelminderungssysteme für Ihr
Fahrzeug verfügbar sind, kann Ihnen Ihre Kfz-Werkstatt
mitteilen oder können Sie über die Emissionsschlüsselnummer, die in den Fahrzeugpapieren steht, auch selbst
im Internet herausfinden, z.B. bei der Gesellschaft für
Technische Überwachung (http://feinstaub.gtue.de) .
Die Wirksamkeit der zur Verfügung stehenden Filter ist
recht unterschiedlich – hier lohnt sich ein Vergleich.
Besonders gute Filterleistungen erfüllen z.B. die Modelle
der Firmen HJS, Twintec, Remus und Oberland Mangold.
Den Einbau kann jede Kfz-Werkstatt, die Abgasuntersuchungen (AU) durchführt, fachgerecht innerhalb von
1-1,5 Stunden vornehmen. Allerdings sind nicht für alle
Fahrzeugtypen Nachrüstfiltersysteme erhältlich. Am
wirksamsten sind geschlossene Systeme, die von den
Herstellern in Neuwagen angeboten werden. Sie erreichen Wirkungsgrade über 95%. Auf keinen Fall sollte
man heuten einen neuen Diesel ohne dieses Filtersystem kaufen!
Rußfilter (City-Filter der Fa. HJS, Quelle: HJS)