Papatour lv

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Papatour lv
INLAND
LIECHTENSTEINER VATERLAND | FREITAG, 17. JUNI 2011
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Für den Wandel in die Pedale treten
Was als Männer- beziehungsweise Väterbewegung begonnen
hat – der Kampf um gleiche
Rechte bei der Kindererziehung – entwickelt sich langsam
zu einem gesamtgesellschaftlichen Anliegen. Dieser Prozess
soll beschleunigt werden.
Von Richard Brunhart
Vaduz. – Bevor die Tour de Suisse gestern das Land beehrte, kam eine ganz
andere Gruppe Rennradfahrer nach
Liechtenstein: Die ersten Teilnehmer
der diesjährigen «Papatour». Tourleiter Burkhart Tabel erklärt, dass im vergangenen Jahr bereits eine ähnliche
Tour durchgeführt worden war. Ziel
war es, auf die Problematik in
Deutschland aufmerksam zu machen,
dass nicht verheiratete Väter kein Sorgerecht per Gesetz haben. Wie Hansjörg Frick, Präsident des liechtensteinischen Vereins für Männerfragen, der
den gestrigen Tourstopp in Vaduz organisiert hatte, ausführt, ist dies auch
in Liechtenstein der Fall: Den finanziellen Pflichten der Väter unehelicher Kinder stehen keine entsprechenden Rechte gegenüber.
«Kinder brauchen beide»
Im Fokus der diesjährigen «Papatour»
steht eine andere Perspektive – jene
von Scheidungs- beziehungsweise
Trennungskindern. «Papatour» werde
die Aktion eher aus historisch gewachsenen Gründen genannt, erklärt Burkhart Tabel. Die Aktion habe sich mittlerweile mit dem gesellschaftlichen
Wandel gegenüber Frauen öffnen
müssen, denn in Deutschland hätten
auch bis zu 15 Prozent der Mütter
nach einer Scheidung Schwierigkeiten, den Kontakt zu ihren Kindern
aufrechtzuerhalten. Kinder brauchen
aber beide Elternteile, sind der Initiant und die weiteren Tour-Teilnehmer
überzeugt.
Nicht nur engagierte Väter: Die Teilnehmer an der «Papatour» mit Tourleiter Burkhart Tabel (links) und Hansjörg Frick, Präsident des Vereins für Männerfragen, der
den Stopp in Vaduz organisiert hat (2. v. r.).
Bild Elma Korac
Wie Hansjörg Frick erklärt, kann sich
eine Trennung der Eltern bei den betroffenen Kindern auf verschiedene
Weise äussern – zum Beispiel über
fehlende Motivation und geringere
Leistungen in der Schule. Es sei auch
möglich, dass sich die Kinder an der
Trennung selbst die Schuld zuweisen.
«Wenn sie nicht die Möglichkeit haben, darüber zu sprechen, gehört zu
werden und sie sich nicht ernst genommen fühlen, kann das auch zu Depressionen oder physischen Erkrankungen führen, bei denen man den
Hintergrund erst gar nicht erkennt»,
sagt Frick.
Enttabuisierung gefordert
Darüber zu sprechen, sei immer noch
schwierig. Da die Scheidungsrate
aber so hoch ist und folglich die Anzahl Betroffener steigt, würden Trennungen nicht mehr so stark tabuisiert.
Kinder würden sich so auch untereinander austauschen. Doch noch im-
kannte – Unterstützung anbieten, um
eine möglichst gute Lösung für alle zu
finden», sagt Frick. Selbstverständlich
ist es für Aussenstehende heikel, sich
einzubringen, ohne zu bevormunden,
«ohne irgendwelche Ratschläge, die
dann doch auch Schläge sind».
mer sei Scham mit einer Scheidung
der Eltern verbunden – besonders bis
sie offiziell ist. Insbesondere im Zuge
der Diskussion um das Partnerschaftsgesetz sei die traditionelle Familie als etwas sehr erstrebenswertes,
fast heiliges dargestellt worden.
«Wenn das so ist und man scheitert,
kommt automatisch die Schuldfrage
auf», so Frick.
Frick erhofft sich, dass der gesellschaftliche Wandel schneller vorangeht – dass andere Familienmodelle
besser anerkannt werden und über
Trennungen leichter gesprochen werden kann. Denn in einer Krise – die eine Scheidung oder Trennung ist – sollten auch Menschen ausserhalb des Familienkerns den Mut aufbringen, sich
einzubringen. Die Eltern seien in einem solchen Fall oft nicht fähig, die
Beziehungskrise von der Elternrolle
fernzuhalten und diese entsprechend
wahrzunehmen. «Es ist wichtig, dass
Umstehende – Verwandte und Be-
Gleiche Rechte schaffen
Die elterliche Verantwortung sollte
laut Frick auch im Trennungsverfahren
stärker im Interesse der Kinder eingefordert werden. Es sollte eine unabhängige Stelle geben, die auf eine gute
Lösung hinarbeitet. Beispielsweise
bestehe in Bochum ein funktionierendes Modell, in dem insbesondere auch
die Anwälte der Eltern sich verpflichten, das Interesse des Kindes vor die
Interessen des eigenen Mandanten zu
stellen.
Auch Burkhart Tabel wünscht sich
einen beschleunigten gesellschaftlichen Wandel. So sei es einfacher, die
notwendigen Gesetzesänderungen für
LESERBRIEFE
Staatsfeiertag ohne
Feldmesse
Diese Nachricht erstaunt nicht! Das
ist die Konsequenz der Distanzierung
des Erzbistums von den Leuten nach
der altbekannten Methode eines trotzigen Kindes.
Hier haben nun noch die Letzten in
unserem Land den Beweis, dass nicht
die christlichen Tugenden wie Nächstenliebe, Seelsorge und Nähe zu Land
und Leuten die treibende Kraft sind,
sondern eben der sture römische Katholizismus, der sich täglich weiter
von den christlichen Idealen abwen-
eine Gleichbehandlung von Vätern
und Müttern bei der Kindererziehung
durchzusetzen. «Wir möchten die
Sorgepflicht, die wir durch unsere Vaterschaft eigentlich haben, mit unserem Körper auch leben können», sagt
Tabel. Die Väter möchten sich nicht
der Willkür der Mutter ausgesetzt sehen, wenn diese durch das alleinige
Sorgerecht eine gewisse Machtposition innehat
Vernetzungsarbeit über die Grenzen
Für den Verein für Männerfragen war
dieser Anlass zudem eine Möglichkeit,
sich über die Grenzen hinweg zu vernetzen. Der Verein befinde sich immer
noch in der Formungsphase, so Hansjörg Frick. Deshalb stünden Vernetzungen mit Vätergruppen im Vordergrund.Allerdings zeigt sich Frick offen,
bei einer nächsten «Papatour», wenn
sie wieder durch Liechtenstein führt,
Frauenorganisationen von Anfang an
zur Zusammenarbeit einzuladen.
U N I L IE CH T EN S TE IN
det und Machtpolitik zu betreiben
versucht.
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Viele Wege führen nach
Rom
Festzustellen ist: Die bedauernswerte Entscheidung seiner Exzellenz ist
absolut nachvollziehbar. So ein gemeiner Staat aber auch, der zwanghaft versucht, in diesem Jahrtausend
anzukommen. Ach so, der Staat sind
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zu erproben. Die Masterstudenten
treten am Landesfinale gegen das
Team der Universität Zürich an, die
Bachelorstudenten gegen Teams der
ETH Zürich und der Universität Bern.
Ob sich die beiden Teams der Universität Liechtenstein auch am Landesfinale durchsetzen, wird sich zeigen.
Die Finalisten des Landesfinales erhalten die Gelegenheit, sich im Juli
am internationalen Finale in Kronberg bei Frankfurt, am Firmensitz von
Accenture, gegen die Finalisten der
österreichischen und deutschen Landesfinale anzutreten. (pd)
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Vaduz. – Zwei Teams von Studierenden der Universität Liechtenstein haben den Eintritt in das schweizerische
Landesfinale des Accenture Campus
Challenge 2011 geschafft. Am 22. Juni stellen sie sich in Zürich der kritischen Jury und kämpfen um den Einzug in das internationale Finale. Mit
der Teilnahme am Accenture Campus
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Studiengänge, nutzten fünf Teams der Universität Liechtenstein die Gelegenheit,
ihr Wissen in einem praxisnahen Fall
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Exzellenz, viele Wege führen nach
Rom, Sie haben freie Wahl. Dorthin,
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