ernie els - Golf Ticker

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ernie els - Golf Ticker
Deutschland 4,50 Euro
Österreich 5,00 Euro
sport / Leute / Equipment / Training / Reisen / service
Ausgabe augus t 2012
8
Alstom Open de France
Durststrecke beendet –
Sieg für Siem
Reisebericht Irland
Liquid
Sunshine
AT & T National
Dritter
Saisonerfolg
für Tiger
The Open Championship
ernie
els
schreibt geschichte
Cgn-Almanca golf ilani.pdf
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M
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K
1
20.03.2012
13:33
edi tori a l
Helden
Am 22. Juli 2012 wurde einmal mehr Golfgeschichte geschrieben.
Es war der Tag, an dem ein auch bei der Siegerehrung immer noch
ungläubig staunender Ernie Els den Claret Jug, die Trophäe für den
Gewinner von The Open Championship, in den Himmel hob. Der
Tag, an dem Adam Scott der schon fast sichere Sieg aus den Händen
entglitt. Es war ein Tag für Helden – glückliche und tragische. Ganz
so, wie es die großen und kleinen Sportereignisse an jedem Spieltag
in jeder Sportart immer wieder aufs Neue inszenieren.
Heike Löw
Chefredakteurin
Wer dieses Drama von Royal Lytham St. Annes miterleben durfte, als
teilnehmender Spieler, Caddie, Offizieller, Volunteer, Reporter, Fotograf oder Zuschauer wird es garantiert so schnell nicht vergessen. Ich
bin sicher, Adam Scott wäre als Champion auch bejubelt worden und
die Golfwelt hätte ihm den Sieg auch gegönnt, aber seien wir ehrlich
– mit Ernie Els freuen wir uns alle noch ein ganzes Stückchen mehr!
Es ist einfach zu beeindruckend wenn einer nach zehn Jahren und
einem Tag wieder ein Major gewinnt, wenn einer, der neben vielen
Höhen – immerhin hatte er insgesamt schon drei Major-Titel auf
dem Deckel stehen – und einigen Tiefen ganz überraschend wieder
„on the top“ auftaucht.
Im Vorjahr war „The Big Easy“, wie Els aufgrund seines unnachahmlich
eleganten und leichten Golfschwungs genannt wird, übrigens bei der
British Open am Cut gescheitert und für die diesjährigen U.S. Masters
hatte ihm für die automatische Qualifikation ein Turniersieg gefehlt.
Die Offiziellen des Masters hätten eine Sondereinladung aussprechen
können, aber der 41-Jährige ließ schon im Vorfeld verkünden, dass
er eine solche Wildcard ablehnen würde. Die U.S. Open spielte er
dann ganz ordentlich und wurde Neunter. Und jetzt der Titel, der
Triumph, die Genugtuung, immer noch zu den besten Golfspielern
der Welt zu gehören.
Aber – jetzt kommt das große Aber – ohne das dramatische Scheitern
des Australiers Adam Scott auf der Zielgeraden wäre diese schöne
Story nicht geschrieben worden. Nur weil ihm die Nerven versagten,
hatte der andere das glückliche Ende für sich. Da standen sie also bei
der Siegerehrung – zwei Helden, der strahlende bekam den Silberpott
überreicht, der tragische, immer noch sichtlich gezeichnet, erhielt als
Trostpreis einen Silberteller. Was für ein Tag!
Die neue Ausgabe des GOLF TICKER hält aber noch viele spannende
Geschichten mehr über die Helden des Golfsports für Sie bereit, aus
deutscher Sicht einige mehr als erfreuliche, aber leider auch weniger
gute. Wir hoffen in jedem Fall, Sie finden Vergnügen daran.
Herzlichst Ihre
august 2012
3
inh a lt
In dieser Ausgabe:
20
sport
06News
Interessantes aus der Welt des Golfsports
08AbgeBILDet
Echte Fans
10News
Interessantes aus der Welt des Golfsports
14
PGA Tour
AT&T National
18
PGA Tour
The Greenbrier Classic
20
European Tour
Alstom Open de France
26
PGA Tour
John Deere Classics
28
European Tour
Aberdeen Asset Management Scottish Open
32
The Open Championship 2012
42
Champions Tour
U.S. Senior Open Championship
46
LPGA Tour
U.S. Women’s Open Championship
48
Ladies European Tour
South African Women’s Open
Marcel Siem war der Held von Paris – so lange hatte
er auf einen zweiten Titelgewinn warten müssen.
32
53Ranglisten
Die aktuell besten Spieler
54Vorschau:
Pon Senior Open
70
55Turnierkalender
Die wichtigsten Turnierdaten
56
EPD Tour
Moritz Lampert gewinnt die Bayreuth Open
Traumurlaub an der Costa Navarino – und ewig lockt das Meer.
58Amateure
Sieg für Moritz Lampert
59News
Jugend
4
gol f t ick er
48
Mit ihrem ersten Sieg auf der Ladies European Tour setzt sich Caroline Masson auch an die Spitze der
europäischen Geldrangliste.
Foto: gettyimages.de
BILD DES monats
Tiger Woods‘ British Open-Hoffnungen starben am 6. Loch auf der finalen Runde. Um
gegen den in Führung liegenden Adam Scott nicht noch mehr Boden zu verlieren, nahm
er einen unglaublich schwierigen Schlag aus dem Bunker. Jeder andere Golfer hätte den Ball, der circa 60 Zentimeter von der steilen Bunkerkante entfernt lag, für unspielbar erklärt. Woods versuchte es trotzdem, brachte den Ball aber nicht aus dem Hindernis aufs Grün. Im Gegenteil, der Ball sprang
wieder zurück und lag jetzt noch näher, circa 30 Zentimeter, an der Kante. Also ging Woods auf die Knie und schaffte es schließlich mit viel Akrobatik
den Ball doch noch auf das Grün zu befördern. Der folgende Puttversuch mißlang allerdings – Triple-Bogey für den Favoriten und aus der Traum vom
15. Major-Titel.
leute
Special
52
25. KaiserCup
68
66
3. CEO Golfer Challenge 2012
Equipment
Training
60
Schefer schreibt –
Aus der Sicht eines Teaching Pros
Reisen
62
Die skurrilsten Golfplätze
70Hotelportrait
The Westin Resort – Costa Navarino
78
Golfplätze in Deutschland
Golfanlage Dresden Ullersdorf
80Irland
The Irish Whiskey & Golf Trail
Verhalten bei Gewitter
72Shopping-Tipps
Service
90
Finanzkolumne Jürgen Raeke
Vorteile illiquider Sachwerte nutzen
92
Steuerkolumne Kay Klöpping
Steuerliche Auswirkung eigener Ferienobjekte
94
Dr. Monheim beantwortet Rechtsfragen
Kundenschutz
Rubriken
03Editorial
97Impressum
96Gewinnspiel
98 Kolumne
august 2012
5
sp or t || ne ws
Foto: TaylorMade/adidas
Interessant
› 100 Prozent
Foto: Gettyimages.de
Vijay Singh
Vijay Singh von den Fidschis spielte
am Finaltag der British Open nicht ein
einziges Birdie und scorte doch eins der
besten Ergebnisse des Sonntags. Denn
– er spielte ebenfalls kein einziges Bogey. 18 Löcher schön ordentlich alle zur
Par. Damit gelang dem 49-Jährigen
eine Top 10-Platzierung (T9), die erste
seit der PGA Championship 2009. Sir
Nick Faldo spielte übrigens auch mal
eine 18 Par-Runde bei der British Open,
1992 auf dem Kurs in Muirfield. Der
Unterschied – Faldo gewann damals
den Major-Titel!
› Ein kleines Comeback
Lorena Ochoa
Die ehemalige Nummer 1 der Weltrangliste der Damen, Lorena Ochoa, plant
ein Mini-Comeback. Auf ihrer Webseite
tat die 30-jährige Mexikanerin jetzt
kund, dass sie die Open de France, ein
Turnier der Ladies European Tour, vom
4. bis 7. Oktober 2012, spielen will. 2010
hatte sie sich vom Tourbetrieb zurückgezogen und sich der Familie gewidmet, besonders ihrem kleinen Sohn,
der im Dezember 2011 auf die Welt
kam. Ochoa hatte schon immer gesagt,
dass sie gerne wieder ein paar ausgewählte Turniere spielen möchte, aber
nicht absehen könne, ob sie noch mal
in den kompletten Spielplan einsteigen
würde. Mal sehen, was passiert, wenn
sie wieder um Sieg oder Niederlage auf
die Runde geht.
6
gol f t ick er
Der Countdown läuft
London Mit einem spektakulären
Event auf der Themse mit Blick Richtung
Tower Bridge hat TaylorMade/adidas das
Comeback des Golfs als olympische Sportart in Rio de Janeiro 2016 eingeläutet. Die
beiden Tour-Professionals Dustin Johnson
aus den USA und Sergio Garcia aus Spanien schlugen bei einem kleinen nearest to
the pin-Wettbewerb jeder drei Bälle von
einem Ponton mitten in der Themse auf
ein schwimmendes Grün ab. Beobachtet
wurde das Spektakel von zahlreichen internationalen Medien und einer Menge
begeisterter Zuschauer. Zu sehen ist das
Ganze in einem kleinen Filmchen. → http://www.youtube.com/watch?v=uA93iN7Gf-
E&feature=youtu.be
SPORT || P GA Tour || AT&T N ation a l
Er hat es schon
wieder getan
Fast wähnt sich der Betrachter zurückversetzt in vergangene Zeiten, der bis dato
erfolgreichste Spieler der laufenden Saison heißt – Tiger Woods! Denn er hat es schon
wieder getan. Mit einer 69er Schlussrunde von zwei unter Par holte sich der 36-Jährige den
Sieg beim Klassiker AT&T National und damit den nunmehr 74. Titel seiner Karriere. Lange
Zeit hatte Bo Van Pelt, ebenfalls USA, mithalten können, scheiterte aber auf den letzten drei
Löchern an der übermächtigen Präsenz des Tigers sowie den eigenen Nerven und musste
sich mit seiner Par-Runde und Platz 2 zufriedengeben. Der Australier Adam Scott, der eine
respektable 67 am Finaltag scorte, belegte in der Endabrechnung den dritten Rang.
Von Heike Löw
14 gol f t ick er
Fotos: Gettyimages.de
Einen Tiger Woods in Hochform hält noch nicht
einmal eine dicke, große Eiche auf. Der Schlag glückte.
B
ereits zum dritten Mal in diesem Jahr
stand also Tiger Woods am Ende eines
Turniers als Sieger mit der Trophäe in
den Händen da. Dreimal verwies er die immer sehr starke Konkurrenz auf die Plätze,
dreimal zeigte er all seinen Kritikern, dass er
zur richtigen Zeit, am richtigen Ort immer
noch einer der besten, wenn nicht gar der
beste Spieler der Welt sein kann.
Der Sieg im Congressional Country Club in Bethesda/Maryland,
wo im vergangenen Jahr die U.S. Open gespielt wurden, geriet allerdings nicht zum
Spaziergang. Vor allem das Wetter sorgte mit
allerlei Kapriolen für Aufregung. Rekordhitze am Freitag, Sturm in der Nacht zum
Samstag. Zahlreiche umgestürzte Bäume
lagen auf dem Gelände und veranlassten
die Spielleitung, keine Zuschauer am MoErst die Arbeit … ving Day auf die Anlage zu lassen. Zum
Trost behielten die Eintrittskarten aber ihre
Gültigkeit und berechtigten die Fans zum
Einlass am Sonntag. Es war also zur Schlussrunde mächtig was los im altehrwürdigen
Congressional Country Club. Und Woods
Zur richtigen
Zeit, am
richtigen Ort
musste sich ganz schön anstrengen – an
Bahn 12 hatte er sogar einen ganz besonders
standfesten Gegner. Sein Abschlag auf dem
Par 4 war neben dem Fairway ganz nah
an einer dicken Eiche gelandet und es war
eigentlich unmöglich, den Ball zu spielen,
ohne dabei mit dem Schläger im Durchschwung den Stamm zu treffen. Also warnte
er die Zuschauer, dass sein Eisen 9 bei diesem
Schlag zerbrechen könnte. Der Schläger bog
sich auch gewaltig, hielt aber stand. Und der
Ball landete zur großen Freude der Fans auf
dem Grün, ungefähr neun Meter von der
Fahne entfernt. Woods spielte dieses Loch
zu Par. Das war großes Golf-Kino!
Zweimal auf der Runde war Woods zuvor
bereits in Führung gegangen, mit Birdies
an der 5 und der 9, beide Male konnte ihn
sein härtester Kontrahent, der 37-jährige
Van Pelt, wieder einfangen, als ihm an der
6 und der 11 jeweils auch das Birdie gelang.
So gingen die beiden Protagonisten der
august 2012
15
SPORT || Europe a n Tour || Aberdeen A sse t M a n agement Scot tish Open
ist der Sohn des berühmten indischen
Leichtathleten Milka
Singh und der erste
Inder, der Mitglied
der European Tour
wurde. Sein größter Traum ist es, bei
Olympia 2016 in Rio
de Janeiro für sein
Land Golf spielen zu
dürfen.
28 gol f t ick er
Fotos: Gettyimages.de
→ Jeev Milkha Singh
Tee und
Schokoladenkuchen
Jeev Milkha Singh aus Indien gewann im Stechen die Scottish Open gegen
Francesco Molinari aus Italien mit einem Birdie am ersten Extraloch und freute
sich nicht nur über seinen ersten Titelgewinn in fast vier Jahren, sondern auch
über die Qualifikation für The Open Championship. Die Nachricht, dass
er im Play-Off um den Sieg anzutreten hatte, erreichte ihn im Clubhaus bei
einer Tasse Tee und Schokoladenkuchen. Doch der Reihe nach …
Von Heike Löw
A
lles deutete darauf hin, dass Francesco
Molinari, der schon bei der Alstom
Open de France mit einem 2. Platz
seine zurzeit bestechende Form bewiesen
hatte, auch im schottischen Inverness groß
auftrumpfen könnte. Immerhin lag er nach
jeder der ersten drei Runden an der Spitze
des Leaderboards. Mit einer 62 gleich zum
Turnierstart hatte er ein ganz großes, erstes
Ausrufezeichen gesetzt. Die Wetterbedingungen waren hervorragend gewesen, als
der italische Ryder Cup-Spieler seine Runde
ging, es war still und klar, kein Wind auf
dem Castle Stuart Links Course. 10 Birdies
auf dem Par 72-Kurs. Das war nach der legendären Runde von Paul Curry, der 1992
eine 60 auf dem Kurs von Gleneagles scorte,
Turnierrekord bei einer offenen Schottischen
Meisterschaft. Auch Martin Kaymer zeigte
sich gegenüber seines katastrophalen Abschneidens bei der Alstom Open de France in
ansteigender Form und fand sich nach einer
Runde mit 67 Schlägen auf dem geteilten
12. Rang ein. Marcel Siem, der strahlende
Sieger von Paris kam dagegen nicht über
eine 71 hinaus, das bedeutete Platz 83 nach
Tag 1. Der spätere Sieger Singh scorte eine
sechs unter Par und lag gleichauf mit sechs
anderen Spielern auf dem 6. Rang.
Tag 2 brachte dann den Schweden Alexander Noren ganz nach vorn. Ihm gelang
nach seiner 66 vom Vortag noch einmal die
gleiche Anzahl von Schlägen. Molinari kam
zu einer durchschnittlichen 70er Runde und
so gab es ein skandinavisch-mediterranes
Duo mit gesamt 12 unter Par an der Spitze
des Leaderboards. Noren sorgte dabei mit
seinem gewaltigen Satz von Platz 30 auf die
1 für besonderes Aufsehen. Sechs Birdies
und ein Eagle lasen sich schon ziemlich cool.
Und wenn Martin Kaymer zwei seiner letzten
drei Löcher nicht mit Bogeys gespielt hätte,
dann wäre auch bei ihm mehr als der geteilte
6. Rang bei gesamt –9 unter Par möglich
gewesen. Aber die Hauptsache war, die Form
des Mettmanners war ansprechend und der
Cut sicher geschafft. Auch Kollege Marcel
Siem konnte sich mit einer 69er Runde und
gesamt vier unter Par für das Wochenende
qualifizieren. Kleine Geschichte am Rande:
Sponsoren hatten für ein Hole-in-One am 11.
Loch 186 Flaschen Champagner der Marke
Laurent Perrier ausgelobt. Und der Schotte
Peter Whiteford war derjenige, dem dieses
Kunststück in Runde 2 am Freitag gelang.
Pech für ihn, dass der Engländer Andrew
Johnston die prickelnde Prämie am Vortag
schon eingeheimst hatte. Johnston gelang das
Kunststück eben den entscheidenden Tick
früher oder besser gesagt: den entscheidenden Tag vorher.
Die Favoriten
verabschiedeten sich
einer nach dem anderen
Francesco Molinari hieß der Mann, dessen
Name nach der dritten Runde vom Samstag
ganz oben auf der Ergebnisliste stand. Er
spielte bogeyfrei eine 67 und übernahm mit
gesamt –17 die alleinige Führung vor dem
Dänen Anders Hansen, der dank einer tollen
65er Runde mit –16 einen Schlag dahinter
auf Platz 2 lag. Eduardo, Francesco Molinaris älterer Bruder, hatte das Turnier 2010
bei der Austragung auf dem Kurs von Loch
Lomond gewinnen können, und der Jüngere
hätte da sicher gerne nachgeeifert. Die Sache
wäre ihm auch fast gelungen, wenn da nicht
plötzlich Jeev Milkha Singh, der eine 67 zum
Abschluss scorte, in der Gesamtwertung immer weiter nach oben auf dem Leaderboard
kletterte. Der 40-Jährige war von Platz 16 in
den Sonntag gestartet und schon lange im
Clubhaus angekommen, als sich die letzten
Flights mit den bis dahin Führenden auf die
letzten Bahnen begaben. Er saß also gemütlich mit einer feinen Tasse Tee und leckerem
Schokokuchen im Clubhaus und sinnierte
darüber, dass er nach Turnierende gleich
zum Flughafen eilen wollte, um ein paar
Tage mit der Familie zu verbringen. Aber
dann fragte man sich: was war denn da los?
– der Erste, der seine Ambitionen auf den
Titel aufgeben musste, war der Lokalmatador Marc Warren, der nur eine 71 spielte,
dann erwischte es Alexander Noren, seine
70er Runde reichte auch nicht für die Spitze.
Und beinahe hätte sich auch Molinari bereits
nach den regulären 18 Löchern um den Sieg
gebracht. Seine 72 bedeutete Gleichstand
mit Jeev Milkha Singh, der inzwischen seine
Teepause beendet hatte, und gespannt darauf
wartete, wer das Rennen machen würde.
Tja, und dann kam alles ganz anders. Singh
musste noch einmal los, mit Caddie
august 2012
29
Sp or t || The Open ch a mpionship 2012
Adrian Grosser
seit 15 Jahren Kommentator der großen Golf-Turniere bei
Premiere und Sky, berichtet exklusiv für den GOLF TICKER
Es hätte die Woche des Adam Scott werden sollen. Mit vier Bogeys auf den letzten vier
Löchern vergab der 32-jährige Australier allerdings unglücklich und teilweise leichtsinnig
seinen ersten Major-Sieg. Großer Nutznießer dieses Einbruchs war Ernie Els, der mit einer
beeindruckenden 68er Finalrunde an Scott und den weiteren Verfolgern vorbeizog und
sich seinen zweiten Claret Jug, die Trophäe dieses Turniers, verdiente – genau zehn Jahre
und einen Tag nach seinem ersten Open Championship-Sieg in Muirfield. Marcel Siem und
Martin Kaymer sowie der österreichische Amateur Manuel Trappel scheiterten am Cut.
D
ie British Open ist für mich Jahr für
Jahr der golferische Höhepunkt des
Sommers. Die 141. Open fand vom
19.–22. Juli zum insgesamt elften Mal im
Royal Lytham & St. Annes Golf Club an der
englischen Westküste statt. Der gleichnamige Ort besitzt den Charme eines kleinen
englischen Seebades mit seinen Pubs, Fish
and Chips-Imbissbuden, Strandhäusern
sowie Bed and Breakfast-Schildern. Das
große Seebad Blackpool ist übrigens nur
eine Viertelstunde davon entfernt. Es zählt
zu den Besonderheiten einer Open Championship, immerhin das älteste Golfturnier
der Welt, dass die Austragungsorte klein
und geschichtsträchtig sind. Der Royal Lytham & St. Annes Golf Club beispielsweise
wurde 1886 gegründet und der Kurs, auf
dem auch heute noch gespielt wird, existiert
seit 1897. Der Linksplatz liegt dabei praktisch mitten im Ort. Ein Bahngleis führt
rechts entlang der ersten Spielbahnen, rote
Backsteinhäuschen und Straßen säumen das
Gelände. Eine Grundschule steht neben dem
vergleichsweise kleinen Clubhaus. Die Profis stehen beim Üben auf der Driving Range
wie in einem Käfig, da drei Viertel der zu
kurzen Fläche mit Netzen umspannt sind.
34 gol f t ick er
Perfekte Bedingungen, die die Spieler sonst
gewöhnt sind, sucht man hier vergeblich.
Auch der Platz hat es in sich – das hügelige Dünengelände ist mit 206 sogenannten
Pot-Bunkern übersät, die äußerst genaue
Abschläge erfordern. „Mein Driver wird
meistens im Bag bleiben”, kündigte schon
Topfavorit Tiger Woods an. „Das präzise
Eisenspiel ist hier nämlich der Schlüssel
zum Erfolg.” Hinzu kommt ein äußerst
hohes und daher unangenehmes Rough,
bei einer Open spricht man gerne von Heu.
Viel Tradition
beim ältesten Golfturnier
der Welt
„Im Juni hat es in der Grafschaft Lancashire
sehr viel geregnet und das Ergebnis sehen
wir in dieser Woche”, erklärte Peter Dawson
vom veranstaltenden R&A schmunzelnd.
Einfallsreichtum ist auch hinsichtlich der
Wetterbedingungen gefordert. So beein-
flussen nicht selten die Startzeiten die Ursachen für gute wie schlechte Ergebnisse.
„Je nach Regen und Wind spielt sich der
Küstenplatz völlig anders und kann dich
den letzten Nerv kosten”, erinnerte sich
der Amerikaner David Duval, der zuletzt
hier 2001 die Open gewann.
Perfekter Start für Adam Scott Es
war ein aufregender erster Tag, die Flights
des Vormittags hatten optimale äußere Bedingungen mit wenig Wind und Temperaturen zwischen 14 und 17 Grad. Zudem waren die Grüns feucht, die Bälle hielten gut.
Prompt gab es rekordverdächtige Ergebnisse, allen voran die 64er Runde von Adam
Scott. Der Australier lag nach der 17 sogar
schon bei sieben unter auf dem Par 70 Kurs.
„Als ich nach der 17 auf das Leaderboard
schaute, registrierte ich, dass bei einem
Major noch nie eine 62 gespielt wurde und
wollte unbedingt das nächste Birdie auf dem
letzten Loch”, gab Scott zu, nachgedacht zu
haben. Und das soll man ja bekanntlich im
Golfsport nicht. Sein Eisen 2 verzog er links
ins Rough und notierte anschließend das
Bogey zur 64 – ein schlechtes Omen für den
Turnierschlusstag, doch dazu später
Tiger Woods befreite sich mit einem
Kunstschlag aus misslicher Lage – am 18.
Loch gelang ihm mit
einem
WahnsinnsChip aus dem Bunker
der Putt zum Birdie!
← Adam Scott spielte
eine sehr gute erste
Runde mit 64 Schlägen. In dieser Saison
konnte der 32-jährige
Australier noch kein
Turnier
gewinnen.
Zwei dritte Plätze,
zuletzt beim AT&T
National, waren seine
bisher besten Platzierungen. Da war also
noch Luft nach oben.
august 2012
35
reisen || The Irish Whiske y & Gol f Tr a il
Liquid Sunshine
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Royal Cou
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10
Lo ch
PAR 71
Zählt zu den besten Linkspätzen der Welt:
Royal County Down bei Newcastle, Nordirland
cooley's master blender
Der Trail führt auf der Autobahn M1 weiter
nach Norden, rund 75 Kilometer sind es
von Dublin aus bis Dundalk. Am Stadtrand gibt es das Ballymascanlon House
Hotel, einen romantischen, alten Herrensitz, dessen Ur-Geschichte – wie fast jede
in Irland – immer irgendwie auf die alten
Normannen zurückgeht und in diesem Fall
eine erste urkundliche Erwähnung im Jahr
833 nach Christus findet. Das charmante und komfortable 4-Sterne-Haus bietet
neben einer sehr guten Küche und einer
ausgezeichnet sortierten Bar drei weitere
Vorteile: einen hübschen 18-Loch-Platz
direkt vor der Haustür, einen weiteren, den
Dundalk Golf Club, nur ein paar Kilometer
entfernt – und die Nähe zu Cooley. Womit
wir wieder bei unserem anderen Thema
wären. Whiskey!
Rund zehn Minuten fährt man mit dem
Auto nach Cooley – in die Höhle des
84 gol f t ick er
Löwen. Hier wird in großen kupfernen Destillierapparaten (so genannte
Pot Stills) dreifach gebrannt, was in der
Welt der Liebhaber von irischem Whiskey Rang und Namen hat: Connemara,
Kilbeggan und Locke’s, Tyrconnell oder
Greenore und einiges andere mehr. Insgesamt rund drei Millionen Liter pro Jahr.
Sorgt beim Whiskey für die richtige Note:
Noel Sweene, Master Blender bei Cooley's
Die feinen Tropfen liegen in tausenden
von Fässern oder abgefüllten Flaschen in
großen Lagerhallen. Seit Dezember 2011
gehört Cooley’s zu Jim Beam; 95 Millionen
Dollar haben die Bourbon-Jungs aus den
USA dafür bezahlt.
Noel Sweeny, 53, ist „Master Blender“ und
„Quality Manager“ bei Cooley’s – und natürlich spielt er auch Golf, im Dundalk
Club, 18 Löcher inmitten einer idyllischen
Parklandschaft. Ein Master Blender sorgt
übrigens dafür, dass jeder Whiskey beständig seine bestimmte Komposition und
Qualität erreicht. Das eigentliche Reich von
Sweeny ist etwa acht Quadratmeter groß,
ein winziges Büro, in dem unzählige kleine
Fläschchen mit kryptischen Zahlen und
Buchstaben stehen. Fotograf Rudolf Reiner,
Noel Sweeny und ich „blenden“: hiervon
ein Schlückchen, davon ein Schlückchen,
das ganze noch mal von vorne und wieder
zurück und so weiter und so fort – bis alle
„bestimmten Kompositionen“ erreicht sind.
Und irgendwann scheint das kleine Büro
ein riesiger, rosaroter Ballsaal zu sein. Die
letzten, relativ verständlichen Worte von
Komfortabel und charmant, 18-Loch-Platz vor
der Haustür: Das Ballymascanlon H ouse H otel
←
Edelstoff in Fässern: Schon 1608 wurde in
B ushmills der erste Whiskey gebrannt
nshine
Liquid Su
Wh isk
Th e Iri sh
Tr ail
ey & Go lf
Club
Dundalk Golf
18 Lo ch
Rudolf Reiner an diesem Tag: „In meinem
nächsten Leben möchte ich Master Blender
werden.“ An meine Antwort erinnere ich
mich nicht mehr. Am nächsten Morgen
blendet es bei uns allerdings ordentlich
nach …
titanic – zum trinken
Und erneut weiter nach Norden, nach
Belfast, doch unbedingt über Newcastle,
denn dort, in Nordirland, liegt einer der
schönsten Links Courses der Welt: Royal
County Down. „Roil Cointi Doin“ sagen die
Einheimischen. Hier eine Runde zu spielen, auf den Champion Links, zählt zu den
wirklich großen, ebenso anspruchsvollen
wie einmaligen Golferlebnissen. Kleines
Beispiel: Der Abschlag von den gelben Tees
(6.100 Meter) wird Golferinnen empfohlen, die ein Handicap 4 oder besser spielen.
Billig ist der Spaß jedoch nicht: In der Zeit
von Mai bis Oktober bezahlt man unter
der Woche knapp 200 Euro pro Runde, am
PAR 72
der Karte, beispielsweise ein 15-jähriger
Greenore für umgerechnet sieben Euro pro
Gläschen.
Wochenende sogar 215 Euro. Aber ehrlich
gesagt: Es lohnt sich!
Eine kleine Geschichte am Rande: Vor 76
Jahren wurde die letzte Whiskey-Destille
in Belfast zugemacht; erst seit Januar 2011
gibt es dort wieder einen Produzenten – die
Belfast Distillery Company. Und die ließ sich
dann exakt zum 100-jährigen Jubiläum der
Titanic-Schiffstaufe (am 31. Mai 1911) mit
dem „Titanic“-Whiskey einen besonderen
Werbegag einfallen.
Wasser zum Whiskey?
Ja, aber höchstens zwei
Tropfen Quellwasser
Knapp eine Stunde fährt man von Newcastle
nach Belfast – und dort stehen beim „Irish
Whiskey & Golf Trail“ weitere Highlights
auf dem Programm. Etwa „Duke of York“,
jene urgemütliche Bar im Herzen von Belfast
mit dem größten Whiskeyangebot in Nordirland. Mehr als 120 Sorten hat Bar-Manager
Paul O’Hare, 37, im Angebot. Der teuerste
Whiskey ist ein schottischer Black Bowmore
Islay, Jahrgang 1964. 35ml kosten 250 Euro,
die ganze Flasche liegt bei 5.000 Euro. Aber
natürlich stehen auch großartige irische auf
legendäre links
Rund um Belfast bieten sich neun Golfplätze
an, durchwegs herrliche Anlagen mit großer Tradition. Der Malone Golf Club etwa,
einer der schönsten Parkland-Clubs der
Region und vom Stadtzentrum aus in rund
30 Autominuten erreichbar, wurde bereits
1895 gegründet. Startzeiten auf der 27-LochAnlage kann man problemlos buchen.
august 2012
85
service || ge winnspiel
?
Was macht eigentlich ...
Sandy Lyle?
A
Obwohl in England geboren, repräsentierte Lyle als Golfer immer
Schottland, wo er auch heute noch seinen Wohnsitz hat. Schon den
Vater, Alex Lyle, hatte es von England ins nördlichere Schottland
verschlagen. Von 1955 an war dieser als Teaching Pro des Hawkstone Park Golf Course tätig. Es war also kein großes Wunder, dass
es den kleinen Sandy schon im zarten Alter von drei Jahren auf den
Golfplatz zog, lag das elterliche Wohnhaus doch noch nicht einmal
40 Meter vom Pro Shop und dem 18. Grün entfernt. Mit 16 gab er
als Amateur sein Debüt bei The Open Championship und gewann
in den Jahren 75 und 77 die Brabazon Trophy, die Englische Open
Amateur Stroke Play Championship. Seine Profikarriere startete
Lyle 1977 – schon ein Jahr später gelang ihm sein erster Sieg bei
den Professionals bei der Nigerian Open und er wurde als Rookie
of the Year mit dem Henry Cotton Award ausgezeichnet. Sandy
Lyle führte drei Mal in seiner Karriere die europäische Geldrangliste, die Order of Merit, an und gewann insgesamt 28 Turniere.
Foto: gettyimages.de
lexander Walter Barr Lyle, genannt Sandy, ist einer der
fabelhaften Fünf, die zwischen 1979 und 1987 für das Team
Europa im Ryder Cup für Furore sorgten und 1985 und
1987 zwei spektakuläre Siege über das Team USA feiern konnten.
Neben Lyle gehören zu diesen „Big Five“ Seve Ballesteros, Nick
Faldo, Bernhard Langer und Ian Woosnam. Was diese Spitzentruppe des europäischen Golfsports neben den Meriten im Ryder
Cup auszeichnete, war, dass jeder Einzelne von ihnen mindestens
einmal einen Major-Titel gewann. Sandy Lyle holte dessen zwei –
1985 The Open Championship und 1988 die U.S. Masters, übrigens
als erster Brite überhaupt!
Obwohl einer der besten und talentiertesten Spieler seiner Zeit,
konnte er nach 1988 jedoch nicht mehr an die großen Erfolge
anknüpfen. Der im letzten Jahr verstorbene Seve Ballesteros sagte
einst über ihn: „Lyle ist das größte, von Gott gegebene Golftalent
in der Geschichte dieses Sportes. Wenn jeder auf der Welt sein
bestes Golf spielen würde, würde Sandy trotzdem gewinnen und
ich Zweiter.“ Mittlerweile zeigt das große Talent allerdings eher
mäßiges Golf. Bei den diesjährigen U.S. Masters scheiterte er am
Cut, genauso wie bei der Mitte Juli gespielten Scottish Open und
auch beim dritten Major der Saison, The Open Championship, war
für den heute 54-Jährigen nach zwei Runden bereits Schluss. Gewinnspiel
Unsere Preisfrage:
Und das können Sie gewinnen:
Sandy Lyle insgesamt auf den ersten
beiden Runden der diesjährigen
The Open Championship auf dem
Kurs Royal Lytham & St Annes ?
Vier Übernachtungen mit Frühstück für Sie und
Ihre Begleitung im Park-Hotel Egerner Höfe in
Rottach-Egern am Tegernsee und ein 7-GängeMenü im Sternerestaurant Dichterstubn. Dazu
je zwei Greenfees pro Person für einen der
umliegenden Golfplätze.
› Wie viele Schläge benötigte
A 158 Schläge
B 146 Schläge
C 164 Schläge
D 176 Schläge
96 gol f t ick er
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Fred König
Autor, lebt in München und ist dem Golfsport sehr verbunden.
Schaut genau hin – auch gerne hinter die Kulissen.
Clubgastronomie: Ein ewiges Dilemma? Auf jeden Fall ist es immer wieder ein
Thema, bei dem oft gemeckert, erfreulicherweise aber auch häufig gelobt wird.
E
in Gastronom aus einem Golfclub
bei München schüttete kürzlich
sein Herz aus: „Egal, was man auf
den Tisch bringt – es schmeckt nicht, die
Portionen sind zu klein und alles ist viel
zu teuer.“ Und ein Restaurantbetreiber
aus dem Raum Frankfurt: „Da geben die
Golfer viel Geld aus für Mitgliedschaften, Reisen oder Ausrüstung. Aber dann
wollen sie in ihrem Clubrestaurant Kaviar oder Scampi zum Bockwurstpreis.“
Die Club-Gastronomie in Deutschland
– eine „Problem-Kulinarik“?
Nach dem Spiel ein
Wiener Würstchen
Gemeckert wird immer, das liegt in
der Natur des Menschen. Deshalb mag
sich der Clubgastronom noch so sehr
anstrengen – die „lukullischen Grundbedürfnisse“ kann er einfach nicht
immer befriedigen, schon gar nicht
zum Kantinenpreis. Eine Rinderlende
für sechsfuffzig auf der Karte rechnet
sich nun mal nicht. Doch ebenfalls
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klar ist: Es gibt Clubrestaurants, die
den Namen nicht verdienen und schon
beim Aufwärmen einer Gulaschsuppe jämmerlich versagen, die für ein
Gläschen „Südtiroler Schädelspalter“
Fantasiepreise verlangen.
Ehrenwerte und bemühte Clubgastronomien leiden darunter, dass manche
golfenden Gäste einfach knauserig sind,
dass sie nach dem Spiel mit Wiener
Würstchen ihren gröbsten Hunger stillen und sich dann später zu Hause das
T-Bone in die Pfanne hauen.
Nun gibt es kulinarische Zwischenzeiten,
in denen man einfach kein Hauptgericht
verzehren mag – außer, in genau diese
Zeiten fällt ein Turnieressen. Da drückt
man, in Anbetracht der bezahlten Turniergebühr, gerne schon mal ein Auge
zu und vertilgt mit großem Genuss das
Fleisch vom Grill, auch wenn es nicht
ganz so zart ist, wie man das gewohnt ist.
Manchmal wird man das Gefühl nicht
los, als gehöre das Nörgeln über die
Gastronomie einfach zum Teil des Clublebens. Wenn man sich schon nicht über
die dramatischen letzten drei Löcher
der eben gespielten Runde unterhält,
dann wenigstens über das Essen. Leserreaktionen
› Unser Thema der letzten
Folge: Du oder Sie beim Golfen?
Ich stelle mir vor, dass ich während eines Fußballspieles vom gegnerischen
Spieler gefoult werde. Der entschuldigt sich mit den Worten: „Entschuldigen Sie bitte, war nicht so gemeint.“
(…) Wenn Golf (…) aus dem elitären
Dunstkreis heraustreten will, dann
sollte auch für unseren Sport gelten,
was allgemein üblich ist: Das Du!
Lutz Jopp
Mein Vorschlag: Bleibt einfach
natürlich. Stellt Euch mit Vor- und
Nachnamen vor, macht noch einen netten Satz dazu, dass es Euch
freut, eine schöne Golfrunde zusammen spielen zu dürfen. Dann
ist es völlig egal, ob man einen
mit „Du“ oder „Sie“ anspricht …
Werner Deil, GC Ruhpolding
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Redaktion GOLF TICKER
Toranas Verlags GmbH An der Schusterinsel 3
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Hintergrund: Konovalov, istockphoto.com
Scampi zum
Bockwurstpreis
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Für manches im Leben wird
es wohl niemals eine App geben.
Der neue Boxster.
Kraftstoffverbrauch (in l/100 km) innerorts 12,2–10,6 · außerorts 6,9–5,9 · kombiniert 8,8–7,7; CO2-Emissionen 206–180 g/km