Roboter hält Lenkungs-Montagelinie im Takt
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Roboter hält Lenkungs-Montagelinie im Takt
Systemhaus des Monats Nr. 6 / Juni 2013 Seite 4 Drei Roboterzellen führen Lenkungsgehäuse, Elektromotor, Antriebseinheit und Rotorwelle zu Roboter hält Lenkungs-Montagelinie im Takt Die Fließfertigung duldet keinen Stau – alles muss dem Linientakt gehorchen. Bei der Herstellung von Pkw-Lenkungen punktet Erhardt + Abt mit eine ausgefeilten Roboterbasierten Zuführanlage. „Eine Montagelinie für Lenkungen ist gespickt mit hochkomplexer Technik und ausgeklügelten Prozessen“, sagt Stefan Erhardt, Geschäftsführer des Kuchener Robotikspezialisten. Daher nehmen die Autokonzerne dafür gerne die Kompetenz erfahrener Maschinenbauer in Anspruch. Einen dieser Montagespezialisten unterstützt Erhardt mit seiner Automationsexpertise: 2009 kam die roboterbasierte Zuführtechnik für Pkw-Lenkungen erstmalig bei einem Automobilkonzern erfolgreich zum Einsatz, jetzt ist der vierte Auftrag eingegangen. „Unsere drei Roboterzellen führen der Montagelinie das Lenkungsgehäuse, den Elektromotor, die Antriebseinheit und die Rotorwelle zu – hochpräzise und vollautomatisch“, skizziert Erhardt die Aufgabe. Und die ist nicht trivial: Die empfindlichen Werkstücke werden verpackt über eine Palettenfördertechnik angeliefert und müssen im engen Zeitfenster Der Roboter greift die mit Werkstücken gefüllten Kleinladungsträger und setzt den Behälter in einer Zentrierstation ab. Der Kuka-Roboter vermisst die Lager der Kleinladungsträger auf den Paletten dazu mit Lasersensoren Steckbrief · Branche: Automobilbranche · Aufgaben der Roboter: Vermes- Vollautomatische Zuführanlage für die Montagelinie millimetergenau gegriffen werden. Jedes Werkstück steckt in einem Formblister. Mehrere dieser Blister sind in 40 mal 60 Zentimeter großen Kleinladungsträgern (KLT) untergebracht, die bis zu einem Meter hoch auf Paletten gestapelt sind. Der Robo- Geht ganz einfach. Wenn man´s kann. Bearbeitung I Handling I Montage I Prüfung I Robotik T E74C52 H 84 NO L O· www.MartinMechanic.com GIE & AUTOMATION Tel. +49 (0) 66-0 Your AGV without magnets, inductive lines or reflectors? ter muss also die Plastikbehälter mit den Bauteilen auf der Palette vermessen und Ladungsträger sowie Werkstücke handhaben. „Der Linientakt beträgt 35 Sekunden, der Takt für die Zuführstationen nur 30 Sekunden. In dieser Zeitspanne muss der Roboter sämtliche Handhabungsaufgaben vollbracht haben“, so Erhardt. Die erste Zelle übergibt die Lenkungsgehäuse aus Aluminium an die Montage. Auf den angelieferten Paletten sind die Blister und KLTs innerhalb einer Toleranz von zehn Millimetern abgestellt. Jeweils vier Formblister mit Gehäusen liegen in einem KLT. „Der Roboter vermisst mit Lasersensoren einen KLT auf der Palette und ermittelt so präzise Lage, Höhe und den Verdrehwinkel der Kiste“, erläutert Erhardt. Auf Basis dieser Daten errechnet der Roboter, wie er seinen Greifer für ein sicheres Fassen des Behälters ausrichtet – und setzt ihn dann auf einer Zentrierstation ab. Diese positioniert die Kiste mit einer pneumatischen Vorrichtung wiederholgenau. Nun entnimmt der Roboter die Gehäuse einzeln aus dem Formblister und legt sie in die Montagelinie ein. Den leeren KLT setzt er auf der Palette ab, die von einer zweiten Fördertechnik ausgeschleust wird. „Die Sicherheit an der Fördertechnik ist durch Schleusen gewährleistet“, erläutert der Ingenieur. „So können wir während des Roboterbetriebs oh- ne Anlagenstillstand die Fördertechnik be- und entladen.“ Das Prozedere wiederholt sich in der zweiten Zuführzelle für die Elektromotoren. Der Roboter nimmt mit einem Drei-Backen-Greifer einen der fünf Elektromotoren vorsichtig im Innendurchmesser aus dem Blister und legt ihn in eine Vorrichtung der Montagelinie ein. „Kritisch wird das Erreichen der Taktzeit immer dann, wenn der Roboter das letzte Werkstück aus dem Behälter entnimmt“, erklärt Erhardt. Sind die fünf Motoren nach zweieinhalb Minuten entnommen, muss der leere Behälter gegen einen vollen ausgetauscht werden. Diese Stresssituation hat er trickreich entschärft: In einer Einzelvorrichtung der Zentrierstation wartet ein Elektromotor. Der Roboter stellt den leeren Behälter zum Abtransport auf die Fördertechnik, lädt die Montageanlage mit dem bereitstehenden Elektromotor – und holt sich erst dann die eine volle Kiste zum Vermessen. In der dritten Zelle liefern zwei Fördereinrichtungen Paletten mit Rotorwellen und Antriebseinheiten bei zwei Robotern ab. Einer packt die Antriebseinheit mit einem Zwei-BackenGreifer an der Zahnstange und fixiert noch eine Gewindemutter auf der Kugelstange. Der andere greift die Rotorwelle mit einem Drei-Backen-Greifer – dann werden die Werkstücke in die Lenkungslinie abgelegt. · · sen von Ladungsträgern auf Paletten, Handhabung von Ladungsträgern und Werkstücken, Zuführung der Werkstücke in die Lenkungslinie Komponenten der Lösung: Roboterzelle, Palettenfördertechnik und Fördertechnik zum Ausschleusen Besonderheit: Handhabung von teilgefüllten Paletten und Ladungsträgern, Ausfallsicherheit im 30-Sekunden-Takt der Automatikstationen Zu Sicherheit wird die Fördertechnik mit optischen Sensoren überwacht. Wird nämlich versehentlich eine Palette in die Zelle transportiert, die höher als einen Meter beladen ist, droht eine Kollision. Die Sicherheitstechnik schlägt dann rechtzeitig Alarm. Intelligent reagiert die Zuführungsanlage auch auf teilgefüllte Paletten und KLTs: Erkennt der Roboter keinen Behälter, verfährt er nach einer ausgeklügelten Strategie zur nächsten Position – bis er fündig wird. Das gleiche Verfahren wendet der Roboter bei teilgefüllten Behältern an: Systematisch prüft er eine Position nach der anderen, bis sein Greifer ein Werkstück entdeckt. Erhardt + Abt Automatisierungstechnik GmbH www.erhardt-abt.de Your vehicle, our navigation. ANT navigation Schwenkeinheiten Werkzeugmaschinen-Automation Dämpfer macht den Unterschied SüddeutschlandVertrieb gestärkt Localizes and controls the vehicle Manages the missions Uses safety laser scanners ANT localization Localizes the vehicle Uses safety laser scanners Schwenkeinheit aus der Serie MSF ANT lite Localizes and controls the vehicle Uses regular laser scanners PSE-C, 1015 Lausanne - Switzerland - www.bluebotics.com Mit den Schwenkeinheiten von Sommer-Automatic lässt sich eine große Bandbreite an Lasten und Werkstückgrößen bewegen. Deren Besonderheit liegt nicht nur in ihrem guten Preis/ Leistungsverhältnis oder ihrer hohen Lebensdauer (mehr als 50 Millionen Zyklen ohne Wartung), sondern vor allem in den eingesetzten selbst entwickelten Wendelnut-Dämpfern, die in eigener Fertigung produziert werden. Eine einzige Dämpfervariante reicht hier für alle Werkstückgewichte aus, während bei fast allen Wettbewerbern die Dämpfer an die Werkstückgewichte angepasst werden müssen. Das zwingt die Anwender dazu, sich schon beim Kauf einer Schwenkeinheit auf die Werkstückgewichte und damit auf einen Dämpfer festzulegen. Sollen mit der Schwenkeinheit größere Werkstücke bewegt werden oder die Schwenkzyklen ändern sich, müssen die Dämpfer ausgetauscht werden. Sommer-Automatic GmbH www.sommer-automatic.com Der österreichische Werkzeugmaschinen-Automatisierer Promot setzt seinen Expansionskurs fort und baut die seit Anfang des Jahres bestehende Niederlassung in Ostfildern bei Stuttgart aus. Der Maschinenbautechniker Alexander Illi (39) ist dort nun gemeinsam mit Sven Fischer für den Verkauf und die Kundenbetreuung vor Ort verantwortlich. Nach Nordrhein-Westfalen ist Ostfildern die zweite Vertriebsniederlassung in Deutschland. So wollen die Österreicher mit ihrem Modulbaukasten für Portalroboter und Roboterzellen den deutschen Markt offensiv bearbeiten. Promot Automation GmbH www.promot.at