Heidi2

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Heidi2
DIE GESCHICHTE
«Heidi – Das Musical» zeigt, wie eng das Leben der Zürcher Autorin Johanna
Spyri mit ihrer Romanfigur Heidi verwoben ist.
So eng, dass die Leben dieser zwei Menschen parallel inszeniert werden. Als
Frau des Stadtschreibers von Zürich pflegte Spyri ihren schwerkranken Sohn
Bernhard und begann dabei, ihm die Heidi-Geschichte zu erzählen, welche
sie im Verlaufe der Zeit Stück für Stück weiter entwickelte. Am Sterbebett
ihres Sohnes musste sie ihm versprechen, die Heidi-Geschichte
niederzuschreiben.
Die «Geburtsstunde» der Geschichte über Heidi ist die Tuberkulose-Erkrankung von
Johanna Spyris Sohn Bernhard. Während Bernhard im Krankenbett liegt, wird Heidi
zu ihrem Grossvater – dem Alpöhi – in eine Alphütte oberhalb von Maienfeld
gebracht. So wie Heidi in der Natur auflebt und die Herzen seines Umfeldes erobert,
beginnt sich auch der Gesundheitszustand von Bernhard zu bessern. Er entscheidet
sich zur Fortsetzung seiner Studien in Leipzig. Heidi hingegen wird schonungslos
ihrem geliebten Umfeld entrissen und nach Frankfurt gebracht, um Klara – der
gehbehinderten Tochter des Hauses Sesemann – eine Freundin zu sein sowie um die
Anstandsregeln im Haus der Gouvernante Frl. Rottenmeier kennen zu lernen.
Dieser Bruch mit dem gewohnten Leben führt bei Heidi zu unermesslicher Trauer.
Gleichzeitig leidet Johanna Spyri über den Weggang ihres geliebten Sohnes.
Bernhard lebt in der Fremde auf, er schmiedet sogar Hochzeitspläne. Doch die
Krankheit will es anders. Stark geschwächt und auf Hilfe angewiesen, kehrt er ins
Haus seiner Mutter zurück. Dort ringt er seiner Mutter das Versprechen ab, die
Geschichte von Heidi niederzuschreiben. Die zunehmende Schwächung Bernhards
steht im Kontrast zu den wachsenden Kräften und zur völligen Genesung Klaras in
der Heidigeschichte.
Das von Heimweh stark gezeichnete Heidi, welches vor Sehnsucht bereits
nachtwandelt und so das Haus Sesemann in Angst und Schrecken versetzt, gibt
ihrer Schöpferin die Kraft und reicht ihr symbolisch den Stift, die Geschichte von
Heidi niederzuschreiben und zu einem positiven Ende zu bringen. So schliesst sich
der Kreis mit einem überglücklich nach Hause zurückkehrenden Heidi und einer tief
bewegten Johanna Spyri. Glücklich, ihrem einzigen Kind den letzten Wunsch erfüllt
zu haben, hält Johanna Spyri die ersten druckfrischen Exemplare von «Heidi» in
Händen.