Säbelrasseln in der Ukraine
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Säbelrasseln in der Ukraine
Säbelrasseln in der Ukraine Seit Wochen behaupten die westlichen Politiker, dass die Ukraine nicht der NATO beitreten wird und sie es nicht vorhaben, Waffen und militärische Ausrüstung an die Regierung in Kiew zu liefern und sich damit aus dem Konflikt im Südosten der Ukraine fernhalten wollen. Leider sagen unsere Politiker das eine, und in Wirklichkeit machen sie ganz was anderes. Die Doppelzüngigkeit und Maßstäbe doppelter Standards der westlichen Politiker sind uns schon längst bekannt. Zur Erinnerung: Am Vorabend des NATO-Bombenkrieges gegen die BR Jugoslawien 1999 lag im deutschem Verteidigungsministerium ein Bericht vor, in dem es hieß, dass es keine humanitäre Katastrophe im Kosovo gäbe. Ungeachtet davon, haben die NATOFlugzeuge am nächsten Abend Jugoslawien bombardiert. So ähnlich verhalten sie sich auch jetzt im ukrainischen Konflikt. „In Saporoschschje militärische Transportflugzeuge der NATO gelandet“ – melden die Informationsquellen der selbsternannten Republiken von Donezk und Lugansk. Nach ersten Informationen ist die Schließung der internationalen Flughäfen in Charkow, Dnepropetrowsk und Saporoschje mit der Landung und Entladen der NATO-Flugzeuge von Typ „Herkules“ verbunden. Unmittelbar nach der Entscheidung der ukrainischen Regierung, mehrere Flughäfen im Land, angeblich aus Sicherheitsgründen zu schließen, sind auf diesen Flugplätzen Militärmaschinen der NATO-Staaten gelandet. Die Entscheidung der ukrainischen Regierung über die Schließung von internationalen Flughäfen in drei großen ukrainischen Städten ist am 13. Dezember um 23:00 Uhr in Kraft getreten. „Eine halbe Stunde später sind jedoch zwei Transportflugzeuge aus den USA in Saporoschje gelandet. Zwei Stunden später landeten zwei weitere Flugzeuge vom Typ „Herkules“ auf diesem Flughafen. Aus diesen Militärmaschinen wurden Waren in Boxen entladen.“ Es wurde aber nicht gesagt, um welche Art von Sendung es sich dabei gehandelt habe. Der Informationsdienst der selbsternannten Republiken von Donezk und Lugansk weist auch darauf hin, dass seit Ende November am Flughafen von Saporoschje Türme für die Luftabwehr gebaut wurden. Es wird weiter behauptet, dass in der Stadt Tschuguew in der Region von Charkow, weniger als 40 Kilometer von der russischen Grenze entfernt, zahlreiche NATO-Soldaten gesehen wurden. „Die Soldaten, etwa fünfzig Mann mit NATOAbzeichen, sagten in polnischer Sprache, dass sie nicht fotografiert werden wollen“ – berichteten die Zeugen. Am Samstag, dem 13. Dezember, wurden drei ukrainische Flughäfen auf Befehl von der staatlichen Luftfahrtbehörde der Ukraine geschlossen, werden aber weiter für militärische Zwecke benutzt. Der Grund für die Einführung dieser Maßnahmen der ukrainischen Behörden war, um angebliche Terroranschläge zu verhindern. Von diesen Flughäfen werden bis auf Weiteres keine zivile Flüge abgefertigt und folgte zuvor der Aufruf der ukrainischen Medien, alle Bürger, die von diesen Flughäfen einen Flug angemeldet und gebucht haben, sollten sich umgehend melden, um ihre Flugtickets umzutauschen oder eine Rückerstattung zu beantragen. In der ukrainischen Krisenküche wird also ordentlich gerührt. Was genau, wissen vermutlich nur die Drahtzieher des Krieges. Als erfahrener Kriegsreporter genieße ich diese Meldungen mit viel Vorsicht, aber eines kann ich schon jetzt sagen: Sollten die USA wirklich Waffen in die Ukraine liefern, dann wäre Russland gezwungen, seine Truppen in der Ukraine aufzustellen, bevor das Risiko zu groß werden könnte. Auf diese Gefahr haben auch einige linke Abgeordnete im ukrainischen Parlament hingewiesen, nach der Entscheidung des US-Senats, die Waffenlieferung in die Ukraine zu genehmigen. Im russischen Parlament wurde ebenfalls diese Entscheidung des US-Senats scharf kritisiert: „Das ist eine sehr gefährliche Entscheidung, und wenn das vom Präsidenten Barack Obama unterzeichnet wird, wird Russland gezwungen sein, mit geeigneten Maßnahmen zu reagieren. Es ist durchaus möglich, dass der Präsident Wladimir Putin der Armee den Befehl erteilt, in die Ukraine einzumarschieren. Wir können schließlich nicht warten, bis die Ukraine voll bewaffnet und sehr gefährlich sein wird“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Partei Gerechtes Russland, Mikhail Ermelianov. Ermelianov wies darauf hin, dass diese Entscheidung des USSenats als Versuch des internationalen militärischen Angriffs auf Russland zu sehen ist. „In einigen Jahren wird die Ukraine ein Land mit verarmter und hungernder Bevölkerung sein und mit einer antirussischen Regierung, die diese Menschen lehren wird, Russland zu hassen. Sie werden bis an die Zähne bewaffnet sein, was immer mehr Raum für Konflikte schaffen wird.“ Ich persönlich glaube nicht an dieses düstere Szenario und bin überzeugt, dass es zu keinem Krieg zwischen Ukraine und Russland kommen wird. Ukraine wird trotz der Waffenlieferungen aus dem Westen keine Kraft haben, einen Krieg gegen Russland zu beginnen. Die NATO würde sich hüten einzugreifen, weil das eine globale Apokalypse bedeuten könnte. Nach einiger Zeit wird die Ukraine definitiv die Souveränität über einige Teile des Landes verlieren. Der Rest, was von der Ukraine noch übrig bleibt, wird stumm zu den Heuchlern im Westen schauen, die wiederum nicht länger ein Interesse an dem haben werden, was von der Ukraine noch übrig geblieben ist. Am Ende wird das ukrainische Volk in Armut bleiben; von Russland abgelehnt und von der EU nicht akzeptiert. Wir haben uns bis heute nie ernsthaft gefragt, welches Interesse die USA und die EU in der Ukraine haben. Dabei denken wir sofort an die weitere Ausdehnung der NATO im Osten, um sich in der Nähe der russischen Grenze anzusiedeln. Diese These stimmt, aber nur zum Teil. Der wahre Grund des Krieges in der Ukraine ist der Zugang zum fruchtbarsten Land der Welt, um dort die GVO, die gentechnisch veränderten Organismen bzw. Pflanzen zu säen. Ein ukrainischer Gürtel mit schwarzer Erde ist wahrscheinlich die fruchtbarste Erde auf unserem Planeten. Dieses Land wurde seit langem als „Kornkammer Europas“ bezeichnet, so dass die internationale Agrarindustrie jede Möglichkeit sucht, um dieses Land unter seine Kontrolle zu bringen. Die Kombination aus der jetzigen wirtschaftlichen Katastrophe und einem korrupten Regime in Kiew ist eine ausgezeichnete Gelegenheit für Monsanto, ein US-Konzern für die Erzeugung von gentechnisch veränderten Pflanzen, große Landflächen in der Ukraine für den Anbau von GVO zu erwerben. Unter anderem ist der Konflikt in der Ukraine auch mit der Ausbeutung der natürlichen Ressourcen verbunden. Dazu gehören Uran und andere Mineralien, vor allem aber der ukrainische fruchtbare Boden. Das Land ist weltweit auf dem dritten Platz in der Ausfuhr von Getreide und der fünftgrößte Exporteur von Weizen. Dieser Kampf ist nichts Neues. Mehr als 1,6 Millionen Hektar (fast so groß wie die Fläche des US-Staates New Jersey) ist bereits an Ausländer verkauft. Die größten Kunden sind Unternehmen aus Luxemburg, Zypern (vielleicht als Deckmantel für russische oder ukrainische Oligarchen) und Frankreich. China hat bereits 2013 einen Vertrag über den Kauf von mehr als 3 Millionen Hektar, etwa so groß wie Belgien, also rund fünf Prozent der gesamten Ackerfläche in der Ukraine, unterschrieben. Bei der jetzigen pro-amerikanischen Regierung in Kiew gibt es ernsthafte Zweifel an der endgültigen Verwirklichung dieses Vertrages. Mit dem faschistischen Regime in Kiew, das zu den USA tendiert, ist der Weg für die internationale Agrarindustrie geöffnet. Bisher waren die ukrainischen Gesetze und Bestimmungen ein Hindernis für Unternehmen wie Monsanto, aber unter starkem Druck der Weltbank, des Internationalen Währungsfonds und mit Hilfe von „Beratern“ in Washington wird das extrem rechtsgerichtete Regime in Kiew dies bald ändern. Im Prinzip haben die ukrainischen Gesetze den Einsatz von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) nicht erlaubt, aber in dem Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union steht jetzt ein Artikel, der besagt, dass „beide Seiten bei dem Ausbau und Anwendung der Biotechnologie zusammenarbeiten müssen“. Dieser Artikel wird nun für die Umsetzung der GVO in der Ukraine eingesetzt. Ihr Marko Jošilo