Referat: Heinrich Böll, Billard um halb zehn

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Referat: Heinrich Böll, Billard um halb zehn
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Referat:
Heinrich Böll, Billard um halb zehn
Der Autor:
(1959)
Heinrich Böll wurde am 21.12.1917 als Sohn eines Bildhauers in
Köln geboren. Nach seinem Abitur machte er eine Buchhandelslehre.
1938/39 leistete er Arbeitsdienst, danach war er 6 Jahre Infanterist.
Später kam er in amerikan. Kriegsgefangenschaft. 1945 kehrte er
nach Köln zurück und begann mit dem Studium der Germanistik.
Nebenbei arbeitete er als Hilfsarbeiter in der Tischlerei seines
Bruders später als Behördenangestellter. Ab 1947 veröffentlichte er
Romane, Satire, Kurzgeschichten und Hörspiele. Seit 1951 wurde er
als freier Schriftsteller angesehen. Im gleichen Jahr gewann er auch
den Preis der “Gruppe 47” ,dann 1967 den Büchner-Preis und 1972
den Nobelpreis für Literatur. Ausserdem war Böll Präsident des
bundesdeutschen und des internationalen PEN-Clubs (Poets,
Essayists, Novellists).
Er war einer der bedeutendsten deutschen Erzähler der
Nachkriegszeit. Böll begann seine Karriere mit satirischen Anklagen
gegen den Krieg und wurde zum katholischen, zeitkritischen
Moralisten der Restauration und der Wohlstandsgesellschaft. Seine
bekanntesten Werke sind u.a. : “Wo warst du, Adam ?” (1951)
“Ansichten eines Clowns” (1963)
“Gruppenbild mit Dame” (1971)
und
“Die verlorene Ehre der Katharina Blum” (1974)
Heinrich Böll lebte seine letzten Jahre in Merten und Langenbroich ,
wo er am 16. Juli 1985 starb.
Das Buch:
Das Buch erschien 1959. Es ist recht schwer zu lesen, aber nicht der
Sprache wegen, sondern wegen den vielen Zeitsprüngen ,die die
Handlung macht(von Gegenwart in die Vergangenheit und zurück).
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Die Personen:
Heinrich Fähmel: 80ster Geburtstag
Robert Fähmel: sein Sohn
Joseph Fähmel: Enkel des Heinrich Fähmel
Hugo
: Portier in Hotel Prinz Heinrich
Inhalt:
Heinrich Böll beschreibt in seinem Buch, das Leben der
Familie Fähmel über drei Generationen hinweg. Die
Zeitspanne ist von 1907 - 1958.
Die äußere Handlung beschreibt einen einzigen Tag im Jahr
1958 und zwar den 80sten Geburtstag von Heinrich Fähmel.
Robert Fähmel, der wie auch er ein Architekt ist und ein
Architektenbüro besitzt, wird von seinem Vater Heinrich als
liebenswürdig, höflich, intelligent, und korrekt
charakterisiert. Die ganze Handlung wird meist aus der
Sicht von Robert Fähmel bertrachtet. Auf dieser Tatsache ist
der eigentlich wichtige Teil des Romans aufgebaut. So
erfährt man nämlich, dass er so seine Gewohnheiten hat wie
jeden Morgen in die Messe zu gehen, danach Frühstück um
eins im “Löwen” zu Mittag zu essen. Zu seinen
Gewohnheiten gehört auch , dass er täglich von halb zehn bis
elf im Hotel Prinz Heinrich mit dem Hotelboy namens Hugo
Billard spielt. Eine Gewohnheit ist es auch, dass sich die
zwei immer Geschichten aus ihrer Vergangenheit erzählen.
Zuerst berichtet Robert von seinem Vater der als junger
Architekt den Auftrag bekommen hat die Abtei St. Anton zu
entwerfen und zu bauen. Man erfährt wie sein Vater sich
gefreut hatte solch eine grosse Aufgabe zu bekommen,
obwohl es doch seine erste Arbeit als Architekt werden
sollte. Später erzählt Robert, von seiner Zeit im Krieg, als er
Sprengmeister war (Sprengmeister deshalb, weil er die
Statik beherrschte die man zum Sprengen auch braucht und
im Krieg ja keine Architekten gebraucht werden) und wie er
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am letzten Tag des 2.Weltkrieges, also im Jahre 1945 die
Abtei, die sein Vater gebaut hatte auf Befehl eines
verrückten Generals sprengen musste. Zuletzt erfährt man
noch von seinem Sohn Joseph, der ebenfalls die Tradition der
Familie fortsetzt, da er auch Architekt ist. Dieser ist am
Wiederaufbau der Abtei beteiligt. Doch er gerät dabei in
einen Konflikt mit seiner Vergangenheit und sich selbst, da
er bei der Besichtigung der Überreste der Abtei die Zeichen
seines Vaters findet die er bei der Sprengung benutzt hat.
Deshalb kündigt er seinen Auftrag und will den
Architektenberuf aufgeben. Der Roman endet mit der
Geburtstagsfeier des Heinrich Fähmel.
Interpretation:
Heinrich Böll verwendet in seinem Roman mehrmals die
Begriffe “Das Sakrament des Lammes” und “Das Sakrament
des Büffels”. Mit dem Lamm stellt er den autonom
denkenden Einzelnen, und mit dem Büffel die
opportunistische Mehrheit dar. Im Buch wirft die Tatsache
,dass die Familie Fähmel Erbauer und Zerstörer zugleich ist
eben diesen Grundkonflikt, des frei Denkenden und des
leicht beeinflussbaren Menschen auf. So erkennt man im
Roman deutlich, dass Robert Fähmel zur opportunistischen
Mehrheit gehört, da er einfach ,unüberlegt und völlig
unnötig auf den Befehl des verrückten Generals die Abtei
seines Vaters sprengt. Ich glaube dass Böll das Thema aufs
Papier bringt, da er selber den 2. Weltkrieg miterleben
musste und gesehen hat wie die Leute mitgerissen wurden
von der Mehrheit und kein freies Denken erlaubt war. Ich
möchte sogar weitergehen und behaupten, dass Böll sich
selber als Heinrich Fähmel beschreibt.
Dafür würden einige Aspekte sprechen ,z.B. wäre da die
Namensgleichheit Heinrich Böll !" Heinrich Fähmel, oder
die Tatsache, dass Fähmel genauso wie Böll miterleben
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musste (Fähmel sogar in der eigenen Familie) wie
opportunistisch die Menschen sich unter Hitler verhalten
haben oder allgemein wie ,manche Leute sich einfach von
etwas mitreissen lassen und dabei gar nicht merken was sie
eigentlich tun. Ich glaube ,das das ist die Kernaussage ist die
Böll mit diesem Roman rüberbringen will.