Das Norovirus
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Das Norovirus
Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung ........................................................................................................................... 2 2. Wissenschaftliche Erkenntnisse ......................................................................................... 3 3. Verlauf der Epidemie.......................................................................................................... 7 3.1 Darstellung des tatsächlichen Verlaufs ......................................................................... 9 3.1.1 Erkrankungen ........................................................................................................ 9 3.1.2 Neuerkrankungen .................................................................................................10 4. Modelle der möglichen Bekämpfung am KSW ...................................................................11 4.1 Verlauf ohne Massnahmen ..........................................................................................11 4.2 Verlauf bei Händewaschen mit Alkohol ........................................................................12 4.3 Verlauf mit Isolation .....................................................................................................13 5. Problematik Isolation .........................................................................................................15 6. Gedankliche Modelle.........................................................................................................17 7. Fazit..................................................................................................................................19 8. Quellenverzeichnis............................................................................................................20 9. Anhang .............................................................................................................................21 1 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie 1. Einleitung Über das letzte November-Wochenende des Jahres 2004 erkrankten am Kantonsspital Winterthur (KSW) rund zweihundert Patienten und Mitarbeiter an Brechdurchfall. Dies stellt für ein Akutspital mit einer Kapazität von 500 Betten ein grosses Problem dar, welches auch von der Spitalleitung als Krisensituation eingestuft wurde. Es stellte sich heraus, dass eine Norovirus-Epidemie ausgebrochen war. Die Schweizer Medien sprachen vom Winterthurer Virus und befürchteten das Schlimmste. Der Norovirus wurde gar zur Imagefrage für das Spital. Die vorliegende Semesterarbeit untersucht die Auswirkungen einer Epidemie auf ein Akutspital und beleuchtet Wirkung und Verhältnismässigkeit der Massnahmen, die am KSW getroffen wurden, um das Virus zu bekämpfen. Im Speziellen stellt sie die Massnahme der Isolation der Desinfektion gegenüber. In Zusammenarbeit mit dem Spitalhygieniker am KSW schliesslich wurde untersucht, wie gefährlich das Virus wirklich war. Zunächst wird Grundwissen vermittelt. Dabei beleuchtet die Arbeit den aktuellen Forschungsstand zum Norovirus anhand von Fachliteratur. Ein weiterer Teil der Arbeit zeigt den Verlauf der Epidemie am KSW auf. Dies aus der Perspektive des Spitalhygienikers. Danach werden verschiedene theoretische Ansätze eines möglichen Verlaufs jenseits der Realität geprüft. Am Rande wird ausserdem der empirische Verlauf auch am Forschungsstand gespiegelt. 2 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie 2. Wissenschaftliche Erkenntnisse Allgemein Das Norovirus wurde erstmals im Jahre 1968 in Norwalk, Ohio, USA registriert. Es wurde 1972 durch eine Untersuchung mittels Elektronenmikroskop1 entdeckt und auf Grund dieser beschrieben. Familie Das Norovirus, auch Norwalk-like-virus, gehört zur Familie der Caliciviridae-Viren. Diese Virenfamilie verdankt ihren Namen deren Form. Caliculus ist aus dem Lateinischen und bedeutet kegelförmig. Die Caliciviren haben eine Einbuchtung wie sie eine Tasse aufweist. In der Struktur ist ein David-Stern zu sehen, welcher aber beim Norovirus nicht sichtbar ist. In die Gruppe dieser Viren gehört auch noch das Sapporovirus, welches ähnliche Symptome wie das Norovirus hervorruft. Sie unterscheiden sich in der Stärke der Symptome welche beim Sapporovirus leicht ausfallen, und der Risikogruppe. Beide Erreger betreffen den MagenDarm-Trakt. Daneben gehören zur Familie der Caliciviridae auch tierspezifische Viren. Neu wurden Noroviren spurenweise auch in Tierkot entdeckt. Nähere Erkenntnisse zur Übertragung Mensch und Tier sind aber noch nicht bestätigt. Zurzeit Elektronenmikroskopische Aufnahme des Norovirus ist nur der Mensch als Wirt bekannt. Stand der Forschung Das Norovirus ist nur beschränkt erforscht. Das grösste Problem und gleichzeitig der Grund sind, dass die Caliculusviren nicht zu züchten sind. Auch das Nachweisen im Labor ist sehr aufwendig und kostspielig. Viele Ursachen und Zusammenhänge sind von den Forschern bis heute nicht erwiesen, sonder stützen sich nur auf Vermutungen. Das Norovirus und ein weiteres Familienmitglied 1 Elektronenmikroskop: Ein Mikroskop, welches das Innere oder die Oberfläche einer Probe mit Elektronen abbilden kann. 3 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie Vorkommen Das Norovirus kommt weltweit und in allen Jahreszeiten vor. Am häufigsten tritt es infolge schlechter Hygiene in der Dritten Welt auf. Auf der nördlichen Erdhalbkugel wird es, vor allem in Spitälern, zwischen Oktober und Mai am häufigsten registriert. Die entsprechenden Symptome treten am meisten in Verbindung mit Noroviren auf. Nach Einschätzungen der WHO2 werden die meisten Ansteckungen mit dem Norovirus durch infizierte Lebensmittel verursacht. Andere Quellen gehen jedoch davon auf, dass das Norovirus am Häufigsten in Spitälern, und dabei direkt von Mensch zu Mensch übertragen wird. Meldepflicht In der Schweiz besteht, im Gegensatz zu Deutschland, keine gesetzliche Meldepflicht. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) bittet jedoch die Ärzteschaft, jedes gehäufte Auftreten von Symptomen, denen ein Norovirus zu Grunde liegen könnte, dem zuständigen Kantonsarzt zu melden. Symptome und Spätfolgen Die Hauptsymptome sind Übelkeit, plötzlich auftretendes Erbrechen und wässriger, unblutiger Durchfall mit Bauchkrämpfen. Diese Gastroenteritis3 wird begleitet von einem ausgeprägten Krankheitsgefühl, Kopfschmerzen, leicht erhöhter Temperatur und Gliederschmerzen. Nach etwa 24 bis 72 Stunden klingen diese Symptome ab. Als Komplikation kann bei ältern Menschen und Kleinkindern eine Störung des Elektrolyt- und Wasserhaushaltes4 auftreten, was behandelt werden muss. Spätfolgen sind keine bekannt. Inkubationszeit und Ansteckungspotential Die Inkubationszeit des Norovirus beträgt ein bis drei Tage. Ansteckend ist ein Patient ab Ausbruch der ersten Symptome. Die Dauer der Übertragungsfähigkeit variiert zwischen drei Tagen und zwei Wochen nach dem abklingen der Krankheit. Das Virus ist hoch ansteckend, dies weil die geringe Menge von 10-100 Viren genügen um einen Menschen erkranken zu lassen. Erleichtert wird die Ansteckung durch die hohe Konzentration der Viren in den Fäkalien und das langzeitige Vorhandensein in diesem. Dazu erschweren die schlechten Desinfektionsmöglichkeiten das Eindämmen der Erreger. 2 WHO: Weltgesundheitsorganisation (World Health Organisation) Gastroenteritis: Magen-Darm-Infektion mit akutem Brechdurchfall Elektrolyt- und Wasserhaushalt: auch Salzhaushalt genannt; Teil des menschlichen Stoffwechsels, der Nährstoffkonzentration im Blut und in der Lymphe reguliert 4 3 4 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie Übertragungsweg Übertragen wird das Virus über den Stuhl und das Erbrochene. Dies geschieht, wenn die Ausscheidungen an die Hände, und diese dann ohne genügendes Waschen wieder in den Mund gelangen. Dies wird als Hand-Mund-Kontakt bezeichnet. Man vermutet, dass es sich teilweise auch aerogen, das heisst über die Luft, verbreiten kann. Dies kann mittels Tröpfchenbildung beim Erbrechen geschehen. Auch über Lebensmittel sowie direkt und indirekt durch Wasser können die Viren übertragen werden. Zum Beispiel über Salat, welcher mit infiziertem Wasser gewaschen wurde. Ein grosses Übertragungspotential bergen Muscheln, welche in verseuchtem Wasser leben, in sich. Die Erreger werden in das Muschelfleisch aufgenommen und schliesslich an den Menschen beim Verzehr dessen weitergegeben. Risikogruppen Das Norovirus infiziert Menschen aller Altersgruppen. Das Sapporovirus jedoch, welches ähnliche Symptome wie das Norovirus hervorruft und zur selben Virusgruppe gehört, infiziert hauptsächlich Kinder. In Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen, Kindergärten und Spitälern kommt es jedoch regelmässig zu Epidemien5 über mehrere Wochen. Risikofaktoren für eine Epidemie sind die gemeinsame Nutzung von sanitären Anlagen und eine mögliche Verseuchung von Essen durch Fäkalien oder Erbrochenes. Spitäler weisen dabei ein erhöhtes Risiko auf, weil infizierte Personen die Einrichtung nicht verlassen und alle Patienten meist über längere Zeit den Tag und auch die Nacht über im Spital bleiben. Der Kontakt zwischen Virusträgern und nicht infizierten Personen ist also intensiver, als in anderen Gemeinschaftseinrichtungen. Immunität Eine einmal angesteckte Person ist nur eine beschränkte Zeit6 immun. Dies ist ein weiterer Erklärungsansatz für die meist epidemieartigen Ausbreitungen. Man vermutet, dass die Ansteckungs-Anfälligkeit eines Menschen genetisch begründet werden kann. Die Immunität ist auch deshalb nicht gewährleistet, weil die Noroviren sehr viele Varianten besitzen und sie sich immer weiter entwickelt. 5 6 Epidemie: Zeitlich und örtlich begrenztes, aber massenhaftes Auftreten einer Krankheit. Je nach Quelle variiert die Zeit zwischen drei Wochen und sechs Monaten 5 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie Behandlung Das Virus an sich kann nicht bekämpft werden. Schulmedizinisch können nur die Symptome behandelt werden. Im Normalfall sind die Symptome jedoch nicht derart stark, dass eine ärztliche Behandlung nötig wird. Ist der Brechdurchfall besonders stark, entsteht ein hoher Flüssigkeitsverlust. Patienten sollten deshalb allgemein möglichst viel trinken. Insbesondere bei Kleinkindern und älteren Menschen kann der Flüssigkeitsverlust eine Störung des Elektrolyt- Wasserhaushaltes7 verursachen. Diese Komplikation muss unbedingt ärztlich behandelt werden. Als zentrale Massnahme dabei wird dem Patienten eine mit Elektrolyten versetzte Flüssigkeit, meist eine Infusion von Ringerlösung8, zugeführt. Prävention Eine sorgfältige Hygiene ist der beste Schutz, da das Norovirus durch Schmutzinfektion (also über Erbrochenes und Fäkalien) übertragen wird. Händeschütteln mit Kranken sollte man daher vermeiden. Überhaupt sollte Hand-Mund-Kontakt möglichst eingeschränkt werden. Häufiges Händewaschen schützt. Desinfektionsmittel auf Alkoholbasis können das Virus nicht abtöten9. Es kann jedoch mit Wasser und Seife abgewaschen werden. Da das Virus eine hohe Umweltresistenz aufweist bergen auch Gegenstände ein Infektionsrisiko. Oberflächen können durch hohe Dosen von Bleichmitteln (Chlor) desinfiziert werden, was besonders im sanitären Bereich sinnvoll ist. Das angriffige Chlor ist jedoch nicht für alle Oberflächen geeignet und für Menschen giftig. In Spitälern und ähnlichen Gemeinschaftseinrichtungen, sollten infizierte Patienten möglichst schnell isoliert werden. Auch Nahrungsmittel und Wasser können Virusträger sein. Das Virus überlebt in gefrorenem Essen und Wasser und hält Temperaturen bis zu 60 Grad Celsius aus. Im Umgang mit Nahrungsmitteln sind allgemeine Hygienevorschriften deshalb unbedingt einzuhalten. 7 siehe Fussnote 4 Ringerlösung: Infusionslösung, die mit Nährstoffen versetzt ist. Wird bei isotoner Dehydration (Austrocknung mit Nährstoffverlust) und zum Auflösen von Medikamenten verwendet. 9 Das Kantonsspital Winterthur desinfizierte aber mit einer 80 bzw. 96% Alkohollösung. Hier gibt es einen Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Siehe dazu Fazit S. 19 6 8 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie 3. Verlauf der Epidemie Am Samstag, den 27. November wurde dem Hygieniker des Kantonsspitals Winterthur, Dr. Reinhard Zbinden, telefonisch mitgeteilt, dass mindestens zwanzig Patienten der Chirurgischen Klinik an einem Brechdurchfall litten. Der Fachmann in Mikrobiologie klärte ab, ob allenfalls eine bakterielle Verunreinigung im Essen die Ursache dafür sein könnte, konnte dies jedoch nach kurzen Recherchen ausschliessen. Andere Spitäler im In- und Ausland hatten zu jener Zeit ähnliche Probleme. Über weite Teile Europas war nämlich eine Norovirus-Welle hereingebrochen. Die Vermutung Zbindens, dass es sich bei der Epidemie am KSW auch um den Befall eines Norovirus handeln könnte, lag also nahe und wurde wenige Tage nach Ausbruch durch das Institut für Medizinische Virologie bestätigt. Indessen verbreitete sich die Magendarmgrippe in Windeseile im ganzen Haus. Nur drei Tage später, am Dienstag der ersten Woche, litten im ganzen Haus insgesamt 207 Personen an Brechdurchfall, zehnmal mehr als noch am Samstagabend. 59 Patienten oder Mitarbeiter waren allein an diesem einen Tag Opfer des lästigen Virus geworden. Es ist anzunehmen, dass das Virus von aussen ins Winterthurer Spital gelangt war. Zbinden schliesst dies aus Rückmeldungen aus der Bevölkerung sowie anhand von sechs Patienten, die am Samstag, 27. November – dem Epidemiestart – bereits infiziert eingeliefert wurden. Sofort wurden durch den Leiter der Spitalhygiene Massnahmen angeordnet, um weitere Übertragungen zu verhindern. Die wichtigste ist dabei die konsequente Desinfizierung der Hände mit einer achtzigprozentigen Alkohol-Lösung. Dabei werden die Hände während zwei Minuten mit Alkohol eingerieben. Zbinden glaubt, das peinliche Einhalten dieser Regel mache drei Viertel des Erfolgs im Kampf gegen das Virus aus. Studien dazu belegen, dass sich rund 40 Prozent des medizinischen Personals im Normalfall nicht an die Standardvorschrift des regelmässigen Händewaschens hält. Zbinden räumt ein, wäre dies nicht der Fall, hätte die Epidemie nicht so heftig starten können. Bei Pflegearbeiten wurde das Personal weiter angewiesen, Einweg-Handschuhe zu tragen. Erkrankte Noro-Patienten stellte man unter Quarantäne, indem man sie isoliert lagerte. Die restlichen Patienten wurden angewiesen, wenn immer möglich auf Besuch zu verzichten, und sich im Spital nur soweit zu bewegen, wie unbedingt nötig. Sämtliche dieser Massnahmen wurden getroffen, um die weitere Verbreitung des Virus am Spital direkt zu bekämpfen. Flankierend beschloss die Spitalleitung, gewisse Teil-Kliniken des KSW zu schliessen. Das heisst, es wurden keine neuen stationären Patienten mehr aufgenommen, was insofern hilfreich war, als man dadurch die Isolierung der Erkrankten besser gewährleisten konnte. Als das Virus nämlich ausbrach, hatte man keine freie Betten- und Zimmer-Kapazitäten mehr, um die Noro- 7 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie Patienten gesondert lagern zu können10. An einen Normalbetrieb, war zu diesem Zeitpunkt so oder so nicht zu denken. Der Betrieb des Spitals war nämlich stark eingeschränkt, da eine Vielzahl des Personals am Virus erkrankt zuhause bleiben musste. Die Summe aller Massnahmen griff schliesslich ziemlich umgehend. Bereits vier Tage nach Ausbruch des Virus flachte die Erkrankten-Kurve ab, nach sieben Tagen ging sie markant zurück. Im Zeitraum vom 27. November bis zum 17. Dezember erkrankten am KSW insgesamt 579 Personen am Norovirus. Bei 215 davon handelte es sich um Patienten, die restlichen 364 Infizierten waren Mitarbeiter des Spitals. Am meisten Neuerkrankungen ergaben sich kurz nach Erkennen der Epidemie, bevor die Massnahmen dagegen greifen konnten. Innerhalb von nur zwei Tagen verachtfachte sich die Anzahl Erkrankter. Eine weitere kritische Situation fand rund eine Woche nach Ausbruch statt, als sich von einem Tag auf den andern die Anzahl Neuerkrankter beim Personal vervierfachte. Auch der Spitalhygieniker bezeichnet den Montag der zweiten Epidemie-Woche als die schwierigste Zeit11. Die Befürchtungen die Epidemie-Kurve könnte sich noch einmal nach oben wenden, bewahrheiteten sich jedoch nicht. Der starke Anstieg beim Personal war nämlich auf eine statistische Ungenauigkeit über das Wochenende zurückzuführen. Die dritte Woche lag im Zeichen einer Schlussdesinfektion. Sämtliche Stationen und Einheiten des Spitals wurden gründlich mit Desinfektionsmittel gereinigt. Diese Aktion dauerte insgesamt zehn Tage. Danach konnten die wenigen noch verbliebenen NoroPatienten komplett isoliert gelagert werden. Damit war das Virus unter Kontrolle, auch wenn sogar 9 Wochen nach Ausbruch der ersten Fälle, noch vereinzelte Infektionen zu verzeichnen waren. Noro-Epidemien können an jedem Spital immer wieder auftreten. Besonders in den Wintermonaten müsse jedes Jahr damit gerechnet werden, dass das Virus sich ausbreite, meinte Zbinden. Dass eine Epidemie die geschilderten Ausmasse annimmt, ist jedoch selten. Auch der Spitalhygieniker meint, so etwas habe er noch nie erlebt. Für kommende Fälle haben Zbinden und die Leitung des KSW sich vorgenommen, die Betroffenen sowie auch die Öffentlichkeit noch besser zu informieren und die entsprechenden Massnahmen noch schneller zu ergreifen. 10 11 Siehe «Problematik Isolation» S. 15 Siehe Bericht Leiter Spitalhygiene KSW Dr. R. Zbinden im Anhang 8 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie 3.1 Darstellung des tatsächlichen Verlaufs Unten stehende Modelle illustrieren den Verlauf der Noro-Epidemie am Kantonsspital Winterthur detailliert. Dabei ist anhand des Graphen zu beobachten, wie die Krankenrate bei den Patienten sich schneller als jene bei den Mitarbeitern senkte. Ein Umstand der durch die höhere Mobilität des Personals innerhalb des Hauses zu erklären ist. Unterschieden wird weiter nach Anzahl erkrankter Personen und nach Neuerkrankungen. 3.1.1 Erkrankungen Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Erkrankte bei den Patienten 88 84 65 52 47 50 54 46 31 32 21 27 23 22 24 15 20 10 7 29.11. 30.11. 01.12. 02.12. 03.12. 04.12. 05.12. 06.12. 07.12. 08.12. 09.12. 10.12. 11.12. 12.12. 13.12. 14.12. 15.12. 16.12. 17.12. Erkrankte bei den Mitarbeitern 81 123 135 138 138 137 107 81 85 72 62 42 41 31 20 18 21 22 16 Total 169 207 200 190 185 187 161 127 116 104 83 69 64 53 44 33 41 32 23 Erkrankte Personen am KSW 160 120 100 Erkrankte bei den Patienten 80 Erkrankte bei den Mitarbeitern 60 40 20 . .1 2 2. 17 .1 . 16 .1 2 15 .1 2. 2. 14 .1 2. 13 .1 2. 12 .1 2. 11 .1 . 10 .1 2 2. 9 09 .1 . 2. 08 .1 07 .1 2 2. 06 .1 2. 05 .1 2. 04 .1 2. 03 .1 2. 02 .1 1. .1 01 30 .1 1. 0 29 Anzahl Erkrankte 140 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie 3.1.2 Neuerkrankungen Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Total 29.11. 30.11. 01.12. 02.12. 03.12. 04.12. 05.12. 06.12. 07.12. 08.12. 09.12. 10.12. 11.12. 12.12. 13.12. 14.12. 15.12. 16.12. 17.12. Neuerkrankte Patienten 88 28 10 9 7 9 8 2 5 5 5 8 5 5 8 5 3 1 4 215 Neuerkrankte Mitarbeiter 81 31 41 31 29 26 7 27 27 12 12 7 4 2 6 5 6 6 4 364 Total 169 59 51 40 36 35 15 29 32 17 17 15 9 7 14 10 9 7 8 579 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Neuerkrankte Patienten Neuerkrankte Mitarbeiter 29 .1 1 30 . .1 1 01 . .1 2 02 . .1 2 03 . .1 2 04 . .1 2 05 . .1 2 06 . .1 2 07 . .1 2 08 . .1 2 09 . .1 2 10 . .1 2 11 . .1 2 12 . .1 2 13 . .1 2 14 . .1 2 15 . .1 2 16 . .1 2 17 . .1 2. Anzahl Neuerkrankungen Neuerkrankungen Nach dem Ausbrechen der Epidemie war das oberste Gebot des KSW, der Anstieg bei den Neuerkrankungen möglichst schnell in Griff zu bekommen. Bei den Patienten ist dies sehr gut gelungen. Die Kurve der Mitarbeiter zeigt aber um den 5. / 6. Dezember ein alarmierendes Bild. Hier stieg die Anzahl der Neuerkrankungen nach stetem Sinken plötzlich wieder an. Ursache dieses Anstiegs war bei näherem Betrachten das dazwischen liegende Wochenende. Viele Mitarbeiter, die am Sonntag erkrankten, meldeten dies erst am Montag, womit die Zahl für den Montag also genau gesehen die Anzahl des Sonntags miteinschliesst. Insofern war dieser Peak weiter nicht gravierend. 10 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie 4. Modelle der möglichen Bekämpfung am KSW Das Kantonsspital Winterthur hat mit der Summe verschiedener Massnahmen rund drei Wochen gebraucht um das Norovirus unter Kontrolle zu bringen. In dieser Untersuchung wird die Wirkung einzelner Massnahmen betrachtet. Dabei wird vor allem mit empirischen Werten des KSW operiert. Entscheidenden Einfluss nehmen auch die Einschätzungen des Hygiene-Fachmanns des Spitals. Die Zahlen sind teilweise gerundet. 4.1 Verlauf ohne Massnahmen Als erstes stellt sich die Frage, was wäre passiert, wenn die Spitalleitung keine Massnahmen ergriffen hätte. Alle zwei Tage hätte sich die Anzahl neu erkrankter Personen versiebenfacht. Dies ist aus den Daten der ersten Periode, bevor die erste Massnahme getroffen werden konnte, zu schliessen. Am ersten Tag erkrankten zwanzig Personen. Bis zum dritten kamen 140 dazu. Angaben zum zweiten Tag fehlen leider. Das folgende Modell soll dies veranschaulichen. Voraussetzung dabei ist, dass alle Patienten und alle Mitarbeiter jeweils mindestens einmal innerhalb von 48 Stunden mit dem Virus in Kontakt kämen und keinerlei Isolation passiere. Zudem ist eine erkrankte Person im Modell nach vier Tagen wieder vollständig gesundet und nicht mehr aufgeführt. Schliesslich geht das Modell davon aus, dass das Spital bei Ausbruch der Epidemie mit 500 Patienten vollbesetzt war, und dass alle 2000 Mitarbeiter vollständig im Einsatz waren. 11 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie Verlauf ohne Massnahmen 4000 3500 Anzahl Erkrankte 3000 2500 Erkrankungsverlauf ohne Massnahmen 2000 1500 1000 500 0 Samstag 27.11.04 Montag 29.11.04 Mittwoch 1.12.04 Freitag 3.12.04 Sonntag 5.12.04 Der Graph zeigt, dass spätestens am fünften Tag nach Ausbruch alle 2500 Personen am KSW sich mit dem Norovirus infiziert gehabt hätten. Damit bestätigt sich die Aussage des Spitalhygienikers, welcher davon ausgeht, dass ohne getroffene Massnahmen der Betrieb am KSW spätestens am Mittwoch (5. Tag) zusammengebrochen wäre. 4.2 Verlauf bei Händewaschen mit Alkohol Im nächsten Schritt geht es darum, die einzelnen Massnahmen auf ihre Effizienz zu testen. Der Spitalhygieniker wertet das konsequente Händedesinfizieren als die allerwichtigste, weshalb diese auch als erste geprüft wird. Er glaubt, Händedesinfizieren mache im Kampf gegen das Virus 75 Prozent des Erfolgs aus. Vereinfacht geht diese Untersuchung davon aus, dass, wenn alle Personen am KSW ihre Hände konsequent bei jeder Berührung zu einem am Norovirus Erkrankten zwei Minuten lang mit Alkohol gewaschen hätten, drei Viertel der Erkrankungen vermieden worden wären. Weiter bleibt die Bedingung bestehen, dass jede einzelne Person innerhalb von 48 Stunden mindestens einmal mit dem Virus in Kontakt komme. 12 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie Verlauf bei Händewaschen mit Alkohol 4000 Anzahl Erkrankungen 3500 3000 2500 Ohne Massnahmen 2000 Händewaschen mit Alkohol und unter Berücksichtigung von Genesung 1500 1000 500 0 Samstag 27.11.04 Montag 29.11.04 Mittwoch 1.12.04 Freitag 3.12.04 Sonntag 5.12.04 Am Modell «Verlauf bei Händewaschen mit Alkohol» wird ersichtlich: Saubere Desinfektion allein hätte den Betrieb des Spitals bloss um ein bisschen mehr als einen Tag verlängert. Und dies, obwohl der Hygieniker jene Massnahme als die effizienteste bezeichnet. Dies ist darauf zurückzuführen, dass in Realität nicht jede Person gleich stark von einer Ansteckung gefährdet ist. Das Virus brach lokal verstärkt auf und verschonte einzelne Kliniken ganz. 4.3 Verlauf mit Isolation Damit ist ohne speziell getroffene Massnahme bereits eine Art natürliche Isolation geschehen. Folgende Modelle prüfen einzelne fiktiv bestimmte Härtegrade von Isolation. Wäre es dem KSW zum Beispiel gelungen, ab dem dritten Tag als die Diagnose Norovirus bestätigt war, eine totale Isolation von Noro-Patienten durchzusetzen, wäre das Virus nach spätestens einer Woche vollständig aus dem Spital verbannt gewesen (3 Tage bis zur Diagnose + 4 Tage Genesung aller Erkrankten). Dies zeigt im Speziellen die Kurve, die auf einem 99-prozentigen Isolationsgrad gründet. 13 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie Verlauf bei Isolation 4000 Anzahl Erkrankungen 3500 3000 2500 2000 Isolation 15% Isolation 50% 1500 Isolation 75% 1000 Isolation 100% 500 0 Samstag 27.11.04 Ohne Massnahmen Montag 29.11.04 Mittwoch 1.12.04 Freitag 3.12.04 Sonntag 5.12.04 Die vier Kurven im Modell «Verlauf bei Isolation» zeigen wie aggressiv das Virus sich verbreitet. Selbst bei 75-prozentiger Isolation ist eine Schliessung des Spitals nach rund einer Woche nicht mehr zu umgehen. Es ist schwierig festzusetzen wie die entsprechenden Isolationsgrade sich in der Realität niederschlagen würden. Tatsache ist, dass es einen sehr hohen Härtegrad braucht, um das Virus effizient zu bekämpfen. Vermutlich ist bereits die 50prozentige Isolation nicht zu erreichen12. Der Spitalhygieniker hat bei der Durchführung der Massnahmen trotz dieser Ergebnisse verstärkt Gewicht auf die konsequente HändeDesinfizierung gelegt. Daraus ist zu schliessen, dass der erreichte Isolationsgrad in der Realität ein sehr geringer sein muss, da wir ja gesehen haben, dass die alleinige HändeDesinfizierung den Betrieb des Spitals nur um einen Tag verlängert hatte. Begünstigt wurde der Isolations-Härtegrad vermutlich durch die natürliche Isolation, da man davon ausgehen kann, dass nicht jede Person am KSW innerhalb von 48 Stunden einmal mit dem Virus in Berührung kam. 12 Siehe Problematik Isolation S. 15 14 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie 5. Problematik Isolation Im vorangegangenen Modell erscheinen sämtliche Isolationsmassnahmen zusammengefasst als ein so genannter Isolationsgrad. Die Unterscheidung der einzelnen Isolations-Massnahmen im Modell wäre zu spekulativ gewesen, da nicht zu eruieren ist, welcher Wirkungsgrad die jeweilige Massnahme zur Folge hat. Da aber die Isolierung ein zentraler Faktor darstellt, geht dieser Text auf die einzelnen Isolationshandlungen näher ein. Die Isolationsmassnahmen waren zusammen mit jenen der Desinfektion die zentralen und wurden bereits am dritten Tag nach Ausbruch eingesetzt. Im Einzelnen sahen diese folgendermassen aus: Infizierte Patienten werden in speziellen Zimmern gelagert, die sie möglichst nicht verlassen sollten. Aufnahmestopp (ausser Notfälle) in Kliniken mit schwerem Befall Absage von internen Veranstaltungen (Weiterbildung und Gottesdienst) Bitte an alle Patienten, auf Besuch zu verzichten Bitte an alle Patienten, möglichst im Zimmer zu bleiben Behandlung von infizierten Patienten möglichst in ihren Zimmern Behandlung von infizierten Patienten in allgemeinen Räumen (Radiologie, Kardiologie, etc.) in abgesteckten Zeitfenstern mit anschliessender Reinigung Schliessung des Kinderhorts Keine Springer-Einsätze (Arbeiten auf mehreren Abteilungen) des Personals Schliessung des Buffets im Personalrestaurant Bei der Umsetzung der Isolationsmassnahmen ergaben sich diverse Schwierigkeiten. Ein Problem war der Informationsfluss. So wurde anfangs zu wenig klar kommuniziert, wie gravierend der Virusbefall ist. Als Folge wurden zum Teil Massnahmen zur Isolation nicht gewissenhaft genug eingehalten. Die Weisung Behandlungsräume nur zu bestimmten Zeiten mit Viruspatienten zu benutzen, griff zum Beispiel erst am dritten Tag nach deren Anordnung. Eine andere wichtige Rolle spielten soziale und politische Überlegungen. So wäre ein vollständiges Besuchsverbot als Massnahme zwar äusserst effizient, aber für die Patienten und deren Angehörige nicht zumutbar. Auch auf die Schliessung von Küche und Restaurants wurde verzichtet, weil dadurch in der Öffentlichkeit fälschlicherweise der Eindruck hätte entstehen können, die Spitalküche habe die Hygienevorschriften nicht eingehalten. Bei einer Schliessung von Restaurant und Küche geht es hingegen eher darum, die Begegnungen von 15 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie Mitarbeitern aller Abteilungen, Besuchern und Patienten an einem zentralen Ort zu unterbinden. Solche Orte sind wahre Tummelfelder für das hochansteckende Virus. Allgemein wurde die Umsetzung der Isolations-Massnahmen dadurch erschwert, dass sowohl Patienten als auch Besucher sich aktiv daran beteiligen mussten. Da Privatpersonen, im Gegensatz zu medizinischem Personal, nicht selbstverständlich einsehen, wie gravierend sich eine Virusepidemie auf den Spitalbetrieb auswirkt, wurden die Anweisungen zum Teil als übertrieben eingestuft und stiessen so oft auf Unverständnis. Im Fall des KSW liess sich klar feststellen, dass die Massnahmen der Isolation viel schwieriger umzusetzen waren, als jene der Desinfektion. Dies erklärt auch die Diskrepanz zwischen der Wirkung der Isolation im tatsächlichen Verlauf am KSW und jener der oben aufgezeigten Modelle. Bei den theoretischen Modell-Berechnungen geht die Isolation als effizienteste Bekämpfungsmethode hervor. Könnte im Idealfall ein Isolationsgrad von 100 Prozent erreicht werden, wäre die Epidemie nach vier Tagen ausgestanden. Die theoretische Effizienz der Isolation wird von der tatsächlichen jedoch weit unterschritten. In der Praxis hat sich die Desinfektion als weitaus wirkungsvoller erwiesen, was auf sehr beschränkte Möglichkeiten bezüglich der Isolation hindeutet13. So schätzt der Leiter der Spitalhygiene am KSW die Wirkungseffizienz der Desinfektion auf 75%, die des Isolierens bloss auf 15%. 13 Siehe gedankliche Modelle zur Annäherung an die totale Isolation S. 17 16 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie 6. Gedankliche Modelle Nebst den modellierten Szenarien tauchten bei der Entstehung dieser Arbeit diverse Fragen und Modellideen auf. Besonders die Problematik der Isolation öffnet ein weites Feld von gedanklichen Modellen, die hier nicht illustriert, jedoch trotzdem erwähnt werden sollen. Die meisten dieser Szenarien sind im Kontext, in welchem das Kantonsspital Winterthur operiert, undenkbar. Darum werden sie hier bloss in Form gedanklichen Modellen behandelt. In zeitlich oder räumlich anderen Gesellschaftsformen, könnten folgende Modelle hingegen durchaus opportun sein. Vorstellbar wäre eine Gesellschaft mit Seuchenspitälern, in die jegliche stark infektiöse Patienten bis zum Ende ihrer akuten Krankheit gelagert würden. Natürlich müssten diese Kliniken völlig selbst versorgend sein und jeweils von immunem Personal geführt werden. Die Ausgrenzung von Kranken war noch im Mittelalter eine gängige Vorgehensweise. Man erinnere sich dabei an Seuchen wie Cholera oder Pest, bei welchen die Kranken vor den Stadtmauern ihrem Schicksal überlassen wurden. Aber auch in der Neuzeit finden sich diverse Kulturen, die Kranke als minderwertig ansehen und isolieren. Ein Beispiel sind die zahlreichen Länder, in denen HIV-positive Menschen aus Angst und Aberglaube isoliert werden. Die Einstellung, dass nur lebenswert und normal ist, was gesund und voll funktionstüchtig ist, war weiter auch zentrales Gedankengut im Dritten Reich. Durchaus vorstellbar, dass in Nazi-Deutschland Träger von infektiösen Krankheiten als Gefährdung der Gesellschaft gegolten hätten, und man diese als Volksfeinde eliminiert hätte. Eine «wirksamere» Isolationsmassnahme als die Tötung ist wohl nicht denkbar. Ähnliche Szenarien sind auch für die Zukunft skizzierbar. So mancher Science-Fiction-Film prophezeite schon die Zweiklassengesellschaft, in der auf der einen Seite die Gesunden ein Leben in der angesehenen Gesellschaft führen, während auf der anderen Seite eine abgespaltete und unterdrückte Subkultur von kranken oder mutierten Menschen existiert. Man stelle sich vor, wie schnell das Norovirus am Kantonsspital Winterthur beseitigt gewesen wäre, wenn man die infizierten Personen eingesperrt oder gar getötet hätte. In gesellschaftlichen Kontext der Schweiz ist dies schlicht undenkbar. Bereits ein totales Besuchsverbot in Spitälern mit Norovirusbefall gilt als inhuman. Neben der Frage der Menschlichkeit spielt bei Isolations-Massnahmen immer auch die Finanzierbarkeit eine Rolle. Das Führen von gesonderten Seuchenstationen in allen Spitälern beispielsweise wäre als Präventivmassnahme zwar äusserst effizient, doch bei den anfallenden Kosten politisch und wirtschaftlich kaum durchzusetzen. 17 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie Es sind zudem weitere Modelle denkbar, die im Bereich der gesellschaftlichen Realität bleiben, jedoch einen Schritt weiter gehen als diese Fallstudie, die sich ausschliesslich auf das Innere des Spitals beschränkt. Aufschlussreich wäre beispielsweise ein Modell, welches das KSW mit der Umwelt verknüpft und so den Zusammenhang zwischen dem Spital und seiner Umwelt aufzeigt. Zu untersuchen wäre schliesslich auch, wie das Virus von Spital zu Spital über dem ganzen Kontinent sich verbreitet und es schliesslich gar schaffen kann, Ozeane zu überqueren. Die modellierende Prüfung dieser Fragen würde den Rahmen dieser Arbeit jedoch sprengen. 18 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie 7. Fazit Das Kantonsspital Winterthur hat die rasante Verbreitung des Norovirus innerhalb von drei Wochen relativ schnell unter Kontrolle gebracht. Wie schwierig die Bekämpfung desselben ist, haben die theoretischen Modelle dieser Fallstudie gezeigt, bei welchen einzelne Massnahmen gesondert betrachtet wurden. Zusätzlich wurde auch ersichtlich, wie schwierig es sein kann, Massnahmen durchzusetzen, wenn man dabei auf die Mithilfe von rund 2500 Personen angewiesen ist. Erst das kollektive Bewusstsein und Verständnis, wie eine Epidemie bekämpft werden kann, führt zur ihrer vollständigen Eindämmung. Die Effizienz einzelner Massnahmen hängt somit stark vom persönlichen Willen aller Beteiligten ab. Dies erklärt wiederum die Diskrepanz zwischen den theoretischen Modellen und der Wirklichkeit im Kantonsspital. Während sich in der Praxis die Desinfektion der Hände als die effizienteste Massnahme erwiesen hat, verlangen die theoretischen Modelle vor allem nach einer strikten Isolation der erkrankten Noro-Patienten. Das Vorgehen gegen das Norovirus am KSW ist somit ein eindrückliches Beispiel dafür, wie die Bekämpfung einer Epidemie sehr stark von ihrem sozialen Umfeld abhängig ist und auch geprägt ist von politischen Begebenheiten. Könnten die Verantwortlichen rein pragmatisch Massnahmen treffen, wäre eine NoroEpidemie um ein Vielfaches einfacher zu bekämpfen. Menschenrechtliche Überlegungen spielten keine Rolle. Diese Fallstudie hat weiter gezeigt, dass die Wissenschaft das Norovirus bisher etwas stiefmütterlich behandelt hat. Eigenschaften und Bekämpfungsmöglichkeiten sind nur sehr schwach erforscht. Theorie und Praxis gehen von zum Teil widersprüchlichen Ansätzen aus. So setzt man am KSW voraus, dass Noro-Patienten nach ihrer Gesundung eine Immunität von mindestens sechs Monaten aufbauen, während die Fachliteratur nur von mehreren Tagen spricht. Weiter macht die Wissenschaft glauben, dass Desinfektionsmittel auf Alkoholbasis das Virus nicht effizient bekämpften. Der Spitalhygieniker in Winterthur schwört hingegen auf die konsequente Reinigung der Hände mit hochgradigen Alkohollösungen. Diese Diskrepanzen erstaunen insofern, als das Norovirus sehr häufig auftritt, und man erwarten würde, dass solche Viren durch die Humanmedizin gründlich erforscht sind, was nicht der Fall ist. Bedarf besteht jedoch unbedingt, denn die nächste Virus-Saison kommt bestimmt. 19 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie 8. Quellenverzeichnis Das für die Arbeit verwendete Basiswissen zum Virus basiert vor allem auf Internet-Seiten. Dabei wurden wissenschaftliche Berichte und Informationsseiten für den Alltagsgebrauch mit wissenschaftlichem Hintergrund verwendet. Die Daten zur Erarbeitung der Fallstudie wurden freundlicherweise durch das Kantonsspital Winterthur zur Verfügung gestellt. Informationen im Netz Robert-Koch-Institut, U.Künkel & E.Schreiner, Caliciviren-Virale Auslöser akuter Gastroenteritiden; http://www.springerlink.com/app/home/contribution.asp?wasp=3aa8yjxxyl0vw9j3kg0v&referr er=parent&backto=issue,3,10;journal,31,77;linkingpublicationresults,1:103073,1 (nur mit entsprechender Lizenz) New Genn, Desinfektionsmittelhersteller www.newgenn.com/microbes/virus-data/noro-virus.html Deutsches Medizin Magazin www.medizin.de/gesundheit/deutsch/1074.html MedicineNet.com, Virtuelle Plattform für Medizinische Informationen und Ratschläge www.medterms.com/script/main/art.asp?articlekey=22239 www.medicinenet.com/norovirus_infection/article.htm Health Protection Agency www.hpa.org.uk Medizin-Info, Gesundheitsportal www.medizinfo.de www.wikipedia.ch Empirische Daten Kantonsspital Winterthur, interne Korrespondenz und Daten des Epidemieverlaufes Kantonsspital Winterthur, Interview mit dem Leiter Spitalhygiene Bilder www.virology.net/Big_Virology/BVRNAcalici.html 20 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie 9. Anhang 21 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie Verlauf Noro am KSW Samstag, 27. November 2004 (1) Ausbruch eines Brechdurchfall-Virus. Mindestens 20 Patienten. Sonntag, 28. November 2004 18:46 (2) Information des gesamten Personals Standardmassnahmen: Hände-Desinfikation durch 80%-Alkohol, Tragen von Wegwerf-Handschuhen bei Pflegearbeiten Ankündigung Isolierungs-Massnahmen Beschluss 1. Massnahme: Aufnahmestopp von elektiven stationären Patienten. Bedeutend mehr als 20 Patienten. Montag, 29. November 2004 10:23 (3) Isolierungen in Kliniken mit wenig Befall Einstellung des Idem-Dienstes Aufnahmestopp in Kliniken mit starkem Befall Weiter Zunahme der Erkrankungen. Keine Zahlen. Montag, 29. November 2004 18:58 (3) Bestätigung, dass es sich um den Noro-Virus handelt. Ankündigung Reduktion von elektiven Eintritten für 30. 11. Kaffee wird nicht mehr serviert Schliessung Kinderhort bis Ende Woche Information Patienten mit Infoblatt beim Nachtessen Information Medien Rund 90 Patienten und 87 MA (auch Putzpersonal) sind krank Dienstag, 30. November 2004 12:43 (4) Information Medien Verweis Merkblatt 3.14 für Personal Absage aller interner Veranstaltungen und Weiterbildungen Bestätigung Norovirus Genotyp 2 Ankündigung Verflachung der Kurve Rund 100 Patienten und 120 MA sind krank (Verflachung) Dienstag, 30. November 2004 17:22 (4) Information für Patienten Behandlung in speziellen Zimmern (Isolation) Anhalten der Patienten möglichst auf Besuch zu verzichten Notfallversorgung nicht in Frage gestellt Rund 60 Patienten und 120 MA sind krank (Rückgang Patienten) Mittwoch, 1. Dezember 2004 11:44 (5) Ankündigung von Wiederaufnahme von Neueintritten Rund 70 Patienten und 140 MA sind krank (stabil) 22 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie Mittwoch, 1. Dezember 2004 18:03 (5) Desinfektion von Noro verseuchten Zimmern, trotzdem beschränkte Nutzung wegen angespannter Personalsituation Aufhebung des Aufnahmestopps Wiederaufn. von neuen stationären Patienten & von Wahloperationen Hygienemassnahmen bleiben in Kraft Keine Behandlung ausserhalb der eignen Zimmer für Noro-Patienten (Röntgen, EKG, Kardiologie, Endoskopie,…) in Notfällen in abgesteckten Zeitfenstern mit anschliessender Reinigung (HAT NICHT GEKLAPPT! S. 03.12.04) Anhalten der Patienten möglichst im Zimmer zu bleiben Spezialkleber an infektiöse Betten Info an Patienten und Medien Notfallversorgung nicht in Frage gestellt Rund 60 Patienten und 130 MA sind krank (stabil) Donnerstag, 2. Dezember 2004 15:18 (6) Weiterhin keine Veranstaltungen im Spital bis Montag, ausser Gottesdienst aber ohne Patienten und ohne Personal Rund ?? Patienten und 140 MA sind krank (stabil) Donnerstag, 2. Dezember 2004 17:52 (6) Betroffen vor allem MA der medizinischen Klinik, dort deshalb erneuter Aufnahmestopp von Patienten. Personalausfall dort: 50 MA Weiterhin keine Veranstaltungen bis und mit Montag Verteilung von Desinfektionsmittel 96% Alkohol Notfallversorgung nicht in Frage gestellt Keine Behandlung ausserhalb der eignen Zimmer für Noro-Patienten (Röntgen, EKG, Kardiologie, Endoskopie,…) in Notfällen in abgesteckten Zeitfenstern mit anschliessender Reinigung (HAT NICHT GEKLAPPT! S. 03.12.04) Spezialkleber an infektiöse Betten Info an Patienten und Medien Erkrankte Noro-Patienten dürfen das Zimmer nicht verlassen Anhalten der restl. Patienten mögl. im Zimmer zu bleiben Anhalten der Patienten möglichst auf Besuch zu verzichten Rund 50 Patienten und 140 MA sind krank (Pat. leicht sinkend) Freitag, 3. Dezember 2004 17:53 (7) Weiterhin akute Situation in der med. Klinik: 58 MA sind unterdessen krank. Keine neuen Patienten dort. Reduzierte Aufnahmekapazität auch sonst Verweis auf Hygieneordner 3.01 / 3.06 Keine Behandlung ausserhalb der eignen Zimmer für Noro-Patienten (Röntgen, EKG, Kardiologie,…) in Notfällen in abgesteckten Zeitfenstern mit anschliessender Reinigung (Reinigung gestern und vorgestern hat nicht geklappt, Noro- und NonNoro-Patienten wurden vermischt) Kinderhort bleibt auch am Montag geschlossen Weiterhin keine in- und externen Veranstaltungen am KSW bis und mit Mittwoch, 8. Dezember Notfallversorgung nicht in Frage gestellt Medien und Patienten werden informiert Patienten- und Besucher-Anweisung: Hände desinfizieren!! Erkrankte Noro-Patienten dürfen das Zimmer nicht verlassen Anhalten der restl. Patienten mögl. im Zimmer zu bleiben 23 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur - Eine Fallstudie Anhalten der Patienten möglichst auf Besuch zu verzichten 47 Patienten und 140 MA sind krank (Pat. leicht sinkend) Patienteninfo: Rund 50 Patienten, 150 MA Medien: Knapp 50 Patienten, 140 MA (Total: 185?) Samstag, 4. Dezember 2004 (8) 137 Patienten und MA sind krank Sonntag, 5. Dezember 2004 17:02 (9) Es gab Neuerkrankungen im Hochhaus – Frauenklinik (2) Keine sporadischen Häuser übergreifende Einsätze mehr von Personal (Bettenhaus 1 -> Hochhaus) (ab MO) Isolationsmassnahmen bleiben in Kraft Keine Behandlung ausserhalb der eignen Zimmer für Noro-Patienten (Röntgen, EKG, Kardiologie,…) in Notfällen in abgesteckten Zeitfenstern mit anschliessender Reinigung keine Lockerung der Hygienemassnahmen Mundschutz, Handschuhe, Plastikschürzen sind Pflicht Erkrankte Noro-Patienten dürfen das Zimmer nicht verlassen Anhalten der restl. Patienten mögl. im Zimmer zu bleiben Anhalten der (Noro-)Patienten möglichst auf Besuch zu verzichten Medien und Patienten werden informiert Ankündigung Steigerung Aufnahmekapazität Notfallversorgung nicht in Frage gestellt (Erdbeben im Schwarzwald) Medien: 54 Patienten und 110 MA sind krank (je acht neue) Patienten & MA: 47 Patienten und 100 MA sind krank Montag, 6. Dezember 2004 17:39 (10) Situation im Hochhaus verschärft, mehr Noro-Patienten Beruhigung generell. Nur noch 2 Neuerkrankungen in 12h Alle Massnahmen bleiben konsequent & unnachgiebig in Kraft Ankündigung Wiedereröffnung Kinderkrippe(Mi, 8. Dez.) Wiederaufnahme von neuen stationären Patienten Medien und Patienten werden informiert 46 (5 neu) Patienten und 80 MA sind krank Dienstag, 7. Dezember 2004 17:03 (11) Isolation und Hände-Dessinfiktion werden als Erfolg gewertet Viele Neuerkrankungen (5 Patienten & 27 MA) Medien: „gleichbleibend“ Alle Massnahmen bleiben konsequent & unnachgiebig in Kraft Zusätzliche Reinigung von Cafeteria, Personalrestaurant und Küche Medien und Patienten werden informiert Weiterhin keine in- und externen Veranstaltungen am KSW bis Ende Woche Medien: 31 (5 neu) Patienten und 85 MA sind krank Patienten & MA: 33 Patienten und 80 MA sind krank 24 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie Mittwoch, 8. Dezember 2004 16:37 (12) Wiedereröffnung Kinderkrippe mit vollständiger Desinfektion vorher. Angestellte von kranken Kindern haben Arbeitsverbot Verschiedene Bereiche neu desinfiziert durch ext. und int. Personal Alle Massnahmen bleiben konsequent & unnachgiebig in Kraft (Händedesinfektion!) Volle Aufnahmekapazität Medien: 32 (5 neu) Patienten und 73 (12 neu) MA sind krank Patienten & MA: 34 (5 neu) Patienten und 73 (12 neu) MA sind krank Donnerstag, 9. Dezember 2004 17:58 (13) Beginn Voll-Reinigung einzelner Etagen (10 Tage Putz) Ankündigung von Wiederzulass. von Veranstaltungen (ab Mo.) Alle Massnahmen bleiben konsequent & unnachgiebig in Kraft Medien & Patienten & MA: 21 (5 neu) Patienten und 62 (12 neu) MA sind krank Freitag, 10. Dezember 2004 16:33 (14) Vorbehalt: MA waren zu schlecht informiert Alle Massnahmen bleiben konsequent & unnachgiebig in Kraft positive Trendwende 2. Tag gründliche Spital-Reinigung Einzelne Noro-Patienten nicht im Spital angesteckt Einschränkungen im OP-Bereich wegen Putzarbeiten Medien & Patienten & MA: 27 (8 neu) Patienten und 42 (7 neu) MA sind krank Samstag, 11. Dezember 2004 (15) Keine Informationen Sonntag, 12. Dezember 2004 (16) 4. Tag gründliche Spital-Reinigung Alle Massnahmen bleiben konsequent & unnachgiebig in Kraft Veranstaltungen können wieder stattfinden Patienten mit explosionsartigem Brechdurchfall gelten auch ohne Diagnose als NoroPatienten (isolieren) Patienten mit postoperativem Durchfall oder Erbrechen gelten nicht als NoroPatienten, werden aber hygienetechnisch wie solche behandelt. (Handschuhe,…) Mitpatienten nicht gesondert behandeln. Im Zweifelsfall Stuhl im Labor testen. keine Medieninfo mehr bis Freitag, 17. Dezember Medien & Patienten & MA: 22 (5 neu) Patienten und 31 (2 neu) MA sind krank Montag, 13. Dezember 2004 (17) keine Informationen Veranstaltungen finden wieder statt 5. Tag Schlussreinigung Dienstag, 14. Dezember 2004 14:08 (18) 6. Tag Schlussreinigung 25 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur - keine Info für Medien und Patienten MA: 14 Patienten und 18 MA sind krank Eine Fallstudie Mittwoch, 15. & Donnertag, 16. Dezember 2004 (19 & 20) keine Informationen Freitag, 17. Dezember 2004 14:40 (21) 9. Tag Schlussreinigung keine Buffet im Personalrestaurant Hygienemassnahmen bleiben erhalten (Händedesinfektion!) Ankündigung Bilanz Noro@KWS für Januar 05 angekündigt Besucher- und Spaziergang-Einschränkungen für Non-Noro-Patienten aufgehoben Epidemie bald überwunden Gefahr durch Erkrankungen in der Region Winterthur Medien: Rund 30 Patienten und MA sind krank Samstag, 18. Dezember 2004 (22) 10. und letzter Tag Schlussreinigung Beeinflussende Faktoren für die Modelle: - Gefahr durch Erkrankungen in der Region Winterthur keine Buffet im Personalrestaurant MA waren zu schlecht informiert bzw. sind nicht folgsam Vernachlässigung Reinigung verseuchte Räume Angestellte von kranken Kindern haben Arbeitsverbot keine in- und externen Veranstaltungen am KSW Information Patienten & Besucher Reinigung von Cafeteria, Personalrestaurant und Küche Fixe Einteilung des Personals (kein Springer) Isolationsmassnahmen Keine Behandlung ausserhalb der eignen Zimmer für Noro-Patienten (Röntgen, EKG, Kardiologie,…) in Notfällen in abgesteckten Zeitfenstern mit anschliessender Reinigung Mundschutz, Handschuhe, Plastikschürzen sind Pflicht Erkrankte Noro-Patienten dürfen das Zimmer nicht verlassen Anhalten der restl. Patienten mögl. im Zimmer zu bleiben Möglichst auf Besuch zu verzichten (alle Patienten) Schliessung Kinderkrippe Händedesinfikation mit 80% Alkohol Aufnahmestopp für neue stationäre Patienten Reinigung von Räumen (Schlussreinigung) Mögliche (irrealistische) beeinflussende Massnahmen… Selbstversorgung von Patienten als Massnahme? Sofortige Reinigung der verseuchten Räume. Was wäre im Optimalfall zu holen gewesen? Totales länger andauernder Aufnahmestopp auch für Notfälle. Verbarrikadierung des Spitals. Vernichtung von Noro-Patienten. 26 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie Urlisten für die Excell-Berechnungen Ohne Massnahmen, Hochrechnung Samstag 27.11.04 Montag 29.11.04 Mittwoch 1.12.04 Freitag 3.12.04 Sonntag 5.12.04 20 160 1280 10240 81920 ohne Massnahmen ohne Massnahmen, Neuerkrankungen Neuerkrankungen Alk + Genesung mit Genesung ohne Massnahmen mit Alkohol Samstag 27.11.04 20 20 20 20 Montag 29.11.04 160 160 140 160 Mittwoch 1.12.04 1280 1260 1100 275.0 435.0 Freitag 3.12.04 10240 10080 8820 2205.0 2640.0 Sonntag 5.12.04 81920 80640 70560 17640.0 20280.0 Isolation ohne Massnahmen, mit Genesung Mit Isolation 15 % Mit Isolation 50% Mit Isolation 75% Samstag 27.11.04 Montag 29.11.04 Mittwoch 1.12.04 Freitag 3.12.04 Sonntag 5.12.04 20 160 1260 10080 80640 Isolation 20 160 1228 9418.4 72235.52 Mit Isolation 100 % Samstag 27.11.04 Montag 29.11.04 Mittwoch 1.12.04 Freitag 3.12.04 Sonntag 5.12.04 20 160 152.8 5.024 -147.37408 27 20 160 780 3740 17920 20 160 460 1220 3200 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie 28 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie 29 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie 30 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie 31 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie 32 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie 33 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie 34 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie 35 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie 36 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie 37 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie 38 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie 39 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie 40 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie 41 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie 42 Das Norovirus am Kantonsspital Winterthur Eine Fallstudie 43