Sensibilisierung für geschlechtsspezifische
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Sensibilisierung für geschlechtsspezifische
Vernetzungsstelle für Gleichberechtigung, Frauenbeauftragte und Gleichstellungsbeauftragte, Sodenstr. 2, 30161Hannover, T0511/ 33650623 www.genderundschule.de Sensibilisierung für geschlechtsspezifische Rollenklischees im Kinderund Jugendfernsehen M agdalena Schultz und Ulrike Dageförde führten 1994 eine Fragebogenum frage an hannoverschen Grundschulen durch und erkundigten sich nach der Lieblingssendung der 8-10jährigen SchülerInnen. Bei der Auswertung wurden folgende Tendenzen deutlich: - W eniger als die Hälfte der Kinder gaben als Lieblingssendung eine Kindersendung an - O bwohl einige wenige Kindersendungen der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender in der Beliebtheit der Kinder ganz oben rangierten,sahen sie insgesam t wesentlich häufiger die Privatsender:Von 42 angegebenen Sendungen wurden 37 von diesen ausgestrahlt.Die 1995 im Auftrag des W DR durchgeführte Jugendstudie bestätigte diese Tendenz.RTL und Pro 7 haben innerhalb von 3 Jahren Lieblingssendungen der Kinder laut age von Schultz/Dageförde Um frra 1. 2. 3. 4. Disney C lub Pipi Langstrum pf Löwenzahn Die Sendung m it der M aus 5. Bim Bam Bino 6. Li-La-Launebär 7. M ister Ed 8. Prinzessin Sara 9. Kinderstudio 10. Teenage M utant Hero Turtles ARD ZDF ZDF ARD/N 3 Kabelkana l RTL Kabelkana l RTL 2 ZDF RTL Zum Vergleich: Vergleich:GfKK-Daten 10.12.1994, 08.30 Uhr bis 20.00 Uhr (berücksichtigt ARD, ZDF,RTL,RTL2,SAT 1,Pro 7,Kabel 1) eistgesehe ene Sendungen der 6M eistgeseh 613Jährigen 1. W etten,daß ...? ZDF 2. Die 100.000 M ark Show RTL 3. Power Rangers RTL 4. Die Superm aus Pro 7 5. Käpt’n Blaubär-C lub ARD 6. Jam es Bond Junior SAT 1 ARD und ZDF 70 % der jugendlichen ZuschauerInnen abgenom m en.(m edium 2/1995) - M ädchen und Jungen unterschieden sich deutlich in der Bevorzugung bestim m ter Sendungen.Die Jungen nannten etwa Disneyclub,die Sendung m it der M aus und die Turtles als Lieblingssendungen,die M ädchen Pippi Langstrum pf,bim bam bino und Prinzessin Sara. Bei der Untersuchung der 10 genannten Lieblingssendungen in Hinblick aufdie in ihnen präsentierten Geschlechterrollen bestätigten sich für M agdalena Schultz und Ulrike Dageförde folgende Thesen: 1. M ädchen sind gegenüber Jungen ebenso wie Frauen gegenüber M ännern quantitativ unterrepräsentiert. 2. M ädchen sind die eher passiven,Jungen die eher aktiven Personen. 3. Abenteuer werden von M ädchen nur in Begleitung von Jungen erlebt. 4. M ädchen sind im Gegensatz zu Jungen ausgeglichene,zufriedene W esen,denen keine Gefühlsausbrüche und Handlungen zugebilligt werden,die als „unweiblich“gelten,wie z.B. Aggressivität. 5. M ädchen werden schwerpunktm äßig im fam iliären Zusam m enhang gezeigt,sie bewegen sich innerhalb des Hauses,Jungen außerhalb desselben. 6. Der Aufgabenbereich von M ädchen ist die Übernahm e von Arbeitsleistungen und Verantwortung gegenüber anderen,bezogen auf einen kleinen Aktionsradius;bei Jungen geschieht dies in einem größeren Radius. 7. Herausragende Leistungen werden vorwiegend von Jungen vollbracht. 8. Bei M ädchen wird,wie bei Frauen,größerer W ert aufdas gepflegte Äußere gelegt als bei Jungen und M ädchen. 9. Aktivitäten von M ädchen und Frauen werden m it „weicher“M usik,die von Jungen und M ännern m it „harter und dynam ischer“M usik unterm alt.(vgl. SC HULTZ;DAGEFÖ RDE) M onika W eiderer kam bei der Auswertung der Kindersendungen,die sie im Rahm en ihrer Studie „Das Frauen- und M ännerbild im deutschen Fernsehen“(1993)analysierte,zu ähnlichen Ergebnissen.Schon bei den Titeln der Sendungen Quelle: Rodde,Isabell u.W aack,Ulr i ke: Geschlecht er r ollen alsThemaderBi ldungsar bei tmi t Mult i pli kat or i nnen – Semi nar vor schläge. DerTextsollt e 1997 i n ei nerBr oschür e desNi eder sächsi schen Landesi nst i t ut sf ürSchulent wi cklung und Bi ldung (NLI)er schei nen,di e aller di ngsni e ver öf f ent li chtwur de. Vernetzungsstelle für Gleichberechtigung, Frauenbeauftragte und Gleichstellungsbeauftragte, Sodenstr. 2, 30161Hannover, T0511/ 33650623 www.genderundschule.de würde die schwache Präsenz weiblicher Hauptfiguren deutlich:In 46,5 % der Kindersendungen wird eine m ännliche Person als Titelheld erwähnt,in nur 4,4 % eine weibliche Person,insgesam t sind etwa dreim al soviel m ännliche wie weibliche DarstellerInnen vertreten.(vgl.W EIDERER) Solches Zahlenm aterial über die quantitative Repräsentanz von M ädchen und Frauen verm ag allerdings nur einen unzureichenden Eindruck von existierenden Rollenstereotypen im Kinderfernsehen zu geben.In der Zeichentrickserie X-M en (RTL) tauchen durchaus eine ganze Reihe von Frauenfiguren auf,die auch gegen die verfeindeten C liquen käm pfen,dennoch könnte die Rollenverteilung zwischen den Frauen und M ännern kaum klassischer sein. Am W ochenende laufen sowohl in den öffentlichrechtlichen als auch in den privaten Sendern verschiedene Kinderprogram m e.Aufeinigen privaten Sendern (RTL,Super-RTL)können Kinder zwischen 5.30 und 11.30 Uhr zahllose verschiedene Zeichentrickserien sehen.Zwischen diesen kom m t auf die Kinder abgestim m te W erbung für Spielzeug und Süßigkeiten.Zur gleichen Zeit senden auch die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF verschiedene Kindersendungen.Hier gibt es neben Zeichentrickfilm en auch die „Sendung m it der M aus“, „Sesam straße“oder „Siebenstein“. M ethodische Um setzung Sehen Sie sich einen Sonntag vorm ittag die Zeichentrickfilm e aufeinem der privaten Kanäle und an einem anderen Tag die Angebote der öffentlich rechtlichen Sender an. W elche Unterschiede fallen Ihnen auf? M ann kann auch einige Beispiele aufzeichnen und in der Schule anhand der o.g.Thesen gem einsam m it Schülerinnen und Schülern auswerten. Literatur SCHULTZ, M agdalena;DAG EFÖ RDE, Ulrike:ZurProduktion von braven M ädchen.Überholte geschlechtsspezifische Rollenklischees im Kinderfernsehen.In:m edien praktisch 4/94, S.30 – 33 W EIDERER, M onika:Frau/M ann und M ädchen/Junge in Kindersendungen des deutschen Fernsehens.TELEVIZIO N 7/1994/2, S.31-36. M ÜHLEN-ACHS, G itta;STO LZENBURG , Elke: G eschlechtsspezifische M edienpädagogik:Über M ädchenbilderund den Um gang m itihnen.In:G M KRundbriefNr.36;1994;S.94. Quelle: Rodde,Isabell u.W aack,Ulr i ke: Geschlecht er r ollen alsThemaderBi ldungsar bei tmi t Mult i pli kat or i nnen – Semi nar vor schläge. DerTextsollt e 1997 i n ei nerBr oschür e desNi eder sächsi schen Landesi nst i t ut sf ürSchulent wi cklung und Bi ldung (NLI)er schei nen,di e aller di ngsni e ver öf f ent li chtwur de. Vernetzungsstelle für Gleichberechtigung, Frauenbeauftragte und Gleichstellungsbeauftragte, Sodenstr. 2, 30161Hannover, T0511/ 33650623 www.genderundschule.de Quelle: Rodde,Isabell u.W aack,Ulr i ke: Geschlecht er r ollen alsThemaderBi ldungsar bei tmi t Mult i pli kat or i nnen – Semi nar vor schläge. DerTextsollt e 1997 i n ei nerBr oschür e desNi eder sächsi schen Landesi nst i t ut sf ürSchulent wi cklung und Bi ldung (NLI)er schei nen,di e aller di ngsni e ver öf f ent li chtwur de.