Grosser Zügeltag für die Firma Sony
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Grosser Zügeltag für die Firma Sony
Freitag, 18. März 2011 | az | www.limmattalerzeitung.ch Limmattal 25 Grosser Zügeltag für die Firma Sony Schlieren Der Technologiekonzern richtet sich im neuen Hauptsitz ein – nach über 30 Jahren am alten Standort in Schlieren Wesentlich länger war der Weg zum definitiven Standortentscheid: Bereits vor acht Jahren sah sich Sony nach einem neuen, grösseren Hauptsitz um. Nach Verhandlungen mit der Stadt zeigte sich der Technologiekonzern bereit, fünf weitere Jahren in Schlieren zu bleiben. Gleichzeitig prüfte Sony über 20 verschiedene Standorte im Raum Zürich für einen Umzug im Jahr 2011 – und entschied sich schliesslich für das Projekt der Immobilienentwicklerin Colliers in Schlieren. Den Weg für diese Lösung machte am Schluss das Gemeindeparlament frei: Es genehmigte im Herbst 2009 VON NICOLE EMMENEGGER Die Gefühle sind gemischt am grossen Zügeltag des Technologiekonzerns Sony Schweiz. Die japanische Erdbebenund Atomkatastrophe sorgt für grosse Betroffenheit im Unternehmen, dessen Muttergesellschaft den Sitz in Japan hat. «In der Schweiz beziehen wir ein neues Haus, und anderswo verlieren Menschen ihre Häuser und noch viel mehr. Eine makabere Ironie der Umstände», sagt Managing Director Claudio Ammann. Ihm und seinen Mitarbeitern von Sony Schweiz sei nicht wirklich nach Feiern zumute – trotz des eigentlich frohen Anlasses: Nach zweieinhalb Jahren Planung und Realisierung kann der neue Hauptsitz beim Bahnhof Schlieren bezogen werden, nicht einmal 100 Meter vom bisherigen Standort an der Rütistrasse entfernt. «Wir freuen uns, diesen schönen Neubau mit prächtiger Glasfassade zu beziehen. Wir fühlen uns wohl in Schlieren», so Ammann. Heute Nachmittag geht es los: Um 13 Uhr fahren die rund 130 Mitarbeitenden ihre Laptops herunter und starten ins Wochenende. Zügelmänner verfrachten die Arbeitsgeräte und Unterlagen in den Neubau. Ab Montag sitzen die Angestellten dann wortwörtlich im Glashaus. Die Glasfassade des markanten Gebäudes ist 3200 Quadratmeter gross und lässt viel Tageslicht in die Büros. Energie gespart wird auch durch den Einsatz neuester Technologien bei Heizung, Kühlung und Beleuchtung, wie PR-Manager Fiona Flannery sagt. Ein Grossteil des «Wer vom Zug aus das ‹Sony›-Signet sieht, weiss auch künftig: Ich bin in Schlieren.» Albert Schweizer, Standortförderer «Städtebauliches Zeichen»: Der neue Hauptsitz von Sony auf dem Gelände des früheren Fussballplatzes. Stroms werde zudem durch Solarpanels auf dem Dach erzeugt.. Referenz für den Standort Erfreut über den Umzug zeigt man sich bei der Stadt Schlieren: Für Standortförderer Albert Schweizer geht eine lange und intensive Zeit der Bemühungen um den Verbleib von Sony Schweiz in Schlieren «positiv zu Ende». «Wir freuen uns, dass eine namhafte Firma mit ihren Arbeitsplätzen in Schlieren bleibt», so Schweizer. Das Bekenntnis von Sony zum Standort Schlieren stelle eine gute Referenz dar, um weitere Firmen, etwa aus dem Biotechbereich oder aus der Autobranche, ins Limmattal zu holen. Ein weiterer Pluspunkt laut NEM Schweizer: Das neue Sony-Gebäude setze ein «städtebauliches Zeichen» und schaffe Identifikation. «Wer vom Zug aus das ‹Sony›-Signet sieht, weiss auch künftig: Jetzt bin ich in Schlieren.» Parlament machte den Weg frei Die Zügeldistanz zwischen neuem und altem Sony-Hauptsitz ist kurz. den Verkaufsvertrag für das Land beim Bahnhof Schlieren an die kantonale Gebäudeversicherung (GVZ). Die Investorin erstellte dort den gewünschten Hauptsitz für Sony. Zum rund 55 Millionen Franken teuren Gebäudekomplex auf dem Gelände des alten Fussballplatzes gehören nebst dem Sony-Gebäude 73 multimedial ausgerüstete Wohnungen sowie Büro- und Gewerbeflächen, die sich noch im Bau befinden. Die Wohnungen sind im Juni einzugsbereit. Mundart – präzis und literarisch Dietikon Pedro Lenz las im Gemeinderatssaal aus seinem Bestseller und Mundartroman «Der Goalie bin ig». VON CHRISTIAN MURER Draussen in der Natur erwacht der Frühling. Und auch drinnen im Dietiker Stadthaus hält der Lenz Einzug und sorgt während anderthalb Stunden für viele heitere und ebenso besinnliche Momente. Mit im Gepäck trägt der 46-jährige Pedro Lenz seinen ersten Roman «Der Goalie bin ig». Mitgenommen hat der Kolumnist, Gedichte- und Kurzgeschichtenerzähler auch den Akkordeonisten Adi Blum aus Bern – Kulturvermittler, Musiker und freier Autor. «Luegid vo Berg und Tal» spielt der 47-Jährige zu Beginn des packenden Lesevergnügens «Der Goalie bin ig». CHRISTIAN MURER Auftakt in die «Muulaffe-Märt»-Saison mit Kafi und Blumen Am 1. September 1983 gab es den ersten Muulaffemärt in Urdorf – bei nasskaltem Wetter startete gestern der beliebte Markt auf dem Muulaffeplatz somit bereits zum 28. Mal. Gross war wiederum die Vielfalt von Qualitäts-Frischprodukten wie Gemüse, Früchte, Eier, Käse, Most, Fische, Brot, Gebäck und Süsswaren. Präsent waren auch erneut der Welt-Laden sowie der Stand mit den Bündner Spezialitäten. Zur Eröffnung gabs Osterglocken und Gratiskaffee in der gemütlichen Kafistube, welche erstmals mit einer modernen Kaffeemaschine aufwartete. (MU) Von alten Geschichten eingeholt Zu den Klängen «s Vreneli vom Guggisberg» beginnt der Berner Lenz seine Lesung: «Aagfange hets eigetlech vüu früecher». Und in diesem biederen ersten Satz steckt schon vieles, worum sich «Der Goalie bin ig» dreht. Der Goalie ist ein junger Mann aus einem Dorf im Mittelland, ein unerschöpflicher Geschichtenerzähler, ein ebenso naiver wie listiger Schelm, der im Erzählen lebt und darin auch immer wieder zu Fall kommt. Nach einer Gefängnisstrafe versucht der Goalie in Schummertal im Alltag erneut Fuss zu fassen. Er findet eine Gelegenheitsarbeit, verliebt sich in eine Serviertochter und reist mit der Angebeteten nach Spanien. Und trotzdem holen ihn die alten Geschichten immer wieder ein. So erfährt er nach und nach, wie er von vermeintlichen Freunden hintergangen wurde und als Sündenbock für eine weit grössere Geschichte herhalten musste. Diese Lebensgeschichte des Goalies wird im Laufe Pedro Lenz und Adi Blum. MU des Abends für die Zuhörerinnen und Zuhörer zu einer vertrauten Biografie, dessen Geschichte fesselt, belustigt, unterhält und ebenso fasziniert. Das liegt nicht nur am ungewöhnlichen Lebensstil des Goalie, sondern in erster Linie an dessen Erzähler Pedro Lenz, der es glaubhaft versteht, mit Sprache und Betonung der Titelfigur Persönlichkeit und Charakter zu verleihen. Der gebürtige Langenthaler Lenz strickt seine Sprache so kunstvoll, dass sie sich anhört, als wäre sie voll aus dem Leben gegriffen. Der Autor von «Der Goalie bin ig» ist ein Meister darin, Redensarten, die viel Ungesagtes verbergen, in seinen Texten einzubauen. Er ist hautnah bei den Leuten und übersetzt ihre Art zu reden in eine äusserst präzise literarische Sprache. Der «Goalie» ist ein überaus sympathischer «Plouderi» mit einem gut geölten Mundwerk. Und Pedro Lenz erweckt diesen «Schnurri» zum Leben, als sässe er mitten unter den Leuten im Dietiker Gemeinderatssaal. So meinte Christine Walser aus Zürich nach der Lesung beim Apéro: «Ich bin sehr beeindruckt. Für mich war der Abend ungeheuer spannend.» Zusammen mit dem Musiker Adi Blum sei dies wirklich eine totale Einheit gewesen. Die Urdorferin Marianne Huber hat den Roman bereits gelesen: «Diese Lesung mit Pedro Lenz war für mich ein unheimlich schönes Vergnügen.»