Hellweger Anzeiger, Ausgabe: HA Unna, vom: Mittwoch, 4. Mai 2016

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Hellweger Anzeiger, Ausgabe: HA Unna, vom: Mittwoch, 4. Mai 2016
UNNAER ZEITUNG
Mittwoch, 4. Mai 2016
Wetter
Heute
Tag:
16 °C
Nacht:
2 °C
Heute ist es nach Auflösung
örtlicher Nebelfelder sonnig.
172. Jahrgang / Nr. 104 / 1,50 €
Lokales
Grandios
gescheitert
Bunte Farbtupfer für
eine neue Nachbarschaft
Unna. Ein neues Identitätsgefühl soll an der Berliner Allee entstehen: weg
von der Anonymität der
Hochhäuser, hin zu einer
gelebten Nachbarschaft.
Dafür soll das Wohnumfeld verschönert werden.
Dafür haben die Kinder
des Falkenclubs gestern
Samenkugeln verteilt. In
wenigen Wochen sollen
zwischen den Betonriesen
bunte Farbklekse blühen
– auch als Zeichen für
den baldigen Wandel im Die Kinder verteilten im
Quartier.
ä Seite 17 Viertel Samenkugeln.
Morgen
Tag:
19°C
Nacht: 10°C
Morgen scheint verbreitet
die Sonne, es bleibt trocken.
Satte Strafe für
Lutz Bachmann
Pegida-Gründer
Dresden.
Lutz Bachmann ist vom
Amtsgericht Dresden wegen
Volksverhetzung zu einer
Geldstrafe von 9600 Euro
(120 Tagessätze zu je 80 Euro) verurteilt worden. Der
Kopf des islam- und fremdenfeindlichen Bündnisses
soll Flüchtlinge in Facebook-Kommentaren herabgewürdigt und zum Hass gegen sie angestachelt haben.
Der wegen anderer Delikte
wie Diebstahl und Drogenhandel bereits vorbestrafte
43-Jährige hatte bestritten,
dass diese Kommentare von
ihm stammten. dpa
Sport
Reden ist Silber,
Tore sind Gold
Diese Chance ließ Adrian
Ramos (30) ungenutzt. Wieder hatte der Stürmer getroffen, er spielt so ungeheuer
effizient in der Rückrunde,
alle Augen waren auf ihn gerichtet nach dem Abpfiff.
Doch der baumlange Kolumbianer winkte ab. Reden ist
für Ramos Silber, Tore sind
Gold.
ä Seite 10
Keller-Duell
beim SuS Lünern
Beide haben „nur“ 24 Punkte und eine Tordifferenz von
Minus 49 Treffern. Der SuS
Lünern und der SuS Oberaden sind die Schlusslichter
der Kreisliga A (2) - dahinter
kommt nur noch die B-Kreisliga. Heute nun kommt es
zum Abstiegsduell der beiä Seite 12
den.
Heute…
... findet die Sondersitzung
des Aufsichtsrats der Deutschen Bahn zum geplanten
Teilverkauf der Tochterunternehmen Arriva und
Schenker statt.
Die Bayern-Spieler sanken zu Boden, in
der Münchner Kurve feierten die Fans
dennoch ihre geschlagenen Gewinner. In
einer dramatischen Fußballnacht hat sich
der Halbfinalfluch des deutschen Meisters
unter Trainer Pep Guardiola auf bitterste
Weise fortgesetzt. Beim Sturmlauf ins
Champions-League-Finale wurden die
Münchner von einem Kontertor des Franzosen Antoine Griezmann in der 54. Spielminute jäh gestoppt. Trotz eines 2:1 (1:0)Siegs schieden die Münchner aus. Der un-
Mehr Schutz für junge Mütter
Berlin. Nach langen Diskus-
Der gesetzliche Mutterschutz soll nun
doch auf Schülerinnen und
Studentinnen ausgedehnt werden.
Dies sieht der Gesetzentwurf von
Familienministerin Manuela
Schwesig (SPD) vor.
sionen ist es also doch soweit: Der gesetzliche Mutterschutz soll auf Schülerinnen
und Studentinnen ausgedehnt werden. Jedoch sollen
die Betroffenen selbst entscheiden können, ob sie von
dem Anspruch Gebrauch
machen oder nicht. Vorgese- hieß es in Koalitionskreisen.
hen ist nun eine sogenannte Der gesetzliche Mutterschutz
„Opt-out-Regelung“.
soll Mutter und Kind vor Gefährdungen,
Ausnahmen für
Überforderung
wichtige Termine
und GesundDanach können Schülerin- heitsschädinen und Studentinnen etwa gung am Arfür Klausuren, Prüfungen, beitsplatz,
Hausarbeiten oder Pflicht- vor finanziveranstaltungen Ausnahmen ellen Einbeantragen. Die Pläne von bußen soBundesfamilienministerin
wie dem
Manuela Schwesig (SPD) Verlust
sollen am heutigen Mittwoch vom Bundeskabinett
auf den Weg gebracht werden. Zuvor hatte es Widerstand von Bundesbildungsministerin Johanna Wanka
(CDU) gegeben. Der Kompromiss sei eine gute Lösung
für alle betroffenen Schülerinnen und Studentinnen,
„Scharia-Polizisten“ vor Gericht
... urteilt der Europäische
Gerichtshof über mehrere
Klagen gegen die EU-Tabakrichtlinie.
Börse
9926,77 -1,94%
Euro St. 50
2974,20 -1,93%
Dow Jones 17.750,91 -0,78%
Euro
1,1569 $ +0,66%
zwischen Arbeit und Familie
gelinge: „Ich konnte nur
wieder in meinen Beruf einsteigen, weil mein Mann die
Elternzeit nimmt“, sagte
Schwesig.
Ihr Partner könne die am
8. März geborene Tochter
Julia genauso gut betreuen
des Jobs schützen. Er gilt in wie sie: „Männer sind nicht
Deutschland in den letzten Mütter zweiter Klasse“, sagsechs Wochen vor der Ent- te sie.
bindung sowie acht Wochen
„Eine Geburt
danach.
Schwesig selbst ist seit ist kein Spaziergang“
Montag zurück im Amt – Sie vermisse ihre in Schweknapp acht Wochen rin lebende Familie allernach der Geburt ihrer dings sehr und sprach mit
Tochter.
Gleich
am Blick auf die Vereinbarkeit
zweiten Arbeitstag be- mit dem Beruf von „widersuchte sie die BVG, ein sprüchlichen
Gefühlen“.
Unternehmen, das mit fle- „Diese Gefühle kennt aber
xiblen Arbeitszeiten jede Mutter, dazu muss man
versucht, famili- keine Ministerin sein.“ Sie
enfreundlich
sei dankbar, dass sie drei
zu
sein. Monate Mutterschutz hatte,
Schwesig
sagte die 41-Jährige. „Eine
warb für ih- Geburt ist ja nun kein Spare Politik ziergang, man braucht daund erläu- nach Zeit, um selber wieder
terte am Ran- zu Kräften zu kommen, aber
de, wie ihr auch Zeit für das Baby“, so
der
Spagat die Ministerin. RB/dpa
Leichenteile im
Kamin verbrannt
Höxter-Fall hat grausame Vorgeschichte
... fällt das Urteil im Prozess
gegen einen Mann wegen
schweren sexuellen Missbrauchs eines Kindes. Der
29-Jährige hat gestanden, als
Erzieher in einem evangelischen Kindergarten ein Mädchen mehrfach sexuell missbraucht zu haben.
Xetra Dax
glücklichste Mann gestern Abend war
Thomas Müller. Nach dem Führungstor
von Freistoßschütze Xabi Alonso (31.) unterlief dem Weltmeister ein folgenschwerer Fehlschuss vom Elfmeterpunkt. Foto: AFP
ä Seite 9
Acht Teilnehmer einer selbst ernannten „Scharia-Polizei“ aus
Wuppertal müssen sich doch wegen Verstößen gegen das Uniformverbot vor Gericht verantworten. Das Düsseldorfer Oberlandesgericht (OLG) gab nach eigenen Angaben einer Beschwerde
der Staatsanwaltschaft statt und ließ die Anklage zur Hauptverhandlung zu. Es hob damit anderslautende Beschlüsse des Wuppertaler Landgerichts vom Dezember vorigen Jahres auf. Foto: dpa
Höxter/Bielefeld. Die tödliche
Misshandlung einer Frau in
Höxter hat eine noch grausamere Vorgeschichte als bisher bekannt. Das tatverdächtige Paar brachte nach Angaben von Ermittlern bereits
vor zwei Jahren eine weitere
Frau um, zerstückelte die
Leiche und verbrannte sie
im Kamin seines Gehöfts.
„Das waren Abgründe, die
sich da auftaten“, sagte
Mordkommissionsleiter Ralf
Östermann gestern. Darüber
hinaus gebe es Hinweise auf
mehrere andere Opfer, die
die Misshandlungen überlebten. Der 46 Jahre alte
Hauptverdächtige ist einschlägig vorbestraft und bestreitet jede Schuld. Seine 47
Jahre alte Ex-Frau und mut-
maßliche Komplizin hat ein
Geständnis abgelegt. Im
Sommer 2013 soll eine 33jährige Frau aus Niedersachsen den Mann aus Höxter
über eine Kontaktanzeige
kennengelernt und ihn im
Herbst desselben Jahres geheiratet haben, sagte Oberstaatsanwalt Ralf Meyer. Danach sei es immer wieder zu
schwersten
körperlichen
Misshandlungen gekommen.
Die Leiche der 33-Jährigen
sei in einer Tiefkühltruhe
eingefroren worden. Dann
habe das Paar die Leichenteile im Kamin verbrannt
und die Asche an Straßenrändern in der Umgebung
verstreut, teilten Polizei und
Staatsanwaltschaft in Bielefeld mit. dpa
ä Seite 3
Schonfrist
für Brücke
Nachfolger
gesucht
Unna. Schadhafter Beton
macht aus der Brücke an
der Zechenstraße eine
Zeitbombe. Aber sie tickt
zum
Glück
langsam.
Noch immer fahren Autos
über das marode Bauwerk. Die Stadt wartet auf
ein Gutachten für einen
Neubau der Brücke über
ä Seite 17
die Gleise.
Unna. Am 1. Mai hat Pfarrer Andreas Taube seinen
Dienst in Heeren-Werve
angetreten. Seine alte Gemeinde in Königsborn
sucht derweil nach einem
Nachfolger für ihn. Dieser
soll zum 1. Juli gefunden
sein. Allerdings ist nicht
ausgeschlossen, dass es
länger dauert. ä Seite 20
Reisefreiheit für
Türken rückt näher
Aufhebung des Visa-Zwangs empfohlen
Brüssel. Die EU-Kommission
will die im Flüchtlingspakt
ab Ende Juni zugesagte Visa-Freiheit für die Türkei
heute empfehlen. Diese Entscheidung werde aber voraussichtlich unter Vorbehalt
gestellt, da Ankara noch
nicht alle Bedingungen für
die Aufhebung des VisaZwangs erfüllt habe, hieß es
aus EU-Kreisen in Brüssel.
Demnach erfüllte die Türkei
zuletzt 64 der 72 Voraussetzungen. Die EU-Kommission
begrüßte weitere Fortschritte
in den Verhandlungen mit
Ankara. So habe die türkische Regierung am Vortag
per Verordnung festgelegt,
dass EU-Bürger aus allen 28
Mitgliedstaaten ohne Visum
in die Türkei einreisen dürfen, sagte ein Sprecher. Allerdings stellte auch Ankara
die Entscheidung unter Vorbehalt. Nach einer Veröffentlichung im Staatsanzeiger
gilt sie erst ab dem Termin,
an dem auch die EU den Vi-
sa-Zwang für Türken aufhebt. Während in der EU
über Visa diskutiert wurde,
flogen in Ankara mal wieder
die Fäuste. Beim jüngsten
Schlagabtausch im Verfassungsausschuss des Parlaments traten und schlugen
AKP- und HDP-Politiker aufeinander ein, Wasserflaschen wurden als Geschosse
durch den Sitzungssaal geschleudert. Anlass für die
Schlägereien sind Pläne der
islamisch-konservativen Regierungspartei AKP, die Immunität aller Abgeordneten
aufheben zu lassen, um Politiker der legalen Kurdenpartei HDP vor Gericht stellen
zu können. Die AKP-Regierung und Präsident Recep
Tayyip Erdogan betrachten
die HDP als politischen Arm
der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), die
sich seit dem vergangenen
Sommer wieder schwere Gefechte mit den türkischen Sicherheitskräften liefert. dpa
Die Last mit den Lastern
Die Lust auf Zigaretten, Bier, Wein und Schnaps ist in Deutschland ungebrochen: Statistisch gesehen lässt sich jeder Bundesbürger rund 137 Liter alkoholische Getränke im Jahr schmecken
– und raucht rund 1000 Zigaretten. Das geht aus dem neuen
Jahrbuch Sucht hervor, das in Berlin vorgestellt wurde. Damit ist
die Alkoholmenge nach den jüngsten Zahlen im Vergleich zum
Jahr davor lediglich um 0,2 Prozent zurückgegangen. Beim Zigarettenkonsum verzeichneten die Autoren sogar einen Anstieg um
Foto: dpa
rund zwei Prozent.