Infoblatt Hunde aus dem Tierheim - Bund gegen Missbrauch der Tiere

Transcrição

Infoblatt Hunde aus dem Tierheim - Bund gegen Missbrauch der Tiere
T IERE
BRAUCHEN UNSEREN
HUNDE
S CHUTZ . T IERE
BRAUCHEN UNSEREN
AUS DEM
S CHUTZ
TIERHEIM
SO WERDEN SIE
FREUNDE FÜRS LEBEN !
Sie haben sich für einen Hund aus unserem Tierheim entschieden? Dann beginnt jetzt ein ganz
besonderer Abschnitt für Sie und Ihr neues Familienmitglied: Denn an jedem Tag werden Sie sich
besser aufeinander einspielen und erleben, wie sich das Vertrauen zwischen Ihnen festigt.
Bei allen Fragen, die im Umgang mit Ihrem Tier auftreten mögen, sind wir gerne Ihr
Ansprechpartner. Scheuen Sie sich nicht, Rat bei uns zu holen, wenn Sie das Verhalten Ihres Hundes
nicht richtig einschätzen oder seine Reaktionen nicht verstehen können.
Doch bitte bedenken Sie immer, bevor Sie ungeduldig werden: Ihr Hund braucht wie Sie Zeit, sich an sein neues Leben
zu gewöhnen. Sie helfen ihm dabei, wenn Sie ihm Sicherheit
vermitteln und die Grundzüge einer Partnerschaft aufzeigen,
die auf Liebe und Fairness basieren sollte. Wir wünschen Ihnen nun viel Freude mit Ihrem neuen Freund und möchten
Ihnen einige Tipps mit auf den Weg geben. Die wichtigsten
Informationen für Sie als neuen Hundebesitzer haben wir hier
in einem ersten Überblick für Sie zusammengestellt.
Wenn Sie einen Hund aus einem Tierheim zu sich nach Hause holen, nehmen Sie immer auch einen kleinen Teil seiner
Vergangenheit mit auf. An Ihnen liegt es, dem Tier in den
kommenden Wochen zu zeigen, dass die Zeit der Verunsicherung, der Angst, Unruhe oder Einsamkeit endgültig vorbei ist.
Fast immer schließen sich Hunde, die von ihren ehemaligen
Bezugspersonen wenig aufmerksam behandelt wurden, sehr
eng an ihre neuen Besitzer an.
T IERE
BRAUCHEN UNSEREN
S CHUTZ . T IERE
BRAUCHEN UNSEREN
S CHUTZ
DIE ERSTEN TAGE
Der Einzug ins neue Zuhause !
Bitte beherzigen Sie folgenden Rat: Geben Sie Ihrem Hund genügend Zeit.
Das gilt besonders für den Tag der Ankunft. Der Hund sollte
in aller Ruhe sein neues Refugium entdecken können, an allem schnüffeln und jeden Winkel untersuchen dürfen. Öffnen
Sie ihm sein neues Reich nicht auf einen Schlag, sondern lassen Sie ihn lieber alles nach und nach erkunden. Rufen Sie
ihn nicht zu sich, warten Sie, bis der Hund sich entschließt, zu
Ihnen zu kommen.
Hunde aus dem Tierheim
Bedrängen Sie ihn nicht, indem alle Familienmitglieder
gleichzeitig auf ihn zugehen, ihn anfassen, rufen oder ihm
Leckerlis zustecken. Am besten beobachten Sie ihn einfach.
Sprechen Sie ruhig und geduldig mit ihm, nennen Sie seinen
Namen und erschrecken ihn nicht durch lautes Gerede oder
aufgeregte, bedrohlich wirkende Bewegungen.
2
Überfordern Sie Ihren Hund nicht, wenn Sie gleich
Familie und Freunde einladen, längere Zeit außer Haus sind
oder Aktivität an Aktivität reihen. Noch kann der Vierbeiner
in seinem Verhalten nicht gefestigt sein; er weiß nicht, ob er
wirklich bei Ihnen bleiben darf - schließlich hat er schon mindestens zweimal ein Zuhause verloren. Denn auch das Tierheim mit seinen verantwortungsvollen Mitarbeitern ist eine
Heimat für ihn gewesen.
Versuchen Sie, dem
Tier in all Ihrem
Handeln Sicherheit
zu vermitteln. Ein
geregelter Tagesablauf (Fütterung
anfänglich wie im
Tierheim) mit Spaziergängen, Zeiten
der liebevollen BeGeborgenheit im Schlafkorb
schäftigung (Fellpflege etc.), des
Spielens (keine Raufspiele oder "Machtkämpfe") und des Lernens festigen Ihr Verhältnis.
Q Bitte beachten Sie, dass sich alle Familienmitglieder an
dieselben Regeln halten und dem Hund nicht gestatten, was
Sie ihm untersagen. Solche Inkonsequenzen sind für ein Tier
schwer zu verstehen und verunsichern es nachhaltig. Und
können letztlich von ihm ausgenutzt werden, um seine Position im neuen Rudel zu verbessern.
Für Kinder unvergesslich: Der erste
Kontakt mit dem neuen Hund
Q Auch Ungeduld, scharfe Worte und ungerechtes Verhalten zerstören das Vertrauen, das sich zaghaft bei Ihrem Hund
aufzubauen beginnt. Tun Sie ihm das nicht an. Bitte vergessen Sie nicht, dass dieses Tier keine einfache Vergangenheit
hatte, und es wirklich verdient hat, dass Sie ihm als einschätzbarer Partner und Freund entgegentreten!
Durchfall oder Erbrechen nach der
Ankunft?
Manche Hunde leiden stressbedingt schon im Tierheim unter Durchfall, ohne organisch krank zu sein. Ähnlich aufregend für die geforderte Hundeseele ist der Umzug in ein neues Heim: Fremde Menschen, eine unbekannte Umgebung,
ein ungewohnter Tagesablauf - das sind Faktoren, die auch
beim stärksten Vierbeiner zu Verdauungsproblemen führen
können.
Geben Sie dem Tier bei starkem (wässrigem) Durchfall
kein Dosenfutter. Der Hund braucht jetzt leicht verdauliche Eiweißkost. Füttern Sie Hüttenkäse mit gekochtem Reis oder mit
gestampften Kartoffeln und gekochten Mohrrüben. Meistens
normalisiert sich die Verdauung schon nach wenigen Tagen.
Sollte das nicht der Fall sein, suchen Sie bitte spätestens nach
2-3 Tagen unseren Tierarzt auf, der Ihren Hund ja noch
kennt, oder rufen Sie uns an.
Q
Wichtig: Durch den Durchfall verliert Ihr Hund beträchtliche Flüssigkeitsmengen. Stellen Sie immer frisch abgekochtes Wasser bereit!
Auch Erbrechen kann stressbedingt auftreten. Füttern Sie in
diesem Fall bitte gar nicht und achten darauf, dass Ihr Hund
genügend trinkt. Sie können ihm Wasser (eventuell mit
Elektrolyten) anbieten. Auch hier gilt: Hält das Unwohlsein
länger als 2-3 Tage an, konsultieren Sie bitte den Tierarzt.
T IERE
BRAUCHEN UNSEREN
S CHUTZ . T IERE
BRAUCHEN UNSEREN
S CHUTZ
Mit Kindern im Haushalt ...
Grundsätzlich raten wir dazu, Kinder und Hunde nicht alleine miteinander zu lassen. Es gibt Situationen, die für Eltern
nicht vorhersehbar sind: So kann ein Kind dem Hund versehentlich Schmerzen zufügen, ihn spielerisch kneifen, ihn pieksen, stoßen, schubsen, ihm Spielzeug oder Futter wegnehmen - und plötzlich ist die Duldsamkeit des Tieres
überschritten. Möglicherweise schnappt der Hund in seiner
Bedrängnis und hat sich damit unweigerlich die Rückfahrkarte ins Tierheim eingehandelt.
Machen Sie Ihren Kindern deutlich, dass ein Hund kein "funktionierendes Spielzeug" ist, sondern ein eigenständiges Lebewesen. Eines mit Bedürfnissen und Empfindungen, die unseren gar nicht so unähnlich sind. Kein Kind wird sich dem
Argument verschließen, dass ein Hund Schmerzen leidet,
wenn er verletzt ist, unglücklich ist, wenn man ihn schlecht behandelt und trauert, wenn er seine geliebten Menschen verliert oder vermisst.
Wichtig: Erklären Sie Ihren Kindern unmissverständlich, dass
ein Hund niemals gestört werden darf, wenn er
Q frisst,
Q schläft,
Q mit seinem Kauknochen oder seinem Spielzeug
beschäftigt ist,
Q sich auf "seinen" Platz zurückgezogen hat,
Q mit einem Artgenossen in eine Auseinandersetzung
verwickelt ist.
Zur Sicherheit: Kontakte zwischen Baby
und Hund immer unter Aufsicht
Ob Sie den Hund dabei erst nach Wochen oder Monaten frei
laufen lassen können, werden Sie selbst (oder mit Hilfe eines
guten Trainers) entscheiden müssen.
Sehr hilfreich kann es sein, mit einem befreundeten Hundebesitzer spazieren zu gehen und Ihrem Vierbeiner Sicherheit
durch einen gut sozialisierten Artgenossen zu geben. Das
Kommen auf Ruf üben Sie am besten auf einem umzäunten
Platz an einer Langlaufleine.
D IE G RUNDAUSSTATTUNG
FÜR I HREN H UND
Spaziergänge
Q
Vielleicht hatte der Vierbeiner ein erschreckendes Erlebnis
mit Radfahrern, Kindern oder Joggern gehabt und reagiert
bei einem Zusammentreffen hektisch. Oder
er flieht bei plötzlichen
Geräuschen (Auspuffknall, Flugzeug, Syl-vester, Karneval etc.) und
läuft in Panik auf die
Straße. Diese und andere Besonderheiten
können Sie nur im Laufe der Zeit herausfinden.
Q
Erst einmal nur an der Leine
Q
Q
Q
Q
Fester Schlaf- und Ruheplatz in einer
gemütlichen Ecke (keine Zugluft, nicht
an Heizung, TV oder Musikanlage),
auf einer Decke, im Hundekorb oder
auf einer gepolsterte Unterlage,
Fress- und Trinknapf,
Leine, Geschirr oder Halsband (keine
Würger!),
Fellpflege: Kamm, Bürste, Zeckenzange,
Spielzeug: Kauartikel aus Büffelhaut,
Bälle und anderes Spielzeug aus Hartgummi (Fachhandel),
Vorsicht: Lassen Sie keine Gegenstände
in Reichweite des Tieres liegen, die es
zerbeißen, verschlucken oder sich
durch die Beschichtung Vergiftungserscheinungen zuziehen könnte.
Hunde aus dem Tierheim
Gehen Sie mit Ihrem Hund die ersten Wochen nur angeleint
spazieren und passen Sie auf, dass er nicht in einem Moment der Unachtsamkeit entweichen kann. Noch sind Sie
beide zu wenig vertraut; Sie können ihn nicht völlig einschätzen, und auch die Tierheimmitarbeiter waren ja nicht
umfassend über seine Vergangenheit informiert.
3
T IERE
BRAUCHEN UNSEREN
S CHUTZ . T IERE
BRAUCHEN UNSEREN
S CHUTZ
GESUNDHEIT UND FUTTER
Wichtig: Lassen Sie Ihren Hund niemals rohes
Schweinefleisch fressen. Rohes Schweinefleisch
überträgt die Aujeszky`sche Krankheit, eine immer tödlich verlaufende Virusinfektion.
Achten Sie darauf, dass Ihr Hund immer Zugang zu frischem Wasser hat. Bei ausschließlicher Trockenfutterernährung ist das ausreichende Trinken besonders wichtig (Gefahr
von Nierenschäden!). Darum sollte Trockenfutter vorzugsweise eingeweicht verfüttert werden.
Q
Dosierung
Impfung und Entwurmung
Alle Hunde in unserem Tierheim werden in kurzen Abständen von einem Tierarzt untersucht. So können Erkrankungen
rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Die Tiere sind bei
uns komplett geimpft und regelmäßig entwurmt worden. Entnehmen Sie dem Impfpass, wann Ihr Hund die nächste Auffrischungsimpfung bekommen sollte (Impfschutz hält für jeweils 12 Monate).
Futter
Hunde aus dem Tierheim
Sie erleichtern dem Tier die Eingewöhnung, wenn Sie in den
ersten Tagen das gewohnte Futter und die Fütterungszeit des
Tierheims beibehalten.
Sollten Sie für Ihren Hund eine andere Kost bevorzugen, stellen Sie ihn bitte langsam um und mischen anfänglich das ungewohnte mit dem bekannten Futter.
4
Q Füttern Sie keine Knochen: Gefahr von Darmverschlüssen, Verletzungen an Magen-/Darmwand oder den Zähnen.
Gerade ältere Hunde reagieren auf Knochenfütterung oft mit
schwerer Verstopfung. Geeigneter: Kauknochen aus Büffelhaut und Ochsenziemer haben Reinigungseffekt für die Zähne, getrocknete Lunge/Pansen sind gut für den Magen.
Q Füttern Sie kein rohes Fleisch und rohe Wurstwaren wie
Salami und Schinken. Geben Sie Fleisch wegen möglicher
Krankheitsübertragung (Salmonellen, Parasiten, Toxoplasmose etc.) nur gut gegart/gekocht/gebraten.
Die Futtermittelhersteller geben auf ihren Packungen genaue
Hinweise, welche Menge ein Hund (Größe, Rasse, Gewicht
etc.) täglich fressen sollte. In der Regel sind diese Angaben
jedoch viel zu hoch gegriffen. Wie viel ein Hund pro Tag (in
einer, auf zwei oder mehrere verteilte Mahlzeiten) zu sich nehmen kann, ohne an Gewicht zuzulegen, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu gehören: Aktivität, Temperament, Alter, rassespezifische Veranlagungen, körperliche
Voraussetzungen und Anforderungen. Wenn Sie Ihren Hund
in Abständen wiegen, haben Sie in Kürze die ausreichende
Futtermenge im Griff.
Wichtig: Leckerlis sollten (aus Kaloriengründen) von der täglichen Futtermenge abgezogen werden.
Regelmäßige Gewichtskontrolle
Wenn Sie Ihren Hund streicheln, müssen Sie ohne sonderlich
Druck auszuüben, die Rippen spüren können. Beim Laufen
sollten sich die Muskeln unter dem Fell abzeichnen. Ein Hund
mit Übergewicht verliert schnell die Lust an der Bewegung;
was er an Fett zunimmt, wird an Muskulatur abgebaut.
Die
überflüssigen
Pfunde sind kein
Schönheitsfehler, sondern verkürzen u. U.
die Lebenserwartung
des Tieres: Sie belasten die Gelenke (Arthrose), das HerzKreislaufsystem und
können die Anfälligkeit für Diabetes erhöhen.
Übergewicht ist ein Gesundheitsrisiko
T IERE
BRAUCHEN UNSEREN
S CHUTZ . T IERE
BRAUCHEN UNSEREN
S CHUTZ
nach dem Fressen nicht gestört werden darf.
Ruhe nach den Mahlzeiten einhalten!
Nach dem Fressen sollte der Hund ca. 2 Stunden (Verdauungspause) ruhen. Das Spielen und Toben unmittelbar nach
der Nahrungsaufnahme kann für Hunde zur lebensgefährlichen Magendrehung führen (Notfallsituation, sofort zum
Tierarzt!).
Vorbeugung:
Q Verteilung der täglichen Futtermenge auf 2 bis 3 kleinere
Portionen,
Q Überfressen (durch eine schwere Hauptmahlzeit)
verhindern,
Q Absolute Ruhe nach Futteraufnahme,
Q Bitte erklären Sie auch Ihren Kindern, warum der Hund
Bitte nicht stören !
C HECKLISTE : D IESE I NFOS
Q
Q
Q
Q
Q
Q
Q
Q
Q
Q
Q
Allergische Reaktion auf
falsches Futter sind möglich
Auch Hunde können - manchmal sogar ganz plötzlich auftretend - allergisch auf Konservierungs- und Zusatzstoffe in
der Ernährung, Getreide oder versteckte Gewürze reagieren.
Hinweise:
Hautekzeme, Juckstellen, Verdauungsprobleme (Blähungen, Mundgeruch, Durchfall,
Gewichtsabnahme),
auffallend starker/säuerlicher Körpergeruch.
Allergische Reaktionen
auf Schadstoffe (Nikotin,
Parfüm,
Haarspray,
Putzmittel etc.) können
außerdem sein: Bindehautentzündung, Dauerniesen und ständiger
Juckreiz. (Allergietest
beim Tierarzt möglich).
Am besten einmal im Jahr
zur Vorsorge zum Tierarzt
Q Sollte sich Ihr Hund einmal nicht wohl fühlen, notieren Sie
bitte Ihre Beobachtungen für den Tierarzt. Je mehr Informationen Sie ihm über das (veränderte) Verhalten Ihres Tieres
geben können, desto einfacher die Diagnose.
BRAUCHT
I HR T IERARZT
VON
I HNEN
Wann hat der Hund zum letzten Mal getrunken/gefressen?
Trinkt er auffallend viel in den letzten Tagen/Stunden?
Hat sich sein Verhalten verändert? Ist er auffallend matt, schläft viel, läuft nicht, bleibt
beim Spaziergang weit zurück, hat wenig Appetit etc.
Wann hat er zum letzten Mal Kot/Urin abgesetzt? Hatte er dabei Schmerzen?
Wie war der Kot beschaffen (Kotprobe mitbringen)? War Blut im Urin? Hat er erbrochen?
Menge, Farbe, Häufigkeit beschreiben.
Hat er Blähungen, Bauchgrimmen, steht mit gekrümmtem Rücken da? Ist die Afterregion
verschmiert, entzündet, versucht er, sich dort zu lecken, zu beißen?
Niest, hustet, speichelt, würgt der Hund?
Hat er Fieber? Eine heiße, trockene Nase weist nicht auf erhöhte Temperatur hin. Fieber
hat der Hund, wenn seine Innenschenkel oder der Unterbauch ungewöhnlich warm sind.
Humpelt, lahmt er? Seit wann?
Schleckt, kratzt, beisst er bestimmte Körperregionen?
Schüttelt er oft den Kopf, hält ihn schief oder kratzt seine Ohren?
Hunde aus dem Tierheim
Bei kastrierten Hunden ist ganz besonders auf die richtige
Futtermenge zu achten. Kritisch sind gerade die ersten sechs
Wochen nach einer Kastration - füttern Sie in dieser Zeit bitte 1/3 weniger als sonst.
5
T IERE
BRAUCHEN UNSEREN
S CHUTZ . T IERE
BRAUCHEN UNSEREN
S CHUTZ
AUSBILDUNG UND BEWEGUNG
Erziehung leicht gemacht
Unsere Tierheime arbeiten eng mit Hundeschulen zusammen und raten jedem Hundebesitzer, an speziellen Ausbildungskursen teilzunehmen. Hier können Sie mit Ihrem Tier
die Welpenschule besuchen, an der Junghundeerziehung
teilnehmen oder wichtige Maßnahmen zur Regulierung problematischer Verhaltensweisen (Hund bleibt nicht allein, beißt
sich mit Artgenossen, hört nicht, akzeptiert den Partner nicht,
wildert etc.) lernen. Auch im Hundesport (Agility etc.) können Sie sich engagieren.
Wenn Sie einen Welpen aufgenommen haben, dann beachten Sie bitte immer Folgendes: Alles, was Sie Ihrem jungen
Hund beibringen, gelingt ihm später mühelos. Knurren am
Fressnapf, Aggression gegen andere Hunde, Ungehorsam,
Verteidigung von Lieblingsplätzen und eroberten Gegenständen, Anspringen von Fremden und Jagen von Fahrradfahrern sind Auszüge aus dem Verhaltensrepertoire von Hunden, die nicht oder falsch (inkonsequent) erzogen wurden
wurden und oft anschließend im Tierheim landen.
Tolle Teamarbeit: Dieser Hund
reagiert auf den leisesten Wink
Für die Erziehung (oder Weiterbildung) Ihres Hundes sollten Sie ...
genügend Zeit (und Geduld) haben,
Q die unbedingte Bereitschaft mitbringen, den Hund zu lieben, Vertrauen aufzubauen und seine Bedürfnisse ernst zu
nehmen,
Q sich umfassend über Ausbildung, Verhalten und Wesen
von Hunden informieren (Fachlektüre, Ratgeber, Austausch
mit Tierheim, Hundeschule, Tierarzt und anderen HundehalQ
tern),
Q beherzigen, dass ein Hund niemals mit drakonischen
Maßnahmen gestraft (Prügel, Aussperren, Futterentzug etc.)
werden darf! Die Hundeerziehung basiert auf positiver (durch
Lob fördern) und negativer Einwirkung (Unerwünschtes durch
Entziehung der Aufmerksamkeit "verbieten"),
sich in gleichartigen Situationen immer gleich verhalten.
Nur so werden Sie für den Hund einschätzbar - und erziehen
sich einen berechenbaren Hund,
Q
Hunde aus dem Tierheim
Q nicht aufgeben, wenn der Hund nicht gleich versteht. Das
Lernen erfolgt in kleinen Schritten und festigt sich durch (freudig absolvierte) Wiederholungen,
6
die Anweisungen nicht brüllen, sondern den Hund mit
freundlicher Stimme ansprechen. Das gilt auch für die wichtigsten Kommandos (Steh, Platz, Fuß, Aus), die zusätzlich
durch Handsignale verdeutlicht werden können. Denken Sie
daran, dass unsere Hunde eher auf unsere Körpersprache als
auf wortreich formulierte "Befehle" reagieren!
Achten Sie darauf, dass alle Familienmitglieder dieselben
Worte und Handzeichen im Umgang mit dem Hund kennen
Q
In der Hundeschule wird das Verständnis zwischen Hund und Mensch gefördert
BRAUCHEN UNSEREN
S CHUTZ . T IERE
und anwenden.
Wichtig: In unserer (leider oft) wenig hundefreundlichen Umwelt sollte die Ausbildung eines
Hundes zum verkehrssicheren Begleithund (am
besten mit Abschlussprüfung) selbstverständlich
sein.
Ihr Hund möchte toben
und geistig beschäftigt werden
- und das jeden Tag!
Im Wort Auslauf steckt es drin: Hunde wollen und müssen sich
austoben. Ihnen reicht nicht der kurze Gang zum nächsten
Baum; ihre Hundewelt ist erst dann in Ordnung, wenn sie ihrem Bewegungsdrang nachgeben, Artgenossen treffen, Spuren lesen und verfolgen, ihr Revier abstecken und die Welt in
ihrer großartigen Sinnes-Fülle entdecken dürfen.
D IE H UNDEHALTUNG
BRAUCHEN UNSEREN
S CHUTZ
Es gibt viele schöne Möglichkeiten, Ihren Hund zu beschäftigen. Viele Vierbeiner schwimmen gerne, laufen am Fahrrad,
joggen mit und begeistern sich an Übungen und Geschicklichkeitsspielen.
Balancieren, Klettern,
Robben, Springen und
Fährtenlesen sind Aufgaben, die Sie auf Ihren
Spaziergängen
einbauen können.
Und der positive Effekt
bei allem, was Sie mit
Ihrem
vierbeinigen
Freund unternehmen:
Jede
gemeinsame
Aktivität schweißt zusammen und macht
Agility - Spaß für Hund und Mensch
MUSS GUT ÜBERLEGT SEIN
Bitte entscheiden Sie niemals spontan, einen Hund (oder auch ein anderes Tier) zu sich zu
nehmen. Wägen Sie alle Aspekte, die mit der Hundehaltung verbunden sind, sorgfältig ab.
Nach unseren Erfahrungen werden folgende Punkte oft zu wenig berücksichtigt:
Ist die Anschaffung mit allen Familienmitgliedern abgesprochen? Hat jemand eine
Tierhaarallergie? Veranlassen Sie vor dem Einzug des Vierbeiners gegebenenfalls einen
gezielten Allergietest bei einem Allergologen oder Dermatologen. So kann man eine
Unverträglichkeit sehr leicht feststellen lassen, indem eine Haarprobe des Hundes mit
einem Pflaster auf die Haut aufgeklebt wird.
Q
Haben Sie Zeit und Lust, den Hund zu erziehen, ihn ausreichend zu bewegen und zu
beschäftigen?
Q
Q
Hat der Vermieter die Hundehaltung erlaubt?
Haben Sie einen guten Platz für Ihren Vierbeiner,
wenn Sie ohne ihn verreisen oder länger krank
werden sollten (Freunde, Nachbarn, Verwandte)?
Q
Haben Sie vor, sich innerhalb der nächsten Zeit
beruflich oder privat zu verändern? Was geschieht
dann mit dem Hund?
Q
Sind Sie bereit, für Ihren Hund einzustehen, wenn
er alt und krank wird und womöglich hohe
Tierarztkosten "verursacht"?
Q
Wohnen Sie "hundefreundlich?" Innenstadtlage,
Geschäftsstraße, fehlender Zugang zu Parks und
Grünflächen oder eine hoch gelegene Wohnung
sind schlechte Voraussetzungen, einen Vierbeiner
artgerecht zu halten.
Q
Hunde aus dem Tierheim
T IERE
7
T IERE
BRAUCHEN UNSEREN
S OVIEL
S CHUTZ . T IERE
I HR H UND
DURCHSCHNITTLICH IM J AHR
KOSTET
Tierheim-Schutzgebühr (einmalig): 180 -230 EUR,
eine kastrierte Hündin 280 EURO
Q Grundausstattung: ca. 100 EUR
Q Impfungen/Wurmkur (regelmäßig): ca. 100 EUR
Q Hundesteuer (für den ersten Hund):
50 - 250 EUR im Jahr (je nach Gemeinde)
Sie müssen Ihren Hund in der Regel innerhalb von
zwei bis vier Wochen nach Übernahme von uns Ihrer
Gemeindebehörde melden. Die Meldepflicht besteht
für jeden Hund unabhängig von Rasse oder Größe
und wird je nach Gemeinde unterschiedlich hoch besteuert.
Q Futter: entsprechend Marke und Art der Fütterung
Q Hundehalter sollten bei einer Versicherungsgesellschaft ihrer Wahl eine Hundehaftpflichtversicherung
abschließen. Haftpflicht: 60 - 120 EUR im Jahr (je
nach Versicherungsgesellschaft).
Q
BRAUCHEN UNSEREN
S CHUTZ
Wir über uns:
Der bmt - 50 Jahre aktiver Tierschutz !
Der bmt ist einer der großen Tierschutzorganisationen in
Deutschland und unterhält 7 vereinseigene Tierheime. Seit
über 50 Jahren kämpft der Verband für verbesserte Lebensbedingungen von Tieren. Tiertransporte, Tierversuche, die
artwidrige Haltung von Pelztieren, Zirkustieren, die Zunahme
exotischer Wildtiere in Privathaushalten, Missstände in der
Heimtierhaltung und die industrielle Massentierhaltung sind
gesamtgesellschaftliche Probleme, die auf politischer Ebene
in Berlin und Brüssel gelöst werden müssen.
Mehr zu unseren Arbeitsschwerpunkten unter:
www.bmt-tierschutz.de
Eine der
großen
TierschutzKampagnen
des bmt
Stand: März 2005
Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V.
Als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt
Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar
Hauptgeschäftsstelle: D-80803 München , Viktor-Scheffel-Str.15
Tel. (089) 38 39 52 0 Fax (089) 38 39 52 23
http://www.bmt-tierschutz.de
Ich unterstütze den Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. und
Q werde Mitglied zum selbstbestimmten Jahresbeitrag von EUR
......................................................................
(Mindest-Jahresbeitrag: 20 EURO. Mitgliedschaft kann jederzeit satzungsgemäß beendet werden.)
Nach Überweisung des Beitrages erhalten Sie Ihre Mitgliedsunterlagen.
Q spende hiermit EUR....................................................................................................................................................................
Name:............................................ Vorname:.......................................... Geburtsdatum:..............................................
PLZ und Ort:....................................................... Straße und Hausnr.:............................................................................
Telefon:.............................................................. E-Mail-Adresse:...................................................................................
Beruf:................................................................. Datum:.............................. Unterschrift:.............................................
Bitte Coupon ausschneiden und frankiert an die Hauptgeschäftsstelle oder untenstehende Geschäftsstelle senden.
ÜBERREICHT
VON: