Eine positive Herausforderung - neue
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Eine positive Herausforderung - neue
ZUTRITTSKONTROLLE Eine positive Herausforderung Trend zu Multifunktions- und Multitechnologie-Karten heitsteam muss gemeinsam mit den Führungskräften des Unternehmens eine in sich geschlossene Sicherheitsstrategie entwickeln. Bei der Kostendiskussion sollte außerdem der Schwerpunkt auf den erweiterten Möglichkeiten durch eine neue Technologie gelegt und keine taktische „Angstmacherei“ betrieben werden. Integrationsfähig? Bild: Multitechnologie-Karten bieten vielfältige Einsatzmöglichkeiten, etwa bargeldloser Zahlungsverkehr, Kantinenbesuche etc. (Foto: HID Corp.) Debra Spitler ist Vice President der Assa Abloy Identification Technologies Group (ITG) Überall dort, wo viele Menschen Zutritt erhalten sollen oder auch nicht, sind Zutrittskontroll-Lösungen gefragt: sei es in Industrieunternehmen oder auch auf einem Universitätsgelände. Dabei sollen meist die schon vorhandene Technik genutzt und neue Systeme behutsam eingeführt werden. Große Unternehmen trennen sich nur ungern auf einen Schlag von bisher genutzten ZK-Systemen. Solange diese die in sie gesetzten Ziele umsetzen, werden sie weiter genutzt. Erst wenn der technische Support nachlässt, ist der Kunde gezwungen, auf neue Anwendungen überzugehen. In solchen Fällen sind MultitechnologieKarten besonders empfehlenswert (Bild). Sie vereinen verschiedene Technologien in sich und bieten so die Option zu neuen Einsatzmöglichkeiten und einer späteren Umrüstung auf eine modernere Technologie, wenn es das Budget erlaubt. Die Sicherheitsverantwortlichen müssen dann nicht länger mehrere Kartentechniken und Ersatzsysteme parallel oder PINs verwalten. Das Sicherheitsniveau kann jederzeit der aktuellen Situation ganz nach Anwenderwunsch angepasst werden. Dabei ist es 40 allerdings von Vorteil, wenn „Migrationspläne“ erstellt werden, damit nirgends eine Sicherheitslücke entsteht. Gemeinsame Basis Die Organisation und Verwaltung von ZK-Systemen ist dabei oft im Bereich der IT-Sicherheit angesiedelt, da häufig dieselben firmeninternen Netze und DVStrukturen genutzt werden. Auf diese Weise lassen sich nicht unerheblich Kosten sparen. Trotzdem sehen Unternehmen oft nicht die Notwendigkeit für eine Investition in die IT-Sicherheit, bis es durch eine Sicherheitslücke zu einem finanziellen Verlust kommen kann. Dabei wird Informationssicherheit jedoch zunehmend als zwingend notwendig und nicht als Option betrachtet. Ein IT-Sicher- Sicherheitsberater stellen immer häufiger fest, dass es den Kunden aber nicht nur um die Kosten geht, sondern auch um die Integrationsfähigkeit der neuen Kartensysteme. Wenn Administratoren geeignete Lösungen suchen, sehen sie sich beinahe entmutigenden Herausforderungen gegenüber. Diese Herausforderungen bestehen im permanenten Fortschritt der Technologie und in dem Zwang zum gemeinsamen Funktionieren von „Neu“ und „Alt“. Ein „Wertevorschlag“ beruht auf den Komponenten Kunde, Produkt und Anwendung. Wird eine Komponente geändert, ändert sich der gesamte Wertevorschlag, und die Planung kann von Neuem beginnen. Daher ist es hilfreich, in der Anfangsphase eines Migrationsprozesses einen externen Berater einzuschalten, der das Verfahren und die Kosten, die Vorteile und die Philosophie hinter dem Eine-Karte – viele Anwendungen-System erklärt. Der internationale Pharmakonzern Pfitzer Inc. wechselte z. B. vor kurzem zu Multitechnologie-Karten, die mit einem Kontakt-Smartchip-Modul, Proximity, doppeltem Magnetstreifen und einem Identifizierungsfoto ausgestattet sind. Das Unternehmen verwendet den SmartChip für Zahlungsvorgänge in Cafeteria, Firmenshop und dem Automatenverkauf. Dieser Chip wird zudem bald für die sichere ITAuthentifizierung eingesetzt werden, während die Proximity-Technologie für das physikalische Zugangskontrollsystem vorgesehen ist. Beispiel Universität Auch Universitäten entdecken immer mehr die Vorteile von MultitechnologieKontrollsystemen. Der Weg zu einer sol- W+S 3/03 Das Thema in Kürze ZUTRITTSKONTROLLE Thema: Unterschiedliche Technologien in einer Karte Problemstellung: Unternehmen scheuen oft die Umstellung auf neue Kartensysteme wegen der damit verbundenen organisatorischen Schwierigkeiten. Lösung: In Multifunktionskarten lassen sich verschiedene Technologien integrieren. Damit passt sich die Karte ganz nach Kundenwunsch flexibel neuen Anforderungen an. Auch Universitäten können von solchen Kartensystemen profitieren. chen Karte ist allerdings oft lang. Viel Entscheidungen werden mehrere Jahre im Voraus geplant. Wenn dann die Migration zu neuen Technologien erwogen wird, zieht sich der Entscheidungsprozess häufig zu lange hin. Der Verkaufszyklus für Multitechnologie-Karten ist im Allgemei- W+S 3/03 nen lang (normalerweise 12 bis 18 Monate, plus drei bis sechs Monate für ein Pilotprogramm), und zum Zeitpunkt der Einführung ist die Technologie dann oft schon veraltet. Universitäten neigen auch dazu, zu lange alle möglichen Optionen zu prüfen und dann beim Treffen einer Kaufentscheidung immer noch zu zögern, weil sich vielleicht doch noch eine bessere Option zeigen könnte. Aber es gibt auch positive Beispiele: Studenten und Fakultäten an der St. John’s Universität besitzen eine Ausweiskarte, in der Proximity, Magnetstreifen und Kontakt-SmartChip-Technologien integriert sind. Die Karten werden für den bargeldlosen Zahlungsverkehr, die Cafeteria und den Zugang zu den Wohnheimen benutzt, die mit Stand-alone Proximity-Schlössern gesichert sind. Künftige Pläne an der Universität sehen vor, die Berechtigungsnachweise für das Bankwesen, Parken und Kredit-Anwendungen zu benutzen. Beispielsweise sollen dann Gehälter, Stipendien- und Studentenkreditschecks direkt auf das Studentenkonto der jeweiligen Karte gebucht und nicht mehr als Papierschecks aus- gegeben werden. Das senkt die Verwaltungskosten erheblich. Wichtige Koordinierungsaufgabe Die Koordinierung eines Budgets für neue Sicherheitstechniken muss auch deswegen auf der Verwaltungsebene erfolgen, um auszuschließen, dass eine Abteilung versehentlich eine andere Abteilung „gefährdet“. Während der Migration an der St. John’s Universität waren mindestens neun verschiedene Gruppen involviert u. a. die Bibliothek, IT-Abteilung, Wohnheime, Mensa, Buchhaltung und Sicherheitsdienst. Sinnvoll ist es daher auch, das System zentral verwalten zu lassen. Assa Abloy ITG, 9242 Jeronimo Road, USA-Irvine, CA 92618, Tel.: +1-949-5980, Fax: -949-5981619 41