Peinliches Gebalze: David Copperfield nurmehr ein Zauberclown

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Peinliches Gebalze: David Copperfield nurmehr ein Zauberclown
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Meldung vom Freitag, 28. Oktober 2005
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Peinliches Gebalze
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David Copperfield nurmehr ein Zauberclown?
Frankfurt am Main/Stuttgart - Es gab Zeiten,
da hat der Zuschauer mit bewunderndem
Blick dem großen Magier das Kind im Manne
abgenommen, den Peter Pan des Zauberns,
der nichts will, als die Menschen mit seiner
Kunst dem Alltag zu entrücken. Er brachte
den Traum vom Fliegen ins Wohnzimmer, ließ
die Freiheitsstatue verschwinden und machte
Unmögliches möglich. Heute scheint David
Copperfield in die Pubertät gekommen zu
sein. Er nennt sich Illusionist und vom großen
Vom Peter Pan zum
schwängernden Halbstarken: Kind ist ein selbstherrlicher Kasper übrig
Illusionist Copperfield (Foto: geblieben, der nicht so recht weiß, ob er nun
lustig oder fesselnd sein will.
pr)
Flapsig wirkt der 49-Jährige, als er sich vor wenigen Tagen mitsamt
Motorrad auf die Bühne der Frankfurter Festhalle zaubert. Die erste
Stunde seines Programms und damit die gesamte erste Hälfte der Show
ist zum Gähnen langweilig: Mr. Copperfield scheint seine reine Präsenz
garniert mit sich immer wiederholenden Witzen für ausreichend zu halten.
Gar befremdlich wird es, als Copperfield mit peinlichem Gebalze eine
Seniorin "schwängert", um das Setting für einen einfachen Kartentrick zu
schaffen.
"Das kann kein Zufall sein!"
Während die greise Dame etwas verwirrt und überfordert des Magiers
Hintern tätschelt, darf eine Zuschauerin den Namen des Sprösslings auf
einen Block schreiben. Copperfield steht dabei so nah an der jungen Frau,
dass man für einen investigativen Moment denken könnte, er führe den
Stift selbst - und tatsächlich, die zuvor angefertigte "Geburtsurkunde"
stimmt mit dem gewählten Namen überein: Homer soll der Junge heißen,
so wie tausende Neugeborene diesen in Deutschland überaus beliebten
Vornamen tragen. Schließlich gibt’s da doch den Namensvetter von den
Simpsons. Oder war da nicht auch so ein dichtender Grieche? Der
Sitznachbar jedenfalls patscht sich auf die Schenkel und gluckst: "Das
kann kein Zufall sein!"
Am Ende zieht der Embryo auf dem Ultraschall zu allem Überfluss auch
noch dieselbe Karte, welche zuvor von einer anderen Zuschauerin
ausgewählt worden war. Copperfield findet sich indes selbst furchtbar
witzig und torkelt zwischen der Rolle des Ewigjungen, des Komödianten
und des Verführers hin und her. Weniger wäre bei dieser Einlage mehr
gewesen. Während man das Gesicht wieder vom müden Lächeln zu
entkrampfen versucht, steigt Copperfield in ein Gerät, mithilfe dessen er
sich auf Zwergengröße zusammenschieben kann. Diesmal kein
Brimborium, der Meister klettert hinein, schrumpft den Kopf auf die Füße,
wackelt mit den Zehen und steigt wieder aus der Kiste. Der leichte
genervte Blick verrät, wie gelangweilt er selbst von seiner Pflichteinlage zu
sein scheint.
Ein Anflug von Selbstironie zur Abwechslung
Doch war es gerade eine sparsam inszenierte Nummer, welche zu
begeistern wusste: Copperfield lässt sich einmal mehr seine weiße
Laufente reichen - ein Glück, dass heutzutage jeder das
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Vogelgrippegegenmittel in der Handtasche hat - und verstaut sie in einer
Box. Die Box wird zerlegt, die Ente ist weg und taucht am Ende der Bühne
wieder im Eimer auf, den ein Zuschauer halten darf. Soweit auch hier bis
auf den Tierbonus nichts Besonderes. Doch nun gelingt Copperfield
wenigstens einmal an diesem Abend, was er die ganze Show über mit
Selbstherrlichkeit verwechselt hatte: Selbstironie
Denn, so erklärt er, die Leute wollten immer nur eines wissen: "Wie machst
Du das?" Als Antwort auf die Frage und damit die Stimmen endlich
verstummen würden, wiederholt er seinen Trick in Zeitlupe. Die Ente wird
durch ein Stofftier ersetzt und in die Box gesetzt. Ein schwarz gekleideter
Mitarbeiter bewegt sich in zerhackten, langsamen Bewegungen auf diese
zu, schnappt sich die Ente und stopft sie in den Eimer. Als Copperfield den
Deckel öffnet flattert wieder das echte Gegenstück aus dem Behälter.
Diesmal kratzt es richtig im Hals. Vor Lachen.
Eben noch in Jamaika, jetzt schon wieder auf der Showbühne
Während eines Einspielers trifft der Zuschauer dann den Copperfield, der
zur lebenden Legende avancierte; der seinen Beruf noch zu lieben schien.
Der noch für offene Münder sorgte; der seine Show noch nicht dem
Slapstick geopfert hatte. Und als hätte er vielleicht doch geahnt, was sein
Publikum wirklich will, folgen nun die Aufsehen erregenden Tricks.
Copperfield weissagt Lotteriezahlen, zaubert einen Oldtimer herbei und
widmet sich seinem Meisterstück: dem Verschwindenlassen. Ein
Zuschauer wird nach Jamaika gebeamt und als Höhepunkt finden sich 13
zufällig ausgewählte Personen erst auf der Bühne und dann in der Mitte
der Halle wieder.
Am Ende bleibt ein fahler Beigeschmack wie nach einem mittelmäßigen
Essen: irgendwie schon gesättigt, aber es drückt und zwackt hier und da.
Denn für 115 Euro war das Warten auf die fesselnden Nummern doch
irgendwie zu lange. Vor allem für das Publikum aus Reihe zwölf. Diese war
nämlich schon vor Beginn der Show verschwunden, die Zuschauer an den
Rand verbannt, oder besser "gebeamt" worden. Ebenfalls verschwinden
würden Fotografen, droht eine Stimme zu Beginn. Denn da reagiert
Copperfield allergisch. Seine Tricks profitieren vor allem von moderner
Technik, man könnte ihn fast schon als Videokünstler bezeichnen.
Dass er diese virtuos einzusetzen vermag, wurde gegen Ende der Show
deutlich. Doch selbst mit der größten Bereitschaft sich auf die Illusionen
einzulassen, blieb der erste Teil lieblos und mit einem hampelnden,
ständig lachenden und sich auf seinen aufgesetzten Magier-Blick
verlassenden Copperfield als Selbstdarsteller. Wie macht er das bloß dass die Menschen immer noch zu seinen Shows pilgern? Na, wenn da
mal nicht Zauberei im Spiel ist...
Fünfmal Copperfield am Wochenende in der Schleyerhalle
Im südwestdeutschen Raum ist David Copperfield am kommenden
Samstag und Sonntag, 29. und 30. Oktober, in der Stuttgarter
Schleyerhalle bei insgesamt noch fünf Vorstellungen zu sehen. (kat)
Mehr zum Thema
http://www.dcopperfield.com
www.dcopperfield.com
http://www.modernewelt.de
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