Peinliches Gebalze: David Copperfield nurmehr ein Zauberclown
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Peinliches Gebalze: David Copperfield nurmehr ein Zauberclown
Peinliches Gebalze: David Copperfield nurmehr ein Zauberclown? - k... 1 von 3 http://www.ka-news.de/karlsruhe/news.php4?print=1&show=kat2005... Seite drucken Fenster schließen Meldung vom Freitag, 28. Oktober 2005 Alle Rechte © www.ka-news.de Peinliches Gebalze http://www.ka-news.de/karlsruhe/news.php4?show=kat20051026-689F David Copperfield nurmehr ein Zauberclown? Frankfurt am Main/Stuttgart - Es gab Zeiten, da hat der Zuschauer mit bewunderndem Blick dem großen Magier das Kind im Manne abgenommen, den Peter Pan des Zauberns, der nichts will, als die Menschen mit seiner Kunst dem Alltag zu entrücken. Er brachte den Traum vom Fliegen ins Wohnzimmer, ließ die Freiheitsstatue verschwinden und machte Unmögliches möglich. Heute scheint David Copperfield in die Pubertät gekommen zu sein. Er nennt sich Illusionist und vom großen Vom Peter Pan zum schwängernden Halbstarken: Kind ist ein selbstherrlicher Kasper übrig Illusionist Copperfield (Foto: geblieben, der nicht so recht weiß, ob er nun lustig oder fesselnd sein will. pr) Flapsig wirkt der 49-Jährige, als er sich vor wenigen Tagen mitsamt Motorrad auf die Bühne der Frankfurter Festhalle zaubert. Die erste Stunde seines Programms und damit die gesamte erste Hälfte der Show ist zum Gähnen langweilig: Mr. Copperfield scheint seine reine Präsenz garniert mit sich immer wiederholenden Witzen für ausreichend zu halten. Gar befremdlich wird es, als Copperfield mit peinlichem Gebalze eine Seniorin "schwängert", um das Setting für einen einfachen Kartentrick zu schaffen. "Das kann kein Zufall sein!" Während die greise Dame etwas verwirrt und überfordert des Magiers Hintern tätschelt, darf eine Zuschauerin den Namen des Sprösslings auf einen Block schreiben. Copperfield steht dabei so nah an der jungen Frau, dass man für einen investigativen Moment denken könnte, er führe den Stift selbst - und tatsächlich, die zuvor angefertigte "Geburtsurkunde" stimmt mit dem gewählten Namen überein: Homer soll der Junge heißen, so wie tausende Neugeborene diesen in Deutschland überaus beliebten Vornamen tragen. Schließlich gibt’s da doch den Namensvetter von den Simpsons. Oder war da nicht auch so ein dichtender Grieche? Der Sitznachbar jedenfalls patscht sich auf die Schenkel und gluckst: "Das kann kein Zufall sein!" Am Ende zieht der Embryo auf dem Ultraschall zu allem Überfluss auch noch dieselbe Karte, welche zuvor von einer anderen Zuschauerin ausgewählt worden war. Copperfield findet sich indes selbst furchtbar witzig und torkelt zwischen der Rolle des Ewigjungen, des Komödianten und des Verführers hin und her. Weniger wäre bei dieser Einlage mehr gewesen. Während man das Gesicht wieder vom müden Lächeln zu entkrampfen versucht, steigt Copperfield in ein Gerät, mithilfe dessen er sich auf Zwergengröße zusammenschieben kann. Diesmal kein Brimborium, der Meister klettert hinein, schrumpft den Kopf auf die Füße, wackelt mit den Zehen und steigt wieder aus der Kiste. Der leichte genervte Blick verrät, wie gelangweilt er selbst von seiner Pflichteinlage zu sein scheint. Ein Anflug von Selbstironie zur Abwechslung Doch war es gerade eine sparsam inszenierte Nummer, welche zu begeistern wusste: Copperfield lässt sich einmal mehr seine weiße Laufente reichen - ein Glück, dass heutzutage jeder das 15.08.2008 14:33 Peinliches Gebalze: David Copperfield nurmehr ein Zauberclown? - k... 2 von 3 http://www.ka-news.de/karlsruhe/news.php4?print=1&show=kat2005... Vogelgrippegegenmittel in der Handtasche hat - und verstaut sie in einer Box. Die Box wird zerlegt, die Ente ist weg und taucht am Ende der Bühne wieder im Eimer auf, den ein Zuschauer halten darf. Soweit auch hier bis auf den Tierbonus nichts Besonderes. Doch nun gelingt Copperfield wenigstens einmal an diesem Abend, was er die ganze Show über mit Selbstherrlichkeit verwechselt hatte: Selbstironie Denn, so erklärt er, die Leute wollten immer nur eines wissen: "Wie machst Du das?" Als Antwort auf die Frage und damit die Stimmen endlich verstummen würden, wiederholt er seinen Trick in Zeitlupe. Die Ente wird durch ein Stofftier ersetzt und in die Box gesetzt. Ein schwarz gekleideter Mitarbeiter bewegt sich in zerhackten, langsamen Bewegungen auf diese zu, schnappt sich die Ente und stopft sie in den Eimer. Als Copperfield den Deckel öffnet flattert wieder das echte Gegenstück aus dem Behälter. Diesmal kratzt es richtig im Hals. Vor Lachen. Eben noch in Jamaika, jetzt schon wieder auf der Showbühne Während eines Einspielers trifft der Zuschauer dann den Copperfield, der zur lebenden Legende avancierte; der seinen Beruf noch zu lieben schien. Der noch für offene Münder sorgte; der seine Show noch nicht dem Slapstick geopfert hatte. Und als hätte er vielleicht doch geahnt, was sein Publikum wirklich will, folgen nun die Aufsehen erregenden Tricks. Copperfield weissagt Lotteriezahlen, zaubert einen Oldtimer herbei und widmet sich seinem Meisterstück: dem Verschwindenlassen. Ein Zuschauer wird nach Jamaika gebeamt und als Höhepunkt finden sich 13 zufällig ausgewählte Personen erst auf der Bühne und dann in der Mitte der Halle wieder. Am Ende bleibt ein fahler Beigeschmack wie nach einem mittelmäßigen Essen: irgendwie schon gesättigt, aber es drückt und zwackt hier und da. Denn für 115 Euro war das Warten auf die fesselnden Nummern doch irgendwie zu lange. Vor allem für das Publikum aus Reihe zwölf. Diese war nämlich schon vor Beginn der Show verschwunden, die Zuschauer an den Rand verbannt, oder besser "gebeamt" worden. Ebenfalls verschwinden würden Fotografen, droht eine Stimme zu Beginn. Denn da reagiert Copperfield allergisch. Seine Tricks profitieren vor allem von moderner Technik, man könnte ihn fast schon als Videokünstler bezeichnen. Dass er diese virtuos einzusetzen vermag, wurde gegen Ende der Show deutlich. Doch selbst mit der größten Bereitschaft sich auf die Illusionen einzulassen, blieb der erste Teil lieblos und mit einem hampelnden, ständig lachenden und sich auf seinen aufgesetzten Magier-Blick verlassenden Copperfield als Selbstdarsteller. Wie macht er das bloß dass die Menschen immer noch zu seinen Shows pilgern? Na, wenn da mal nicht Zauberei im Spiel ist... Fünfmal Copperfield am Wochenende in der Schleyerhalle Im südwestdeutschen Raum ist David Copperfield am kommenden Samstag und Sonntag, 29. und 30. Oktober, in der Stuttgarter Schleyerhalle bei insgesamt noch fünf Vorstellungen zu sehen. (kat) Mehr zum Thema http://www.dcopperfield.com www.dcopperfield.com http://www.modernewelt.de www.modernewelt.de 15.08.2008 14:33 Peinliches Gebalze: David Copperfield nurmehr ein Zauberclown? - k... 3 von 3 http://www.ka-news.de/karlsruhe/news.php4?print=1&show=kat2005... Anzeige CONGSTAR PREPAID Immer 9 Cent, immer D-Netz-Qualität. Über 19.000 Aufladestationen. Jetzt bestellen! ANZEIGE Exclusiver Gamesfonds Zeichnen Sie jetzt den BVT Games Fund IV Dynamic mit der neuen BestPreis GARANTIE! Mehr Informationen » DAX Handelssignale Seit 7 Jahren reale Performance 14 Tage kostenlos testen Mehr Informationen » 50% sparen! 8 Wochen Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung + Nur 13€ + Plus Geschenk + 50% Ersparnis! Mehr Informationen » 15.08.2008 14:33