Diplom-Sportlehrer Lars Christensen

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Diplom-Sportlehrer Lars Christensen
Diplom-Sportlehrer
Lars Christensen
1999 Abschluss des Studiums an der Deutsche Sporthochschule Köln, Schwerpunkt
Publizistik
2001-2010 Natur bewegt, u. a. als Koordinator von acht Kooperationshäusern, Entwicklung von erlebnispädagogischen Konzepten, Leitung von Fortbildungen (Kommunikation, Bogenschießen, Didaktik von Klassenfahrten)
Seit 2010 selbstständig als Dozent für Erlebnispädagogik an der Universität Paderborn und als Bogentrainer
"Trainer instinktives Bogenschießen", Archery Academie
"Der erfahrbare Atem" , Ilse Middendorf Institut
"NLP-Master DNVLP", Tom Andreas
"NLP-Practitioner DNVLP", Tom Andreas
"GUT DRAUF-Schulungstrainer", Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
(BZgA)
"Ropes Course Trainer / Erlebnispädagoge", Natur bewegt
E-Mail: [email protected]
Website: www.Abenteuer-lernen.net
Christensen, Lars | Stressreduktion durch intuitives Bogenschießen
Stressreduktion durch intuitives Bogenschießen
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Stressreaktionen unseres Nervensystems
Heute bedrohen plötzliche Belastungen kaum mehr unser Leben, sondern eher
unseren sozialen Status. Oder genauer gesagt vermuten wir, dass sie das würden.
Geblieben ist ein Extraschub an Energie, der es uns ermöglichte blitzschnell zu
fliehen oder körperliche Auseinandersetzungen auszutragen. Inzwischen haben
sich die meisten Menschen jedoch geeinigt Konflikte anders auszutragen und
deshalb hat diese körperliche Reaktion ihren Sinn im Alltag weitestgehend verloren.
Die Stressreaktionen unseres Körpers sind fast ausschließlich Überreaktionen und
sie werden dann oftmals auch nicht wieder abgebaut. Verspannungen (für gewöhnlich in den Schultern), eine erhöhte Herzfrequenz, innere Unruhe und feuchte
Hände können dann chronisch werden. Außerdem reagieren manche Menschen
dann zunehmend impulsiv oder haben langfristig Kopf- und Rückenschmerzen
oder Schlaf- und Verdauungsstörungen.
Es gilt also die Stressreaktion des Körpers so zu lenken, dass die Bildung von
Stresshormonen verringert wird und die gebildeten Hormone wieder zügig abgebaut werden. Hinzu kommt, dass jeder Mensch seine ganz persönliche Art und
Weise besitzt um mit den Anforderungen des Lebens umzugehen. Manche Menschen sind von Natur aus stressresistenter als andere, andere leugnen den Stress
(auch vor sich selbst) und wieder andere zeigen Suchtverhalten (z. B. nach Kaffee,
Zigaretten, Süßigkeiten oder Tabletten). Eine andere ungesunde Art der Stressbewältigung ist die Arbeitswut. Manche Menschen beladen sich mit Arbeit, so dass
ihre Probleme darunter verborgen bleiben. Vielleicht ist es ihnen auch gerade
recht, dass sie so wenig zu Hause sind, wo sie wesentlich weniger Kontrolle über
die Dinge haben. Diese Sucht nach Erfolg kann dazu führen, dass anderen Aspekten des Lebens konsequent aus dem Weg gegangen wird. Und dabei fühlt es sich
vielleicht noch sehr befriedigend an für eine Sache zu brennen. Doch mündet
zuviel Stress bei einem gleichzeitigen Mangel an Stressverarbeitungsmöglichkeiten oft in einer Form von psychischem Ausgebrannt-sein.
Der Verlust von Antrieb, Leistungsfähigkeit und Lebensmut kann folgen.
Wenn der Blick für das Wesentliche wieder frei werden soll oder die eigenen Ziele
grundlegend überdacht werden sollen, kann eine befristete Auszeit helfen. Intuitives Bogenschießen bietet über die Beschäftigung mit der Technik die Möglichkeit
unser Bewusstsein leer laufen zu lassen. Denn sobald der Bewegungsablauf auto2
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matisiert ist, gewinnt das Unterbewusstsein Raum um aufzuarbeiten. Beim Bogenschießen kann uns dann die Konzentration auf die Atmung im gedankenverlorenen
Augenblick halten.
Insofern sehe ich das intuitive Bogenschießen auch als eine Präventionsmaßnahme
um seine grundlegenden Geisteshaltung zu prüfen und an der eigenen Einstellung
zu arbeiten.
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Die Bedeutung der Atmung beim intuitiven
Bogenschießen – insbesondere im Hinblick auf die
Reduktion von Stress
Die Atmung spielt für uns eine so zentrale Rolle, da sie der Schlüssel zu unserem
Unterbewusstsein ist.
Über eine bewusste Regulierung von Atemtiefe und Frequenz können wir über
unser zentrales Nervensystem hinaus auf den autonomen Teil unseres Nervensystems indirekt zugreifen. Letzteres reguliert normalerweise physiologische Vorgänge, wie die Herzfrequenz und das Verdauungssystem, aber auch emotionale Vorgänge selbstständig.
Ein bekanntes Beispiel für diese Brückenfunktion ist die Bauchatmung. Wenn wir
uns kurze Zeit auf sie konzentrieren und sie praktizieren, verhilft uns dies zu mehr
Stabilität. Nicht umsonst raten wir gestressten Personen ja oftmals ganz intuitiv
„doch erst einmal tief durchzuatmen“. Bewusst atmend können wir dann unsere
Gedanken und Gefühle überprüfen und mögliche Reaktionen überdenken.
Außerdem fördern wir so den Austausch von Kohlendioxid und Sauerstoff. Der
Mensch tankt so frische Energie und gibt verbrauchte ab. Mit Hilfe der Atmung
tauscht der Mensch angeblich alle sieben Jahre die Atome seines Körpers komplett
aus.
Wie auch immer, unser Atemrhythmus gleicht sich erst einmal automatisch unseren körperlichen Aktivitäten und unseren emotionalen Zuständen an. Sich auf die
Atmung zu konzentrieren und sie so zu regulieren, erlaubt uns im Umkehrschluss
Einfluss auf unseren körperlichen Zustand und unsere Gefühle zu nehmen.
Was wir erreichen können, wenn wir diese Möglichkeiten nutzen, kann sich wohl
jeder selbst ausmalen – nicht nur als Übung beim intuitiven Bogenschießen.
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Christensen, Lars | Stressreduktion durch intuitives Bogenschießen
Aufmerksamkeitstraining, Quelle: Abenteuer-lernen
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Literatur zum Thema
Lee, K. / Benner, T. / Eggerling, K. (2009): Total Archery. Der Bogenschütze von Innen.
1. Auflage. Chula Vista: Astra LLC
Kabat-Zinn, Jon (2010): Gesund durch Meditation. 8. Auflage. Frankfurt am Main: Fischer
Herrigel, Eugen (2007): ZEN in der Kunst des Bogenschießens. 3. Auflage. Frankfurt am
Main: Fischer
Österle, Kurt (2007): Wenn der Bogen zerbrochen ist – dann schieß! 2. Auflage. Frankfurt
am Main: Fischer
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