Sterben in unserer Gesellschaft SAPV, Hospiz, ambulanter
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Sterben in unserer Gesellschaft SAPV, Hospiz, ambulanter
Jahrgang 15, Ausgabe 02/2015, ISSN 1864-7804 Sterben in unserer Gesellschaft Für eine Kultur der Wertschätzung des Lebens auch bei Pflege, schwerer Krankheit und Demenz SAPV, Hospiz, ambulanter Hospizdienst, Palliativstation Was ist das? Pflegefall in der Familie Und mein Job? 1 Aktuelles vom Pflegezeit- und Familienpflegezeitgesetz We take cancer personally Patienten stehen im Mittelpunkt unseres Handelns bei Roche. Sie motivieren und inspirieren uns bei der Erforschung und Entwicklung neuer Arzneimittel und Therapiekonzepte, die das Leben von Krebspatienten weltweit verbessern sollen. Viele Forschungsergebnisse haben schon zu bedeutenden Fortschritten in der Krebstherapie geführt – und unsere Forschung geht ständig weiter. 2 Doing now what patients need next Editorial Inhalt Liebe Leserinnen und Leser, liebe Mitglieder der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft, Pflege Sterben geht jeden Einzelnen von uns an und ist ein unausweichlicher Prozess. Deshalb war es der Redaktion „leben“ sehr wichtig, sich des Themas anzunehmen. Erfahrungen damit haben wir alle schon gemacht: in der Familie, bei Freunden oder Bekannten. Oft sind Hilflosigkeit oder Sprachlosigkeit damit verbunden. Die Beiträge in dieser Ausgabe widmen sich dem Thema ganz offen, breit hinterfragt und aus verschiedenen Blickwickeln. Wie gehen wir mit einem Thema um, das jeden angeht, aber voller Tabus ist? Wie geht es anders? Im Mittelpunkt dieser Ausgabe steht der Sterbeprozess: zu Hause, im Hospiz, im Krankenhaus. Was bleibt am Ende? Wie wollen wir sterben? Wer unterstützt den Sterbenden und die Angehörigen? Und der Tod betrifft keineswegs nur Erwachsene. Auch Kinder und Jugendliche haben damit schon eigene Erfahrungen, die begleitet werden sollten. – Lassen Sie die unterschiedlichen Beiträge auf sich wirken und geben Sie uns bitte eine Rückmeldung, ob wir behutsam aber informativ genug mit dem Thema umgegangen sind. Fehlen Ihnen Aspekte und wenn ja, welche? Für Ihre Zeilen wird die Redaktion sehr dankbar sein (E-Mail: [email protected]). Kennen Sie das neue Familienpflegezeitgesetz? Seit 1. Januar 2015 gelten verbesserte Regeln, die Berufstätigen die Pflege von Angehörigen erleichtern sollen. Viele Bürger müssen für die eigene Rente vorsorgen und gleichzeitig Familienmitglieder pflegen. Die neuen Regelungen zur Familienpflegezeit können nicht darüber hinweg täuschen: Was ihnen abverlangt wird, ist die Quadratur des Kreises. Die ersten 2012 eingeführten Regelungen zur besseren Vereinbarkeit von Pflege und Beruf blieben bisher wirkungslos. Über 10.000 berufstätige Pflegende gibt es in Sachsen-Anhalt; doch machen nur Einzelne von der Familienpflegezeit Gebrauch. Erstmals gibt es jetzt einen Rechtsanspruch auf die Familienpflegezeit (Achtung – sie ist weiterhin begrenzt auf zwei Jahre). Angestellte können ihre Arbeitszeit auf bis zu 15 Stunden pro Woche reduzieren und genießen während dieser Zeit Kündigungsschutz. Doch der Rechtsanspruch gilt nur für Betriebe mit mindestens 26 Mitarbeitern. Wer in einem Kleinstbetrieb angestellt ist, kann lediglich auf den guten Willen seines Chefs hoffen. Wer die Auszeit gewährt bekommt, kann sie durch ein zinsfreies Darlehen finanzieren. Eine Schuldenfalle, insbesondere für Menschen mit geringem Einkommen. Die ersten Fragen dazu sind bei uns eingegangen und werden von unserem Beratungsteam kompetent beantwortet. Ihr Team der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft Sterben in unserer Gesellschaft 4 Parenterale Ernährung 12 SAPV – Was ist das? 14 Hospiz – Was ist das? 14 Ambulanter Hospizdienst – Was ist das? 15 Palliativstation – Was ist das? 15 SAKG Aktiv Lesecafé „ONKO-logisch“ 8 Film-Tipp 9 Medizin, Pflege und Politik 10 SAKG-Infomaterial bestellen 21 Ehrenamt in der SAKG: Harald Oster 23 Aktuelles Sonnenlust und Sonnenschutz 16 Aktuelles aus dem Pflegezeit- und Familienpflegezeitgesetz 17 +++ Kurz gemeldet +++ 26 Kooperationspartner Fördermitglied der SAKG: Helios Kliniken 16 Prävention du-bist-kostbar.de 18 Psychoonkologie Die Trauer geht viele Wege 20 Selbsthilfe Gesprächskreis für Angehörige Prof. Dr. med. Hans-Joachim Schmoll Vorstandsvorsitzender leben 02/2015 Sven Weise Geschäftsführer 24 Sonstiges Termine Außenberatungsstellen 13 Impressum 21 3 Fördermitglieds- und Mitgliedsantrag 22 Termine allgemein 28 Für eine Kultur der Wertschätzung des Lebens auch bei Pflege, schwerer Krankheit und Demenz Sterben in unserer Gesellschaft Schwere Krankheit, Sterben und Tod Auseinandersetzung von vielen Menwaren lange Zeit Tabuthemen. Ein Blick schen aber auch heute noch als nicht in die Medien – etwa auf den Blog „Ar- ausreichend empfunden. beit und Struktur“, in dem der Schriftsteller Wolfgang Herrndorf drei Jah- Notwendig sind daher nach wie vor der re sein Sterben öffentlich gemacht Dialog und die gesellschaftliche Auseinhat, oder die Aufarbeitung der eige- andersetzung zum Thema Sterben und nen Krebserkrankung durch den Regis- Tod, an der sich die Verantwortlichen seur Christoph Schlingensief oder den aus Politik, Gesundheitssystem und schwedischen Erfolgsautor Henning die allgemeine Bevölkerung beteiligen. Mankell – zeigt, dass der Umgang mit Diese notwendige Auseinandersetzung dem eigenen Sterben in unserer Gesell- hat in den letzten Monaten immer neue schaft im Wandel begriffen ist. Auch der Nahrung bekommen. Im November Erfolg solcher Bücher wie „Fünf Dinge, 2013 nahm sich in Frankreich ein betagdie Sterbende am meisten bereuen“ so- tes Ehepaar gemeinsam das Leben und wie Christiane zu Salms „Dieser Mensch forderte in einem offenen Abschiedswar ich. Nachrufe auf das eigene Leben“, brief das Recht alter Menschen ein, seldie lange Zeit ganz oben in den Bestsel- ber bestimmen zu können, wann und lerlisten standen, sprechen für diese Be- wie sie sterben wollen. Aus Belgien kam im Dezember 2013 die Nachricht, dass obachtung. sich der Senat mit klarer Mehrheit dafür Schon die vom Deutschen Hospiz- und ausgesprochen hat, die Altersgrenze für PalliativVerband (DHPV) in Auftrag ge- die aktive Sterbehilfe aufzuheben und gebene repräsentative Bevölkerungs- diese für alle, auch für schwerstkranbefragung aus dem Jahre 2012 hatte ke Kinder und Jugendliche, zu erlauben. deutlich gemacht, dass das Sterben in (Das Gesetz ist mittlerweile verabschieder Bevölkerung kein Tabuthema mehr det.) Höhepunkte der deutschen Disist: Menschen werden in ihrem Alltag, kussion waren die Ankündigung von in ihren Familien und in ihrem Beruf Gesundheitsminister Hermann Gröhe, mit Sterben und Tod konfrontiert. Im gewerbliche Formen der Beihilfe zum Kontrast dazu wird die gesellschaftliche Suizid unter Strafe zu stellen, die mit 4 Spannung erwartete erste Orientierungsdebatte zu dem Thema im Bundestag am 13. November 2014 sowie die Vorlage eines Hospiz- und Palliativgesetzes durch das Bundesministerium für Gesundheit im März 2015. Aus den Ergebnissen der DHPV-Befragung Für 39 Prozent der Befragten spielen Sterben und Tod in ihrem persönlichen Umfeld eine große bis sehr große Rolle. 83 Prozent haben bereits Erfahrung mit dem Sterben eines nahestehenden Menschen gemacht. 54 Prozent geben an, sich über das eigene Sterben häufig bzw. ab und zu Gedanken gemacht zu haben. 58 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass sich die Gesellschaft mit dem Thema zu wenig befasst. 89 Prozent der Befragten haben vom Begriff Hospiz gehört und 66 Prozent können ihn richtig einordnen. Im Gegensatz hierzu kennen nur 49 Prozent der Befragten den Begriff „palliativ“, richtig zuordnen können ihn nur 32 Prozent. leben 02/2015 · Pflege Die öffentliche Aufmerksamkeit und das mediale Interesse, die dem Thema „Beihilfe zum Suizid/Sterbehilfe“ immer wieder zuteil werden, bieten die Möglichkeit, Grund- und Leitsätze der Hospizidee einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen, nämlich dass das Leben in seiner Gesamtheit und das Sterben als ein Teil des Lebens zu begreifen sind, und dass beides in Würde möglich sein muss. Noch ist leider zu wenig bekannt, welche Möglichkeiten der hospizlichen Begleitung und palliativen Versorgung es hier gibt, nämlich die Linderung von Schmerzen und anderen belastenden Symptomen durch professionelle palliativmedizinische und -pflegerische Betreuung, die Versorgung in vertrauter häuslicher Umgebung, sowie die verlässliche psychosoziale sowie spirituelle Begleitung. schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland zu verbessern. Im Mittelpunkt steht dabei, wie grundsätzlich immer in der Hospiz- und PalliaDie Hospiz- und Palliativversorgung hat tivarbeit, der betroffene Mensch. in den letzten Jahren große Fortschritte Die Charta, getragen vom DHPV, von gemacht. Ziel ist es, dass jeder Mensch der Deutschen Gesellschaft für Palliaam Ende seines Lebens unabhängig von tivmedizin (DPG) und der Bundesärzder zugrunde liegenden Erkrankung, tekammer (BÄK), wurde 2010 durch seiner jeweiligen persönlichen Lebens- Vertreterinnen und Vertreter von 50 situation oder seinem Lebens- bzw. Auf- bundesweiten gesellschafts- und geenthaltsort eine qualitativ hochwer- sundheitspolitischen Organisationen tige, multiprofessionelle hospizliche und Institutionen genehmigt. Seither und palliativmedizinische Versorgung ist es gelungen, viele weitere Akteuund Begleitung erhält. Hier geht das re in den Prozess einzubeziehen, die vorgesehene Hospiz- und Palliativge- gesellschaftliche Auseinandersetzung setz bei aller Nachbesserungswürdig- mit den existentiellen Phänomenen keit – etwa im Bereich der ambulanten Sterben, Tod und Trauer zu fördern und sowie bei der Finanzierung stationärer die Ziele der Charta stärker im öffentHospizarbeit, bei der Berücksichtigung lichen Bewusstsein zu verankern. 1.100 der besonderen Belange von Kindern Organisationen und Institutionen sound Jugendlichen, der Begleitung kran- wie 12.787 Einzelpersonen (Stand Mai ker Eltern mit minderjährigen Kindern, 2015) – darunter auch zahlreiche Politider Trauerbegleitung und der allgemei- ker aller Ebenen – haben sich bisher mit ne Palliativversorgung im Krankenhaus ihrer Unterschrift für die Charta und ihre weitere Umsetzung eingesetzt. – in die richtige Richtung. Dem Charta-Prozess und dem EngageDie flächendeckende hospizliche und ment der in der Hospiz- und Palliativpalliative Versorgung von Menschen, arbeit Tätigen liegt die Überzeugung die aufgrund einer fortschreitenden, zugrunde, dass nur dann, wenn jedem lebensbegrenzenden Erkrankung mit Menschen am Lebensende eine ausreiSterben und Tod konfrontiert sind, ist chende hospizliche Begleitung und palauch das zentrale Anliegen der „Char- liative Versorgung zur Verfügung steht, ta zur Betreuung schwerstkranker und den Bestrebungen nach einer Legalisiesterbender Menschen in Deutschland“ rung der Beihilfe zum Suizid – oder gar (www.charta-zur-betreuung-sterben- der Tötung auf Verlangen – durch eine der.de). Die fünf Leitsätze der Char- Perspektive der Fürsorge und des Mitta formulieren Aufgaben, Ziele und einanders entgegen gewirkt werden Handlungsbedarfe, um die Betreuung kann. leben 02/2015 · Pflege Den hospizlich-palliativen Ansatz allen Menschen zu erschließen heißt dabei vor allen Dingen, ihn in die Regelversorgung zu integrieren. Wie eine vom DHPV in Auftrag gegebene Umfrage aus dem Jahr 2012 zeigt, wollen die meisten Menschen – zwei Drittel – zuhause sterben. In der Realität sieht das anders aus. Nach wie vor sterben die meisten Menschen im Krankenhaus und in zunehmendem Maße in Pflegeeinrichtungen. Um Hospizkultur und Palliativkompetenzen in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Wohngemeinschaften und natürlich in jedem Haushalt, in dem sterbende Menschen versorgt werden, zur Verfügung zu stellen, bedarf es einer guten Vernetzung der verschiedenen Versorgungsstrukturen und der involvierten Berufsgruppen, also von Haus- und Fachärzten, Pflegediensten, ambulanten Hospizdiensten, SAPV-Teams, Palliativstationen, stationären Hospizen und Pflegeeinrichtungen. Nur so kann die notwendige Versorgung in der Fläche erreicht und die Versorgungskontinuität gewährleistet werden. Auch wenn die hospizliche und palliative Begleitung eine multiprofessionelle Aufgabe ist, kommt hier, vor allem im Hinblick auf die Zugangsmöglichkeiten, den Hausärzten eine besondere Rolle zu, die bisher kaum wahr- und angenommen wird: Der Hausarzt ist unerlässlicher Multiplikator und Netzwerkpartner. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, muss er selber gut infor- ► 5 WZ_13/09-063 Mehr als gut versorgt Wann immer Menschen uns brauchen, sind wir für sie da. Ganz behutsam helfen wir unseren Patienten, alle Kräfte zu mobilisieren, wieder Mut zu fassen und neue Perspektiven zu sehen. Dabei legen wir großen Wert auf eine individuelle Behandlung, denn jede Patientin, jeder Patient bringt eine eigene Geschichte mit. Die Besonderheit unserer Klinik ist die enge Vernetzung der Abteilungen Onkologie, Pneumologie und Orthopädie. Im Mittelpunkt steht Ihre Anschlussheilbehandlung, die ein qualifiziertes und hoch motiviertes Team aus rehabilitationserfahrenen Fachärzten und Therapeuten übernimmt bei: • Mammakarzinom und andere gynäkologische Tumore • Gastrointestinale Tumore • Bronchialkarzinom • Tumore von Niere, Blase und Prostata • Leukämien und Lymphome • bösartige Knochen- und Weichteiltumore • Melanome und andere Tumore Wir arbeiten eng mit dem Universitätsklinikum Magdeburg sowie dem Städtischen Klinikum Magdeburg mit seinen Brust-, Darm- und Tumorzentren zusammen. Und wir wollen mehr sein als Ihr medizinischer Partner. Wir wollen, dass Sie sich bei uns wohl fühlen. Fast wie zu Hause. Rehabilitationsklinik Bad Salzelmen Badepark 5 · 39218 Schönebeck/Elbe 6 Telefon +49 (0) 3928 718-0 www.rehaklinik-bad-salzelmen.de www.wz-kliniken.de miert sein. Noch verfügen aber zu wenige Hausärzte über das entsprechende Fachwissen. Vor diesem Hintergrund müssen Überlegungen, die Beihilfe zum Suizid ausdrücklich dem Kompetenzbereich des Arztes (vgl. Borasio et. all: Gesetzesvorschlag zur Regelung des assistierten Suizids vom August 2014) zuzuweisen, besonders kritisch betrachtet werden. Ärztinnen und Ärzte tragen im Umgang mit schwerstkranken und sterbenden Menschen eine besondere Verantwortung. Der ärztlich assistierte Suizid hätte hier unübersehbare Konsequenzen für die Haltung und das Handeln der Ärzte sowie für das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient. In einer vertrauensvollen Begleitung ist es Aufgabe des Arztes, Schmerzen und Symptome zu behandeln und zu lindern. Der Arzt soll die Ängste der Patienten vor Schmerzen, vor dem Alleinsein, die Angst vor Autonomieverlust und davor, anderen zur Last zu fallen, ernst nehmen, ihnen mit Verständnis und Zuwendung begegnen sowie über die Möglichkeiten hospizlicher und palliativer Betreuung aufklären. Neben der drohenden Schädigung des Arzt-Patienten-Verhältnisses würde die ärztliche Beihilfe zum Suizid, wie auch andere Formen der gewerblichen und organisierten Beihilfe zum Suizid, den Druck auf kranke und alte Menschen erhöhen, anderen nicht zur Last fallen zu wollen. In der aktuellen Debatte entscheidet sich, ob – unter dem Deckmantel falsch verstandener Autonomie und Selbstbestimmung – dem Arzt die Aufgabe zugeschanzt wird, bei der Beendigung alten, kranken und dementiellen Lebens zu helfen, oder ob wir in einer solidarisch fürsorgenden Gesellschaft leben wollen, in der die Devise zählt: Selbstbestimmung durch Fürsorge. Wo sich die Hospiz- und Palliativbewegung ursprünglich um Menschen mit einer rasch zum Tode führenden bösartigen Krankheit oder einem anderen Leiden wie Krebs und so mit einer relativ kurzen verbleibenden Lebensspanne kümmerte, steht sie heute vor ganz neuen Herausforderungen. Eine davon ist die Einbindung von Hospizkultur und Palliativkompetenz in die stationäre Altenpflege. Und umgekehrt ist es notwendig, dass sich stationäre Pflegeeinrichtungen verstärkt bewusst werden, dass sie für immer mehr Menschen nicht nur Orte des Lebens, sondern immer öfter auch Orte des Sterbens sind. Hospizliche Haltung und Palliativkompetenz müssen deshalb zum Selbstverständnis einer jeden Pflegeeinrichtung gehören, sind sie doch eine wesentliche Voraussetzung für ein gelingendes Leben ihrer Bewohnerinnen und Bewohner bis zuletzt. Die aktuelle Debatte über die gesetzliche Neuregelung der Beihilfe zum Suizid ist eine große Chance, eine Kultur der Wertschätzung eines Lebens unter Bedingungen von Pflege, schwerer Krankheit und Demenz zu etablieren – auch und gerade vor dem Wissen um die gesellschaftlichen Herausforderungen der Zukunft. Denn in einer Gesellschaft des langen Lebens, in der die Zahl der auf fremde Hilfe angewiesenen Menschen ebenso zunimmt wie die Angst, dass für einen nicht gesorgt sein wird, in einer Zeit, die von Zeitknappheit und Mobilität geprägt ist, müssen die Voraussetzungen für die Sorgefähigkeit der Gesellschaft – kulturell und infrastrukturell – in den Vordergrund der politischen und gesellschaftlichen Bemühungen gerückt werden. Dabei darf die Diskussion in Deutschland nicht nur auf die strafrechtliche Debatte beschränkt bleiben, wird hier doch ganz grundsätzlich der gesellschaftliche Umgang mit Krankheit und Sterben verhandelt. Organisierte und gewerbliche Formen der Beihilfe zum Suizid oder die ärztliche Beihilfe zur Selbsttötung als gleichwertige Alternative und Behandlungsoption widersprechen dem Prinzip einer sorgenden und solidarischen Gesellschaft. Menschen brauchen bei schwerer Krankheit und im Sterben Beistand und Unterstützung sowie umfassende Versorgungs- und Begleitungsangebote zeitnah an jedem Ort in Deutschland. Nur so wird glaubhaft, dass auch schwerstkranke, sterbende und an Demenz erkrankte Menschen Teil der Gesellschaft sind, die in ihren Wünschen und Bedürfnissen ernst genommen werden. Kontakt Dr. Anja Schneider Geschäftsführerin der Anhaltischen Hospiz- und Palliativgesellschaft gGmbH Dessau und stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands e. V. Kühnauer Straße 40 06846 Dessau-Roßlau Telefon: 0340 6501960 E-Mail: [email protected] www.dhpv.de Kunstdruckkataloge · Produktkataloge · Geschäftsdrucksachen · Postkarten Werbeflyer · Broschüren · Kalender · Zeitungen · Zeitschriften · Mailings Äußere Hordorfer Straße 1 · 06114 Halle (Saale) · Telefon: (03 45) 5 30 55-0 · Telefax: (03 45) 5 30 55-45 Druckerei H. Berthold leben 02/2015 · Pflege ISDN: (03 45) 5 30 55-99 · E-Mail: [email protected] 7 foto: foto oto © G Giina aS Sande ande a derss – www w .fotolia .fot olia a.com ccom www.krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de unterhaltsam informativ ermunternd Lesecafé ONKO-logisch Unsere Angebote • Onkologische Fachliteratur • Erfahrungsberichte • Bücher zur Krankheitsbewältigung • Themenordner Bücher, Zeitschriften, DVD, Videokassetten, CD-ROM sind zur kostenfreien Ausleihe · Internetzugang ist möglich Alle hier vorgestellten Titel können Sie ausleihen oder vor Ort lesen. Die Bücher wurden uns von verschiedenen Verlagen, Firmen oder Privatpersonen kostenfrei zur Verfügung gestellt. Lesecafé „ONKO-logisch“ · Geschäftsstelle Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V., Paracelsusstraße 23 06114 Halle (Saale) Mo bis Do: 10 bis 15 Uhr Fr: 10 bis 14 Uhr Sie nennt es weggehen – Tagebuch eines selbstbestimmten Sterbens Gert Eckel Pattloch Verlag, München (2014) ISBN 978-3-629-13055-6 Lebe, lache, liebe Neustart ins Leben nach einem schmerzlichen Verlust Christina Rasmussen Knaur MensSana (2014) ISBN 978-3-426-65743-0 »Das Sein, es wuchs aus dem Gestern Christina Rasmussen ist Mitte dreißig, und wächst in das Morgen, aber es ist glücklich verheiratet und frisch prodas Jetzt, auch wenn es kein Morgen movierte Psychologin, als ihr bis dahin gibt. Der Gedanke an Morgen belastet geordnetes Leben aus den Fugen gedas Heute. Sein heißt, sich davon zu be- rät. Mit nur 35 Jahren stirbt ihr Mann an Krebs und lässt sie mit zwei kleinen freien.« Wie die Sehnsucht nach Befreiung und Töchtern allein zurück. Zunächst verliert einem selbstbestimmten Ende in Wür- sie sich in ihrer Trauer, um danach Stück de im Angesicht des Todes von unab- für Stück ins Leben zurück zu kehren. Ein dingbarer Wichtigkeit werden können, selbst entwickelter Fünf-Stufen-Plan wird in dem sehr berührenden Buch hilft ihr auf diesem Weg, gestärkt und von Gert Eckel deutlich. Offen und lie- mit neuem Lebensmut sich neu zu finbevoll spricht er über den Freitod seiner den. Handeln, anstatt in der Trauer zu Lebensgefährtin Hanna, die sich dem erstarren, ist ihre Devise. Schicksal ihrer unheilbaren Krebser- In ihrem, mit viel Verständnis und sehr krankung nicht überlassen wollte, son- einfühlsamer Sprache formuliertem dern den Zeitpunkt des Abschiedes vom Buch setzt sie praktische Übungen und eigene Lebenserfahrungen ein, um die Leben bewusst wählte. Gert Eckel gewährt dem Leser einen Ein- Betroffenen auf ihrer „Rückkehr ins Leblick in seine Gefühlswelt, reflektiert ben“ zu begleiten. Ein Mutmachbuch, die vergangenen gemeinsamen Stun- das einen radikal neuen Ansatz vorden und Erlebnisse und schildert sehr stellt, um eine positive Sicht auf das Lebewegend die verzweifelnden, aber ben zurückzuerobern und die Spirale auch intensiven und schönen Momen- des Schmerzes zu durchbrechen. te in der Zeit, in welcher sich Hanna Das Buch ist ehrlich, authentisch und vom Leben verabschiedet. Die Gedan- von großer Anteilnahme geprägt. Exzelken des Autors werfen viele Fragen über lent geschrieben spürt man beim Lesen das Sterben und den Tod auf. Das letzte genau, wie sehr der Autorin das SeeWort, was Hanna, in kaum noch leserli- lenheil der betroffenen Personen am cher Schrift, in ihrem Leben schrieb, lau- Herzen liegt. Ihr Schreibstil besitzt die Kraft, Menschen zu einem Neuanfang tete: Freiheit. /Katrin Rietscher · SAKG zu motivieren und wieder nach vorne zu schauen. /Jana Krupik-Anacker · SAKG und nach Vereinbarung 8 leben 02/2015 · SAKG Aktiv FILM-TIPP Das Prinzip Placebo: Wie positive Erwartungen gesund machen Antje Maly-Samiralow Knaur Verlag (2014) ISBN 978-3-426-65750-8 Kann man Placebos schnöde mit Zuckerpillen vergleichen oder behaupten, dass sie keine pharmakologischen, genauer gesagt gesundheitsfördernden Wirkungen haben? Placeboeffekte sind messbar und können positive Veränderungen hervorbringen, sagt die Wissenschaft. Placebo ist lateinisch und bedeutet „ich werde gefallen“, Nocebo das Gegenteil „ich werde schaden“. Antje Maly-Samiralow hat Fakten und Berichte zusammengetragen und geht davon aus, dass bei der Entstehung von Placebo- und Noceboeffekten zum einen die Erwartungshaltung und zum anderen erlernte Reaktionsmuster entscheidend sind bzw. erlernt werden. Was haben die Kommunikation mit Medizinern, Angehörigen, Kollegen, Freunden, das selbst erlebte Krankheitsbild, Voodoo und wissenschaftliche Studien gemeinsam? Wie wird Schmerz empfunden? Wie bekommt man den Spagat zwischen Aufklärungspflicht der Ärzte und humanistischer Gesprächsführung hin? Man muss das ganze Bild sehen. Die Autorin beschreibt obskure Erlebnisse, eigene Erfahrungen und bezieht das Fachwissen vieler Mediziner ein. Sie bringt alles in Einklang, in dem biochemische Vorgänge und psychologische Phänomene einleuchtend beschrieben werden. Der gesunde Menschenverstand belohnt das Gelesene mit AHAEffekten. /Sven Hunold · SAKG leben 02/2015 · SAKG Aktiv Busenfreundinnen – Geschichten zu Lust und Brust Ursula Haas A1 Verlag (2014) ISBN 978-3-940666-55-0 »Ich nahm heute ein warmes Bad. Das war mir so wohlig. Klein Elsbeth half mir. Sie tippte auf meine Brüste und fragte, was das sei. Ja Kind! Das sind Mysterien…« (Paula Modersohn-Becker, deutsche Malerin im Herbst 1902). Sinn und Sinnlichkeit. Erotik und Sehnsucht. Lebensspender und Maßstab sexueller Antriebskraft. Ganz unterschiedliche Vorstellungen haben Frauen und Männer von den Rundungen einer Frau. Das kann Begierde sein, ein Schönheitsideal, das Selbstbewusstsein der Frau und ganz pragmatisch, ein Labsal nach der Geburt eines Kindes. Ursula Haas zeigt in Erzählungen welche verschiedenen Bedeutungen im Busen gefunden werden können. Schicksal wird mit Lyrik verknüpft, unausgesprochene Phantasien beflügelt und gedankenreiche, farbenfrohe Bilder literarisch verarbeitet. Männer, Frauen und Kinder verarbeiten Gefühle beim Anblick weiblicher Brüste; wenn Krankheiten bewältigt werden, Sehnsüchte die Menschen zermürben oder tragische Lebensumstände beschrieben werden. Das Buch ist eine Gratwanderung der Geschmäcker, lyrisch sehr anspruchsvoll entstehen Bilder in den Köpfen der Leser, die Respekt vor der geistigen Bedeutung der weiblichen Brust abtrotzen. /Sven Hunold · SAKG Jutta Winkelmann – Autorin, Regisseurin und 68er-Ikone – leidet an unheilbarem Knochenkrebs. Gemeinsam mit zwei Freundinnen und ihrem langjährigen Gefährten Rainer Langhans begibt sie sich auf eine spirituelle Reise nach Indien. Auf eine Suche nach sich selbst, Erleuchtung und inneren Frieden. Die Reise führt von Delhi über die „Totenstadt“ Varanasi nach Chandigarh und Allahabad; hinauf in den Himalaya und zum Schluß nach Kerala, begleitet von innigen Momenten, inten- siven Ashram-Erfahrungen, gesundheitlichen Krisen und FastZerwürfnissen. Immer mit dabei ihr Sohn und Dokumentarfilmer Severin Winzenburg, der die Protagonisten auf ihrem Trip mit der Kamera begleitet. Der Dokumentarfilm ist ein ausgiebiges Indien-Panorama, in dem selbst der Morgendunst über dem Ganges nicht nach einem Hochglanzreiseprospekt aussieht, weil man ihn durch die Augen von vier deutschen Senioren sieht, die mit Alter, Krankheit und sich selbst kämpfen. Ein offener, zärtlicher und sehr persönlicher Film. Eine Art Abschied von der schwerkranken Mutter, Gefährtin und Freundin, die wiederum versucht, Abschied vom Leben und der Welt 9 zu nehmen. /Jana Krupik-Anacker · SAKG Der 6. Sachsen-Anhaltische Krebskongress am 20. und 21. März 2015 in Magdeburg Medizin, Pflege und Politik Heilpflanzen in der Rehabilitation, Sport und Muskeltraining nach Prostatakrebs und die Vorteile eines Lungenkrebszentrums – das Programm des diesjährigen Sachsen-Anhaltischen Krebskongresses war so kontrastreich, fokussiert und hochwertig wie nie. So deckte der Kongress in Magdeburg als Abbild der Onkologie im Bundesland zahlreiche Themen der Schulmedizin und Forschung ab, betrachtete aber auch die Pflegelandschaft und die Gesundheitspolitik. »Als Marktplatz der Onkologie«, bezeichnete Sven Weise, Geschäftsführer der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft e. V. (SAKG), daher den 6. Krebskongress. »Der Krebskongress stellt eine Vernetzungsmöglichkeit für Ärzte dar und bietet ein Podium für die onkologische Pflege«, erklärte Prof. Dr. med. Karsten Ridwelski, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Klinikum Magdeburg und diesjähriger Kongresspräsident die Hauptziele der Veranstaltung. Die Intensität und Wichtigkeit dieses Kongresses, bei dem nicht nur Ärzte und Pflegepersonal, sondern auch Vertreter aus Politik und Medien anwesend waren, zeigte sich zugleich in der Eröffnung durch die bewegenden und zu- 10 gleich mahnenden Worte von Renate betonte Dr. Haseloff die enorme BedeuHöppner, Schirmherrin der SAKG. Nicht tung dieser Veranstaltung. »Dieser Konzuletzt Veranstaltungen wie diese ver- gress soll dazu dienen zu überlegen, wie danke sie, dass ihr Mann nach seiner wir diese Entwicklung hemmen können Krebsdiagnose noch einige wertvolle bzw. wie wir dazu beitragen können, Lebensjahre verbringen konnte. Gleich- zum Beispiel durch Vorsorgemaßnahzeitig mahnte sie die Politik an, Pro- men, dass diese Erkrankungshäufigkeit gramme der Krebsgesellschaften finan- zukünftig nicht mehr so oft auftritt«, erklärte der Ministerpräsident in einer Viziell besser zu unterstützen. Der anwesende Ministerpräsident Dr. deobotschaft. Reiner Haseloff sicherte sogleich sein Das übergeordnete Thema des KrebsEngagement für die Krebsthematik zu kongresses lautete „Onkologie in Sachund wies zudem auf die Arbeit an dem sen-Anhalt vor dem Hintergrund des Landeskrebsregistergesetz hin, das in Nationalen Krebsplans“. Die vier HandKürze verabschiedet werden soll. Dieses lungsfelder das Nationalen Krebsplans sieht vor, drei Standorte in Sachsen-An- fanden sich ebenso im Programm des halt für regionale Maßnahmen zur Krebsbekämpfung zu errichten. Angesichts der beunruhigenden Statistiken, dass in Sachsen-Anhalt die Häufigkeit von Krebserkrankungen um 30 Prozent in den letzten Jahren gestiegen sei, Kongresspräsident Prof. Dr. med. Karsten Ridwelski im Interview bei der Pressekonferenz leben 02/2015 · SAKG Aktiv Kongresses wieder. Unter dem Stichwort „Weiterentwicklung der Krebsfrüherkennung“ diskutierten Mediziner teilweise hitzig über Forschungsansätze und neue Methoden. Die Bereiche „Förderung einer effizienten onkologischen Behandlung“ und „Förderung onkologischer Versorgungsstrukturen mit Qualitätssicherung und Zentren“ fanden ebenso Einklang im Programm, denn beispielsweise wurde das 2013 eingerichtete und 2014 auditierte Lungenkrebszentrum in der Lun- Vorstellung der Themen und fachliche Diskussion während des Rundgangs durch die Posterausstellung genklinik Lostau thematisiert. Seit der Zertifizierung stehe nun eine Psycho- zinische Behandlung durch alternative der Mediziner und einer breiten öffentonkologin für die Patienten bereit und Heilverfahren zu ergänzen. Die Referen- lichen Resonanz. »Ich finde den Krebsdie Infrastruktur wurde stark verbes- tin stellte anschaulich dar, welche Me- kongress deshalb so wichtig, weil durch sert, sodass für die Diagnose seit dem thoden nur Scharlatanerie, also kosten- ihn die Wahrnehmung der OnkoloErstkontakt lediglich maximal drei Tage intensiv aber sinnlos, seien und welche gie gestärkt wird, sowohl in der Politik durchaus als Unterstützung der Schul- als auch in den Medien«, erklärte Sven nötig sind. Das Handlungsfeld „Stärkung der Pa- medizin fungieren können. Weise. Themen und Problematiken der tientenorientierung und Informati- Praktisch daher ging es am Nachmittag Onkologie in Sachsen-Anhalt werden on“, am ersten Tag durch Pflegeperso- in einem Tanzworkshop, der von den durch diese Veranstaltung sichtbar genal und Ärzte angeschnitten, wurde am Teilnehmern gut angenommen wurde. macht. »Der Krebskongress war eine zweiten Tag zum Hauptthema. Im Pa- Statt Intensität standen hier die eigene gute Gelegenheit, diese Thematiken tientenkongress fanden Expertenrun- Körperwahrnehmung, das Wohlbefin- mit der Politik zu besprechen und über den sowie Frontalvorträge statt, in de- den und die Stärkung von Körper und die Presse in den Fokus zu rücken«, sagnen durch Impulse aus dem Publikum Geist im Vordergrund. te der Geschäftsführer abschließend. existentielle Fragestellungen diskutiert Neu im Programm war, dass die Pfle- Über 70 Onkologen, Koryphäen auf ihwurden. Für die Experten war dies eine ge sehr zentral im Programm veran- rem Gebiet, unterstützten mit ihrer interessante Erfahrung, denn sie muss- kert war und entsprechende Vorträge Teilnahme das durch die SAKG erstellten ihre Ergebnisse aus der Forschung im Hauptsaal stattfanden. Dazu reisten te Programm und waren zum Teil an der aufbereitet für Patienten und Laien dar- Referenten aus ganz Deutschland an, Vorbereitung dessen direkt beteiligt. um Impulse in die Pflegelandschaft zu Eineinhalb Jahre dauerte die Planung stellen. Kern des Patiententages war eine ge- tragen. Erstmals in diesem Ausmaß vor- des Kongresses. Nach dem Kongress ist sundheitspolitische Podiumsdiskussi- handen waren zudem die Posterrund- eben vor dem Kongress. /Julia Thiemann · SAKG on, u. a. mit Tino Sorge (CDU), Mitglied gänge, denn es im Gesundheitsausschuss des Bundes- wurden 26 hochtages. Er bezeichnete den aktuellen Zu- wertige Poster stand, dass Krebspatienten bis zu zwei zu innovativen Jahre auf eine psychoonkologische Be- Fo r s c h u n g s a n eingeratung warten müssen, als absolut inak- sätzen zeptabel. Dr. Ina Überschär, stellvertre- reicht. Dass einitende Geschäftsführerin der Deutschen ge dieser Ideen Rentenversicherung Mitteldeutschland, sich als Vortrag und andere Experten sahen die Politik in ausgereifter in der Verantwortung, entsprechende Form beim komProgramme der SAKG finanziell zu för- menden Krebsdern. Bisher wird die Krebsberatung der kongress wiederdarauf Gesundheitspolitische Podiumsdiskussion: Prof. Dr. med. Hans-Henning Flechtner, Direktor SAKG ausschließlich von Spenden und finden, hofft Sven Weise. der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum Magdeburg; Dagmar Zuwendungen getragen. Gut besucht war der Vortrag über E n t s p r e c h e n d Zoschke, Gesundheitspolitische Sprecherin Fraktion DIE LINKE, Landtag Sachsen-Anhalt; Dr. Heidemarie Willer, Ministerium für Arbeit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt, Referats„Komplementäre Behandlungsmetho- positiv fiel das leiterin des Referates 23 „Medizinische Angelegenheiten, Krankenhauswesen, Öffentlicher des Gesundheitsdienst“; Prof. Dr. med. Thomas Fischer, Direktor der Universitätsklinik für Hämaden für Krebsbetroffene“ durch Dr. Jutta Resümee Hübner von der Deutschen Krebsgesell- Kongresses aus tologie/Onkologie und Vorsitzender des Tumorzentrums am Universitätsklinikum Magdeburg; Dr. med. Ina Ueberschär, stellv. Geschäftsführerin der Deutschen Rentenversicherung schaft, denn unter den Patienten gab es mit einer Re- Mitteldeutschland; Tino Sorge, Berichterstatter für Gesundheitswirtschaft und Gesundheitseinen großen Bedarf, ihre schulmedi- kordbeteiligung forschung CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Mitglied des Gesundheitsausschusses (v. l. n. r.) leben 02/2015 · SAKG Aktiv 11 Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen Parenterale Ernährung bei Krebspatienten Ist ein Mensch schwer erkrankt, tritt zunehmend der Stellenwert der Ernährung in den Hintergrund. Die Nahrungsaufnahme kann zur Schwerstarbeit werden, wenn Genuss und die Freude beim Essen und Trinken verloren gehen. Insbesondere bei Patienten mit einer Krebserkrankung können Ernährungsstörungen auftreten – Appetitlosigkeit, fehlendes Hunger- und Durstgefühl, Übelkeit und Erbrechen, anhaltender Durchfall oder Verstopfungen sowie Geschmacks- und Geruchsstörungen. Ist ein Mensch über einen längeren Zeitraum nicht in der Lage, sich bedarfsdeckend mit Flüssigkeit und Nährstoffen zu versorgen, besteht die Gefahr, eine Mangelernährung zu entwickeln. Häufig tritt bereits vor der Diagnosestellung ein ungewollter Gewichtsverlust auf, der ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Mangelernährung darstellt. Darüber hinaus sind Behandlungen wie Chemo- oder Strahlentherapie eine zusätzliche Belastung für den Körper und tragen zu den oben genannten Ernährungsstörungen bei. Ziel sollte es immer sein, einer Mangelernährung vorzubeugen bzw. diese rechtzeitig zu erkennen und mit ernährungstherapeutischen Maßnahmen entgegen zu wirken. Empfehlenswert ist es, Patienten bereits ab der Diagnosestellung mit Hilfe von (ambulanten) Ernährungsteams regelmäßig hinsichtlich ihres Ernährungszustandes zu überwachen. Dabei sollte sich die ernährungstherapeutische Betreuung der Patienten nach dem abgebildeten Stufenschema richten. Eine „normale“ Ernährung sollte so lange wie möglich aufrechterhalten werden. Was versteht man unter einer künstlichen Ernährungstherapie? Man unterscheidet grundsätzlich zwei Bereiche. Einmal die enterale Ernährung, die den Magen-Darm-Trakt nutzt. Das heißt, die Voraussetzung zur Nutzung der enteralen Ernährung ist ein funktionsfähiger Magen-Darm-Trakt. Die enterale Ernährung kann oral zum Beispiel mit speziellen Trinknahrungen Stufe Maßnahme zur Förderung und Unterstützung der Ernährung 12 1 Evaluation und konsequente Therapie der individuellen Ursachen 2 Ernährungsmodifikation, Ernährungsberatung, Einsatz von Wunschkost bzw. Hilfsmitteln 3 Anreicherung der Nahrung, z. B. mit Eiweißkonzentraten oder Maltodextrin 4 Trink- und Zusatznahrung 5 Enterale Ernährungstherapie 6 Parenterale Ernährungstherapie (sogenannte Astronautenkost) oder über Sondenkost mittels Magensonde oder eine Dünndarmsonde erfolgen. Die parenterale Ernährung wird notwendig, wenn Störungen im MagenDarm-Bereich bestehen, z. B. aufgrund von Tumoren in diesem Bereich. Zusätzliche Operationen führen kurzfristig oder auch über einen längeren Zeitraum dazu, dass die aufgenommene Nahrung und Flüssigkeit schlecht verwertet wird und so eine unzureichende Versorgung des Körpers besteht. Dann stellt die parenterale Ernährung eine gute Möglichkeit dar, die Nährstoffund Flüssigkeitsverluste auszugleichen. Die parenterale Ernährung erfolgt mit Hilfe von speziellen Nährlösungen, die über einen Zugang direkt ins Blut verabreicht werden. In der Regel wird als Zugang ein sogenanntes Portsystem in der Nähe des Schlüsselbeines unter die Haut gelegt. Der Port besteht aus einer kleinen Kammer mit einer Membran und einem Katheter, der in eine herznahe Vene mündet. Der Eingriff wird in der Regel ambulant mit einer örtlichen Betäubung durchgeführt. Anschließend kann mit der Ernährung über Port begonnen werden. Dabei wird sichergestellt, dass der Patient entsprechend seines Bedarfes alle Nährstoffe erhält, die er auch über eine „normale“ Ernährung aufnehmen würde: Kohlenhydrate, Eiweiße, Fett, Vitamine und Spurenelemente sowie Flüssigkeit. Parenterale Ernährungstherapie – auch zu Hause möglich! Die Versorgung eines Patienten mit parenteraler Ernährungstherapie ist neben der Versorgung im Krankenhaus auch im ambulanten Bereich möglich. Mit Hilfe von sogenannten Care Managern wird die Versorgung von schwer kranken Menschen im häuslichen Bereich sichergestellt. Dabei handelt es sich um speziell geschulte Krankenschwestern oder Pfleger, die zum einen direkter Ansprechpartner für den leben 02/2015 · Pflege Patienten sind und zum anderen stellen sie das Bindeglied zu den weiteren, an der Therapie Beteiligten, dar. In enger Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt und weiteren involvierten Fachkräften, erfolgt die Planung und Abstimmung der parenteralen Ernährungstherapie. Die Aufgaben des Care Managers sind: • Berücksichtigung der Diagnosen und Überwachung der Indikation • Beratung zur Zusammensetzung der Ernährungstherapie mit dem behandelnden Arzt • Bestellung der notwendigen Infusionslösungen und Hilfsmittel • Schulung des Pflegedienstes oder der Angehörigen zu den eingesetzten Produkten • Wöchentliche Pflegevisite mit Ernährungsanamnese und Dokumentation • Rezeptmanagement • 24-h-Rufbereitschaft Voraussetzung für eine heimparenterale Ernährung ist neben der Indikationsstellung durch den Arzt das Einverständnis des Patienten. Denn nur durch die entsprechende Kooperation des Patienten kann eine sichere Versorgung zu Hause ermöglicht werden. Wie läuft eine heimparenterale Ernährungstherapie ab? Der Care Manager bekommt einen Anruf von der Pflegeüberleitung des Krankenhauses mit der Information, dass ein Patient nach Hause entlassen werden soll, der eine parenterale Ernährung benötigt. Noch am selben Tag oder am Folgetag, je nach Dringlichkeit, kommt er in die Klinik und bespricht mit dem Patienten und dem behandelnden Arzt die Organisation der parenteralen Therapie zu Hause. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die persönlichen Umstände des Patienten gelegt, denn das Verabreichen von heimparenteraler Ernährung soll die täglichen, lieb gewonnenen Rituale nicht stören oder gar verhindern. Jetzt beginnt der Care Manager mit der Organisation. Er nimmt Kontakt zum zuständigen Hausarzt bzw. zuständigen Facharzt auf und bespricht die Empfehlungen der Klinik, denn außer- leben 02/2015 · Pflege und SAKG Aktiv klinisch hat der Hausarzt die Behandlungshoheit und ist der Verordner aller Medikamente und somit auch für die parenterale Ernährung. In den meisten Situationen wird empfohlen die Infusion über Nacht laufend zu verabreichen, da der Patient somit tagsüber ein natürliches Hunger- und Durstgefühl entwickeln kann. Die Infusion wird mittels Rucksack gegeben, nicht über einen Infusionsständer, wie es aus dem Krankenhaus bekannt ist. Das gibt dem Patienten die Möglichkeit seine Mobilität zu erhalten und zu fördern. Für das Anlegen der Infusion wird ein Pflegedienst benötigt, denn hier ist Fachwissen gefragt. Den Pflegeanbieter sucht der Patient selbst aus. Der Care Manager nimmt Kontakt zu ihm auf und schult diesen im Umgang mit der geplanten parenteralen Therapie. Damit der Patient Ängste und Unsicherheiten abbauen kann und sich sicher fühlt, kommt der Care Manger am Entlassungstag zum Patienten nach Hause und macht ihn mit der parenteralen Ernährungstherapie vertraut. Außerdem ist er rund um die Uhr für den Patienten, den Pflegedienst und den behandelnden Arzt erreichbar. Im weiteren Verlauf kommt er den Patienten einmal pro Woche besuchen, um die Portnadel zu wechseln und mit dem Patienten zu besprechen, wie sich sein Zustand entwickelt hat. Hier wird geprüft, ob die parenterale Ernährung noch notwendig ist. Dies wird dokumentiert und allen Beteiligten zeitnah zur Verfügung gestellt. Hat sich der Zustand des Patienten verbessert, kann die parenterale Ernährung problemlos abgesetzt werden. Kontakt Suzanne Fritsch – Ernährungswissenschaftlerin Jeannette Gühne – Krankenschwester Medipolis Intensiv Bauernstraße 9a 06237 Leuna Telefon: 03461 814726 Quellenangaben: Valentini L et al. Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM). DGEM-Terminologie in der Klinischen Ernährung. Aktuel Ernahrungsmed 2013;38: 97 – 111 Bischoff SC et al. Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) in Zusammenarbeit mit der GESKES und der AKE. Künstliche Ernährung im ambulanten Bereich. Aktuell Ernährungsmed 2013;38: e101 – e154 Löser Chr. Praktische Umsetzung moderner ernährungsmedizinischer Erkenntnisse im Krankenhaus – „Kasseler Modell“. Aktuel Ernährungsmed 2011;36: 351 – 360 Termine unserer Außenberatungsstellen Aschersleben 24.06.2015 22.07.2015 26.08.2015 Bernburg 24.06.2015 22.07.2015 26.08.2015 jeden vierten Mittwoch im Monat 13:00 Uhr bis 16:00 Uhr, AMEOS Klinikum, Eislebener Straße 7 a, 06449 Aschersleben jeden vierten Mittwoch im Monat 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr, AWO Tagespflege im Seniorenzentrum Zepziger Weg, Andreasstraße 3, 06406 Bernburg Bitterfeld-Wolfen 10.06.2015 jeden zweiten Mittwoch im Monat 08.07.2015 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr, AWO Kreisverband 12.08.2015 Bitterfeld e. V. Friedensstraße 2, 09.09.2015 06749 Bitterfeld Dessau-Roßlau 25.06.2015 jeden vierten Donnerstag im Monat 23.07.2015 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr und 12:30 Uhr 27.08.2015 bis 15:30 Uhr, MDK Sachsen-Anhalt, Regionaldienst Dessau, Am Alten Theater 9, 06844 Dessau-Roßlau Haldensleben 25.06.2015 30.07.2015 27.08.2015 Kalbe (Milde) 25.06.2015 30.07.2015 27.08.2015 Merseburg 02.07.2015 06.08.2015 03.09.2015 Sangerhausen 01.07.2015 05.08.2015 02.09.2015 Stendal 11.06.2015 09.07.2015 13.08.2015 10.09.2015 Wernigerode 10.06.2015 08.07.2015 12.08.2015 09.09.2015 jeden letzten Donnerstag im Monat 14:30 Uhr bis 17:30 Uhr, Schulungsverein Ohrekreis e. V., Seminarraum im Medicenter, Eingang B, Gerikestr. 4, 39340 Haldensleben jeden letzten Donnerstag im Monat 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr, AWO Kreisverband Altmark e. V., Bahnhofsstraße 27, 39624 Kalbe (Milde) jeden ersten Donnerstag im Monat 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr, AWO Stadtverband Merseburg e. V., Bürgerhaus, Neumarkt 5, 06217 Merseburg jeden ersten Mittwoch im Monat 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr und 12:30 Uhr bis 15:30 Uhr, AWO Kreisverband MansfeldSüdharz e. V., Karl-Liebknecht-Straße 33, 06526 Sangerhausen jeden zweiten Donnerstag im Monat 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr und 12:30 Uhr bis 15:30 Uhr, Johanniter-Krankenhaus Genthin-Stendal gGmbH, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe (Eingang Ambulanz, 1. Etage), Bahnhofstraße 24 – 25, 39576 Stendal jeden zweiten Mittwoch im Monat 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr und 13:00 Uhr bis 16:00 Uhr, Praxis für Hämatologie & Onkologie, MVZ Harz, Harzklinikum Dorothea Christiane Erxleben GmbH Ilsenburger Str. 15, 38855 Wernigerode Wittenberg I und II 11.06.2015 jeden zweiten Donnerstag im Monat 09.07.2015 8:30 Uhr bis 11:30 Uhr, Arbeiterwohlfahrt 13.08.2015 Kreisverband Wittenberg e. V., Marstall10.09.2015 straße 13, 06886 Wittenberg 13 12:30 Uhr bis 15:30 Uhr, Büro SAPV-Team, Ambulantes Onkologisches Zentrum, Evangelisches Krankenhaus Paul Gerhardt Stift, Paul-Gerhardt-Straße 42 - 45, 06886 Wittenberg Die rot gekennzeichneten Termine entfallen. Den Tagen mehr Leben geben SAPV – Was ist das? »Sie sind wichtig, weil Sie eben Sie sind. Sie sind bis zum letzten Augenblick Ihres Lebens wichtig, und wir werden alles tun, damit Sie nicht nur in Frieden sterben sondern auch bis zuletzt leben können.« (Cicely Saunders war eine englische Ärztin, Sozialarbeiterin und Krankenschwester. Neben Elisabeth Kübler-Ross gilt sie als Begründerin der modernen Hospizbewegung und Palliativmedizin. * 1918 – † 2005) SAPV – das steht für Spezialisierte Ambulante PalliativVersorgung und richtet sich an unheilbar kranke Menschen mit einer nur noch begrenzten Lebenserwartung, die zu Hause sterben wollen. Ziel eines SAPV-Teams ist es, sich auf die speziellen Bedürfnisse des Patienten einzustellen, ein individuelles Versorgungsnetz aufzubauen und gemeinsam mit Hausärzten und allen bereits beteiligten ambulanten Diensten die bestmögliche Versorgung zu realisieren. Dabei stehen die Schmerztherapie und die Linderung aller belastenden Symptome im Mittelpunkt der Behandlung. Unser Team, bestehend aus Apotheken, Ärzten, Ehrenamtlichen, Physiotherapeuten, Psychologen, Sanitätshäusern, Schwestern und Seelsorgern, arbeitet für unsere Patienten 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, sodass die- se und deren Angehörige zu jeder Zeit hochqualifizierte Hilfe über eine Notfallnummer erhalten. Auf diese Weise können unnötige Krankenhausaufenthalte vermieden werden und in der Regel wird es den Patienten somit ermöglicht, zu Hause – an einem vertrauten Ort – zu sterben. SAPV ist eine Leistung der Krankenkassen, kann auf Wunsch von jedem Haus-, Fach- oder Klinikarzt verordnet werden und ist für die Betroffenen kostenfrei. Kontakt Franziska John Ambulantes Palliativzentrum Saalekreis GmbH Lindenstraße 9 06246 Bad Lauchstädt Telefon: 034635 339074 E-Mail: [email protected] www.palliativzentrum-sk.de Gemütliche, umsorgte Privatsphäre Hospiz – Was ist das? Um Häuser, die so heißen, macht man gewöhnlich lieber einen großen Bogen – damit will keiner etwas zu tun haben. Verständlich. Das klingt nach Lebensende, Sterben und Traurigkeit. Doch wer einen Blick in ihr Inneres riskiert, kann durchaus überrascht werden: aus der Küche duftet es nach frisch gebackenem Kuchen, aus dem Wohnzimmer dringt Lachen in den Flur und 14 durch eine halb geöffnete Zimmertür sind zwei Menschen in vertrautem Gespräch wahrzunehmen. An einer Tür hängt ein rotes Schild: Bitte nicht stören. Vielleicht ist hier der Lebensgefährte gerade zu Besuch. Schutz vor Störung bedeutet Schutz der Privatsphäre. Die Räume sind freundlich gestaltet, jeder Gast bewohnt ein eigenes Zimmer. Es ist ein Wohnen auf Zeit, das wissen alle. Doch nicht immer mahnt diese Zeit bedrohlich an das Lebensende. Gute Tage werden genutzt, einen kleinen Ausflug zu machen mit Angehörigen oder auch mit ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, die sich Zeit nehmen für Fragen und kleine Dinge, die wichtig sein können, wenn ein Abschied für immer bevorsteht. An schlechten Tagen ist ebenfalls jemand da, die/der sich mit palliativpflegerischen Belangen auskennt und kompetent dafür sorgt, dass Leiden gelindert werden. Auch die, die weiter leben müssen nach dem Tod eines lieben Menschen werden umsorgt: Gespräche, freundliche Worte, ein Kaffee aufs Zimmer tun auch den Angehörigen gut, die zu Besuch sein können so oft sie möchten. Hospiz – ein guter Ort der Geborgenheit für die letzte Lebenszeit. Zu einem Tag der offenen Tür, wie er zum Beispiel im Hospiz Halle (Saale) am 26. September 2015 von 10 bis 16 Uhr angeboten wird, kann man sich davon überzeugen. /Gerlinde Poldrack · www.hospiz-halle de. Kontakt Hospiz- und Palliativverband Sachsen-Anhalt e. V. Wendtstraße 14 39576 Stendal Telefon: 03931 218338 www.hospize-sachsen-anhalt.de leben 02/2015 · Pflege „Auffangen“ heißt das Motto Ambulanter Hospizdienst – Was ist das? Das Projekt „Hospiz-macht-Schule“ an zu werden. Die Trauer der Angehörider Schule ihrer Tochter Theresa ermu- gen, mit allen einhergehenden Gefühtigte Frau M. dazu, sich Rat und Hilfe len wie Traurigkeit, Wut oder Hilflosigbeim Hospizverein Regenbogen zu ho- keit, muss begleitet werden. Alles, was len. Ihre Mutter war schwer an Krebs er- vorher richtig und wichtig war, ist im krankt und sie fühlte sich mit dieser Si- wahrsten Sinne des Wortes „verrückt“. tuation überfordert. Warum wollte ihre Frau M. besuchte ihre Mutter regelmäMutter nicht über sich sprechen und ßig, nahm Kontakt mit einem ansässikeine Hilfe annehmen? In Gesprächen gen Hospizverein auf, um ihrer Mutter mit Elisabeth Hartmann, einer ausge- außerhalb der Familie Menschen an die bildeten Trauerbegleiterin des Hospiz- Seite zu stellen, die Zeit zum Dasein und vereins, lernte Frau M., dass sie all das Zuhören haben, die sich auskennen in akzeptieren muss. Es ist, wie es ist! Man pflegerischen, medizinischen und orgakann einen schwerkranken oder ster- nisatorischen Fragen, um Sicherheit für benden Menschen nicht zu etwas zwin- die häusliche Versorgung zu schaffen. gen: nicht zum Essen, nicht zum Trin- Doch sie lehnte jede Hilfe ab. »Das war ken, nicht zum Reden. Man kann nur da schlimm«, erinnert sich Frau M. »Sie sein, auch wenn das schwer auszuhal- verweigerte sogar ihrer geliebten Enkelin das Gespräch.« ten ist. In diesen Zeiten ist es von besonde- Nach dem Tod der Großmutter arbeirer Bedeutung, selbst „aufgefangen“ tete Susanne Rüland, ebenfalls Trauer- begleiterin, mit Theresa. Beide kannten sich schon vom Schulprojekt und mit ihr konnte sie über alles reden: den Schmerz, das Schweigen der Oma und über die Beerdigung. »Der Hospizverein Regenbogen war ein Glücksgriff für uns«, sagte Frau M. »Er gab mir und meiner Tochter Antworten und Trost. Hospizarbeit hat viele Gesichter und es geht dabei immer ums Leben.« Kontakt Kordula Schippan Hospizverein Regenbogen e. V. Johannesbrunnen 25 38820 Halberstadt Telefon: 03941 448722 E-Mail: [email protected] Keine Endstation Palliativstation – Was ist das? Anja Flier im Gespräch mit einem Patienten Viele Patienten denken, dass auf einer Palliativstation ihre Therapie beendet ist und sie sterben müssen. Mit diesem allgemeinen Vorurteil kam auch Frau P. auf unsere Palliativstation im Krankenhaus Martha-Maria HalleDölau. Sie war an einem nicht heilbaren Brustkrebs erkrankt. Während der Chemotherapie litt sie an Übelkeit, Schwä- leben 02/2015 · Pflege che und Schmerzen. Patienten mit die- Therapie fortsetzen. Frau P. wurde noch sen Symptomen werden in der Regel mehrmals auf unserer Station betreut. auf einer Palliativstation aufgenom- Sie erlebte eine intensive Begleitung auf men. Frau P. hatte große Angst vor al- ihrem individuellen Weg. lem, was auf sie zukommen wird. Als sie Am Beispiel von Frau P. wird deutlich, dann aber stationär aufgenommen war, wie wertvoll Palliativmedizin ist, wenn fühlte sie sich gut versorgt und erlebte man den Mut aufbringt, sie zu nutzen. die sehr menschliche Atmosphäre und Trotz aller Bemühungen sind auch Sterviel Zuwendung. In ihrem Einzelzimmer ben und Tod wichtige Themen, sowohl liebte sie den Blick vom Balkon auf den für die Patienten als auch für die Familigroßen Krankenhauspark. Schnell ver- en. In unserer Trauergruppe können sich lor sie ihre Bedenken und fühlte sich in Angehörige dazu mit professioneller der Umgebung sehr wohl. Gern nutzte Hilfe und unter fachlicher Begleitung sie die Angebote des Palliativteams für austauschen. intensive Gespräche, die Physiotherapie zur Mobilisierung, die Arbeit mit der Kontakt Anja Flier Kunsttherapeutin und die Ergotherapie Bereichsleiterin Palliativstation zum Erlernen von Entspannungstech- Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau niken. Schon nach sieben Tagen hat- Röntgenstraße 1 06120 Halle (Saale) ten sich ihre Beschwerden deutlich ge- Telefon: 0345 5591190 bessert und sie konnte die ambulante E-Mail: anja.fl[email protected] 15 Ein vernünftiger Umgang mit der Sonne ist ratsam. Sonnenlust und Sonnenschutz Fördermitglied der SAKG HELIOS Kliniken Hettstedt, Lutherstadt Eisleben und Sangerhausen HELIOS ist einer der größten Anbieter von stationärer und ambulanter Patientenversorgung in Deutschland und bietet Qualitätsmedizin innerhalb des gesamten Versorgungsspektrums. Dr. med. Andreas Lehmann, Klinikgeschäftsführer der HELIOS Klinik Sangerhausen und Mario Schulter, Klinikgeschäftsführer der HELIOS Kliniken Hettstedt und Lutherstadt Eisleben, unterstützen die SAKG. Die SAKG ist sehr dankbar über die Fördermitgliedschaft, wie ist es zu diesem Entschluss gekommen? »Wir haben Fachbereiche in den Kliniken, die sich auf die Diagnostik und Behandlung von Krebserkrankungen spezialisiert haben. Unsere Ärzte arbeiten in den entsprechenden Fachgesellschaften mit oder halten Vorträge für Patienten. Wir unterstützen Selbsthilfegruppen und stellen Räumlichkeiten zur Verfügung. Eine Zusammenarbeit mit der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft e. V. liegt da nahe.« Ist das als eine Art „Soziale Verantwortung“ zu verstehen? »Wir würden es eher regionale Verantwortung nennen. Es gibt ein gemeinsames Interesse, die Menschen in unserer Region und darüber hinaus aufzuklären, sie zur Krebsfrüherkennung zu ermuntern, eine Erkrankung leitliniengerecht zu behandeln und die Patienten auch danach zu unterstützen und zu betreuen.« Vielen lieben Dank für Ihre Unterstützung! /Sven Hunold · SAKG 16 Der Sommer steht vor der Türe. Wir genießen die warme Jahreszeit draußen. Doch wie viel Sonne ist gesund? Wann ist sie schädlich? Und wie sieht es mit dem Hautkrebsrisiko aus? Tatsache ist: Die Sonne ist lebenswichtig. Sie tut der Psyche gut und bildet das wichtige Vitamin-D. Auf der anderen Seite birgt übermäßige Sonne Gefahren, denn ihre ultravioletten Strahlen erhöhen das Risiko für Hautkrebs. Neuerkrankungen nehmen zu »In der westlichen Welt nehmen die Hautkrebserkrankungen stark zu«, erklärt Sven Weise, Geschäftsführer der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft. Allein in Deutschland erkranken jedes Jahr 240.000 Menschen neu und damit ist er der häufigste Krebs überhaupt. Es gibt zwei Arten von Hautkrebs: Der bekanntere und gefährlichere ist der schwarze Hautkrebs, das Melanom. Er kann Ableger in anderen Organen, sogenannte Metastasen, bilden. Der weiße Hautkrebs ist viel häufiger und metastasiert sehr selten. »Aber auch der weiße Hautkrebs sollte frühzeitig behandelt werden«, sagt Sven Weise. UV-Strahlen schädigen die Haut Die ultravioletten Strahlen der Sonne sind der entscheidendste Faktor für eine Krebsentstehung. Aber auch ein zunehmendes Alter, genetische Faktoren, sehr helle Haut oder übermäßig viele Muttermale sind Risikofaktoren. Wie sehr man sich schützen sollte, hängt von der Intensität der UV-Strahlung ab. Die variiert stark z. B. nach Tages- und Jahreszeit, Breitengrad oder der Reflektion durch Wasser oder Schnee. Im Sommer sollte man sich besonders schützen. Zwischen 11 und 15 Uhr die pralle Sonne meiden und angemessene Kleidung tragen. Freie Hautpartien mit einem genügend hohen Schutzfaktor und in genügender Menge eincremen. Und zwar vor dem Son- nenbad. Männer mit lichtem Haar oder Glatze sollten den Hut nicht vergessen. Am besten mit breiter Krempe, sodass auch der Gesichtsbereich geschützt ist. Vom Besuch von Sonnenstudios rät die Krebsgesellschaft dringend ab. Besonders anfällig sind Kinder. »Mehr als 50 Prozent der UV-Strahlendosis erhalten wir vor unserem 18. Lebensjahr«, erklärt Sven Weise. Denn Kinder verbringen mehr Zeit draußen als Erwachsene. Doch gerade ihre Haut ist besonders sensibel und vergisst nicht. Schäden der Haut durch Sonnenbrände in der Kindheit können 30 oder 40 Jahre später zu Hautkrebs führen. Dank der Früherkennung können 90 Prozent der Hautkrebserkrankungen geheilt werden. Ein Hautscreening wird ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre bezahlt. Genauso wichtig ist die Selbstuntersuchung. Hier gilt die ABCD-Regel – Asymmetrie, Begrenzung, Color (Farbe) und Dynamik. Nach diesen vier Kriterien sollten Pigmentmale beurteilt werden. Bei auffälligen Malen, die eine unregelmäßige Form haben, unscharfe Ränder aufweisen, verschiedenfarbig oder fleckig sind oder sich verändern, sollte ein Hautarzt aufgesucht werden. Wer eine Hautkrebsdiagnose hat, sollte seine Familie informieren. Denn eventuell liegt eine familiäre Häufung vor. Spaß an der Sonne – ohne Risiko Die Präventionskampagne „SunPass – Sonnenspaß für Kinder“ setzt bei den Jüngsten an. In zertifizierten Sonnenschutzkindergärten lernen sie spielerisch, sich vor der Sonne zu schützen. Elf Landeskrebsgesellschaften sind Partner dieser Initiative der Europäischen Hautkrebsstiftung. Interessierte Kindertagesstätten und Kindergärten können sich bei ihrer Landeskrebsgesellschaft über „SunPass“ informieren und Material zur Hautkrebsvorsorge anfragen. Auf der Internetseite www.sakg.de gibt es zu diesem Thema weitere Informationen. /Jana Krupik-Anacker · SAKG leben 02/2015 · Kooperationspartner und Aktuelles Aktuelles aus dem Pflegezeit- und Familienpflegezeitgesetz Pflegefall in der Familie – Und mein Job? 2012 waren 2,54 Millionen Menschen in Deutschland pflegebedürftig, sei es aufgrund eines Schlaganfalls, Herzinfarktes oder einer Krebserkrankung. Zum Pflegefall können Menschen schnell werden und nach Abschluss der medizinischen Versorgung sind viele weiter auf Hilfe angewiesen. Viele Pflegebedürftige werden zu Hause von ihren Angehörigen unterstützt und betreut. Das hat zur Folge, dass die Angehörigen in ihrem Beruf kürzertreten und auf Geld verzichten müssen. Zum 1. Januar 2015 wurde das Gesetz zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf reformiert und sowohl das Pflegezeitgesetz, als auch das Familienpflegezeitgesetz in einigen Bereichen verändert. Was ist,… …wenn sich ein plötzlicher Pflegefall ergibt? (kurzeitige Arbeitsverhinderung) In einer akuten Pflegesituation wird Zeit für die Organisation benötigt und/ oder die pflegerische Versorgung muss sichergestellt werden. Berufstätige Angehörige können sich dafür bis zu zehn Arbeitstage von der Arbeit freistellen lassen, bisher unbezahlt. Seit 2015 besteht für diesen Zeitraum der kurzzeitigen Arbeitsverhinderung Anspruch auf Pflegeunterstützungsgeld. Ansprechpartner hierfür ist die Pflegekasse (über die Krankenkasse) des Pflegebedürftigen. Wichtig ist, den Arbeitgeber über die akute Pflegesituation zu informieren. Es bedarf nicht der Zustimmung des Arbeitgebers für die Freistellung, allerdings kann er einen Nachweis der Pflegebedürftigkeit verlangen. Ein Rechtsanspruch auf kurzzeitige Arbeitsverhinderung gilt gegenüber allen Arbeitgebern unabhängig von der Größe des Unternehmens. …wenn ein Angehöriger teilweise oder ganz aus dem Beruf aussteigen möchte? (Pflegezeit) Wenn sich ein berufstätiger Angehöriger dafür entscheidet, ein pflegebe- leben 02/2015 · Aktuelles dürftiges Familienmitglied selbst zu …wenn ein berufstätiger Angehöriger pflegen, zu betreuen und zu versorgen, ein Familienmitglied in der letzten kann er sich dafür bis zu sechs Monate Lebensphase begleiten möchte? ganz oder teilweise von der Arbeit frei- Ein berufstätiger Angehöriger kann stellen lassen. Dafür gilt eine Anmelde- eine bis zu dreimonatige vollständige frist von 10 Tagen. Ein Rechtsanspruch oder teilweise Auszeit nehmen, um ein auf diese Pflegezeit besteht allerdings pflegebedürftiges Familienmitglied in nur in Unternehmen mit regelmäßig der letzten Lebensphase zu begleiten, mehr als 15 Beschäftigten. auch wenn er sich in einem Hospiz oder Seit 2015 besteht nun die Möglichkeit, einem Pflegeheim befindet. Das zinslofür diese Zeit ein zinsloses Darlehen se Darlehen kann für diese Zeit ebenso beim „Bundesamt für Familie und zivil- in Anspruch genommen werden. gesellschaftliche Aufgaben“ zu beantragen, um den Einkommensverlust in …sonst noch wichtig zu wissen? dieser Zeit zu decken. Dieses Darlehen Grundsätzlich gilt, dass allein eine wird in monatlichen Raten ausgezahlt schwere Krankheit nicht zum Anspruch und nach Beendigung der Pflegezeit einer Freistellung von der Arbeit führt. ebenfalls in Raten wieder zurückge- Sowohl die kurzeitige Arbeitsverhinzahlt. In besonderen Härtefällen kann derung als auch die Pflege- und Famiauf Antrag die Rückzahlung des Darle- lienpflegezeit setzen Pflegebedürftighens hinausgeschoben werden. Wei- keit im Sinne der §§ 14 und 15 SGB XI terhin besteht die Möglichkeit eines voraus. Außerdem besteht für die pfleteilweisen Darlehenserlasses oder ei- genden Angehörigen von der Ankündines Erlöschens der Darlehensschuld, gung bis zum Ende der Auszeit ein Künz. B., wenn der Pflegende selbst schwer digungsschutz. Hinzu kommt, dass der erkrankt ist. Begriff des „nahen Angehörigen“ erweitert wurde. Bisher ist schon die Pfle…wenn die sechs Monate Pflegezeit ge von Großeltern und Eltern, Schwienicht ausreichen? (Familienpflegezeit) gereltern, Ehegatten, Lebenspartnern, Ist ein Familienmitglied länger pflege- Partnern einer eheähnlichen Gemeinbedürftig, wird die Vereinbarkeit von schaft, Geschwistern sowie von KinPflege und Beruf für viele Familien zur dern, Adoptiv- oder Pflegekindern, den Herausforderung. Berufstätige Ange- Kindern, Adoptiv- oder Pflegekindern hörige haben die Möglichkeit bis zu 24 des Ehegatten oder Lebenspartners, Monate die Arbeit auf bis zu 15 Stun- der Schwiegerkinder und Enkelkinder, den pro Woche zu reduzieren, um den umfasst. Nun können auch Stiefeltern, Betroffenen in häuslicher Umgebung Schwager oder Schwägerinnen sowie zu pflegen. Die Familienpflegezeit ist lebenspartnerschaftsähnliche Gemeindie Verlängerung der Pflegezeit und der schaften (müssen mindesten ein Jahr Arbeitgeber muss zwölf Wochen vor- zusammen wohnen) die zehntägige Arher darüber informiert werden. Auch beitszeitverhinderung, die Pflege- und hier kann ein zinsloses Darlehen des die Familienpflegezeit in Anspruch neh„Bundesamt für Familie und zivilge- men. /Stephanie Krüger · SAKG sellschaftliche Aufgaben“ in Anspruch genommen werden, dass nach Beendigung der Pflegezeit in Raten zurückWeitere Informationen und entgezahlt werden muss. sprechende Formulare gibt es auf Ein Rechtsanspruch auf die Familiender Internetseite: pflegezeit besteht allerdings nur in Bewww.wege-zur-pflege.de trieben mit mehr als 25 Beschäftigten. 17 Leben mit Krebs – Mach das Beste aus deiner gegebenen Zeit! Du bist kostbar Tumorerkrankungen lösen nach wie vor Todesangst in uns aus. Eine neue Initiative in Deutschland verändert unsere Einstellung zu Krebs. Zwei Schicksale zeigen uns, wie es geht. Jedes Jahr erkranken 500.000 Menschen in Deutschland neu an Krebs, rund 224.000 sterben an der Krankheit. Somit ist der Krebs nach den HerzKreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache. Aber auch die Zahl der Langzeitüberlebenden erhöht sich dank der Fortschritte der Onkologie rapide. Derzeit gibt es gut 3,2 Millionen Krebs-Überlebende in Deutschland, in ein paar Jahren könnten es mehr als 4 Millionen sein. Ein Grund für Betroffene nicht aufzugeben. Im Auftrag der Deutschen Krebsstiftung hat die Agentur supersieben die Initiative „du bist kostbar“ entwickelt, die Menschen mit Krebs ein positives Lebensgefühl vermittelt, neuen Mut im Umgang mit der Krankheit schaffen soll. Eva ist eines der vier Gesichter der Kampagne. 2008 wurde bei ihr Knochenmarkkrebs festgestellt. Der Krebs hatte ihrer Wirbelsäule erheblichen Schaden 18 zugefügt, weshalb sie unter starken Rü- Kraftquelle. Gerne blickte sie in ihren ckenschmerzen litt. Die Ärzte entdeck- Garten und erfreute sich an den sprieten Brüche und Knochenveränderun- ßenden Knospen oder den lebhaften gen, und sie wurde einen Monat später Tieren. Das gab ihr den Mut, ihr Leben an der Wirbelsäule operiert. Danach neu zu beginnen. Sie ist heute so weit, kam erst die Diagnose: Eva hat ein Mul- zu sagen, dass der Krebs ihr Leben sogar auf positive Weise verändert hat: »Irtiples Myelom. Die Nachricht traf sie zunächst tief. »Ich gendwann ist mir klar geworden, dass hatte gerade die OP an der Wirbelsäule ich ja eigentlich gewonnen habe«, erhinter mir und mich ein wenig wieder klärt Eva. aufgebaut, dann kam das. Es hat viele Sie ist selbst erstaunt, diese Nachricht Tränen gekostet. Ich wollte ganz gewiss aus ihrem Mund zu hören. Durch den nicht sterben«, erinnert sie sich. Eva Krebs hat sie gelernt, die Zeit, die sie hat eine Tochter, die zum Zeitpunkt der noch im Leben hat, besser zu nutzen. Ihr kam die Idee, eine Liste zu erstellen, Diagnose 14 Jahre alt war. Die Zeit nach der Diagnose war von Trauer geprägt. Sie wusste aber, dass es so nicht weitergehen konnte. Aufgeben war für sie keine Option. Zusammen mit der Unterstützung ihres Mannes gelang es ihr, neue Kraft zu sammeln. Die Natur war für sie eine Eva: »Mach Dir Dein Leben schön.« leben 02/2015 · Prävention stützung zu haben in dieser De- Früherkennungsuntersuchungen, umpressionsphase war sehr wich- gangssprachlich Vorsorgeuntersuchuntig. Ich konnte durchstarten und gen, werden viel zu wenig wahrgenomhab mir nicht mehr so schwarze men und ein verantwortungsbewusster Gedanken gemacht. Damit kam Umgang mit dem eigenen Körper findet ich aus dem Loch heraus.« Pa- nur in Einzelfällen statt. trick steht zu seiner Krankheit und rät jedem, offen darüber zu „du bist kostbar“ soll Menschen mosprechen. Auch das hat ihm ge- tivieren, verantwortungsbewusst mit holfen. Ein besonderer Moment ihrem Körper umzugehen, sich selbst war für ihn, als er das erste Mal und ihre Nächsten als kostbar wahrwieder auf sein Fahrrad stieg zunehmen und so einer möglichen Erund merkte, dass er sein Leben krankung beziehungsweise einer Wiein der Hand hat. Er wollte dem dererkrankung vorzubeugen. Aber auch Krebs nicht die Möglichkeit ge- Betroffenen soll „du bist kostbar“ Mut ben, seine Lebensfreude zu rau- machen, ihre Hoffnung nicht aufzugeben. „Mach das Beste draus!“ ist ben und die Freude am Leben nicht zu Patrick: »Ohne Darmspiegelung wäre ich nicht mehr am Leben.« zu seinem Lebensmotto gewor- verlieren. mit allen Dingen, die sie noch in ihrem den, was ihn immer wieder daran erinEva und Patrick gehören zu den PersoLeben erleben möchte. Bald wird sie mit nert, sein Leben intensiv zu genießen. nen, die es geschafft haben, dem Leben ihrem Mann nach Südafrika reisen. Ein Traum, den sie sich schon lange erfüllen Natürlich schaffen nicht alle Men- wieder positiv entgegenzutreten. Pawill. »Die Diagnose bedeutet nicht ›Ab schen mit einer Krebsdiagnose diesen trick arbeitet wieder in seinem Beruf morgen bist du tot!‹, sondern man kann Schritt. Krebs greift nicht nur den Kör- und betreut ehrenamtlich bei der ILCO sich sogar mit ein bisschen Geschick ein per an, sondern auch die Seele. Men- Darmkrebserkrankte. richtig tolles Leben zusammen bas- schen, die mit einer Tumorerkrankung zu kämpfen haben, verfallen oft in eine Kontakt teln«, sagt sie entschlossen. Heute hat sie insgesamt vier Chemo- Spirale der Hoffnungslosigkeit, aus Susanne Griesbaum · supersieben GmbH & Co. KG Königsberger Straße 1 · 40231 Düsseldorf therapien hinter sich, die letzte wurde der sie nur schwer wieder herauskom- Telefon: 0211 545957-420 im März 2014 beendet. Der Krebs ist bei men. Auch nach erfolgreicher Therapie E-Mail: [email protected] · www.supersieben.de ihr zu einer chronischen Erkrankung ge- lebt man jahrelang mit dem Risiko der worden, mit der sie seit sieben Jahren Neuerkrankung. Gerade in dieser Phalebt. Auch ihr Onkologe Olaf Heringer se, die nach der akuten Erkrankung auf Die Initiative „du bist kostbar“ blickt optimistisch in die Zukunft: »Die die Menschen zukommt, ist es wichtig, wurde 2012 von der Agentur suneuen Therapiemöglichkeiten schaffen dass die Betroffenen auf Hilfsangebopersieben für die Hessische Krebses, dass die Patienten länger besser le- te zurückgreifen und sich Netzwerke gesellschaft entwickelt und 2014 ben. Das heißt: Wir können den Patien- schaffen können. Die Angst vor einem gemeinsam mit der Deutschen ten körperlich nahezu in vielen Situatio- Rezidiv ist schwer zu bewältigen. Die Krebsstiftung bundesweit eingenen unbeeinträchtigt halten, indem wir Kampagne „du bist kostbar“ soll Menführt. Das Projekt soll Krebspatiendie Krankheit fern halten von ihm, so- schen, die dieses Schicksal teilen, mitten helfen, ihre Erkrankung nicht einander verbinden, zeigen, dass sie dass sie nicht so spürbar wird.« gleichbedeutend mit dem Thema nicht alleine sind und ihnen einen Weg Tod zu sehen. Sie sollen lernen, dass Auch der 58-jährige Patrick gehört zu zurück ins Leben aufweisen. sie kostbar sind, weiter ein kostbaden Betroffenen. Wegen häufiger Prores Leben führen können. Diese bleme mit Verstopfung, riet ihm seine Die Deutsche Krebsstiftung hat „du bist neue Denkweise soll zu einem poFrau zu einer Darmspiegelung, die letzt- kostbar“ ins Leben gerufen, um den sitiven Umgang mit sich führen, endlich sein Leben gerettet hat. Bei ihm generellen Umgang der Menschen in Neu- oder Wiedererkrankungen hat der Krebs den Enddarmbereich be- Deutschland in Bezug auf Krebs zu vervorbeugen. 2015 wurde die Initiafallen, sodass ihm ein künstlicher Darm- ändern. Die Gesellschaft stigmatisiert tive bundesweit über alle Landesausgang gelegt werden musste und er Krebserkrankte immer noch, so dass krebsgesellschaften eingeführt. jetzt mit einem Stoma lebt. Die Nach- ein offener Umgang mit der Erkrankung Infos, Filme von vier Betroffenen, richt löste bei ihm schwere Depressio- und die Rückkehr der Betroffenen in ein „du bist kostbar“-Postkarten, Vornen aus. Gerade die Ungewissheit, wie normales Leben erschwert sind. sorge-Tipps von Onkologen und redie Zukunft aussehen würde, machte gionale Hilfsangebote unter www. ihm zu schaffen. Er nahm schließlich Die Angst vor einer möglichen Krebsdu-bist-kostbar.de oder www.facepsychiatrische Hilfe in Anspruch, die ihm erkrankung verhindert auch, dass Gebook.com/dubistkostbar.de geholfen hat: »Professionelle Unter- sunde offen mit dem Thema umgehen. leben 02/2015 · Prävention 19 Trauernde Kinder und Jugendliche begleiten Die Trauer geht viele Wege »Die Diagnose kam aus heiterem Himmel. Wir wussten, dass es F. nicht gut geht, aber dass sein Leben in Gefahr war, ahnten wir nicht. Für unsere Familie begann eine schwere Zeit – Arztbesuche, Therapien, schier endlos lange Krankenhausaufenthalte waren an der Tagesordnung. Hoffnung und Enttäuschung, Mut und Verzweiflung und am Ende der Tod.« (Vater eines verstorbenen Kindes) Wenn ein Kind oder Elternteil schwer erkrankt, trifft es die ganze Familie. Wo vorher noch Freude und Zuversicht herrschten, wird plötzlich alles in Frage gestellt – Zukunftsträume zerplatzen, Arbeitsplätze gehen verloren und das gesamte Familiengefüge kommt ins wanken. Die Betroffenen geraten in eine tiefe Lebenskrise und oft genug zerbrechen die Familien an diesem schweren Schicksal. Wenn das erkrankte Kind oder Elternteil stirbt, beginnt für Eltern und Geschwisterkinder aber auch für Angehörige eine schmerzvolle Zeit. Je nach Alter und Entwicklungsstand der Kinder variieren die Reaktionen auf diesen Verlust. Angst, Zorn und Schuldgefühle können eine große Rolle spielen. Sozialer Rückzug oder Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen, 20 häufiges Weinen, bei kleineren Kindern einnässen, nicht allein sein wollen u.v.m. können auftreten. Kinder und Jugendliche benötigen in dieser schweren Zeit eine besonders stabile Umgebung. Tröstende Fürsorge und Unterstützung durch Eltern, Freunde und Angehörige, aber auch Verständnis in Schule oder Kita sind jetzt hilfreich. Oft sind die Eltern von ihrer eigenen Trauer überwältigt und können nicht angemessen auf die Bedürfnisse der Geschwisterkinder eingehen. Um den Familien zur Seite zu stehen, gibt es seit 2012 das Angebot einer Kindertrauergruppe bzw. Jugendtrauergruppe bei der Björn Schulz STIFTUNG. Neben der Begleitung der gesamten Familie hat es sich unser ambulanter Kinderhospizdienst zur Aufgabe gemacht, trauernde Kinder und Jugendliche zu unterstützen. In einer kleinen Gruppe können sie ihren Gefühlen und Gedanken Ausdruck verleihen und so erfahren, dass es auch andere Kinder mit einem ganz ähnlichen Schicksal gibt. Gesprächs- und kreative Angebote werden von einer Trauerbegleiterin und einer Kunsttherapeutin betreut. Sie können helfen, den schweren Verlust anzunehmen und dem Verstorbenen im eigenen Leben einen neuen Platz zu geben. Das Todesverständnis von Kindern verändert sich im Laufe ihrer Entwicklung, deshalb gehen Kinder und Jugendliche sehr verschieden mit dem Thema Tod und Sterben um. Um den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden, gibt es das Angebot der Kindertrauergruppe für die 6- bis 12-jährigen Kinder und ein Angebot explizid für Jugendliche im Alter von 13 bis 18 Jahren. Je nach Anmeldungen werden zwei verschiedene Gruppen im Jahr zu jeweils 6 Monaten stattfinden. Da Kinder ihre Gefühle und Gedanken rund um die Trauer in ihrem Handeln und im Spiel zum Ausdruck bringen, steht in der Kindertrauergruppe die kreative Arbeit im Vordergrund. Die Jugendlichen nutzen neben den kreativen Methoden vor allem die Gesprächsangebote. Im Laufe der zehn Gruppentreffen werden u. a. die Themen Gefühle, Erinnerungen, Hoffnung und der Umgang mit schwierigen Situationen, wie z. B. dem Todestag, besprochen. Um widersprüchliche Gefühle, die im Trauerprozess völlig normal sind, gemeinsam zu reflektieren, wurde mit den Kindern während eines Gruppentreffens eine „Gefühlsraupe“ erstellt. Durch Aussagen wie »Es war, als ob ich in einen Brunnen gefallen bin, aber langsam klettere ich wieder rauf« und »Ich habe mich wie im Sturm gefühlt als mein Papa gestorben ist« fanden die Kinder Worte, um ihre Empfindungen zu formulieren. Für die Eltern gibt es während der Gruppenstunden das Angebot eines Elterncafés. Hier können sie mit den anderen Eltern ins Gespräch kommen. Begleitet wird das Elterncafé durch unserere Kooperationspartnerin aus dem faz (Familienzentrum). Kontakt Beate Müller, Kareen Friedrich, Bettina Werneburg Björn Schulz STIFTUNG Kleine Ulrichstraße 24a · 06108 Halle (Saale) Telefon: 0345 470404221 E-Mail: [email protected] leben 02/2015 · Psychoonkologie SAKG Broschüren aktuell, informativ, kostenfrei SAKG Broschüren aktuell, informativ, kostenfrei SAKG Broschüren aktuell, informativ, kostenfrei Sozialleistungen bei Krebserkrankungen Vorsorgepass für Frauen oder Männer und Nachsorgepass Krebs & Sport (Gewünschtes bitte unterstreichen) Stück bestellen Stück bestellen Vorsorgepass für Frauen oder Männer und Nachsorgepass Sozialleistungen bei Krebserkrankungen Name Stück bestellen Vorname Straße/PF Stück bestellen Sozialleistungen bei PLZ/Ort Krebserkrankungen Krebs & Sport (Gewünschtes bitte unterstreichen) Unternehmen/Institution/Verein Stück bestellen E-Mail Stück bestellen Telefon/Fax Vorsorgepass für Unterschrift Frauen oder Männer und Nachsorgepass KrebsOrt/Datum & Sport (Gewünschtes bitte unterstreichen) per Fax: 0345 4788112 oder per Post an: Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V. · Paracelsusstraße 23 · 06114 Halle (Saale) Name Vorname Unternehmen/Institution/Verein Weitere Broschüren können Sie in unserer Geschäftsstelle erfragen oder unter www.sakg.de auswählen bzw. bestellen. Stück bestellen Stück bestellen Stück bestellen Straße/PF E-Mail Telefon/Fax PLZ/Ort Unterschrift Ort/Datum Name Vorname Unternehmen/Institution/Verein per Fax: 0345 4788112 oder per Post an: Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V. · Paracelsusstraße 23 · 06114 Halle (Saale) Weitere Broschüren können Sie in unserer Geschäftsstelle erfragen oder unter www.sakg.de auswählen bzw. bestellen. Straße/PF E-Mail Telefon/Fax PLZ/Ort Unterschrift Ort/Datum per Fax: 0345 4788112 oder per Post an: Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V. · Paracelsusstraße 23 · 06114 Halle (Saale) Weitere Broschüren können Sie in unserer Geschäftsstelle erfragen oder unter www.sakg.de auswählen bzw. bestellen. IMPRESSUM leben, Ausgabe 02/2015 15. Jahrgang ISSN 1864-7804 Herausgeber Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V. (SAKG) Paracelsusstraße 23 · 06114 Halle (Saale) Telefon: 0345 4788110 · Fax: 0345 4788112 E-Mail: [email protected] www.krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de www.krebsberatung-online.de www.facebook.com/sakg.ev www.twitter.com/sakg_eV Spendenkonto Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V. Saalesparkasse Konto-Nr.: 387 307 317 · BLZ: 800 537 62 leben 01/2014 SAKG Aktiv IBAN: DE08 8005 ·3762 0387 3073 17 BIC: NOLADE21HAL Redaktionsleitung, Satz und Grafik Jana Krupik-Anacker E-Mail: [email protected] Druck Druckerei & DTP-Studio H. Berthold 06114 Halle (Saale) · Äußere Hordorfer Straße 1 Auflage: 6.000 Exemplare Erscheinungsweise Einmal im Quartal Redaktionsschluss 02/2015: 30. April 2015 Bildquellen © sandsun / istockphoto.com (S. 1); Universitätsklinikum Halle (Saale) (S. 3); Tobias Jeschke/www. fotoist.de (S. 3); © blvdone / fotolia.com (S. 4); © Photographee.eu / fotolia.com (S. 5); © SAKG (S. 10, 11); © Petra Hegewald / pixelio.de (S. 12); © Tom Fullum / istockphoto.com (S. 14); © Albrecht E. Arnold / pixelio.de (S. 14); Krankenhaus MarthaMaria Halle-Dölau (S. 15); Saschko Frey (S. 18, 19); © Galina Barskaya / fotolia.com (S. 20); © privat (S. 23); © Robert Kneschke / fotolia.com (S. 24); © manuela / photocase.com (S. 26) Der gesamte Inhalt der Ausgabe ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Alle Angaben ohne Gewähr! Für namentlich gekennzeichnete Artikel sind jeweilige Autorinnen und Autoren verantwortlich. Der Inhalt dieser Beiträge entspricht nicht unbedingt der Meinung der Redaktion. Wir begrüßen ausdrücklich die Einreichung von Manuskripten, Artikeln sowie auch Erfahrungsberichten von Patienten. Jedoch kann für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos, Disketten usw. leider keine Gewähr übernommen werden; es erfolgt kein Rückversand. Die Haftung für zugesandte Texte oder Bilder wird ausgeschlossen. Die Redaktion behält sich bei der Veröffentlichung von eingesandten Artikeln und Leserbriefen das Recht zur Bearbeitung und zum Kürzen vor. Die SAKG in der digitalen Welt: 21 Antrag auf Fördermitgliedschaft Hiermit stelle ich den Antrag auf eine Fördermitgliedschaft in der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft e. V. (SAKG) als: Mindestbeitrag laut Satzung/Beitragsordnung der SAKG (Stand 2013): natürliche Person (Privatperson) 60,00 €/Jahr juristische Person (Unternehmen/Institution/Verein) bis zu 5 Mitarbeiter 120,00 €/Jahr bis zu 10 Mitarbeiter 180,00 €/Jahr Ich verpflichte mich zur Zahlung eines Beitrages in Höhe von bis zu 50 Mitarbeiter bis zu 100 Mitarbeiter bis zu 500 Mitarbeiter über 500 Mitarbeiter €/Jahr (Hier dürfen Sie Ihren Beitrag selbst festlegen.) Name, Vorname (Gesetzlicher Vertreter*) PLZ/Ort Geburtsdatum Ansprechpartner* Tätigkeit 540,00 €/Jahr 900,00 €/Jahr 1.620,00 €/Jahr 2.400,00 €/Jahr Unternehmen/Institution/Verein* Telefon Straße/PF E-Mail Fax Der Einzug der Mitgliedsbeiträge erfolgt ausschließlich per SEPA-Lastschriftverfahren. In den nächsten Tagen erhalten Sie Post mit der Vereinssatzung, der Beitragsordnung, den Unterlagen zum SEPA-Lastschriftverfahren und anderes. Mit der Unterzeichnung bin ich damit einverstanden, dass alle Daten unter Einhaltung des Datenschutzgesetzes ausschließlich im Sinne des Vereins mittels EDV verarbeitet und gespeichert werden. * Angaben für Unternehmen, Institutionen und Vereine Datum rechtsverbindliche Unterschrift Antrag auf Mitgliedschaft Hiermit stelle ich den Antrag auf Mitgliedschaft in der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft e. V. (SAKG) als: natürliche Person (Privatperson) Mindestbeitrag: 20,00 €/Jahr Zahlungsarten für Ihren Jahresbeitrag Per SEPA-Lastschrift juristische Person (Unternehmen/Institution/Verein) Mindestbeitrag: 550,00 €/Jahr ** Ich verpflichte mich zur regelmäßigen Zahlung des Mitgliedsbeitrages in Höhe von €/Jahr (Hier dürfen Sie Ihren Beitrag selbst festlegen.) Ich überweise meinen Jahresbeitrag auf das Konto: Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V. Saalesparkasse IBAN: DE08 8005 3762 0387 3073 17 BIC: NOLADE21HAL Name, Vorname (Gesetzlicher Vertreter*) PLZ/Ort Geburtsdatum Ansprechpartner* Tätigkeit Unternehmen/Institution/Verein* Telefon Straße/PF E-Mail Fax In den nächsten Tagen erhalten Sie Post mit der Vereinssatzung, der Beitragsordnung, den Unterlagen zum SEPA-Lastschriftverfahren und anderes. Mit der Unterzeichnung bin ich damit einverstanden, dass alle Daten unter Einhaltung des Datenschutzgesetzes ausschließlich im Sinne des Vereins mittels EDV verarbeitet und gespeichert werden. * Angaben für Unternehmen, Institutionen und Vereine ** Selbsthilfegruppen sind von der Beitragspflicht befreit 22 Datum ! rechtsverbindliche Unterschrift Den jeweilig ausgefüllten und unterschriebenen Antrag bitte per Fax: 0345 4788112 oder per Post an: Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V., Paracelsusstraße 23, 06114 Halle (Saale) Harald Oster – Lokaler Botschafter der SAKG für den Raum Sangerhausen Der Winzerjunge, der auszog, um soziales Engagement zu leben und Erfolg. Aber auch gesellschaftliche Anerkennung muss man sich erarbeiten. Beruflich und in meinem sozialen Umfeld lebe ich seit 25 Jahren durch Empfehlungen und mir macht es Spaß, mit Menschen zusammenzuarbeiten und mich für sie einzusetzen.« Harald Oster – Lokaler Botschafter der SAKG Was genau machen Sie beruflich und wie muss ich mir Ihr soziales Engagement konkret vorstellen? »Beruflich bin ich als Unternehmensberater tätig und kümmere mich dabei um die strategische Ausrichtung von Unternehmen oder berate auch bei finanziellen Fragestellungen. Ich komme mit vielen interessanten Menschen zusammen, daraus entwickeln sich ständig weitere Initiativen, wie z. B. eine ehrenamtliche Funktion als Stadtrat in Sangerhausen, mit Aufgaben im Ausschuss für Jugend und Soziales, aber auch in vielen Vereinen und Institutionen.« möchte dazu einladen, dass die Menschen ebenfalls auf sich selbst und auf ihre Nächsten achten. Damit fängt man am besten sehr zeitig und bei Kindern an. Die Zertifizierung der Kitas im Rahmen einer Initiative der Europäischen Hautkrebsstiftung wird durch die SAKG in Sachsen-Anhalt vorangetrieben. Als Botschafter der Krebsgesellschaft sehe ich mich in der Verantwortung, in einer eher strukturschwachen Region wie Sangerhausen, wo Armut und manchmal auch Perspektivlosigkeit vorherrschen, den Eltern und Kindern das Gefühl zu vermitteln: ›Wir achten auf euch und kümmern uns!‹ In unserem Fall mit Prävention zu Hautkrebs. Das größte Organ des Menschen merkt sich alles und gerade Kinder bekommen beim Rumtollen in der Sonne nicht mit, wie die Strahlung auf die Haut wirkt. Ich besuche Kitas, leiste Aufklärung und versuche, für Sonnencremes oder lustige Basecaps zu sorgen. Im günstigsten Fall für Verschattung der Spielplätze. Dazu könnten Bäume gepflanzt oder Sonnensegel gesetzt werden. Spenden sind da sehr willkommen, die Kinder werden es uns mit ihrer Gesundheit danken.« Steckbrief Harald Oster: Jahrgang 1970, aufgewachsen in einem Winzerdorf in Rheinland-Pfalz, in der Nähe von Trier. Menschenfreund, Familienvater, Unternehmensberater, Stadtrat, Hobbygärt...und bei der SAKG. Wie kam es dazu? ner und Lokaler Botschafter der SAKG. Gibt es einen persönlichen Bezug? »Ich habe tatsächlich Kinder kennengeWas treibt einen gelernten Verwallernt, die an Krebs erkrankt sind, aber tungsfachangestellten und Winzerjunauch einen Fall im Freundeskreis. Lungen ins schöne Sachsen-Anhalt – der genkrebs. Ich möchte einem Freund helMüller-Thurgau? »Nein, genaugenommen die Liebe. Und fen, eine Selbsthilfegruppe aufzubauen. die Neugier. Naja, ich habe in Sanger- Die Schicksale bewegen mich natürlich Wie kann man Sie erreichen, wenn Kihausen mein Herzblatt gefunden, aber und spornen mich an, in dieser Richtung tas mehr über Sonnenschutz wissen auch ein Unternehmen gegründet und etwas zu unternehmen. möchten oder jemand der SAKG für wollte mal schauen, wie weit ich es Beruflich und gemeinnützig bewege das SunPass-Projekt spenden will? ich mich in einem Netzwerk aus Unter- »Über mein Büro oder persönlich übers bringen kann.« nehmen und sozialen Einrichtungen. Ir- Telefon.« gendwann habe ich Sven Weise, Ihren Mit beiden Unternehmungen? [grinst] »Naja, ich habe zwei wunder- Geschäftsführer, kennengelernt und Da können wir nur hoffen, dass sich Viebare Kinder, eine tolle Frau und eine fand die Idee, als Lokaler Botschafter zu le angesprochen fühlen und das SunExistenz konnte ich mir auch aufbauen. arbeiten, sehr interessant.« Pass-Projekt unterstützen. Vielen Dank Da stand der Lebensmittelpunkt recht für das Gespräch. /Sven Hunold · SAKG schnell fest und nun mache ich was Sie haben sich für das SunPass-Projekt entschieden. Warum gerade das? draus, aus beidem hoffe ich doch. Kontakt Ich habe viel von meinen Eltern mitbe- »Naja, ich sprach eingangs schon von Harald Oster Seidenbeutel 1 · 06526 Sangerhausen kommen: eigenverantwortliches Han- Eigenverantwortung. Das heißt, ich Telefon: 03464 24320 · Mobil: 0163 5525533 deln und harte Arbeit stehen für Glück muss eigenverantwortlich handeln und E-Mail: [email protected] leben 02/2015 · SAKG Aktiv 23 Hintergrund und Nutzen Gesprächskreis für Angehörige „...und wie geht es Ihnen eigentlich damit?“ – Wie oft wird diese Frage jenen Menschen gestellt, die sich als Angehörige liebevoll um die Patienten kümmern, die an Krebs erkrankt sind? Die Diagnose Krebs stellt nicht nur für die Patienten, sondern auch für deren Angehörige eine Ausnahmesituation dar. Sie verängstigt, da sie sehr häufig vorkommt, eine große mediale Präsenz hat und trotz häufig guter Heilungsaussichten, wie z. B. bei Brustkrebs, als sehr bedrohlich gilt. Negative Beispiele prägen sich meist viel stärker ein als positive. Oft ist damit das Gefühl verbunden, das bisherige Leben würde komplett entgleiten. In dieser Situation ist es hilfreich, wenn alle Bezugspersonen am Arztgespräch teilnehmen können; über die Erkrankung, mögliche Therapieoptionen und Heilungsaussichten gut informiert werden und Fragen stellen dürfen. Ein offenes Gespräch über die Erkrankung, deren Behandlung und Unterstützungsmöglichkeiten kann oft Erleichterung und Zuversicht bringen. Nach dem ersten Diagnoseschock ist die Familie gefragt, dem Erkrankten bei der Krankheits- und Alltagsbewältigung zur Seite zu stehen. Fragen tauchen auf, Un- 24 sicherheiten im Umgang mit der neuen Situation sind die Regel, neue Aufgaben müssen übernommen werden. Hinzu kommt, dass auch die Angehörigen die emotionale Seite der Krankheitsbewältigung durchmachen: Sorgen, Ängste, ggf. Gefühle von Überforderung. Angehörige treten in ihrer Bedürftigkeit in der Wahrnehmung Dritter jedoch oft in den Hintergrund, da das Hauptaugenmerk von Fürsorge und Mitgefühl dem Patienten gilt, der die Hauptlast der Erkrankung trägt. »Am meisten leide ich unter meiner eigenen Angst vor dem, was noch auf uns zukommt (dabei soll ich immer stark sein); meiner Angst, ihn zu verlieren; dem mich mitunter Eingesperrtfühlens durch seine eingeschränkte Mobilität.« (Alle Zitate sind von Frau D., einer Teilnehmerin des Gesprächskreises) Ähnlich wie bei Patienten reicht auch die Bandbreite der Bewältigungsstrategien der Angehörigen von zeitweisem Verdrängen und „Nicht-wahr-haben wollen“ der Ernsthaftigkeit der Erkrankung über Optimismus und Ermutigung bis hin zu ängstlich-depressiver Verarbeitung. Häufig geht das Eintreten einer Krebserkrankung in das Leben einer Familie mit einem, zumindest vorübergehenden, erheblichen Verlust an Lebensqualität einher. Fragen, wie z. B. »Was ist, wenn die Erkrankung nicht heilbar ist?« und »Wie sage ich es den Kindern oder den Eltern?« können die Angehörigen ebenfalls schwer belasten und sogar über die eigenen Kräfte hinaus gehen. Auch im Falle einer unheilbaren Krankheit ist es wichtig, dass sowohl der Patient als auch Angehörige von den modernen palliativmedizinischen Möglichkeiten erfahren, Leben zu verlängern und Lebensqualität zu erhalten. Vor dem Hintergrund der Erkrankung berichten manche Angehörige vom Gefühl, keine eigenen Bedürfnisse mehr haben zu dürfen. Dabei ist es wichtig, dass auch hier Selbstfürsorge stattfindet, was letztlich wiederum den Patienten dient. »Ich besuche den Gesprächskreis, weil mein Mann an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt ist und ich Menschen in ähnlicher Lebenssituation für den Austausch von Erfahrungen suche. Fragen und Sorgen aussprechen zu können, empfinde ich schon als entlastend.« leben 01/2015 · Selbsthilfe Im Weiteren müssen sich Angehörige mit einer veränderten Rollenverteilung und einem veränderten Tages- und Wochenrhythmus auseinandersetzen. Gerade bei einer sehr klassischen Rollenverteilung berichten beispielsweise Patientinnen häufig, wie ihre Ehemänner die Küche als Betätigungsfeld entdecken und bisweilen ungeahnte späte Talente offenbar werden. Auch eine Waschmaschine muss auf Dauer kein rätselhaftes Gerät bleiben, wie mancher Partner nach einem „Versuch-IrrtumErfolg“ stolz feststellt. So kann auch in schweren Zeiten persönliches Wachstum stattfinden und Humor eine sonst ernste Situation entkrampfen. Neben der aktiven Teilnahme an den Arzt-Patient-Gesprächen, ist eine offene Kommunikation zwischen Patient und Familie hilfreich. Dazu wird es in verschiedenen Familien unterschiedliche Wege geben, die letztlich davon abhängen, welche Gesprächskultur im Hinblick auf das Aussprechen von Bedürfnissen und Wünschen bereits in „gesunden Zeiten“ gepflegt wurde. Häufig wird aus der Sorge heraus geschwiegen, den anderen nicht zu belasten oder zu verletzen. Das kann zur Folge haben, dass jeder der Beteiligten mit seinen Fragen, Sorgen und Ängsten allein bleibt. Ein offenes Gespräch kann aber durchaus für alle Beteiligten Entlastung bringen und Missverständnisse ausräumen. Das gilt zum Beispiel für das Bedürfnis des Erkrankten, auch einmal in Ruhe gelassen zu werden oder eine Überversorgung zu vermeiden, d. h. den Patienten Dinge, die er selber tun kann, auch selber tun zu lassen. Auch Angehörige dürfen Grenzen ziehen, wenn sie sich beispielsweise übermäßig als „Blitzableiter“ für krankheitsbedingte Stimmungsschwankungen erleben. Es ist sinnvoll und notwendig, sich ein Stück Normalität zu bewahren, indem Angehörige vielleicht weiter Hobbies pflegen oder dann und wann Freunde treffen, um sich abzulenken und zu entlasten. Vor allem ein stabiler Helfer ist für den Patienten eine wirkliche Stütze. Auch wenn Offenheit und ein „Ins-Gespräch-kommen“ wichtig sind, dürfen Patienten und Angehörige auch individuelle Grenzen ziehen, wenn sie für bestimmte Themen noch nicht bereit sind und sich überfordert fühlen. »Ich habe im Gesprächskreis erfahren, dass es anderen ähnlich geht, ich bin damit nicht allein; ich richte den Blick nicht nur auf meinen Mann, sondern auch auf mich, um immer wieder Kraft zu schöpfen. Meine Hoffnung ist, dass mein Mann und ich gemeinsam den Weg gehen und trotz aller Einschränkungen für gute Momente in diesem jetzt so anderen Leben sorgen. Es ist mir/uns wichtig, die bleibende Zeit gut zu nutzen und auch kleine Oasen in den Alltag einzubauen.« »Am Anfang stand für mich generell die Frage des Umgangs mit der Erkrankung, die Unterschiedlichkeit, in der mein Mann und ich damit umgehen. Wie kann ich ihn gut begleiten, das Notwendige tun, ihm dennoch seine freie Entscheidung lassen. Es ist auch eine Frage der Kraft, die ständige Rücksichtnahme erfordert. Was erweist sich als hilfreich von dem, was ich tue, was läuft eher ins Leere?« Der Gesprächskreis besteht seit etwa einem Jahr und wird als offene Gruppe geführt. Die anwesende Psychologin agiert eher als Moderatorin, manchmal auch als Beraterin. Der Gesprächskreis fokussiert auf Selbsthilfe und Erfahrungsaustausch. Einzelgespräche sind bei Bedarf jedoch ebenfalls möglich. Der teilnehmende Kreis ist noch recht klein, daher sind weitere Teilnehmer sehr herzlich willkommen. Sie treffen sich jeden dritten Montag im Monat, um 18:00 Uhr in der Geschäftsstelle der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft, Paracelsusstraße 23, in 06114 Halle (Saale). Eine telefonische Anmeldung unter 0345 4788110 ist möglich. Insgesamt ist es wichtig und hilfreich, den Fokus auch auf die gesunden Anteile des jeweiligen Betroffenen zu legen und auf das, was gerade Struktur und Halt gibt. Welches Anliegen hat der Gesprächskreis für Angehörige von Krebsbetroffenen? Der Gesprächskreis soll Raum und Zeit für Angehörige schaffen, über eigene Sorgen und Befindlichkeiten zu sprechen, sich Rat für rein praktische Fragen zu holen, sich ermutigen zu lassen und sich Selbstfürsorge zu erlauben. Angehörige erfahren, dass sie mit ihren Sorgen nicht allein sind. Sie können voneinander lernen, welche Bewältigungsstrategien bei anderen hilfreich waren und welche davon vielleicht für sie selbst infrage kommen. »Für die Zukunft wünsche ich mir einfach nur, dass die Liebe uns weiter trägt, wir behütet sind auf unserem Weg, wie immer er auch werden wird. Ich wünsche mir, dass ich zu jedem Zeitpunkt sagen kann, dass ich das mir Mögliche für meinen Mann, für uns, für unsere Beziehung getan habe.« Kontakt Dr. phil. Ute Berndt – Dipl.-Psychologin, Psychoonkologin, Systemische Therapeutin (SG) Universitätsklinik und Poliklinik für Gynäkologie Universitätsklinikum Halle (Saale) Ernst-Grube-Straße 40 · 06120 Halle (Saale) Telefon: 0345 5571539 E-Mail: [email protected] BAD SCHMIEDEBERG Staatlich anerkanntes Moor-, Mineral- und Kneippheilbad MEDIZINISCHE REHABILITATION & ANSCHLUSSREHABILITATION Gynäkologische Fachkliniken zur Behandlung von - bösartigen Geschwulsterkrankungen der Brustdrüse und der weiblichen Genitalorgane - gynäkologischen Krankheiten und Behandlungen nach Operationen PRIVATKUREN FRAUENGESUNDHEIT 25 - Nachsorgerehabilitation bei Mammakarzinom - Nachsorgerehabilitation bei gynäkologischen Malignomerkrankungen Information & Aufnahme: Telefon (03 49 25) 6 30 03 · [email protected] · www.eisenmoorbad.de +++ Kurz gemeldet +++ Wochenendseminar für Krebsbetroffene „Hindernisse machen uns groß“ Das Wochenendseminar vom 25. bis 27. September 2015 im Landhotel Bad Dürrenberg ermöglicht den Teilnehmern, dem Alltag zu entfliehen, Sorgen fallen zu lassen, einen Raum zum Aufatmen, Entspannen und Ruhe zu finden, eigene Bedürfnisse und Kräfte wahrzunehmen, hilfreiche Informationen zum Thema zu sammeln. Dabei besteht die Chance zum gegenseitigen Austausch und Entdecken neuer Möglichkeiten. Das Wochenendseminar wird von der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See gefördert und richtet sich ausschließlich an Krebsbetroffene, die sich bis zum 31. August 2015 schriftlich anmelden können. Die Teilnehmerzahl ist auf zehn Personen begrenzt, die Teilnahmegebühr beträgt 100 Euro pro Person (inkl. Übernachtung & Verpflegung). An- und Abreise müssen selbst organisiert werden. Weitere Infos gibt es über die SAKG bei Stephanie Krüger (Telefon 0345 4788110) und im Internet (http://bit.ly/1d1LHFI). /Jana Krupik-Anacker · SAKG +++ Palliativmedizin: S3-Leitlinie für onkologische Patienten Das Leitlinienprogramm Onkologie hat am 11. Mai 2015 die erste S3-Leitlinie zur palliativmedizinischen Versorgung von erwachsenen Patienten mit einer nicht heilbaren Krebserkrankung vorgelegt. Die Leitlinie entstand unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft 26 für Palliativmedizin (DGP) und konzen- ren, die mehr brauchen als die Grundtriert sich zunächst auf die Themenbe- versorgung«, erklärte der Vorsitzende reiche Schmerz, Atemnot, Obstipation, des BNHO, Stephan Schmitz, auf einem Depression, Kommunikation, Sterbe- Symposium anlässlich des zehnjährigen Bestehens des WINHO. phase und Versorgungsstrukturen. »Die neue Leitlinie befasst sich mit den Im Rahmen des 5-Punkte-Plans wollen Grundprinzipien der palliativmedizini- BNHO und WINHO zudem die Langzeitschen Versorgung, die in organspezi- belastungen von Krebspatienten unfischen Leitlinien oft nicht ausführlich tersuchen und Anforderungen an eine genug behandelt werden können«, sagt strukturierte Nachsorge nach abgeProf. Dr. med. Claudia Bausewein, Palli- schlossener Therapie erarbeiten. »Das ativmedizinerin am Klinikum der Uni- Thema „Survivor Care“ ist extrem wichversität München-Großhadern. Wichtig tig, und es wird in den nächsten Jahsei auch eine angemessene Kommuni- ren noch wichtiger werden«, betonte kation mit Patienten und Angehörigen, Schmitz. etwa um die Therapieziele gemeinsam Auch wollen die niedergelassenen Häfestzulegen, betont Prof. Dr. med. Ray- matologen und Onkologen den Zugang ihrer Patienten zu innovativen Theramond Voltz von der Uniklinik Köln. (www.leitlinienprogramm-onkologie. pieoptionen erleichtern. Dafür wollen sie die Patientenrekrutierung in klinide/Palliativmedizin.80.0.htm) sche Studien verstärken und die patien/© Kli · aerzteblatt.de tenorientierte onkologische Versorgungsforschung unterstützen. +++ /© fos · aerzteblatt.de Hämatologen und Onkologen für routinemäßiges Screening auf psychosoziale Belastungen Die niedergelassenen Hämatologen und Onkologen wollen ein routinemäßiges Screening auf psychosoziale Belastungen in all ihren Praxen einführen. Das geht aus einem 5-Punkte-Plan hervor, den der Berufsverband der Niedergelassenen Hämatologen und Onkologen in Deutschland (BNHO) und das Wissenschaftliche Institut der Niedergelassenen Hämatologen und Onkologen (WINHO) im Februar vorgestellt haben. »Wir müssen als Berufsgruppe lernen, die Patienten zu identifizie- +++ Tombola-Preise dringend gesucht! Am Samstag, den 5. September 2015, wird es zum Parkfest im Pestalozzipark in Halle (Saale) wieder eine Tombola zu Gunsten der kostenfreien Krebsberatung der SAKG geben. Dafür werden neue Preise gesucht: Bücher, Spielzeug, Stifte, Sportartikel, Haushaltwaren, Drogerie-Erzeugnisse usw. Gutscheine oder Geldspenden sind ebenso hilfreich. Bis 31. August 2015 nimmt die SAKG Preise entgegen oder holt sie auch direkt vor Ort ab. /Jana Krupik-Anacker · SAKG leben 02/2015 · Aktuelles 27 Termine 2015 Ausgewählte Veranstaltungen, Angebote und Kongresse rund um das Thema Gesundheit. Aktuelle Informationen sowie Angaben zu entsprechenden Selbsthilfegruppen finden Sie unter anderem auf www.krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de bzw. www.sakg.de Veranstaltungen und Kongresse September 2015 Juni 2015 11.06.2015 04. bis 06.09.2015 Parkfest in der Südstadt 10:00 bis 18:00 Uhr, Pestalozzipark, 06128 Halle (Saale) Die SAKG präsentiert sich mit ihren Angeboten und Projekten sowie ihrer traditionellen Tombola. 05.09.2015 Patientenveranstaltung „Durch Dick und Dünn – Leben mit Darmkrebs“ 11:00 Uhr bis 13:30 Uhr, Georg-Friedrich-Händel-Halle, Salzgrafenplatz 1, 06108 Halle (Saale) 15.06.2015 31.08.2015 26.10.2015 07.12.2015 Gesund mit Genuss – Kochstudio für Krebsbetroffene 16:30 Uhr bis 19:00 Uhr, Berufsbildende Schulen „Hermann Beims“, Gastronomie und Ernährung, Salzmannstraße 9 – 15, 39112 Magdeburg 07.09.2015 17.06.2015 24.06.2015 Entspannung für Krebsbetroffene 10:00 Uhr bis 11:00 Uhr, Mehrgenerationshaus im BBFZ, VHS, Raum E.26, Erdmannsdorffstraße 3, 06844 Dessau-Roßlau Gesund mit Genuss – Kochstudio für Krebsbetroffene 16:30 Uhr bis 19:00 Uhr, Berufsbildende Schulen I des Landkreises Stendal, Haus 5, Schillerstraße 6, 39576 Stendal 07.09.2015 Info-Veranstaltung „Harnblasenkarzinom“ Referentin: Dr. Sandra Mühlstädt, Funktionsoberärztin der Universitätsklinik und Poliklinik für Urologie am Universitätsklinikum Halle (Saale) – 17:00 Uhr, SAKG* Onkologischer Arbeitskreis – Fachveranstaltung für niedergelassene und klinische Onkologen – Thema: „Infektionsmanagement“ 19:30 bis 21:00 Uhr, DORMERO Kongress- und Kulturzentrum, Hallorensaal, Franckestraße 1, 06110 Halle (Saale) 10.09.2015 Entspannung für Krebsbetroffene 17:00 Uhr bis 18:00 Uhr, Klinikum Magdeburg gGmbH, Abteilung für Physiotherapie, Gebäude G, Birkenallee 34, 39130 Magdeburg Gesund mit Genuss – Kochstudio für Krebsbetroffene 11:30 Uhr bis 14:00 Uhr, Knappe LIVA Küchen, Dornbergsweg 19, 38855 Wernigerode 16.09.2015 Info-Veranstaltung „Zurück ins Berufsleben nach einer Krebserkrankung“ Referenten: Agnes Huttenlocher, Sven Hunold, Stephanie Krüger; Projektteam „Zurück in mein Leben“ – 17:00 Uhr, SAKG* 24.09.2015 22.10.2015 Gesund mit Genuss – Kochstudio für Krebsbetroffene 16:30 Uhr bis 19:00 Uhr, Micheel – Das Küchenstudio GmbH, Hansering 15, 06108 Halle (Saale) 25. bis 27.09.2015 Hindernisse machen uns groß – Wochenendseminar für Krebsbetroffene Landhotel Bad Dürrenberg, Weinberg 6, 06231 Bad Dürrenberg Interessenten können sich bis zum 31. August 2015 schriftlich bei der SAKG anmelden! Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. 26.09.2015 Benefizveranstaltung „Stark für´s Leben“ Internationaler Pokal im Bankdrücken 12:00 bis 20:00 Uhr, Ringhotel Schloss Tangermünde, Amt 1, 39590 Tangermünde 29.09.2015 Gesund mit Genuss – Kochstudio für Krebsbetroffene 16:30 Uhr bis 19:00 Uhr, Saale Reha-Klinikum Bad Kösen Klinik II, Elly-Kutscher-Straße 14, 06628 Bad Kösen 17.06.2015 17.06.2015 * SAKG = Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V., Paracelsusstraße 23, 06114 Halle (Saale) Info-Veranstaltung: „Sport in der Krebsnachsorge“ Referent: Jörg Möbius, Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Sachsen-Anhalt e. V. 16:30 Uhr, Johanniter Krankenhaus Genthin Stendal GmbH, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe (Eingang Ambulanz, 1. Etage, Konferenzraum), Bahnhofstraße 24 – 25, 39576 Stendal 17.06.2015 01.07.2015 08.07.2015 Entspannung für Krebsbetroffene 17:30 Uhr bis 18:30 Uhr, SAKG* 17.06.2015 24.06.2015 01.07.2015 Entspannung für Krebsbetroffene 18:00 Uhr bis 19:00 Uhr, Saale Reha-Klinikum Bad Kösen Klinik I, Entspannungsraum, Am Rechenberg 18, 06628 Bad Kösen 18.06.2015 25.06.2015 Entspannung für Krebsbetroffene 10:00 Uhr bis 11:00 Uhr, Paul Gerhardt Diakonie Krankenhaus und Pflege GmbH, Haus 3, Raum „Johannes Wichern“, 2. Etage, Paul-Gerhardt-Straße 42-45, 06886 Lutherstadt Wittenberg 18.06.2015 25.06.2015 02.07.2015 Entspannung für Krebsbetroffene 18:00 Uhr bis 19:00 Uhr, Grundschule Nord, Turnhalle, Bergstraße 22, 39576 Stendal 22.06.2015 Beratertag „Finanzielle Unterstützung für Krebspatienten“ 9:00 Uhr bis 16:00 Uhr, SAKG*, Termin ist nicht erforderlich! 29.06.2015 Onkologischer Arbeitskreis – Fachveranstaltung für niedergelassene und klinische Onkologen – Thema: „Neues vom ASCO (Teil I)“ 19:30 bis 21:00 Uhr, DORMERO Kongress- und Kulturzentrum, Hallorensaal, Franckestraße 1, 06110 Halle (Saale) Regelmäßige Termine: Juli 2015 01.07.2015 Treffen des Arbeitskreises der Pflegenden in der Onkologie (APO) 15:30 Uhr bis 17:30 Uhr, Klinikum Magdeburg, Birkenallee 34, 39130 Magdeburg 06.07.2015 Onkologischer Arbeitskreis – Fachveranstaltung für niedergelassene und klinische Onkologen – Thema: „Neues vom ASCO (Teil II)“ 19:30 bis 21:00 Uhr, DORMERO Kongress- und Kulturzentrum, Hallorensaal, Franckestraße 1, 06110 Halle (Saale) 23.07.2015 Rudern gegen Krebs Start 9:00 Uhr, Regattastrecke auf dem Halleschen Kanal, Passendorfer Wiesen in Halle (Saale), www.rudern-gegen-krebs.de www.krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de │ www.sakg.de 15.06.2015 20.07.2015 17.08.2015 21.09.2015 Gesprächskreis für Angehörige u. Nahestehende Krebsbetroffener jeden dritten Montag im Monat 18:00 bis 19:30 Uhr in der SAKG* 02.07.2015 06.08.2015 03.09.2015 01.10.2015 Gesprächsrunde für Krebsbetroffene jeden ersten Donnerstag im Monat, 14:30 bis ca. 16:00 Uhr AWO Kreisverband Wittenberg e. V., Begegnungsstätte im Innenhof, Marstallstraße 13, 06886 Lutherstadt Wittenberg