Frequently Asked Questions
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Frequently Asked Questions
Frequently Asked Questions Stand: 08. September 2015 Das Forum Nachhaltiger Kakao e.V. Was ist das Forum Nachhaltiger Kakao e.V. und wer sind seine Mitglieder? Das Forum Nachhaltiger Kakao e.V. ist eine deutsche Multistakeholder-Initiative. Sie verfolgt das Ziel, die Lebensumstände der Kakaobauern und ihrer Familien zu verbessern, die natürlichen Ressourcen und die Biodiversität in den Anbauländern zu schonen und zu erhalten sowie den Anbau und die Vermarktung nachhaltig erzeugten Kakaos zu fördern. Das Forum wurde im Juni 2012 gegründet, seit April 2014 ist es ein eingetragener Verein. Mitglieder im Forum Nachhaltiger Kakao e.V. sind Unternehmen der Süßwarenindustrie sowie des Lebensmittelhandels, zivilgesellschaftliche Organisationen und die Bundesregierung. Derzeit hat das Forum rund 70 Mitglieder und steht weiteren Interessenten offen. Die Liste der Mitglieder findet sich hier. Warum gibt es das Forum und welche Ziele verfolgt es? Kakaohaltige Produkte erfreuen sich großer Beliebtheit bei den Verbrauchern. Der Kakao stammt jedoch häufig aus Anbauregionen, in denen die Lebens- und Arbeitsverhältnisse der Kakaobauern und ihrer Familien schwierig sind. Damit verbunden sind oft umweltschädliche Anbaupraktiken und missbräuchliche Formen von Kinderarbeit. Als eines der Hauptabnehmerländer weltweit sieht sich Deutschland in der Verantwortung, diesen Missständen in der Kakaoproduktion aktiv entgegenzuwirken. Sie können nur gelöst werden, wenn alle Beteiligten aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft koordiniert vorgehen und gemeinsam daran arbeiten, die sozialen, ökologischen, wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen zu verbessern. Bisher sind Fördermaßnahmen verschiedener Akteure zumeist noch wenig aufeinander abgestimmt. Hier setzt das Forum an. Die Ziele des Forums Nachhaltiger Kakao e.V. sind/tragen dazu bei: Die Lebensumstände der Kakaobäuerinnen und -bauern sowie ihrer Familien zu verbessern und zu einem gesicherten Lebensunterhalt beizutragen. Die natürlichen Ressourcen und die Biodiversität in den Anbauländern zu schonen und zu erhalten. Den Anbau und die Vermarktung nachhaltig erzeugten Kakaos zu erhöhen. Wie arbeitet das Forum, um seine Ziele zu erreichen? Das Forum Nachhaltiger Kakao e.V. ist als Verein organisiert und wird durch eine Geschäftsstelle koordiniert. Das Forum Nachhaltiger Kakao: Entwickelt Qualitätskriterien für wirksame und nachhaltige Projektansätze; Fördert die direkte Umsetzung von nachhaltigen Anbaumethoden; Vernetzt sich und kooperiert mit bereits bestehenden Initiativen zur Förderung eines nachhaltigen Kakaoanbaus; Ermöglicht Austausch, Kommunikation und Wissenstransfer; Bietet Dienstleistungen und Orientierungshilfen rund um das Thema Nachhaltigkeit im Kakao, insbesondere für die Mitgliedsunternehmen; Informiert die Öffentlichkeit über Nachhaltigkeitsansätze und Erfolge sowie über die Fortschritte in den Kakaoanbauregionen. Die Arbeit des Forums findet in Deutschland und in den kakaoproduzierenden Ländern, hauptsächlich in der Côte d’Ivoire als weltweit größtes kakaoanbauendes Land, statt. Wichtig ist dem Forum dabei die enge Zusammenarbeit mit den jeweiligen Regierungen und relevanten Institutionen. Außerdem bietet das Forum Interessierten und Mitgliedern Dialogveranstaltungen, Seminare und Informationsmaterialen, u.a. auf der Website, an und ist auf ausgewählten Messen präsent. Welche Fortschritte hat das Forum bisher erzielt? Institutionalisierung und Eintragung als Verein Nach der Gründung des Forums Nachhaltiger Kakao als Multistakeholder-Initiative im Juni 2012 folgte die Institutionalisierung und Eintragung als Verein im April 2014. Die Finanzierung der Aktivitäten erfolgt über die festgelegten Mitgliedsbeiträge sowie zusätzliche freiwillige Beiträge. Entwicklung von Best-Practice-Kriterien und Evaluierung Als Basis für die gemeinsame Arbeit wurden Best-Practice-Kriterien für Projekte im nachhaltigen Kakaoanbau entwickelt und mithilfe einer Studie bewertet. Einen Überblick über die Best Practice Kriterien erhalten Sie hier. Start des Projekts PRO-PLANTEURS Gemeinsam mit der ivorischen und der deutschen Regierung hat das Forum Mitte 2015 das Projekt PRO-PLANTEURS begonnen. Ziel ist es, 20.000 Kakaoproduzenten und ihre Organisationen in der Côte d’Ivoire zu professionalisieren, ihr Einkommen zu steigern und ihre Ernährungs- und Lebenssituation insgesamt zu verbessern. Die Zielgruppe sind vor allem junge Kakaobauern und ihre Familien sowie Frauen. Mehr zu PRO-PLANTEURS erfahren sie hier. Unterstützung von CCE in der Côte d’Ivoire Seit 2013 unterstützt das Forum zudem die Initiative Certification Capacity Enhancement (CCE) in der Côte d’Ivoire. Im Rahmen von CCE wurden bisher mehr als 40.000 Kakaobauern in der Côte d’Ivoire, in Ghana und Nigeria fortgebildet und auf eine mögliche Zertifizierung vorbereitet. Hier finden Sie weitere Informationen zu CCE, sowie die Zusammenfassung der Follow-Up Studie. Rund 70 Mitglieder bilden einen starken Zusammenschluss für gleichgerichtete Anliegen Wichtige Akteure aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft konnten als Mitglieder und als Unterstützer des Vereins gewonnen werden (Liste aller Mitglieder des Forums). Als starker Zusammenschluss gleichgerichteter Anliegen unterschiedlichster Akteursgruppen kann das Forum zunehmend mit einer einheitlichen Stimme sprechen und die diesbezüglichen Aktivitäten seiner Mitglieder kontinuierlich besser vernetzen, koordinieren und voranbringen. Wir interessieren uns für eine Mitgliedschaft. Wie können wir dem Forum beitreten? Das Forum freut sich über weitere Mitglieder und Unterstützer seiner Ziele. Wenn Sie bzw. Ihr Unternehmen/Ihre Institution sich für eine Mitgliedschaft im Forum Nachhaltiger Kakao e.V. interessieren, schreiben Sie bitte eine E-Mail an: [email protected]. Was kann ich als Konsument tun, um nachhaltigen Kakaoanbau zu fördern? Beim Kauf von Schokolade und kakaohaltigen Produkten können Sie beispielsweise auf Siegel für nachhaltigen Kakao wie Fairtrade, Rainforest Alliance Certified™ oder UTZ Certified achten. Neben diesen gängigen international anerkannten Nachhaltigkeitsstandards gibt es unternehmensindividuelle Programme für den nachhaltigen Kakaoanbau. Werden Sie zu einem mündigen und informierten Konsumenten: Die Internetauftritte der Kakaound Schokoladenunternehmen, des Lebensmittelhandels und der zivilgesellschaftlichen Organisationen halten vielfache Informationen über nachhaltig erzeugten Kakao für Sie bereit. Den Unternehmen und Organisationen Fragen und Forderungen zu stellen, etwa zur Herkunft des Kakaos in ihrer Schokolade, mit Familie, Freunden und Bekannten über das Thema zu sprechen und sie zum Kauf von Schokolade und anderen Produkten aus nachweislich nachhaltigem Kakao zu ermuntern, sind weitere Wege den nachhaltigen Kakaoanbau zu unterstützen. Zudem bieten entsprechende Hinweise auch die jeweiligen Verbraucher-Hotlines oder Websites der Unternehmen sowie die Websites der Organisationen. Der Kakaosektor und nachhaltiger Kakao Was sind die größten Herausforderungen für den nachhaltigen Anbau von Kakao? 90 bis 95 Prozent des Kakaos werden von Kleinbauern angebaut. Ihre durchschnittliche Anbaufläche liegt bei einem bis drei Hektar. Insbesondere in Westafrika, dem Hauptanbaugebiet für Kakao, sind die Arbeits- und Lebensbedingungen der Kakaobäuerinnen und –bauern und ihrer Familien schwierig und die Einkommen zu gering. Zu den Herausforderungen, die es zu überwinden gilt, gehören: Geringe Erträge und Produktivität der Kakaobäume; Kakao als häufig einzige Einkommensquelle; Immer weniger junge Kakaobauern als Nachwuchskräfte; Schwacher Organisationsgrad der Kakaobäuerinnen und -bauern sowie mangelnde Marktanbindung. Unausgewogene und unsichere Ernährungsgrundlage; Ungleichbehandlung der Frauen; Vorkommen von Kinderarbeit, insbesondere missbräuchlicher Formen von Kinderarbeit; Umweltschädliche und veraltete Anbaupraktiken; Diese Herausforderungen können nur gelöst werden, wenn alle Beteiligten aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft koordiniert vorgehen und gemeinsam daran arbeiten, die sozialen, ökologischen, wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen zu verbessern. Mithilfe des Forums sollen bisherige Fördermaßnahmen verschiedener Akteure miteinander vernetzt und koordiniert werden. Wie begegnet das Forum den Herausforderungen im Kakaoanbau? Das Forum Nachhaltiger Kakao setzt direkt bei den Ursachen der Armut und den damit verbundenen Herausforderungen wie beispielsweise missbräuchliche Formen der Kinderarbeit an. Durch das umfassende und breit angelegte Projekt PRO-PLANTEURS engagiert sich das Forum für eine Verbesserung der Situation der Kakaoproduzenten in der Côte d’Ivoire. Der Ansatz des Forums für einen funktionierenden und nachhaltigen Kakaosektor auf breiter Basis beinhaltet: Systematische Qualifizierungsmaßnahmen von Kakaobauern mit besonderem Augenmerk auf Frauen und Nachwuchskräfte; Vermittlung und Anwendung guter Anbaupraktiken – „Best Practice“ für Nachhaltigkeit; Vermittlung von betriebswirtschaftlichen Fertigkeiten und Wissen Aufbau von Organisationsstrukturen Entwicklung bzw. Optimierung von Rückverfolgbarkeitssystemen; Verringerung von Komplexität und Kosten bei der Umsetzung von Standards; Diversifizierung der Einnahmequellen der kleinbäuerlichen Kakaobetriebe durch weitere Anbaufrüchte, Güter oder Dienstleistungen zur Steigerung des Einkommens aus Landwirtschaft und zur Ernährungssicherung; Flankierende Maßnahmen zur Förderung der Grundbildung, der Ernährung und Gesundheit der Kakaobäuerinnen und -bauern und ihrer Familien. Was bedeutet „nachhaltiger Kakao“? Eine universal gültige Definition für „nachhaltigen Kakao“ gibt es nicht. Die Mitglieder des Forums Nachhaltiger Kakao e.V. verstehen unter nachhaltigem Kakao „Kakao, der nach ökonomischen, ökologischen und sozialen Anforderungen produziert ist. Dieser Kakao ist entweder nach international anerkannten Nachhaltigkeitsstandards, z.B. Rainforest Alliance/SAN, Fairtrade International oder UTZ Certified, angebaut und zertifiziert, oder der Kakao wird gemäß Anforderungen angebaut, die diesen Standards vergleichbar sind und für die eine Verifizierung (Überprüfung) nach einem anerkannten Verfahren stattgefunden hat.“ Deutschland und Kakao Welche Bedeutung hat Kakao für Deutschland? Die Produktion von Schokolade und kakaohaltigen Lebensmitteln und deren Verbrauch haben eine große Bedeutung für Deutschland. Der jährliche Pro-Kopf-Konsum der deutschen Verbraucher beträgt ungefähr zehn Kilogramm. Er gehört damit zu den höchsten weltweit. Deutschland ist nach den USA das wichtigste Hauptabnehmerland für Kakao. In Deutschland werden über 10% der Weltkakaoernte in Schokoladen und anderen kakaohaltigen Produkten wie Speiseeis oder Backwaren verarbeitet. Gleichzeitig ist Deutschland der weltweit führende Exporteur von Schokolade und Schokoladenwaren und erzielt in diesem Bereich einen erheblichen Handelsüberschuss. Aus welchen Ländern stammt der Kakao in deutschen Produkten, und welche Bedeutung hat er für diese? Die wichtigsten Anbauländer für die deutsche Süßwarenindustrie sind Côte d’Ivoire (56%), Ghana (15%) und Nigeria (8%). Kakao ist in diesen Ländern ein bedeutendes Exportprodukt. In der Côte d’Ivoire macht Kakao etwa ein Drittel der Exportumsätze aus, in Ghana ein Viertel. Kakao ist eine essentielle Lebensgrundlage und Einkommensquelle für viele Familien. Umso wichtiger ist es, die sozialen, ökologischen, wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen in diesen Ländern zu verbessern. Das Forum Nachhaltiger Kakao e.V. trägt mit seiner Arbeit dazu bei. In welchen Ländern wird Kakao angebaut? Kakao wird in tropischen und subtropischen Gebieten bis etwa 20 Grad nördlich und südlich des Äquators angebaut. Für sein Gedeihen benötigt er ein ausreichend warmes und feuchtes Klima mit hohen Temperaturen und Niederschlägen. Die wichtigsten kakaoproduzierenden Länder sind heute die Côte d’Ivoire, Ghana und Indonesien. Weitere Erzeugerländer sind Nigeria, Kamerun, Brasilien, Ecuador, und die Dominikanische Republik. Sollten Sie weitere Fragen, Anregungen oder Wünsche haben, können Sie uns gerne eine E-Mail schreiben ([email protected]).