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Ausbilden im Verbund 12 Verbundausbildungsbetriebe im Portrait Best Practice 2005 im Kreis Warendorf www.ausbilden-waf.de gfw_STARegio_19_10_05 BF.indd 1 02.11.2005 10:53:40 Uhr Herausgeber Ansprechpartner Gestaltung & Druck Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Warendorf mbH (gfw) Vorhelmer Str. 81 59269 Beckum www.gfw-waf.de www.ausbilden-waf.de Wolfgang Stange (Projektleiter) Telefon 0 25 21 - 85 05 17 [email protected] Creativ Werbung GmbH & Co. KG Gewerbepark Grüner Weg 32 59269 Beckum Telefon 0 25 21 - 47 95 · Fax 47 46 [email protected] www.creativ-werbung.de Thomas Serries Telefon 0 25 21 - 85 05 14 [email protected] Verantwortlich für den Inhalt Dr. Jürgen Grüner (Geschäftsführer) 2 Redaktion & Koordination Beckum, September 2005 Wolfgang Immig www.ausbilden-waf.de gfw_STARegio_19_10_05 BF.indd 2 02.11.2005 10:53:55 Uhr Vorwort Kir Dr. Wolfgang sch,L andrat Sehr geehrte Leserinnen und Leser, es ist mir ein besonderes Anliegen, Ihnen mit dieser Broschüre eine Praxis erprobte doch einmal darüber nach, ob das Konzept der Verbundausbildung nicht auch für Ihr Lösung zur Schaffung von zusätzlichen Ausbildungsstellen vorzustellen. Bis zum Jahr Unternehmen eine Möglichkeit sein könnte, einen zusätzlichen Ausbildungsplatz zu 2008 werden wir noch steigende Zahlen bei den Schulabgängerinnen und Schulab schaffen. Die STARegio-Mitarbeiter der gfw unterstützen Sie gern. Übrigens, wir freu gängern haben, danach werden die Zahlen langsam wieder sinken. Viele Unterneh en uns darüber, dass wir noch diese hohe Zahl an Schulabgängerinnen und Schulab men halten sich bei der Ausbildung zurück, weil die wirtschaftliche Lage in einigen gängern haben! Schon in wenigen Jahren wird sich die Situation dramatisch verändern Branchen nicht günstig ist. und es wird einen Mangel an Auszubildenden und Fachkräften geben. Daneben gibt es auch eine Reihe von kleineren und mittleren Unternehmen, die gerne Bitte helfen Sie mit und stellen Sie Ausbildungsstellen zur Verfügung – die Einrichtung ausbilden würden, jedoch die teilweise recht hohen Anforderungen in einigen Ausbil von Verbundausbildungsplätzen wird sogar vom Land NRW gefördert. dungsberufen nicht zu 100% abdecken können. Mein besonderer Dank geht an dieser Stelle an all die mittelständischen Unternehmen Die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Warendorf (gfw) bietet diesen im Kreis Warendorf, die auch in den wirtschaftlich angespannten Zeiten der letzten Betrieben über das STARegio-Projekt Hilfe und Unterstützung mit dem Konzept der Jahre in ihrem Ausbildungsengagement nicht nachgelassen haben. Verbundausbildung an. In enger Kooperation mit der Kreishandwerkerschaft, der In dustrie- und Handelskammer (IHK) und der Handwerkskammer (HWK) prüft STARegio Mit freundlichen Grüßen die Ausbildungsmöglichkeiten des einzelnen Betriebes und lotet aus, welcher Ausbil dungsberuf in Frage kommt. Danach wird der passende Partnerbetrieb gefunden, in dem den Auszubildenden die jenigen Module des Ausbildungsrahmenplanes vermittelt werden, die der eigentli che Ausbildungsbetrieb nicht abdecken kann. Dass dieses Modell auch in der Praxis funktioniert, wollen wir Ihnen mit dieser Broschüre vorstellen. Mittlerweile haben im Kreis Warendorf 58 Unternehmen 29 Verbundausbildungsplätze geschaffen. 12 dieser Verbünde haben wir auf den nächsten Seiten ausführlich dargestellt. Bitte denken Sie www.ausbilden-waf.de gfw_STARegio_19_10_05 BF.indd 3 3 02.11.2005 10:53:56 Uhr Grußwort aus dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) opp, Kornelia Rask terin STARegio Programmlei Die Meldungen zur Lage am Lehrstellenmarkt sind nach wie vor alarmierend. Die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist rückläufig und wir wissen, dass in die sem Jahr rund 8.000 Jugendliche mehr als in 2004 einen Ausbildungsplatz suchen. Hält diese Entwicklung an, ist zu befürchten, dass der positive Trend auf dem Aus bildungsmarkt - 2004 konnten 2,8 Prozent mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen werden, die besten Zahlen seit 2000 - in 2005 nicht fortgeführt werden kann. Aber gerade vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklungen der nächsten Jah re sind wir dringend auf zusätzliche Ausbildungsplätze angewiesen, um die eklatante Angebotslücke nicht noch größer werden zu lassen. Durch Maßnahmen und Projekte im Rahmen des STARegio Programms hat sich das Bundesministerium für Bildung und Forschung das Ziel gesetzt, das betriebliche Aus bildungsangebot auszuschöpfen und zusätzliche betriebliche Ausbildungsplätze zu gewinnen, um dem anhaltenden Negativtrend auf dem Ausbildungsstellenmarkt entgegenzuwirken. Die Förderung regionaler Ausbildungsverbünde sowie die Aktivie rung von Betrieben mit ausländischen Inhabern, von Unternehmen in neuen technik intensiven Branchen und von neu gegründeten Betrieben bilden das Spektrum an Maßnahmen, die je nach regionalem Bedarf zum Einsatz kommen können. Verbund ausbildung gilt dabei als ein wichtiges Instrument zur Gewinnung neuer zusätzlicher Ausbildungsplätze. Es gibt jedoch auch aus der Sicht der Ausbildungsbetriebe viele gute Gründe, Jugend liche im Verbund mit anderen Unternehmen auszubilden. So erweist sich Verbund ausbildung in Betrieben mit hoher technologischer Spezialisierung als geeignetes Instrument, sich rechtzeitig auf Qualifikationsanforderungen von morgen vorzuberei ten, wenn sie eine Ausbildung in neuen Berufen anbieten, die einzelbetrieblich kaum möglich ist (beispielsweise bei den Medienberufen, bei den IT-Berufen, in der Veran staltungstechnik). Hier besteht ein Potenzial zur Verbesserung der Qualität berufli 4 cher Bildung, das bislang noch nicht erschöpfend genutzt wird. Auch das Kennenler nen unterschiedlicher Betriebe im Rahmen eines Ausbildungsverbundes erweitert die fachliche und soziale Kompetenz der Auszubildenden. Was im Handwerk früher die Wanderjahre bezweckten, kann hier auf andere Wei se während der Ausbildung erreicht werden: Unterschiedliche Betriebsabläufe mit ebenso unterschiedlichen fachlichen Anwendungsformen und Einzelheiten der Aus bildungsinhalte vermitteln ein breiteres Spektrum an fachlicher Kompetenz als ein Einzelbetrieb es in der Regel leisten kann. Indem das Lernen unter wechselnden perso nellen, räumlichen und lernorganisatorischen Rahmenbedingungen erfolgt, werden zugleich günstige Voraussetzungen für die Entwicklung fachübergreifender und sozi aler Kompetenzen geschaffen, insbesondere die Fähigkeit, kooperativ in Arbeitsgrup pen zusammenzuarbeiten. Vorteile ergeben sich dabei ebenso für die Jugendlichen wie für die Betriebe: Die Chance auf einen Arbeitsplatz bzw. auf eine gut ausgebildete Fachkraft im Verbund ist höher als sonst. Das STARegio Projekt der gfw in Warendorf hat in seiner bisherigen Laufzeit zahlreiche Verbundausbildungen initiiert und begleitet. In der vorliegenden Broschüre wird im Sinne einer Best-practice-Sammlung die Arbeit von 12 Ausbildungsverbünden aus dem Kreis Warendorf vorgestellt und beschrieben. Diese Beispiele sind ein beredtes Bild von den vielen Vorzügen einer Ausbildung im Verbund. Sie sollen als Anregung und Anreiz für Betriebe dienen, durch Verbundaus bildung nicht nur zusätzliche betriebliche Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen, sondern darüber hinaus die vielen Vorzüge dieser Ausbildungsform zu nutzen. Weitere Informationen zur Ausbildungsoffensive erhalten Sie unter www.bmbf.de oder www.staregio.de. www.ausbilden-waf.de gfw_STARegio_19_10_05 BF.indd 4 02.11.2005 10:53:58 Uhr Interview mit Dr. Christoph Beumer 1.Vorsitzender „ Beckumer Industrie e.V.” gute Zukunftschancen, denn bevor sich der Betrieb einen Mitarbeiter von außen holt, wird er natürlich lieber den Mitarbeiter behalten, den er selbst 3 Jahre ausgebildet und kennengelernt hat. Be Dr. Christoph umer Wenn die STARegio-Förderung des Bildungsministeriums in 18 Monaten ausläuft, stellt sich die Frage der Nachhaltigkeit. Wie sehen Sie die Zukunft der Verbundausbildung? Ich kann mir vorstellen, dass über die Industrie die Verbundausbildung weiter vorange trieben wird. Mit der vorliegenden Broschüre belegen wir doch, dass Verbundausbildung funktioniert. Diesen Weg müssen wir weiter gehen. Seit 2001 gibt es den „Beckumer Industrie e.V.”: 14 Unternehmen mit 4500 Mitarbei tern und über 230 bisher bereitgestellten Ausbildungsplätzen. Als Mitgesellschafter der Stadtmarketing Beckum GmbH engagiert sich der Verein in erster Linie auf kommu naler Ebene. Aber was hat das alles mit Verbundausbildung zu tun? Wir sprachen mit dem 1. Vorsitzenden Dr. Christoph Beumer. Wäre es möglich, mit den anderen Industrievereinen im Kreis Warendorf diese Strategie ebenso zu verfolgen? Das wäre wünschenswert. Wenn es im Kreis Warendorf Industrievereine mit gleicher Zielsetzung gibt, habe ich überhaupt keine Bedenken, die Verbundausbildung kreisweit gemeinsam umzusetzen. Mit der Bereitstellung von bisher über 230 Ausbildungsplätzen engagiert sich der „Beckumer Industrie e.V.” sehr stark für die Berufsausbildung. Wie ist dieses Engage ment entstanden? Wir haben gemerkt, dass es durch den Zusammenschluss auch in der Berufsausbildung zu vielen Synergieeffekten kommt. Durch diese Synergieeffekte sind bereits 10 Ausbil dungsplätze zusätzlich entstanden, davon einige auch im Verbund, z. B. mit den Unter nehmen Eternit, Polysius und Blumenbecker oder Lang Hygienesysteme. Haben Sie im „Beckumer Industrie e.V.” einen Ansprechpartner, der für diese koordinie renden Tätigkeiten zuständig ist? Ja, beim „Beckumer Industrie e.V.” ist Michael Ueter von der Fa. Eternit zuständig. Er hat einen Arbeitskreis der Ausbilder ins Leben gerufen, der sich regelmäßig alle drei Mona te trifft. An diesen Treffen nehmen auch die Berufsberatung und STARegio-Mitarbeiter teil. Der Industrieverein hat eine intensive Zusammenarbeit mit der gfw und dem STARegioProjekt zum Thema Verbundausbildung vereinbart, was versprechen Sie sich davon? Der „Beckumer Industrie e.V.“ hat seine Aktivitäten unabhängig von dem STARegio Projekt entwickelt. Als wir festgestellt haben, dass wir die gleichen Ziele verfolgen wie die gfw mit STARegio, haben wir uns bei einem Treffen im Frühjahr 2005 auf gemeinsa me Aktivitäten geeinigt und eine feste Zusammenarbeit vereinbart. Die gfw kann mit STARegio eher Zugänge zu den Programmen des Landes NRW und des Bundes eröffnen als wir. Der „Beckumer Industrie e.V.“ kann besser vor Ort die einzelnen Unternehmer ansprechen und so für die Bereitstellung von Ausbildungsplätzen werben. Welche Erfahrungen haben Sie mit der Verbundausbildung? Überwiegend gute. Hier werden Ausbildungsplätze geschaffen, die sonst nicht mög lich gewesen wären. Das ist der erste große Pluspunkt. Man muss einfach sehen, dass insbesondere kleinere Betriebe nicht ausbilden, weil sie nicht über die kompletten Aus bildungsmöglichkeiten verfügen. Viele würden aber gerne die Chance bekommen, den eigenen Nachwuchs auszubilden. In diesen Betrieben hat der Auszubildende in der Regel Michael Ueter ist im “Beckumer Industrie e.V.“ für den Ausbildungsbereich zuständig, hier mit Auszu bildenden bei Eternit: von links: Mario Beermann (Ausbilder), Michael Ueter (Personalleiter) und die Ver bund-Auszubildenden Martin Czaja und Leroy Erpenbeck. www.ausbilden-waf.de gfw_STARegio_19_10_05 BF.indd 5 5 02.11.2005 10:54:00 Uhr Ausbildungsberuf Ausbildungsberuf Friseur Pflanzenfachverkäufer Ausbildungsbetrieb Verbundpartner Ausbildungsbetrieb Verbundpartner Gärtnerei Murrenhoff Gartenbau Strelow timo S. uta S. Freckenhorst Everswinkel Beckum Oelde-Stromberg Ausbildungsberuf Ausbildungsberuf Mechatroniker Mechatroniker Ausbildungsbetrieb Verbundpartner Ausbildungsbetrieb Verbundpartner Bernd Münstermann GmbH & Co. KG ELGROPA Schaltanlagen GmbH Telgte-Westbevern Beckum Scheffer Krantechnik GmbH Kreishandwerkerschaft Warendorf Sassenberg Beckum Ausbildungsberuf Ausbildungsberuf Kauffrau im Einzelhandel Bürokauffrau Ausbildungsbetrieb Verbundpartner Ausbildungsbetrieb Verbundpartner CA Engineering u. Service GmbH Gesellschaft für Wirtschafts förderung im Kreis Warendorf mbH fashiongroup Modehaus Ebbers Warendorf Warendorf Beckum Beckum 6 www.ausbilden-waf.de gfw_STARegio_19_10_05 BF.indd 6 02.11.2005 10:54:07 Uhr Wir schaffen zusätzliche Ausbildungsplätze im Kreis Warendorf. 12 Unternehmen präsentieren ihren Verbundausbildungsplatz Ausbildungsberuf Ausbildungsberuf Veranstaltungskaufmann Industriemechaniker Ausbildungsbetrieb Verbundpartner Ausbildungsbetrieb Verbundpartner Stadtmarketing Beckum GmbH Stuckmann Musik- u. Sprachüber tragungstechnik Beckum Creativ Werbung GmbH & Co. KG Thorwesten GmbH Beumer Maschinen fabrik GmbH & Co. KG Beckum Beckum Beckum Beckum Ausbildungsberuf Ausbildungsberuf Schilder- und Lichtreklamehersteller Ausbildungsbetrieb Konstruktionsmechaniker Verbundpartner Ausbildungsbetrieb Verbundpartner Creativ Werbung GmbH & Co. KG OesterSötebier GmbH Beckum Verl Beste Stahl- und Maschinenbau GmbH Beumer Maschinenfabrik GmbH & Co. KG Beckum Beckum Ausbildungsberuf Ausbildungsberuf Konstruktionsmechaniker Tischler Ausbildungsbetrieb Verbundpartner Ausbildungsbetrieb Verbundpartner Tischlerei Jürgen Zellerhoff Brinkmann & Fahlenbreder Innenausbau GmbH Oelde Ahlen-Vorhelm KIEKE + KORTE GmbH Beumer Maschinen fabrik GmbH & Co. KG Oelde Beckum www.ausbilden-waf.de gfw_STARegio_19_10_05 BF.indd 7 7 02.11.2005 10:54:28 Uhr Handlungsansatz von STARegio im Kreis Warendorf Ansprechpartner Wolfgang Stange Telefon 0 25 21 - 85 05 17 [email protected] Thomas Serries Telefon 0 25 21 - 85 05 14 [email protected] Das STARegio-Team v.l.: Dipl. Päd. Wolfgang Stange, Dipl. Betriebswirt Thomas Serries. Die gfw befasst sich seit dem Jahr 2001 intensiv mit den Themen Jugendarbeitslo sigkeit bzw. Ausbildungsstellenproblematik. Seit dem 01.04.2004 läuft das Projekt, das zwischenzeitlich noch einmal bis zum 31.03.2007 verlängert worden ist. Getra gen werden unsere Aktivitäten vom STARegio-Ausbildungsnetzwerk, in dem die IHKNord Westfalen, die Handwerkskammer Münster, die Agentur für Arbeit Ahlen, der Kreis Warendorf (ARGE), die Kreishandwerkerschaft Warendorf und das Berufskolleg Beckum ihre Aktivitäten miteinander abstimmen. Einen Schwerpunkt unserer Arbeit haben wir auf die Verbundausbildung gelegt. Ein Modell, dass gerade kleinen Betrie ben ermöglicht, den eigenen Fachkräftenachwuchs auszubilden. Auf den nächsten Seiten werden wir Ihnen 12 ausgewählte Verbünde vorstellen, die weiteren Unternehmen finden Sie auf der letzten Seite. Begünstigt wird der Erfolg der Verbundausbildung durch den Ausbildungskonsens NRW. So unterstützt das NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) Unternehmen, die im Verbund ausbilden, mit einem Zuschuss. Gefördert wer den auch Unternehmen, die sich durch „Externes Ausbildungsmanagement“ bei der Ausbildung Unterstützung durch einen Partner sichern. (Sprechen Sie unser STARegioTeam dazu an.) Die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Warendorf mbH (gfw) verfolgt als wirtschaftsnaher STARegio-Träger insbesondere zwei Ziele: 1. Erhöhung der Ausbildungsquote (liegt bundesweit bei ca. 30%) Wir wollen mehr Unternehmen für das Thema Ausbildung gewinnen und begeistern. Schließlich sind die eigenen Auszubildenden die besten Fachkräfte von morgen. Dabei nehmen wir die Gründe der Unternehmen, nicht auszubilden, ernst und versuchen, bedarfsgerechte Lösungen zu entwickeln, z.B. durch „Ausbildung im Verbund“, „Exter nes Ausbildungsmanagement“ und durch Informationen über neue Ausbildungsberu fe. Mit Gründung der Ausbildungsverbund im Kreis Warendorf GmbH haben wir die 8 Möglichkeit geschaffen, bei der Einrichtung von nachweislich neuen oder zusätzlichen Stellen die Ausbildungsvergütung abzusenken. 2. Verbesserte Vorbereitung von Schulabgänger/innen/Berufswahlpass Viele Unternehmen beklagen, dass eine große Zahl von Schulabgängerinnen und Schulabgängern nur ein unzureichendes Bild von dem angestrebten Berufsbild und von der Arbeitswelt allgemein haben. Defizite gibt es bei den kognitiven, aber ver stärkt auch bei den Schlüsselkompetenzen. Wir haben deshalb eine Initiative gestar tet, mit der ab Herbst 2005 der Berufswahlpass an allen Schulen im Kreis Warendorf flächendeckend eingeführt wird. Der Berufswahlpass animiert Schüler/innen und Lehrer/ innen, sich in strukturierter Form über mehrere Schuljahre immer wieder mit den Themen Arbeitswelt und Berufsori entierung zu beschäftigen. Am Ende der Schulzeit können die Schülerinnen und Schüler dann eine bewusstere und durchdachtere Berufswahlentscheidung treffen. Wir unterscheiden zwischen vier Verbundkonstellationen: Ein Leitbetrieb stellt einen Azubi ein und kooperiert mit einem Partnerbetrieb Zwei Leitbetriebe stellen je 1 Azubi ein und unterstützen sich gegenseitig Ein/mehrere Leitbetrieb/e kooperieren mit der Ausbildungswerkstatt eines größeren Unternehmens Ein Leitbetrieb kooperiert mit einem Bildungsträger 10 12 5 2 Industrie und Dienstleistung Handwerk Landwirtschaft Gesamt: 29 11 17 1 Stand: 30.09.2005 Kammerverteilung: www.ausbilden-waf.de gfw_STARegio_19_10_05 BF.indd 8 02.11.2005 10:54:50 Uhr Gärtnerei Murrenhoff >> Verbundausbildung heißt „Erfahrungen sammeln“. << Christian Murrenhoff, Inhaber von links: Christian Murrenhoff (Inhaber), Matthias Scheel (Auszubildender) Gärtnerei Murrenhoff, Freckenhorst Mitarbeiter: 30 Mitarbeiter, 3 Auszubildende Verbundausbildungsplatz: Pflanzenfachberater Mat thias Sche el,A uszubilde Verbundpartner: Gartenbau Strelow, Everswinkel nder Die Gärtnerei Murrenhoff in Freckenhorst gibt es schon seit 1947. Warum jetzt eine Verbundausbil dung praktiziert wird, erfuhren wir von Christian Murrenhoff: Sie haben in Freckenhorst einen schönen, großen Be trieb. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als könnten Sie alle Ausbildungsinhalte selbst abdecken. Ich selbst bilde seit über 20 Jahren Gärtner der Fachrichtung Zierpflanzenbau aus. Bis zum letzten Jahr ha ben wir hier auch ca. 200 Kulturen selbst produziert. Der Betrieb hat sich nach und nach zu einer Einzelhan delsgärtnerei entwickelt. Die Anzahl der Produkte rund um die Pflanze ist so umfangreich geworden, dass wir heute die Produktion stark eingeschränkt bzw. eingestellt haben. Unsere Partnerbetriebe, die den Ausbil dungsinhalt Pflanzenproduktion abdecken, haben sich auf die Produktion von Zierpflanzen konzentriert und arbeiten hier vorbildlich, modern und wirtschaftlich. Der Partnerbetrieb, in dem Herr Scheel die Verbund ausbildung absolvieren wird, hat sich auf die Produk tion von Beet- und Balkonpflanzen spezialisiert. Durch die Verbundausbildung wird somit die Gesamtqualität der Ausbildung deutlich verbessert. Warum bilden Sie heute Gärtner der Fachrichtung Zier pflanzenbau/Pflanzenfachberater aus? Bei der Ausbildung zum Gärtner unterscheidet man 7 verschiedene Sparten/Spezialisierungen. In den Ausbildungssparten Zierpflanzenbau und Baumschule hat sich in vielen Betrieben der Schwerpunkt stark auf die Beratung rund um diesen Themenbereich verlagert, so dass die Landwirtschaftskammer hier den zusätzli chen Schwerpunkt „Pflanzenfachberater“ ermöglicht hat. Die Kunden wünschen zunehmend „alles aus einer Hand“ und brauchen kompetente Beratung. Deshalb bilden wir schon seit einigen Jahren zum Gärtner, Fachrichtung Zierpflanzenbau/Pflanzenfachberater aus. Bleiben Ihre Auszubildenden nach der Ausbildung in der Regel in Ihrem Betrieb? Aus Unternehmersicht ist das natürlich oft wünschenswert, aber ich weiß nicht, ob es auch für den jungen Gesellen immer unbedingt richtig ist. Ich emp fehle, nach absolvierter Ausbildung Erfahrungen in anderen Betrieben zu sammeln. Falls dann auch noch die Meister- oder Technikerschule absolviert wurde, hat der oder die so rundum gut Ausgebildete nicht nur in unserem Betrieb hervorragende Beschäftigungsmög lichkeiten. www.ausbilden-waf.de gfw_STARegio_19_10_05 BF.indd 9 9 02.11.2005 10:54:59 Uhr Bernd Münstermann GmbH & Co. KG >> Mechatroniker – ein Beruf mit Zukunft. << Magdalene Münstermann, Prokuristin von links: André Ewerlin (Meister), Waldemar Syrbow (Auszubildender) und Magdalene Münstermann (Prokuristin) Bernd Münstermann GmbH & Co. KG, Telgte-Westbevern Mitarbeiter: 160 Mitarbeiter, 16 Auszubildende Verbundausbildungsplatz: Mechatroniker Verbundpartner: ELGROPA GmbH, Beckum Die Firma Bernd Münstermann GmbH & Co. KG liegt im ländlichen Westbevern und hat hier in kurzer Zeit viele Arbeitsplätze geschaffen. Wir sprachen mit Frau Münstermann, die u.a. auch für die Ausbildung zu ständig ist. Wie viele Menschen finden hier ihren Arbeitsplatz? Zur Zeit arbeiten in unserem Unternehmen insgesamt 160 Mitarbeiter. Sie beschäftigen sich mit der Ausle gung und dem Bau von Sondermaschinen für die In dustrie. Alle Anlagen werden auf speziellen Kunden wunsch hin entsprechend konzipiert, gebaut und vor Ort montiert. Wie viele Ausbildungsplätze haben Sie? Zur Zeit werden insgesamt 16 Auszubildende in unse 10 Waldemar Sy rb ow( Auszubilde nder) rem Betrieb ausgebildet. Seit August 2005 bilden wir, erstmals zusammen mit der Firma ELGROPA aus Neu beckum, auch einen Mechatroniker aus. Warum ist es für Sie wichtig, auch einen Ausbildungs platz für Mechatroniker anzubieten? Da unsere Maschinen und Anlagen neben einem großen mechanischen Anteil auch häufig komplizierte Steue rungskomponenten enthalten, sehen wir in dem Beruf des Mechatronikers eine optimale Ergänzung für den Bau, die Montage und Inbetriebnahme unserer Maschi nen und Anlagen. Die Ausbildung zum Mechatroniker umfasst sowohl einen elektrischen als auch einen mecha nischen Anteil. Dadurch werden die Mitarbeiter befähigt, beide Anteile der Maschinen und Anlagen fachlich be werten und umsetzen zu können: Ein Beruf mit Zukunft. Wie ist dieser Verbund bei Ihnen organisiert? Da in unserem Unternehmen der Bereich der Elektro technik nicht komplett ausgebildet werden kann, wird die Ausbildung zum Mechatroniker mit unserem Ver bundpartner, der ELGROPA GmbH, durchgeführt. Nach einigen Wochen in unserem Betrieb geht der Auszubil dende einige Wochen zu unserem Verbundpartner, um dort zunächst die Sicherheitsmaßnahmen im Bereich der Elektrik umfassend zu lernen. Die beiden Meister der Verbundpartner organisieren den genauen opti malen Ausbildungsverlauf gemeinsam mit dem Aus zubildenden in Anlehnung an den Ausbildungsplan für Mechatroniker. www.ausbilden-waf.de gfw_STARegio_19_10_05 BF.indd 10 02.11.2005 10:55:07 Uhr CA Engineering und Service GmbH >> Wir freuen uns, dass wir durch die Verbundausbildung etwas zu den Chancen der nachwachsenden Generationen beitragen können. << Kerstin Runge, Büroleitung von links: Stefanie Gnewuch (Auszubildende), Udo Pollmeyer, Kerstin Runge CA Engineering und Service GmbH, Beckum Mitarbeiter: 38 Mitarbeiter, 2 Auszubildende Verbundausbildungsplatz: Bürokauffrau Verbundpartner: Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Stefanie newu G ch( Auszubil im Kreis Warendorf mbH, Beckum dende) Die CA Engineering und Service GmbH ist ein Unter nehmen, das seit 15 Jahren in Beckum angesiedelt ist. Hier werden Dienstleistungen erbracht, im gesamten Bereich der Produktentwicklung und -optimierung und das vom Design über die FEM-Berechnung, der 3D-Produktentwicklung bis hin zur Bauteileprüfung sowie Schall- und Schwingungstechnik. Kerstin Run ge, die für die Ausbildung zuständig ist, beantwortet unsere Fragen: Warum haben Sie sich für eine Verbundausbildung entschieden? Die Nachwuchssicherung wurde immer mehr zum The ma, da das betriebliche Know-how für eine Ausbildung vorhanden war. Bislang haben wir uns aber gescheut, den finanziel len, personellen, organisatorischen und zeitlichen Aufwand zu leisten, der mit der betrieblichen Berufs ausbildung Jugendlicher verbunden ist. Unser Unter nehmen konnte aufgrund der Größe und des Spezia lisierungsgrades die geforderten Ausbildungsinhalte nicht vermitteln. Wie sind Ihre ersten Erfahrungen und besteht die Chance, Ihre Auszubildende nach der Ausbildung weiter zu beschäftigen? Nach dem ersten erfolgreichen Monat in der Berufs ausbildung freut sich unser Unternehmen, dass es durch die Verbundausbildung etwas zu den Chancen der nachwachsenden Generation beitragen kann. Und was hat Sie dann umgestimmt? Als wir von dem STARegio-Projekt hörten, waren wir uns hier im Hause schnell einig. Die vorherigen Hinder nisse konnten ausgeräumt werden und einem Ausbil dungsplatz stand somit nichts mehr im Wege. Für unsere Auszubildende gilt: Durch den Einblick in zwei Ausbildungsbetriebe kann die Auszubildende ihre betriebliche Ausbildung als Sprungbrett nutzen für ihren späteren beruflichen Aufstieg, und warum nicht weiter bei uns – ein Einsatz im Werbe- und Mar ketingbereich wäre denkbar. www.ausbilden-waf.de gfw_STARegio_19_10_05 BF.indd 11 11 02.11.2005 10:55:14 Uhr timo S. >> Durch das STARegio-Projekt steht einer Ausbildung bei uns nun nichts mehr im Weg. << Timo Strothmeier, Geschäftsführer Uta Strothmeier-Asseburg mit der Auszubildenden Jasmin Hinschen timo S., Beckum Mitarbeiter: 4 Mitarbeiter, 1 Auszubildende Verbundausbildungsplatz: Friseur Verbundpartner: uta S., Oelde-Stromberg Timo S. ist einer der wenigen reinen Herrenfriseur-Sa lons im Kreis. Mit 4 Mitarbeitern und einer Auszubil denden im Zentrum von Beckum gehört auch dieser Betrieb zu den Teilnehmern des STARegio Projektes. Wir sprachen mit dem Inhaber Timo Strothmeier: Ihr Betrieb sieht wie ein normaler Friseur-Salon aus, warum brauchen Sie einen Verbundpartner und wie sind Sie auf die Verbundausbildung gekommen? Ich wollte immer schon gerne ausbilden, da wir aber ein reiner Herrenfriseur-Salon sind, übrigens gibt es davon nur wenige, fehlte mir bei einer Ausbildung die „weibliche Komponente”. Ich bin zufällig von ei nem Kunden darauf hingewiesen worden, dass es das STARegio-Projekt gibt und dass einer Ausbildung bei uns im Betrieb nichts im Wege stehen muss. 12 JasminHins ch Was wird dann im Verbundbetrieb vermittelt? Die Ausbildungsverordnung sieht vor, alle Bereiche abzudecken, d. h. auf der einen Seite den Damenund Kosmetikbereich und auf der anderen Seite den reinen Herrenbereich. Die Männer sind in den letz ten Jahren modebewusster geworden, darum ist in diesem Bereich eine gute fachliche Ausbildung be sonders wichtig. Angefangen von besonderen Bart schnitten bis hin zu Gesichtskosmetik. Wie haben Sie Ihre Auszubildende ausgesucht und hatten Sie bei der Einrichtung Ihres ersten Ausbil dungsplatzes Unterstützung? Jasmin Hinschen hat bei uns ein Praktikum gemacht. Wir haben sofort gemerkt, dass ihr der Beruf des Friseurs schon im Blut steckt, schon als Kind hat es en( Auszubilde nde) ihr immer großen Spaß gemacht, andere Menschen „hübsch” zu machen. Außerdem erfordert dieser Be ruf einen geschickten Umgang mit Menschen und da hat Jasmin Hinschen schon ein gutes „Händchen”. Bei der Einrichtung des Ausbildungsplatzes hat uns Herr Wagner von der Kreishandwerkerschaft sehr geholfen. Welche beruflichen Möglichkeiten hat ein junger Mensch im Friseurhandwerk nach der Ausbildung? Nach den drei Gesellenjahren besteht die Möglich keit, die Meisterschule zu besuchen. Viele gehen auch in reine Kosmetikbetriebe oder nutzen ihre Ausbildung als Sprungbrett zum Beruf der Masken bildnerin / des Maskenbildners. www.ausbilden-waf.de gfw_STARegio_19_10_05 BF.indd 12 02.11.2005 10:55:23 Uhr fashiongroup >> Erst durch die Verbundausbildung sind wir in der Lage, diesen Ausbildungsplatz anzubieten. << Christoph Berger, Inhaber von links: Christina Strothjohann (Auszubildende), Christoph Berger (Inhaber) fashiongroup, Warendorf Mitarbeiter: 11 Mitarbeiter, 3 Auszubildende Christina Strot hjohann (Aus Verbundausbildungsplatz: Kauffrau im Einzelhandel zubildende) Das Modegeschäft fashiongroup liegt im Herzen von Warendorf. Hier sind zwei Verbundausbildungsplätze entstanden. Nach den Erfahrungen fragten wir Chris toph Berger: Sie sind ein junges Unternehmen. Wann haben Sie sich für eine Verbundausbildung entschieden? Wir hatten im Frühjahr zwei Praktikantinnen, die sich anschließend beide bei uns für einen Ausbildungsplatz als Kauffrau bewarben. Als Franchise-Unternehmen fehlen uns aber wichtige Ausbildungsbereiche, die wir nicht vermitteln können: wir haben keinen klassischen Einkauf, keine freie Sortiments- und Preisgestaltung. Das aber sind Ausbildungsinhalte, die einfach zum Be ruf der Kauffrau dazugehören. Deshalb können wir nur den Ausbildungsberuf „Verkäuferin“ anbieten. Weil wir davon überzeugt waren, dass die beiden das Zeug zur Kauffrau haben würden, kam uns die Idee der Ver bundausbildung gerade recht. Durch die Kooperation mit dem Modehaus Ebbers können die uns fehlenden Ausbildungsinhalte vermittelt werden. Was ist der Unterschied zwischen einer „Verkäuferin“ und einer „Kauffrau im Einzelhandel“, früher brauchte man doch keine Verbundausbildung? Wir haben eine Mitarbeiterin, die wir zur Verkäufe rin ausbilden. Diese Ausbildung führen wir komplett selbstständig durch. Die Ausbildung zur Verkäuferin ist weitgehend praxisbezogen und dauert zwei Jah re. Auf dieser Ausbildung aufbauend kommt in einem weiteren Jahr der Bereich Kalkulation, Buchhaltung, Rechnungswesen dazu. Von daher dauert die Ausbil dung zur Einzelhandelskauffrau drei Jahre. Die Ausbil dungsinhalte des 3. Lehrjahres werden durch unseren Verbundpartner abgedeckt. Die Ausbildung als Kauffrau im Einzelhandel scheint Verbundpartner: Modehaus Ebbers, Warendorf also umfassender zu sein. Sind die Chancen, nach der Ausbildung eine Anstellung zu bekommen, größer als bei einer Verkäuferin? Es ist einfach eine bessere Grundvoraussetzung da. Sobald jemand im Handel Verantwortung übernimmt, wird das Mehrwissen einer Kauffrau benötigt. Auch bei der Weiterbildung z. B. an der Textil-Fachhochschule Nagold zum Betriebswirt BTE, ist eine abgeschlossene Ausbildung zum Kaufmann oder zur Kauffrau erfor derlich. Dank der Stufenausbildung Verkäufer/Kauf mann bzw. Verkäuferin/Kauffrau kann die Ausbildung auf die individuellen Fähigkeiten abgestimmt werden. Denn nicht alle, die gut verkaufen und beraten können, sind auch in der Lage, die strukturellen Aufgaben eines Handelsunternehmens wahrzunehmen. Der Handel ist sehr dynamisch – nach der Ausbildung zählen insbe sondere Leistung, Überblick, Pragmatismus und natür lich Kenntnis vom Umgang mit Menschen. www.ausbilden-waf.de gfw_STARegio_19_10_05 BF.indd 13 13 02.11.2005 10:55:31 Uhr v.l.:C hristian F elke,O liverD reye von links: Oliver Dreyer (Auszubildender), Andreas Auf der Landwehr (Prokurist), Christian Felke (Auszubildender) Scheffer Krantechnik GmbH, Sassenberg Mitarbeiter: 70 Mitarbeiter, 10 Auszubildende Verbundausbildungsplatz: Mechatroniker Verbundpartner: Kreishandwerkerschaft Warendorf, Beckum r( Auszubilde nde) Scheffer Krantechnik GmbH >> Wir sind über die gfw auf die Lösung des Verbundes gekommen, und das hat uns natürlich sofort zugesagt. << Andreas Auf der Landwehr, Prokurist Die Firma Scheffer Krantechnik GmbH ist ein führen des Unternehmen und baut moderne Krananlagen für das In- und Ausland. Wir sprachen mit Andreas Auf der Landwehr, Prokurist und zuständig für die Ausbildung: Warum hat sich die Firma Scheffer Krantechnik GmbH für eine Verbundausbildung entschieden? Wir bilden im Verbund aus, weil wir alles, was mit Hy draulik und Pneumatik zu tun hat, in der Ausbildung nicht abdecken können, das übernimmt für uns die Kreishandwerkerschaft. Die Schlosserarbeiten und die elektrotechnischen Ausbildungsinhalte werden bei uns vermittelt. Wir haben eine starke Elektro nikabteilung und bilden hier auch Elektroniker selbst aus. Wie viele Ausbildungsplätze haben Sie und warum erstmalig eine Ausbildung zum Mechatroniker? 14 Im gewerblichen Bereich haben wir zur Zeit zehn Aus zubildende, im kaufmännischen Bereich planen wir, wieder im nächsten Jahr auszubilden. Wir bauen hier moderne Krananlagen, das heißt, das ist nicht nur einfacher Stahlbau mit irgendwelchen zusätzlichen mechanischen Bauteilen, sondern unsere Produkte haben auch viel Elektronik. Wichtig ist aber der Servicebereich, in dem wir unsere Produkte warten, reparieren und den Kunden schulen. Dafür brauchen wir Allround-Leute, die diesen Service abdecken, die z. B. ein Seil auswechseln, aber auch in die elektronische Steuerung eingreifen können, und da ist der Mechatroniker genau der richtige Beruf. Wir haben vor 2 Jahren schon einmal überlegt, Mecha troniker auszubilden, haben aber feststellen müssen, dass wir allein nicht alles abdecken können. Jetzt sind wir über die gfw auf die Lösung des Verbundes ge kommen, und das hat uns natürlich sofort zugesagt. Wie wurden die Probleme früher, als es den Me chatroniker noch nicht gab, gelöst? Das haben wir mit einer Zusatzausbildung gelöst, z.B. wurde der Mechaniker zum Elektriker ausge bildet. Wir haben immer versucht, die Probleme mit eigenen Mitarbeitern zu lösen und uns mit un seren eigenen Leuten ein Know-how aufzubauen, die Ausbildung war uns immer besonders wichtig. Übrigens kostet uns die Ausbildung zum Mechatro niker das Drei- bis Vierfache im Gegensatz zu einem normalen Mechaniker. Heißt das, Sie planen, die beiden jungen Auszubilden den Christian Felke und Oliver Dreyer möglichst auch nach der Ausbildung weiter zu beschäftigen? Genau, das ist der Sinn unserer Ausbildung. Wenn die Mitarbeiter nach der Ausbildung entsprechende Quali fikationen haben, steht dem nicht viel im Wege. www.ausbilden-waf.de gfw_STARegio_19_10_05 BF.indd 14 02.11.2005 10:55:42 Uhr Stadtmarketing Beckum GmbH >> Wir haben die Stelle bereits wieder ausgeschrieben und werden auch ohne Förderung weiter ausbilden. << Uwe Denkert, Geschäftsführer von links: B. Vöge (Auszubildender), M. Stuckmann, U. Denkert (Geschäftsführer) Benny Vöge (A uszubildender) Stadtmarketing Beckum GmbH, Beckum Mitarbeiter: 2 Mitarbeiter, 1 Auszubildender Verbundausbildungsplatz: Veranstaltungskaufmann Verbundpartner: Creativ Werbung GmbH & Co. KG, Beckum und Stuckmann Musik- u. Sprachübertragungstechnik, Beckum Die Stadtmarketing Beckum GmbH bildet im Verbund aus und hat gleich zwei Verbundpartner. Warum, sag t uns Geschäftsführer Uwe Denkert. Die Stadtmarketing Beckum GmbH hat seit einem Jahr einen Auszubildenden als Veranstaltungskaufmann und hat gleich zwei Verbundpartner, warum? Die komplexe Ausbildung zum Veranstaltungskauf mann beinhaltet nicht nur das eigentliche Veranstal tungsmanagement mit vorwiegend organisatorischen und kaufmännischen Aufgaben, sondern auch die Bereiche Veranstaltungstechnik, Werbung und Marketing. Wir haben für die letztgenannten Bereiche kom petente Verbundpartner, mit denen wir auch sonst gut zusammenarbeiten. Aufgrund der spezifischen Kom petenzen dieser Unternehmen erfährt Benny Vöge dort die bestmögliche praktische Ausbildung. Wie haben Sie einen Auszubildenden gefunden, der gerade diesen Beruf lernen wollte? Den Beruf des Ver anstaltungskaufmanns gibt es doch noch gar nicht so lange! Wir haben zur Unterstützung einen Praktikanten ge sucht. Über das Praktikum entwickelte Herr Vöge großes Interesse an einer Ausbildung zum Veranstal tungskaufmann. Im Oktober 2004 konnten wir dann den Ausbildungsplatz im Verbund einrichten und Ben ny Vöge einstellen. Die Förderung des Landes NRW war bei unseren knappen finanziellen Ressourcen sehr willkommen. Wir haben die Stelle aber bereits für 2006 wieder ausgeschrieben und werden auch ohne Förderung weiter ausbilden, sicher auch in Zusammenarbeit mit unseren bisherigen Verbundpartnern. „Veranstaltungskaufmann“ hört sich sehr spannend an. Welche Voraussetzungen muss man mitbringen, um diesen Beruf zu erlernen und wo liegen die Chan cen nach der Ausbildung? Veranstaltungskaufleute übernehmen die Planung, Organisation, Durchführung und Auswertung von Veranstaltungen. Sie sollten neben organisatorischem Geschick und Interesse am kaufmännischen Handeln vor allem Kundenorientierung, Kreativität und Impro visationstalent mitbringen. Spätere Beschäftigungs möglichkeiten gibt es z. B. bei Veranstaltungsagen turen der Event-, Tagungs- und Messebranche sowie bei Großunternehmen mit entsprechenden eigenen Abteilungen. Aber auch in Kulturämtern, bei Stadt hallen und eben im Stadtmarketing gibt es Stellen für Veranstaltungskaufleute. Die besten Chancen liegen zurzeit im Event- und Tagungsmanagement, mit guten Fremdsprachenkenntnissen auch im Ausland. www.ausbilden-waf.de gfw_STARegio_19_10_05 BF.indd 15 15 02.11.2005 10:55:46 Uhr Creativ Werbung GmbH & Co. KG >> Wir bilden aus, weil es wichtig ist, jungen Menschen eine Perspektive zu bieten. << Wolfgang Immig, Geschäftsführer von links: Maike Brandherm, Wolfgang Immig, Karin Demirtas Creativ Werbung GmbH & Co. KG, Beckum Mitarbeiter: Mitarbeiter 17, Auszubildende 1 Verbundausbildungsplatz: Schilder- und Lichtreklamehersteller Verbundpartner: OesterSötebier GmbH, Verl Die Firma Creativ Werbung GmbH & Co. KG bietet seit über 13 Jahren im Bereich Marketing, Gestaltung, Druck, Kommunikation und Beschriftungstechnik Fullservice an. Seit 5 Jahren wird in diesem Betrieb ausgebildet, seit August 2005 erstmalig auch im Verbund. Fragen an den Geschäftsführer und Inhaber Wolfgang Immig: Warum bilden Sie erstmalig im Verbund aus? Die Antwort ist ganz einfach: Wir haben zunächst im Bereich Druck und Mediengestaltung ausgebildet, das konnten wir aus eigenen Kräften leisten. Eine Ausbil dung zum Schilder- und Lichtreklamehersteller war auf Grund der fehlenden Möglichkeiten im Kunststoff-, Elektrik- und Metallbau nicht ausreichend zu gewähr leisten. Warum haben Sie das nicht schon früher gemacht? Vor sieben Jahren wollten wir schon einen Schilder- und 16 Lichtreklamehersteller ausbilden, aber damals schei terte es daran, dass die Industrie- und Handelskammer und die Handwerkskammer sich nicht einig waren, wer für uns zuständig war. Außerdem führten die oben ge nannten fehlenden Ausbildungsinhalte dazu, dass wir es einfach nicht realisieren konnten, für dieses Berufsbild einen Ausbildungsplatz zu schaffen. Wir haben uns dann zunächst für einen Drucker und danach für eine Medien gestalterin entschieden. Beide haben in der Zwischen zeit ihre Ausbildung beendet und einen festen Platz in unserem Team. Nun wollten wir erneut einem jungen Menschen eine Perspektive für die Zukunft bieten. Wie findet man denn einen geeigneten Verbundpart ner, der diese Tätigkeiten abdeckt? Unser Verbundpartner ist die Firma OesterSötebier, mit der wir schon seit Jahren erfolgreich genau in diesen Be reichen zusammenarbeiten. So lag es nahe, dass wir ihn Maike Brandh erm (Auszubil dende) auch bei der Ausbildung als Partner hinzugezogen ha ben. Wie sind Sie dann auf STARegio gekommen? Als die gfw den Internetauftritt für STARegio „www. ausbilden-waf.de“ erstellen ließ, gab es ein erstes Ge spräch über die Ziele von STARegio. Das Prinzip der Verbundausbildung hat mich sofort angesprochen und überzeugt. Zur gleichen Zeit hatte sich Maike Brand herm bei uns um einen Ausbildungsplatz als Schilderund Lichtreklameherstellerin beworben. Da sie ein gu tes Schulpraktikum absolviert hatte, haben wir, nach Rücksprache mit unserem Verbundpartner, den Ausbil dungsvertrag abgeschlossen. Diesmal gab es auch eine gute Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer, ins besondere mit Herrn Tewes. STARegio hat alles perfekt gemanagt. www.ausbilden-waf.de gfw_STARegio_19_10_05 BF.indd 16 02.11.2005 10:55:56 Uhr Tischlerei Jürgen Zellerhoff >> Ich glaube, im Verbund ist die Qualität der Ausbildung optimal. << Jürgen Zellerhoff, Inhaber von links: Patrick Guthues (Auszubildender), Jürgen Zellerhoff (Inhaber) Patrick Guthue Tischlerei Jürgen Zellerhoff, Oelde s (Auszubilde nder) Mitarbeiter: 2 Mitarbeiter, 1 Auzubildender Verbundausbildungsplatz: Tischler Verbundpartner: Brinkmann & Fahlenbreder GmbH, Oelde Die Tischlerei Zellerhoff ist ein kleiner Handwerks betrieb in Oelde. Hier wird in diesem Jahr zum ersten Mal ausgebildet. Wir sprachen mit dem Inhaber Jür gen Zellerhoff. Sie bilden jetzt erstmalig aus. Warum können Sie nicht alle Ausbildungsinhalte selbst vermitteln? Wir arbeiten hauptsächlich außer Haus, d. h. schwer punktmäßig auf Baustellen im Innenausbau, im Tro ckenbau, wir verlegen Fertigparkett oder bauen Zim mertüren ein. Aber wir stellen auch mal einen Schrank oder ein Regal her, und da liegt unser Problem. Denn in diesem Fall nutzen wir auch die Werkstatt unseres Ver bundpartners Brinkmann & Fahlenbreder. Daher liegt es nah, dass wir diese Firma als Verbundpartner für die Inhalte in der Ausbildung beim Möbelbau mit ins Boot genommen haben. Wie ist die Ausbildung organisatorisch geplant? Im ersten Jahr ist der Auszubildende komplett bei uns im Betrieb, erst ab dem zweiten Ausbildungsjahr geht er zu unserem Verbundpartner und lernt dort den Mö belbau. So kann er sich zunächst gut an unseren Be trieb gewöhnen und muss nicht zwischen mehreren Ausbildungsplätzen pendeln. Denn die Berufsschule ist ja auch noch da. Wie haben Sie Ihren Auszubildenden ausgewählt und wie sind Sie auf STARegio gekommen? Patrick Guthues hat hier ein freiwilliges Praktikum ab solviert, das hat er so gut gemacht, dass ich bei seiner Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Tischler nicht nein sagen konnte. Ausschlaggebend war na türlich auch die Möglichkeit der Verbundausbildung. Hier werden jetzt praxisnah Berufsinhalte vermittelt. Nur Lehrgänge bei der Kreishandwerkerschaft zu besu chen, davon halte ich nicht viel. Ich glaube, im Verbund ist die Qualität der Ausbildung optimal. Außerdem sind die Lehrgänge bei der Kreishandwerkerschaft auch recht teuer, das kann sich ein kleiner Betrieb wie wir kaum leisten. Da sind wir natürlich froh, dass wir zufällig auf STARegio gestoßen sind. Planen Sie auch, Ihren Auszubildenden später einmal zu übernehmen? Wenn bei Herrn Guthues alles glatt läuft, wäre es na türlich gut, wenn er seine Kenntnisse und Erfahrungen, die er hier erworben hat, auch nach seiner Ausbildung dem Betrieb zugute kommen lässt, das ist natürlich auch ein Ziel unserer Ausbildung. Wenn der Betrieb weiter expandiert und die Erfahrungen in der Verbund ausbildung positiv sind, überlege ich mir, ob ich danach auch wieder ausbilde. Schauen wir mal! www.ausbilden-waf.de gfw_STARegio_19_10_05 BF.indd 17 17 02.11.2005 10:56:03 Uhr Beumer Maschinenfabrik GmbH & Co. KG >> Die Idee der Verbundausbildung wird weiterhin erfolgreich sein und Ausbildungsplätze schaffen. << Michael Dilla, Ausbildungsleiter Das Ausbildungszentrum der Firma Beumer in Beckum: Ein Garant guter Verbundausbildung. M.D illa erklär Die Firma Beumer ist ein besonderer Verbundpartner mit einem eigenen Ausbildungszentrum. STARegio im Gespräch mit Michael Dilla, Ausbildungsleiter für ge werblich-technische Ausbildungsberufe. Zusammen mit Ihrem Kollegen Stefan Knubel leiten Sie das Ausbildungszentrum bei der Firma Beumer. Wie viele Verbundausbildungsplätze sind hier schon entstanden? In dem Ausbildungszentrum, das bereits seit einem Jahr besteht, machen insgesamt 39 junge Leute ihre Ausbildung, zum Teil im Verbund. Davon wurden 3 Ausbildungsplätze über STARegio geschaffen und einige vom „Beckumer Industrie e.V.“. Im Moment haben wir schon zehn Anfragen von Verbundpartnern, die für das nächste Jahr einzelne Module aus der Ver bundausbildung bei uns buchen wollen. Das Ganze braucht eine gute Organisation und einen festen Rahmenplan. Wie gehen Sie da vor? Ohne eine straffe Organisation geht es natürlich nicht. Für die Verbundpartner haben wir die Lehrgänge fest 18 vorgegeben: Es gibt einen Zeitplan für die verbindliche Anwesenheit der Auszubildenden und einen Plan mit wöchentlich wechselnden Themen, die abgearbeitet werden. Zu jedem Thema gibt es dann auch einen Test oder Leistungsüberprüfungen in schriftlicher oder in praktischer Form, wobei wir stets versuchen, hinsicht lich der zu vermittelnden Lerninhalte der Schule voraus zu sein. Das hat den Vorteil, dass die Auszubildenden in der Schule schon von den Kenntnissen, die sie hier er worben haben, profitieren können. Für besonders gute Ausbildung hier im Hause Beumer sind wir in diesem Jahr mit einer Urkunde von der IHK ausgezeichnet wor den, auf die wir sehr stolz sind. Es zeigt, dass wir den richtigen Weg beschreiten. Das STARegio-Programm hat in Strukturverbesserungen investiert. Sind Sie der Meinung, dass das Geld gut an gelegt ist und der Gedanke der Verbundausbildung auf Dauer feste Ausbildungsplätze schafft? An den ständig wachsenden Anfragen nach einer Ver bundausbildung merke ich, dass einiges auf den Weg gebracht worden ist. Die drei Ausbildungsplätze im t H.S eidler de n weiteren erb undausbildung V splan. Rahmen der Verbundausbildung, die in dieser Broschü re genannt werden, sind definitiv neu entstandene Ausbildungsplätze. In den nächsten drei bis vier Jahren wird die Idee der Verbundausbildung erfolgreich sein und neue Ausbildungsplätze schaffen, da bin ich mir sicher. Wir sind dafür gerüstet und können unser Aus bildungszentrum den Anforderungen anpassen. v.l.: Jakob Brakk (Auszubildender), Stefan Knubel (Ausbilder), Mi chael Dilla (Ausbildungsleiter) und Marc Serieskötter (Auszubil dender) bei der Vermittlung von Ausbildungsinhalten im Bereich Automatisierungstechnik www.ausbilden-waf.de gfw_STARegio_19_10_05 BF.indd 18 02.11.2005 10:56:09 Uhr Beste Stahl- und Maschinenbau GmbH >> Wir bilden in erster Linie für uns selber aus, um langfristig qualifizierte Mitarbeiter zu haben. << Volker Mrosek, geschäftsführender Gesellschafter Von rechts: Volker Mrosek (geschäftsführender Gesellschafter) mit seinem ersten Auszubildenden Maxim Tschirkow. Beste Stahl- und Maschinenbau GmbH, Beckum Maxim Tschirk ow – Ausbildun g zum Konstru Mitarbeiter: 22 Mitarbeiter, 1 Auszubildender ktionsmechanik er Verbundausbildungsplatz : Konstruktionsmechaniker Verbundpartner: Beumer Maschinenfabrik GmbH & Co. KG, Beckum Die Firma Beste Stahl- und Maschinenbau GmbH gibt es schon seit 1957. Warum jetzt im Verbund ausgebil det wird, erklärte uns der geschäftsführende Gesellschafter Volker Mrosek: Warum bilden Sie im Verbund einen Konstruktionsmechaniker aus, und welche Erfahrungen haben Sie dabei gemacht? Wir bilden in erster Linie für uns selber aus, um langfristig qualifizierte, junge Mitarbeiter zu haben. Da es jetzt neuerdings diese Verbundausbildung gibt, haben wir uns dazu entschlossen, weil wir nicht alle Ausbil dungsinhalte selbst vermitteln können. Ich halte es für wichtig, dass der Auszubildende im eigenen Betrieb „heranwächst“. Früher wurden die fehlenden Inhalte, wie z. B. Zerspanung, Pneumatik oder Hydraulik, durch Lehrgänge bei der Kreishandwerkerschaft vermittelt, heute macht man dies mit so genannten Verbundpart- nern, und da werden wir durch das Ausbildungszen trum der Firma Beumer bestens unterstützt. Welche Inhalte vermittelt die Ausbildungswerkstat t der Fa. Beumer? Wir machen eigentlich dort nur unser Pflichtpro gramm, den Rest möchte ich lieber selber vermitteln. Ich bin der Meinung, wer an der Basis mit einfachen Mitteln gut klar kommt, findet sich auch nachher ohne High-Tech gut zurecht. Ich habe unseren Auszubildenden schon ein paar Mal gefragt, was er von der Ausbil dung hier hält. Sie gefällt ihm sehr gut. Ihr Betrieb besteht seit 1957, wurde bei Ihnen schon immer ausgebildet? Der Betrieb ist erst 2002 von mir gekauft worden. Wir haben eine Top-Auftragslage, und ich halte es für wichtig, sich um die Ausbildung zu kümmern. Darum ist die Ausbildung bei uns Chefsache. Wir haben einen Auszubildenden gefunden, der unsere Firma nicht nur als Sprungbrett benutzt, sondern der möglichst lange für uns tätig sein will. Maxim Tschirkow hat ein ausge zeichnetes Praktikum bei uns absolviert, danach war es für uns keine Frage mehr, ihm einen Ausbildungsplatz anzubieten. Wichtig ist aber auch, dass die jungen Leu te motiviert sind und Spaß an der Arbeit haben. Was halten Sie von den neuen Berufsbildern, wie z. B. dem des Konstruktionsmechanikers ? Gegenüber dem früheren Berufsbild des Schlossers ist das ein umfassenderes Berufsbild, insbesondere, wenn es um Inbetriebnahme und Konstruktion geht. Wenn ich mich heute für einen Ausbildungsberuf entschei den müsste, würde ich eine möglichst umfassende Ausbildung wählen. Ich habe damals geschwankt zwi schen Elektriker oder Schlosser. www.ausbilden-waf.de gfw_STARegio_19_10_05 BF.indd 19 19 02.11.2005 10:56:17 Uhr KIEKE + KORTE GmbH >> Der Beruf des Konstruktionsmechanikers ist sicherlich ein Beruf mit Zukunft. << Thomas Korte, Geschäftsführer von links: Georg Kieke (Geschäftsführer), Jan Hakenes (Auszubildender), Thomas Korte (Geschäftsführer) KIEKE + KORTE GmbH, Ahlen-Vorhelm Jan Hakenes ( Auszubildender) Mitarbeiter: 24 Mitarbeiter, 1 Auszubildender Verbundausbildungsplatz: Konstruktionsmechaniker Verbundpartner: Beumer Maschinenfabrik GmbH & Co. KG, Beckum Die Firma KIEKE + KORTE GmbH aus Ahlen-Vorhelm bildet in diesem Jahr das erste Mal aus. Wir sprachen mit Georg Kieke und Thomas Korte über ihre ersten Erfahrungen. Wie haben Sie den Auszubildenden ausgewählt, und wie sind dabei Ihre ersten Erfahrungen? Das Betriebspraktikum in der Schulzeit ist eine sehr hilfreiche Einrichtung: Einerseits muss der Jugendliche wissen, was ihn später erwartet, andererseits kann der Betrieb sich schon vorher ein Bild machen, welche Fertigkeiten und Fähigkeiten der Jugendliche mitbringt, ob diese jungen Menschen auch für diesen Beruf geeignet sind und wie sie mit den gestellten Aufgaben fertig werden. Wir hatten zu dem Zeitpunkt mehrere Praktikanten. Jan Hakenes schien uns am besten geeignet, weil er auch von Anfang an viel Engagement bei der Arbeit gezeigt hat. 20 Warum haben Sie vorher noch nicht ausgebildet und warum dann sofort im Verbund? Wir sind ein junges Unternehmen, das in diesem Jahr sein 10-jähriges Bestehen feiert. Anfangs hatten wir Entscheidungen zu treffen, die erst einmal für das Unternehmen selbst wichtig waren. Inzwischen sind wir soweit sattelfest, dass wir uns mit der Ausbildung beschäftigen können. Wir hatten uns schon länger mit diesem Thema auseinandergesetzt und uns dazu entschlossen, im Verbund auszubilden, da sich die Ausbildungsverordnung verändert hatte und die Be triebe nicht mehr alle Inhalte selbst abdecken können. Bei Handwerksberufen wird die Ausbildung durch die überbetrieblichen Maßnahmen ergänzt, beim Konstruktionsmechaniker ist das der Verbund, den wir mit der Firma Beumer abgeschlossen haben. Dort sind die optimalen Voraussetzungen für die Ausbildungsinhal te vorhanden, die wir hier nicht oder nur mit hohem Aufwand vermitteln können. Sie haben viele junge Leute beschäftigt, warum? Bei der Einstellung neuer Mitarbeiter achten wir auf eine optimale Mischung aus erfahrenen Mitarbeitern und auch aus jungen Leuten, die ihre Ausbildung bereits in anderen Unternehmen abgeschlossen haben und in das Berufsleben starten. Mit diesen jungen Facharbeitern haben wir bisher immer positive Erfahrungen gemacht. Inzwischen haben bereits zwei dieser Mitarbeiter Ihre Meisterprüfung abgelegt und ein drit ter hat gerade mit der Meisterausbildung begonnen. Unseren Kunden müssen wir ein breites Leistungsspektrum anbieten und sind daher natürlich auf kompetente und engagierte Mitarbeiter angewiesen. www.ausbilden-waf.de gfw_STARegio_19_10_05 BF.indd 20 02.11.2005 10:56:23 Uhr Thorwesten Maschinenbau GmbH >> Hohe Ausbildungskompetenz und Wissen sind Voraussetzungen für eine gute Ausbildung. << Ralf Thorwesten, Geschäftsführer Ralf Thorwesten (Geschäftsführer) und Michael Dilla (Ausbildungsleiter der Firma Beumer) freuen sich auf gute Zusammenarbeit bei der Ausbildung von Hendrik Seidler. Thorwesten GmbH, Beckum Hendrik Seidl er, Ausbildungsz hi erb ei Messarbeiteni m entrum des Ve rbundpar tner s. Seit über 20 Jahren stellt die Thorwesten Maschinen bau GmbH technisch anspruchsvolle Lösungen her, die die Arbeitsweise in der Fenster- und Haustürenferti gung positiv verändert haben. Aber auch die Schaf fung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen steht hier im Vordergrund. Fragen an den Geschäftsführer Dipl.Ing. (FH) Ralf Thorwesten. Sie haben einen Ausbildungsplatz zum Industrieme chaniker geschaffen. Welche Zukunft sehen Sie für dieses Berufsbild? Wie wird ein Mitarbeiter mit dieser Qualifikation bei Ihnen im Unternehmen eingesetzt? Die technischen Probleme der Kunden machen wir zu unseren eigenen. Aus der Summe der gesammelten Erfahrungen entstehen dann unsere Maschinenkon zepte, die die qualitativen und wirtschaftlichen An- Mitarbeiter: 15 Mitarbeiter, 1 Auszubildender Verbundausbildungsplatz: Industriemechaniker Verbundpartner: Beumer Maschinenfabrik GmbH & Co. KG, Beckum sprüche der Praxis erfüllen. Mit diesem Denken sind wir inzwischen seit über 20 Jahren im Markt der Fens ter- und Haustürenfertigung erfolgreich tätig, und der Industriemechaniker hat sich dabei als das optimale Bindeglied zwischen Betrieb und Kunden bewährt. Es ist gut, wenn alles aus einem Hause kommt: Gera de bei der Inbetriebnahme einer Maschine oder Repa ratur ist die Kompetenz des Mitarbeiters besonders wichtig, damit immer sofort die richtige Entscheidung zu Gunsten unseres Kunden getroffen werden kann. Wir entwickeln uns hier in Deutschland immer mehr zur Servicegesellschaft, nicht nur “Made in Germany” ist gefragt, sondern auch optimale Kundennähe und Service von Anfang an. Ich glaube, dass Verbundaus bildung Zukunft hat. Warum haben Sie in diesem Beruf dann nicht schon vorher ausgebildet? Hohe Ausbildungskompetenz und Wissen sind Vor aussetzungen für eine gute Ausbildung. Früher waren wir nicht in der Lage, allen diesen Anforderungen aus eigener Kraft gerecht zu werden, aber durch das STAR egio-Projekt und das Ausbildungszentrum der Firma Beumer haben wir jetzt optimale Möglichkeiten, und das in unmittelbarer Nähe, uns unseren Nachwuchs selbst heranzuziehen. Man merkt, dass unserem Aus zubildenden Hendrik Seidler die Ausbildung richtig Spaß macht und da freut man sich als Unternehmer natürlich besonders, dass man jungen Leuten eine Per spektive bieten kann. www.ausbilden-waf.de gfw_STARegio_19_10_05 BF.indd 21 21 02.11.2005 10:56:33 Uhr 22 ATIKA GmbH & Co. KG, Ahlen EN-STA Ennigerloher Stalleinrichtungen GmbH, Ennigerloh Di Matteo Förder- u. Verfahrenstechnik GmbH, Beckum Elektro Hanswille, Beckum Mechatroniker Mechatroniker Bernd Münstermann GmbH & Co. KG, Telgte-Westbevern Elgropa Schaltanlagen GmbH, Beckum ELGROPA Schaltanlagen GmbH, Beckum Bernd Münstermann GmbH & Co. KG, Telgte Mechatroniker Mechatroniker Bernh. Moß Elektro Sanitär Haustechnik, Sendenhorst Stapel GmbH - Landtechnik Maschinenbau Umwelttechnik, Sendenhorst Enas Elektrotechnik GmbH, Ennigerloh Lietmann GmbH Maschinen- u. Sonderanlagenbau, Glandorf Mechatroniker Mechatroniker Beste Stahl- und Maschinenbau GmbH, Beckum Beumer Maschinenfabrik GmbH & Co. KG, Beckum fashiongroup, Warendorf Modehaus Ebbers, Warendorf Konstruktionsmechaniker Kauffrau im Einzelhandel (2 Stellen) CA Engineering u. Service GmbH, Beckum Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Warendorf mbH, Beckum Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Warendorf mbH, Beckum CA Engineering u. Service GmbH, Beckum Bürokauffrau Bürokauffrau Creativ Werbung GmbH & Co. KG, Beckum OesterSötebier GmbH, Verl IKM design GmbH & Co. KG, Oelde regionet Datentechnik GmbH, Oelde Schilder- und Lichtreklamehersteller Werbekauffrau www.ausbilden-waf.de gfw_STARegio_19_10_05 BF.indd 22 02.11.2005 10:56:42 Uhr Unternehmen – die im Verbund ausbilden: KIEKE + KORTE GmbH, Ahlen-Vorhelm Beumer Maschinenfabrik GmbH & Co. KG, Beckum Konstruktionsmechaniker Stadtmarketing Beckum GmbH, Beckum Creativ Werbung GmbH & Co. KG, Beckum Stuckmann Musik- u. Sprachübertragungstechnik, Beckum Veranstaltungskaufmann Bernh. Moß Elektro Sanitär Haustechnik, Sendenhorst Stapel GmbH - Landtechnik Maschinenbau Umwelttechnik, Sendenhorst Mechatroniker Stapel GmbH - Landtechnik Maschinenbau Umwelttechnik, Sendenhorst Bernh. Moß Elektro Sanitär Haustechnik, Sendenhorst Mechatroniker Murrenhoff Gärtnerei, Freckenhorst Gartenbau Strelow, Everswinkel Pflanzenfachberater Thorwesten GmbH, Beckum Beumer Maschinenfabrik GmbH & Co. KG, Beckum Industriemechaniker regionet Internetservice GmbH & Co. KG, Oelde regionet Datentechnik GmbH, Oelde Kauffrau für Bürokommunikation timo S. men‘s cut, Beckum uta S. Friseur & Kosmetik, Oelde-Stromberg Friseur/in regionet Datentechnik GmbH, Oelde regionet Internetservice GmbH & Co., Oelde Fachinformatiker Systemintegration Tischlerei Jürgen Zellerhoff, Oelde Brinkmann & Fahlenbreder Innenausbau GmbH, Oelde Tischler Scheffer Krantechnik GmbH, Sassenberg Kreishandwerkerschaft Warendorf, Beckum Mechatroniker (2 Stellen) (Doppelnennungen haben wir vermieden, einige Unternehmen wollten nicht genannt werden.) Stand: September 2005 www.ausbilden-waf.de gfw_STARegio_19_10_05 BF.indd 23 23 02.11.2005 10:56:44 Uhr Best Practice 2005 im Kreis Warendorf STARegio Ausbildungsnetzwerk: Gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Europäischen Union: Handwerkskammer Münster IHK Nord Westfalen www.ausbilden-waf.de gfw_STARegio_19_10_05 BF.indd 24 02.11.2005 10:56:44 Uhr