50 Jahre Lebenshilfe Cuxhaven
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50 Jahre Lebenshilfe Cuxhaven
Festschrift Titelfoto 50Jahre 1961-2011 INHALTSVERZEICHNIS 4-13 Grußworte Rüdiger Frie Kai-Uwe Bielefeld Arno Stabbert Franz Haverkamp Cornelia Rundt Rolf Heitzer Marita Rutsch 10 Jahre De Bookbinners Bildung, Arbeit und Rehabilitation 10 Jahre Betriebsstätte Hemmoor S17 S24 14-16 Grußworte Vorsitzende & Geschäftsführer Der Heimbeirat Der Werkstattrat 17-24 Berichte Bildung, Arbeit, Rehabilitation Wege zum Arbeitsmarkt Wege zum Arbeitsmarkt leichte Sprache Herr Reiner Kisser berichtet 10 Jahre “De Bookbinners” S27 40-41 Berichte 01. April 1990 Lebenshilfe als Mitinitiator der gemeinsamen Erziehung 42-70 Zeitungsartikel von 1961 -2010 Leben und Wohnen so Zeitungsartikel 01. April 1990 normal wie möglich S37 25-39 Berichte Fast 25 Jahre Berufsschulunterricht durch die BBS Cuxhaven 10 Jahre Betriebsstätte Hemmoor Künstler im Werkhof Hemmoor Frank Althoff berichtet Interview mit Gerd Rüdiger-Ipsen Retrospektive - 50 Jahre Lebenshilfe Leben und Wohnen so normal wie möglich 50 Jahre Lebenshilfe Cuxhaven S40 S42 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN Grußwort Sehr geehrte Damen und Herren, dieses Jubiläum ist ein guter Grund, mit dieser Festschrift die Geschichte der LEBENSHILFE Cuxhaven, ihr Werden und Wachsen zu dokumentieren, die mit der Gründung am 30.01.1961 als „Lebenshilfe für das geistig behinderte Kind Ortsvereinigung Cuxhaven“ begann. Später wurde der Name dann geändert in „Lebenshilfe für geistig Behinderte“. Seit 2001 hat unsere Vereinigung den Namen „Lebenshilfe für Menschen mit Behinderungen“. Die Entwicklung der LEBENSHILE Cuxhaven in den zurückliegenden 50 Jahren lässt am ehesten mit folgenden Worten charakterisieren: Behütung – Integration – Inklusion. Anfangs wurde eine Beschäftigungstherapie im Gemeindehaus Marienstraße ins Leben gerufen, die sich auf wenige Wochenstunden nachmittags beschränkte. Daraus entwickelte sich die „beschützende Werkstatt“, die zunächst auf dem Grundstück Grüner Weg 14 eingerichtet und dann am Strichweg weitergeführt wurde und 16 Menschen mit Behinderungen beschäftigte. Markenzeichen der Werkstatt war die Herstellung von Kugelbaken. Jetzt bietet der Werkhof in Cuxhaven und die Betriebsstätte in Hemmoor für mehr als 360 Menschen mit Behinderungen einen Arbeitsplatz. Die Werkstatt ist zu einem Gewerbebetrieb geworden, der sich am Markt behaupten muss, und in der Lage ist, auch große Aufträge einschließlich aller logistischen Anforderungen zur Zufriedenheit der Kunden auszuführen. In der Töpferei, der Buchbinderei und der Buchdruckerei finden Menschen mit psychischen Behinderungen einen Arbeitsplatz. Waren die Anfänge durch den ehrenamtlichen Einsatz engagierter Menschen gekennzeichnet, ohne die der Start der LEBENSHILFE gar nicht möglich gewesen wäre, ist heute weder die Betriebsführung noch die Betreuung in unseren Einrichtungen ohne das Engagement qualifizierter Fachkräfte gar nicht mehr denkbar. Deshalb ist nicht mehr der Verein, sondern die von ihm gegründete „WWL Werkhof und Wohnstätten Lebenshilfe Cuxhaven gemeinnützige GmbH“ Träger sowohl des Arbeitsbereichs wie auch der verschiedenen Wohnstätten einschließlich ambulantbetreutem Wohnen. Das erste Wohnheim wurde im April 1972 in der Badehausallee seiner Bestimmung übergeben. Im Jahre 1977 erfolgte dann der Umzug in das Wohnheim Berensch. Jetzt stehen mehr als 150 Wohnstättenplätze zur Verfügung, davon 48 Wohnheimplätze in vier Wohnheimen, 37 Plätze in verschiedenen Wohngruppen und über 60 im ambulant-betreuten Wohnen für Menschen, die alleine oder in Partnerschaft in einer eigenen Wohnung leben. Wir hoffen, noch im Jahre 2011 ein neues barrierefreies Wohnheim einweihen zu können, das 17 zusätzliche Plätze schafft. Die Zahl der Plätze in offenerer Wohnform ist damit deutlich höher als die Zahl der Wohnheimplätze und bestätigt, dass die LEBENSHILFE auf dem Weg der Integration ein gutes Stück vorangekommen ist. Bereits im April 1962 war in den Räumen eines privaten Kindergartens in der Adolfstraße ein Sonder-Kindergarten eingerichtet worden, der dann später in den Räumen der LEBENSHILFE weitergeführt wurde. Angeregt durch die LEBENSHILFE wurde im Jahre 1986 erstmals in Cuxhaven öffentlich über die gemeinsame Erziehung behinderter und nicht behinderter Kinder im Vorschulalter diskutiert. Diese Diskussion führte dann dazu, dass die LEBENSHILFE ihren SonderKindergarten auflöste und seit August 1988 alle Kinder mit Behinderungen in integrativen Gruppen der Regel-Kindergärten betreut werden. Bei der Gründung der LEBENSHILFE hatte niemand angenommen, dass Menschen mit geistiger Behinderung einmal das Rentenalter erreichen werden. Seit einigen Jahren ist das aber der Fall. Auch dieser Personenkreis wird seitdem in der LEBENSHILFE betreut. Allerdings gefährden die jetzigen finanziellen Rahmenbedingungen die Fortführung dieses Angebots. Ziel der Lebenshilfe ist nach wie vor das Wohl der Menschen mit geistiger Behinde- 4 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN rung und ihrer Familien. Sie ist aber jedem einzelnen Menschen mit Behinderung gegenüber in gleichem Maße verpflichtet, der in ihre Einrichtungen einbezogen wird. Den Standard dieser Einrichtungen zu erhalten, stellt die LEBENSHILFE in Anbetracht der öffentlichen Finanzen vor schwierige Aufgaben. Die LEBENSHILFE wird sich auch künftig dafür einsetzen, die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben weiter zu fördern, ihre Ausgrenzung und Diskriminierung zu verhindern, Barrieren – auch in den Köpfen – zu überwinden und für einen verständnisvollen und gleichberechtigten Umgang miteinander zu werben, der von Akzeptanz, Respekt und Anerkennung getragen wird. Das meinen wir mit Inklusion. Das war bisher und wird auch künftig nur mit der Unterstützung und Mitwirkung möglichst vieler Menschen möglich sein. Für uns ist das Jubiläum deshalb auch ein willkommener Anlass, allen zu danken, die sich in den letzten fünf Jahrzehnten für die Ziele der LEBENSHILFE auf unterschiedlichste Weise eingesetzt haben. Wir freuen uns über alle, die sich auch künftig für die Anliegen von Menschen mit Behinderungen und ihrer Familien stark machen wollen! Rüdiger Frie 1. Vorsitzender 5 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN Grußwort Sehr geehrte Damen und Herren, der Verein Lebenshilfe Cuxhaven kann in diesem Jahr sein 50-jähriges Gründungsjubiläum feierlich begehen. Dies ist ein freudiger Anlass nicht nur für Menschen mit Behinderung und ihre Familien, sondern für die gesamte Bevölkerung des Landkreises Cuxhaven. Als Landrat gratuliere ich sehr herzlich zu diesem Ereignis und wünsche Ihrer überaus wichtigen Institution auch für die nächsten Jahre eine erfolgreiche Entwicklung. Jubiläen sind ein guter Anlass, um den Blick auf das Erreichte zu richten. Insofern dokumentiert diese Festschrift eindrucksvoll ein halbes Jahrhundert verdienstvolles und unverzichtbares Wirken im Interesse von Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Vor 50 Jahren bekamen junge Familien mit einem behinderten Kind kaum gesellschaftliche Unterstützung und Solidarität. Dass es heute ein breit gefächertes qualifiziertes Angebotsspektrum von der frühkindlichen Förderung, ambulanten Diensten, Werkstätten und Wohnstätten über Bildungs- und Freizeitangeboten bis hin zur Seniorenbetreuung gibt, ist vor allem dem beharrlichen Einsatz und dem Engagement vieler Menschen zu danken, die in der Lebenshilfe Verantwortung übernommen haben. Was hier in der Stadt Cuxhaven 1961 als Elternverein begann, ist Schritt für Schritt über die Jahrzehnte zu einer unentbehrlichen, gemeinnützigen Institution gewachsen. Damals wie heute vertritt der Verein Lebenshilfe Cuxhaven engagiert die Interessen von Menschen mit Behinderung sowie deren Angehörige. In vielen Bereichen sind inzwischen große Fortschritte erreicht worden. Politik und Gesetzgeber haben die Rahmenbedingungen und damit auch die konkreten Lebensbedingungen für die Menschen mit Behinderung in den letzten Jahren erheblich verbessert. Wir sind allerdings noch lange nicht am Ziel. Der Integrations- und Inklusionsprozess ist nicht „von oben her“ reglementierbar. Es wird auch in Zukunft darauf ankommen, die Gesell- 6 schaft dahingehend zu verändern, dass Menschen mit Behinderung möglichst unmittelbar und uneingeschränkt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Die Zusammenarbeit zwischen dem Verein Lebenshilfe Cuxhaven und dem Landkreis Cuxhaven war von Beginn an partnerschaftlich. Anfang der 90er Jahre, als der Landkreis Cuxhaven eine erste sozialwissenschaftlich fundierte Erhebung zur Lebenssituation und Angebote der Menschen mit Behinderungen durchführte, wirkte der Verein Lebenshilfe Cuxhaven daran überaus konstruktiv mit. Verschiedene Empfehlungen und Anregungen des Vereins sind in den Folgejahren bei kommunalpolitischen Entscheidungen mit berücksichtigt worden und haben insgesamt zu einer positiven Entwicklung für die Menschen mit Behinderung im Landkreis Cuxhaven beigetragen. Hervorheben möchte ich in diesem Zusammenhang die Konstituierung des „Beirates für Menschen mit Behinderung im Landkreis Cuxhaven“ am 27.05.1997, ferner den im Jahre 2008 unter Mitwirkung des Beirates aktualisierten „Bericht zur Situation von Menschen mit Behinderungen im Landkreis Cuxhaven“ sowie die im Dezember 2009 herausgegebene Broschüre „Cuxland barrierefrei“. Dieses Jubiläum ist für mich Gelegenheit, den Damen und Herren des Vorstandes, den haupt- und ehrenamtlichen Aktiven, den Mitgliedern und Förderern sowie allen, die sich in vielfältiger Weise in den Dienst der Menschen mit Behinderung stellen, für ihre großartige Mitwirkung zu danken. Ich wünsche dem Verein Lebenshilfe Cuxhaven für die weitere Arbeit viel Erfolg sowie Freude an der ebenso wichtigen wie verantwortungsvollen Aufgabe. Der Landkreis Cuxhaven wird auch weiterhin dem Verein Lebenshilfe Cuxhaven ein verlässlicher Partner sein. Kai-Uwe Bielefeld Landrat 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN Grußwort Sehr geehrte Damen und Herren, seit 50 Jahren besteht der Verein Lebenshilfe Cuxhaven. Die Eltern, Angehörigen, Freunde, Fachleute und Förderer, die diesen Verein 1961 gegründet haben, können sehr stolz auf dieses Jubiläum sein, denn dies ist ein sichtbarer Beweis für gute Arbeit und vor allem dafür, dass es sich lohnt, die Zukunft zuversichtlich anzugehen. Denn wer nicht an seine Zukunft glaubt, ist auch nicht bereit, zu investieren und ein Wagnis zum Erfolg hin einzugehen. Ein besonderer Dank und große Anerkennung gebührt aber auch besonders all denen, die sich bis heute in immer währender Bereitschaft für diesen Verein einsetzen. Denn erst durch deren Engagement, Elan, Begeisterung und aufgewendeter Energie ermöglichen sie Menschen mit Behinderungen so normal wie möglich zu leben, zu wohnen und zu arbeiten. auch für sie ist es wichtig, sich in den eigenen vier Wänden selbst zu verwirklichen und durch eigenes Einkommen Anerkennung und Selbstvertrauen zu gewinnen. Erst so können Menschen mit Behinderungen ihre Lebensumstände verbessern und ihr Leben selbst bestimmen. Ich gratuliere der Lebenshilfe Cuxhaven, seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zum 50-jährigen Jubiläum und wünsche dem Verein für die Zukunft alles Gute sowie weiterhin eine erfolgreiche Arbeit. Arno Stabbert Oberbürgermeister Mit dem Verein Lebenshilfe Cuxhaven haben Menschen mit Behinderungen in unserer Stadt einen zuverlässigen Ansprechpartner für ihre Wünsche und Bedürfnisse. Denn 7 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN Grußwort Sehr geehrte Damen und Herren, im Namen des Landesverbandes der LEBENSHILFE für Menschen mit geistiger Behinderung gratuliere ich der LEBENSHILFE Cuxhaven zu ihrem 50jährigen Bestehen. Sie begleiten und fördern seit 50 Jahren Menschen mit einer geistigen Behinderung mit dem Ziel, ihnen ein zufriedenes und erfülltes Leben zu erschließen. In Ihrer Unterstützung nehmen Sie die Wünsche der betroffenen Menschen, besonders auch der Eltern und Angehörigen auf und haben wesentlich dazu beigetragen, die Situation behinderter Menschen durch Mitgestaltung ihres gemeindlichen Umfeldes zu verbessern. 50 Jahre, auf die man selbstbewusst und mit Stolz zurückblicken kann. Dabei waren Sie nicht nur in Cuxhaven und Umgebung aktiv. Mit ihrer Tätigkeit in den letzten 50 Jahren hat die LEBENSHILFE Cuxhaven sich über die Grenzen hinaus für die Interessen von Menschen mit Behinderungen engagiert – auch in den Gremien des Landesverbandes der LEBENSHILFE Niedersachsen und dafür danke ich besonders. Ihr Jubiläum findet in einer Zeit statt, die für die Weiterentwicklung der Behindertenhilfe sehr bedeutsam ist. Vor einem Jahr wurde die UN-Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderungen vom Deutschen Bundestag ratifiziert und ist damit in Deutschland rechtlich bindend. Sie sichert uneingeschränkte Teilhabe der Menschen mit Behinderungen zu. Über Inklusion wird an vielen Stellen 8 diskutiert. Jetzt gilt es, die weitere Entwicklung mitzugestalten und dafür zu sorgen, dass aus diesen positiven Ansätzen kein Kostensparprogramm wird, sondern Menschen mit Behinderungen die Hilfe erhalten, die sie in ihrer Individualität an allen gesellschaftlichen Möglichkeiten teilhaben lässt: Gemeinsam leben, wohnen und arbeiten. Genau das, was Sie unter Ihr Motto gestellt haben: „LEBENSHILFE Cuxhaven – gemeinsam leben, wohnen und arbeiten“ Tue Gutes und rede darüber. Dieses alte Zitat besagt, dass zu einer professionellen Arbeit auch eine entsprechende professionelle Öffentlichkeitsarbeit gehört. Dies beherzigen Sie seit vielen Jahren. Ein Beweis hierfür sind die „Jahreszeiten“. Ich danke Ihnen für 50 Jahre Engagement, wünsche Ihnen für die Zukunft viel Erfolg, Kraft sowie Zuversicht und wünsche uns allen, dass Sie sich auch weiterhin so engagiert um die Belange von Menschen mit Behinderungen kümmern. Franz Haverkamp Vorsitzender des Landesverbandes der LEBENSHILFE Niedersachsen e. V. 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN Grußwort Sehr geehrte Damen und Herren, 50 Jahre Lebenshilfe Cuxhaven sind 50 Jahre Engagement für die Belange von Menschen mit Behinderungen. 50 Jahre Lebenshilfe Cuxhaven heißt Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe, heißt Schaffung wohnortnaher, personenzentrierter Hilfen. Wohnen, Leben, Arbeiten, Beratung und Freizeit sind wichtig für alle Menschen. Diese Bedürfnisse unterscheiden Menschen mit Behinderungen nicht von Menschen ohne Behinderungen. Dass genau diese Teilhabe auch behinderten Menschen möglich ist, dafür steht die Lebenshilfe Cuxhaven. Die Angebote haben sich in diesem Zeitraum lebhaft entwickelt. Die Lebenshilfe Cuxhaven ist anerkannter Ansprechpartner für soziale Belange im ganzen Landkreis Cuxhaven. Sie ist Arbeitgeber für Menschen mit und ohne Behinderungen. Sie ist Teil des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens in ihrer Region. Aber die Lebenshilfe Cuxhaven ist auch mehr: Sie ist Fürsprecherin für Menschen mit Behinderungen, mischt sich immer wieder aktiv, mit klaren Worten und klaren Positionen in die sozialpolitische Diskussion ein. Sie unterhält Beratungsangebote für Hilfesuchende – denn nur wer seine Rechte kennt und Wahlmöglichkeiten aufgezeigt bekommt, kann sein Leben selbstbestimmt führen. Die Lebenshilfe Cuxhaven hat für sich das von der Bundesvereinigung Lebenshilfe formulierte Ziel „Vision 2020“ übernommen und setzt sich mit der Frage auseinander, wie Menschen mit Behinderungen im Jahr 2020 in unserer Gesellschaft leben wollen, können und werden. Menschen brauchen gelebte Solidarität. Sie brauchen eine Vision, für die sie sich und andere begeistern können. Der Paritätische Wohlfahrtsverband Niedersachsen wünscht der Lebenshilfe Cuxhaven für die Zukunft weiter Erfolg, d. h. weiter erfolgreiche Arbeit für und mit Menschen mit Behinderungen. Die Eingliederungshilfe befindet sich in stetem Wandel. Die Lebenshilfe Cuxhaven wird auch in Zukunft das tun, was sie bereits die letzten 50 Jahre getan hat: Flexible Angebote für Menschen mit Behinderungen aller Altersstufen vorhalten, zugeschnitten auf die ganz persönlichen Bedürfnisse der von ihr betreuten Menschen. Sie wird dies auch weiter mit großem Engagement und Erfolg tun. Cornelia Rundt Paritätische Wohlfahrtsverband Niedersachsen e. V. . 9 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN Grußwort Sehr geehrte Damen und Herren, die Lebenshilfe Cuxhaven feiert ihr 50-jähriges Bestehen. Der Eltern- und Betreuerbeirat der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) der Werkhof und Wohnstätten Lebenshilfe Cuxhaven gGmbH gratuliert dem Verein und dankt allen, die sich im Verein für das Wohl der Menschen mit Behinderung mit viel Erfolg eingesetzt haben. Am 30.01.1961 wurde der Verein Lebenshilfe für das geistig behinderte Kind e. V. aufgrund der Initiative von betroffenen Eltern gegründet. Zu diesem Zeitpunkt und auch in den nächsten Jahren dachte keiner an eine Elternvertretung, da der Verein durch seine Mitglieder und somit durch die Eltern selbst alle erforderlichen Entscheidungen traf. 1986 wurde die Werkhof Lebenshilfe gGmbH gegründet, wodurch sich die Möglichkeit der Einflussnahme der Eltern und Betreuer auf Entscheidungen im Werkhof änderte. In den folgenden Jahren wurde die Arbeit im Werkhof durch einzelne engagierte Eltern als Elternbeiräte begleitet. Im Jahre 2007 gelang es erstmals, einen Elternvertreter aus dem Bereich des Werkhofes Hemmoor sowie zusätzliche Eltern für den Werkhof Cuxhaven als Elternbeiräte zu gewinnen. Um die Aufgaben, Pflichten und Rechte des Eltern- u. Betreuerbeirates zu definieren, wurde im Laufe des Jahres 2007 in enger Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung der Werkstatt und dem Werkstattrat eine Satzung erstellt. Der Eltern- und Betreuerbeirat arbeitet mit den Vertretern der Werkstatt und dem Werkstattrat im Sinne des § 139 "Mitwirkung" des SGB IX einvernehmlich, vertrauensvoll und konstruktiv zum Wohle der Menschen mit Behinderung, die in den Werkstätten arbeiten, zusammen. Der Aufgabenbereich des Eltern- u. Betreuerbeirates umfasst alle Gebiete, die dem Wohle der Menschen mit Behinderung in den Werkstätten dienen. Besonders soll er sich der Interessen jener Menschen mit Behinderung annehmen, die nicht oder kaum fähig sind, sich selbst zu äußern. Der Eltern- u. Betreuerbeirat ist das Bindeglied zwischen den Eltern, sorgeberechtigten Angehörigen und rechtli- 10 chen Betreuern sowie der Leitung der Werkstatt. Zu seinen Aufgaben gehören u.a. • • • • • Maßnahmen, die den Menschen mit Behinderung und den Werkstätten dienen, vorzuschlagen, Anregungen und Wünsche der Eltern bzw. sorgeberechtigten Angehörigen und rechtlichen Betreuer entgegenzunehmen, Beratung, Information und Hilfestellung für die Eltern, sorgeberechtigten Angehörigen und rechtlichen Betreuer, Fördern von Kontakten zwischen den Eltern, sorgeberechtigten Angehörigen und rechtlichen Betreuern untereinander, Mitwirkung im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit, z. B. Tag der offenen Tür, Bürgerinitiativen, Petitionen an staatliche Stellen. Zur Erfüllung seiner Aufgaben wird der Beirat von der Geschäftsführung oder deren Beauftragten zu den entsprechenden Themen umfassend und rechtzeitig unterrichtet. Dies geschieht in den regelmäßig einmal im Monat stattfindenden gemeinsamen Sitzungen mit dem Werkstattrat und der Geschäftsführung. Um den Kontakt zu den Eltern, Angehörigen und Betreuern zu fördern, veranstaltet der Eltern- u. Betreuerbeirat regelmäßig am 2. Dienstag im Monat in der Begegnungsstätte einen Stammtisch, zu dem Eltern, Betreuer, behinderte Mitarbeiter und alle Interessierten eingeladen sind. Rolf Heitzer 1. Vorsitzender Eltern- & Betreuerbeirat 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN Grußwort Sehr geehrte Damen und Herren, dass mit der Gründung des Vereins Lebenshilfe der Grundstock für einen der bedeutendsten Arbeitgeber der Region im sozialen Bereich gelegt worden ist, damit hat 1961 bestimmt niemand gerechnet! Der Verein, der 1961 durch eine Elterninitiative ins Leben gerufen wurde, hat bewirkt, dass mittlerweile über 160 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einen Arbeitsplatz im Bereich der Betreuung behinderter Menschen gefunden haben, Eine Reihe von Kolleginnen und Kollegen sind seit über 2 Jahrzehnten für „die Lebenshilfe“ tätig. Sie sind im „Werkhof Lebenshilfe Cuxhaven gGmbH“ , in den „Wohnstätten Lebenshilfe Cuxhaven gGmbH“, sowie in dem jüngsten Kind , der „Lebenshilfe Assistenz“ beschäftigt. Aufgrund von Expansionen im Bereich des Werkhofes und der Wohnstätten, Schaffung der Betriebsstätte Hemmoor, die Auslagerung der Gartengruppe, Gründung einer Betriebsstätte für psychisch beeinträchtigte Menschen und nicht zuletzt für die rasante Entwicklung im Bereich Wohnen musste die Personalentwicklung immer weiter fortgeführt werden. Die „WWL Cuxhaven gGmbH“ ist mit ihren Bereichen Werkstatt und Wohnen zu einem der größten Arbeitgeber im Landkreis Cuxhaven im sozialen Bereich gewachsen. der Menschen mit Beeinträchtigungen. Der Bereich Werkhof ist zu einem verlässlichen Partner für heimische und auswärtige Industriezweige geworden. Arbeitsplätze für fast 300 Menschen mit Beeinträchtigungen sind im Laufe der Jahre geschaffen worden, sowie fast 80 Arbeitsplätze für hauptamtliches Personal inklusive der Zweitkräfte, wie Zivildienstleistende und junger Leute, die ein freiwilliges Soziales Jahr ableisten. Ohne das Engagement des einzelnen, insbesondere aber des hoch motivierten Personals, wäre es nicht möglich gewesen, diese verantwortungsvollen Aufgaben zu bewältigen und immer noch zu leisten. Wurde zunächst noch, im Aufbau des Werkhofes und der Wohnstätten, mit einem Obmann für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der Geschäftsführung und dem Personal gearbeitet, so sind es 50 Jahre nach Gründung des Verein Lebenshilfe 7 gewählte Betriebsratsmitglieder, die für die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Geschäftsführung und Personal ehrenamtlich tätig sind. Wir wünschen dem „Verein Lebenshilfe“, der „WWL Cuxhaven gGmbH“ und der „Lebenshilfe Assistenz“ weiterhin ein erfolgreiches Arbeiten, dem gesamten Personal stets gute Perspektiven und weiterhin den Mut sich zu engagieren, im Dienst am Menschen. Marita Rutsch Die Betreuung einzelner Bewohnerinnen und Bewohner ist im Bereich Wohnstätten rund um die Uhr gesichert; Wohngruppenbetreuung sowie ambulante Betreuung, die individuell den Bedürfnissen des Menschen angepasst wird, gehört zu den selbstverständlichen Aufgaben der Wohnstatten Lebenshilfe gGmbH. Im „Bereich Wohnen“ kümmern sich über 70 qualifizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer um die Betreuung Betriebsratsvorsitzende 11 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN Einrichtungs-Kompetenz nicht nur für Ihr Zuhause! QSenioren- QBüroeinrichtungen und Pflegeeinrichtungen QSozialraumeinrichtungen Wir wollen Sie begeistern ... Um dieses Ziel zu erreichen, bieten wir Ihnen mit den Bereichen Objekt-, Büroeinrichtungen, Kindergarten- und Pflegeeinrichtungen sowie Seminar- QKindergarteneinrichtungen QGastronomieeinrichtungen QSeminar- und Konferenzeinrichtungen 4 Schritte zur Lösung Q Analyse - eine fundierte Analyse für ein individuelles Einrichtungskonzept Q Planung & Angebot - Visualisierung und ein strukturiertes Angebot Q Durchführung - Koordinierung – Zustellung – Montage – Endabnahme Q After Sales - Der Service geht weiter, auch Jahre nach dem Kauf und Konferenzeinrichtungen eine umfangreiche und lösungsorientierte Beratung. Ihr Ansprechpartner: +LAUS$IETER¬2IEMANN¬s¬-OBIL¬¬¬¬¬ Q ^^^TVLILSQHLOUPJOLUKL (T:[LPURHTW :[HKL ;LS kMMU\UNZaLP[LU! 4VU[HN:HTZ[HN! <OY 12 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN NOWIS ist der Spezialist für IT-gestützte Prozessoptimierung und konzentriert sich konsequent auf die Beratung und Betreuung kleiner und mittlerer Unternehmen. Auf diese Kompetenz verlassen sich heute Betriebe und Organisationen aller Branchen – von der Fertigungs- und Prozessindustrie über Dienstleister bis hin zu öffentlichen Einrichtungen. Kaum ein anderes Systemhaus bietet mittelständischen Unternehmen ein so breites Produktportfolio wie NOWIS. ERP, Dokumentenmanagement und Workflow, Customer Relationship Management, Electronic Data Interchange, Netzwerk- und Systemlösungen, IT-Infrastruktur und Sicherheit – all diese Bereiche deckt NOWIS durch innovative Produkte und umfassendes Know-how ab. Derzeit vertrauen mehr als 3.000 Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen den Unternehmen der VRGGruppe und schätzen die Zuverlässigkeit, Professionalität und marktgerechte Entwicklungsarbeit von mehr als 300 Mitarbeitern. NOWIS – Ihre IT in guten Händen! Ihre IT in guten Händen NOWIS – Nordwest Informationssysteme GmbH & Co. KG • Mittelkamp 110-118 • 26125 Oldenburg Tel. (0441) 3907 - 0 • www.nowis.de 13 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN Vorsitzende und Geschäftsführer des Vereins Lebenshilfe für Menschen mit Behinderungen e.V. in Cuxhaven Vorsitzende: Geschäftsführer: 1. 1. Herr Dr. Wolfgang Schulze, Ärztlicher Direktor a.D. Herr Karl-Heinz Holtmann von 1961 – 1966 des Seehospitals Sahlenburg, von 1961 – 1971 2. Herr Erwin Schubert von 1966 – 1971, 2. Herr Heinz-Günther Schleef, Organisator, von 1971 – 1976 3. Herr Erich Sintermann von 1971 – 1980, 3. Herr Enno Halfbrodt, Direktor des Amtsgerichts a.D., 4. von 1976 – 1983, 4. Herr Günther Meyer von 1980 – 1984, Herr Rüdiger Frie, 5. Rechtsanwalt und Notar, Herr Günter Behne von 1985 – 2003 seit Mai 1983 6. Herr Werner Ludwigs-Dalkner seit 2003 14 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN Sehr geehrte Damen und Herren, wir, der Heimbeirat der WWL- Cuxhaven möchten die Gelegenheit nutzen, um unsere Arbeit kurz vorzustellen. Durch den Heimbeirat haben alle Heimbewohnerinnen und Bewohner die Möglichkeit, an der Gestaltung ihrer persönlichen Lebensverhältnisse mitzuwirken. Wir vertreten die Interessen aller Bewohner gegenüber der Heimleitung bzw. dem Träger. Der Heimbeirat besteht z.Zt. aus 5 Mitgliedern und wurde 2008 gewählt. Alle sechs Wochen treffen sich die Mitglieder des Heimbeirates zu einer Sitzung und einmal im Jahr gibt es eine Bewohnerversammlung. Der Heimbeirat nimmt regelmäßig an Fortbildungsveranstaltungen teil. Der Heimbeirat der WWL-Cuxhaven Die Amtszeit beträgt 4 Jahre. Anregungen und Beschwerden aller Bewohnerinnen und Bewohner nehmen wir entgegen und tragen sie dem Träger vor. Die Mitwirkung des Heimbeirats bezieht sich auch auf die Sicherung einer angemessenen Qualität der Betreuung im Wohnheim/Wohngruppe. Der Heimbeirat hat das Recht, Anträge zu stellen, um eine Verbesserung oder Änderung für die Bewohnerschaft zu erreichen. z.B. wenn es sich um Instandhaltungsund/oder Umbaumaßnahmen handelt. Wir entscheiden mit über Maßnahmen zur Unfallverhütung und bei der Planung von Veranstaltungen. 15 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN Sehr geehrte Damen und Herren, Im Jahr 1989 wurde im Werkhof zum ersten Mal ein Werkstattrat gewählt 1. Was wir machen und wofür der Werkstattrat da ist? Der Werkstattrat hört sich die Interessen und Wünsche der Mitarbeiter an und trägt diese dann bei der Geschäftsleitung vor Alle 2 Jahre macht der WR eine Umfrage unter den Mitarbeitern. Aus den Ergebnissen werden Verbesserungsvorschläge abgeleitet Der Werkstattrat macht auch eine jährliche MitarbeiterVollversammlung. Das heißt einen Tätigkeitsbericht, in dem der Werkstattrat darüber berichtete was er dieses Jahr erreicht hat und was er noch erreichen möchte. Der Werkstattrat wird in den verschiedenen Sitzungen, an dem er teilnimmt, über alles Mögliche und Wichtige informiert, wie z.B. Infos über Neubauten sowie Umbauten und eventuelle Neueinstellungen. 3. Der Werkstattrat wird alle 4 Jahre gewählt 2. Was hat der Werkstattrat schon erreicht? Eine neue Raucherbude, einen Fahrradständer und einen Cola Automaten. Die Mitarbeiter dürfen auch in der Schließzeit arbeiten. Der Werkstattrat darf auch an Fortbildungen und an Weiterbildungen teilnehmen. Der Werkstattrat darf an allen Sitzungen teilnehmen. Der Werkstattrat macht auch Umfragen in den Gruppen. Er geht auch in die Gruppen, um dort die Mitarbeiter zu informieren Genauso sucht unser Werkstattrat Kontakt zu anderen Werkstatträten, um sich mit diesen auszutauschen. Der Werkstattrat hat ein Mitbestimmungsrecht. Das heißt, die Geschäftsführung darf nicht alles alleine bestimmen wie z.B. die Betriebsschließzeiten, die dürfen nur mit dem Werkstattrat beschlossen werden. 16 Die letzten Wahlen waren im November 2009. 4. Wer sitzt alles im Werkstattrat? Anke ist die 1. Vorsitzende und Yvonne die 2. Vorsitzende, Pamela schreibt Protokolle u. nimmt an Sitzungen teil, dies tun Selina, Daniel, Nina, u. Bastian ebenfalls. Es sind dieses Jahr 7 Werkstattratsmitglieder gewählt worden. Der Werkstattrat der WWL-Cuxhaven 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN Bildung, Arbeit, Rehabilitation Die Werkstatt für behinderte Menschen als Partner der heimischen Wirtschaft. Die Werkstatt für behinderte Menschen hat den Auftrag, für all diejenigen Menschen, die aufgrund ihrer Behinderung nicht, noch nicht oder noch nicht wieder auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt arbeiten können, einen adäquaten Arbeitsplatz zu bieten. Diesem Auftrag fühlt sich die Werkhof & Wohnstätten Lebenshilfe Cuxhaven gGmbH, im Bereich des Werkhofes, bereits ebenfalls seit fast 50 Jahren verbunden. Nachdem am 30. Januar 1961 die Lebenshilfe für das geistig behinderte Kind e. V. in Cuxhaven gegründet worden ist, wurde bereits 11 Monate später am 02.11.1961 mit der Betreuung von 8 erwachsenen Menschen mit Behinderungen einmal wöchentlich im Gemeindehaus St. Petri begonnen. Bereits 2 Jahre später im Herbst 1963 wurde aus der bis dahin einmal wöchentlichen Betreuung eine Anlernwerkstatt, so dass hier Menschen mit Behinderungen täglich einer Anlerntätigkeit und Beschäftigung nachgehen konnten. Bereits damals gab es erste Kontakte zur Cuxhavener Wirtschaft, die die Werkstatt mit Arbeit versorgte und bereits damals wurde das Wahrzeichen Cuxhavens, die Kugelbake, im Werkhof gebaut. Zunächst aus dem Holz der Hanseatik, als dieses aufgebraucht war, aus verschiedenen Holzarten. Eine Arbeit, die bis heute Bestand hat. Auch heute wird die Kugelbake in unterschiedlichen Größen als Wandbild oder Standmodell in den Werkstätten hergestellt. Aber Werkstatt für behinderte Menschen ist heute viel mehr. Die Werkstatt ist Bildungsort für Menschen mit Behinderungen. Im Rahmen des Berufsbildungsbereiches werden Menschen mit Behinderungen, die neu in die Werkstatt kommen, 2 Jahre lang intensiv beruflich qualifiziert, um möglichst vielfältige Tätigkeiten zu erlernen und um nach 2 Jahren intensiver Ausbildung einen adäquaten Ar- beitsplatz zu finden, entweder in der Werkstatt für behinderte Menschen oder auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Arbeiten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ist eine Entwicklung, die in den letzten Jahren an Fahrt gewonnen hat. Wurde bis 2006 noch im Rahmen eines Modellprojekts QVD dieses Vorhaben gefördert, so ist mit Auslaufen des Projekts diese Arbeit als wichtiger Bestandteil der allgemeinen Werkstattarbeit ins Programm aufgenommen worden. Menschen mit Behinderungen werden heute über unseren Fachdienst für berufliche Integration, über Praktikas, Außenarbeitsplätze, bis hin zu einer regulären Vermittlung auf den ersten Arbeitsmarkt gefördert und begleitet. Eine Entwicklung, die sicherlich bei der Eröffnung der Werkstatt im Jahre 1961 so überhaupt noch niemand absehen konnte. Wenn heute das Wort von Inklusion, inklusive Bildung, inklusive Arbeitsplätze die Runde macht, so ist im Werkhof dieser Weg bereits vor vielen, vielen Jahren angetreten worden und kann inzwischen auf über 10 Jahre Erfahrungen zurückblicken. Aber auch die Arbeit in der Werkstatt hat sich in den fast 50 Jahren gewandelt. Waren es wirklich zunächst Beschäftigungsangebote und Betreuungsangebote, so hat sich die Werkstatt heute zu einem Partner der heimischen Wirtschaft entwickelt und ist mit etwa 40 Firmen aus der näheren und weiteren Umge- 17 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN “Bildung, Arbeit, Rehabilitation” bung ständig in Geschäftskontakt. Die Firmen lasMenschen und Einrichtungen, auch außerhalb der sen Aufträge in der Werkstatt fertigen oder kaufen Werkstatt, täglich gelebte Praxis darstellt. Zusätzsich Dienstleistungen in der Werkstatt ein. Eine lich zu diesen Erwachsenenbildungsangeboten im Partnerschaft auf Augenhöhe, wie viele GeschäftsBereich von beruflicher oder persönlicher Weiterbilpartner uns immer wieder berichten. Gründe hierdung finden eine Reihe von Kursen im Bereich für sind nicht nur die sozialen Aspekte, dass kreativer Angebote und Sport statt. Ob nun unsere Menschen mit Behinderungen eine Tätigkeit ausFußballmannschaften in Cuxhaven und Hemmoor, führen können, sondern eben auch der Umstand, die regelmäßig trainieren und an Wettkämpfen teildass die Werkstatt flexibel, verlässlich und mit nehmen, ob die Schwimmgruppen, die vom Leieiner hohen Qualität als Partner zur Verfügung stungsschwimmen bis hin zum therapeutischen steht. Auch das ist sicherlich unter Inklusion zu Baden organisiert sind. Unsere vielen Musikkurse, verstehen, dass wo gemeinsam Die Firmen lassen Aufträge in der Werkstatt die Menschen musiziert, gemit Behinderun- fertigen oder kaufen sich Dienstleistungen in sungen und gen in der Werk- der Werkstatt ein. Rhythmusgefühl statt in der Lage vermittelt wird, sind, qualitativ sowie unsere hochwertige Arvielen Kunstbeiten zu verkurse über richten, die Aquarellmalen wichtiger Bebis hin zum standteil unseres Steinmetzkurs, täglichen Wirtsind ebenfalls schafts- und WaAngebote, die renkreislaufes überwiegend sind. Aber Werkvon externen statt ist eben Anbietern zur auch mehr als Verfügung geArbeit. Parallel stellt werden zur Arbeit findet und anderen inzwischen ein Menschen mit umfangreiches Behinderungen Fort- und Weiteran Kursen teilbildungsprogramm statt. In Kursen, angefangen nehmen. Hier sei nur beispielhaft genannt die Muvom Erlernen einfacher Zahlenbegriffe, bis hin zu sikschule an der Oste oder die Femic in Cuxhaven. Computerkursen, Führerschein oder Kursen im Seit 2009 gibt es nun ein weiteres neues Angebot Rahmen von Allgemeinbildung, wie Lesen, Schreiin der Werkstatt: Arbeitsangebote an der Schnittben, Rechnen, Ernährungslehre etc., finden regen stelle zum ersten Arbeitsmarkt. Als erstes konnte Zuspruch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeihier im Herbst 2009 ein CAP-Markt in Groden eröfftern und führen zu einer kontinuierlichen Weiterbil- net werden. Hier arbeiten Menschen mit Behindedung und Weiterentwicklung der Persönlichkeit rungen ganz regulär im Einzelhandel und müssen jedes einzelnen Menschen mit Behinderung. Diese sich dort unter Bedingungen des ersten ArbeitsAngebote werden oftmals in Kooperation mit Bilmarktes täglich beweisen. Hier ist der Schutzraum dungsträgern, wie der Volkshochschule Cuxhaven Werkstatt nur noch im Hintergrund vorhanden. Ein und der Volkshochschule Land Hadeln, angeboten, weiteres Angebot, was in diese Richtung zielt, ist die die Werkstatt ebenfalls seit Jahrzehnten mit das Café „KuBi“ in der Wernerstraße in Cuxhaven. diesen Kursen begleiten. Inzwischen sind neue Auch hier wird ein ganz regulärer Betrieb geführt Partner hinzugekommen, wie die ländliche Erwach- mit Menschen mit Behinderungen, in dem die senenbildung, Kunstateliers etc. Auch dieser UmWerkstatt nur noch im Hintergrund spürbar ist. stand ist ein deutliches Zeichen, dass Werkstatt Auch dies ist eine Entwicklung hin zur Schaffung nicht irgendwo eine isolierte Sondereinrichtung ist, inklusiver Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinsondern auch hier Teil eines sozialen Netzwerkes derungen in ihrer Region in ihrem täglichen Leist und einen Austausch, eine Kommunikation mit bensumfeld. Ein ganz normaler Arbeitsplatz und 18 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN “Bildung, Arbeit, Rehabilitation” nicht das Arbeiten in einer Sondereinrichtung. In und dies wollen wir ganz aktiv begleiten. Auch zubeiden Fällen streben wir an, diese Einrichtungen künftig werden die Menschen mit Behinderungen in Integrationsbetriebe umzuwandeln. im Mittelpunkt unseres Denkens und Handelns steDennoch benötigen viele Menschen mit Behindehen. Wir begrüßen ausdrücklich das UNO-Übereinrungen den Schonraum Werkstatt dauerhaft, um kommen über die Rechte von Menschen mit sich täglich, für sich gesehen, in Arbeit zu erproBehinderungen. Das UNO-Übereinkommen wurde ben und zu beweisen. Arbeit als Bestandteil des von der Bundesregierung am 30. März 2007 untertäglichen Lebens ist ein unverzichtbarer Wert für zeichnet und 2 Jahre später vom Bundestag ratifijeden Menschen, unabhängig ob mit oder ohne ziert. Gemeinsam mit zahlreichen anderen UNO Behinderung. Dies wird auch zukünftig die Aufgabe und EU-Menschenrechtskonventionen geht es weit der Werkstatt über das Grundbleiben, Mengesetz der Bunschen auf ihrem desrepublik und Weg ins Arbeitsden Deutschen leben zu begleiSozialgesetzbüten. Auch wenn chern hinaus. öffentlich immer Aus dem UNOwieder die WerkÜbereinkommen statt als Ort zum entstehen nicht Arbeiten in Frage nur dem Staat gestellt wird, ist und der sozialen meine ÜberzeuGemeinschaft, gung, dass das sondern auch Modell Werkstatt uns als Werkfür behinderte stattträger vielMenschen ein Erfältige folgsmodell in Aufgaben.Wir der Geschichte sehen darin under Entwicklung sere Pflicht, der Behinderten- Arbeit als Bestandteil des täglichen Lebens ist diese Aufgaben ein unverzichtbarer Wert für jeden Menschen... zu erfüllen. arbeit in Deutschland darFür uns wird das stellt, und Erfolgsmodelle sollte man möglichst UNO-Übereinkommen über die Rechte von Mennicht auf dem Altar von Politik oder Finanzen opschen mit Behinderungen zukünftig maßgebliches fern, sondern hier geht es auch zukünftig um die Leitmotiv sein für unser tägliches Tun und HanMenschen mit Behinderungen, um ihnen auch zudeln. Damit ist das UNO-Übereinkommen über die künftig ein adäquates Arbeitsangebot bereitstellen Rechte von Menschen mit Behinderungen auch der zu können. Maßstab, in welcher Qualität und mit welcher ZielWerkstätten haben sich entwickelt zu Kompetenzsetzung sich unsere Werkstatt im Rahmen der zentren für Arbeit und nicht zu SondereinrichtunWerkhof & Wohnstätten Lebenshilfe Cuxhaven gen, die Menschen aus der Gesellschaft gGmbH weiter entwickelt. ausgliedern mit ihren Strukturen. Werkstatt bietet Inklusion, denn Werkstatt ist Teil unseres ArbeitsWerner Ludwigs-Dalkner marktes. Mit den derzeit vorhandenen Arbeitsange- Geschäftsführer boten in Cuxhaven und Hemmoor bietet die Werkhof & Wohnstätten Lebenshilfe Cuxhaven gGmbH als Teil der Lebenshilfefamilie Cuxhavens tagtäglich einen wichtigen Beitrag zur Teilhabe für Menschen mit Behinderungen im Arbeitsleben und damit zur Inklusion von Menschen in unserer Gesellschaft. Aber es ist nicht die Zeit, sich jetzt auszuruhen und sich auf die Schulter zu klopfen. Auch zukünftig wird sich die Werkstatt weiter entwickeln 19 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN Wege zum Arbeitsmarkt Noch ein Jubiläum: Seit 10 Jahren besteht in der WWL ein Dienst, der eine systematische Vermittlung von behinderten Mitarbeitern auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zum Ziel hat. Damals - im Jahre 2001- beteiligte sich der Werkhof Lebenshilfe Cuxhaven an einem EU-geförderten Projekt namens Qualifizierungs- und Vermittlungsdienst (QVD). Insgesamt waren an diesem Projekt 40 niedersächsische Werkstätten beteiligt. In den Jahren 2001 bis 2007 wurden über den QVD ca. 100 verschiedene Maßnahmen vermittelt, vom 6-wöchigen Praktikum über einjährige Beschäftigungspraktika bis zu mehreren Festeinstellungen. Dabei verbrachten alleine in dieser Zeit die Mitarbeiter mit Behinderung ca. 100.000 Stunden auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Aber es ist nicht immer ganz einfach, den richtigen Arbeitgeber mit dem richtigen Mitarbeiter zusammenzubringen. Hier muss man den Arbeitgebern in unserer Region ein großes Kompliment aussprechen: In der Regel waren diese sehr schnell bereit, sich auf die Idee der Beschäftigung von Mitarbeitern des Werkhofes einzulassen. Der ideale Arbeitgeber sieht -aus Sicht des QVDso aus: Ein relativ kleiner, überschaubarer Betrieb mit ca. 5 – 20 Mitarbeitern. Dieser Betrieb wird sehr patriarchalisch von einem Leiter oder einer Leiterin geführt, die oder der sich nicht lange mit anderen absprechen muss. Sobald der Betrieb eine gewisse Größe überschreitet und es neben dem Geschäftsführer noch andere Entscheidungsträger (z.B Verwaltungsrat oder Betriebsrat) gibt, wird die Akquise von Praktikumsplätzen zwar nicht unmöglich, aber sehr viel komplizierter. Viel entscheidender ist hier allerdings der Mitarbeiter (und natürlich auch die Mitarbeiterin), denn der 20 muss bereit sein, sich den verschärften Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarktes zu stellen. Das bedeutet nicht nur mehr Arbeit bei längeren Arbeits- und kürzeren Pausenzeiten, sondern auch das Einstellen auf völlig neue Situationen. Und diese Situationen haben die Mitarbeiter der WWL zum überwiegenden Teil so gut gemeistert, dass sogar Arbeitgeber bei der zuständigen Fachkraft anriefen, sie möchten auch so einen tollen Praktikanten wie der Nachbarbetrieb haben! Ein zweites sehr wichtiges Standbein des QVD waren die Qualifizierungsmaßnahmen, die regelmäßig stattfanden und die Arbeit der Werkstatt stark verändert haben. Zum Beispiel wurde bis heute für jede Arbeitsgruppe mindesten ein Mitarbeiter als Sicherheitsbeauftragter ausgebildet. Gabelstaplerausbildungen: In fast allen Gruppen ist mindestens ein Mitarbeiter, der den Gabelstaplerschein hat und auch regelmäßig mit dem Gabelstapler arbeitet. Die Fahrdienste der Werkstatt werden heute fast ausschließlich von Mitarbeitern mit Behinderung erledigt, es werden immer noch regelmäßig Mitarbeiter zur Fahrschule geschickt, um später für die WWL Transporte zu übernehmen. Das „Büro für leichte Sprache“ wurde geschaffen. Dieses ist ein Übersetzungsbüro von schwierigen Texten in leichte Sprache mit der Besonderheit, dass die Werkstatt in Cuxhaven als Erste diese Tätigkeit auch mit Menschen mit Behinderung durchführte. 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN “Wege zum Arbeitsmarkt” Die Neuorganisation der begleitenden Maßnahmen geht auch zu großen Teilen auf das Konto des QVD, so wurden z.B. die ersten Hefte „begleitende Maßnahmen“ durch den QVD gestaltet. Die Liste ließe sich weiterführen… Viele Projekte wurden zunächst sehr skeptisch betrachtet, aber die Mitarbeiter haben auch hier gezeigt, was sie alles können, wenn man es ihnen auch zutraut und sie entsprechende qualifiziert! Seit 2008 gibt es das Projekt QVD nicht mehr, aber das folgende Projekt ist eigentlich eine natürliche Fortsetzung: FBI! Das hat natürlich nichts mit der amerikanischen Bundespolizei zu tun, sondern bedeutet „Fachkraft für berufliche Integration“ mit dem Aufgabengebiet der Vermittlung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt. Auch in Hemmoor wurde eine solche Stelle geschaffen. Weggefallen ist dabei allerdings das „Q“, welches für Qualifizierung steht, eine Aufgabe, die inzwischen in den Händen der Fachkraft für begleitende Maßnahmen liegt. Damit hat sich das Konzept der ambulanten Arbeit auf den ersten Blick geändert, nämlich von „erst qualifizieren, dann platzieren“ zu „Bei der Arbeit lernen“, auf den zweiten Blick ist dieses aber eine logische Weiterentwicklung des ersten Schrittes. Der Weg zum FBI ist einfach gehalten: Der Mitarbeiter meldet sich –entweder auf eine Stellenanzeige oder aus eigenem Antrieb- beim FBI. Dieses kann er direkt tun, oder aber über den Sozialdienst oder seinen Gruppenleiter. In einem ersten Gespräch wird über die Motivation und die Möglichkeiten des Mitarbeiters für eine Tätigkeit auf dem Arbeitsmarkt gesprochen, ein Lebenslauf und ein Fähigkeits- Anforderungsprofil wird erstellt. Danach versucht die FBI eine geeignete Praktikumsstelle zu finden und einen Vorstellungstermin zu vereinbaren. Meist klappt das auch ganz gut, so dass bald ein ca. 6-wöchiges Praktikum begonnen werden kann. Wenn alles gut läuft und der Mitarbeiter den Wunsch einer längeren Tätigkeit im Praktikumsbetrieb äußert, versucht die FBI einen „Außenarbeitsplatz“ daraus zu machen. Diese langfristig angelegte Beschäftigung im Betrieb ist für viele Mitarbeiter die z.Zt. höchstmögliche Form der Integration auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, ohne dabei die Sicherheit der WWL zu verlieren. Hier muss der Beschäftigungsgeber -anders als im Praktikum- aber Geld für die Leistung des Mitarbeiters an die WWL bezahlen. Dieses Entgelt erhält der Mitarbeiter als Arbeitsentgelt i.d.R. weitergelei- tet. Eine kleine Besonderheit haben die Cuxhavener Beschäftigungsverträge noch: Das Arbeitsentgelt steigt nämlich von Jahr zu Jahr, weil man davon ausgehen kann, dass der Mitarbeiter jedes Jahr auch erfahrener und vor allem leistungsfähiger wird. Ein neues Projekt in der ambulanten Arbeit in Cuxhaven ist der „ambulante Berufsbildungsbereich (BBB)“. Der Grundgedanke beim ambulanten BBB ist sehr einfach: Warum soll ein Mitarbeiter, der erkennbar die Fähigkeiten für eine begleitete Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt hat, nicht auch hier seinen Berufsbildungsbereich absolvieren? Selbstverständlich unter bestmöglicher Begleitung durch die FBI, aber eben nicht in den Räumen der Werkstatt. Das einzige, was in der Werkstatt stattfindet, ist die theoretische Schulung des Mitarbeiters, zum Beispiel jeden Dienstag im Schulungstag. Ein Beispiel: Das Aufgabengebiet von Kindertagesstätten wird immer weiter erweitert werden. Einerseits ist gar nicht mehr genügend gut ausgebildetes Personal zu bekommen, auf der anderen Seite müssen die Erzieherinnen aber immer wieder Tätigkeiten ausführen, für die sie eigentlich gar keine große Ausbildung benötigen. Und genau hier kommen unsere Mitarbeiter ins Spiel: Bei der morgendlichen Begrüßung, beim Schuhe an- und ausziehen, bei der Aufsicht beim Spielen, bei Ausflügen, beim Essen zubereiten und und und. Diese einfachen und wichtigen Aufgaben können die Mitarbeiter der WWL erledigen und genau diese Tätigkeiten sollen sie im ambulanten BBB erlernen! An diesem Beispiel kann man gut sehen, dass ein Einsatz der Mitarbeiter auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt am Ende drei Gewinner haben kann, nämlich den Betrieb, in dem der Mitarbeiter beschäftigt ist, die Werkstatt, die Menschen mit Behinderung einen sehr attraktiven Arbeitsplatz bieten kann, sowie in erster Linie der oder die Mitarbeiterin auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Arbeiten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ist nicht nur für behinderte Mitarbeiter ein Gewinn, sondern kann auch ein Gewinn für alle Beteiligten sein, denn: Der Mitarbeiter mit Behinderung im Betrieb ist nicht das Problem, sondern kann die Lösung für viele Probleme sein! Martin Fränzel 21 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN Wege zum Arbeitsmarkt Zusammenfassung in „Leichter Sprache“: Seit 10 Jahren vermittelt die WWL Mitarbeiter auf den allgemeinen Arbeitsmarkt. Wer an einer Tätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt Interesse hat, kann sich an den Fachdienst FBI wenden. Das ist für die Betriebsstätte Hemmoor Frau Mundt. Für die Betriebsstätte Cuxhaven ist Herr Fränzel zuständig. Der erste Schritt ist ein Praktikum. Dieses Praktikum dauert 6 Wochen. Danach kann eine lange Zeit der Beschäftigung vereinbart werden. Früher hieß dieser Dienst QVD. Qualifizierungs- und VermittlungsDienst Heute heißt der Dienst FBI Fachdienst für Berufliche Integration Seit 2001 sind ca. 100 Praktikanten vermittelt worden. Viele Mitarbeiter sind sehr lange im Betrieb. Neu ist der „ambulante Berufs-Bildungs-Bereich“ (BBB) Hier werden Mitarbeiter schon im BBB auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt eingesetzt. Die berufliche Bildung wird zum Beispiel in einer Kindertagesstätte durchgeführt. Wenn alles gut geht, sind alle zufrieden. 22 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN Herr Reiner Kisser berichtet: Herr Kisser arbeitet seit 1974 in der Werkstatt und lebt seit 1999 im Wohnheim Berensch. Erst war ich im Kindergarten, gleich nebenan vom Strichweg, in der Nähe, in einem roten Haus. Dann war ich in der Schule. 1974 bin ich im Strichweg angefangen, ich war in der Gruppe von Frau Schumachers Mann, der hat mir das Schwimmen im Wellenbad beigebracht. Dort habe ich ein Abzeichen bekommen (für Bauch- und Rückenschwimmen). In der Werkstatt haben wir Besen geschraubt, ich habe die Stange heruntergedrückt und Schrauben gedreht. Uwe Albrecht, Uwe Edenhofener, Uwe von Holten waren in der Gruppe. Ich war bei Frau Mohn in der Gruppe, auch bei Frau Jungclaus, da waren Gudrun Mordhorst und Thomas Schmidt. Bei Frau Große-Lordemann haben wir Krippen aufgestellt und ein Weihnachtsmärchen aufgeführt. Jemand hat uns Weihrauch geschenkt. Die Maria hat danke gesagt, ich habe den Josef gespielt, der hat gesagt: Danke dem hohen Herrn, es leuchtet euch des Kindlein Stern. In der Werkstatt haben wir auch unsere Konfirmation gefeiert. Herr Behne war der Geschäftsführer, den habe ich bei der Weihnachtsfeier kennen gelernt. Später kam Herr Wittmar, der ist nach Herrn Scherer gekommen. Bei dem war ich früher auch einmal in der Gruppe. In der Industriestraße war ich in der Schlosserei und in der Waschhalle, auch in der Holzwerkstatt und auch bei Gerd Rüdiger. Ebenso habe ich in der Fördergruppe mitgeholfen, die war ganz vorne am Eingang, jetzt bin ich bei Nicole Patruno. Ich wohne im Wohnheim Berensch. Nächstes Jahr werden wir in das neue Wohnheim ziehen, früher hat dort Kerstin Tröck gearbeitet, die hat aufgehört. Sylke Osterndorf ist da, ebenso Sonja Staats, Heidrun und Ute. Mein Zimmer gefällt mir ganz gut, ich habe ein neues Telefon in schwarz bekommen, damit kann ich meine Mutter, meine Schwester und meine Tante anrufen und wenn ich Geburtstag habe, kann man mich auch anrufen. Ich bin jetzt 52 Jahre alt. 23 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN 10 Jahre- „De Bookbinners“ Seit fast elf Jahren gibt es nun „De Bookbinners“: Am 1 April öffnete der Betrieb erstmals seine Pforten in der Neustraße 2. Anfangs waren wir insgesamt 8 Mitarbeiter auf einer Arbeitsfläche von 181 Quadratmetern. Im Laufe der Zeit stieg die Mitarbeiterzahl immer weiter an, so dass man sich bald nach größeren Räumlichkeiten umschauen musste. Gefunden wurde die größere Räumlichkeit, die zudem auch noch finanziell erschwinglich war, im City-Center Cuxhaven in der Segelckestraße 45-47. Hier standen uns nun insgesamt 400 Quadratmeter ebenerdige Arbeitsfläche zur Verfügung. Mittlerweile umfasste unsere Gruppe 24 Mitarbeiter. Mehr als 24 Mitarbeiter sollte unsere Gruppe laut eines Beschlusses auch nicht aufnehmen, da ansonsten eine erneute Vergrößerung der Räumlichkeiten notwendig werden würde. In dem neuen Betrieb haben wir einen Verkaufsraum mit einem Copy-Shop eingeführt, der von den Mitarbeitern komplett selbstständig geführt wird. Der Copy-Shop hat viele Kunden, darunter auch einige Stammkunden. Die Arbeiten im CopyShop sind in der Regel Kopien in schwarz-weiß oder bunt, es werden aber auch Ringbindungen, Klemmbindungen oder Laminierarbeiten angeboten und durchgeführt. Die Buchbinderei- und Druckereigruppe waren zu diesem Zeitpunkt getrennt. Im Jahr 2004 wurde Herr Rieger als Offset-Drucker eingestellt und übernahm die Nachfolge von Herrn Karthaus, der im selben Jahr in Rente ging. Im September 2006 stieß Herr Franke als Mediengestalter zu uns. Kurz darauf haben wir uns dann von Herrn Kunde getrennt. Herr Franke wurde von nun an unser Gruppenleiter. Im September 2007 fing Frau Güttler als Buchbinderin bei uns an. Seit Juni 2007 haben wir eine Digital-Druckmaschine, die bis zu A3-Plus drucken kann (XEROXDC 24 5000). Etwa zu diesem Zeitpunkt wurden bei uns auch die Gruppen ganz neu strukturiert: Die Gruppe der Druckerei wurde mit der Buchbinderei zu einer Gruppe zusammengesetzt, so dass der alte Druckereiraum zum Maschinenraum umfunktioniert werden konnte. Im Jahr 2008 waren etwa 9 Monate Herr Franke und Frau Güttler unsere Hauptansprechpartner, weil Herr Rieger eine Weiterbildung in Hamburg absolvierte. Zu diesem Zeitpunkt war auch das Büro vom Sozialen Dienst nicht besetzt, weil Frau Dorawa erkrankte. Glücklicherweise konnte dieses durch Herrn Gunia im Januar des letzten Jahres wieder besetzt werden. Herr Franke bedient die Digital-Druckmaschine als gelernter Mediengestalter: Flyer, Broschüren, Logos etc. werden hier erstellt. Herr Rieger bedient die Offset-Druckmaschine als gelernter Offset-Drucker. Der Buchbinderbereich wird von Frau Güttler geführt. Hier werden Bücher restauriert und hergestellt, Klemmbretter angefertigt etc… Eure Bookbinners Thomas Klusmann und Daniel Möhlmann 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN Fast 25 Jahre Berufsschulunterricht durch die BBS Cuxhaven BBS unterstützt die Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Cuxhaven und Hemmoor Seit Anfang August 1986 erhielten die SchülerInnen des Berufsbildungsbereiches der Werkstatt für Menschen mit Behinderung Berufsschulunterricht in den Berufsbildenden Schulen Cuxhaven. Schnell kristallisierte sich heraus, dass der Unterricht in einer so großen Schule mit fast 3000 SchülerInnen für den Personenkreis der Menschen mit Behinderung problematisch war. Der Unterricht wurde kurzfristig in die Werkstatt für Menschen mit Behinderung verlegt, die für die SchülerInnen eine vertraute Umgebung war. Bis zu seiner Pensionierung 1998 wurde der Unterricht von OStR Friedebert Seeger durchgeführt. Seeger hatte durch seine offene, herzliche und kompetente Vorgehensweise sehr guten Kontakt zu den SchülerInnen und Gruppenleiterinnen. Neben der Unterrichtung im allgemein bildenden Bereich fanden auch räumliche Unterrichtsverlagerungen statt. Eine besonders vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Gruppenleiterin Marita Rutsch, die teilweise sehr kurzfristig Ausflüge in die nähere Umgebung organisierte, sei hier noch zu erwähnen. Ab August 1998 wurde das Unterrichtskontingent gesplittet, die eine Hälfte übernahm Rolf Flessau, die andere Rainer Boeth von den BBS Cuxhaven. Bis zum Jahre 2000 unterrichteten Flessau und Boeth in der Werkstatt in Cuxhaven. Mit der Eröffnung der Zweigstelle Hemmoor wechselte Rolf Flessau dorthin. Der Berufsschulunterricht findet einmal in der Woche mit jeweils 6 Stunden in der Werkstatt in Cuxhaven und Hemmoor statt. In Hemmoor hat sich, durch einen kontinuierlichen Informationsaustausch über den jeweiligen Leistungsstand der SchülerInnen, ein sehr vertrauensvolles Verhältnis zwischen der Lehrkraft Rolf Flessau, den Gruppenleiterinnen Iwona Meyer, Stefanie Scheel und der Leiterin des Sozialen Dienstes Michaela Dettmer entwickelt, eine unabdingbare Voraussetzung, um die SchülerInnen optimal zu fördern. Neben der Förderung im Bereich der sogenannten Kulturtechniken, also Lesen, Schreiben, Rechnen, werden auch aktuelle Ereignisse besprochen. Im Bereich Politik wurden Übungswahlen durchgeführt, eine sehr gute Vorübung für die Werkstattratswahlen, die in regelmäßigen Abständen absolviert werden. Im Schulungsraum in Hemmoor stehen 3 Computer zur Verfügung, die es möglich machen, mit computerunterstützten Programmen zu arbeiten. Einige SchülerInnen konnten durch ein entsprechendes Computerprogramm ihren passiven Wortschatz (mehr verstehen als selbst sprechen) wesentlich erweitern. Eine Vielzahl von Tagesbildungsfahrten wurden von Rolf Flessau und Iwona Meyer organisiert und durchgeführt. Z. B. Fahrten nach Bremervörde „Welt der Sinne“, Hamburg „Besichtigung des Flughafens“, Bremerhaven „Schifffahrtsmuseum“, Nordholz „Aeronauticum“, Balje „Natureum”, Weihnachtsmärkte in Stade und Cuxhaven. Exemplarisch wird im Folgenden ein Unterrichtstag aus der Zweigstelle Hemmoor dargestellt. Vor Unterrichtsbeginn informiert sich die Lehrkraft bei den Gruppenleiterinnen über Besonderheiten 25 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN “25 Jahre Berufsschulunterricht” der SchülerInnen in der vergangenen Woche. Der Unterricht beginnt mit einer Morgenrunde. Die SchülerInnen berichten über ihre Tätigkeiten der zurückliegenden Woche. Auch persönliche Probleme werden angesprochen und gemeinsam nach Lösungen gesucht. Ab ca. 09.00 Uhr bekommen die SchülerInnen ihrem jeweiligen Bildungsstand entsprechend (Binnendifferenzierung) Aufgaben. Nach der Frühstückspause, die gemeinsam mit den Mitarbeiten aus dem Arbeitsbereich eingenommen wird, erfolgt der Unterricht mit wechselnden Aufgaben der SchülerInnen. Um 11.30 Uhr wird gemeinsam mit der Lehrkraft Mittaggegessen (Verfestigung und Verfeinerung der Esskultur). Nach dem Essen wird der Unterricht bis ca. 12.50 Uhr fortgesetzt. Dann informiert die Lehrkraft die Gruppenleiterinnen über den Unterrichtsverlauf und über eventuelle Besonderheiten. Um 13.00Uhr ist Unterrichtsende. Rolf Flessau (Diplom-Pädagoge, Diplom-Sozialpädagoge) 26 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN 10 Jahre Betriebsstätte Hemmoor Am 1. Februar 2000 wurde in Hemmoor eine neue Betriebsstätte der Werkhof und Wohnstätten Lebenshilfe Cuxhaven eröffnet. Vorher hatten Werkstatt-Mitarbeiter, die in der Region Hemmoor leben, oft einen sehr langen Arbeitsweg. So nahmen zuerst 29 Mitarbeiter, die aus der Betriebsstätte Cuxhaven oder aus den Schwinge Werkstätten Stade zu uns gewechselt sind, das neue Angebot erfreut an. Am ersten Tag waren wir „Neuen“ wahrscheinlich alle ziemlich aufgeregt. Um uns gut einzuleben, haben wir den 1. Tag mit einem kleinen Frühstücksempfang gestartet. Zu Beginn gab es in Hemmoor drei Arbeitsgruppen im Bereich Verpackung/Montage. Nach einem halben Jahr wurde dann auch in Hemmoor eine Gruppe für Mitarbeiter im Berufsbildungsbereich eröffnet. 2002 haben wir dann die Gartengruppe eröffnet. Mit diesem Angebot sollte vor allem Menschen mit seelischer Behinderung ein neues Angebot in der Region eröffnet werden. In weiteren Schritten kamen dann die Bereiche Metall, Hauswirtschaft, Dienstleistung sowie eine Arbeitsgruppe für Mitarbeiter mit hohem Unterstützungsbedarf dazu. Seit 2 Jahren gibt es nun das Angebot des ambulanten Berufsbildungsbereichs und die Möglichkeit, auf einem Außenarbeitsplatz begleitet zu werden. Heute fallen wir ehemaligen „Neuen“ unseren nun neuen Kollegen sicherlich oftmals mit den Geschichten von „Damals“ ganz schön auf die Nerven. Mit vielen Grüßen, Nils von Kroge und Michaela Dettmer 10 Jahre später hat sich vieles geändert. Inzwischen arbeiten in Hemmoor 120 Mitarbeiter und natürlich auch deutlich mehr Personal als damals. Von der damals kleinen, sehr persönlichen und kollegialen Einrichtung sind wir zu einem recht großen „Industrie“betrieb mit deutlich mehr formalisierten Abläufen geworden. Durch die Steigerung der Produktion, die sicher für viele Mitarbeiter sehr sinnvoll und wichtig ist, fällt es zunehmend schwer, auch den Menschen mit hohem Hilfebedarf gerecht zu bleiben. 27 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN Künstler im Werkhof Hemmoor „Jeder Mensch ist ein Künstler...“Der Konzeptkünstler Josef Beuys prägte 1967 im Rahmen seiner politischen Aktivitäten diesen Satz. Seine Theorie der „Sozialen Plastik“ besagt unter anderem, dass jeder Mensch durch kreatives Handeln zum Wohle der Gemeinschaft beitragen kann... In meiner 10jährigen Lehrtätigkeit im Rahmen der arbeitsbegleitenden Angebote der Werkstatt ( WWL Cuxhaven, Betriebsstätte Hemmoor) für behinderte Mitarbeiter konnte ich so manches künstlerische Talent entdecken und fördern. Oft war es Neugier oder die Lust auf etwas Neues für die Mitarbeiter, sich im Kurs anzumelden. Die positive Überraschung gab es dann auf beiden Seiten, nicht nur für die Teilnehmer. Mein Konzept ist, jeden Menschen individuell zu beraten und zu inspirieren. In einigen Fällen, da wo es nötig ist, auch zu assistieren. Ein Streifzug durch die Kunstgeschichte hat auch schon so manchen „Picasso“ Monet oder Miro`“ auf dem Papier entstehen lassen, genauso wunderbare Interpretationen großer Werke. Die Vielfalt der Möglichkeiten konnte im April/ Mai 28 2007 erstmals in der öffentlichen Ausstellung LeKuH (Lebenskunst Hemmoor) im Hemmoorer Rathaus bestaunt werden. Zusammen mit meinem Mann, dem Bildhauer und Kunsttherapeuten / -pädagogen Michael Bungard (www.kunstwerkgruen.de) und mit Unterstützung der Sozialpädagogin Michaela Dettmer ( WWL / Betriebsstätte Hemmoor) wurden ausgesuchte Werke aus den Kursen Freies Malen und Bildhauerei in Sandstein gehängt und gestellt. Es entstand ein Gesamtkunstwerk, eine Gemeinschaftsarbeit, indem aus vielen kleinformatigen Bildern von uns ein neues Großes gestaltet wurde; und die Skulpturen durch den Sockelbau mit Grassoden eine andere Wertung erhielten. Die Ausstellung wurde gut besucht, und nicht nur einmal gab es erstaunte Kommentare, wie: „...so 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN etwas wird auch in einer Behindertenwerkstatt gemacht!“ oder: „...Toll, was die alles können.“ So manches Vorurteil wurde durch dieses regional gut platzierte „ Nach-Außen-Gehen“ revidiert. Alle, die bei der Ausstellungseröffnung anwesend waren, werden nie die stolzen Gesichter der ausstellenden „Künstler“ vergessen. Künstlerisch mit Menschen zu arbeiten ist pädagogisch, in vielen Fällen therapeutisch und macht trotzdem meistens allen Beteiligten Spaß. Talente, die im Verborgenen geschlummert haben, werden entdeckt, der Erfolg beim Malen oder Bildhauern stärkt das Selbstbewusstsein und die motorischen Fähigkeiten. Oftmals löst das künstlerische Schaffen Spannungen und ruft starke , vielleicht längst vergessene Empfindungen hervor. Für einige ist es auch endlich eine Möglichkeit, ihre einzigartige Persönlichkeit nonverbal auszudrücken. Ich bin froh und dankbar, bei der WWL Cuxhaven tätig sein zu können, und gratuliere auf diesem Weg zum 50jährigen Bestehen. Michael Bungard, ebenfalls Diplom-Kunsttherapeut/-pädagoge und Bildender Künstler, schließt sich an! Ich freue mich, in diesem Jahr zum fünften Mal mit Mitarbeitern des Werkhofs in einem SteinbildhauerWorkshop zusammenzuarbeiten. Hier unterstütze ich darin, eine ungewohnte Aufgabe mit Höhen und Tiefen durchzuhalten. Denn mit dem harten Material Sandstein umzugehen, erfordert Mut, wenn man sich vorher Gedanken darüber gemacht hat. Bis zum handgreiflichen Ergebnis erfährt jeder eine Menge über die jeweils passende Technik und Entstehen von Skulpturen. Jetzt auch wieder im KunstWerkGrün, einem Garten in Oberndorf, der mit seiner besonderen Atmosphäre Abstand ermöglicht zu den jeweils normalen Lebensumständen. Hier kann man zur Ruhe kommen, auftanken und Neues erleben. Angela Bungard Diplom-Kunsttherapeutin/-pädagogin 29 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN Frank Althoff berichtet: Herr Althoff arbeitet seit Juni 1976 in der Werkstatt, war auch in den 60er Jahren bereits im Sonderkindergarten der Lebenshilfe Cuxhaven. Seit dem Frühjahr 1989 lebt er im Wohnheim Hamburg-AmerikaStraße. In der alten Werkstatt am Deich habe ich in der Gruppe von Frau Biermann gearbeitet und wir haben Raketen und Teufel beklebt. Danach war ich in der Gruppe von Herrn Helmut Schumacher, da haben wir die Lebenshilfe-Tafel mit Farbe bemalt. Danach habe ich Herrn Gerd-Rüdiger Ipsen kennen gelernt. Bei ihm haben wir Bautex-Teile zusammengesetzt. Uwe Albrecht ist schon lange tot, ebenso auch Annegret Oeser, Manfred Thube und Uwe Edenhofner. Frau Schumacher hat Lampen zusammengebaut. Viele Gruppen haben daran gearbeitet. Eine andere Gruppenleiterin hieß Frau Mohn, eine weitere Frau Jungclaus. Herr Lück war der Hausmeister und Herr Müller war der Werkstattleiter. Der Geschäftsführer war Herr Meyer, der hat immer so viel geraucht. Danach ist Herr Behne gekommen. Herrn Lohmeyer habe ich nicht mehr kennen gelernt. Bei Rainer Knippenberg war ich im Trainingsbereich, mit Rainer und dem Zivi Ralf bin ich auf Freizeit in Bad Bederkesa gewesen. Früher haben wir viele Freizeiten gemacht. Bei Gerd Rüdiger-Ipsen war ein Zivi, der hieß Markus Fliegel. Martina Hunke war später meine Gruppenleiterin, auch Sabine Schulz, später ist Ernst Wienholtz dazu gekommen, auch Margot Schwarz und Wienke Pauls-Johanns. Da habe ich Besenstiele gemacht. Die Gruppe wurde dann auch umgebaut. Jetzt bin ich in der Holzwerkstatt bei Rainer Knippenberg und Heinz Lührs, es macht dort viel Spaß und ich verdiene mein Geld dort. 30 Ich wohne im Wohnheim Hamburg-Amerika-Str. 13, dort wohnen u. a. Ute Holdt, Ingo Buck, Ulrike Hoffer, Wolfgang (mein Freund) und ich – wir wohnen alle unten. Oben wohnen Thomas Engelhardt, Gudrun Junge und Britta Hans, früher war dort Rolf Veit. Thomas Schmidt und Jürgen Miertschke wohnen ganz unten. Angestellte waren Wolfgang Unruh, der ist jetzt in Rente gegangen, Anke, Dagmar und Alexandra, Daniel Neckien. Rolf Leiker hat Schluss gemacht. Im Wohnheim Berensch hat früher Frau Eschweiler gearbeitet, Frau Böhm, Frau Mangels, Frau Walker und Frau Osterndorff. Der Sohn von Frau Eschweiler heißt auch Frank. 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN Interview mit Gerd Rüdiger-Ipsen Gerd Rüdiger-Ipsen war von September 1982 – März 2010 Gruppenleiter (heute Fachkraft für Arbeits-und Berufsförderung) der WWL Cuxhaven gGmbH. Einen Rückblick auf seine 28 - jährige Tätigkeit soll dieses Gespräch mit unserem Kollegen sein. Den Dialog mit Gerd haben Rainer Lang, Ernst Wienholtz und Marita Rutsch geführt. Geplant war ein Interview, jedoch wer Gerd-Rüdiger Ipsen kennt, kann sich vorstellen, wie schwierig dieses Unterfangen ist. Nach der ersten Frage, wie Gerd seinerzeit zur Lebenshilfe gekommen ist, fing er an zu erzählen und wir waren mittendrin, in einem umfassenden Rückblick auf die langjährige Tätigkeit unseres Kollegen. „Nachdem ich meine Ausbildung zum Waldorferzieher abgeschlossen hatte, wollte ich natürlich in dem Beruf auch arbeiten. Dazu war es für mich erforderlich, nach Süddeutschland zu gehen. In der Nähe von Cuxhaven gab es zur der Zeit noch keine Waldorf- Einrichtung. Durch einen widrigen Umstand hat es mich aber -ohne dass ich je in Süddeutschland tätig sein konnte- wieder in meine norddeutsche Heimat verschlagen. Zurück in Cuxhaven ergab es sich für mich, dass ich auf meinem ersten erlernten Beruf, den des Fliesenlegers, zurückgreifen konnte. Der Bauboom in den 70/80er Jahren gab mir da ein umfassendes Betätigungsfeld. In meinem Freundeskreis befand sich unter anderem Helga Klenck. Helga sprach mich eines Tages an und fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, für einige Zeit bei der Lebenshilfe Cuxhaven zu arbeiten, und zwar im Werkstattbereich. Herr Schumacher fiel für einige Wochen aus und dafür sollte eine Vertretung eingestellt werden. Zu der Zeit war Herr Meyer Geschäftsführer. Die Einstellung verlief ziemlich unkompliziert, ein kurzes Gespräch mit dem Geschäftsführer reichte aus und ich übernahm eine Vertretung von 6 Wochen für Herrn Schumacher. Nach den 6 Wochen wurde ich gefragt, ob ich evtl. noch länger bleiben würde. Natürlich wollte ich, es hat mir ja sehr viel Spaß gemacht und es war eine Tätigkeit, in der ich meine neu gewonnenen pädagogischen Kenntnisse einbringen konnte. Allerdings wusste ich damals noch nicht, dass ich bis zum Rentenalter bei der Lebenshilfe Cuxhaven beschäftigt sein würde. Das war so von mir erst einmal nicht geplant! Die Werkstatt befand sich in Cuxhaven am Strichweg. Für mich war die Beschäftigung bei der Lebenshilfe erst einmal Neuland. Schon allein die Pausenzeit war enorm: Es gab für Mitarbeiter und Personal ½ Stunde Frühstückszeit, 1 Stunde Mittagspause, ½ Stunde Kaffeepause. Die Mittagspause wurde gern mal - bei schönem Wetter - auf dem nahe gelegen Deich verbracht. Die Kosten für den tägl. Frühstückskaffee und Tee wurden vom Arbeitgeber getragen. Zum Stammpersonal der Werkstatt gehörten zu der Zeit: Ludwig Schröder, der leider nicht mehr unter uns ist, Winfried Scherer, Harald Lück, Ingeborg Biermann, Helga Klenck, Irmgard Schumacher. Später kam noch Linde Raschke dazu. Auch arbeiteten wir mit einigen Kolleginnen des Sonderkindergartens zusammen, der sich bis 1984 auf dem gleichen Gelände befand. Unter anderem waren im Kindergartenbereich zu der Zeit Frau Große-Lorde- 31 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN “Interview mit Gerd Rüdiger-Ipsen” mann, Andrea Niehaus und Gisela Heitmann tätig, Fahrer bei der LH Cuxhaven war seinerzeit Henry Stoldt. Henry war eine schillernde Figur, beliebt beim Personal und den Mitarbeitern, auch sehr bekannt in der Stadt. Der Fahrdienst wurde von der Firma Hoffer wahrgenommen. Die Fahrt ins Wohnheim Berensch regelte der damalige Hausmeister Harald Lück mit dem hauseigenen VW-Bus. Für das zu der Zeit einzige Wohnheim der Lebenshilfe war eine Wohnheimleitung angestellt. Diese Leitungsfunktion hatte Frau Kaiser – Eschweiler inne. Sehr viel Arbeit für unsere Mitarbeiter war zu der Zeit nicht vorhanden. Gut erinnern kann ich mich daran, dass Teerschrubber hergestellt und die Hölzer in Jutesäcke verpackt wurden. Die Herstellung der Kugelbaken begann schon in den frühen 80er Jahren, ein Produkt, das heute noch auf dem Markt ist. Beliebt waren auch die Holz-/ Gartenbänke, die in Eigenproduktion der Tischler hergestellt wurden. Später kamen diverse Montagearbeiten der Firma Bautext hinzu, ebenso das Zusammenbauen von Lampen für die Fa Brillant oder Hähnchentränken für die Fa. Lohmann. Nachmittags konnte häufig Verkaufsware für den alljährlich stattfindenden Weihnachtsbasar hergestellt werden, (Tabletts aus Peddigrohr, Handarbeiten), gelesen oder einfach nur relaxt, wie man heute in Neudeutsch sagen würde. Fast jeden Tag ging eine Gruppe zum Schwimmen, ebenso begleiteten die Gruppenleiter die Mitarbeiter zum Kegeln und Reiten. Jährlich fuhr jede Gruppe auf eine Freizeitmaßnahme, die in der Regel eine Woche dauerte. Die Berufsbekleidung der Männer waren blaue Kittel, die Frauen trugen häufig Schürzen. Gerd, nach einer so langen Betriebszugehörigkeit, kann man ja ein Fazit ziehen. Was hat sich deiner Meinung nach grundlegend verändert, und wie bist du und das restliche Personal damit umgegangen? Mir hat es immer Spaß gemacht, an Veränderungen mitzuwirken. Und verändert wurde einiges. Die Mitarbeiter waren anfangs so was wie „unsere Kinder“. Die jüngeren Kollegen begannen sie zu siezen, bzw. man duzte sich gegenseitig. Dies war der Beginn einer voranschreitenden Entwicklung, die Mitarbeiter so erwachsen wie möglich anzunehmen, sie mehr zu beteiligen und ernst zu nehmen. Natürlich hat sich die Pädagogik verändert. Vieles wurde moderner gestaltet, Ich erinnere mich gerne an die Arbeit im Strichweg. Es herrschte dort eine sehr angenehme Atmosphäre untereinander. Das Betriebsklima war für beide Seiten, Mitarbeiter/innen und Personal hervorragend! Burn - Out Symptome wie sie heute zum alltäglichen gehören, 32 kannte man damals nicht. Niemand war wirklich überfordert, es gab kaum Produktionsdruck und Dokumentations- und Verwaltungsaufgaben waren nebensächlich. Das einzige, was damals regelmäßig dokumentiert werden musste, war die Anwesenheitsliste. Für den einzelnen Menschen hatte das Personal sehr viel mehr Zeit. Wir kannten uns alle seit vielen Jahren, das Personal war eine überschaubare Gruppe. Betriebsausflüge gehörten dazu und jede/r hat gerne teilgenommen. Solidarität, Hilfsbereitschaft und Zusammenarbeit waren keine Fremdworte. Nach einiger Zeit musste dann die Werkstatt erweitert werden. Der Umzug vom Strichweg in die Neue Industriestraße war schon ein ziemlicher Einschnitt. Dort hatten wir bis dahin nur im jetzigen Altbau unsere Werkstatt gehabt. Durch den Umzug vom Altbau wurde alles größer, weitläufiger, heller und schöner. Das erste, was beim Geschäftsführerwechsel von Herrn Meyer zu Herrn Behne geändert wurde, war die Reduzierung der Pausenzeiten. Und den Kaffee musste nun jede/r selbst zahlen. Nach anfänglichem, innerem Protest, hatte man sich auch hieran gewöhnt. Wie überall gab es aber auch in meinem Arbeitsleben Veränderungen, die ich nicht als positiv empfunden habe, die sich jedoch manchmal im Nachhinein als positiv dargestellt haben. In den letzten Jahren meiner Tätigkeit ist mir aufgefallen, dass das Verbundenheitsgefühl zwischen den Kollegen und auch zwischen Geschäftsführung und Personal einen anderen Stellenwert bekommen hat. Hier hat eher eine Entfremdung Einzug gehalten. Die Solidarität innerhalb des Personals ist leider geschrumpft. Arbeitsverdichtung, die teilweise durch mannigfache Dokumentationen sowie durch Produktionsdruck entstanden ist und auch der Druck, der vom Gesetzgeber auf die WfbM ausgeübt wird, ist zum überragenden Thema geworden. Mein Fazit: Ich bin sehr viele Jahre gern für die Lebenshilfe Cuxhaven tätig gewesen. Genauso gern konnte ich aber auch in den Ruhestand gehen. Die Zeit für mich war gekommen, mich aus dem Arbeitsleben zu verabschieden. Meine Priorität liegt jetzt darin, die Arbeitswelt eher wohlwollend von außen zu betrachten, weiterhin die Entwicklungen kritisch zu beobachten, allerdings mit Abstand zum aktiven Arbeitsleben. Gerd, wir danken dir für diesen informativen, vergnüglichen und gelungen Erinnerungsabend an deine Zeit bei der LH Cuxhaven. Rainer Lang, Ernst Wienholtz und Marita Rutsch 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN Retrospektive 50 Jahre Lebenshilfe 50 Jahre, die Lebenshilfe – das ist `ne lange Zeit 50 Jahre, die Lebenshilfe – zur Innovation war sie stets bereit… So, oder ähnlich könnte die 1. Strophe zum Jubiläumssong lauten, der seit dem 35. Bestehen als „Ohrwurm“ von meinen Musikgruppen aufgeführt wurde. Es war und ist für mich immer noch berührend zu sehen, dass „Musik machen“ ein nie abgeschlossener Prozess ist, vielmehr zeigen sich in der Stetigkeit überraschende Entwicklungen. „Musik machen“, ich komme gern auf dieses einfache Schlagwort zurück, mit dem vor fast 25 Jahren ein spannendes innovatives Projekt begann. Das war damals von seiner Größenordnung her in Niedersachsen einmalig! Musik mit all ihren Facetten berührt alle Menschen. Warum sollte dieses wunderbare Medium nicht auch behinderten Menschen zugänglich gemacht werden? Nach sorgfältigen fundierten Vorbereitungen seitens des damaligen Geschäftsführers Herrn Günther Behne und dem damaligen JMS-Schulleiter Burghard Schlagowski wurde es möglich, musikalisch-rhythmische Kurse seit dem 01.06.1986 im Werkhof der Lebenshilfe anzubieten. Dankenswerterweise konnten durch eine großzügige Spende der Stadtsparkasse Cuxhaven als Grundstock ein Orff–Instrumentarium sowie Rhythmusinstrumente angeschafft werden. Dieser sonderpädagogische Bereich steckte damals noch in der Jugendmusikschullandschaft in den Kinderschuhen. Das bedeutete für mich Ausbildungs- und Fortbildungskurse und viel Eigeninitiative: eine echte Herausforderung! Im Laufe der vielen Jahre haben mich immer wieder die Entwicklungsmöglichkeiten meiner Gruppen, aber auch die therapeutische Wirksamkeit der Musik fasziniert. Ich habe lange überlegt, wie ich so viele Jahre in einer Retrospektive zusammenfasse. Es ist sicher nicht möglich! Mögen Andere meine Arbeit beurteilen. Schlaglichtartig möchte ich auf einige Bereiche eingehen, die für die Komplexität des Projekts stehen. Musik hören und visuell wahrzunehmen ist eine Sache; selbst zu musizieren eine andere! Wegen der unterschiedlichen körperlichen und geistigen Behinderungen der Teilnehmer begriff ich sehr schnell, wie klein ich die Lernschritte halten musste. Deshalb bin ich sehr dankbar, in Herrn Rainer Lang einen kompetenten Ansprechpartner zu haben. Damit ein kontinuierliches Arbeiten möglich war, stand er bei der Zusammensetzung der Gruppen immer helfend zur Seite. An dieser Stelle möchte ich betonen, wie positiv, bereitwillig und effizient die Kollegen des WHL mitgeholfen haben. Ich weiß das bis heute sehr, sehr zu schätzen. Im Laufe der Zeit entwickelten sich in den 7 verschiedenen Gruppen Strukturen, denen ich Rechnung tragen musste. Bei den Fördergruppen waren nur kleinste sich wiederholende Lerneinheiten möglich. Dennoch konnte ich beobachten, wie viel Freude der Um- 33 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN “Retroperspektive” gang mit Klängen und Rhythmen bereitet. Mit einigen Gruppen haben wir uns Ziele gesteckt, die über das momentane Wohlbefinden hinausgehen: langfristige Projekte, die in Veranstaltungen münden. Die bereite Anmerkung ihrer Leistungen motiviert alle, sich weiteren Aufgaben zu stellen. Rückblickend muss ich sagen, dass seit des 1. kleinen Musiktheaterstückes „Swimmy“ Ende 1986 der integrative Aspekt im Brennpunkt meiner Arbeit steht. Einige Mitarbeiter haben sich im Laufe der Zeit als tolle Leistungsträger entpuppt. Dementsprechend habe ich sie gefordert und gefördert, wodurch sie sehr motiviert wurden, ihre an sich selbst gesteckten Ziele zu erreichen. Der Durchbruch kam am 10.07.1990 mit einem Beitrag im Rahmen der Veranstaltung „Junge Talente“ in Zusammenarbeit mit der Jugendmusikschule Cuxhaven und der Ballettschule Hirschfelder in der Kugelbakehalle. Laut CN vom 12.07.1990 war „donnernder Applaus für die perfekte Darbietung die Belohnung“! Musikalische Beiträge zu Veranstaltungen zu verschiedenen Anlässen gehörten seitdem zum Selbstverständnis der JMS und der Lebenshilfe Cuxhaven. Oktober 2001 wurde das Netz zwischen JMS und der LH durch die Gründung des gemischten Ensembles noch enger geknüpft. Schüler meiner Gitarrenklasse und Instrumentalspieler der LH verband sich zu einer hochmotivierten Gruppe. Durch gemeinsames Musizieren ist es uns gelungen, den gegenseitigen Respekt zu fördern und Barrieren abzubauen. Absoluter Höhepunkt war die Teilnahme und der Gewinn eines 1. Preises im Ensemblewettbewerb bei „Jugend musiziert“ 2002. Daraufhin folgte eine Einladung zum Parlamentarischen Abend in Hannover. Vor dem niedersächsischen Ministerpräsidenten zu spielen war für uns alle eine hochgradige technische und emotionale Herausforderung, die aber mit Bravour gemeistert und mit „standing ovations“ belohnt wurde. Das darf ich mit großer Freude und einem gewissen Stolz über die erbrachten Leistungen zum Ausdruck bringen. Doch definiert sich meine Arbeit mit behinderten Menschen nicht allein über die oben genannten Höhepunkte. Im Unterricht werden Wahrnehmungsfähigkeiten, Lernbereitschaft, Ausdrucksfähigkeit, Kreativität, Phantasie, Körpergefühl und Konzentration gefördert. Trotzdem mögen diese Höhenpunkte ein Ausdruck dafür sein, welche Leistungen möglich sind. 34 Das zeigen die vielen Veranstaltungen seit 1986. Ich möchte sie hier einmal auflisten, um das breite Spektrum aufzuzeigen. 1986 – kleines Musiktheater „Swimmy“ - Sommerfeste - Div. Veranstaltungen z.B. „Tage der offenen Türen“ - Div. Workshops in der Aula der JMS Cuxhaven 1990 – „Junge Talente“ - div. Kurparkfeste der LH - in Altenheimen, in AOK 2001 – Gründung „Gemischtes Ensemble“ - bei Musikschulkonzerten 2002 – Ensemblewettbewerb „Jugend musiziert“ 1. Preis - Parlamentarischer Abend in Hannover 2005 – Musical „Total normal“ Aula JMS Cuxhaven 2007 – CD-Projekt mit Marcus Funke (Rollstuhlfahrer) u. Schülerinnen meiner Gitarrenklasse 2009 – Rathauskonzert vor isländischer Delegation - Beiträge zu den Protesttagen der Behindertengleichstellung So, das mag nun genug sein, denn dies ist nur ein Teilbereich meiner Arbeit. Durch das ständig wachsende Instrumentarium, gespeist durch Spenden oder Leihgaben der Musikschule, konnte ich auch die Angebotspalette vergrößern. Wurde anfänglich in jeder Hinsicht Musik von Hand gemacht, so gebrauchen wir heute verstärkt auch technische Medien: elektronischer Background wie CD´s, Keyboard, Bassverstärker etc. Sei es durch den Druck der Zeit, oder dass wir miteinander älter werden: die Hinwendung zu sanften, therapierenden Klängen ist heute ein Bedürfnis geworden. So nimmt es nicht Wunder, dass beständige Begleitmaßnahmen in Kurse umgewandelt werden: von Kaleidoskop, Bongo-Club, Band, Instrumentenwerkstatt bis hin zur Konfliktbearbeitung mit musiktherapeutischen Ansätzen. Das ist der derzeitige Stand der Dinge. Vielleicht ist es mir in all der Zeit gelungen, den Mitarbeitern und auch mir ein Lächeln in den Arbeitsalltag zu vermitteln. 50 Jahre, die Lebenshilfe – das ist ´ne lange Zeit 50 Jahre, die Lebenshilfe – zur Innovation war sie stets bereit… In diesem Sinne… Monika Schneider 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN Bitte beachten Sie unser BIO-Sortiment ! ÖFFNUNGSZEITEN Mo. - Fr.: 7.30 - 19.00 Uhr Sa.: 7.30 - 14.00 Uhr kemarkt ! ...Ihres neuen CAP-Markt mit Geträn Artikel des täglichen Bedarfs ! 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Die „Lebenshilfebewegung“, auch die Ortsvereinigung Cuxhaven, hat und wird auch weiterhin dazu beitragen, dass dieses Recht auf eine selbstbestimmte Wohnumgebung für Menschen mit Behinderungen gelebte Realität wird. Hierzu gehört, dass es in unserer Stadt immer selbstverständlicher wird, dass Menschen mit Behinderungen nicht nur in Wohnheimen wohnen, sondern auch ganz normale Nachbarn im Mietshaus sind, die allein oder als kleine Lebensgemeinschaft eine Wohnung selbst gemietet haben. Zu dieser positiven Entwicklung hat die Gründung kleiner Wohnheime beigetragen, die schon eine 40 jährige Geschichte hat. Im Ortsteil Berensch besteht eine Wohnstätte seit über 30 Jahren und ist fester Bestandteil der Ortsgemeinschaft. Im Laufe der Jahrzehnte konnten weitere Wohnstätten im Strichweg, Hamburg-Amerika-Straße, Predöhlstraße und Christian-Morgenstern-Straße gegründet werden, die neben der Integration von Menschen mit Behinderungen im Stadtteil Orte des Wohlbefindens und der Selbstbestimmung sind. Menschen mit Behinderungen konnten sich entwickeln und forderten für sich ein Mehr an Normalität in Bezug auf die persönliche Wohnumgebung. Die Förderung der Emanzipation und Teilhabe in diesen Einrichtungen, unterstützt durch gesellschaftliche Entwicklungen, machten neue „Wohnmodelle“ notwendig, die ein Weniger an Betreuung und ein Mehr an individueller Selbstverwirklichung im Wohnen zuließen. 1990 wurde im Strichweg die erste Wohngruppe mit 3 Plätzen gegründet, weitere Wohngruppen in der Deichstraße, Brahmsstraße und an vielen Orten im Stadtgebiet von Cuxhaven folgten. Heute wohnen 42 Menschen in dieser selbstgewählten Form des Zusammenlebens. Unmittelbar danach, 1991, waren Menschen mit Behinderungen in der Lage, in selbstgemieteten Wohnungen zu leben, die bis dahin im Wohnheim oder einer Wohngruppe gefördert wurden. Das Ambulant Betreute Wohnen für Menschen mit Behinderungen war in Cuxhaven gegründet. Dem heutigen Rechtsanspruch auf die selbstgewählte Wohnumgebung ist ein Stück weit mehr entsprochen worden. Mittlerweile betreut die Lebenshilfe mit ihrem Personal über 60 Menschen, die allein oder in Partnerschaft in der eigenen Wohnung leben und ambulant betreut werden. Dies ist, verglichen mit anderen Regionen Niedersachsens, eine ungewöhnlich positive und fortschrittliche Entwicklung. Zu verdanken ist dies einem engagierten Personal, welches den Menschen mit Behinderungen zuhört, ihnen keine Entscheidungen abnimmt, sondern bei 37 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN “Leben und wohnen so normal wie möglich” der Entscheidungsfindung assistiert und Hilfe zur Selbsthilfe leistet. Zu verdanken ist dies auch dem Engagement aller Beteiligten in der Lebenshilfe, die in der Nachbarschaft, dem Ortsteil, der Gemeinde für die Rechte von Menschen mit Behinderungen werben. Dadurch werden Möglichkeiten geschaffen, dass diese Menschen beweisen können, dass auch für sie „Leben und Wohnen, so normal wie möglich“ „funktioniert“. Für die nächsten 50 Jahre der Lebenshilfe darf dieses Engagement nicht nachlassen! Die Lebenshilfe hat sich bereits seit 10 Jahren der Aufgabe gestellt, die kommende Generation der alten Menschen mit Behinderungen zu begleiten. In der Wohnstätte in der Christian-MorgensternStraße stellt dies alle Beteiligten vor neue, oft unbekannte Herausforderungen. Für alte Menschen mit Behinderungen, die nicht in einer Wohnstätte leben, gibt es zurzeit kein Betreuungsangebot, welches den Bedürfnissen dieser Bevölkerungsgruppe entspricht. Hier besteht großer Handlungsbedarf. Die Lebenshilfe Cuxhaven will diesen Menschen sinnvolle und bedarfsgerechte Begleitung im Alter anbieten. Unter anderem dafür wurde die Lebenshilfe Assistenz gGmbH gegründet und das Lebenshilfezentrum aufgebaut, um entsprechende Angebote zur Verfügung stellen zu können. Der in diesen Jahren bestehende Sparzwang zwingt die Lebenshilfe, trotz anderer Überzeugung, Menschen mit hohem Hilfebedarf verstärkt Wohnplätze in klassischen Wohnheimen mit einer hohen Platzzahl anbieten zu müssen. Hier ist die Lebenshilfe aufgefordert, in diesen Rahmenbedingungen Betreuungskonzepte zu entwickeln, die größtmögliche Selbstbestimmung sicherstellen. Für die Umsetzung dieser Ziele benötigen wir gut ausgebildetes und motiviertes Personal. Die gesell- 38 schaftliche Anerkennung für diese wichtige Arbeit ist im Licht von Sparzwängen und Verteilungskämpfen gesunken. Dies fordert uns heraus, für die Tätigkeit der Begleitung von Menschen mit Behinderungen zu werben als sinnstiftende Arbeit, die Spaß macht. Um die oben genannten Ziele und Aufgaben zu erreichen und zu erfüllen, bedarf es neben dem persönlichen Engagement aller Beteiligten auch leistungsfähiger Organisationsstrukturen. Sehr früh hat der Verein Lebenshilfe für Menschen mit Behinderungen e.V., Cuxhaven Gesellschaften gegründet, die in der Lage waren, in wirtschaftlicher Hinsicht Betreuungsangebote in Bezug auf Wohnangebote, aber auch auf berufliche Rehabilitation sicherzustellen. Heute sind dies im Wesentlichen die Werkhof und Wohnstätten Lebenshilfe Cuxhaven gGmbH und die Lebenshilfe Cuxhaven Assistenz gGmbH. Die noch junge Lebenshilfe Stiftung hat den Zweck, diese Gesellschaften wirtschaftlich zu unterstützen. Die Gründung dieser Stiftung wird sich in der Zukunft als richtige Entscheidung erweisen, da hier eine Möglichkeit geschaffen wurde, Vermögenswerte einer zielgerichteten Nutzung im Sinne der Menschen mit Behinderungen sicher zukommen zu lassen. Der Verein Lebenshilfe für Menschen mit Behinderungen e.V., Cuxhaven mit seinen Gesellschaften hat auch für die nächsten Jahrzehnte ein tragfähiges und anpassungsfähiges Angebotssystem von bedarfsgerechten Hilfen für diese Region organisiert. Er ist somit auf dem Weg „Leben und Wohnen, so normal wie möglich“ für Menschen mit Behinderungen in unserem Gemeinwesen Wirklichkeit werden zu lassen. Michael Schreckenberger (Bereichsleiter Wohnstätten) 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN 50 Jahre Lebenshilfe Cuxhaven 50 Jahre Lebenshilfe Cuxhaven - Was bedeutet das für mich? 50 Jahre Lebenshilfe bedeuten eine Zeit des Wandels. Sprache und Begrifflichkeiten änderten sich: aus der „Lebenshilfe für das geistig behinderte Kind“ wurde die „WWL Cuxhaven“, aus „Behinderten“ wurden „Menschen mit Behinderungen“, aus den „Kindern“ wurden die „Kunden“. Auch der Wandel in der Pädagogik ist sehr eindrucksvoll. Aus „Behütung“ wurde „Integration“ und zukünftig vielleicht die „Inklusion“. Leitbilder änderten sich und Konzeptionen änderten sich. Berufsbilder veränderten sich. Werte veränderten sich. Aber - auch wenn wir heute von den WWL Cuxhaven sprechen ( „Werkhof und Wohnstätten Lebenshilfe Cuxhaven gGmbH“), wird es in den Köpfen wohl noch lange Zeit „die Lebenshilfe“ bleiben. Für mich persönlich sind das 23 Jahre Verbundenheit mit der Lebenshilfe – Am 1. Dezember 1988 habe ich im damaligen Hort der Lebenshilfe in Altenwalde meine Tätigkeit für das Unternehmen begonnen. Eine für mich sehr spannende und lehrreiche Zeit, da ich bis zu diesem Zeitpunkt keinerlei Erfahrungen im Umgang mit „Behinderten“ hatte. Ich war und bin Herrn Behne dankbar für die Chance, die er mir trotzdem damals gegeben hat. Die Arbeit im Hort hat mir sehr viel Spaß gemacht und hat mir wertvolle Erlebnisse bereitet. Wir haben dort zehn Kinder betreut, die vormittags die Schule im Schillerzentrum in Cuxhaven besuchten. Die Kinder wurden von uns mit Mittagessen versorgt und pädagogisch betreut. Die Kinder nutzten die angebotenen Spiel- oder Bastelangebote und machten auch gerne Ausflüge in die nähere Umgebung. Im Sommer 1990 wurde der Hort aufgelöst, da die Kinder von da an ganztags zur Schule gingen. Seit August 1990 arbeite ich nun im Wohnheim der Lebenshilfe in Berensch. Ich habe in diesen mehr als 20 Jahren mit vielen Bewohnerinnen und Bewohnern gearbeitet, viele neue Kolleginnen und Kollegen kennen gelernt, Praktikanten angeleitet und Umbauten des Hauses „überstanden“. Ich musste mich in dieser Zeit immer wieder von liebgewonnenen Menschen verabschieden, sei es durch Arbeitsplatzwechsel, durch Umzug oder auch durch den Tod. Auch die direkte pädagogi- sche Arbeit brachte viele Veränderungen mit sich. Wir haben uns auf die Arbeit mit älter werdenden Menschen und auf die Zunahme der Pflege eingestellt. Neuerdings geht es nun darum, den Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen mit DownSyndrom zu erlernen. Es ist manchmal nicht einfach, die Veränderungen bei diesen Menschen zu akzeptieren und damit umgehen zu lernen. Aber wir nehmen die Herausforderung an. Es geht nicht mehr nur darum, die Selbständigkeit der Menschen zu fördern, sondern auch um den Erhalt von vorhandenen Fähigkeiten und den Erhalt von Lebensfreude. Zusätzlich zur pädagogischen Arbeit habe ich die Konzeption der WWL Cuxhaven (Bereich Wohnen) mit erarbeitet, ich bin Anleiterin der Heilerziehungspflegepraktikanten und nehme am „Arbeitskreis Heilerziehungspflege“ teil, und neuerdings bin ich nun auch Sicherheitsbeauftragte des Unternehmens. Eine weitere große Aufgabe wird es sein, die Bewohnerinnen und Bewohner auf den Umzug in das zu erbauende neue Wohnheim in der Abendrothstraße vorzubereiten, da das Berenscher Wohnheim dann aufgelöst wird. Ich freue mich auf weitere Berufsjahre bei der Lebenshilfe und auf eine spannende Zeit. Ute Heinbockel (Heilpädagogin) Wohnheim Berensch 39 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN 1. April 1990 Der Familienentlastende Dienst wird aufgenommen 1. April 1990: Der Familienentlastende Dienst wird aufgenommen Zum 1. April 1990 wurde in einem Bürocontainer vor dem damaligen Verwaltungsgebäude der Familienentlastende Dienst aufgenommen. Es war ein neues Angebot der Lebenshilfe Cuxhaven, das den Familien in den Abendstunden und am Wochenende sowie in den Urlaubszeiten Entlastung bringen sollte. Familien hatten so die Möglichkeit, sich von der oft sehr anstrengenden Betreuungsarbeit, zu erholen. Mitarbeiter wurden angeworben, weitergebildet und hatten ihren Einsatz direkt in den Familien oder in den verschiedenen Freizeitgruppen. Schwimmen, Turnen und Wochenendgruppen haben den Teilnehmern viel Spaß gemacht. Der Gedanke der Eingliederung und Teilhabe an der Gesellschaft wurde neben der Entlastung und dem Spaßfaktor automatisch mitgetragen. 40 Großer Beliebtheit haben sich die 14-tägigen Ferienfreizeiten erfreut. Beim Zeltlager in Altenwalde, in der Jugendherberge Wingst oder im Harz konnten die Teilnehmer sich vom Alltag erholen und neue Erfahrungen sammeln. Viele Eltern haben diese Zeit für ihren eigenen Urlaub genutzt. Leider musste dieses Angebot aus finanziellen Gründen wieder eingestellt werden. 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN Lebenshilfe als Mitinitator der gemeinsamen Erziehung In der Fachliteratur ist heute viel darüber zu lesen, dass der Integrationsbegriff vom Begriff der Inklusion abgelöst werden soll. Ziel ist es, dass alle Menschen gemeinsam lernen und leben sollen und das von Geburt an. In Cuxhavener Kindertaggeseinrichtungen wird der Inklusiongedanke auch dank der Lebenshilfe seit 1987 gelebt. Alle Kinder sollen die Kita besuchen können, die wohnortnah gelegen ist. Nötige Hilfe und Unterstützung soll zum Kind gelangen – nicht umgekehrt. Auf Anregung der Mutter eines behinderten Kindes und aufgrund der Tatsache, dass immer weniger Kinder mit Behinderung den Lebenshilfe Kindergarten besuchten, beschäftigte sich die Lebenshilfe ab Juli 1985 mit der konkreten Frage der gemeinsamen Erziehung behinderter und nichtbehinderter Kinder in Cuxhaven. Zeitgleich stellten die Erzieherinnen und Erzieher der Regelkindergärten fest, dass immer mehr Kinder mit Handicaps in ihren Einrichtungen angemeldet wurden, da Eltern die wohnortnahe Betreuung wünschten. Für die war es wichtig, dass ihre Kinder mit den Kindern aus der Nachbarschaft und auch mit den Geschwisterkindern gemeinsam spielen und lernen durften. Diese beiden Bewegungen führten letztendlich dazu, dass die Stadt Cuxhaven mit den freien Trägern der evangelischen und katholischen Kirche, dem DRK und der Lebenshilfe eine Vereinbarung für die gemeinsame Erziehung trafen, wonach die Integration ab 01.08.1987 in den Regelkindergärten beginnen sollte. Die drei Kinder, die zu dem Zeitpunkt den Lebenshilfe Kindergarten besuchten, wurden gemeinsam mit der Erzieherin in die Kita St. Marien aufgenommen. Damit die therapeutische Beleitung gewährleistet blieb, wurden auch die Therapeuten, die bisher für die Lebenshilfe arbeiteten, bei den anderen Trägern eingesetzt. Um die Erzieherinnen und Erzieher auf die neuen Herausforderungen vorzubereiten, wurde eine Langzeitfortbildung angeboten, die von der Universität Oldenburg beleitet wurde. Ende der 80er Jahre nahmen die Cuxhavener Kindertagsstätten an einem Modellprojekt des Landes Niedersachsen zur gemeinsamen Erziehung teil und hatten damit großen Anteil an der Integrationsbewegung in Niedersachsen. Heute lernen und leben Kinder mit und ohne Behinderung in den 20 Kindertageseinrichtungen der Kirchen, des DRK und der Aktion Kinderbetreuung gemeinsam. Dies erfordert eine gute Kooperation der Kindertagesstättenträger, die sich zu einer Trägerarbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen haben. Mit dieser für die Kinder hervorragenden Struktur sind die Kindertagseinrichtungen ein bundesweit anerkanntes und vorzeigbares Modell. Wir gratulieren der Lebenshilfe zum Jubiläum und danken für die gute Zusammenbeit. i.A. Uwe Santjer (Fachberater für Kindertageseinrichtungen) 41 ARTIKEL AUS 50 JAHRE LEBENSHILFE Gründungsprotokoll 30.01.1961 42 ARTIKEL AUS 50 JAHRE LEBENSHILFE Cuxhavener Nachrichten 02.04.1962 43 ARTIKEL AUS 50 JAHRE LEBENSHILFE Rund um die Alte Liebe 01.10.1963 44 ARTIKEL AUS 50 JAHRE LEBENSHILFE Cuxhavener Presse 24.04.1965 45 ARTIKEL AUS 50 JAHRE LEBENSHILFE Cuxhavener Presse 22.01.1966 46 ARTIKEL AUS 50 JAHRE LEBENSHILFE Cuxhavener Presse 31.01.1967 47 ARTIKEL AUS 50 JAHRE LEBENSHILFE Cuxhavener Presse 11.12.1968 48 ARTIKEL AUS 50 JAHRE LEBENSHILFE Cuxhavener Presse 07.07.1970 49 ARTIKEL AUS 50 JAHRE LEBENSHILFE Cuxhavener Presse 04.02.1972 50 ARTIKEL AUS 50 JAHRE LEBENSHILFE Cuxhavener Nachrichten 25.11.1977 51 ARTIKEL AUS 50 JAHRE LEBENSHILFE Cuxhavener Presse 17.05.1987 52 ARTIKEL AUS 50 JAHRE LEBENSHILFE Cuxhavener Nachrichten 13.05.1985 53 ARTIKEL AUS 50 JAHRE LEBENSHILFE Cuxhavener Nachrichten 23.03.1985 54 ARTIKEL AUS 50 JAHRE LEBENSHILFE Cuxhavener Nachrichten 22.06.1987 55 ARTIKEL AUS 50 JAHRE LEBENSHILFE Cuxhavener Nachrichten 12.07.1988 56 ARTIKEL AUS 50 JAHRE LEBENSHILFE Cuxhavener Nachrichten 28.11.1988 57 ARTIKEL AUS 50 JAHRE LEBENSHILFE Brief 28.04.1995 58 ARTIKEL AUS 50 JAHRE LEBENSHILFE Cuxhavener Nachrichten 08.05.1998? 59 ARTIKEL AUS 50 JAHRE LEBENSHILFE Cuxhavener Nachrichten 06.07.1999 60 ARTIKEL AUS 50 JAHRE LEBENSHILFE Cuxhavener Nachrichten 01.01.2000 61 ARTIKEL AUS 50 JAHRE LEBENSHILFE Cuxhavener Nachrichten 28.06.2001 62 ARTIKEL AUS 50 JAHRE LEBENSHILFE Cuxhavener Nachrichten 21.01.2002 63 ARTIKEL AUS 50 JAHRE LEBENSHILFE Cuxhavener Nachrichten 13.03.2003 64 ARTIKEL AUS 50 JAHRE LEBENSHILFE Pariskop 29.06.2006 65 ARTIKEL AUS 50 JAHRE LEBENSHILFE Cuxhavener Nachrichten 11.01.2008 ARTIKEL AUS 50 JAHRE LEBENSHILFE Pariskop 19.03.2008 67 ARTIKEL AUS 50 JAHRE LEBENSHILFE Cuxhavener Nachrichten 29.02.2009 68 ARTIKEL AUS 50 JAHRE LEBENSHILFE Cuxhavener Nachrichten 08.10.2009 69 ARTIKEL AUS 50 JAHRE LEBENSHILFE Cuxhavener Nachrichten 12.06.2010 70 ARTIKEL AUS 50 JAHRE LEBENSHILFE Cuxhavener Nachrichten 01.10.2010 71 ARTIKEL AUS 50 JAHRE LEBENSHILFE Cuxhavener Nachrichten 24.10.2010 72 50 JAHRE LEBENSHILFE Die Büroprofis von Geuke Knieß wünschen zum Jubiläum das Beste! www.netcurity.de w w w.n net cur it y.d de Informations f i Technologien echn nologien GmbH Netzwerk it rhe iche S rt Suppo Web -D Firm enbet reu ung esig n [email protected] net.curity net.curity IInformationsTechnologien nffo ormationsTe ecchnologien GmbH Peter-Henlein-Strasse Peter Henlein Strasse 2 2-4 4 27472 Cuxhaven Cuxhaven 73 ffon on o (0 47 21) 718 100 fax (0 47 21) 718 101 C H R O N I K D E R L E B E N S H I L F E C U X H A V E N 30.01.1961 April 1967 Gründung der Ortsvereinigung „Lebenshilfe für das geistig behinderte Kind e.V.“ in Cuxhaven Firma Karstadt bestellt die ersten 100 Kugelbaken, gebaut aus dem Holz der „Hanseatic“ 02.11.1961 Beginn der Betreuung von 8 erwachsenen Menschen mit Behinderung 1 x wöchentlich durch Herrn und Frau Holtmann im Gemeindehaus St. Petri 20.10.1966 Der Sonderkindergarten zieht in die Tagesstätte der Lebenshilfe am Grünen Weg um 02.04.1962 Eröffnung des Sonderkindergartens der Lebenshilfe nachmittags in privaten Räumen 22.01.1966 Die Tagesstätte der Lebenshilfe im Haus Grüner Weg 14 wird in Gegenwart des Sozialministers eingeweiht 01.10.1963 64 65 19 19 Eine „Anlernwerkstatt“ für erwachsene Menschen mit Behinderungen wird im Gemeindehaus St. Petri eröffnet; Betreuung durch Herrn und Frau Holtmann 01.12.1964 Die Fa. Lohmann Apparatebau erteilt der Anlernwerkstatt den 1. Industrieauftrag 11.12.1968 Die „Döser Werkstätten“ werden in der ehemaligen Turnhalle der Donner-Stiftung am Strichweg eingeweiht. Dort arbeiten zunächst 15 Menschen mit Behinderungen 17.05.1984 Der Shanty-Chor veranstaltet in der Kugelbake-Halle eine „Rote Laterne“ zugunsten der Lebenshilfe. Dabei entstand die Idee zum Kurparkfest 06.07.1969 06.07.1969 Eröffnung der 1. Schiffsmodellschau in den „Döser Werkstätten“ 02.01.1985 1984 Der Sonderkindergarten und der Hort müssen aus Platzgründen vorübergehend in das Nicolai-Heim umziehen. Die Werkstatt nimmt ihre Arbeit in der Neuen Industriestraße auf und wird am 13.05.1985 offiziell eingeweiht. 12.03.1985 Die Werkstatt heißt jetzt „Werkhof Lebenshilfe Cuxhaven“ 16.04.1972 Das 1. Wohnheim der Lebenshilfe in der Badehausallee für 6 Bewohner wird eingeweiht 81 19 01.12.1981 Die Werkstatt der Lebenshilfe wird vorläufig als Werkstatt für Behinderte anerkannt 72 19 24.04.1965 Die „Cuxhavener Presse“ berichtet über den Unterricht in der Sonderschule: „Selbst das Spielen müssen sie lernen 17.11.1977 Das neue Wohnheim der Lebenshilfe Berensch wird einbgeweiht. 05.05.1974 Die „Döser Werkstätten“ werden räumlich erweitert und der neu geschaffene Zwischenbau auch ganztägig vom Sonderkindergarten genutzt 01.04.1990 01.01.1986 Die „Werkhof Lebenshilfe Cuxhaven gGmbH“ wird gegründet. Die Trägerschaft für die Werkstatt geht vom Verein Lebenshilfe auf die neu gegründete Gesellschaft über Der Verein richtet einen „Familienentlastenden Dienst“ ein 12.06.1992 1986 Die 1. Ausgabe der Zeitschrift „Jahreszeiten“ erscheint. Die Werkstatt wird in einem 2. Bauabschnitt erweitert und verfügt jetzt über 150 Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen 10.02.1993 05.07.1988 Betreuungsverein wird unter Mitwirkung der Lebenshilfe gegründet In Döse findet das 1. Kurparkfest der Lebenshilfe statt 01.08.1988 Die Lebenshilfe schließt ihren Sonderkindergarten. Die integrative Betreuung von Kindern mit Behinderungen in den Regelkindergärten beginnt. 1997 Die 1. Wohngruppe wird in der Deichstraße eröffnet. 01.08.1988 19 01.04.1989 1989 Wechsel in der Werkstattleitung: Herr Scherer geht, Herr Wittmar kommt. 19 94 Im Haus Strichweg 83 wird ein Wohnheim mit 6 Plätzen eingerichtet 4 Mitarbeiter der Werkstatt arbeiten in Betrieben auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt 1996 Das Wohnheim in der Hamburg-Amerika-Straße mit jetzt 10 Plätzen wird eröffnet 01.01.1987 1997 19 90 86 Die Lebenshilfe erweitert ihr Wohnangebot und beginnt mit der Betreuung von Menschen, die in einer eigenen Wohnung leben Öffentliche Podiumsdiskussion zum Thema: Partnerschaft und Sexualität 01.01.1994 Die 1. Gartengruppe, später „De Goornlüüd“, nimmt ihre Tätigkeit auf 08.10.1994 31.12.1994 Das Wohnheim Predöhlstraße 7 wird eingeweiht Der Familienentlastende Dienst muss aus finanziellen Gründen eingestellt werden C H R O N I K D E R L E B E N S H I L F E 01.04.1999 01.04.2001 Arbeitsplatz für Menschen mit seelischer Behinderung bei „De Bookbinners“ 01.01.2000 Die Betriebsstätte der Werkstatt in Hemmoor mit zunächst 70 Arbeitsplätzen wird eingeweiht 01.07.1999 Das 1. barrierefreie Wohnheim für zwei Gruppen mit je 10 Plätzen wird in der ChristianMorgenstern-Straße eingeweiht C U X H A V E N 01.05.2000 Der Qualifizierungsund Vermittlungsdienst (QVD) nimmt seine Tätigkeit auf. Er soll Menschen mit Behinderungen gezielt auf die Tätigkeiten des allgemeinen Arbeitsmarkt vorbereiten Juni 2001 Mit dem Umzug der Wohngruppe verlässt die Lebenshilfe nach und nach ihren alten Standort Strichweg 83 Die Tagesbetreuung für Senioren im Wohnheim ChristianMorgenstern-Straße beginnt 05.05.2000 Beim 1. Europäischen Protesttag der Menschen mit Behinderungen wird symbolisch eine Mauer der Diskriminierung eingerissen 28.11.2000 21.01.2002 21.01.2002 Der Verein wird in „Lebenshilfe für Menschen mit Behinderungen, e.V.“ umbenannt 20 00 Erste trägerübergreifende Fachtagung zur aktuellen Situation für Menschen mit Behinderungen 1998 Mehr Mitbestimmungsrechte für behinderte Mitarbeiter durch den Werkstattrat 30.04.2002 Töpferei und Werkstattladen ziehen in das City-Center um. Ihnen folgen später „De Bookbinners“ C H R O N I K D E R L E B E N S H I L F E C U X H A V E N 13.03.2003 „De Goornlüüd“ mit 14 Mitarbeitern beziehen ihr neues Domizil in der Neuen Industriestraße 16 April 2009 01.11.2004 Die Lebenshilfe neuen Logos vor stellt ihre Mit der Eröffnung der Wohnschule bietet die Lebenshilfe eine neue Wohnform an 19.06.2006 Die Stiftung Lebenshilfe Cuxhaven wird vom Land Niedersachsen anerkannt und damit errichtet 08.10.2009 In Groden wird ein CAP-Markt eröffnet, ein Lebensmittelmarkt als Nahversorger für den Stadtteil 01.01.2007 6059 1290 Der Werkhof und die Wohnstätten werden unter dem Dach der „Werkhof & Wohnstätten Lebenshilfe Cuxhaven gGmbH (WWL) zusammengeführt 11.01.2008 1290 6048 In den Räumen der Stadtsparkasse wird die Ausstellung „Bildstörung – Vom Tollhaus zur Werkstatt für behinderte Menschen“ gezeigt 11.06.2010 Der Werkhof in der Neuen Industriestraße feiert sein 25jähriges Jubiläum 01.09.2010 Die Lebenshilfe Cuxhaven Assistenz gGmbH eröffnet den Bereich offene Hilfen. 22.10.2010 Der Werkhof eröffnet das KuBi (Kulturbistro) in der Wernerstraße 22 22.11.2010 Baubeginn neues Wohnheim Abendrothstraße in Cuxhaven 01.03.2008 Die gemeinsame Beratungsstelle von Lebenshilfe und Diakonie „Persönliches Budget“ nimmt ihre Tätigkeit auf 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN Jetzt staatliche Förderung der Altersvorsorge nutzen! VGH Vertretung Oliver Bode Sahlenburger Chaussee 16 • 27476 Cuxhaven Tel. 04721 714171 • Fax 04721 714172 Poststraße 42 • 27474 Cuxhaven Tel. 04721 53601 • Fax 04721 53602 Lange Straße 20 • 27478 Cuxhaven Tel. 04722 2969 • Fax 04722 2965 www.vgh.de/oliver.bode • [email protected] 80 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN Herzlichen Glückwunsch zum 50.! Wir machen den Weg frei Wir gratulieren der Lebenshilfe Cuxhaven zu Ihrem großen Jubiläum – und freuen uns auf die nächsten Jahre vertrauensvoller und erfolgreicher Partnerschaft. www.vobaeg.de Volksbank Stade-Cuxhaven eG 81 50 JAHRE LEBENSHILFE CUXHAVEN ÖFFNUNGSZEITEN: Mo. - Mi.: Do.: Fr.: 14.00 - 22.00Uhr Ruhetag 14.00 - 23.00Uhr Samstags monatlich nach Programm! 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