Als Reklame noch auf Blech gedruckt wurde
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Als Reklame noch auf Blech gedruckt wurde
W enn Lothar Hartmann über Blech redet, dann redet er kein Blech, denn der Berliner Kaufmann ist Experte für alles, was auf dem dünnen Metall gedruckt worden ist: Er besitzt 120 alte ReklameSchilder, heute begehrte Sammlerobjekte. Ganz besonders stolz ist Lothar Hartmann auf seine emaillierten Exemplare, die am „Blechmarkt" höchste Preise erzielen. Für viele, die Nostalgie pflegen, hat sich Schildersammeln zu einem Hobby entwickelt. Sie kennen auch die Adresse in Berlin, die großen Firmen und Einzelhandelsgeschäften schon um die Jahrhundertwende bekannt war. Denn seit 1904 steht der Name Buettner für die Herstellung von Blech, das optische Aussagen macht. Als nämlich die heutige Werbung noch Reklame hieß, gründete Harry Buettner die „Gesellschaft für Blechemballagen und Plakat-Industrie" im Berliner Bezirk Kreuzberg. Dort existiert die Firma bereits in der dritten Generation, Die Geschichte des Reklameschildes beginnt Ende des 19. Jahrhunderts. Der Siegeszug dieser Schilder war nicht aufzuhalten. Bis spät in die fünziger Jahre war das Blechschild noch sehr ge-fragt. Dann erst wurde es durch andere Werbe- Einst warben sie für Getränke, Waschmittel oder Autos-heute sind die bunten Schilder begehrte Sammlerobjekte Als Reklame noch auf Blech gedruckt wurde formen verdrängt. Doch im Züge der Nostalgie gibt es auch hier ein Erwachen. Die ersten Sammler entdeckten die Schilder auf Trödelmärkten. Auch das gut sortierte „Buettner-Archiv" erwies sich als wahre Schatzkammer. Die wertvolle Sammlung der alten Blechschilder wurde jetzt von den Enkeln des Firmengründers, Gernot und Dietmar Buettner. mit einer Maschine aus dem vorigen Jahrhundert wieder aufgelegt. Die neuen alten Reklameschilder kosten 40 bis 70 Mark. Aber Sammler brauchen keine Angst zu haben: Die neuen Schilder sind an der streifigen Rückseite zu erkennen. Im vorigen Jahr waren die herrlich bunten Reklameschilder im Berlin-Museum zu bewundern. Unter ihnen auch die Persil-Dame, eine „blaue Mauritius" der Schilder. Die Ausstellung fand beim Publikum groBen Anklang, sie mußteimmer wieder verlängert werden. Bei der AusstellungsVorbereitung entdeckte Gernot Buettner im Archiv ein ganz besonderes bedrucktes Blech. Motiv: Katze, Aufdruck: Hören und Sehen. Denn als die heutige TV Hören und Sehen noch in den Kinderschuhen steckte, entstand in Berlin das damals sehr beliebte Bild mit der Katze, Eik« s<;h<il?, Weine-Liköre-Konserven - Msyer & Co-AktiengeseUsiltfr Viele Besucher der Ausstellung alter Blech-Reklameschilder in Berlin fühlten sich bei einem Rundgang in ihre Kindheit zurückversetzt Unter dem Porträt des Firmengründers Harry Buettner haben sich seine Nachfahren versammelt: Die noch immer aktive 78jährige Schwiegertochter Eleonore mit ihren Kindern Camilla (Prokuristin), Gernot (links) und Dietmar 88 So warb unsere ProgrammIllustrierte mit Kater Koko