Killifische

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Killifische
5/2011
September • Oktober • Aquaristik/Aquarium live 5/2011
19. Jahrgang
¤ 4,95 (D)
¤ 5,70 (A)
¤ 5,80 (L)
sfr 9,70
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© 2011 Dähne Verl
Info-Programm
gemäß
§ 14 JuSchG
Killifische
Neue Grundel
Schicke Salmler
Schwimmpflanzen
Attraktives Mexiko
Die Pflege ist unkompliziert
Stars im Pflanzenaquarium
Ideal zur Oberflächenbegrünung
Buntbarsche mit Biss
Foto: C. Baumer
Schulprojekt
Schüler an bayerischen Gymnasial­
oberstufen entdecken das Aquarium
Inzwischen sind
die ersten Fische
im Aquarium ein­
gezogen.
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Fünfzehn Schüler und zwei Lehrer trafen
sich, um das von Eheim, Zoo Welke und
dem Dähne Verlag gesponserte Projekt
„Aquarium im P­Seminar“ am Chiemgau­
Gymnasium in Traunstein in Angriff zu
nehmen. Die Einrichtung des Aquariums
stand auf dem Plan. Und es war so einiges
anders als in einer „normalen“ Aquarien­
AG.
Die Seminare
In der bayerischen Gymnasialoberstufe
müssen die Schüler im 11. und 12. Schuljahr
eineinhalb Jahre lang ein sogenanntes
P- und ein W-Seminar besuchen. Das „P“
steht dabei für Propädeutisch oder Propädeutik und ist als Anbahnung wissenschaftlichen Vorgehens zu verstehen. Das
„W“ steht für Wissen, was wohl keiner
näheren Erklärung bedarf.
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vor, denn das Aquarium steht zen-
die Zusammenarbeit mit der Industrie
tral, nahezu jeder Schüler geht
aufzeigen, auch durch Praktika. Es soll ein
daran vorbei.
erstes Projekt auf dem Weg zur Berufsfindung sein. Silja Hanke und Christian
Fotos: Redaktion
Das P-Seminar soll fächerübergreifend
Das Aquarium
Baumer als Lehrer betreuen dieses Pro-
Da das Aquarium für diese kom-
jekt, dessen Ergebnis auch in die Abitur-
plexe Themenreihe größer sein
note einfließt.
musste als sonst, die Schule aber
nicht zu stark gesponsert werden
Die Teilnehmer
sollte, um noch weitere Projekte
Aquaristik als Thema des P-Seminars
durchführen zu können, einigten
ist sehr begehrt und wird von zahlreichen
sich die Lehrer und die Firma
bayerischen Oberstufen angeboten. Am
Eheim darauf, dass nur die Technik
Chiemgau-Gymnasium haben sich so auch
und das Aquarium, immerhin mit
etwa 50 Schüler dafür beworben; jedoch
512 Litern Inhalt, gesponsert wur
konnten nur 15 teilnehmen. Aquaristische
den.
­
Unterschrank und Beleuch-
Vorkenntnisse waren bei keinem der Teil-
tung wurden von der Schule ge-
nehmer vorhanden, unter leichter Füh-
baut.
rung der Lehrer wurden aber schnell Kon-
Das war auch schon der erste
zepte und Einrichtungsvorschläge entwi-
Arbeitsschritt für die Schüler. Der
ckelt.
Unterbau besteht aus Ytong-
Einmal wöchentlich – bei Bedarf kann
oben:
Zuerst wurden
Technik und Zu­
behör ausgepackt
und ausgebreitet.
Leichtbauplatten und hat zwei
es auch einmal öfter sein – treffen sich
Aussparungen für Technik
die Teilnehmer. Sie bilden Teams, die sich
und Material. Den Abschluss
mit den einzelnen Teilaspekten befassen.
bildet eine Multiplex-Holz-
Ein Team beobachtet die Wasserwerte,
platte. Die Abdeckung wur
ein anderes das Fischverhalten etc. Nach
de
­
aus Kunststoffplatten zu­­­
einigen Wochen wechseln die Teams dann
rechtgeschnitten und die
ihre Aufgaben. Zum Abschluss stellen die
Lampenhalterungen selbst
Schüler, mit Fotos und Grafiken illustriert,
gebaut – natürlich für die
ihre Ergebnisse allen Schülern der Schule
Aquaristik geeignet.
von links:
Große Pflanzen
nach hinten, kleine
nach vorne, so
lautet die Regel.
Als Hilfsmittel
mussten Tische und
Stühle dienen.
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Fotos: Redaktion
von links:
Technik und Abde­
ckung müssen in
Einklang gebracht
werden.
Nun kann das
Aquarium komplett
gefüllt werden.
Alle Schüler erfreu­
­­en sich inzwischen
an diesem schönen
Aquarium.
Die Einrichtung
Die von Zoo Welke gestifteten Pflanzen
Der Zeitpunkt der Aquarieneinrichtung
wurden ausgepackt, sortiert und abge-
war der erste Höhepunkt dieses Projekts.
spült. Die damit beschäftigten Schüler
So waren die Schüler auch mit viel Eifer
bereiteten dadurch auch schon die ver-
dabei, nicht nur die Technik auszupacken
schiedenen Bepflanzungsbereiche vor:
und zu studieren, sondern auch den Sand
groß nach hinten, kurz nach vorne – das
zu waschen, denn als Bodengrund sollte
ist die Regel. Selbstverständlich wurden
Quarzsand dienen, immerhin mehr als
auch Steine und Wurzeln gewaschen.
100 Liter. Trotz der recht guten Vorwä-
Dann wurde das Wasser über eine ein-
sche trübte sich das Aquarium zu Beginn
gelegte Styrodurplatte eingelassen. Bei
noch ein. Diese Trübung verschwand mit
etwa zehn Zentimetern Wasserstand wur
dem am selben Tag in Betrieb genom-
den
­
die Pflanzen eingesetzt, die Technik
menen Filter nach wenigen Tagen wieder.
installiert und das Aquarium vollends auf-
Mit vorher zusammengeklebten Schie-
gefüllt. Kurz bevor es jedoch ganz voll
ferplatten wurde unter Wasser eine Ter-
war, wurde die Technik probeweise in
rasse gebildet. Dort konnte der Boden-
Gang gesetzt und auf Funktion geprüft.
grund höher eingebracht werden, eine
Da alles problemlos lief, konnten die Re-
gute Voraussetzung für größere Pflanzen.
starbeiten vorgenommen werden. Inner-
Foto: C. Baumer
halb von drei Stunden stand das Aquarium, die Schüler hatten ganze Arbeit
geleistet.
Fazit
Mit dem Fische einsetzen warteten die
Schüler noch einige Wochen, denn das
Aquarium musste ja einlaufen und der
Besatz ja diskutiert und geplant werden.
So entwickelt sich das Seminar und die
Schüler sind weiterhin mit großem Interesse dabei. Es wäre doch gelacht, wenn
sich daraus nicht eine ganze Schar von
Aquarianern entwickeln würde. Denn wer
erst einmal Blut geleckt hat, den lässt die
Fanszination Aquaristik nicht mehr los.
hh
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