10 Jahre Karlsruher Modell Stadtbahn auf Eisenbahngleisen
Transcrição
10 Jahre Karlsruher Modell Stadtbahn auf Eisenbahngleisen
1. Verbundforum Die Zukunft des öffentlichen Personennahverkehr gestalten Die Zukunft von Stadt und Region heißt Stadtbahn Dr. Dieter Ludwig ehem. Geschäftsführer von VBK – Verkehrsbetriebe Karlsruhe AVG – Albtal-Verkehrs-Gesellschaft KVV – Karlsruher Verkehrsverbund Stadtbahn Karlsruhe Stadtbahn Karlsruhe Unternehmen der Stadt Karlsruhe KVV Karlsruher Verkehrsverbund GmbH VBK Verkehrsbetriebe Karlsruhe GmbH AVG Albtal-Verkehrsgesellschaft mbH KASIG Karlsruher SchieneninfrastrukturGesellschaft mbH Beteiligungen TTK TransportTechnologie-Consult Karlsruhe GmbH SWS Südwest-Speditions GmbH & Co Karlsruher Modell Handlungsbedarf Mobilitätszuwächse nicht alleine auf der Straße zu bewältigen Zur Erhaltung der Lebensqualität in den Städten ist der Ausbau des ÖPNV dringend notwendig Bau von Fahrwegen langfristiger Prozess (Politische Entscheidung, Planungsprozess innerhalb der Verwaltung, Baurechtsverfahren, Bauphase) Karlsruher Modell Ausgangslage Neue ÖPNV-Potenziale nur aus Autobesitzern (Zahl Captives sinkt) Akzeptanz der Schiene beim Autofahrer höher als straßengebundener ÖPNV: Autofahreranteil S-Bahn: > 40% Autofahreranteil Bus: < 5% Direkte Verbindungen schaffen: Autofahrer steigen nicht gerne um. Stadt-Umland-Verkehr beachten Aufwand für die Infrastruktur Die Infrastruktur in der Region ist in einem desolaten Zustand. Die hierfür bezahlten Trassenpreise werden nicht für den Erhalt reinvestiert. Die Mittel für den Erhalt der Infrastruktur sind nicht ausreichend. Die Folge sind Langsamfahrstellen. In der BRD jetzt vom Bund zugesagt : 2,5 Mrd € je Jahr Die DB-AG investiert zusätzlich 500 Mio €. Der Investitionsaufwand je Einwohner beträgt in € : Schweiz Östereich England Niederlande Schweden Spanien BRD 284 205 136 105 104 84 47 !! Stadtbahn Karlsruhe Die Stadtbahn kann in einzelnen lokalen Abschnitten und in zeitlichen Abständen je nach Situation weiterentwickelt werden von der straßenbündigen (Straßen-)bahn zur unabhängigen Stadtbahn auf eigenem Bahnkörper mit bevorrechtigten Verkehrs-Signal-Anlagen mit umsteigefreien Übergängen auf vorhandene Eisenbahnstrecken (tram-train) (Beispiele: Bremen, Chemnitz, Heilbronn, Kassel, Bad Wildbad, Wörth (Pfalz) u.a.) zur abschnittsweisen U-Bahn (U-Strab) Streckenplan Stadt Karlsruhe Karlsruher Modell Kundennutzen = Maßstab allen Handelns Kurze Reisezeiten Geschlossene Transportkette Bequeme Fahrzeuge Marktgerechte Tarife Ausreichende Information Karlsruher Modell Einflussfaktoren auf die Reisezeit (1) Kurze Wege zur Haltestelle (Haltestellenabstände) Eigener Fahrweg Hohe Streckengeschwindigkeit Hohe Beschleunigung und Bremsverzögerung Beeinflussung der Signalanlagen Direktverbindungen (keine Verlustzeiten durch Umsteigen) Karlsruher Modell Einflussfaktoren auf die Reisezeit (2) Taktfolge Expressverbindungen Rascher Fahrgastwechsel (niveaugleicher Einstieg) Einfaches Tarifsystem (Vorverkauf) Anschlussoptimierung (Tür an Tür) Anschlussmobilität (z.B. P+R, B+R) Fahrgastentwicklung Fahrgastzahlen VBK 120,0 Fahrgäste in Mio. 107,6 99,8 102,0 96,6 98,6 100,0 104,5 92,6 88,8 83,7 80,0 75,7 76,3 75,2 79,5 60,0 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Jahr Karlsruher Modell Stadt – Umland – Verhältnis Suburbanisierung noch nicht abgeschlossen Verkehrsprobleme auf Straße und Schiene können nicht mehr innerhalb der Stadtmauern gelöst werden ÖPNV ist regional, nicht lokal zu organisieren Regionalverkehr Stadt – Umland größter Wachstumsmarkt Karlsruher Modell Systemgrenzen Kommunale Grenzen Eigentümer / Konzessionen (z.B. DB, NE, kommunale VV) Gesetzliche Grenzen (Straßenbahn, Eisenbahn) Technische Grenzen (z.B. Spurweite, Stromsystem) Verbundorganisation Strukturdaten KVV 1,3 Mio. Einwohner 3.550 km²Fläche 120 Städte und Gemeinden 20 Verkehrsunternehmen 215 Bahn- und Buslinien 162 Mio. Fahrgäste / Jahr Gesellschafter: 7 Stadtund Landkreise Das Karlsruher Modell (1) Aus der Region umsteigefrei in die Innenstadt In der Region schnell als Eisenbahn, in der Stadt flexibel als Straßenbahn Optimale Nutzung bestehender Schieneninfrastruktur Verknüpfung von Straßenbahn- und Eisenbahnstrecken Karlsruher Modell Regionale Stadtbahn Straßenbahnfahrzeuge im Straßenverkehr Leichte Fahrzeuge mit großen Beschleunigungs- und Bremswerten Fahren auf Sicht Niedrige Höchstgeschwindigkeiten Kleine Bogenradien Niederflurtechnik Klingel und Beleuchtung Gleichstrombahnen Das Karlsruher Modell (2) Gute Erschließung durch neue Haltepunkte Dichter Fahrplantakt täglich von 5 bis nach 1 Uhr Moderne Fahrzeuge (Zweisystem-Stadtbahn) Zielgruppenorientiertes Marketing Radreifenprofil Zweisystembahn Bauwerke Bedingungen Betriebsführung Einstiegsverhältnisse Straßenbahn Hauptstromkreis Zweisystemwagen Messfahrt Zweisystemwagen Prüfprogramm Schienenfahrzeug 750 V / 15 KV 15 Kv - Komponenten Fahrdynamik Bremstechnik Lauftechnik Spurführung Rückstellkräfte im Drehgestell Verwindung und Wankwinkel Beeinflussung Signal- und Fernmeldetechnik Zugsicherung, Zugbahnfunk Einstiegsverhältnisse am Bahnsteig Zweisystemwagen Zweisystemwagen Zweisystemwagen Zweisystemwagen Zweisystemwagen Zweisystemwagen Zweisystemwagen Neue Fahrzeuge Stadtbahn-Impressionen (Kandersteg/Schweiz) Stadtbahn-Impressionen (Lötschbergbahn) Stadtbahn-Impressionen (Lötschbergbergbahn) Stadtbahn-Impressionen (Brig/Schweiz) Stadtbahn-Impressionen (Domodossola/Italien) Stadtbahn-Impressionen (Martigny/Schweiz) Stadtbahn-Impressionen (Trisana-Viadukt) Stadtbahn-Impressionen (Innsbruck/Österreich) Stadtbahn-Impressionen (Innsbruck) Österreich Stadtbahn-Impressionen (Schruns/Österreich) Stadtbahn-Impressionen (Schruns/Österreich) Pilotstrecke Karlsruhe – Bretten Pilotstrecke Karlsruhe – Bretten Pilotstrecke Karlsruhe – Bretten Bau neuer Haltepunkte s Bahnhof s s Bahnhof s s s Pilotstrecke Karlsruhe – Bretten Auf einen Schlag vier mal so viele Fahrgäste wie vorher Bis heute Verachtfachung der Fahrgastzahlen Über 70% haben Start und Ziel entlang der Stadtbahn und brauchen nicht umsteigen 40% der Fahrgäste sind vorher mit dem Auto gefahren Bequemlichkeit entscheidend für den Umstieg vom Auto auf die Stadtbahn 18000 16000 14000 12000 10000 8000 6000 4000 2000 0 1991 1993 heute Pilotstrecke Karlsruhe – Bretten Welches Verkehrsmittel haben die Fahrgäste vor Einführung des Stadtbahnsystems benutzt? Zug 25% Auto 40% Bus 17% Fahrt vorher nicht durchgeführt 12% Sonstige (Fahrrad, Fußgänger usw.) 6% Streckennetz Entwicklung des Stadtbahnnetzes 1992 - 2005 Netzlänge 2015: 640 km Netzlänge 1992: 140 km Netzlänge 1996: 250 km Netzlänge 2000: 360 km Netzlänge 2005: 530 km Netzlänge 2015: 640 km Netzlänge 2005: 530 km Entwicklung der Fahrgastzahlen Ausgezeichnete Regionalbahnen Am 10. September 2009 zeichnete BVM Tiefensee in Berlin 15 erfolgreiche Regionalbahnen aus: Bahnunternehmen Fahrgastzuwächse Regiobahn ( NRW ): Kaarst – Mettmann 3790 % Usedomer Bäderbahn ( Meck-Pomm ): 1086 % City-bahn ( Sachsen ) : 888 % Taunusbahn ( Hessen ) : 633 % Nordwestbahn (Niedersachsen) : 560 % Bayerische Oberlandbahn : 233 % Prignitzer Eisenbahn ( Brandenburg ): 183 % Gäubahn (Freudenstadt - Eutingen B.W. ) : 180 % Saarbahn (Saarland ) : 56 % Streckennetz Streckennetz Umland Karlsruhe Fahrgastentwicklung 200,0 180,0 Mio Fahrgäste 160,0 140,0 120,0 123,6 102,1 129,9 135,9 143,6 163,2 167,5 159,7 150,9 154,4 156,5 111,5 100,0 80,0 60,0 40,0 20,0 0,0 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 * inkl. unentgeltlich beförderter schwerbehinderter Fahrgäste Zweisystemwagen Weiterführung nach Heilbronn Weiterführung nach Heilbronn Murgtalbahn Murgtalbahn Bau neuer Haltepunkte Durch kurze Bremswege und hohe Beschleunigung können mehr Haltepunkte bei kürzerer Reisezeit bedient werden Früherer Haltepunkt Bau neuerDB StadtbahnhalteHörden-Ottenau punkte in Ottenau und Hörden. Murgtalbahn Juni 1995 Sept. 1996 1999 - 2001 Juni 2000 Okt. 2000 Juni 2002 Studie „Stadtbahn auf der Murgtalbahn“ Grundsatzvereinbarung Planrechtsverfahren Pachtvertrag mit DB Netz Baubeginn Fertigstellung Murgtalbahn Murgtalbahn Murgtalbahn Murgtalbahn Murgtalbahn Murgtalbahn Murgtalbahn Murgtalbahn Murgtalbahn Murgtalbahn: Freudenstadt Stadt Neue Leit- und Sicherungstechnik Neue ESTW und zentrale Zugüberwachung erlauben effizienteren und kostengünstigeren Betrieb Murgtalbahn: Steilstrecke Baiersbronn - Freudenstadt Innenstadtstrecke Bad Wildbad Innenstadtstrecke Bad Wildbad Innenstadtstrecke Bad Wildbad