Floyd Council machten Lust - The Floyd Council

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Floyd Council machten Lust - The Floyd Council
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Floyd Council machten Lust auf Pink Floyd
Von Andreas Falkinger
Burgkirchen/Alz. Was mehr kann eine Coverband erreichen, als dass der Zuschauer nach dem Konzert mit dem
dringenden Bedürfnis, die alten Scheiben wieder rauszukramen, nach Hause geht? Zumal die Band, die da im
Burgkirchener Bürgerzentrum auf der Bühne stand, nicht irgendeine Gruppe gecovert hat. The Floyd Council
haben sich eine Herausforderung gesucht, an der sie eigentlich scheitern müssten. Tun sie aber nicht. Die neun
Musiker bringen Auszüge aus dem Werk einer der komplexesten Bands der Musikgeschichte auf die Bühne: Pink
Floyd. Und das gelingt den Österreichern mit technischer Finesse und dem Gefühl für die Songs, die zu Recht zu
Klassikern der Rockmusik wurden.
The Floyd Council lieferten eine spektakuläre Bühnenshow.
Von Andreas Falkinger
Burgkirchen/Alz. Was mehr kann eine Coverband erreichen, als dass der Zuschauer nach dem Konzert mit dem dringenden
Bedürfnis, die alten Scheiben wieder rauszukramen, nach Hause geht? Zumal die Band, die da im Burgkirchener
Bürgerzentrum auf der Bühne stand, nicht irgendeine Gruppe gecovert hat. The Floyd Council haben sich eine
Herausforderung gesucht, an der sie eigentlich scheitern müssten. Tun sie aber nicht. Die neun Musiker bringen Auszüge aus
dem Werk einer der komplexesten Bands der Musikgeschichte auf die Bühne: Pink Floyd. Und das gelingt den Österreichern
mit technischer Finesse und dem Gefühl für die Songs, die zu Recht zu Klassikern der Rockmusik wurden.
Gleich mit den ersten Akkorden wird im Bürgerzentrum klar, wo die Reise hingeht. „Shine On You Crazy Diamond“ spielen
The Floyd Council zum Auftakt – den Song, den der im vergangenen September gestorbene Pink-Floyd-Keyboarder Richard
Wright einmal als den besten seiner Band bezeichnete. Das wäre für sich genommen schon ein würdiger Start in den
Konzertabend. Doch wie The Floyd Council das Werk auf die Bühne bringen, ist aller Ehren wert.
Zwangsläufig ist alles in Burgkirchen einige Nummern kleiner als im Londoner Earls Court, wo Pink Floyd 1994 ihr „Pulse“Material eingespielt haben – die kreisrunde Leinwand, die Bühne, die Lichtshow. Dennoch gelingt es der Coverband, nah ans
Original heranzureichen. Vielen Zuhörern – rund 500 waren’s in Burgkirchen – bleibt erst mal die Spucke weg – blankes
Erstaunen im Saal. Dort sind viele altgediente FloydFans. Nie wieder werden sie die Gelegenheit haben, der 1968er
Bandbesetzung zu lauschen. Doch die Österreicher bieten würdigen Ersatz. Das sind keine versponnenen
Musikenthusiasten, die längst vergangenen Zeiten huldigen wollen. Die haben’s drauf.
Dabei haben sich The Floyd Council ein technisches Umfeld geschaffen, das sie dabei unterstützt, dem Original so nah wie
möglich zu kommen. Auf der Leinwand werden die Clips der „Pulse“-Tour eingespielt, Original-Soundfiles führen die Zuhörer
in die Songs hinein, die Lichtshow folgt einem ausgefeilten Konzept, der Grazer Lichttechniker hat jeden einzelnen Spot
penibel programmiert, alles ist stimmig.
Horst Fischer gibt den introvertierten David Gilmour, der am linken Bühnenrand die jeweils passende Stratocaster ausseinem
Gitarrenarsenal auswählt – oder die Lap-Steel-Slide-Gitarre für „The Great Gig In The Sky“ oder „Breathe“. Natürlich ist
Fischer nicht Gilmour, aber schafft es, eine Illusion Gilmours in den Konzertsaal zu bringen. Hierin steht ihm Sänger und
Gitarrist Nick Niedt in nichts nach. Unterstützt wird sein Gesang von zwei überzeugenden Background-Vokalistinnen – vor
05.06.2009 11:49
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allem Tanja Mazurek erhält ausführlich Gelegenheit sich auszuzeichnen. Ihre Interpretation von „The Great Gig In The Sky“
ist großartig.
Bassist Mandi Blühweis und Schlagzeuger Andy Grabner treiben an, sie bringen den Druck in den Sound, ohne sich dabei in
den Vordergrund zu spielen. Auf dieser Basis können sich Fischer und Co-Gitarrist Georg „Gic“ Gruber ausleben, was sie
auch weidlich nutzen. Und weil für den ausgefeilten Floyd-Sound ein Saxofon nicht reicht, bringt Ewald Wohlmuth gleich ein
zweites mit auf die Bühne. Georg Dachs an den Keyboards verkörpert genau das, wofür sein Vorbild Wright von dessen
Bandkollegen geschätzt wurde: Ruhig und bescheiden spielt er seine Parts, ein Fels in der Brandung. Ein Fels, auf den sich
The Floyd Council verlassen können.
Was wäre „Another Brick In The Wall“ ohne den Gesang der Kinder der Islington Green School geworden? Sicherlich auch
ein bemerkenswerter Song. Aber durch die Schüler wurde er zu einer authentischen Anklage, eine Hymne gegen das
Schulsystem, gegen Sarkasmus, gegen Gehirnwäsche. Das funktionierte 1979 mit Hilfe der Kinder – und das funktioniert
auch heute noch: The Floyd Council haben sich dafür den Chor der Montessorischule Unterneukirchen auf die Bühne geholt
– und die 30 jungen Sänger schafften es, dass nicht nur ihren Eltern Schauer über den Rücken liefen.
Nicht erst nach dem mehr als zweieinhalbstündigen Konzert, bei dem neben den Klassikern von „Dark Side Of The Moon“,
„Wish You Were Here“ und „The Wall“ auch selten gehörte Stücke wie „Pigs On The Wing“ gespielt wurden, war klar: Das
Original ist schwierig zu erreichen. Aber The Floyd Council haben eine weite Wegstrecke zu diesem Ziel schon hinter sich
gebracht.
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