Die Hals-Nase-Ohren (HNO) - Frintroper Praxis für Naturheilkunde

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Die Hals-Nase-Ohren (HNO) - Frintroper Praxis für Naturheilkunde
Die Hals-Nase-Ohren (HNO)
Allgemeine Rolle der Sinnesorgane
Pharynx (Rachen)
Lage und Bau:
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Der Rachen ist ein 12 – 15 cm langer fibro- muskulärer Schlauch, der sich von
der Schädelbasis bis zum Beginn des Ösophagus in Höhe des Ringknorpels (C
6) erstreckt.
Er verbindet gleichzeitig Mundhöhle und Ösophagus, sowie Nasenhöhle und
Kehlkopf.
Der Pharynx gliedert sich in 3 große Abschnitte:
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Pars nasalis pharyngis, (früher: Epipharynx, Nasenrachenraum)
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Pars oralis pharyngis, (früher: Mesopharynx, Mundrachenraum)
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Der Nasenrachenraum erstreckt sich von den Nasenmuscheln bis zum
weichen Gaumen.
An seinem Dach liegt die Tonsilla pharyngea.
Er hat zwei Öffnungen zur Nasenhöhle und zwei Öffnungen, die in die
Eustachische Röhre führen. Die Ohrtrompete verbindet Rachen und
Mittelohr. Sie dient dem Druckausgleich im Mittelohr, indem sie sich beim
Schlucken öffnet.
Schleimhaut:
− Die Schleimhaut um die Tubenöffnungen enthält lymphoretikuläres
Bindegewebe, Tonsilla tubaria, die sich nach unten fortsetzt,
„Seitenstrang“.
Der Mundrachenraum steht mit der Mundhöhle in Verbindung und erstreckt
sich vom weichen Gaumen bis zum Kehldeckel.
Zwischen dem vorderen und dem hintern Gaumenbogen befinden sich in
einer Nische die Gaumenmandeln (Tonsillae pallatinae).
Mikroskopische Anatomie:
− Die Schleimhaut der Pars oralis bedeckt mehrschichtig unverhorntes
Plattenepihel. Die Lamina propria weist reichlich lymphoretikuläres
gewebe auf, das zusammen mit den zu Tonsillen verdichteten
Abschnitten den Waldeyer- Rachenring bildet.
− In der Schleimhaut kommen zahlreiche muköse Drüsen vor.
Pars laryngea pharyngis, (früher: Hypopharynx, Kehlkopfrachenraum)
−
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Der Kehlkopfrachenraum verläuft hinter dem Kehlkopf bis zur Speiseröhre.
An der ventralen Wand des Kehlkopfrachenraumes finden wir
Schleimhauttaschen, an einer läuft ein Ast des N. laryngeus superior (ein
Ast von N. X). Fremdkörper, die den sensiblen Nerv reizen, können zu
einem sehr starkem Würgereflex führen.
Aufgaben:
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Der Nasenrachenraum gehört zum Luftweg,
der Mundrachenraum zählt sowohl zum Luft- als auch zum Speiseweg,
der Kehlkopfrachenraum wird zum Speiseweg gezählt.
Im mitlleren Teil dem Pars oralis, kreuzen sich die beiden Wege.
Beim Schlucken wird mit Hilfe des Gaumensegels, des Zungengrundes und
des Kehldeckels der Luftweg verschlossen, damit es nicht zum „Verschlucken“
von Nahrung (Aspiration von Nahrung) kommen kann.
Daneben ist der Rachen auch für das Sprechen bedeutsam, da durch seine
Formveränderung verschiedene Vokale gebildet werden.
Embryologie:
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Durch die kraniokaudale
Krümmung und die laterale
Abfaltung des
Embryonalkörpers wird der
vom Entoderm begrenzte
Raum unter anderem in
einen intraembryomalen
Anteil, den primitiven Darmkanal und zwei extraembryonale Anteile (
Dottersack und Allantois) unterteilt.
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In der Kaudal- und
Kranialregion des
Embryos bildet der
primitive Darm je einen
blind endenden
Schlauch, den Vorderund den Enddarm.
Die weitere Entwicklung läst eine Einteilung des Darms in vier Abschnitte zu.
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Der erste Abschnitt ist
der Schlunddarm mit
der Anlage des
Pharynx, der als
kranialer Anteil von
der Rachenmembran
bis zur Lungenknospe
reicht.
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Schlunddarm:
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Während der 4. und 5. Woche bildet der Schlunddarm Aussackungen aus, die 5
Schlundtaschen.
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Am Ende der 5. Woche erscheinen die Schlundtaschen als schlitzförmige
Öffnungen.
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Gleichzeitig erscheinen 4 Furchen auf der Oberfläche des Embryos, die
Schlundfurchen.
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Bei der Bildung der ektodermalen Furchen und entodermaen Taschen wird das
Mesoderm, das den Schlunddarm umgibt, zur Seite geschoben.
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Auf diese Weise enstehen eine Reihe von Spangen, die als Schlundbögen oder
Pharyngealbögen bezeichnet werden.
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Beim menschlichen Embryo formen sich die Schlundbögen zu Elementen des
Gesichtschädels und des Kehlkopfes.
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Aus den Schlundtaschen gehen das Mittelohr, die Tonsilla pallatina, die
Nebenschilddrüsn und der Thymus hervor.
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Schlundbögen:
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In der 4. und 5. Woche ist das Aussehen des
Embryos charakteristisch von den
Schlundbögen geprägt, die durch die
Schlundfurchen getrennt sind.
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Jeder Schlundbogen enthält eine
Knorpelspange, eine
Schlundbogenarterie, und einen
Schlundbogennerv.
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Ein Teil der Knorpelanlagen löst sich wieder auf.
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Andere bleiben als Knorpel oder Knochen das ganze Leben erhalten.
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Die Muskelanlagen der Bögen können sich vom knöchernen oder knorpeligen
Skelett lösen und in andere Gebiete auswandern, wobei aber die
Nervenversorgung, die vom Ursprungsbogen her erfolgt gleich bleibt.
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1. Schlundbogen (Mandibularbogen):
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Meckel-Knorpel, Malleus, Incus.
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Die Muskulatur besteht u.a. aus der Kaumuskulatur: M. temporalis, M.
masseter, Mm. Pterygoidei.
2. Schlundbogen (Hyoidbogen):
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Reichert-Knorpel, Stapes, Schläfenbeinanteile (Processus styloideus), das
kleine Horn und der kraniale Abschnitt des Zungenbeines.
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Die Muskulatur ist vor allem die mimische Gesichtsmuskulatur.
3 Schlundbogen:
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Die Muskulatur aus diesem Bogen ist u.a. der M. constrictor pharyngis
superior.
4. und 6. Schlundbogen:
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kaudale Anteile des Cornu manus (großen Horns) des Zungenbeins.
Die knorpeligen Anteile verschmelzen zum Schild-, Ring- und Aryknorpel
des Kehlkopfes.
Die Muskulatur sind die Konstriktoren des Pharynx)
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Schlundtaschen:
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Der menschliche Embryo hat auf jeder Seite auch 5 Schlundtaschen.
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Die entodermale Auskleidung der Schlundtaschen führt zur Enstehung einer Reihe
wichtiger Organe.
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1. Schlundtasche:
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2. Schlundtasche:
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Nebenschilddrüsengewebe, Thymusanlage.
4. Schlundtasche :
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Gaumenmandel.
3. Schlundtasche:
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Paukenhöhle, Tuba eustachii, Trommelfell.
Epithelkörperchen.
5. Schlundtasche:
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Ultimobrachiale Körper, die später in die Thyreoidea einbezogen werden und
aus denen die parafollikulären Zellen (C-cells) werden.
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Schlundfurchen:
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Beim fünf Wochen alten Embryo sind vier Schlundfurchen vorhanden.
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Nur die erste trägt zur definitiven Gestalt des Embryos bei.
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Es wächst mit seinem dorsalen Abschnitt durch das angrenzende Mesoderm auf
die erste Schlundtasche zu und bildet den äußeren Gehörgang.
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Die lebhafte Proliferation des
Mesoderms im zweiten
Schlundbogen führt dazu, daß er
sich nach kaudal ausdehnt und den
dritten und vierten Bogen überlappt.
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Zum Schluß verschmilzt der zweite
Bogen mit dem Herzwulst im
unteren Halsabschnitt.
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Infolge der Überlappung verlieren
die
zweite, dritte und vierte
Schlundfurche die Verbindung zur
Oberfläche.
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Sie bilden kurzzeitig den Sinus
cervicalis, der dann aber
vollkommen verschwindet.
Histologie:
Kopfdarm:
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Als Kopfdarm werden die Mundhöhle und der mittlere und untere Teil des
Schlundes bis zum Eingang in die Speiseröhre zusammengefaßt.
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Im Kopfdarm wir die Nahrung mit Hilfe der Zähne, Lippen und Zunge
aufgenommen.
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Die Zunge kontrolliert die mechanische Beschaffenheit der Nahrung, das
Geschmaksorgan die chemische.
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Die Nahrung wird zerkleinert, durch mukösen Speichel gleitfähig gemacht und in
einzelnen Bissen dem Rumpfdarm zugeführt.
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Der seröse Speichel enthält das Enzym Amylase, das die Stärkeverdauung
einleitet.
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Die Tonsillen wirken bei der Infektabwehr.
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Zunge, Lippen und Gaumen dienen bei der Sprache der Artikulation des vom
Kehlkopf erzeugten Tones.
Schleimhaut:
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Alle Teile des Kopfdarmes, Wangen, Lippen, Gaumen, Zunge und Schlund,
werden von der gleichen Schleimhaut überzogen.
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Die Schleimhaut besitzt ein mehrschichtiges, unverhorntes, stellenweise aber
auch in die Verhornung eintretendes (z.B. harter Gaumen) Plattenepithel.
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Angefeuchtet wird das Plattenepithel durch Drüsensekret.
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Das Plattenepithel sitzt auf dem Schleimhautbindegewebe.
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Das Ausmaß der Papillenbildung des Bindegewebes ändert sich im Kopfdarm mit
der mechanischen Beanspruchung der einzelnen Teile.
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In der Lamina propria liegen keine Drüsen.
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Im Kopfdarm fehlen die Lamina muscularis mucosae und die Tela submucosa, die
beide für den Rumpfdarm charakteristisch sind.
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Die Verbindung des Schleimhautbindegewebes mit tiefer liegenden Strukturen
wechselt innerhalb der Kopfdarmabschnitte und ist für jeden kennzeichnend
(Differentialdiagnose).
Wangen (Buccae):
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Unter der Wangenschleimhaut liegt lockeres Bindegewebe, das eine Verschiebung
erlaubt.
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Zwei Reihen gemischter Glandulae buccales sind vorhanden.
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Die Wangenwand enthält den quergestreiften M. buccinator.
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Der Wangenfettpfropf liegt zwischen der äußeren Haut und dem Muskel.
Lippen (Labia):
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Der Schnit durch die Lippe zeigt äußere Haut, Lippenrot und Schleimhaut.
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Die äußere Haut trägt Epidermis, Haare, Talg- und Schweißdrüsen.
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In einer Übergangszone, dem Lippenrot, nehmen Verhornung und Pigmentation
des Epithels ab, es wird durchscheinend.
Auffallend hohe, Blutkapillaren führende Bindegewebspapillen reichen nahe an
die Oberfläche (rote Farbe der Lippen).
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Die Schleimhaut sitzt lockerem Bindegewebe und enthält am Lippenrot kleine
Talgdrüsen und etwas weiter vom Lippenrot entfernt, stecknadelkopfgroße,
makroskopisch sichtbare seromuköse Drüsen (Glandula labiales).
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Im Kern des Lippenschnittes liegt quergeschnitten der M. orbicularis oris
(quergestreifte Muskulatur).
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Säuglinge tragen an der Innenseite der Lippen einen Zottensaum, der die Haftung
der Lippen an der Brustwarze verbessert.
Gaumen (Palatum):
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Am harten Gaumen sind Schleimhautbindegewebe und Periost straff verbunden.
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Bei starker mechanischer Belastung tritt eine geringe Verhornung ein.
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Die hintere Schleimhaut enthält große Mengen muköser Drüsen (Glandulae
palatinae).
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Der weiche Gaumen trägt unten die Schleimhaut der Mundhöhle mit mukösen
Drüsen.
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Die nasale Seite des Gaumens trägt das Flimmerepithel der Nasenhöhle und
gemischte Drüsen.
Zunge (Lingua):
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Die Schleimhaut ist an der Unterfläche locker mit dem Zungenkörper verbunden.
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Auf dem Zungenrücken wird sie durch straffe Kollagenfasern an eine derbe, den
Zungenrücken bedeckende Sehne (Aponeurosis linguae) unverschieblich geheftet.
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Das Bindegewebe sendet hier hohe Bindegewebspapillen ins Epithel, die sich in
kleinere sekundäre Bindegewebspapillen aufteilen.
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Über diese stehen die epithelialen Zungenpapillen, die teils dem Geschmacksinn,
teils mechanichen Aufgaben dienen.
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Papillae vallatae:
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es sind 6 – 12
warzenförmige, das
Zungenniveau nur wenig
überragende
Geschmackspapillen.
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Sie bilden, makroskopisch sichtbar (Durchmesser einer Papille 1 – 3 mm),
vor dem Zungengrund das nach vorne offene V-linguae.
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Die Papilla vallata wird von Graben und Wall umgeben.
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In dem Graben münden
seröse Drüsen
(Ebnersche Spüldrüsen).
Papillae foliatae:
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Sie liegen am hinteren seitlichen Rand der Zunge und bilden mehrere dicht
zusammenhängende Falten.
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Das mehrschichtige Epithel ihrer Wände enthält ebenfalls
Geschmacksknospen.
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Beim Menschen sind sie undeutlich ausgebildet.
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Auch hier finden wir in der Tiefe seröse Spüldrüsen.
Papillae fungiformes:
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Sie sind pilzförmig und
makroskopisch als rote
Punkte zu erkennen.
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Sie sind auf dem gesamten
Zungenrücken verstreut,
vermehrt aber an der
Zungenspitze.
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Das Eithel der Papillae ist nur
andeutungsweise verhornt.
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Es enthält wenige
Geschmacksknospen.
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Die Papillae fungiformes
haben eine breite sich
vorwölbende Primärpapille
mit nur wenigen kurzen
Sekundärpapillen.
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Sie dienen als
Thermorezeptor.
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Papillae filiformes:
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Die Papillae filiformes (fadenförmige Papillen),
der Name beschreibt die Form, sind zahlreich.
−
Sie kommen auf der gesamten Oberfläche vor
und sind in Linien angeordnet.
−
Ihre Spitzen sind rückwärts gerichtet,
aufgesplittert und häufig verhornt.
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Geschmacksknospen kommen im Epithel der
Papillen nicht vor.
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Sie sind die wichtigsten Mechanopapillen der Zunge, aber auch Träger und
Vermittler von Tastempfindungen.
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Alle ertasteten Objekte werden mit einem Faktor von ca. 1,6 vergrößert
wahrgenommen.
Klinischer Hinweis: Vermehrte Abschilferung der oberflächlichen
Hornschichten der Papillae filiformes führen zu einem weißlichen
Zungenbelag.
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Histophysiologie:
−
Mundschleimhaut und Zunge wirken bei der Prüfung aufgenommenen
Mundinhaltes zusammen.
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Es handelt sich um:
−
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Temperaturprüfung,
−
Abtastung,
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Schmecken.
Weitere wichtige Vorgänge, die im Rahmen der Verdauung in der Mundhöhle
durchgeführt werden sind das:
−
Zerkleinern von Nahrung durch den Kauapparat (Zähne und Kaumuskulatur)
−
Einspeicheln der Nahrung
−
mit dem Ziel, einen Bissen schluckfähig zu machen.
Physiologie:
−
Die
Geschmacksknospen
enthalten die
Rezeptoren für den
Geschmacksinn.
−
Sie sind im Epithel
der Zunge, der
Mundhöhle und des
Rachens eingebettet.
−
Am dichtetsten sind
sie an den Seiten der
Papillae vallatae
(s.o.).
−
Viele
Geschmacksknospen
finden sich auch an
den Papillae foliatae,
entlang der
Zungenränder und an der Zungenspitze.
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Jede Geschmacksknospe besteht aus einem Bündel von zylindrischen Zellen, das
im Epithel eingebettet liegt und über kleine als Geschmacksporus bezeichnete
Lücke Anschluß an die Oberfläche gewinnt.
−
An ihrem apikalen Ende sorgen Desmosomen für einen Verschluß der
Intrazellulärräume gegenüber dem Geschmacksporus.
−
Innerviert werden die Geschmacksknospen über mehr oder weniger dicke
Nervenfasern, die aus dem subepithelialen Nervengeflecht an der Basis eintreten.
Geschmackssinn:
−
Beim Geschmacksinn lassen sich 4 primäre Geschmacksqualitäten unterscheiden,
die sich jeweils mit bestimmeten Testsubstanzen prüfen lassen:
−
Süß Glukose),
−
Sauer (Zitronensäuzre),
−
Salzig (NaCl),
−
Bitter (Chinin).
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Die Zungenspitze ist für alle 4 Arten
empfindlich,
−
der Zungenrand reagiert auf saure
Substanzen und
−
die Zungenbasis auf bittere.
−
Geschmacksempfindungen hervorrufende Verbindungen sollen sich an spezifische
Rezeptoren in der apikalen Zone (Mikrovilli) der Geschmackszellen binden.
Über einen nicht näher bekannten Mechanismus wird dadurch die
Ionenleitfähigkeit der Geschmackszellmembran erhöht, so das es zu einer
Depolarisation kommt.
−
Diese bewirkt eine Erhöhung der Entladungsgeschwindigkeit der
Geschmacksfaser.
−
Wie im gustatorischen System auf einen einzelnen Reiz eine bestimmte
Geschmacksempfindungen erzeugt wird, läßt sich nicht genau feststellen.
−
Die chemorezeptorischen Zellen in den Geschmacksknospen von Zunge,
Epiglottis und Rachen werden von 3 Gruppen sensibler Neurone innerviert.
−
1. Gruppe:
−
Die Somata der 1.
Gruppe befinden
sich am Ganglion
geniculi.
−
Sie haben über den
N. intermedius (aus
dem N. facialis-VII)
Verbindung mit dem
Gehirn.
−
Sie entsenden ihre
distalen
Axonfortsätze
entweder:
−
über den N.
facialis und die
Chorda
tympani, oder
−
über den N.
petrosus major
und das
Ganglion oticum
in die Zunge.
−
Beide Fasergruppen
schließen sich dem N.
lingualis an, der die Zungenspitze versorgt.
−
Das in der Zungenspitze vor allem Papillae fungiformes und foliatae vorkommen
kommt den sensiblen Zellen im Ganglion geniculi die Wahrnehmung der
Geschmacksqualitäten süß, sauer, salzig zu.
−
2. Gruppe:
−
Sie befindet sich im Ganglion inferius des N glossopharyngeus-IX.
−
Die Verbindung ziehen zentral zum Nucleus solitarius,
peripher über den N. glossopharyngeus mit den Geschmacksknospen an der
Zungenbasis.
3. Gruppe:
−
−
Sie liegt im Ganglion inferius des N. vagus-X.
−
Die Verbindung nach zentral geht über die Vaguswurzeln zu den
Hirnstammkernen.
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Die periphere Verbindung geht über den N. laryngeus superior in Epiglottis und
Larynx.
−
Da die Geschmackszellen in den Paillae vallatae an der Zungenbasis liegt, kommt
den Ganglia inferiora hier eine spezielle Aufgabe für die Wahrnehmung von
bitter zu.
−
Zentrale Verbindung:
−
Im Gehirn enden alle 3 Geschmacksfasergruppen im rostralen Anteil des Nuc.
solitarius, wo sie die 2. Umschaltneurone der Geschmacksbahnen erregen.
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Diese haben Verbindung zum pontinen Geschmacksfeld, die ihrerseits im
Thalamus , lateralen Hypothalamus und im Mandelkern enden.
Zum Thalamus ziehen von beiden Seiten Fasern, um in dessen Nucleus ventralis
posteromedialis zu enden.
−
−
Dieser dient als Umschaltkern und entsendet Fasern in die Geschmackregion der
sensorischen Rinde knapp unterhalb des Gesichts.
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Die gustatorischen Verbindungen des Thalamus dürften somit an der bewußten
Geschmackswahrnehmung beteiligt sein.
−
Die Verbindung mit Hypothalamus und Mandelkern dürften für die
reflektorischen und affektiven Reaktion auf Geschmacksreize wichtig sein und
daher mit der Regulierung der Nahrungsaufnahme zu tun haben.
Makroskopische
Mesopharynx, Zunge, Tonsillen
−
Zunge:
−
Die Zunge ist ein
außergewöhnlich beweglicher
Muskel.
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Die Hauptmasse entspringt
vom Unterkiefer und von den
Muskeln des Mundbodens mit
Zungenbein und Kehlkopf
einerseits
über die Pharynxmuskeln und
die Gruppe der Styloidmuskeln
steht er anderseits mit der
Schädelbasis in Verbindung.
−
−
Sie dient:
−
der Aufnahme und Bewegung
der Nahrung,
−
der Geschmacksempfindung
−
Bildung der Sprache.
−
Nahrungsaufnahme:
−
Die Speisen werden durch:
Anatomie:
−
Lippen- und Wangenbewegung (N. facialis- VII)
−
und durch die Zunge (N. hypoglossus-XII)
−
Im Mund bewegt und den Zähnen zugeschoben.
−
Beim Schluckakt:
−
schiebt die Zunge die Speisen in den Phyarynx, der durch den hochgewölbten
Zungenrücken nach vorne und
−
durch das Gaumensegel zum Nasenrachen abgedichtet wird.
−
Klinik:
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Einseitige Facialis- und Hypoglossuslähmung erschweren die Verarbeitung der
Speisen, Schlucken ist aber möglich (Abweichung der Zunge zur gelähmten Seite).
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Bei Gaumensegellähmung (z.B. Diphterie) kommt flüssige Nahrung in die Nase.
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Einseitige Lähmung des N.hypoglossus erschwert den Schluckakt
(Kulissensymptom), die hintere Rachenwand wird zur gesunden Seite gezogen.
−
Bei beidseitiger Lähmung (Bulbärparalyse) wird er unmöglich.
−
Geschmack:
−
Unsere Wahrnehmung der Qualität von Speisen setzt sich aus dem Tastgefühl,
dem eigentlichen Geschmack (der nur süß, sauer, bitter und salzig unterscheiden
kann) und dem Geruch, mit dem wirdie feinen Geschmacksqualitäten erfassen,
zusammen.
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Tast- und Temperaturempfinden werden über den N. trigeminus-V geleitet.
−
Geschmacksnervenbahnen: s.o.
−
Klinik:
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Durch den Verlauf einiger Geschmacksbahnen als Chorda tympani (s.o.), bei der
sie durch die Paukenhöhle abzweigen und zur Zunge ziehen, sind Entzündungen
des Mittelohrs bedeutsam, da es zur Zerstörung des frei durch die Paukenhöhle
ziehendes Nervs kommen kann
−
Bei Operationen in diesem Bereich kann es durch Läsionen zu Geschmackstäuschungen kommen (Parageusien), die meist nach einiger Zeit verschwinden.
−
Einseitige Durchtrennung führt zu einseitigem Geschmacksverlust, der meist nach
einiger Zeit nicht mehr empfunden wird.
−
Beidseitiger Verlust bedeutete eine dauernde schwere Beeinträchtigung.
−
Sprachbildung:
−
Bei der Sprachbildung wirkt die Zunge als wichtigstes Glied.
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Sie wirkt bei der Bildung vonm der Resonanzräume für Vokale als auch bei der
Bildung aller Konsonanten eine wesentliche Rolle.
−
Trotzdem ist bei der großen Beweglichkeit der gesamten Mund- und
Pharynxmuskulatur nach operativer Entfernung großer Zungenanteile, nach
Übung eine Sprache noch verstehbar.
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Tonsillen (Gaumenmandeln):
−
Die Tonsillen sind als lymphatische Organe ein Teil des WaldeyerRachenringes, eine Anhäufung von adenoidem Gewebe am Eingang der Luft und
Speisewege.
−
Sie liegen unter der Schleimhaut und stehen mit dem Epithel in engem Kontakt.
−
Sie bestehen im wesentlichen aus :
−
der Rachenmandel (Tonsilla pharyngea),
−
der Gaumenmandel (Tonsillae pallatinae),
−
und der Zungengrundmandel (Tonsilla lingualis),
−
lymphatisches Gewebe in der seitlichen Pharynxwand (Seitenstränge), bis
zum Eingang in die Tuba auditiva (hier als Tonsilla tubaria bezeichnet).
−
Daneben sind diffus lymphatisches Gewebe in der gesamten Schleimhaut des
Mundes und des Rachens verteilt.
−
Im Gegensatz zu den Lymphknoten liegen Tonsillen nicht im Verlauf von
Lymphgefäßen, besitzen aber ableitende Lymphgefäße.
−
Funktion:
−
Tonsillen dienen der:
−
immunologischen Abwehr und bilden Lymphozyten, von denen viele das
Epithel durchwandern.
−
Anpassung und Schutz des Organismus gegen Keime, die von außen in Luftund Speisewege gelangen wollen.
−
Die Tonsilla palatina (Gaumenmandel) unterscheidet sich in ihrem Aufbau von
allen anderen Teilen dieses Organkomplexes.
−
Dies weist auf die besondere Bedeutung ihrer Funktion und auf ihre pathogene
Rolle hin.
−
Tonsilla palatina:
−
Am Übergang Mundhöhle/oraler Pharynx
liegt auf jeder Seite in der Fossa tonsillaris
eine Gaumenmandel.
−
Charakteristisch ist für diese 10 – 20
schmale, als Krypten bezeichnete
Einbuchtungen des Epithels, die tief in das
Organparenchym reichen.
−
Unmittelbar unter dem Epithel
befindet sich das lymphatische
Gerwebe, das je nach
Funktionszustand mehr oder
weniger Sekundärfollikel
aufweist.
−
Auf der dem Epithel zugewandten
Seite ist der Lymphozytenwall der
Sekundärfollikel auffällig
lymphozytenreich und dicht
(Lymphozytenkappe).
Das Kryptenepithel ist im oberen
Bereich mehrschichtig
unverhornt,
−
−
in der Tiefe netzartig
aufgelockert.
−
Es hat keine Basalmembran.
−
Dieses Gebiet ist funktionell von
entscheidender Bedeutung:
−
Zwischen den verzweigten
netzartig verbundenen
Epithelzellen kommen in
großer Zahl Lymphozyten,
weniger häufig Makrophagen
und Granulozyten vor
(Lymphoepithelialer
Gewebsverband).
−
Im Bereich des auch als Durchdringungszone bezeichneten Gebietes des
Kryptengrundes kommen Makrophagen und Lymphozyten bevorzugt mit
Antigenen in Kontakt.
−
Die so direkt oder über Makrophagen immunologisch informierten
Lymphozyten wandern von der Durchdringungszone in die Reaktionszentren
der Lymphfolikel und differenzieren sich hier zu Immunozyten und
Plasmazellen.
−
Der Abbau vieler Antigene kann in den Tonsillen unbemerkt ohne
Krankheitserscheinungen verlaufen (stille Feiung).
−
Klinik:
−
Bei übermäßigem Keimbefall kann es zu entzündlichen Reaktionen der Tonsillen
kommen.
Es können weiße eitrige Pfröpfe enstehen die aus abgestoßenen Epithelzellen,
Granulozyten, lebenden und toten Lymphozyten sowie Bakterien bestehen.
−
−
Getrennt wird das lymphatische Gewebe der Tonsilla palatina von der
Umgebeung durch ein dichtes Bindegewebe, die Kapsel der Tonsille.
−
Diese Kapsel wirkt als Barriere gegen die Ausbreitung von Infektionen der
Tonsille.
−
In der Umgebung liegen mucöse Drüsen und Skelettmuskulatur des Pharynx.
−
Klinik:
−
Bei Tonsillektomie wird das lymphatische Gewebe aus der Organkapsel, die
erhalten bleibt ausgeschält.
−
Tonsilla pharyngealis (Rachenmandel):
−
Es ist eine unpaare Tonsille am Rachendach.
−
Anstelle von Krypten kommen hier flache, zwischen Schleimhautfalten gelegen
Buchten vor, in die z.T. Ausführungsgänge gemischter Drüsen einmünden.
−
Bedeckt wird die Tonsilla pharyngealis von mehrreihigen hochprismatischen
Flimmerepithel (respiratorische Epithel).
−
Klinik:
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Bei Kindern kann die Tonsille stark vergrößert sein und die Atmung und daher
den Schlaf behindern. Immer, auch wenn sie nicht vergrößert ist, wird sie in der
Pubertät kleiner.
−
Tonsilla lingualis:
−
Sie liegt am Zungengrund und besteht aus weit auseinanderliegenden
Einzelkrypten, die von lymphatischen Gewebe umgeben sind.
−
Bedeckt wird sie von mehrschichtigem Plkattenepithel.
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In den Drüsengrund münden mucöse Glandulae linguales posteriores ein.
Die Untersuchung von Mund und Rachen
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Im Mund:
−
−
−
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Wir beobachten Schleimhautveränderungen, Blutungen,
Speichelsekretion,Trockenheitsgefühl bei Speicheldrüsenerkrankungen,
Zungenbrennen bei perniziöser Anämie,
wir riechen Foetor ex ore.
Im Hals:
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−
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Wir fragen nach Rachen- und Halsschmerzen (auch das „ Kratzen im Hals“
gehört dazu),
wir fragen nach Schluckbeschwerden im Sinn einer Behinderung der
Schluckfunktion, z. B. bei Pharingitis, Struma.
Wir achten auf die Sprache (Heiserkeit).
Wir inspizieren zuerst die Umgebung des Mundes.
−
−
−
Tiefe Nasolabialfalten lassen uns an chronische Beschwerden im Magen- (links)
und Leber- Gallenbereich (rechts) denken.
Die häufigste oberflächliche Veränderung der Lippen ist der herpes labialis und
die Lippenzyanose bei Herz-/ Lungenerkrankungen.
Mundwinkelrhagaden treten bei Vitaminmangel und Zahnfehlstellungen auf.
Die Mundhöhle:
−
Hierzu brauchen wir einen Mundspatel und Licht!
−
Mund und Rachen müssen in bestimmter Reihenfolge untersucht werden, um
vorzeitiges Auslösen des Würgereizes zu verhindern.
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Gute Beleuchtung durch Reflektor und Stirnlampe ist Vorbedingung.
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Wir beobachten die Schleimhaut, die Ausführungsgänge der Speicheldrüsen,
Gingiva, Zähne, Zunge, Tonsillen, Tonsillennarben und die Rachenhinterwand.
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Beobachtung der Beweglichkeit der Lippen, Weite der Kieferöffnung
(Seitenabweichung bei einseitiger Behinderung eines Gelenkes oder der
Muskulatur), Beweglichkeit und Beschaffenheit der Zunge.
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Mit dem Spatel Entfalten des Mundvorhofes, Besichtigung der Zähne und des
Zahnfleisches, Anhebung der Zunge zur Besichtigung des Mundbodens (Plica
sublingualis mit Ausführungsgang und Mündung der Glandula
submandibularis neben dem Zungenbändchen), der Wangenschleimhaut
beiderseits mit
Papille des
Ausführungsganges
der Parotis
gegenüber den
Zähnen 7_|_7.
−
Zur Inspektion des
Mesopharynx die
Zunge nicht
vorstrecken lassen,
sondern mit einem
Spatel langsam und ruhig herunterdrücken, bis Gaumensegel, Tonsillen und
hintere Pharynxwand sichtbar werden.
−
Zur Prüfung der
Tonsillen, mit einem
Spatel den
Zungengrund
herabdrücken, den
zweiten an den
vorderen
Gaumenbogen
setzen, um die
Tonsille aus ihrem
Bett vorsichtig
herauszuluxieren.
−
Dabei läßt sich die
tatsächliche Größe, Ihre Beschaffenheit (weich/hart) und ihre Luxierbarkeit
(Fixierung durch Narben) feststellen.
−
Zugleich wird eventuell pathologischer Krypteninhalt ausgedrückt.
−
Prüfung des Geschmacks:
−
Benetzung der herausgestreckten Zunge abwechselnd rechts und links mit
Lösungen aus Kochsalz, Zucker, Essig, Chinin.
Klinik:
Anginen (Tonsillitis acuta):
−
Es ist eine der häufigsten Infektionserkrankungen.
−
Erreger sind meistens hämolysierende Streptokokken A, seltener Staphylo- oder
Pneumokokken.
−
Sie kann aber auch in Verbindung mit viralen Infektionen auftreten.
−
Bei Bakterienbefall:
−
Akutes Krankheitsbild mit beidseitigem
Schluckschmerz,
−
hohem Fieberanstieg,
−
Schwellung der Kieferwinkeldrüsen,
Rötung der Gaumenbögen
und der Tonsillen,
−
−
diese, durch Schwellung etwas vergrößert,
stärker hervortretend.
−
Bei ulzerierenden Formen sieht man an den Kryptenmündungen weiße
Stippen.
−
Nach 2 – 3 Tagen klingen die akuten Erscheinungen wieder ab, falls nicht
Komplikationen hinzutreten.
−
Histologisch sieht man in diesen Tonsillen:
−
eine Schwellung der Sekundärfollikel,
−
starke Durchwanderung des Kryptenepithels mit:
−
Lymphozyten und Leukozyten,
−
kleine Exulzerationen an den Kryptenmündungen entsprechend den weißen
Stippen.
−
Die gleichen Ulzera befinden sich in der Tiefe der Krypten.
−
Therapie:
−
Bettruhe,
−
Wärme,
−
feuchte Umschläge,
−
schmerzlindernde Mittel,
−
Antibiotikagabe bei hochfieberhaftem Allgemeinzustand oder Komplikation.
−
Lokalbehandlung mit Pinseln oder/und Gurgeln zwecklos!
Peri- oder retrotonsilliärer Abszeß („Mandelabszeß“)
„Richtige“ Abszesse in den Tonsillen gibt es nicht.
Es können aber Verhaltungen von Eiter und Dentritus in den Krypten vorübergehend
zu Beschwerden führen.
−
„Richtige“ Abszesse bilden sich im Bindegewebe und der Muskulatur hinter der
Tonsille.
−
Sie sind immer ein Zeichen der Insuffiziens des Organs.
−
Dessen Krypten sind Aufgrund von vorrausgegangenen Entzündungen vernarbt.
−
Eiter entleert sich daher nicht auf natürlichem Weg, sondern durchbricht das
umgebende Gewebe.
−
Die Patienten geben immer an, schon vorher häufig Anginen gehabt zu haben.
−
Meistens ging eine Angina mit beidseitigem Schluckschmerz vorraus, die sich
scheinbar besserte, dann aber mit einseitigem Schmerz rezidivierte.
−
Schmerzen und Fieber neben schnell zu.
−
Es kommt zu Schluckbeschwerden und Kieferklemme.
−
Diagnose:
−
Eventuell durch absolute Mundsperre erschwert.
−
Äußerlich Druckschmerz und Schwellung am Kieferwinkel.
−
Vergrößerte Lymphknoten sehr häufig.
−
Innerlich, soweit Einblick möglich, bei ausgeprägtem Krankheitsbild:
−
einseitige Schwellung des weichen Gaumens mit Verdrängung der Uvula zur
Gegenseite.
−
Die Tonsille erscheint, durch Herausdrängung aus ihrem Bett vergrößert.
−
Die Abszeßbildung geht in den meisten
Fällen von der oberen Polkrypte aus, da sie
einen besonders gewundenen und weiten
Verlauf nimmt.
−
Therapie:
−
Hohe Dosen Antibiotika (hämolysierende Sreptokokken A)
−
Abszesse müssen unbedingt entleert werden
−
Später Tonsillektomie.
Tonsillogene Sepsis:
−
Sie ist heute sehr selten geworden.
−
wenn sie sich entwickelt gehört der Patient in sorgfätigster stationärer
Behandlung.
−
Pathogenese:
−
Die Tonsillen liegen unmittelbar in Nachbarschaft zu den parapharyngealen
Raum, durch den die großen Halsgefäße ziehen.
−
Ödeme, Lymphknotenschwellung am Kiefernwinkel, Kieferklemme (M.
pterygoideus) sind Anzeichen für ein Übergreifen der Entzündung auf den
parapharyngealen Raum.
−
Bei hochvirulenten Infekten kann die phlegmonöse Eiterung ohne Abszeßbildung
um sich greifen.
−
Bei typischer Lage des Abszesses zieht die Phlegmone meistens nach außen auf
die seitlichen Halsweichteile zu.
−
Bei Ausgang von den unteren Tonsillenkrypten zieht sie vom Kehlkopf
absteigend und hier Ödeme, somit Atemnot und Erstickungsgefahr erzeugend.
−
Es ist wichtig zu wissen, daß eine Sepsis, auch ohne Ausbildung einer
auffallenden entzündlichen Schwellung, auf die V. jugularis über Blut- und
Lymphgefäße direkt übergreifen kann.
−
Die abführenden Lymphgefäße der Tonsille münden in Lymphknoten, die der V.
jugularis direkt anliegen, so das die Entzündung von diesen direkt in das Gefäß
einbrechen kann.
−
Symptome:
−
Schweres Krankheitsbild, Tachykardie, septisch hohe Fieberzacken, während des
Temperaturanstiegs Schüttelfrost.
−
Geht die Phlegmone von der Tonsille aus, ist der Ursprungsherd nicht zu
übersehen.
−
Schmerzhafte Schwellung, Mundsperre, peritonsilläre Schwellung, bei vom
Kehlkopf absteigender Entzündung Stridor, Atemnot.
−
Die Mandeln sind druckschmerzhaft, Eiterentleerung auf Druck.
−
Bei Thrombophlebitis der V. jugularis Gefahr der septischen Lungenembolie.
−
Die kleine subpleuralen Infarkte erzeugen stechende Schmerzen beim Atmen ohne
physikalische Symptome, dann folgen Reibegeräusche der Pleuritis, dann
Pleuraemphyem.
−
Herdnephritis, septische Endokarditis können dazukommen.
−
Die Thrombose kann dann in die V. Cava bis zum Herzen absteigen.
−
Therapie:
−
Höchste antibiotische Gaben, sowohl i.v., als auch oral.
−
Eventuell Entfernuhng der Tonsillen, auch im akuten Stadium.
−
Bei Thrombose der V. jugularis Freilegung, eventuell Gefäßunterbindung im
gesunden Anteil.
−
Dentogene Halsphlegmone:
−
Wenn die dentogenen Halsphlegmonen von den hinteren Molaren ausgehen,
können sie ähnliche Erscheinunen machen wie peritonsilläre Phlegmonen.
−
Die Eiterungen nehmen den Weg hinter den Oberkiefer nach oben durch den
Plexus pterygoideus zur Fossa temporalis und zur Schädelbasis.
−
Diese Verläufe sind besonders gefährlich, da die Eiterungen schnell ins
Schädelinnere vordringen.
−
Diagnose:
−
Mundsperre, Druckschmerz und Schwellung der Schläfengegend sind Zeichen der
aufsteigenden Entzündungen.
−
Therapie:
−
Rasches chirurgisches Eingreifen ist erforderlich.
Zahnwurzeleiterungen:
−
Zahnwurzeleiterungen, die von den anderen Zähnen ausgehen, können sowohl
zum Halsweichteil als auch gegen die Mundboden durchbrechen.
−
Im letzteren Fall entwickelt sich eine Mundbodenphlegmone (Angina Ludovici)
oberhalb der Diaphragmas oris.
−
Die Zunge ist nicht angeschwollen, aber durch die
Schwellung des Mundbodens angehoben und in der
Bewegung gehindert.
−
Die Plica sublingualis der betroffenen Seite ist gerötet
und prall geschwollen.
−
Differrentialdiagnostisch muß eine Steinbildung im
Ductus submandibularis ausgeschlossen werden.
−
Diagnose:
Die Diagnose ist einfach durch Feststellung kranker Zähne (Röntgen),
−
durch Betasten der geschwollenen Glandula submandibularis und eventueller
Röntgenaufnahmen.
−
Therapie:
−
Zahnsanierung.
Zungenabszesse:
−
Sie entstehen durch:
−
kleine Verletzungen,
−
Fremdkörper oder
−
kranke Zähne.
−
Diagnose:
−
Umschriebene große Schwellung des Zungenkörpers.
−
Mundboden ist zunächst nicht betroffen.
−
Es ist sehr schmerzhaft,
−
das Sprechen und schlucken ist stark behindert.
−
Therapie:
−
Antibiotikagabe,
−
Inzision zur Eiterentleerung nötig.
Chronische Tonsillitis:
−
Es stellt sich die Frage, ob die Tonsillen Schuld sind am Auftreten von häufigen
Erkältungskrankheiten, schlechtem Allgemeinzustand oder als Herd die Ursache
von weiteren Krankheiten.
−
Die Tonsillen können als Eintrittspforte für Bakterien und Toxinen zu
Erkrankungen führen.
−
Gerade wenn sie duch vorherige Erkrankungen anatomisch verändert sind und
ihre Funktion nicht mehr ausüben können, kann es bei neuen >nfekten zu
schweren Folgeerkrankungen kommen.
−
Die Prozesse können aber auch schwelend verlaufend, chronifizieren und die
Ursache von Herderkrankungen sein.
−
Herderkrankungen (Fokaltoxikose):
−
Hiermit ist die Erregung von Krankheitserscheinungen in anderen Organen durch
einen abgeschlossenen bakteriellen Entzündungsherd gemeint.
−
Hierbei gelangen nicht die Bakterien selbst in die Blutbahn, sondern deren Toxine.
−
Die fest eingekapselten Bakterein können jahrelang ohne örtliche Beschwerden
wirksam sein.
−
Häufige Lokalisationen sind:
−
narbig abgeschlossene Tonsillenkrypten,
−
Zahnwurzelgranulome,
−
Nasennebenhöhlenherde,
−
Gallenblase, Apendix, Genitale.
−
In den Tonsillen ist einEntzündungsherd nur schwer nachzuweisen, da dieses
Organ eine physiologische Bereitschaft zu Entzündunggsvorgängen hat.
−
Daher ist hier die Anmnese und die gründliche Untersuchung nach Anzeichen
eines chronischen Herdes umso wichtiger.
−
Hier läßt sich häufig ein Zusammenhang feststellen, zwischen dem Auftreten einer
akuten Tosilleninfektion und dem Auftreten eines Allgemeinleidens.
−
Gehäuft fieberhafte Anginen oder abgelaufenen Mandelabszesse zeigen die Herde
im Tonsillenbereich an.
−
Oft fehlt aber eine eindeutige Vorgeschichte, da sich schwere chronische Prozesse
in den Mandeln entwickeln können, ohne das der Patient etwas davon merkt.
−
Daher ist es wichtig, daß wir objektiv den Zustand der Tonsillen beurteilen.
Subakute Entzündungen:
−
Symptome:
−
Rötung des vorderen Gaumens.
−
Graues bis eitriges Sekret aus den Krypten bei Spateldruck.
−
Druckschmerzhafter Kieferwinkellymphknoten.
−
Mandelpfröpfe, die sich pastenförmig, gelbgrau und stinkend aus den
Mandelbuchten ausdrücken lassen.
−
Sie bestehen aus Zellditrus und Bakterien.
−
Patienten berichten, daß sie solche Pröpfe selber ausdrücken und dann
Beschwerdefreiheit in Kopf und Hals erleben.
−
Histologie:
−
Diese Tonsillen weisen neben Narbengewebe verhorntes Plattenepithel auf.
−
Der bakteriologische Befund des Sekrets zeigt häufig hämolysiernde
Streptokokken und andere pathogenen Keime auf.
−
Ein negativer Befund schließt das Vorhandensein eines Herdes nicht aus.
−
Die Bakterien können in einer vernarbten Krypte eingeschlossen sein.
−
Narbige Tonsillen sind verhärtet, meistens klein, geschrumpft.
−
Die Oberfläche ist zerklüftet, wenn durch Nekrosen
Teile abgestoßen wurden.
−
Diese obengenannten objektiven Zeichen sind
für den Nachweis einer chronischen Tonsillitis
besonders wertvoll.
−
Für die Frage der Indikationsstellung zur
Tonsillektomie muß überdies die Erfahrung
ausgewertet werden, welche Leiden häufiger von
den Tonsillen verursacht und durch ihrer
Entfernung gebessert werden können:
−
Der akute Gelenkrheumatismus (Polyarthritis
rheumatica acuta),
−
der vorwiegend im Kindesalter auftritt, ist durch
β-hämolysiernde Streptokokken der Gruppe
A verursacht, die in den Tonsillen und nicht in
Zahnherden vorkommen.
−
−
Die Rezidivgefahr und die Häufigkeit einer Herzbeteiligung, sowie die
Letalität ist nach statistischen Untersuchungen bei Tonsillektomie verringert.
Glomerulonephritis wird häufig durch eine akute Angina ausgelöst.
−
Tonsillektomie kann hier die Rezidive vermindern.
−
Für die Endokarditis gilt dasselbe.
−
Kopf- und Halschmerzen können durch chronische Tonsilillitis ausgelöst
werden.
−
Tonsillogerner Kopfschmerz kann durch
Tonsillenpfröpfe ausgelöst werden und verschwindet nach der Entleerung.
Besondere Formen der Angina
−
Herpangina:
−
Erreger: Coxackie-A-Virus.
−
Es ist eine Infektionserkrankung die besonders in den Sommermonaten bei
Kindern auftritt.
−
Symptome:
−
Hoher Fieberanstieg,
−
kleine Bläschen, die im Pharynx und auf den Gaumenbögen auftreten, weniger
auf den Tonsillen.
−
Abklingen der Infektion nach wenigen Tagen.
Die Bläschen bedecken sich mit gelben Fibrin und der Rachen ist intensiv gerötet.
−
Die regionären Lymphknoten sind angeschwollen.
−
Schmerzhaftigkeit ist gering.
−
In schweren Fällen:
−
−
Nackenschmerzen,
−
Erbrechen,
−
Zeichen einer meninghealen Reizung.
−
Monozytenangina (Pfeiffer-Drüsenfieber):
−
Erreger: Epstein-Barr-Virus
−
Hochfieberhafte Erkrankung, meist epidemieartig bei Jugendlichen.
−
Symptome:
−
Tonsillen sind gerötet und geschwollen.
−
Neigung zu ausgedehnten Nekrosen der
Kryptenoberfläche.
−
Grau belegte Lakunen, die sich zu Geschwüren
vertiefen können.
−
Regionäre Lymphknotenschwellung, auch
generalisierte Lymphschwellung und
Milzvergrößerung.
−
Temperatur meist stark erhöht.
−
Im Blutbild: Erhöhung der monozytären
Elemente.
−
Diagnose:
−
Bei typischem Verlauf (Vermehrung der Monozyten, Lymphknotenbeteiligung,
Milzschwellung) nicht schwierig.
−
Antikörper gegen Epstein-Barr.
−
Verlauf ist günstig (2 – 3 Wochen).
−
DD:
−
im Beginn gegen Diphterie (Pseudomembran, Diphteriebakterium, s.u.),
−
gegen Angina Plaut- Vincenti (typisches spirillofusiformes Bakteriengemisch),
keine Mononuleose im Blut s.u.),
−
Lues III.
−
Diphterie:
−
Erreger: Corynebakterium diphteriae.
−
Die Erreger sitzen in der Membran und schwemmen die Toxine in den
Blutkreislauf.
−
Symptome:
−
Der Erreger siedelt oberflächlich an den Tonsillen an und erzeugt eine
−
−
pseudomembranöse Entzündung
Die Membran ist grauweiß,
−
aus geronnenem Fibrin und Leukozyten bestehend.
−
Die diphterischen Membranen beginnen in den Lakunen und greifen auf die
Gaumenbögen über.
−
Sie sind von fester Konsistenz und lassen sich schlecht ablösen.
−
Bei fehlender Behandlung:
−
Gefahr des Übergreifens auf den Kehlkopf mit Erstickungsgefahr.
−
Auftreten schwerster toxischer Erscheinungen an Kreislauf und Nieren.
−
DD:
−
Nur durch Bakteriennachweis.
−
Angina Plaut-Vincent:
−
Sie ist eine meist einseitig auftretende nekrotisierende Angina.
−
Allgemeinerscheinungen sind gering.
−
Zuerst ist das Geschwür:
−
oberflächlich mit grau-schmierigen Belag,
−
später mit kraterförmigen Vertiefungen am
oberen Pol.
−
Im Abstrich GRAM-Färbung und GIEMSAFärbung,
−
fusiforme Stäbchen und Spirillen vorhanden.
−
DD:
−
Diagnostisch muß man sich vor ulzerierenden Malignomen der Tonsillen hüten.
−
Bei letzteren:
−
derb infiltrierte Ränder.
−
Agranulozytose:
−
Es ist eine Erkrankung des blutbildenden Knochenmarkes und mindert enorm
die Abwehrkräfte des Organismus gegen Infekte und Traumen.
−
Ein einfacher Mandelinfekt kann zu ausgedehnten Nekrosen der Tonsillen mit
Übergreifen auf die Umgebung führen.
−
Die örtlichen Beschwerden sind gering und leicht mit einer Plaut-Vincent-Angina
zu verwechseln, aber:
−
Der Allgemeinzustand hängt vom Blutbefund ab.
−
Daher muß bei jeder zweifelhaften Angina ein Blutbild angefertigt werden.
−
Chirurgische Eingriffe sind bei Agranulozytose höchst gefährlich!
−
Besseserung nur durch Bluttransfusion.
−
Aktinomykose:
−
Wird durch einen anaeroben Strahlenpilz (Actinomyces israeli) hervorgerufen.
−
Es ist eine nicht ansteckende, meist chronische Infektionserkrankung.
−
Er ist auch beim Gesunden Menschen in der Mundhöhle,
−
ohne Krankheitserscheinungen,
−
als Saprophyt in den Mandelpfröpfen vorhanden.
−
Er wird nur unter Einwirkung anderer Bakterien zum Krankheitserreger.
−
Er dringt wahrscheinlich aus endogener (unklarer) Ursache aus dem
Verdauungstrakt in das Gewebe ein.
−
Diagnose:
−
Erregernachweis:
−
kulturell,
−
mikroskopisch:
−
−
anhand eines Nachweises von Drusen (aus Fäden bestehende
Vegetationsform bestimmter Pilze),
durch Intrakutanprobe.
−
Im betroffenen Gewebe besteht eine starke Bindegewebsreaktion,
−
oft treten Einschmelzung und Fistelbildung auf.
−
Im Kopf-Halsbereich findet man ein bretthartes schmerzloses Infiltrat,
−
meist am Unterkiefer.
−
Primärsitz meist in den Speicheldrüsen oder der Mundschleimhaut.
−
Lues:
−
Lues kann in allen drei Stadien im Bereich des Mundes Erscheinungen
hervorrufen.
−
Primäreffekte:
−
als nässende knotenförmiger Infiltrate, an:
−
−
Lippen,
−
Zunge,
−
Tonsillen
Sekundäre Erscheinungen als:
−
−
Tertiäre Erscheinung sind Gummen mit Vorliebe am:
−
−
Plaques muqueuses (graue opake Flecken) oder als Papeln.
weichen Gaumen und an der hinteren Rachenwand
als schinkig-violette, knotige Infiltrate, die durch Verkäsung zu scharfrandigen,
tieferen Kratern zerfallen und nach Verheilung Narben bilden.
−
Tuberkulose:
−
Sie kann in seltenen Fällen von einem Primärkomplex (primäres Infiltrat mit
regionärer Lymphknotenbeteiligung) der Mundschleimhaut ausgehen,
−
wobei das adenoide Gewebe des WALDEYER-Rachenringes und das Zahnfleisch
die Eintrittspforten bidet.
−
Nach dem 2. Weltkrieg aufgrund verseuchter Milch häufig (Typus bovinus).
−
In sekundärer Form können sich sowohl auf hämatogener als auch durch
Aushusten aus Lungenherden Geschwüre und Granulome bilden.
−
Bei hämatogener Streuung (Miliartuberkulose) können feinste Knötchen die
Mundschleimhaut übersehen.
−
Soor:
−
Soor kann in der Mundhöhle des Gesunden ohne Krankheitserscheinungen
gefunden werden.
−
Bei Ernährungsstörungen der Säuglinge oder alter Menschen, bei geschwächtem
Allgemeinbefinden kann der Soor eine unangenehme, schmerzhafte Stomatitis
verursachen.
−
Beginn mit Rötung und Schwellung der Schleimhaut, auf der kleine weiße Stippen
sitzen
−
diese wachsen zu einem runden, grauweißem Pilsrasen zusammen.
Zunge und Mundschleimhaut als Diagnostikum bei
Allgemeinerkrankungen
−
Septische Zunge:
−
−
Roter Rand, graubraun, trocken, belegt, rissig.
Scharlachzunge:
−
Dunkelrot, die Papillen geschwellt, so daß die Oberfläche himbeerartig
erscheint.
−
−
Hunter´sche Zunge:
−
Bei perniziöserAnämie, glatt, die papillen
teilweise atrophisch, grau, trocken.
−
Stomatitis aphthosa:
−
Der Herpes-simplex Virus ruft bei
Erstinfektion im Kindesalter kleine Bläschen
hervor.
−
Diese treten gruppiert oder verstreut in der Mundschleimhaut auf.
−
In kurzer Zeit zerfallen sie zu ca. ½ cm großen Geschwüren, die sich fibrinös
belegen und einen roten Saum zeigen.
−
Die Affektion ist sehr schmerzhaft.
−
Der Erreger läßt sich in den Bläschen
nachweisen.
−
Herpes zoster:
−
Halbseitig gruppierte, stecknadelkopfgroße
Bläschen, die in gelbliche Pusteln übergehen.
−
Sie können an verschiedenen Teilen der
Mundschleimhaut, Wange, Zunge, Gaumen
u.a. auftreten.
−
Die Affektion ist sehr schmerzhaft.
−
Diagnose :
−
strenge Halbseitigkeit der Effloreszenzen.
−
je nach Befall bestimmter Ganglien kommt es
zur Manifestation im Bereich des Ohres,
Mundrachens oder des Rumpfes (Gürtelrose).
−
Leukämie:
−
Insbesonders die lymphatische Leukämie kann zu multiplen und oberflächlichen
Infiltraten der Schleimhäute im Mund und Nasenbereich führen.
−
Die rötlich, körnigen, oberflächlich exulzerierenden Infiltrate neigen zu
Blutungen.
−
Es könne auch Tonsillen und Halslymphknoten auffallend vergrößert sein.
−
Soor:
−
Bei darniederliegenden Allgemeinbefinden, aber auch durch
−
Störungen der normalen Mundflora,
−
nach längerer Antibiotikagabe,
−
kann sich Candida albicans in der Mundschleimhaut ansiedeln.
−
Er ist eine weißliche, rundliche, leicht erhabenen Kolonie auf Gaumen und
Mundschleimhaut.
−
Auf der Zunge als schmuztziger Belag zu erkennen.
−
Lingua geographica:
−
Es ist eine auffallende, aber harmlose Veränderung der Zungenoberfläche.
−
Stärker gerötete Bezirke wechseln mit grau belegten.
−
Diese entstehen durch die oberflächliche Abstoßung von Epithel.
−
Dabei enstehen unregelmäßige Zeichnungen, die an eine Landkarte erinnern.
−
Meist wird über Zungenbrennen geklagt.
−
Bei längerer Beobachtung sieht man die Veränderung über die Zungenoberfläche
wandern.
−
Hyperkeratosen:
−
Verhornungen des unverhornten Plattenepithels der Mundschleimhaut.
−
Vor allem an der Wangenschleimhaut als grau-weißlicher Trübung zu sehen.
−
Bei allen Hyperkeratosen:
−
lange Überwachung nötig da die Möglichkeit der Entartung besteht.
Gutartige Tumoren:
−
Hämangiome:
−
Sie sind als angeborenen Fehlbildungen im Bereich der:
−
Lippen- und Wangenschleimhaut,
−
an Zunge und Kehlkopf
−
nicht selten.
−
Es sind bläulich-violette, knotig vorspringende, weiche Gebilde.
−
Bei Säuglingen besteht die Neigung zur Rückbildung.
−
Bei Erwachsenen chirurgische Entfernung nötig.
−
Mischtumoren:
−
Mischtumoren von Speicheldrüsen,
−
−
meist hinter der Gaumengegend an der Rachenhinterwand sitzend.
Es sind derbe rundliche Vorwölbungen bis zur Eiugrößr.
−
Diagnose:
−
Palpation, Punktion, Probeexzision.
Maligne Tumoren:
Im Mundbereich kommen vorwiegend zwei Arten maligner Tumoren vor:
Plattenepithelkarzinome, an Lippen, Mundboden, Zunge, Seltener Wangen- und
Gaumenschleimhaut.
Tumorarten des adenoiden Gewebes: häufig ausgehend von den Gaumentonsillen.
−
Lippenkarzinom:
−
Als warzenförmiges Gebilde vorwiegend an der Unterlippe.
−
Entwickelt sich zu Knoten und Ulzera mit wallartigen Rand .
−
Es metastasiert in die submentalen und submandibularen Lymphknoten.
−
Karzinom der Zunge und des Mundbodens:
−
Es kann aus der Hyperkeratose der Zungenoberfläche oder der Schleimhaut des
Mundbodens und der Wange enstehen (s.o.).
−
Die zunächst zart-grauen Hyperkeratosen nehmen einen:
−
−
−
weißlichen, dick-derben Charakter an.
Meist unmittelbarer Beginn als verhornendes Plattenepithelkarzinom, mit
warzenförmige Exkreszenzen.
Symptome:
−
Fremdkörpergefühl,
−
Bewegungsstörung der Zunge,
−
schlechter Sitz der Zahnprothese.
−
Plattenepithelkarzinome der Wange:
−
Sie sind sehr maligne.
−
Wenn sie noch rechtzeitig erkannt werden, ist eine sofortige ausgedehnte
chirurgische Entfernung nötig.
−
Fast immer sind Resektionen von Teilen des Ober- und Unterkiefers nötig.
−
Malignome der Gaumenmandeln:
−
Sie können als allgemeine Vergrößerung des
gesamten Organes auftreten.
−
Sie treten oft als isolierte, knotige Verdickung
auf.
−
Es geht meist schnell in ulzerösen Zerfall über.
Halslymphknoten:
−
Die Halslymphknoten sind diagnostisch und therapeutisch sehr wichtig.
−
Sie sind bei chronischen und akuten Infekten beteiligt die vom Hals- und
Kopfbereich ausgehen,
−
bei ersten Manifestationen einer allgemeinen Erkrankung der Lymphe und bei
−
malignene Prozessen.
−
Jede Lymphknotenschwellung ist daher bis zur Abklärung besondere
Aufmerksamkeit zu widmen.
−
Erleichtert wird das Auffinden primärer Herde durch genaue Kenntnis des
Einzugsgebietes der Lymphknoten.
Große Speicheldrüsen des Kopfes:
−
Parotis:
−
Die Parotis ist eine seröse Drüse mit
reichlich lymphatischen Gewebe
innerhalb des Stützgewebes.
−
Sie liegt in einer aus Faszie
gebildeten Nische, der Parotisloge.
−
Ihr liegen der M. masseter,
−
der aufsteigende Unterkieferast,
−
hinten der knopelige Gehörgang an.
−
Der N. facialis tritt unterhalb des
Gehörgangs in den Drüsenkörper ein
und teilt sich in seine Äste.
−
Der Ausführungsgang mündet neben
dem oberen 2. Molaren in den Mund.
−
Glandula submandibularis:
−
Die Glandula submandibularis ist eine seromuköse Drüse.
−
Die Glandula submandibularis liegt unterhalb der hinteren Hälfte des horizontalen
Unterkieferastes.
−
Der Ausführungsgang geht oberhalb des M. mylohyoideus zum Mundboden.
−
Akute Parotitis:
−
Es ist eine akute eitrige Entzündung der Parotis, die ein- oder beidseitig nach
schweren Operationen auftretten kann.
−
Trotz Antibiotikagabe ist die Parotitis noch nicht ganz eliminiert.
−
Eiterbakterien allein scheinen nicht verantwortlich zu sein, da die Glandula
sublingualis nicht erkrankt.
−
Anscheinend spielen eine verminderung spezieller Abwehrkräfte in der Parotis
eine Rolle
−
Symptome:
−
entzündliche Schwellung der gesamten Drüse,
−
heftige Schmerzen,
−
Begrenzung der Schwellung nach oben zum Jochbogen,
−
abstehen der Ohrläppchen,
−
−
Eitriges Sekret aus der Papille des Ausführungsgangs,
Eiterdurchbruch in den äußeren Gehörgang.
−
Therapie:
−
Möglichst frühzeitig durch mulitple Inzisionen, dabei
−
auf die Richtung der Fazialisäste Rücksicht nehmen.
−
Speichelsteine:
−
Es können sich um organisch, entzündliches Material Kalziumphosphat und
– karbonat niederschlagen und Konkremente bis zu Bohnengröße aufbauen.
−
Steine sind in der Submandibularis 8 mal häufiger als in der Parotis.
−
Sie liegen meistens in dem großen Endgang.
−
Symptome:
−
reidivierende Schwellungen im Bereich der Drüsen.
−
Eitrige Infekte mit s Schmerzen.
−
Falls Steine in der Papille eingeklemmt sind kommt es zur Ausweitung des
Ausführungsgangs.
−
Therapie:
−
Operativ, ev. Schlitzung des Ausführungsganges oder entfwernung der Drüse.
Ohr
Anatomie und Physiologie
Äußeres Ohr
Ohrmuschel:
−
Sie besteht aus elastischem Knorpel.
−
Dieser ist mit einer gefäßreichen Haut
überzogen.
−
An der Vorderseite haftet sie besonders fest am
Knorpel an.
−
Die menschliche Ohrmuschel hat eine geringe
Schallverstärkung und ermöglicht nur ein
geringes Richtungshören.
−
Ihr Relief besteht aus:
−
dem freien gerollten Rand (Helix),
−
einer inneren Falte (Anthelix mit den beiden Schenkeln),
−
der eigentlichen Muschel (Concha),
−
dem Tragus und
−
Antitragus.
−
Mißbildungen der Ohrmuschel, z.B. Abstehen der Ohren, können sehr entstellend
wirken, lassen sich aber problemlos korrigieren.
−
Man sollte aber Bedenken, daß leichtes Abstehen die Funktion der Ohren
verbessert.
−
Der ca. 3 cm lange äußere Gehörgang ist leicht gekrümmt.
−
Die äußere Hälfte ist von Knorpel geschützt und mit Haut ausgekleidet, die
reichlich Anhangsgebilde,
−
kleine Haare,
−
Talgdrüsen und
−
spezielle Schweißdrüsen (Zeruminaldrüsen)
enthält.
−
Letztere bedingen die bräunliche Farbe des Sekretes.
−
Der knöcherne Gehörgang ist nur mit dünner Haut überzogen, die keine
Anhangsgebilde besitzt.
−
Sie geht in die äußere Schicht des Trommelfells über.
−
Der Gehörgang schützt das Mittelohr vor äußeren Einflüssen und verstärkt den
Schalldruck im Sprachfrequenzbereich am Trommelfell.
−
Mittelohr
−
Das Mittelohr ist ein luftgefüllter Raum, der über das Trommelfell vom
Gehörgang getrennt ist.
−
Es enthält die Übertragungskette der Gehörknöchelchen.
−
Durch die Tuba auditiva (Tuba eustachii) ist der Raum mit dem Epipharynx
verbunden.
−
Er geht nach dorsal in das Zellsystem des Warzenfortsatzes über.
−
Das Trommelfell
−
Das Aussehen des Trommelfells ist flachtrichterförmig.
−
Seine Membrana propria, die aus mäßig steifen
Ring- und Radiärfasern besteht, gibt im seine
Eigenform.
−
Das Trommelfell ist dem Luftschall optimal
angepaßt.
−
Es entspricht nicht einer gespannten Membran!
−
Es schwingt vielmehr als steifes Plättchen mit
einer weichen Randzone.
−
Die Schwingungen werden durch den fest
eingewobenen Stiel des Hammers auf die
Gehörknochen übertragen.
−
Der schräg von oben nach unten verlaufende
Hammergriff teilt das Trommelfell in eine
vordere und hintere Hälfte.
−
Zieht man durch das Zentrum eine gerade erhalten wir vier Quadranten.
−
Hinter dem oberen hinteren Quadranten liegt das Amboß-Steigbügel-Gelenk.
−
Dieser Trommelfellquadrant ist bei Verletzung besonders gefährdet und zeigt bei
Entzündungen die stärkste Reaktion.
−
Die Oberfläche des Trommelfells ist glänzend, so daß sich bei Spiegelbetrachtung
nach vorne unten ein keilförmiger Lichtreflex bildet.
−
Gehörknöchelchen (Ossicula):
−
Die Kette der Gehörknöchelchen besteht aus:
−
Hammer (Malleus)
−
Amboß (Incus)
−
Steigbügel (Stapes)
−
Das Manubrium des Hammers geht nach oben in den Hammerkopf über, der
gelenkig mit dem nach hinten liegenden Amboß verbunden ist.
−
Der Amboß hat einen breiten kurzen Schenkel, mit dem er an der Labyrinthwand
befestigt ist,
er hat nach unten einen dünnen längeren Schenkel, der frei durch die Pauke zum
Stapesköpfchen zieht.
−
Der Steigbügel, ist mit kurzen elastische Fasern in das ovale Fenster der
Labyrinthwand eingelassen.
−
Mit seinem Kopf steht er mit dem Amboß in Verbindung.
−
Hammer und Amboß schwingen um eine Achse, die horizontal vom kurzen
Fortsatz durch den Hammerhals zieht.
−
Die Schwingungen werden auf den Steigbügel übertragen, der stempelförmig auf
die Flüssigkeit des Labyrinths drückt.
−
Zwei Muskeln (M. tensor tympani und M. stapedius) können die Schwingungen
der Schalleitungskette dämpfen und die Stellung der Gehörknochen etwas
verändern.
−
Pauke:
−
Die Pauke ist ein nur 2 – 4 mm großer lufthaltiger Raum hinter dem Trommelfell.
−
Die Knochenwände der Paukenhöhle sind, wie die pneumatischen Zellen nur mit
einem dünnen Periost und darüberliegenden kubischen Epithel bedeckt
(Mukoperiost).
−
Nach hinten oben, um den Körper des Amboß, öffnet sich die Pauke zum Antrum.
−
Vom Antrum aus ist ein variables pneumatisches Zellsystem vorhanden, das sich
postfetal entwickelt.
−
Die Ausgestaltung ist sehr stark individuell
unterschiedlich.
−
Dieses pneumatische Zellsystem kann bei
Entzündungen zu schweren Komplikationen
führen.
−
Tuba Eustachii
−
Die Tuba Eustachii verbindet die Pauke mit
den Nasenrachenraum.
−
Sie besteht aus einem engen kurzen knöchernen Teil, der die Paukenhöhle
anschließt und in dem längeren, zu 2/3 von Knorpel umkleideten pharyngealen
Teil übergeht.
−
Die Tubenschleimhaut ist von mehrreihigem, flimmertragenden Zylinderepithel
ausgekleidet.
−
Unter dem Epithel findet sich nach oral zunehmend reichlich Schleimdrüsen.
−
Die lebhafte Zilientätigkeit befördert Sekrete und evtl. Fremdkörper zum
Nasenrachen.
Innenohr (Labyrinth)
−
Es sind zwei Sinnesorgane die in einer
knöchernen Kapsel eingebettet sind:
−
das Gleichgewichtsorgan
(Vestibularapparat),
−
das Hörorgan Schnecke/Cochlea).
−
Beide sind ein kompliziertes
Schlauchsystem, das mit Endolymphe
gefüllt ist und Sinneszellen enthalten.
−
Dieses Schlauchsystem ist seinerseits
wieder mit Perilymphe umgeben und in
die knöchernen Gänge der
Labyrinthkapsel eingebettet.
−
Vestibularapparat:
−
Das periphere
Gleichgewichtsorgan
umfaßt das
Schlauchsystem der
Bogengänge, den
Utriculus und den
Sacculus.
−
Im Vestibulum
(Zentrum des
Innenohres) liegen
hinter dem ovalen
Fenster Sacculus und Utriculus, es sind mit Endolymphe gefüllte Bläschen.
−
Beide enthalten je eine Sinnesplatte
(Macula).
−
Diese Maculae sind mit einer Schicht
von Sinneszellen besiedelt.
−
Deren Sinneshaare ragen in eine
Galerte hinein, die auf ihrer
Oberfläche ein Schicht aus
Kalziumkarbonatsteinchen trägt.
−
Bedingt durch ihr höheres spezifisches Gewicht folgen diese einerseits der
Schwerkraft, andererseits bleiben sie bei Bewegung zurück.
−
Sie verursachen so eine Verbiegung der Sinneshaare, daraus folgt eine Erregung
der Sinneszellen.
−
Die beiden Maculae stehen senkrecht zueinander:
−
die Macula
utriculi
waagerecht,
−
die Macula
succuli senkrecht.
−
Sie informieren
über die
Ruhestellung des
Kopfes und über
seine
Lageänderung.
−
Das
Bogengangsystem
schließt nach
dorsal an das Vestibulum an.
−
Es besteht aus drei in den drei Raumebenen liegenden Bogengängen.
−
Es sind der :
−
horizontale (lateralis),
−
der frontale (anterior) und der
−
vertikale (posterior) Bogengang.
−
Jeder Gang bildet eine ringförmigen Schlauch, der aus den Utriculus entspringt
und wieder dort mündet.
−
In jeder Ampulle steht eine feste Gewebsfalte (Crista) quer zur Achse des
Bogenganges.
−
In dieser Crista sitzt eine gallertartige bewegliche Masse auf (Cupula).
−
Jede Flüssigkeitsbewegung im Bogengang bringt diese Cupula zur Auslenkung.
−
Auf dem Kamm der Crista sitzen die Sinneszellen, deren feine Haare in die
Struktur der Cupula hineinragen
Physiologie des Gleichgewichtsorgans:
Für die Lebenserhaltung ist eine rasche Orientierung im Raum von vitaler Bedeutung,
da Gesichtsfeld und Zielbewegung der veränderten Körperlage sofort angeglichen
werden müssen.
−
Zentral sind
−
die Kerngebiete der Augenbewegung,
−
der Blickmotorik,
−
das ganze System der Tiefensensibilität sowie die
−
Stell- und Greifmotorik
−
aufs engste mit den vestibulären Zentren verbunden.
−
Die drei Sinne Gleichgewicht, Auge und Tiefensensibilität ergänzen sich und
könne sich beim Ausfall eines Sinnes bis zu einem gewissen Grad ersetzen.
−
Bei beidseitigem Ausfall des Vestibularorgans wird die Raumorientierung durch
Auge und Tiefensensibilität soweit ersetzt, daß diese Patienten bei Tage relativ
wenig und nur nachts stark eingeschränkt sind
−
Ein plötzlicher Ausfall des Labyrinthes verursacht Schwindel und Desorientierung
−
Zur raschen Einstellung des Gesichtsfeldes ist das vestibuläre Organ in naher
Verbindung zu den Augenmuskelkernen.
−
Bei Drehung des Kopfes muß das Auge auf einen Fixpunkt gerichtet bleiben,
sonst würde das Bild verwischt.
−
Bei bewegter Umwelt muß es rasch von einem Fixpunkt zu nächsten springen.
−
Die langsame Blickfolge nach dem bewegten Objekt und das rasche Springen auf
einen neuen Blickpunkt sind doppelt automatisch geregelt.
−
Rein optisch folgt das Auge z.B. beim Hinaussehen aus einem fahrenden Zug,
einem vorbeiziehenden Gegenstand und springt, sobald dieser die Grenze des
Gesichtsfeldes erreicht, unwillkürlich mit schnellem Ruck auf den nächsten über
(Eisenbahnnystagmus/ optokinetischer Nystagmus).
−
Diese schnellen Augenrucke ergeben keinen optischen Eindruck.
−
Diese rhythmischen Augenbewegungen, bestehen immer aus einer langsamen
und einer schnellen Phase – Nystagmus.
−
Die Richtung wird nach der auffallenden schnellen Komponente angegeben
−
Beim Drehen um die senkrechte Körperachse ensteht eine Nystagmus in
horizontaler Richtung durch Reizung der horizontalen Bogengänge.
−
Entsprechend dem vestibulären Reiz werden auch Greif- und Zeigebewegungen
im Blindversuch in der Richtung der langsamen Komponente des Nystagmus
abgelenkt.
−
Cochlea (Schnecke):
−
Im vorderen Teil des Labyrinthes liegt das akustische Sinnesorgan (Corti-Organ).
−
Es ist ein Transformationsorgan, was physikalische Reize in physiologische
Erregung umsetzt.
−
Die Trennwand der Schnecke mit dem Endolymphschlauch teilt den
Perilymphraum in einen:
−
oberen Anteil (Scala vestibuli)
−
−
der durch das Vestibulum mit dem ovalen Fenster zusammenhängt und
einem
unteren Anteil (Scala tympani),
−
der an das runde Fenster grenzt.
−
Beide Gänge stehen an der Schneckenspitze (Helicotrema) in Verbindung.
−
Die Trennwand ist zentral in der Achse der Schnecke (Modiolus) durch eine feine
Knochenlamelle gebildet, peripher durch eine biegsame Basilarmembran, die das
Corti-Organ trägt.
−
Die dünne Reissner-Membran schließt den dreieckigen Endolymphraum (Ductus
cochlearis) ab.
Hörvorgang:
−
Schwingungen die das ovale
Fenster erreichen breiten sich
durch die Schnecke aus.
−
Die Basilarmembran wird in
Schwingungen versetzt die von
Haarzellen in Erregung afferenter
Nerven umgesetzt werden.
−
Diese Haarzellen sind in einer
inneren und äußeren Reihe angeordnet.
−
Jede von ihnen trägt ein Büschel von 50 – 100 haarähnlichen Stereozillien.
−
Die 3500 inneren Haarzellen stehen einreihig an der Innenseite der inneren
Pfeilerzellen, die 12000 äußeren Haarzellen sind länger und bilden in der basalen
Schneckenwindung 3, in den Spitzenwindungen 4 – 5 Reihen.
−
Es wird vermutet, daß das sich die Haarzellen in der Schnecke ähnlich verhalten
wie die vestibulären Sinneszellen:
−
und durch einen unbekannten Mechanismus bei Verbiegen der Stereozilien in
eine Richtung depolarisiert werden, wodurch die Frequenz der
Nervenentladungen erhöht wird,
−
während beim Verbiegen in die Gegenrichtung eine Hyperpolarisation und
verlangsamte Entladefrequenz eintreten.
−
Im Corti-Organ werden
Schwingungen der
Basilarmembran in eine der
Sinneshaare verbiegende Kraft
umgewandelt.
−
Die Haarzellen selbst werden von
Stütz- und Pfeilerzellen fixiert
und sind gegenüber der
Basilarmembran unverschieblich.
−
Sie sind aber mit ihren
Stereozilien in der
darüberliegenden Membrana
tectoria eingebettet.
−
Diese ist so angeordnet, daß sie sich bei Bewegung der Basilarmembran entlang
der Haarzelloberfläche bewegt und damit eine Scherung der Stereozilien erzeugt.
−
Wird die Basilarmembran durch Schallschwingungen in Bewegung versetzt, so
werden die afferenten Nervenfasern erregt und es kommt zur Entladung.

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