Verblendet

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Verblendet
ASTRID WAGNER
Verblendet
ASTRID WAGNER
Verblendet
Die wahre Geschichte der Anwältin, die sich
in den Mörder Jack Unterweger verliebte
Seifert Verlag
Umwelthinweis:
Dieses Buch und der Schutzumschlag wurden auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die Einschrumpffolie – zum Schutz vor
Verschmutzung – ist aus umweltverträglichem und recyclingfähigem
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Trotz aufwendiger Recherche war es uns nicht möglich, bei der Drucklegung des Buches jeden einzelnen Urheber der abgedruckten Fotos
ausfindig zu machen. Der Verlag bittet um Verständnis dafür und wird
gegebenenfalls Urheberrechtsansprüche in angemessener Form nachträglich abgelten.
1. Auflage
Copyright © 2014 by Seifert Verlag GmbH, Wien
Umschlaggestaltung: Rubik Creative Supervision,
Foto © Andreas Hermann
Verlagslogo: © Padhi Frieberger
Druck und Bindung: CPI Moravia Books GmbH, Pohořelice
ISBN: 978-3-902924-30-8
INHALT
Vorwort: Die Auserwählten
Der Traum
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DAVOR
People Are Strange, When You’re a Stranger
»Fegefeuer«
Ein Abschluss, und eine Entlassung
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DIE BEGEGNUNG
Weichenstellungen
Miami, Collins Avenue
Ein Brief
Eine Viertelstunde
»Bia«
Laura
Eine folgenschwere Verwechslung
Eine Mission …
… und eine Spurensuche
Süßes für Jack
Eingeweiht
Olga
Nina
Benedicta
Ruth
Ein Idol wie Kurt Cobain
Nora
Margret
Knastbräute
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Ein Sommerabend
Anklage: Elf Mal Mord
Einer unter vielen
»Befangen«
Das Haar
Thea
»Es ist schön, etwas von Jack zu haben«
»NATÜRLICH ist er unschuldig!«
»Unschuldig? Das ist doch gar nicht wichtig …«
»99 Stunden«
Der Auftakt
Marlies
Lügen
Erotik des Bösen
Iris – ein Alibi aus Liebe?
»Das will einfach nicht in meinen Kopf …«
Bianca, die zweite
Jimmy
»Du wärst kein Mensch mehr …«
»Für Sie immer noch Frau Keller, Herr Unterweger!«
Chiara
Nora, die zweite: So verliebt, so blöd
Claudia
»Er ist nicht Jesus Christus!«
»Du hast ja ganz schwarze Augen!«
In Verruf geraten
Sandra
Kaninchen und Schlange
Weite Welt, hohe Sphären
Ruths Traum
Miss Boa
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Der Auftakt
»600 Meter entfernt du, das Wissen, dass du da bist, dort drüben, nicht zur Arbeit gehst diese Woche, um den Unterhosenjournalisten und nervlichen Kriegen auszuweichen. Danke. Es
ist so, warum bist du gekommen? Damals, vor fast zwei Jahren.
Musste ich deshalb scheitern?« (Aus dem Prozesstagebuch von
Jack Unterweger)
Es ist Mittwoch, der 20. April 1994. Heute um neun Uhr
soll der »Jahrhundertprozess« gegen Jack Unterweger beginnen. Die ersten Schaulustigen hatten, ausgerüstet mit Decken und Thermoskannen, schon seit drei Uhr morgens vor
dem Gerichtsgebäude ausgeharrt, um Platzkarten zu bekommen. Doch das »Kartenbüro«, nämlich die Portiersloge, wo
die Karten für die rund einhundertzwanzig Zuschauersitzplätze im Schwurgerichtssaal erhältlich sind, öffnet erst um
acht Uhr morgens.
Kurz nach acht Uhr trifft als Erster Richter Kurt Haas
ein. Er ist braungebrannt, denn er ist eben erst von einem
zweiwöchigen Skiurlaub in den französischen Alpen zurückgekehrt. Vor laufender Kamera setzt er eine kleine, elegante
Lesebrille auf, um die ihn darstellende Karikatur eines Gerichtssaalzeichners zu begutachten. »Gut getroffen, nur in
die Haare hätte ein bisschen mehr Weiß gehört«, lautet sein
gnädiges Urteil, und alle schmunzeln. In den Medien lobt
man ihn: »Der Souveräne zeigt sich völlig unbeeindruckt
von der Dimension des Prozesses.« Als er den PC der Verteidigung im Gerichtssaal erblickt, in dem der gesamte Akt
gespeichert ist, bleibt er ungerührt: »Das alles hab ich im
Kopf!«, wirft er den Journalisten mit einer lässigen Handbewegung hin.
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Dank seines Wortwitzes und seines überlegenen Auftretens kommt Richter Haas gut an bei der Presse. Sogar über
eine Verfilmung des Jahrhundertprozesses wird bereits spekuliert. Für diesen Fall wünsche er Clint Eastwood für seine Rolle, meint Richter Haas launig gegenüber der Zeitung
»Kurier«.
Ganz anders ist da sein Verhältnis zum Verteidiger Zanger. Hier stimmt die Chemie überhaupt nicht. Haas war sogar mit Disziplinaranzeige vorgegangen, weil ein deutscher
Privatsender ein im Gefängnis offenbar heimlich aufgenommenes Interview mit Jack Unterweger ausgestrahlt hatte.
Vor einigen Wochen hat sich Anwalt Zanger entschlossen, für den Prozess einen zweiten Verteidiger vor Ort zu
engagieren: Hans Lehofer ist ein altgedienter Strafverteidiger und ein Platzhirsch in Graz. Er ist ein ganz anderer Typ
als Zanger: Wohlbeleibt und mit grau meliertem Vollbart
strahlt er abgeklärte Ruhe und Routine aus. Es ist ein kluger
Schachzug, denn die beiden so unterschiedlichen Verteidiger
sollten sich gut ergänzen, und »der Leh«, wie er in Graz genannt wird, »kann« als Einheimischer sicher besser mit dem
dortigen Richter.
* * *
Die Menschenmenge vor dem Gerichtsgebäude wächst unaufhaltsam an. Zuschauer, Journalisten, Gerichtsbeamte und
Anwälte lassen sich bald nicht mehr voneinander unterscheiden: »Lasst mich durch, ich bin der Anwalt«, muss sich der
damals noch sehr junge Co-Anwalt Alfred J. Noll gewaltsam
durch die Menschenmenge zwängen.
Kurz vor neun Uhr wird der Prozesssaal geöffnet. Eine
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Menschenmasse strömt durch die Kontrollpunkte der
Polizeisondereinheit hindurch in den Saal. Der ist bald zum
Bersten voll, und es ist unerträglich heiß da drin. Die Anklagebank ist noch leer. Davor hat man eine Absperrung aus
Metall angebracht, um die Fotografenmeute abzuwehren.
Doch findige Kameraleute haben sogar hohe Leitern im Saal
aufgestellt, um auf das Geschehen herunterfilmen zu können. Jetzt warten alle nur mehr auf ihn …
»Neun Uhr. Eintritt in den Saal. Grausam. Römische Arena,
abgesperrt mit Eisengitter, zu meinem Schutz. Reporter, Kameras, zum Kotzen ihre Zurufe: Jack daher, Jack dorthin! Ich
lächle, fühle mich leer, spüre keine Nervosität, was ist los mit
mir? Haben sie mich zur Maschine degradiert? Ich sehe viele
Gesichter, Augen, Schweißperlen auf deren Stirn, ekelhafte Fratzen, sie üben ihren Beruf aus, ich erkenne zwei, die seit zwei
Jahren Unmengen mit alten Fotos von mir verdient haben, und
ich lächle nicht mehr, ich grinse, ich bin jetzt Tier: Löwe, Wolf,
Katze, Schlange, ich weiß es selbst nicht so genau. Hände, ich
greife zu, ich erinnere mich, es war ausgemacht, die Anwälte,
zuerst Lehofer, dann Noll, zuletzt Zanger, kann ich noch lächeln, etwas empfinden? Der Richter versprach, nur vier, fünf
Minuten würden die Fotografen dürfen, was sie sich wünschen,
es dauert 10, 15, vielleicht noch länger, ich spüre nichts, mich
auch nicht mehr. Irgendwann vorbei, die Gitter weg, die zwölf
Laienrichter treten ein. Vier Frauen, acht Männer, vier werden
vor der Urteilsfindung nach Hause geschickt. Sie mustern mich,
ich sie, der Richter lächelt, es kann beginnen …« (Aus dem
Prozesstagebuch von Jack Unterweger)
Tags darauf sind die Zeitungen voller Berichte über den
»Auftakt zum Jahrhundertprozess«. Ich betrachte die Bilder.
Jack wirkt darauf ganz anders als bei den Besuchen, in an119
thrazitfarbenem Anzug und fein gemusterter Krawatte. Ich
habe die Kleidung rund eine Woche zuvor liebevoll in einem
renommierten Grazer Modegeschäft ausgesucht und mich
bei der Auswahl der Krawatte eingehend beraten lassen. Ob
der Verkäufer sie wiedererkennt?
Der Schriftsteller Daniel Glattauer berichtete damals für
den »Standard« aus dem Gerichtssaal: »Und Jack Unterweger?
Er geht normal, er blickt treuherzig, er wirkt sympathisch. Er
stellt sich geduldig dem ersten Fototermin als elffacher Mordangeklagter, dem wohl grausamsten Eröffnungszeremoniell des
Prozesses. Sein Gesicht bleibt entspannt und weich im hellen
Kameralicht. Die Augen glänzen. ›Herr Unterweger, hierher
schauen‹, ruft ein Fotograf, noch schüchtern. ›Jack, da schau
her‹, zischt es plötzlich lautstark von allen Seiten. Jetzt sind sie
auf Du mit ihm. Jetzt haben sie ihn. Und er dreht sich, wohin
sie wollen.« (»Standard«, 21.4.1994)
* * *
»Wie gründlich da gearbeitet wurde, sah ich ja heute, als
ich ›profil‹ besorgte, der Trafikant geiferte gegenüber einem
Kunden über diese ›Kreatur von einem Anwalt‹, wie man
denn ›so einen‹ verteidigen kann, kapierte sofort, es ging um
Dich … und obwohl ich sonst sicher nicht mundfaul bin,
ließ ich es bleiben, hatte einfach keine Lust, auf so einem
geistig tiefstehenden Niveau zu ›diskutieren‹. Obwohl ich ja
fragen hätte können, und wenn Sie mal den Prozess abwarten würden, oder sind Gerichte überflüssig, weil die Medien
eh schon wissen, ob einer schuldig ist oder nicht …?« (Aus
einem meiner Briefe an Jack, 13.9.1993)
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»Anscheinend wird viel gelächelt und gezwinkert im Gerichtssaal, wenn die bezahlten und taxfreien Gespielinnen
Unterwegers ihre Zeugenaussagen machen. Den Tagebucheintragungen des Angeklagten nach sind ja die Frauen bei ihm
Schlange gestanden, und noch immer gibt es Damen, die sich
nach dem Burli verzehren und denen das Burli wahnsinnig leid
tut. Woher ich das weiß? Aus bizarren Briefen, in denen ich
aufgefordert werde, ›von Frau zu Frau‹ sozusagen, doch endlich
was Liebes über den armen, garantiert unschuldigen Jack zu
schreiben.« (Marga Swoboda in ihrer Kolumne »Tag für Tag«,
»Kronen Zeitung« vom 4.5.1994)
20. April 1994: Eine Menschenmenge drängt
sich vor dem Eingang des Schwurgerichtssaales
(Foto Lohr)
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»Er kam, sah und grinste« (Schlagzeile am Titelblatt der Zeitung
»täglich Alles« vom 21. 4. 1994, Foto Lohr)
Marlies
»Staatsanwalt Wenzl bekommt das Wort, er trägt die Anklage
vor, es ist 14 Uhr:
Warnung vor dem Unterweger, sagt der Ankläger, er hat
eine gefährliche Wirkung auf Frauen. Kein Monster aus einem
Horrorfilm. Verführer mit Charisma, geben Sie acht, sagt er
eindringlich, der Mann versteht es, andere einzukochen, und
denkt, damit die Laienrichter warnen zu müssen. Frauenliebling, Frauenhasser, Perverser. Nichts Gutes sei bekannt. Er kann
sich kleiden, seine Rhetorik ist gekonnt, geben Sie acht! Er war
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Liebkind auf Partys, konnte höchste Beamte im Ministerium
einkochen, sogar einen als ›eisernen Hermann‹ bekannten Richter in Wien. Er hatte viele Verhältnisse, sei unfähig für Beziehungen. Aha, denke ich, weil acht von meinen zehn Bekannten
Gattinnen waren, sich mit mir nicht binden konnten, gelte ich
als unfähig zur Bindung. […]« (Aus dem Prozesstagebuch
von Jack Unterweger)
Mit Beginn des Prozesses tritt eine neue Frau in unser Leben: Marlies, eine smarte Jus-Studentin mit flottem Kurzhaarschnitt, ist von Anwalt Zanger als »Mitarbeiterin vor
Ort« eingestellt worden. Der Prozess ist immerhin für zwei
Monate angesetzt, es wird täglich von Montag bis Freitag
Mittag verhandelt, und Zanger hat kein Büro in Graz. Außerdem hat die junge Dame ihren Chef darin unterstützt,
den gesamten Akt auf der Festplatte eines PC abzuspeichern,
der während des Prozesses auf der Verteidigerbank stehen
wird.
Als Zanger mir den Vorschlag macht, dass Marlies für die
beiden Monate des Prozesses bei mir einziehen könne, willige ich freudig ein. Schon aus beruflichen Gründen hätte
ich nie die Zeit gehabt, dem gesamten Prozess beizuwohnen.
Darüber hinaus hat es die Anklage mit einem Kunstgriff geschafft, mich aus dem Verhandlungssaal zu verbannen: Ich
werde nämlich als Zeugin geführt! Ein als ziemlich schräger
Zeitgenosse bekannter Bezirksrichter hatte nämlich vor dem
Untersuchungsrichter behauptet, ich könne etwas zu den
Mordfällen bzw. Jacks Alibi sagen. Bis zu meiner Aussage
darf ich also nicht in den Verhandlungssaal – und blöderweise ist meine Aussage für die letzte Prozesswoche angesetzt.
Macht nichts, jetzt habe ich mit Marlies jemanden, der
mir täglich die neuesten Informationen frei Haus liefert.
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Lügen
Zu Beginn des Prozesses werden, wie das in der Strafprozessordnung vorgesehen ist, die Vorstrafen des Angeklagten vorgetragen. Sie sind zahlreich: Diebstähle, Kuppelei, sogar über ein
nicht eingehaltenes Eheversprechen wird debattiert, und Jack
wird erstmals ungehalten: »Stehe ich jetzt etwa wegen Heiratsschwindels vor Gericht?«, murrt er. Dann wird er erstmals beim
»Lügen« ertappt: Mit sechzehn habe er keinesfalls bloß zwanzig,
sondern vielmehr 320 Schilling gestohlen. Lächerlich.
Doch dann kommt der Richter zu denjenigen Vorstrafen,
die dem Angeklagten sichtlich unangenehm sind. Jeder im Saal
weiß, dass er im Dezember 1974 eine junge Frau brutal ermordet hat, erschlagen mit einer Stahlrute. Doch da ist noch eine
Vorstrafe, die der Öffentlichkeit bis dahin weitgehend verborgen geblieben war: Der Angeklagte soll im Mai desselben Jahres mit der junge Prostituierten Monika H. an eine abgelegene
Stelle am Stadtrand von Salzburg gefahren sein. Vereinbart war
Sex gegen Bezahlung. Doch es kam anders: Jack Unterweger
soll der Frau die Strumpfhose gewaltsam vom Leib gerissen, sie
mit den Händen am Rücken gefesselt, misshandelt und missbraucht haben. Als sie hilflos im Fahrzeug lag, soll er aus einem
Seitenfach eine Stahlrute (Totschläger) entnommen und damit
gedroht haben: »Schau sie dir an. Wenn du nicht tust, was ich
will, mach ich dich damit fertig!« Sodann soll der Angeklagte
den Totschläger mehrmals in die Scheide des Opfers geschoben
haben. Ihre Schreie habe er mit den Worten quittiert: »Halt’s
Maul, sonst hast du das letzte Mal geschrien!« Währenddessen
habe er bis zum Erguss onaniert. Danach habe er mit einer Nagelschere die Fesseln entzweit.
Die Tat ist absolut schockierend. Gasser, der aggressivere
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der beiden Staatsanwälte, wälzt sie genüsslich aus. Der Angeklagte blickt trotzig zu Boden.
Beim nächsten Besuch versucht Jack, sich zu rechtfertigen,
und seine Argumente klingen für mich schlüssig: Die Geschichte sei erlogen, der brutale Zuhälter der Frau hätte die
Anzeige erstattet, man habe auf eine ärztliche Untersuchung
verzichtet, er sei wenige Stunden nach der Festnahme wieder
entlassen worden, weil die Angaben der Frau dermaßen unglaubwürdig gewesen wären.
Und ich denke mir: Es ist zwanzig Jahre her, wer weiß, wie
sich das wirklich zugetragen hat, Jack war ein vorbestrafter
Krimineller, dem man allerlei anhängen konnte. Aber eine
Stahlrute – mit dieser Waffe hat er wenige Monate später
nachweislich eine Frau erschlagen. Und zwar ebenfalls an einer entlegenen Stelle, in einem Waldstück. Kann das Zufall
sein?
Ich beschließe jedoch, mir jetzt nicht den Kopf darüber zu
zerbrechen. Es ist zwanzig Jahre her, und Menschen können
sich ändern …
Erotik des Bösen
»Verteidiger Hans Lehofer stellt allen Zeuginnen die pikante
Frage, ob sie aus ihren Beziehungen zu Unterweger irgendetwas
›Abnormes‹ berichten können. Nein, sagen sie alle, alles ganz
normal. Was heißt schon normal? Aus Gerti Sengers Kolumne
weiß man, dass alles, was zwei Menschen gefällt und keinem
dritten weh tut, normal ist. Normal, das können auch die merkwürdigsten Spiele sein, das Lexikon der Erotik ist grenzenlos.
Eine verheiratete Wienerin beispielsweise gab zu Protokoll, sie
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sei von Unterweger mit Handschellen an einen Heizkörper gefesselt worden. Das klingt irgendwie nicht besonders einladend,
könnte aber durchaus in gegenseitigem Einvernehmen erfolgt
sein. Man war ja nicht dabei und wird die Wahrheit also nie
erfahren. Selbst wenn manche Frauen um Fesseln gebettelt
hätten – Unterwegers tiefe Verachtung gegenüber Frauen wird
dadurch nicht sympathischer. Aggressiv, unberechenbar und demütigend. Und der Herr Verteidiger nennt dann Unterwegers
berüchtigtes Sexualwerkzeug auch noch zärtlich ›Spatzerl‹. Bussi aufs Bauchi, Herr Dr. Zanger.« (Marga Swoboda in ihrer
Kolumne »Tag für Tag«, »Kronen Zeitung« vom 4.5.1994)
* * *
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