Eurozentrismus versus ReOrientierung
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Eurozentrismus versus ReOrientierung
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658 Nr.39 Ulrich Menzel Eurozentrismus versus ReOrientierung. Die Rückkehr der großen Theorie in die entwicklungspolitische Debatte Oktober 2000 ISSN-Nr. 0949-2267 http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658 1. Das Millenium und die Rückkehr der großen Theorie Warum die einen Nationen wohlhabend und die anderen arm sind diese Frage bewegt die entwicklungs theoretische Diskussion seit dem Jahre 1776, als mit Adam Smiths "Inquiry into the Nature and the Causes of the Wealth of Nations" die erste grundlegende Arbeit zu dieser Thematik erschienen ist. Während für Smith der Bezugsrahmen das zeitgenössische Großbritannien bzw. Westeuropa rung, den war, von den das, so seine entwicklungspolitische Fesseln des Merkantilismus wohlstands fördernden Wirkungen des Forde- zu befreien sei, Marktes, der um Konkur- renz, der Arbeitsteilung und der unternehmerischen Initiative freie Bahn sehr viel zu verschaffen, wei teren hat die Bezugsrahmen . heutige Diskussion Entwicklung im Sinne einen einer breitenwirksamen Wohlstandsvermehrung hat seitdem nicht nur im alten Okzident, Nordamerika, also in Australien, Westeuropa, Neuseeland stattgefunden, und weniger der um eindeutig in anderen europäischen Siedlerkolonien zum "Greater Europe" ausgewei tet wurde, sondern auch in einem Teil des al ten Orients, nämlich in Ost- und Südostasien, gig wenn könnte, schen auch etwas unscharf eine Region, als "Greater die man großzü- China" bezeichnen soweit man die Länder Südostasiens mit ihren chinesiund hinzuzählt Minderheiten "Strategische Gruppen'" diese Minderheiten als des dortigen Entwicklungsprozesses be- trachtet. Hinzu kommen Japan und Korea, wobei hier trotz aller kulturellen Eigenständigkeit flüsse Prägungen und werden dürfen. von die seiten lange zurückliegenden Chinas lich der unterschlagen Diesen beiden großen Entwicklungsregionen ste- hen andere Teile der Welt in Lateinamerika, leren Osten, nicht Ein- in Osteuropa, Sahara gegenüber, im Nahen und Mitt- in Zentralasien und in Afrika süddie von Entwicklung weit entfernt sind, einem Prozeß nachholender wo stattdessen anhaltende oder Vgl. zum Begriff und seiner Verwendung Hans-Dieter Evers/Tilman Schiel, Strategische Gruppen. Vergleichende Studien zu Staat, Bürokratie und Klassenbildung in der Dritten Welt. Berlin 1988. http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658 2 sogar zunehmende Unterentwicklung , mindestens aber sehr hete- rogene und zerklüftete Gesellschaften zu konstatieren sind. Neben der regionalen zesse von Entwicklung darauf bezogene und und Differenzierung Unterentwicklung erweiterte berücksichtigen. stattgefunden, Ausweitung ordnungspolitische aber Pro- auch Bandbreite die zu Entwicklung hat nicht nur in "Greater Europe" wo ganz im Sinne des absolutistisch/merkantilistische der ist der Marktkräfte zurückgedrängt wurde, klassischen Staat Liberalismus der zugunsten auch wenn dieses in der an- gelsächsischen Variante sehr viel radikaler geschah als in der kontinentaleuropäischen talismus. In "Greater bzw. "rheinischen" China" und Variante insbesondere hat Entwicklung in einer Region stattgefunden, rokratische tet hat wurden, schen und Entwicklungsstaat die Kräfte des eine dominante Marktes eher eine entwicklungspolitische Lehre, Regierung auch ganz offensiv gleichzeitig in einer Region, in des Japan/Korea in der der büPo s i tion the Ri.m"? einen tionalstaatlich die von der japani- propagiert wi r d ," und in der die grenzüberschreitenden "ethnischen Kapitalismus " verfaßten behaup- instrumentalisiert Netzwerke der auslandschinesischen Familienkonzerne als of Kapi- Ordnungspolitik jensei ts praktiziert "Lords der nahaben, gleichviel ob diese liberal wie in Hongkong oder staatsinterventionistisch wie in Singapur orientiert ist. 4 Der sich Umstand, in Asien daß in eine der zweiten zweite große Hälfte des 20. Jahrhunderts Entwicklungsregion etabliert Vgl. dazu Ulrich Menzel, Die Wiederentdeckung des Staates. Die neue Politik der Weltbank und die entwicklungspolitische Diskussion über das asiatische Wirtschaftswunder. In: asien afrika lateinamerika 28.2000. S. 1-26, wo auch die einschlägige Literatur zitiert wird. z.8. Sterling Seagrave, Lords of the Rim: The Invisible Empire of Overseas Chinese. New York 1995. Vgl. dazu demnächst Hartwig Hummel/Ulrich Menzel (Hrsg.), "Kampf der Kulturen" in den internationalen Wirtschaftsbeziehungen? Münster 2000 (LE.) mit Fallstudien zum japanisch-amerikanischen Handelskonflikt und zur "ethnischen Logik" des chinesischen Familienkapitalismus; ferner Hartwig Hummel, Der neue weste~. Der Han~elskonflikt zwischen den USA und Japan und die Integration der westllchen Gemelnschaft. Münster 2000. http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658 3 hat, ist auch Literatur. des ein Darunter zweiten wichtiges werden Jahrtausends Thema Arbeiten Bilanz oder gar des wenn der Jahrtausendwechsel storischen und gesamten Analysen markiert damit men Vorgang. be Debatte einen ein den ziehen diesen singulärer als "Ende der vornehmen. 6 Anlaß zu Auch makrohi- die entwick- die zur großen sie so bedeutet er doch für neben Bei trag indem Ende .Ia h r h urid e r t a " ' "kurzen 20. Jahrtausends am Perspektiven Von Rückkehr als die unterschiedlichsten auch Abschied Millenniums- suchen, Rückkehr der großen Theorie wissenschaftssoziologisch kann allerdings anderen sog. seit in der bedeutsa- 20 Ich selber haJahren "Endism-Li teratur" Theorie" und nur gesprochen wer- wenn vorher ein Abschied zu vermelden war. Schri tten und aus Fragestellungen war, lungspolitische den, zweiten sog. verstanden, zu entweder eine Gesamtdarstellung des der in vier konstatiert entwicklungspoliti- schen Diskussion auch proklamiert.? Z.B. Eric Hobsbawm, Das Zeitalter der Extreme. Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts. München 1995; Theodore H. von Laue, The World Revolution of Westernization: The Twentieth Century in Global Perspective. New York 1987 oder die Sondernummer der Frankfurter Rundschau vom 8.12.1999 "Das 20. Jahrhundert. Kommunikation, Ideologie, Gewalt, Emanzipation, Beschleunigung, Konzentration." Z . B. Felipe Fernandez-Armesto, Millennium., Die Weltgeschichte unseres Jahrtausends. München 1998; George Modelski/William R. Thompson, Leading Sec tors and World Powers: The Coevolution of Global Economics and Politics. Columbia, S.C. 1996; Stephen K. Sanderson, Social Transformations: A General Theory of Historical Development. London 1999; David S. Landes, Wohlstand und Armut der Nationen. Warum die einen reich und die anderen arm sind. Berlin 1999; Andre Gunder Frank, ReOrient: Global Economy in the Asian Age. Berkeley 1998; David Gress, From Plato to NATO: The Idea of the West and Its Opponents. New York 1998. Vgl. dazu zuerst noch vorsichtig Ulrich Menzel, Der Differenzierungsprozeß in der Dritten Welt und seine Konsequenzen für den Nord-Süd-Konflikt und die Entwicklungstheorie. In: Politische Vierteljahresschrift 24.1983,1. S. 31-59 (dieser Aufsatz geht auf meinen Habilitationsvortrag von 1981 zurück); dann entschiedener in ders., Das Ende der "Dritten Welt" und das Scheitern der großen Theorie. Zur Soziologie einer Disziplin in auch selbstkritischer Absicht. In: Politische Vierteljahresschrift 32.1991,1. S. 4-33; wieder aufgenommen und um die entwicklungspolitische Konsequenzen erweitert in ders., Das Ende der Dritten Welt und das Scheitern der großen Theorie. Frankfurt 1992; und schließlich angesichts der Auflösung nicht nur des Konstrukts "Dritte Welt" sondern auch vieler postkolonialer Staaten selber in ders., Das Ende der Einen Welt und die Unzulänglichkeit der kleinen Theorien. In: Entwicklung und Zusammenarbeit 39.1998,2 bzw. überarbeitet in: Reinhold E. Thiel (Hrsg.), Neue Ansätze zur Entwicklungstheorie. Bonn 1999. S. 379-388, wo bereits die Renaissance der Großtheorien beobachtet wird. Kritisch dazu Franz Nuscheler, Warum brauchen wir Entwicklungstheorien. In: Ebd. S. 389-399 und ders., Vom (großen) Nutzen und (kleinen) Elend der Komparatistik in der Entwicklungstheorie. In: http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658 4 Hintergrund für diese Proklamation war renzierungsprozeß der sog. der zunehmende Diffe- Dritten Welt in junge Industrielän- Öl exportierende Länder am Persischen der, Schwellenländer, Golf, arme und ganz arme Länder bis hin zum Kollaps der sozia- listischen Entwicklungswelt wei ten Teilen Afrikas und den südlich der Katastrophenregionen Sahara . Diese in Differenzie- rung bedeutete nämlich am Ende sogar in manchen postkolonialen Räumen die faktische und nicht nur die diskursive tion des Konstrukts "Dritte Welt" ("Ende der Dekonstruk- Dritten Welt"). Betroffen waren auch die auf dieses Konstrukt bezogenen analytischen und normativen Großtheorien, modernisierungstheoretischen Lager stammten, weil sie oder gleichviel ob sie aus dem dem entweder weltsystemtheoretischen die ausbleibende karikatureske Modernisierung in einem Teil bzw. vermochten und weil die daraus nur das Schwellen- länderphänomenen in einem anderen Teil der Wel t klären oder nicht abgeleiteten lungsstrategien offensichtlich gescheitert waren. zu er- Entwick- Die Entwick- lungsregion Ost- und Südostasien hat hier als empirischer wie als theoretischer Fokus eine wichtige Rolle gespielt. Die gleiche Region ist derzeit im Kontrast zu "Greater Europe" auch der Bezugspunkt für die Renaissance der großen Theorie, wobei diese Renaissance wieder sowohl aus modernisierungstheoretischer wie aus weltsystemtheoretischer Perspektive zu beobachten ist. strierung, Diskurs al ten Diese Duplizität bedarf einer aufmerksamen Regi- da sich hier ein neuerlicher Wandel im akademischen von den Theorien mittlerer Groß theorien andeutet. druck gebracht werden, Damit Reichweite soll zu neuen keineswegs oder zum Aus- daß die im folgenden zitierten und re- ferierten Autoren in den letzten 20 Jahren keine große Theorie betrieben druck hätten. gebracht mainstream der Das werden Gegenteil soll ist eher vielmehr entwicklungspolitischen der der Fall. Eindruck, Diskussion Zum Ausdaß der wieder ein Ulrich Menzel (Hrsg.), Vorn Ewigen Frieden und vorn Wohlstand der Nationen. ter Senghaas zum 60. Geburtstag. Frankfurt 2000. S. 467-492. http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658 Die- 5 neues Fahrwasser aufnimmt. Die eigentliche Absicht dieses Bei- trags ist deshalb eine wissenschaftspolitische. ster Linie mentieren darum, diesen und weniger Wandel darum, zu Es geht in er- dokumentieren eine eigene, an und zu anderen Stellen vielfach vorgetragene, Position zum Ausdruck zu bringen. Wenn der man Prämisse von der ausgeht, in der Milleniums-Literatur zuzustimmen ist, Entwicklung in Europa und Asien bzw. der die Prozesse die Phasen beschleunigten wirtschaftlichen Wachstums im Anschluß seit den 1950er strukturellen Wandels schaft und Technik, voraussetzen, die an dann die von Staat von Ursachen Industrielle Jahren lange haben und die großen in eines von Wissen- mentaler Entwicklung von allerhöchster Relevanz, zu beantworten sind, etwa oder Vorgeschichte und Gesellschaft, kultureller und daß wie Revolution ist eine makrohistorische Analyse Entwicklungstheorie Fragen langfristige die von Unterentwicklung in ande- Teilen Asien sehr unterstellten ren in Europa Wel t daß kom- auch weil für hier theoretischen Tiefgang besitzen. Welche Prozesse haben stattgefunden, die zur Industriellen Re- volution geführt haben? Welche Umstände bewirkten eine militärische Überlegenhei t kul turen, so daß lich war? Was derts aus, ropäer so Europas gegenüber nichtwestlichen die europäische Wel teroberung überhaupt mög- zeichnete Asien schon vor Ende des 15. attraktiv machte? modernen Häufung des ostasien ? mochte Wieso Sinne war industrialisiert Schwellenländerphänomens Gefragt werden muß gerade hat? Japan Indien und insbesondere China Wieso gerade umgekehrt lungsvorsprung gegenüber Europa, aber seinen und nicht haben diese nicht in gibt Ost- auch: das sich es eine und Süd- Warum ver- früheren Entwick- den beide mindestens im euro- päischen Mi t telal ter noch besessen haben, Warum Jahrhun- das die Suche des "Seewegs nach Indien" für die Eu- etwa China oder Indien das erste nichtwestliche Land, im Hoch- umgekehrt den nicht Versuch http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658 zu behaupten? gemacht, den 6 "Seeweg nach Europa" zu suchen und Europa zu kolonisieren? Oie chinesischen Kriegsflotten zu Beginn des 15. ren dazu zweifellos in der Lage gewesen. se, daß bevor Route Vasco nach Warum haben da behaupten Gama Europa sich manche im Nahen Osten nicht wohl? in senden Ost- dann deutlich, daß wie Japan Überlegungen, Literatur , der weiter Akzent hat. oder oder Westens China aber zu sehr alten Orients, in einem umfas- im in- aber Raum? der Gefragt Ursachen und zurückliegenden bis Diese Fragen machen entwicklungstheoretischen soweit wird nicht Konsequenzen gefragt ins die von wird letzterer im europäische Begriff nur Vergleich von nach Industrialivielmehr oder erlaubt vor Beginn der europäischen Welteroberung, Frühphasen, mehr innergesellschaftlichen zurück Entwicklungsunterschieden sen verfolgten. z. B in Amerika nicht Agrarmodernisierung, mationsprozessen Mi ttelal ter, gelangte, das ist ein Verdienst der zitierten Millenniums- verschoben oder weiter Entwicklung stattgefunden, unmittelbaren sierung Ozean in einem Teil des Südostasien, sich nicht Hochkulturen wie andere und Sinne Indischen disch/persisch/arabisch/osmanischen viel Auch gibt es Hinwei- gegenüber dem Eindringen des vermocht, in den aber Warum hat bislang nur nämlich den wä- arabische Schiffe Afrika in anderer Richtung umsegelt haben, diese Jahrhunderts nach Transforasiatische ist, bzw. nach Groß regionen noch weil hier, entscheidenden Weichenstellungen in dievermutet werden. 2. Vier Positionen der Debatte Innerhalb der Literatur, ner die das entwicklungstheoretischen zweite Jahrtausend unter ei- Perspektive betrachtet, indem sie entweder den gesamten Zeitraum oder unterschiedliche, aber immer vier weit ge faßte grundsätzliche Ausschnitte Positionen, man behandelt, könnte fast http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658 lassen sagen sich Paradigmen, 7 unterscheiden - nämlich zwei eurozentrische, eine eher asiani- stische und eine globalistische. 1. Die von klassische Er ic John A. eurozentrische Lionel Jones, Position wird David Landes, derzeit Michael Mann z.B. oder Hall vertreten B und steht in der Tradition der eu- ropäischen Aufklärung von Montesquieu und Hegel über Marx, Weber, Polanyi, Wittfogel bis zur amerikanischen Moderni- sierungstheorie der 1950er/60er Jahre, die derzeit auch in Deutschland eine Renaissance erfährt. 9 Sie geht von einer, je nach Autor Konstellation unterschiedlich gewichteten, naturräumlicher, politischer, einzigartigen sozialer und vor allem geistiger Faktoren in Europa aus, die dazu führten, daß "Krise wahlweise des etwa seit dem Jahre 1000, seit der Feudalismus", seit der Renaissance, seit der Reformation oder seit der Aufklärung entweder in Großbritannien zuerst und allein oder in Teilen von Westeuropa ein alle gesellschaftliche Dimensionen erfassender "großer Transformationsprozeß"lo stattgefunden hat, der in einer umfassenden Entwicklung kulminierte, zu einem substantiellen nicht nur sondern auch Entwicklungsvorsprung gegenüber allen anderen Weltregionen führte. Dieser hat im Laufe der folgenden wei ter Jahrhunderte immer noch zugenommen. Europa in direkten Kontakt mit den asiatischen, schen oder amerikanischen Kulturen kam, Als afrikani- war es bereits in jeder Hinsicht überlegen. Eric Lionel Jones, Das Wunder Europa. Umwelt, Wirtschaft und Geopolitik in der Geschichte Europas und Asiens. Tübingen 1991; Landes 1999; Michael Mann, The Sources of Social Power: Vol. 1. A History of Power from the Beginning to A.D. 1760. Cambridge 1986; John A. Hall, Powers and Liberties: The Causes and Consequences of the Rise of the West. Oxford 1985. Vgl. dazu etwa Themenheft Nr. 1, 1996 des "Leviathan", in dem die deutschen Modernisierungstheoretiker (Berger, Zapf, Hondrich, Giesen) zu Wort kommen. 10 Karl Polanyi, The Great Transformation. Politische und ökonomische Ursprunge von Gesellschaften und Wirtschaftssystemen. Frankfurt 1978 (von 1944). http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658 8 Die weitere Entwicklungsgeschichte wird dann als ein Prozeß der schen Diffusion Modells) Südeuropa, und des auf evtl. englischen Nordwesteuropa, auf Osteuropa Südostasien interpretiert .11 des Nordamerika, salopp die sprung, wanderte dann nach Athen, feudale Biblische Geschichte und absolutistische und zuletzt nach New York. auf auf Ost- formuliert wobei hier "Greater Eu- auch auf den Nahen Osten ausgeweitet wo westeuropäi- schließlich Etwas Region, ins auf und hat die europäische Zivilisation, rope" (bzw. wird, handel t, ihren dann nach Rom, Paris, dann in der Ur- von dort nach London Die europäische Welteroberung, die europäische Siedlungsauswanderung, die Etablierung einer von Europa ausgehenden internationalen Arbeitsteilung haben trotz aller Kritik am Kolonialismus und Imperialismus im Detail letztlich positiv gewirkt, da diese Prozesse auch immer zur freiwilligen oder unfreiwilligen Diffusion der westlichen Ideen, chen ökonomischen Verwal tung, des chen Lebensstils, der westlichen Technik, Prinzipien, von westlichem westlichen Erziehungswesens, Stagnation Staat des und westli- des westlichen Verständnisses von Demo- kratie und Sozialstaat geführt und damit die nente der westli- systemimma- asiatischer, . halbasiatischer (Rußland), afrikanischer oder altamerikanischer Produktionsweisen und Despotien aufgebrochen haben. Kein geringerer als Karl Marx hat dieses Argument in seinen Indienschriften auf den Punkt gebracht. \2 Gerade im Hinblick auf Asien wird das dort verbreitete System der Treaty Ports oder Hafenkolonien - in vielen Fäl- len identisch mit den heutigen asiatischen Metropolen vom 11 12 Zur Kritik an dieser Diffusionsthese vgl. J.M. Blaut, The Colonizers Model of the World: Geographical Diffusionism and Eurocentric History. New York 1993. . z.B. ln "Die britische Herrschaft in Indien" und "Die künftigen Ergebnisse der britischen Herrschaft in Indien" in: Marx Engels Werke Bd. 9. S. 127-133 u. S. 220-226. http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658 9 Schlage tons, Yokohamas, Hongkongs, Jakartas oder Bangkoks - Diffusionsthese 13 , Singapurs, Shanghais, Kan- zum geographischen Ort der weil dort der Westen und der Osten auf- einandertrafen, weil die Treaty Ports unternehmerische Talente aus dem ganzen Land anzogen und ihrersei ts Ausstrahlungskraft auf das Hinterland ausübten. 14 wieder Übersehen wird dabei allerdings oft, daß es Treaty Ports oder Hafenkolonien auch schon Asien gegeben hat, Ankunft vor der ersten die auf Akti vi tä ten arabischer, scher oder chinesischer Händler zurückgehen, Zuge des Europäer europäischen Kolonialismus in .i n indi- und daß es im den Treaty Ports außerhalb wie innerhalb von China zu einer Art z wei ten Kolonisierung ist, heute von seiten chinesischer die seitdem als Kompradoren erhaltener Migranten gekommen (Mittelsmänner) ein bis portugiesischer Begriff, zwischen den einheimischen Produzenten und den westlichen Handelskompanien und später Handelshäusern fungiert haben. Wie bei den europäischen Auswanderern handelt es sich hier um einen bemerkenswerten Selektionsprozeß der mobilsten, wagemutigsten und innovations freudigsten Teile einer ansonsten sozial deklassierten erklären hil ft, Europäer sind. oder oder perspektivlosen Bevölkerung, warum so viele Migran ten Chinesen!) Bemerkenswert ist in in der (aber nicht nur Fremde diesem der so erfolgreich Zusammenhang noch ein weiterer Faktor, nämlich der Unterschied zwischen dem flächendeckenden und zerstörerisch wirkenden Kolonialismus der Spanier in Amerika und dem eher auf die Errichtung von 13 Vgl. dazu mit unterschiedlicher Tendenz Robert Bickers/Christian Henriot (Hrsg.), New Frontiers: Imperialism's New Communities in East Asia, 1842-1953. Manchester 2000; Frank Broeze (Hrsg.), Brides of the Sea: Port Ci ties of Asia form the 16th-20th Centuries. Honolulu 1989; Dilip K. Basu (Hrsg.), The Rise and Growth of the Colonial Part Cities in Asia. Berkeley, University of California, Center for South and Southeast Asian Studies 1985; Wil1iam Rhoads Murphey, The Outsiders: The Western Experience in India and China. Ann Arbor 1977; Mark Elvin/Wil1iam Skinner (Hrsg.), The Chinese City Between Two Wor1ds. Stanford 1974; Ernst Grünfeld, Hafenkolonien und kolonieähnliche Verhältnisse in China, Japan und Korea. Eine kolonialpolitische Studie. Jena 1913. 14 Diese These ist natürlich nicht unumstritten. Umgekehrt lassen sich die Treaty Ports auch als Vorposten kolonialer Ausbeutung interpretieren. http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658 10 Handelsstützpunkten ausgerichteten Kolonialismus der tugiesen und cherweise Holländer die Motive in Asien. einer eher Por- Dahinter stehen mögli- feudalen Expansion von seiten Spaniens gegenüber handelskapitalistischen Motiven auf seiten Portugals und Hollands. 2. Die revisionistische eurozentrische Position ist die klassische Weltsystemtheorie, wie sie von der Wallerstein-Schule, von Samir Amin oder dem frühen Andre Gunder Frank vertreten wi.r d ;" Die Entstehung des Kapitalismus wird auch hier in Eu- ropa, etwa im 15. Jahrhundert, verortet, wobei die internen geistigen und sozialen Antriebe, Transformation herbeigeführt haben, nomische Rahmensetzung nämlich nicht die die große sondern die externe ökoder Fernhandel, blierung einer internationalen Arbeitsteilung, sche Welteroberung, aber die Eta- die europäi- die anfängliche Plünderung und spätere Ausbeutung der Kolonien und daraus resultierend der Ressourcentransfer nach Westeuropa aus der übrigen Wel t scheidende Faktoren angesehen werden. es grundsätzlich wenig erheblich, als ent- Für diese Position ist ob, wie Wallerstein argu- mentiert, die frühe Arbeitsteilung zwischen West- und Osteuropa mit der Konsequenz von Ent~eudalisierung hier und zweiter Leibeigenschaft dort, oder, wie Frank argumentiert, das amerikanische Edelmetall, das die Spanier und Portugiesen in Mexiko, Peru und Brasilien geraubt haben, die "ursprüngliche Akkumulation" und damit die Industrialisierung in Westeuropa finanziert, den Entwicklungsvorsprung Unterentwicklung der (west)europäische falls erst aus Kolonien beschleunigt bewirkt Entwicklungsvorsprung dem Kontakt mit der Wel t die Der haben. resultierte übrigen und jedenund war nicht schon vorher gegeben. Kolonialismus und internationale 15 Irrunanue1 Wallerstein, The Modern World System. 3 Bde. New York 1974, 1980, 198~; Samir Amin, Die ungleiche Entwicklung. Essay über die Gesellschaftsformatlonen ?es peripheren Kapitalismus. Harnburg 1975; Andre Gunder Frank, Wor1d Accumulatlon, 1492-1789. London 1978; ders., Abhängige Akkumulation und Unterentwicklung. Frankfurt 1980. http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658 11 Arbeitsteilung sind demzufolge im Gegensatz zur klassischen eurozentrischen Position auch die wesentlichen Ursachen von Entwicklungsblockaden Wel t. und Unterentwicklung in der übrigen Das heutige Phänomen der asiatischen Schwellenländer, selbst der Fall Japan, ist aus dieser Sicht eigentlich nicht erklärbar. Gemeinsam ist beiden Posi tionen aber die Betrachtung der letzten 500 Jahre Weltgeschichte aus einer europäischen Perspektive, wobei das Jahr 1498 das Jahr 1492 (erste Kolumbus-Reise) bzw. (Landung von Vasco da Gama in Calicut) und da- mit die tatsächliche Entdeckung des Seewegs nach Indien als entscheidende Wendepunkte mit bis heute struktureller Bedeutung für die gesamte Wel t angesehen werden. der Vertrag von Tordesillas aus dem Jahre 1493 für zwischen 16 Immerhin führte Portugal und Spanien den atlantischen Raum, der 1529 um den Vertrag von Zaragossa für den pazifischen Raum ergänzt wurde, zur ersten Teilung der Welt. Für Lateinamerika der Vertrag von Tordesillas bis heute wirksam. ist Inwieweit der Vertrag von Zaragossa für die asiatischen Anrainer des Pazifiks je große Relevanz besessen hat, ist eine andere Frage. Immerhin ist die damalige Abgrenzung der portugiesischen und der spanischen Einflußsphäre erkennbar. auch in Asien bis heute noch Gemeinsam ist beiden Posi tionen auch das diffu- sionistische Argument, wenn es auch anders gewendet wird. Während der klassische Eurozentrismus die positiven Ausbreitungseffekte der der europäischen Wel teroberung revisionistische Eurozentrismus fekte in den Vordergrund, muß, dessen betont, stellt abträgliche Ef- wenn auch Wallerstein konzedieren daß es nicht nur eine Abwärts- sondern auch eine Auf- wärtsmobilität im Weltsystem geben kann. So wie sich bei den einen das westliche Modell schrittweise über die Welt aus- 16 Vgl. dazu den im "Kolumbus-Jahr" erschienenen Band von J.M. Blaut (Hrsg.), 1492: The Debate on Colonialism, Eurocentrism and History. Trenton, N.J. 1992, mit sehr kontroversen Beiträgen. http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658 12 brei tet, kommt es bei den anderen zu einer schr i t tweisen Ausbrei tung und Konsolidierung des modernen, wes tlich kapitalis tischen, tionierung seiner Teile Wettbewerbsfähigkei t und Wel ts ys tems nach und Maßgabe daraus das heißt dami t der de r des Pos i- internationalen resultierenden Arbei ts tei- lung. 3. Eine eher Lughod, asienzentrierte K. N. Chaudhuri orientieren sich Ansatz, des leugnen Position wird oder Anthony von Janet Reid vertreten. 17 AbuDiese zwar auch an einem weltsystemtheoretischen aber die modernen Weltsystems Einzigartigkeit oder Besonderheit westlich-kapitalistischer Damit leugnen sie auch die These, Prägung. daß der Beginn der päischen Welteroberung am Ende des 15. euro- Jahrhunderts den Be- ginn einer qualitativ neuen Phase in der Weltgeschichte markiert, seit der die über den Weltmarkt den. "Asia before äl teren Wel treiche konstituierte, Europe" , durch auch schon im chinesischen Raum, mi t wechselnden das durch alten "Before Orient, European also im Fernhandel sammengehalten wurde. und Hegemony" oder daß arabisch-indischnur Führungsrnächten internationale wur- sollen heißen, ein Weltsystem und nicht despotischen mode rne, Wel tsystem abgelös t "Southeast Asia in the Age of Commerce" es das Wel treiche gegeben habe, Arbeitsteilung Die Titel annoncieren auch, zu- daß dessen Aufstieg und Niedergang unabhängig vom Westen zu sehen ist. Der geographische Ort dieses Weltsystems war der Indische Ozean mit seinen drei über ein dichtes Handelsnetz verbundenen Subregionen Arabisches Meer, Golf von Bengalen und Süd- chinesisches Meer mit Ausläufern ins Rote Meer, sischen 17 Golf, entlang der ostafrikanischen in den Per- Küste bis nach Janet Abu-Lughod, Before European Hegemony: The Wor1d System A. D. 1250-1350. New York 1989; K.N. Chaudhuri, Trade and Civilisation in the Indian Ocean: An Economic History from the Rise of Islam to 1750. Cambridge 1985; de r s . Asia Before Europe: Economy and Civilisation of the Indian Ocean from the Rise of Islam to 1750. Cambridge 1990; Anthony Reid, Southeast Asia in the Age of Commerce 1450-1680. Vol. 1: The Lands Below the Winds. Vol. 2: Expansion and CriSlS. New Haven 1993. http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658 13 Madagaskar, in die indonesische Inselwelt und in das Japani- sche Meer. Auch hier vermochten mal die Araber, mal die In- der, mal die Chinesen eine Führungsrolle zu spielen. Die makrohistorische Analyse der genannten Werke behandel t deshalb einen Zeitraum, der lange vor dem Eindringen der ersten Portugiesen in den Indischen Ozean beginnt und bis etwa 1800 reicht. Die erste Kolumbus-Reise, Vasco da Gama, deutung, macht, selbst die Reise von hat aus dieser Sicht gar keine besondere Be- so wie es aus dieser Perspekti ve auch keinen Sinn vom "Zeitalter der Entdeckungen" zu sprechen. Insbe- sondere für Indien und China wird für diesen Zeitraum durchgängig ein Entwicklungsniveau, lich -technischer 1&, gerade auch in wissenschaft- kommerzieller Hinsicht konstatiert, und (haus) industrieller das dem europäischen zur Zeit der Re- naissance weit überlegen war und auch noch lange danach weiter behauptet wurde. Erst die Industrielle Revolution am Ende des 18. Jahrhunderts ließ den asiatischen Vorsprung rasch dahinschmelzen. Spiel, weil sie Die Portugiesen hatten nur deshalb leichtes im Indischen Ozean ein bloß militärisches Machtvakuum vorfanden, das die damals eigentlich hochüberlegenen chinesischen Flotten 60 bis 70 Jahre zuvor mit ihrem freiwilligen Rückzug hinterlassen hatten. 19 Weder die Portu- giesen noch später die Holländer w oder Engländer vermochten im Sinne der klassischen Wel tsystemtheorie im 16., 17. und selbst im 18. Jahrhundert in Asien eine hegemoniale Rolle zu spielen und eine mehr als nur akzidentielle Arbeitsteilung 18 Vgl. dazu die vielbändigen Studien von Joseph Needham über "Science and Civilization in China" oder Mark Elvin, The Pattern of the Chinese Past: A Social and Economic Interpretation. Stanford 1973. 19 Vgl. dazu Louise Levathes, When China Ruled the Seas: The Treasure Fleet of the Dragon Throne, 1405-1433. New York 1994; Bodo Wiethoff, Die chinesische Seeverbotspolitik und der private Überseehandel von 1368 bis 1567. Hamburg 1963. 20 Damit würden sich auch die makrohistorischen Arbeiten von Boxer relativieren. Vgl. dazu Charles R. Boxer, The Portuguese Seaborne Empire, 1415-1825. London 1969; ders., The Dutch Seaborne Empire, 1600-1800. London 1990; ders., Portuguese Conquest and Commerce in Southern Asia, 1500-1750. London 1997; de r s . , Dutch Merchants and Mariners in Asia, 1602-1795. London 1997. http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658 14 zwischen Europa und Asien zu etablieren. Sie waren vielmehr nur Juniorpartner eines nach wie vor von arabischen, indi- schen und chinesischen Händlern dominierten innerasiatischen Handels. Internationale Arbeitsteilung, Handel, Kapitalismus und wissenschaftlich-technische Entwicklung sind demzufolge keine exklusiven westlichen Errungenschaften, die auch auf eine einzigartige Konstellation in Europa hinweisen, sondern auch in anderen und dazu noch älteren Kulturkreisen Hier liegen auch die klassischen Asianismus, die lange Wurzeln Tradition derzeit finden. wiederbelebten der die heutigen Erfolge Asiens auf und im Grunde staatliche des zu ungebrochene zurückführt. zivilisatorische Ein und revisionistischer Asianismus, den es nach meiner Kenntnis in der Literatur als entfaltete Theorie aber nicht gibt, müßte demzufolge die damalige oder heutige relative Rückständigkeit schen Peripherie mit der Hegemonie Chinas, der chinesi- mit dem Tribut- handel und ähnlichen externalistischen Argumenten begründet werden. Warum das asiatisch dominierte Weltsystem im Indik unter- ging, warum die Pax Sinica, die durch eine überragende militär ische Flottenpräsenz zumindest von 1405-1433 eindrucks- voll untermauert wurde, verschwand, das hat aus dieser Sicht innerasiatische Ursachen, da der Niedergang einsetzte, lange bevor der westliche Kolonialismus seine durchschlagende Wirkung erzielen konnte. Hierzu gehört insbesondere die Ent- scheidung des chinesischen Mandarinats, sich von der maritimen Expansion, der "blauen Kultur", abzuwenden und stattdessen durch den Bau der Großen Mauer die innerasiatische Grenze gegen den Ansturm der zentralasiatischen Völker zu stärken, die es dennoch immer wieder vermochten (Mongolen, Mandschuren), China zu erobern und einer Fremdherrschaft zu unterwerfen. Hierzu gehören auch die Abwrackung der chinesi- http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658 15 schen Kriegsflotte, Kompetenz und die der damit verbundene in der Ming-Zeit Verlust mari timer immer wieder verhängten Verbote des Überseehandels, also ein freiwilliger n i. smus, "gelben Kul tur "21, die Hinwendung zur Isolatio- eine Pol i ti k , die in Japan seit Beginn der Tokugawa-Zeit und der Vertreibung der Portugiesen trafaktisch läßt wel toffene, mari time, den noch sich chinesischen radikaler sogar die verfolgt argumentieren: "blaue" Fernhändlern Hätte Fraktion gegenüber wurde. sich die Bündnis mi t "gelben", der im der Mauerfraktion innerhalb des Mandarinats durchgesetzt, das erste Viertel des chinesischen China" mit mindest nicht 15. Jahrhunderts Welteroberung, wel twei ter der hätte auch den Beginn der Etablierung Reichwei te Kon- bedeuten eines "Greater können. Oder zu- so das Argument der asiatischen "Okzidentalisten" Abwehr und Selbstisolation, Kontakt mit dem Westen hätten sondern Offenheit schon im 17./18. und Jahrhundert die Modernisierung Chinas und damit die Diffusion universalistischer Werte in Gang setzen können. n Die entwicklungstheoretische lautet jedenfalls, Weltsystem ein durchaus kann, von ohne auf europäisch einem daß unmittelbarer daß bei Konseqenz ein Zusammenhang folgte, dominierten diesem Wechsel dieser orientalisch dom.i.n i.e r t e s asiatisch aus ein bestehen von muß. Analyse dominiertes das wiederum abgelöst außen Es werden wirksamer handelt sich hier also nicht um die positiv oder negativ gewendete Vor- 21 Vgl. dazu die Kontroverse über den Film "Heshang" (Gelber Fluß) in China bei Sabine Peschel (Hrsg.) und Redaktionsgruppe Heshang, Die Gelbe Kultur. Der Film Heshang: Traditionskritik in China. Unkel 1991; Rudolf G. Wagner, Der Strei t zwischen der gelben und der blauen Kultur. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 7.11.1989, S. 37; Chen Xiaomei, Occidentalism: A Theory of Counter-discourse in Post-Mao China. New York 1995, insbesondere Kap. 1 "Occidentalism as a Counter-Discourse: Heshang Controversy." 22 Das klassische Beispiel einer verpaßten Chance aus Sicht der Okzidentalisten müßte deshalb die Weigerung der chinesischen Regierung in den Jahren 1792-1794 gewesen sein, diplomatische und kommerzielle Kontakte mit Großbritannien aufzunehmen. Vgl. dazu Aubrey Singer, The Lion and the Dragon: The Story of the First British Embassy to the Court of the Emperor Qianlong in Peking 1792-94. London 1992; Robert A. Bickers (Hrsg.), Ritual and Dip1omacy: The Macartney Mission to China 1792-1794. London 1993. http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658 16 stellung eines Reichweite, eine einzigartigen Diffusionsprozesses der von Westeuropa ausgegangen ist, revisionistische Diffusionsthese (mit eher globaler sondern um regionaler Reichweite), insofern solche Prozesse nicht nur exklusiv von Europa, Wel t sondern auch ausgegangen von sind und Asien in oder anderen Zukunft Regionen auch wieder der ausgehen können. Die westliche Überheblichkeit, die in Eurozentrismus und Orientalismus zum Ausdruck kommen, findet ihr arrogantes Gegenstück im Asianismus und der Deklarierung der Europäer und Amerikaner als Barbaren, Aliens, während die Kritik an Kolonialismus Weiguoren oder Gaijin, und Imperialismus des Westens im Osten ihr paradoxes Gegenstück im asiatischen Okzidentalismus im Sinne einer aufklärerischen Verwestlichung findet, der als Kritik an der asianistischen Selbstisolation gemeint ist. 4. Die radikal-globalistische Position vertreten der späte And- re Gunder Frank und Barry Gills, die sich wiederum auf Blaut, aber auch Abu Lughod, Chaudhuri u.a. stützen. 23 Demzufolge soll bereits seit 5000 Jahren ein einziges Weltsystem existieren, dessen Zentrum sich in jahrhundertelangen zyklischen Bewegungen um die Welt bewegt. Die einzelnen Gesell- schaften und Groß regionen der Welt sind einem ausschließlich extern verursachten, immer wiederkehrenden Auf und Ab ver- haftet. innerhalb des Weltsystems wird Deren Status ledig- lich durch ihre relative internationale Konkurrenzfähigkeit und dami t die Posi tionierung beitsteilung bestimmt, in einer internationalen Ar- die wiederum vorrangig durch externe Einflüsse und Zuflüsse bestimmt wird. Wichtiger und durchaus auch quantitativ faßbarer Indikator dieser zirkulationstheoretischen Argumentation zur Positionsbestimmung eines Landes in der internationalen Hierarchie wird damit die Zahlungsbi- 23 Andre Gunder Frank/Barry K. Gi11s (Hrsg.), The Wor1d System? Five Hundred Years or Five Thousand? London 1993; Frank 1998. http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658 17 lanz. Edelmetall- bzw. Devisenzuflüsse indizieren eine zen- trale Position, Abflüsse eine periphere Randlage. Damit distanziert sich Frank radikal von seinen eigenen früheren Arbeiten, indem er dem Jahre 1492 und damit dem Beginn der europäischen Welteroberung keine besondere Bedeutung mehr beimißt. 24 Nur noch globalen Handelsbeziehungen wird eine entwicklungsdeterminierende Funktion zugebilligt, während innergesellschaftliche Transformationsprozesse (fast) ausgeblendet werden. Kapi talismus ist demzufolge völlig weder in Westeuropa im 15. Jahrhundert noch lange zuvor in Asien wie bei Abu Lughod u.a. Phänomen, und entstanden, sondern ein quasi zeitloses seit es überhaupt Handel und Arbeitsteilung gibt, damit konsequenterweise sinnentleerte Kategorie, die eine gesellschafts theoretisch ganz fallengelassen werden kann. 3. Landes kontra Frank Die Spannbreite der gesamten Debatte läßt sich sehr schön anhand von zwei prominenten Beiträgen zur Millenniums-Literatur, nämlich David Landes' den klassischen Andre Age" Gunder "Wohlstand und Armut der Nationen", der eurozentrischen mainstream repräsentiert, und Franks als Beispiel "ReOrient ": Global Economy in the Asian für einen extremen Globalismus herausarbei- ten. Landes historisch sehr früh angelegte und eine langen Zeitraum übergreifende Kernthese lautet: Die treibende Kraft der Welt- geschichte war seit etwa 1000 Jahren die westliche Zivilisation mit ihren technischen, rungenschaften. 24 Andre Gunder Frank, institutionellen Diese konnten sich entfalten, und geistigen weil bereits das Fourteen Ninety-two Once Again. In: Blaut 1992. S. 65-80. http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658 Er- 18 frühmittelalterliche Europa mit seiner politischen Zersplitterung, dem Gegensatz von Staat und Kirche, den Freiräumen aus städtisch-bürgerlicher und klösterlicher Kultur, den dis senten religiösen und sozialen Bewegungen schon lange vor der Reformation ein idealer Nährboden für die spätere Entwicklung war, während die zentralistischen und bürokratischen orientalischen oder altamerikanischen Groß reiche trotz ihrer beachtlichen zivilisatorischen oder sogar technischen freie Entfaltung des Individuums, novationsgeistes, Forschung und der deren industrieller Montesquieu, Wittfogel und und Co. des Unternehmertums, systematischen ganz unterdrückten. deren Höchstleistungen die des In- naturwissenschaftlichen Umsetzung Hegel, Marx, Varianten der behinderten Weber, oder Polanyi, Stagnationsthese lassen wieder grüßen. Der von Edward Said~ gegen diese vergleichende Kontrastierung plizi t a l s terten' Die Gegenkonstruktion, Orientalismusvorwurf als die Ideologie wird der ex- Geschei- zurückgewiesen. beiden waren erhobene der entwicklungsgeschichtlich Beginn 15. Jahrhunderts 18. Jahrhunderts. einersei ts die wissenschaften, tionskunde, der europäischen einschneidenden Etappen Welteroberung am Ende des Industrielle Revolution am Ende des Deshalb muß der: Nachweis geführt werden, wie und die Renaissance bahnbrechend wirkte in insbesondere in der Meteorologie, der Kartographie, aber auch zunächst aber doch entscheidende militärische Überlegenheit Natur- der Naviga- im Schiffsbau der Waffentechnik und damit eine wenn auch wurde. Gezeigt werden muß andererseits, den und in geringe, geschaffen daß die so ausgerüste- ten Spanier und Portugiesen bei ihrer Welteroberung auf Großreiche stießen, die ihren Zenit bereits überschritten hatten. Hier gibt es zwangsläufig eine argumentative Koinzidenz zu Abu Lughod und Co., die aus ihrem Erkenntnisinteresse heraus die These vom selbstverschuldeten Niedergang ebenfalls vertreten. 25 Edward Said, Orienta1ismus. Frankfurt 1981. http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658 19 Nur weil das auf despotischem Zwang beruhende Aztekenreich berei ts aus lich war, innergesellschaftlichen vermochte Cortez mi t Gründen im Zerfall befind- seiner kleinen Truppe aus gie- rigen Abenteurern die ihrerseits von den Azteken unterdrückten Völker in seinem Sinne als Verbündete instrumentalisieren. schaftlichen Blüte nach 1433 ihre Nur weil in der Chinesen Sung-Zei t überragende das ihrer im zu wirt- und die Ming Indischen Ozean vermochten die Portugiesen 70 Jahre kleineren Streitmacht das hinterlassene Vakuum ohne großen Widerstand zu füllen. des sei t stagnierten Flottenpräsenz freiwillig geräumt hatten, später mit einer viel die zu mobilisieren und Entwicklungsgefälle zwischen Dennoch schätzt Lan- Europa und Indien oder China bis zum Jahre 1750 auf lediglich 1,5-2 zu 1. Dies änderte die sich erst als grundsätzlich mi t Frucht des langen der Industriellen Revolution, wissenschaftlich-technischen Vor- laufs in Europa betrachtet wird und zur eigentlichen Spaltung der Welt zwischen arm und reich führte. tutionellen und die Westeuropa nur in Hinzu kamen die insti- sozialen Voraussetzungen nicht Frühzeitige Agrarreformen, aber in und Asien jensei ts zu finden waren: Lockerung der Zunftordnungen, sende Einkommen der Masse der Bevölkerung, Binnenmarkts Beglei tumstände, der Luxusgü ter, wach- Herausbildung eines a lies das, was im 20. Kontinent, in Jahrhundert im Fordismus kulminierte. Nachholende Entwicklung Nordamerika und später auf in dem Ost- europäischen und Südostasien sei bester listianischer Manier unter Verletzung der immer in komparativen Kosten-Doktrin und des Freihandelsgebots durch Protektionismus auf Zei t und kluge Staatsintervention gefördert wurden. entpuppt sich Landes als scharfer Kritiker der Neoklassik, an jeder Bowr in q sich und bietenden andere Stelle Vertreter der gegen David Ricardo, universalistischen Hier der John Freihan- delslehre stichelt. Gleichzeitig wird aber im Sinne des diffusionistischen Modells immer wieder betont, http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658 wie die Nachzügler 20 jeweils vom Vorreiter, zuerst und später Asien von Europa, keit zu lernen, Techniken zu bereits übernehmen, Kontinentaleuropa gelernt haben. vorhandenes ist gar England In dieser Möglich- Wissen der von und ausgereifte besondere Vorteil des Nachzüglers zu sehen. Auch wenn Landes die negativen Konsequenzen des keineswegs leugnet, sie immer wieder anspricht, entscheidende im Gegenteil drastischen Worten so sieht er doch hier keinesfalls die Entwicklungsblockade. hat er folglich mit Kolonialismus Für die nur Hohn und spott übrig. Dependenztheorie Zum Beleg verweist er auf die lange zurückliegende Unabhängigkeit der Kolonien in Nord- und Südamerika und deren anschließende ganz unterschiedliche Entwicklung oder auf den Kontrast zwischen den asiati- schen Schwellenländern und der afrikanischen Katastrophenregion oder die Krise in den postsozialistischen Staaten Osteuropas. Auf die naheliegende ausgerechnet in Italien in oder Frage, warum Nordwesteuropa Sung-China, die und skizzierten nicht durchaus in Prozesse Renaissance- potentielle Kandidaten, einsetzte, hat Landes drei Antworten: Es war der kontinuierliche Aufbau von Wissen, es war die Durchsetzung der rationali- stischen über Methode, die Staats- und Kulturgrenzen hinweg anerkannt verwendet und verstanden wird; und es war die Erfindung der Erfindung, Forschung samt nämlich deren der Übergang Verbreitung. zur Hilfreich routinemäßigen war frühzei tige Überwindung der Scholastik in Europa, mus von Kirche schen Kirche und die von asiatische Staat, gegen Experimentieren auf empirische gestützten Im Orient hingegen kam es nicht Kirche und Form der Staat, konnte Scholastik, der den Widerstand der Durchsetzung der systematisches chen Methode. nung und dabei der die DualisKatholi- Beobachtung wissenschaftlizu einer Tren- Konfuzianismus, sich behaupten. Warum die zuerst das keineswegs von der Natur begünstigte England und nicht et- http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658 21 wa Frankreich Antworten: auf diese Frage liefert Landes institutionelle Frühe Nationalstaatsbildung , frühe Konsti tutionali- sierung beginnend mit der Magna Charta von 1215, minierung stischen religiöser Minderhei ten Spanien), Bauernbefreiung zuletzt eine die und (wie etwa auch im absoluti- Einhegungen, Aufhebung das der als England berei ts Verlagswesen, Zunftverfassung kluge merkantilistische geben wurde, keine Diskri- Politik, frühe und nicht die erst an der Spi tze aufge- stand und der Industrialisierungsdurchbruch vollzogen war. Geradezu Frank, zen kontradiktarisch dessen für die argumentiert jüngstes Buch nicht Betrachtung der nur letzten der späte Andre fundamentale 500 Jahre Gunder Konsequen- hat, sondern auch seine eigene Argumentation in der Weltsystemtheoriedebatte der 1970er Jahre revidiert. legenhei taus, gegen den Deshalb läßt er auch keine Ge- früheren Weggefährten Wallerstein zu polemisieren und ihn in einen Topf mit den europäischen Modernisierungstheoretikern zu werfen, te allerdings nur ent " was von seiner jetzigen War- konsequent ist. Der englische Ti tel birgt ein doppeltes Wortspiel. Einersei ts "ReOri- ist dami teine Reorientierung im Hinblick auf die Weltgeschichte gemeint, anderen soll eine "ReOrient " heißen, weltwirtschaftliche daß der Orient Führungsposition, zum zurückkehrt die er bis in etwa 1800 schon einmal eingenommen habe. Die Kernthesen heute kennen, Wel teroberung lauten: hat am Das seinen Ende des moderne Ursprung 15. Wel tsystem, nicht in Jahrhunderts, so der wie sich auch die prägende Kraft sondern besonderer exklusiver europäischer Errungenschaften, technischer oder insti tutioneller Art. es europäischen ist viel älter und reicht vermutlich etwa 5000 Jahre zurück. rela ti viert wi r sehr Damit oder gar seien sie geistiger, Das Jahr 1500 markiert keinen fundamentalen Strukturbruch im Sinne der Entstehung der kapi talistischen Wel twirtschaft, Eintritt Westeuropas sondern in ein bereits lediglich lange http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658 den späten zuvor existierendes 22 eurasisches Weltsystem. Der Kapitalismus ist mithin auch nicht während der Renaissance und schon gar nicht exklusiv in Westeuropa entstanden, orientalischen Begriff als sondern sehr viel äl ter und gerade auch Gesellschaften Zei traum keinen Sinn, 1ismus von zum finden, gesellschaftstheoretische gelassen werden sollte. Polanyi zu großen wenn nicht Kategorie in gar ganz der fallen Jedenfalls mache es für den fraglichen in Europa oder anderswo Trans forma tionsprozessen, Kapitalismus, zu sprechen. in Anlehnung an etwa Überall vom und Feuda- zu allen quellenmäßig belegbaren Zeiten bis in die frühe Antike habe es Handel, Geldwirtschaft, Kaufmannskapital , Marktproduktion und Arbeitsteilung gegeben. Unsere überkommene Sicht grunde liegenden Großtheorien Weltgeschichte seit ki/Thompson und Wallerstein 26 heute, pli zi t den Zeitraum um der 1500 als und die Aufklärung ihr bis zu Models- die alle impli zi t großen zu- hin Kindleberger, Kennedy, Jones, Landes, Braudel, der oder ex- Eins chni t t ansehen, seien das Produkt eines ideologischen Eurozentrismus,27 an dessen Stelle eine wirklich globale, spektive hei t, zu die stellen Zeit sei. Dies vom Zerfall des Renaissance als das finstere zeichnen, bei werde und damit "menschheitszentrierte" gelte auch Weströmischen Zeitalter 27 die Gepflogen- Reiches vergessen, die antike daß das bis (The Dark Ages) auf das die Periode der Aufklärung gefolgt Zivilisation nach dem Zerfall .i m daß in Persien, zur zu be- sei. Oströmisch-Byzantinische noch 1000 Jahre weiter bestanden habe, 26 für Per- Da- Reich Westen Indien Fernand Braudel, The Mediterranean and the Mediterranean World in the Age of Philip 11. 2 Bde. Glasgow 1972; Landes 1999; Jones 1991; Paul Kennedy, The Rise and Fall of the Great Powers: Economic Change and Military Conflict from 1500 to 2000. New York 1987; Charles Kindleberger, World Economic Primacy: 1500 to 1990: New York 1996; George Modelski/William R. Thompson, Seapower in Global Polltlcs, 1494-1993. London 1988; dies., Leading Sectors and World Powers: 'I'he Coevolution of Global Economics and Politics. Columbia, S.C. 1996; Wallersteln 1974, 1980, 1989. Dieses Argument wird von Blaut 1993 übernommen, der sich insbesondere mit der These vom "Wunder Europa" kritisch auseinandersetzt. http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658 23 oder China von Finsternis bis zum Einbruch des Westens über- diesen radi- haupt keine Rede sein könne. Franks kalen durchaus plausible Perspektivwechsel Ausgangsüberlegung lautet: Wenn für Kolumbus oder Vasco da Gama den Seeweg nach Indien zu den dort vermuteten Reichtümern gesucht haben, der zu Land von den Arabern kontrolliert wurde, dann muß es in Asien schon eine florierende Wirtschaft gegeben haben, der an sie, der die Europäer Chaudhuri 1400-1800 niert te. konstatiert wechselweise diese Weise, I slam nach Malaysia, seln der so ist haben demnach und Osteuropa, und sukzessive integriert, Wel tsystem etwa von chinesisch domi- hinzufügen, hin sind zu den auch der südlichen In- Hinduismus nach sich arabische, südindische die ganze und Region Indonesien von ihrerseits und Ostafrika Hafenkolonien bevor die Europäer überhaupt auf dem Selbst diese keineswegs Nord- von nur mythenhafte der über Bildschirm erschienen sind. wäre das indisch und sich ausgebreitet (z.B. Malakka)28 gegründet, mus und Zentrum im Indischen Ozean hat- läßt Migranten Südostasien daß Indonesien bis gelangt, südchinesische bis Frank, arabisch, Phillippinen, Bali) (z.B. suchten Gestützt auf die Arbeiten von Abu-Lughod war und sein regionales Auf partizipieren etwa durch die Berichte Marco Polos, Vorstellungen hatten. und zu eine Form des westliche Südamerika sowie Kolonialis- Erfindung. Afrika bildeten aber damals die wurden Westzwar Peripherie des europäischen Weltsystems. Asien, der insbesondere China und Indien, Hinsicht, merziell, gerade überlegen. auch sollen wobei dieser Anteil sich erhöht hätte. technologisch, Schätzungsweise alprodukts noch waren dem Westen in je- um 1750 80 industriell Prozent des und Weltsozi- in Asien erzeugt worden gegenüber dem Jahre 1400 kom- sogar sein, noch Während also Landes bereits beim ersten direkten http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658 24 Kontakt zwischen Europa und dem Fernen Osten von auch noch bescheidenen genhei tausgeht, muß einer, so doch aber entscheidenden, Frank die deutliche, über wenn Überle- Jahrhunderte anhaltende und sogar noch zunehmende Überlegenheit des Orients annehmen. nen bzw. und dem Jahr Der Wendepunkt in den Beziehungen beider Großregioder zyklischen 1500, später und gelegt. Schnittpunkt Abstieg sondern dami t im wird den zyklischen Aufstieg des auf Ostens einen Durchbruch ist deshalb Zei tpunkt der 300 das Jahre Revolution Zumindest in der Bedeutung dieses Datums sind sich al- giesischen oder rend des 16. später und 17. unterstellt~, delsbilanz holländischen Jahrhunderts, Von einer portu- Hegemonie in Asien wäh- wie etwa von Modelski oder kann demnach gar keine Rede sein. Die Han- zwischen Europa und Asien war in der Tat immer ne- gativ und führte europäische waren, Westens nicht etwa Industriellen so alle hier vorgestellten positionen einig. Boxer des zu einem kontinuierlichen Silberabfluß, Waren umgekehrt woll textilien u. a. innerasiatischen in China aber Tee, aus und Seide, Asien Handel Indien Porzellan, importiert vermochten nicht die konkurrenzfähig Gewürze, wurden. Baum- Lediglich Europäer als Möglich war aus der Sicht von der Eintritt das nur durch und Brasilien, das in in asiatisch Lateinamerika, geraubte bzw. dominierte insbesondere geförderte am Junior- partner zu partizipieren. Europas weil Frank Weltsystem in Mexiko, Edelmetall, mit Peru dem die negative Handelsbilanz gegenüber Asien ausgeglichen werden konnte. Dieses war also in Europa eher ein durchlaufender Po- sten von Spanien über Holland und England nach Asien und kaum ein Beitrag zur ursprünglichen Akkumulation in Europa. xikanische Silberdollar oder nicht erwähnt, "Dollar/Mex", auch wenn Der meFrank e s war bis in die 1930er Jahre ein geläufiger Be- griff in den chinesischen Küstenstädten wie z. B . Shanghai. 28 29 Malakka war keine portugiesische Gründung, hender Hafen mit Treaty Port-Funktion. Boxer 1969, der 1987. 1990, Der sondern ein bereits vorher beste- 1997; George Mode1ski, Long Cycles in Wor1d Politics. Boul- http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658 25 Edelmetallzufluß wirkte insbesondere die immerhin, Europe" für allerdings chinesische stimulierend Wirtschaft. auf Asien, Verblüffend ist daß auch derzeit die Handelsbilanz zwischen "Greater und ausfällt, "Greater wobei China" diesmal Direktinvestitionen, der wieder zuungunsten Kapitalzufluß, z.B. des Westens in Form von stimulierend wirkt. Es handelt sich bezüglich des relativen Entwicklungsniveaus in den diversen Perioden also um eine zentrale empirische Kontroverse mi t fundamentalen theoretischen derum nicht nur von der Datenlage, katorenauswahl wenn abhängt. überhaupt, Belege für zu ihre Diese die wie- sondern auch von der Indi- Kontroverse entscheiden jeweilig Konsequenzen, sein. Posi tion dürfte nur Überzeugende müssen schwer, empirische deshalb Landes wi e Frank schuldig bleiben. Mit Franks Argumentation werden auch andere, oben zitierte, Annahmen in Frage gestellt wie etwa die These von der Jahrhunderte währenden chinesischen oder japanischen Selbstisolation. "-'Insbesondere die Auslandschinesen in Südostasien waren demzu- folge schon seit alters her wichtige Akteure eines durchgängig betriebenen chinesischen Überseehandels gerade auch mit Japan, der phasenweise hätte die raschen nur Entdeckung Niedergang orientalischen als Tributhandel kaschiert des Seewegs nach Indien Europa und der zwischen Gesellschaften geführt. wurde. Auch ke in e s we q s China Nicht nur zum gelegenen die Routen vom östlichen Mittelmeer über Bagdad zum Persischen Golf bzw. über Kairo und das Rote Meer, sche Karawanen-Route, die sondern sogar die zentralasiati- sog. Seidenstraße, und die an ihr gelegenen Zentren wie Samarkand und Buchara hätten noch lange flor ieren funden den können, war. obwohl Arabische de r Händler "Seeweg nach I ndi en" ihn überdies hätten Portugiesen in umgekehrte Richtung bis fahren, ohne ihn weiter kommerziell zu läng s t ge- schon vor ins Mittelmeer be- nutzen. Warum sie das nicht taten, wird allerdings nicht befriedigend beantwortet. http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658 26 Das Entwicklungsgefälle zuungunsten Europas verschwand erst in der Folge der Industriellen Revolution ab etwa 1800, pa begann, mit Asien wettbewerbs fähig zu werden. als Euro- Ganz im Stil der heutigen asiatischen Schwellenländer habe man sich damals zunächst protektionistisch gegenüber der überlegenen, lem indischen, nenbootdiplomatie, Aufstieg des Peripherie, gen, unterstützt durch eine Kano- die asiatische Industrie niederkonkurriert. Westens gleichzei tigen Abstieg des nur korrespondierte Ostens. demnach Der Westen war mit dem lange Zei t vermochte auf den Schultern Asiens aufzustei- dank des amerikanischen Edelmetalls, bianischen Austausches Kulturpflanzen al- Konkurrenz abgeschottet und dann über eine ag- ressive Exportindustrialisierung, Der vor wie etwa der (Kartoffel, Mais u.a.)w, dank des sog. aus Amerika der kolum- importierten die europäische Nahrungsmittelversorgung grundlegend verbesserte, dank der aus Afrika geraubten Sklaven und dank der importierten wohlfeilen Waren, denen (wie im aus Asien Falle der USA heute) keine entsprechenden Exporte gegenüber standen. Der Auf- und Abstieg von Groß regionen innerhalb dieses Weltsystems wird als tiert. ein langfristiger zyklischer Prozeß Der zweihundert jährige Zyklus vom Aufstieg und Abstieg des Westens nähert sich derzeit seinem Ende zu, nach interpre- seinem langen Niedergang Wodurch darauf diese bleibt Auf- und Frank einen Abschwünge allerdings während Asien neuen Aufschwung jeweils eine ausgelöst wirklich erlebt. werden, befriedigende Antwort schuldig. Geleugnet wird jedenfalls wie bei Abu Lughod und Co. die These der klassischen Weltsystemtheorie, Kolonialismus den Niedergang in Asien bewirkt habe. daß der Frank ent- wickelt eher die Vorstellung eines langfristigen gegenseitigen Lernens, wobei der gerade Unterlegene immer im Vorteil weil er bereits vorhandenes Wissen übernehmen könne. 30 sei, Warum be- Im G;,genzu g brac~ten die Europäer Krankheiten nach Amerika, gegen die die "IndlOS , auch so eln eurozentrlsches Wort, keine Abwehrkräfte besaßen und daran starben. http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658 27 stimmte ren, technologische Kenntnisse, wie z.B. .i m Schiffsbau, tilindustrie oder die in Asien vorhanden wa- in der Metallurgie, in der Waffentechnik vor 200 in der Tex- Jahren im Un- terschied zu Europa dort nicht zum Aufbau der modernen Fabrikindustrie genutzt wurden, gische wird auf demographische und ökolo- Faktoren zurückgeführt. völkerungsdichte in Europa So habe etwa die geringere Be- zur Verknappung von Arbei tskraft, damit zu vergleichsweise höheren Löhnen und damit zu einem Rationalisierungsdruck geführt, während die hohe Bevölkerungs- dichte in Asien trotz hoher technologischer Kompetenz das Verharren auf arbeitsintensiven Methoden habe ökonomisch sinnvoll erscheinen lassen. Dieses Argument von der "high level equili- brium trap" ist von Mark EI vin übe r nomrneri" und wäre dann doch ein internalistisches, Argument. ihrer wenn auch materialistisch gewendetes An dieser Stelle bleiben die Thesen von Frank trotz ansonsten inspirierenden leicht auch deshalb, Wirkung unbefriedigend, viel- weil er eigene empirische Untersuchungen nicht betrieben hat und sich nur auf gerade passende Sekundärliteratur stützt oder weil er spürt, daß hier seine rein glo- balistische Argumentation sich nicht durchhalten läßt. 4. Die entwicklungspolitischen Perspektiven der großen Theorie Aus den vier skizzierten schiedliche Perspektiven. gumentation von Landes, zigartige, Paradigmen ergeben sich ganz unter- Folgt man der diffusionistischen ArJones und Co., dann war es eine ein- nicht wiederholbare Konstellation, die in Westeuro- pa vor etwa 1000 Jahren einen grundsätzlichen Transformationsprozeß eingeleitet und vorbereitet hat. Eine lange schichte kulminierte in der Industriellen Revolution, lichen läßt 31 Entwicklungsvorsprung, im westlichen Modell. Vorgeim westDieses sich aber durchaus exportieren in nichtwestliche Gesell- Vg1. E1vin 1973. http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658 28 da ist der hier einen es schaften, erste und Dl' e Diffusionsthese. damit Chancen f Modells sind Modell noch übernehmen, zu entwickeln haben, lungsgefälles langen ganze sofern ü sogar was r d i.e gut, weitere da aber die so angesichts die des optimistische (und damit seinen gesamten zum Japan Beleg der Ausbreitung des Nachzügler bestehenden auch ist. Am dieses Entwick- Ende Botschaft, eines müßte "verwestlicht") sie nur bereit und in der Lage ist, in ha t . nicht mehr mühsam selber gar nicht mehr möglich entwickelt übernehmen. on auch Prozesses, Welt dell zu Fall klassische westlichen nur Anspruch universalistischen das gesellschaftlichen die sein, westliche Mo- Dimensionen zu Warum aber gerade in Teilen von Asien die Diffusi- gelungen ist, in anderen Teilen der Welt aber nicht, wird nicht befriedigend erklärt. Folgt man Botschaft der Argumentation eher pessimistisch. summenspiel. Wallers tein-Schule Hier ist Entwicklung ist ein die Null- Der Aufstieg des Westens war nur möglich auf Ko- sten anderer Groß regionen und Altamerikas, Chinas usw. der erst Osteuropas , dann West- und Ostafrikas, dann der Karibik dann Indiens, dann Eine Aufwärtsmobilität von der Peripherie über die Semiperipherie ins Zentrum ist zwar möglich, wie die Fälle USA, Japan oder die heutigen asiatischen Schwellenländer gen, der Preis ist aber der gleichzeitige Abstieg anderer Re- gionen, wie die sammenbruch ter Beweis Krise der Zu- in den postsozialistischen Staaten Osteuropas un- stellen es insgesamt. die aus. Auch wenn für aus dem NUllsummenspiel also ein Zuwachs Hält man diese für Industrieländer oder Damit grundlegenden Perspektiven klärt, Ost- einer alten sollen. Nichtnullsummenspiel, bedarf der zei- letzteres alle, Transformation nicht weite für (mehr) Teile der einiges des werden so anhaltend spricht, und Südostasien aber durch Aufwärtsmobilität http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658 sehen düster wird nicht warum ein Teil der Welt durch Abwärtsmobili tä t, net ist. kann, Wel tsystems für möglich, Welt ein er- gerade ausgezeich- 29 Folgt man der Argumentation von Abu Lughod, Chaudhuri und Co., dann stehen wir am Beginn eines asiatisch dominierten Weltsystems. sion Dessen neuerlicher Aufschwung ist aber nicht der Diffudes westlichen Modells, sondern innergesellschaftlichen Transformationsprozessen in Asien selber zu verdanken, durch eine makrohistorische Beschäftigung mit Gesellschaften aufzudecken sind. Aus der Westen unter wachsenden Druck, innergesellschaftlichen oder Eurosklerose ) überschritten hat. Gründen wie Asien dieser den asiatischen Perspekti ve gerä t weil dieser seinerseits aus (Stichwort zu die nur früheren american Zei ten decline seinen Zeni t Für die übrige Welt läßt sich daraus keine unmittelbare Perspektive entwickeln, da, fusionsthese Lateinamerika geleugnet wird, weder von Ost- und Südostasien lernen können. wenn die globale Difnoch Afrika Sie müssen sich viel- mehr konseqenterweise auf ihre eigenen endogenen Entwicklungspotentiale besinnen. Folgt man stehen schließlich der Argumentation von wir zwar auch am hier Beginn fehlt, eines ist aber Frank und Gills, asiatisch die dominierten Weltsystems, was emanzipatorische Perspektive. Ein übermächtiges Weltsystem macht die einzelnen Welt regionen zum Spielball eines langfristigen zyklischen Prozesses, nes der gegenwärtig bedeutet, langen Aufschwungs steht, daß der Orient am Beginn e1- während der Okzident sich 1m Niedergang befindet. Gemeinsam ist aber allen vier noch so konträren Positionen die Rückkehr zur großen Theorie in der entwicklungspolitischen Debatte und der nachdrückliche Hinweis, langfristiger durch eine Perspektive Prozeß ist und makrohistorische daß Entwicklung ein sehr daß ihre und Großregionen zu verstehen sind. Einen treibenden Kräfte nur vergleichende Fortschri tt bedeutet die daß sie nicht mehr nur formuliert werden. Nicht viel Rückkehr der großen Theorien insofern, aus Neues ' h er europälsc bietet sie Perspektl've insofern, als sich immer noch http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658 (oder wieder) 30 universalistische Modernisierungstheorie, sche eine Ansätze und immer weiter kulturrelativisti- radikalisierte Weltsy- stemtheorie gegenüberstehen. Jeder Ansatz kann ein Stück Plausibilität für sich beanspruchen, aber jeder Ansatz allein ver- mag auch nicht so ganz zu überzeugen. http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658 FORSCHUNGSBERICHTE aus dem Institut für Sozialwissenschaften (ISW) Das .Institut ~ Sozi~lwissensc?afte~ gi?t Forschungsberichte heraus, die die Forschungsarbeiten der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen dokumentieren. Die Nummern 1-15 sind als Forschungsberichte des Seminars für Politikwissenschaft und Soziologie erschienen. 1. Krieger, IngridILompe, Klaus: Zur Lebenslage von Frauen in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen - ein Ost-West-Vergleich. Erste Interpretation empirischer Ergebnisse und Konsequenzen für die Instrumente des "zweiten" Arbeitsmarktes. November 1993, 2. Aufl. April 1994. 52 S. 2. Lompe, Klaus (Hrsg.): "Von der Automobilregion zur Verkehrskompetenzregion". Die Region als politisches und ökonomisches Handlungsfeld für die Steuerung politischer, sozialer und technologischer Innovationen. Januar 1994, 3. Aufl. April 1994. 52 S. 3. Vogel, Ulrike: Fachengagement und Studienerfolg bei Ingenieurstudentinnen und studenten. Zur Entwicklung verallgemeinerungsfähiger Aussagen in einer qualitativen Studie. April 1994. 30 S. 4. Menzel, Ulrich: Der Flug des Drachen. Nachholende Modernisierung in Ostasien aus entwicklungspolitischer Perspektive. Mai 1994. 83 S. 5. Lompe, KlauslBlöcker, Antje/Lux, BarbaraJSyring, Oliver: Neue Formen der Kooperation und der wissenschaftlichen Politikberatung in der Region - Wirkungen und Folgeaktivitäten des HBS-Projektes: "Regionale Bedeutung und Perspektiven der Automobilindustrie" unter besonderer Berücksichtigung der Gewerkschaften als regionale Akteure der Wirtschafts- und Strukturpolitik in Südostniedersachsen. September 1994. 125 S. 6. Hummel, Hartwig: Weltmacht wider Willen? Japan in der internationalen Politik der neunziger Jahre. Januar 1995.40 S. 7. Lompe, Klaus (Hrsg.): "Perspektiven der Regionalisierung der Strukturpolitik in Niedersachsen". Dokumentation eines Workshops am 21.10.1994 in Braunschweig.Februar 1995. 103 S. 8. Lompe, Klaus/Wamecke, Dirk: "Die Verarbeitung von nachwachsenden Rohstoffen als Diversifikationsstrategie zur Beschäftigungssicherung in der Region Südostniedersachsen? - Dokumentation eines Symposiums am 9.2.1995 in Wolfsburg/Fallcrsleben. Juni 1995. 100 S. 9. Vogel, Ulrike: Zur Qualifikation von Studentinnen und Studenten der Ingenieurwissenschaften. Empirische Ergebnisse. September 1995.40 S. 10.Gambe, Annabelle/Hummel, Hartwig/Menzel, Ulrich/Wehrhöfer, Birgit: Die Ethnisierung internationaler Wirtschaftsbeziehungen und daraus resultierende Konflikte. Entwurf eines Forschungsprojekts. Oktober 1995. 32 S. l l.Humrnel, Hartwig/Wehrhöfer, Birgit: Geopolitische Identitäten. Kritik der E:hnisierung einer sich regionalisierenden Welt als paradigmatische Erweiterung der Friedensforschung. Januar 1996. 33 S. 12.Lompe, KlauslMangels-Voegt, BirgitIDüsing, Ralf/Fricke, GeraldIVlcek, Olaf: Zur Diskussion abnehmender Handlungsfähigkeit des Zentralstaates und der Rolle neuerdezentraler Verhandlungssysteme. Februar 1996. 136 S. 13.Menzel, Ulrich: Lange Wellen und Hegemonie. Ein Literaturbericht. 2. Aufl. November 1996. 58 S. 14.Gambe, Annabelle: Overseas Chinese Entrepreneurship in Southeast Asia. November 1996. 145 S. http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658 15.Vogel, Ulrike/Capello, Claudia: Zur Steigerung der "Attraktivität" des Ingenieurstudiums. Vorarbeiten zu einem empirischen Projekt. Dezember 1996. 45 S. 16.Hummel, Hartwig: "Japan Bashing". Die Ethnisierung der Handelsbeziehungen zu . Japan im politischen Diskurs der USA. Februar 1997. 68 S . . 17.Wehrhöfer, Birgit: Der französische Migrationsdiskurs als Beitrag zur ethnischen Grenzziehung Europas. Februar 1997; 2. Aufl. Juli 1998, 87 S. 18.Menzel, Ulrich: The West Against the Rest. Samuel Huntingtons Rekonstruktion des Westens. Mai 1997; 2. überarb. Aufl. Oktober 1997. 36 S. 19.Lompe, Klaus/Schirmacher, Andrea/Wamecke, Dirk: Regionales Risikokapital und Existenzgründung. September 1997. 185 S. 20.Menzel, Ulrich unter Mitarbeit von Katharina Varga: Theorie der Internationalen Beziehungen: Einführung und systematische Bibliographie. Oktober 1997, 3. Aufl. Oktober 1998.151 S. 2l.Hummel, Hartwig: Der neue Asianismus. Die Ethnisierung der Handelsbeziehungen zu den USA im politischen Diskurs Japans. November 1997. 76 S. 22.Gambe, Annabelle: Competitive Collaboration: Western Liberal and Overseas Chinese Entrepreneurship in Southeast Asia. November 1997. 101 S. 23.Wehrhöfer, Birgit: Das Ende der Gemütlichkeit. Ethnisierung im deutschen Migrationsdiskurs nach dem Ende des Ost-West-Konflikts. November 1997.121 S. 24.Gambe, AnnabellelHummel, Hartwig/Menzel, UlrichiWehrhöfer, Birgit: "Kampf der Kulturen" in den internationalen Wirtschaftsbeziehungen? Februar 1998, 2. Aufl. Oktober 1998. 95 S. 25.Vogel, Ulrike/Capello, Claudia/Meinel, Tanja/Brants, Oliver/Carsten, Ingo: Zum Interesse am Technikstudium bei Gymnasiastinnen und Gymnasiasten. April 1998.91 S. 26.Lompe, Klaus (Hrsg.): Verbundspezifische Projekte im Rahmen regionalisierter Strukturpolitik in Nordrhein-Westfalen. Dokumentation eines Workshops am 12.11.1998. Januar 1999. 59 S. 27.Dietz, Bernhard/Menzel, Ulrich: "Brandstifter" oder Anwälte des demokratischen Friedens? Die Rolle der Medien in bewaffneten Konflikten. Untersucht anhand politischer Entscheidungsprozesse der deutschen Bundesregierung in ausgewählten militärischen Konflikten der 1990 Jahre. Entwurf eines Forschungsprojekts. März 1999. 34 S. 28.Vogel, Ulrike/Capello, Claudia /Meinel, Tanja/Brants, Oliver/Carsten, Ingo: Zur Steigerung der Attraktivität des Ingenieurstudium. Bericht über Maßnahmen im Studium. März 1999. 127 S. 29.0kfen, Nuria: Das Asia-Europe-Meeting - Eine neue Partnerschaft? März 1999, 2. Aufl, Januar 2000. 95 S. 30.Menzel, Ulrich: Jenseits des Staates oder Renaissance des Staates? Zwei kleine politische Schriften. März 1999.2. Aufl. Januar 2000.59 S. 31.Vogel, Ulrike/Meinel, Tanja/Capello, Claudia/Brants, Oliver/Thomas, Dirk: Zur Effizienz des Magisterstudiengangs an der TU Braunschweig. März 1999. 48 S. 32.Lipper, Tobias: Die Realität des Virtuellen. Grundüberlegungen zur empirischen Usenet-Forschung, Mai 1999.53 S. 33.Hurnmel, Hartwig: Schwindet die Bedeutung der UNO? Juli 1999.21 S. 34.Rehfeld, Dieter: Regionalisierungsprozesse - eine Zwischenbilanz. Februar 2000.52 S. 35.Dietz, Bernhard: Medienberichterstattung, "Öffentliche Meinung" und Außenpolitik. Grundelemente eines interdisziplinären Forschungsansatzes. Februar 2000.48 S. 36.Vogel, UlrikelHinz, Christiana/Brants, Oliver: Befragungen von Absolventinnen und Absolventen sowie Studierenden zur "Attraktivität" des Ingenieurstudiums. März 2000. 57 S. http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658 37.Vogel, Ulrike/Fröhlich, Evelin: Frauen und Männer im Ehrenamt im Landkreis Gifhorn. März 2000.53 S. 38.Matthias, Maik: Internet Governance. Der Wandel des Domain Name Service. April 2000.87 S. 39.Menzel, Ulrich: Eurozentrismus versus ReOrientierung. Die Rückkehr der großen Theorie in die entwicklungspolitische Debatte. Oktober 2000. 30 S. Die Forschungsberichte können beim Institut für Sozialwissenschaften zum Selbstkostenpreis + Portokosten bestellt werden. Anschrift: Wendenring 1,38114 Braunschweig, Tel. 0531-391-2327/2305, FAX 0531-391-82 I I http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658 http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00033658