Flash Paper Reise Pro Holz als PDF

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Flash Paper Reise Pro Holz als PDF
Vereinsreise 2007
USA- Kanada
Voyage Pro Holz 2007
USA – Canada
Boston
Werte Pro Holz Mitglieder
Chers membres de la Pro Holz,
Für das Jahr 2007 planen wir wiederum eine Vereinsreise. Die Reise soll uns in die USA und nach Kanada
führen.
En 2007, nous planifions un voyage aux Etats-Unis
et au Canada.
Das Ziel der Reise soll sein:
• unvergessliche Momente und Eindrücke zu
erleben
• die Kameradschaft unter Gleichgesinnten zu
pflegen
• für uns nicht alltägliche Holzbauarbeiten und
Werke zu besichtigen
Mit nachstehenden Bildern und den anschliessenden
Angaben möchten wir dir einen ersten Eindruck des
Reiseumfanges geben.
Les buts du voyage sont :
• partager des moments inoubliables et vivre
une expérience formidable.
• renforcer l’esprit de camaraderie entre des
passionnés de la construction bois.
• découvrir des travaux de construction en
« timberframe » et en bois rond.
Les photos ci-dessous vous permettront de vous
faire une première impression du voyage.
Montreal
Indian Summer
Timberframe
Besuch von Benson
Woodworking
(www.bensonwood.com)
Visite de Benson
Woodworking
(www.bensonwood.com)
Log Building
Appréciez le plus
grand hotel en bois
rond du monde
Geniessen Sie das
grösste RundholzHotel der Welt .
Proholz Reise 07
Salü Zämä,
Zuerst möchte ich mich Entschuldigen für das lange warten!
Wie viele unter Euch, habe auch ich einiges um die Ohren und bei uns ist die
schlimme Zeit Ende und anfangs Jahr!!
Unter anderem war ich auch dieses Jahr schon eine Woche in den USA und Kanada
und konnte auch nochmals einige Sachen abklären für unsere Reise.
Ich hatte noch ein bisschen Stress mit dem Reisebüro das auch gedauert hat. Wir
haben jetzt ein prov. Programm.
Wenn man einen Namen von einem Land hört dann stellt man sich immer etwas vor.
Teilweise sind es vorurteile, oder aber auch die Realität.
Fragen an Euch
- Ich hätte gerne gewusst was Ihr Euch vorstellt oder auch was Ihr erwartet
von dieser Reise? Damit wir verschiedene Sachen je nachdem vorsehen oder
Euch auch das Gegenteil beweisen können.
Bsp. – „In den USA kann man nicht gut Essen!! „
(Ich bin nicht dieser Meinung und möchte Euch das Gegenteil beweisen!!)
- Schreib mir doch auch wenn Ihr etwas nicht verträgt oder allergisch seit!!
Bsp. – „Ich bin Vegetarier und möchte kein Fleisch!!“ od. „Ich bekomme
Rückenweh vom Salat“
Auszug aus dem Protokoll der Vorstandssitzung vom 24.11.2006
- Der Vereinsbeitrag je Pro Holz Mitglied beträgt CHF 500.(Fonds Vereinsreisen)
- Die Reisekosten des Reiseleiters (Sta) werden von der Pro Holz
übernommen (Fonds Vereinsreisen).
Meinen Teil der Reise werde ich selber bezahlen und die Kosten unter den
Mitgliedern aufteilen!! (Beschluss von mir)
Kosten
Auf keinen Fall das Budget überschreiten!! Sobald ich mehr weiss, bekommt Ihr
einen Brief!! (Dieses mal schneller als das letzte mal!!)
Teilnehmer
Wir werden etwa 15 Personen sein, und somit auch relativ flexibel!
Ich freue mich, Euch alle näher kennen zulernen und bin überzeugt eine
unvergessliche Reise mit Euch zu erleben!
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Proholz Reise 07
Prov. Reiseprogramm - Gruppe Proholz
USA/Canada - 09 Tage / 07 Nächte
Boston – Montréal – 26. September bis 03. Oktober 2007
Mittwoch 26. September 2007 – Linienflug Zürich – Boston
11.00h Check-in am Swiss Schalter in Zürich Flughafen und Passkontrolle.
13.10h Abflug ab Zürich mit LX52
15.30h Ankunft in Boston
• Transfer zum Hotel.
• Einrichtung im Hotel
• Abendessen frei.
• Unterkunft im Hotel The Boston Park Plaza 3* (oder gleich)
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Donnerstag 27. September 2007 - BOSTON / KEENE (ca. 150 Km)
Amerikanisches Frühstück
Abfahrt für einen Besuch in Boston. Sie werden mit einem „Duck“, rechts
doppellebig Wagen aus dem 2. Weltkrieg fahren. Boston ist die europaischeste Stadt
des Osten USA. Sie hat einen sehr „british“ Stil. Entdeckung der wichtigsten
historischen Monumenten der Stadt Boston aus dem 18. und 19. Jahrhundert :
Bunker Hill Monument, Boston Common, Copley _Square, Qincy Market usw. und
auch ein spezielle Sehen aus dem Charles River !
Mittagessen frei
Abfaht mit dem Bus nach Keene, New Hampshire
Unterkunft im Hotel EF Lane
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Freitag 28. September 2007 - KEENE
Continentales Frühstück am Hotel
Während des ganzen Tages, besuchen Sie die Firma Bensonwood
Keine Angst liebe Frauen es wird auch für Euch Interessant sein!!!
Unterkunft im Hotel EF Lane
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Samstag 29. September 2007 – KEEN / NORTH CONWAY (ca. 250 Km)
Continentales Frühstück am Hotel
Am Morgen, zusätzlicher Besuch bei Bensonwood
Abfahrt und Reise durch White Mountains bis North Conway
Abendessen im Hotel
Unterkunft im Hotel North Conway Grand Hotel
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Proholz Reise 07
-
Sonntag 30. September 2007 - NORTH CONWAY/MONTEBELLO (QUÉBECCANADA (ca.480Km)
Abfahrt nach Kanada.
Zoll USA – Kanada und Reise durch die Outaouais Gegend. Stadt und Natur sind
gemischt um Ihnen das Beste zu offerieren. Befunden im Südwesten von Quebec auf
Route 148 an einer Stunde dreißig Montreal und an einer Stunde Hull-Ottawa,
Montebello erwartet Sie, voll von Geschichte und von Freude zu leben. Es ist ein
elegantes und reizendes Dorf, komfortabel genistet in der Ebene des Flusses von
Outaouais im Süden der ersten Hügel des kanadischen Schildes. Wild und schöne
Baume in der Gegend. Wunderbar im Herbst.
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Transfert zum Fairmont Le Château Montebello Hotel.
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Anfang 1930 der Standort Fairmont war Château Montebello nur clairière. Vier
Monate später wurde ein eindrucksvolles Zederenschloß aufgerichtet. Seinerzeit sind
alle durch diese echte architektonische Leistung verwundert worden, die zusätzlich zu
Mengen von merkwürdigen heranzuziehen Gegenstand zahlreicher Reportagen in den
Zeitungen in Nordamerika war. Der Traum der Schweiz-amerikanisch Harold
Saddlemire am Anfang Fairmont Château Montebello, daß er „Luzern in Quebec“
benannte, bestand darin, ein Schloß zu bauen, das jene der Schweizer Alpen erwähnt.
Mehr als 10.000 Zederenstämmen, die geschnitten, und die von Hand gestellt wurden,
haben dazu gedient, die drei Hauptgebäude des Zentrums villégiature zu bauen.
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Montag 1. Oktober 2007 – MONTEBELLO / MONTRÉAL (ca. 135Km)
Safari Photo im Park Omega : Das Ziel des Parks und seine einmalige Formel in
Quebec besteht darin, Ihnen zahlreiche wilde Arten von Tieren aufdecken zu lassen,
die in aller Freiheit in ihrem natürlichen Lebensraum und am Faden der Saisons leben.
Dieser Park, ist der einzige der das ganzes Jahr geöffnet ist.. Der Park ist eine
unermessliche Weide von 1500 Morgen, die durch einen 10km weg durch eine
außergewöhnlich variierte Landschaft durchquert ist, wo sich Seen, Wiesen, kleine
Täler, Wälder und Hügelfolgen.
-Spaziergangsfläche: Es handelt sich um eine Zone, die ohne gefährliche Tiere
geschützt wurde. Sie können Ihr Fahrzeug stationieren und einen Spaziergang der
Mitte von Hirschen aus Virginien in Freiheit machen
- Mittagessen in reizenden Dorf Montebello.
- Abfahrt nach Montréal. Montreal ist Kanadas zweitgrösste Stadt, nach Toronto aber
mit einer meistens ruhigen Mischung der französischen und englischen Geschichte.
Montreal in Kanada sowie Nordamerika einzigartig. Gefunden in südwestlichem
Quebec, ist Montreal wirklich auf einer Insel im St Laurent Fluss. Zugang vom Süden
ist durch eine von drei Brücken, Verkehr vom Osten und vom Westen über eine
Anzahl von unterschiedlichen Landstraße Systemen.
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Proholz Reise 07
Durch Wasser umgeben, mit einer breiten Vielzahl der Architektur vom letzten
Jahrhundert, ist Montreal eine sehr attraktive Stadt. Montreal wurde offiziell 1642
gegründet, obgleich die Geschichte des Bereichs auf vor seiner Entdeckung durch
Jacques Cartier 1535 zurückgeht. Über 300 Jahre später hat die Stadt seine Geschichte
bewundernswert gut behalten, wenn die Jahrhundertalten Gebäude von den
Kopfsteinstraßen steigen.
- Abendessen im Zentrum Montreal. (Organisiert durch Cadwork Canada)
Dienstag 02. Oktober 2007 - MONTRÉAL
- Geführter Besuch in Montreal. Diese Stadtrundfahrt wird Ihnen lassen das Erbe
biculturel von Montreal aufdecken, eine Stadt an den mehrfachen Gesichtern, wo das
alte und das neue sich vermischen. Decken Sie das alte Montreal auf und sein reiches
architektonisches und historisches Erbe, das finanzielle Viertel, die Museen, Place
Arts, Westmount und Outremont; die eleganten Viertel, Universités McGill und von
Montreal und die Redekunst Ster-Joseph internationalen Renommees. Dieser Besuch
umfasst einen Erlass auf dem Gipfel des königlichen Berges, um dort das Panorama
sowie einen Besuch des Inneren der großartigen Basilika Notre-Dame im Herzen
Vieux Montreal zu bewundern.
- La Ronde ist ein Park von Anziehungen von 591.000 m ² (146 Morgen), der sich auf
der Insel Sainte-Hélène in Montreal befindet. Der Park ist von Mitte Mai bis Ende
Oktober geöffnet, die maximale Aktivität, die während des Monats Juli erreicht wird.
La Ronde umfasst 40 Reitbahnen, darunter 10 russische Berge; die bekanntesten sind
das Goliath und das Monster (Die sind aus Holz) .
- Abendessen mit Hummer
Mittwoch 03. Oktober 2007 – MONTRÉAL/ AÉROPORT DE MONTRÉAL
- Amerikanischer Frühstück im Hotel
- Transfer zum Montreal Flughafen.
Linienflug Montréal – Zürich
17.00h Abflug ab Montréal mit LX87
06.15h Ankunft am 4.10.2007 in Zürich
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Proholz Reise 07
Anmeldung Vereinsreise 07
Indian Summer
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Reisedatum: 26.September 2007 - 4.Oktober 2007 Boston – Montreal
Budget für die Reise ist etwa 4'800Sfr. (minus sponsoring)
Für die Reise brauchen wir einen gültigen Reisepass der nicht älter als
26.Oktober 2005 ist!!!
Personen die sich provisorisch angemeldet haben können sich Abmelden bis zur
definitiven Anmeldung anfangs 2007 gegen einen Unkosten-Beitrag von 50Sfr.
zugunsten der Vereinskasse PROHOLZ!!
Auf Wunsch kann die Reise auch noch verlängert werden.
Für weitere Auskunft und die Anmeldung stehe ich Euch gerne zu Verfügung unter:
Post: Stefan Stamm, Ch. de la Routiaz 8, CH-1806 St. Légier
Fax: 021 943 00 50 Natel : 079 355 21 64 E-Mail: [email protected]
Anzahlung
Könnt Ihr mir eine Anzahlung von 1000Fr.auf mein Konto:
UBS Vevey 255-503743.42L machen bis zum 5. Juni
Definitive Anmeldung
- Schaut ob der Vorname und Name geschrieben ist wie in Eurem Reisepass.
(wichtig für Flugbillet)
- Wir sollten bis am 25. Mai die Flugbillette bestättigen bei SWISS !!
Vorname
Name
Geb.
Datum
Unterschrift
Ich möchte ein Einzelzimmer (Mehrpreis ca.1200.-)
Ich würde ein Zimmer teilen mit jemandem !!
Danke, viele Grüsse und bis bald
Stefan
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Oberteil Grösse
S
M
L
XL
S
M
L
XL
Hut
Grösse
Proholz Reise 07
Salü Zämä,
Jupi, es ist bald soweit!! Ich hoffe dass Ihr einen angenehmen Sommer verbracht
habt!! Schon bald geht der Indian Summer los. Die Kosten sind definitiv, das
Programm im Grossen auch. Also kann das Abenteuer los gehen!!
Infos
- Beim Flug Zürich-Boston kann man vom Flug und dem Essen usw. profitieren.
Es gibt nichts Besonderes zu beachten.
- Zoll: Alle Messer, Nagelfeilen usw. ins Gepäck!!!
Flüssigkeiten alle ins Gepäck!!! Dann habt Ihr keinen Stress!!
- Beim Flug Montréal - Zürich sollte man schlafen!!!!! Darum ist es nicht schlecht
wenn ihr ein Nackenkissen oder so etwas ähnliches habt! (kann auch mal im
Bus helfen.)
Kosten
Die Kosten sind 4'358 Frs.pro Person (dh. 4'358 Frs. minus Anzahlung) für die Reise
nach beiliegendem Programm.
Könnt Ihr mir bitte die Schlusszahlung auf mein Konto:
UBS Vevey 255-503743.42L bis zum 3. September machen.
Ich habe wenig Essen organisiert, damit sich jeder nach seinem Geschmack
verpflegen kann!! (man soll ja nicht gleich sehen dass ihr in den USA wart!!!)
Das Geld von der Vereinskasse nehme ich mit, und wechsle es in Dollar um!
(Sackgeld , Essen usw.)
Dann besprechen wir gemeinsam wie wir das verteilen!!!!
Rechnung
Ich mache Euch gerne eine Rechnung wenn Ihr eine braucht!!
Teilnehmer
Ich habe Euch die Teilnehmerliste beigelegt!
Treffpunkt :
26.September 2007 10.30h, Flughafen Zürich
beim Ceck-in Schalter Swiss im Terminal 1
Für weitere Auskunft stehe ich Euch gerne zu Verfügung unter:
Post: Stefan Stamm, Ch. de la Routiaz 8, CH-1806 St. Légier
Fax: 021 943 00 50 Natel : 079 355 21 64 E-Mail: [email protected]
Danke, viele Grüsse und bis bald
Stefan
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Pro Holz Vereinsreise 2007 «Indian Summer»
Boston–Montreal, 26. September bis 4. Oktober
Organisator und Leiter: Stefan Stamm
Teilnehmer: 12 Personen, davon 4 Ehepaare
Wir danken Stefan ganz herzlich für die perfekte Organisation der Reise, seinen Humor, seine
Geduld und seine Übersetzerdienste sowie für
seinen Verzicht auf die PROHOLZ-ReiseleiterEntschädigung, mit welcher er unter anderem
alle unsere kulinarischen Highlights finanziert
hat.
Mittwoch, 26. September
Treffpunkt Flughafen Zürich-Kloten um ungefähr
11 Uhr. Da sich nicht alle aus der Gruppe kennen,
wird fleissig nach TUI-Namensschildern an Koffern
und nach bekannten Gesichtern Ausschau gehalten. Stefan hat in Lausanne seinen Anschlusszug
verpasst und kommt etwas später. Bereits nach
der Begrüssung überrascht er uns alle mit tollen
Gilets mit aufgesticktem Pro-Holz-Emblem inklusive Vornamen und, damit wir bestimmt auch
nicht verloren gehen, der Rückenaufschrift
«IndianSummer2007».
Vielen Dank auch dem Verein PROHOLZ, welcher jedes Mitglied mit Fr. 500.– an die
Reisekosten unterstützt hat.
Stefan Stamm
Reiseleiter und
Organisator
Cadwork hat in
Amerika und in Kanada 4 Mitarbeiter,
die den Markt bearbeiten und Kunden
betreuen. Stefan betreut sie von Blonay
aus. Deshalb ist er
von Berufes wegen
mit Reisen in diese
Region vertraut und ein Kenner mit holzspezifischen Kontakten. Mit diesen Erfahrungen und
Kenntnissen war er der ideale Reiseleiter für die
PRO-HOLZ-Reisegruppe. Die kurze Aufenthaltszeit, das Vollzeit-Reiseprogramm gestaltete Stefan
Stamm für die relativ kleine Reisegruppe gekonnt,
individuell und locker.
Grundlagen dieses Reiseberichtes
Dieser Bericht basiert auf den Aufzeichnungen
von zwei verschiedenen Reiseteilnehmern. Einerseits aus dem Blickwinkel eines Holzfachmanns,
ProHölzler Ulrich Hirsbrunner, und andererseits
aus der Sicht von Annegret Walther, einer mitreisenden Ehefrau. Die von uns erlebten, gesehenen
und hier zitierten Eindrücke sind unvollständig und
können eventuell nicht den Tatsachen entsprechen. Alle Informationen, die wir mündlich erhielten, sind persönliche Wahrnehmungen ohne
Kontrollen und Korrekturen oder Zweitmeinungen.
Wir staunen nicht schlecht, als er auch noch jedem
Pro Hölzler ein paar Dollarnoten als «Taschengeld»
überreicht. Nach dem problemlosen GruppenCheck-in und einer ausgiebigen Kaffeepause nach
dem Security Check gibt es doch noch Aufregung
am Gate. Die neuen (!) Pässe von Max und Erich
entsprechen nicht den amerikanischen Vorschriften. Sie müssen sich Notpässe ausstellen lassen
und werden am nächsten Tag die Reise in die USA
antreten. So besteigen wir nur zu zehnt den Airbus
nach Boston und geniessen einen angenehmen,
ruhigen Flug über den Atlantik. Geduldig lassen
wir nach etwa acht Flugstunden die Einreiseprozedur mit Fingerabdrucknehmen und «Foto-Shooting» am Zoll in Amerika über uns ergehen. Schon
am Flughafen begrüsst uns die deutsche Reiseleiterin und auch unser Chauffeur mit Bus wartet
bereits auf uns. Boston empfängt uns mit schönstem Sonnenschein (beim Abflug in Zürich war das
Wetter noch unfreundlich und nass-kalt) mit hochsommerlichen 32 Grad Celsius. Auf der Fahrt ins
Radisson-Hotel geniessen wir erste Eindrücke von
schönen Backsteinhäusern mit zum Teil herrlich
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gearbeiteten Treppengeländern aus Gusseisen.
Nach dem Zimmerbezug im 20. Stock des Hotels
treffen wir uns schon bald wieder und machen uns
zu Fuss entlang der roten Linie auf dem Trottoir,
dem «Freedom Trail» auf den Weg ins Zentrum.
Inmitten der Fussgängerzone des
Quincy Market finden wir ein asiatisches Restaurant,
wo die Bedienung
unsere Bestellung
und die Rechnung
direkt auf die Schieferplatte des Tisches schreibt.
Beim Essen lernen wir uns gegenseitig etwas kennen. Es gibt viel zu erzählen und zu lachen. Auf
dem Rückweg zum Hotel lassen wir uns zuerst an
einem Marktstand in die Geheimnisse der Reissverschlusshandtaschen einweihen, bevor wir uns
dann zurück im Museumsviertel auf einer Restaurantterrasse noch einen Schlummertrunk gönnen.
Gegen 22 Uhr machen wir nach einem langen und
erlebnisreichen Reisetag Feierabend.
Boston MA, USA
Stadtrundfahrt im Kleinbus, Betreuung durch
Reiseleiterin
Dagmar
Riess, eine vor 25 Jahren
eingewanderte
Deutsche. Boston Zentrum
besteht aus sehr vielen
Hochhäusern. Normalhöhen sind so 30 Stockwerke, der Hancock
Tower ist 260 m hoch.
Alle Hochhäuser sind
von mehreren Parkhäusern umgeben. Boston
Back Bay ist eine Bucht, die erst Mitte des
19. Jahrhunderts für den Bau eines Wohnviertels
für reiche Kaufleute zugeschüttet wurde. Dazu
wurden in der Umgebung richtige Berge abgebaut und verschoben. Boston fühlt und gibt sich
als der Ursprung des freien Amerika. Leitspruch
von Massachusetts: THE SPIRIT OF AMERIKA
= Der Geist Amerikas. In Boston war der Ursprung
der Unabhängigkeits-Bewegung der USA, weg
von Europa. In Charlestown sahen wir Amerikas
berühmtestes Kriegsschiff, die 1796 in Boston
gebaute USS Constitution. Ihr Rumpf aus
Eichenholz widerstand im Krieg von 1812 dem
Kanonenfeuer der Briten. Bosten ist die drittgrösste Finanzmetropole der USA. Durch Boston
fliesst der Charles River, der von imposanten
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Brücken überspannt wird. Die neueste Schrägseilbrücke ist ein Projekt des Schweizer Ingenieurs Christian Menn.
Gemäss unserer Reiseleiterin
haben amerikanische Frauen
enge Taillen und
breite Hüften,
europäische
Frauen seien
deutlich weniger differenziert gebaut. Mit anderen Worten:
Amerikanische Frauen sind gebärfreudiger gebaut
und verlieren ihre Kleider weniger. In den grossen
Stadtparks mit schönem Baumbestand hat es
viele Grauhörnchen, mehrere pro Baum. Sie
haben flache breite Schwänze und können beim
Springen damit steuern. Sie werden Baumratten
genannt. Boston hat einen gigantischen Flughafen. Wir haben den Nord Market besucht. Ein
Alter Markt, dessen alte Gebäude und Umgebung
modernisiert wurden. Darin wird mit Läden und
Kleinläden ein breites Spektrum von Waren und
Dienstleistungen angeboten. Die Häuser sind dreistöckig, etwa 100-jährig und aus Backstein
gebaut. Die Zwischenböden sind aber aus Holz.
Die Balken haben Abmessungen von bis 200/500
mm und sind wahrscheinlich aus Douglasienholz.
1979 hat der heutige Stadtpräsident die Wahlen
mit dem Versprechen gewonnen, aus Boston die
ruhigste und grünste Grossstadt Amerikas zu
machen. Teilresultate dieses Projektes konnten
wir erfahren. Die Hochautobahnen wurden abgerissen, die Stadt untertunnelt. Die Stadtbahnhöfe
und ausgedehnte Gleisanlagen wurden rückgebaut. Fernbahnhöfe gibt es nur noch ausserhalb
der Stadt, eine Untergrundbahn bedient die
Subzentren. Das gab Platz für grüne, ausgedehnte Erholungsflächen. Seit 1979 haben sich die
Immobilienpreise in der Stadtmitte verzehnfacht.
Diese Rieseninvestitionen wurden nicht über
zusätzliche Steuern finanziert, sondern über
Abschöpfungen, Spenden und Zuschüsse von
Firmen und Privaten, die dem amtierenden
Stadtpräsidenten und der entsprechenden Partei
nahe stehen. Ausbauprogrammschritte sind auf
Regierungs-Amtsperioden abgestimmt. Die
Wähler bestimmen nicht nur eine Regierung,
sondern gleichzeitig die Entwicklungsprojekte
und ihre Finanzierung. Damit bestimmen die
finanzkräftigen Bürger die Entwicklung und
Organisation ihrer Stadt, bezahlen das Ganze
aber auch selber.
Einzel-Eindrücke von Boston und Umgebung
Boston – Polizei
Boston hat eine einflussreiche Polizeigewerkschaft. Diese erstritt eine Bewachung aller Baustellen auf Stadtgebiet. Das Bewachungsrecht ist
Tag und Nacht, bis 5 Mann gleichzeitig für grössere Baustellen. Kosten für die «unnötige Aufsicht»: 35.– Dollar/Std. und Mann. Das ganze wirkt
sehr bauverteuernd und bewirkt, dass Baustellen
deshalb z. T. Tag und Nacht betrieben werden, um
die Bauzeit kurz zu halten.
Boston North End
Am Harbor Walk hatten wir das erste amerikanische Mittagessen. In der Nähe sahen wir das
Jachtclubhaus, durch Benson Wood ganz aus
Holz erstellt.
Massachusetts Institute of Technology MIT
und Harvard,
sind die berühmtesten Universitäten der USA. Sie
haben 20 000 Studenten und brachten bis heute
57 Nobelpreisträger hervor. Ein Studienplatz
kostet 42 000.– Dollar/Jahr inklusive Essen und
Unterkunft. Sie arbeiten z. T. sehr eng mit der
Privatwirtschaft zusammen. Haben keine öffentliche Unterstützung, d. h. belasten den Steuerzahler nicht, sind aber empfänglich für Spenden
und Legate. Weisen ein Vermögen von über
37 Mia. Dollar aus. Der ursprüngliche Campus ist
ein ehrwürdiger, ruhiger, geschlossener Stadtteil.
Heute sind die Fakultäten über die ganze Stadt
verteilt.
Amerika und Steuern
Amerikanische Einkommenssteuern sind sehr
hoch für Gutverdienende. Spenden und Vergabungen entlasten das Steuerzahlen extrem.
Reiche Amerikaner spenden und bestimmen
damit, was mit ihrem Geld passiert. Amerika hat
viele arme Gemeinwesen. Wenn niemand mehr
zahlt, werden die Kirchen einfach geschlossen.
Liegenschaftssteuern können für ein grösseres
EFH bis 1500.– Dollar/Monat kosten. Diese
Steuerpolitik fördert den Unterschied zwischen
Reich und Arm extrem. Reiche gibts nur in steuergünstigen Kommunen, wo die Grundstückpreise
und Liegenschaftspreise hoch sind. Daneben
gibts hauptsächlich arme Gemeinwesen, die sich
knapp das Notwendigste leisten können.
Boston Vorstädte
Boston umgeben viele Vorstädte an den Zufahrtsstrassen. Eine haben wir durchfahren. Auffallend
sind die riesigen Parkplätze, kombiniert mit
Einkaufszentren aller Art und Untergrund- oder
Schnellbahnstationen. Amerikaner, die in der
Stadt arbeiten, fahren mehrheitlich mit dem Auto
zur Vorortsstation, dann mit der Bahn zur Arbeit.
Die Häuser der Vorstädte, inkl. Kirchen und öffentliche Gebäude sind fast alle aus Holz gebaut und
mit Dachpappenplatten eingedeckt. Bei Zentren
und geringen Hausabständen ist manchmal eine
Wand aus Backstein. Andere Materialien für die
2- bis 4-stöckigen Häuser mit Holzfreitreppenanlagen wurden nicht angewendet. Alle Holzteile der
Häuser in den Vorstädten sind gestrichen, einzig
auf dem Land sieht man vereinzelt Holzhäuser
naturbelassen. Veranden, Anbauten, Dachaufbauten, Säulen, klassizistische Stilelemente fehlen
nie. Ein Amerikaner kauft sein Auto beim Händler,
oder geht weiter. Ein Amerikaner bestellt sein Auto
in der Regel nicht. Deshalb hat es grosse Verkaufsparks ausserhalb der Städte.
Donnerstag, 27. September
Tagwache um 6.15 Uhr. Eigentlich hätten wir
schon um 4 Uhr aufstehen können – Jetlag sei
Dank ... Wir geniessen das erste amerikanische
Frühstück mit Speck, Rührei, Cornflakes, Haferbrei usw. Um 8 Uhr erwartet uns bereits unsere
deutsche Reiseleiterin Dagmar Riess vor dem
Hotel. Und dann gehts im Bus los mit der
abwechslungsreichen, interessanten Stadtführung
durch Boston. Den ersten Halt machen wir beim
Copley Square. Wir sind begeistert, die Trinity
Church spiegelt sich im total verglasten JohnHancock-Tower. Sogar der WC-Besuch wird im
Nobelhotel Fairmont Copley Plaza zum Erlebnis.
Frau Riess erklärt uns sachkundig und mit viel
Engagement Details zur Geschichte Bostons und
macht uns immer wieder auf Sehenswürdigkeiten
aufmerksam. Wir fahren weiter zum ChristianScience-Church-Center. Die imposanten Wolkenkratzer und der 220 m lange Pool mit den abge13
Holzbau
mit Gips
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Rigidur H
Dass Gips und Holz zusammenpassen,
wird mit der Rigidur H Gipsfaserplatte
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deutlich. Der Gips macht die Platte glatt
und hart, die Zellulosefasern verleihen
ihr die hohe Stabilität – ein entscheidender Faktor im Holzbau.
Was in der Platte zusammengehört,
gehört auch im Bau zusammen.
Rigidur H – für den modernen, anspruchsvollen Holzbau.
Rigips AG
5506 Mägenwil
Tel. 062 887 44 44
www.rigips.ch
[email protected]
14
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Rigips
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rundeten Rändern beeindrucken uns sehr.
Unterdessen schwitzen
wir bereits bei strahlendem Sonnenschein und
sommerlichen Temperaturen. Unsere ProHolz-Gilets brauchen
wir eigentlich nur noch,
um uns im Bus vor der
Klimaanlage zu schützen. Nächstes Ziel ist
die an Boston angrenzende Stadt Cambridge mit
der berühmten Harvard Universität und dem
Massachusetts Institute of Technologie. Wir bummeln durch den schattigen Park des Universitätsgeländes und bewundern die alten schönen
Backsteingebäude. Unterdessen wartet unser
Chauffeur im kühlen Bus und «bewacht» unsere
Handtaschen. Und schon gehts weiter nach
Beacon Hill, dem gepflegten Wohnquartier der reichen Bostonier.
Die wunderschönen Reihenhäuser, die hübschen
Hauseingänge, die kopfsteingepflasterten Strassen und die Gas-Strassenlaternen, welche den
ganzen Tag brennen,
sind tolle Sujets und
unsere
Fotoapparate
klicken fleissig. Weiter
gehts zum Regierungssitz, dem State House.
Mit seiner goldenen Kuppel ist dieses Gebäude
das Wahrzeichen Bostons. Immer wieder verlassen wir den Bus, gehen ein paar Schritte zu
Fuss und lassen uns von Frau Riess Bostoner
Geschichten und Anekdoten erzählen. Dann bringt
uns der Bus zum Hafen mit den riesigen Kreuzfahrtschiffen, den Motorjachten und dem berühmtesten Schiff Amerikas mit Baujahr 1796, der USS
Constitution. Hier verabschieden wir uns von
Dagmar Riess, unserer tollen, kompetenten
Stadtführerin, die uns «ihre» saubere, pulsierende,
wunderschöne Stadt so sympathisch vorgestellt
hat, und gehen anschliessend gemeinsam essen,
nachdem wir das Gebäude des Yachtclubs
(gebaut von der Firma Benson Wood) von aussen
besichtigt haben. Es folgt ein kurzer Abstecher
zum Quincy Market, um die ärgsten ShoppingGelüste zu befriedigen, und dann fahren wir mit
dem Bus noch einmal zum Flughafen. Mit viel
«Hallo» begrüssen wir Max und Erich, die mit
einem Tag Verspätung und dank Notpässen zum
Glück doch noch in Amerika eintreffen. Jetzt ist
unsere Gruppe endlich komplett und wir starten
unsere Fahrt Richtung Nordwesten nach Keene.
Unterwegs halten wir kurz bei einem Farmer’s
Market, wo es zwar herrliche Kürbisse, wunderschöne Früchte und viele, viele Dekorationsgegenstände für Halloween zu bestaunen und zu
kaufen gibt, das Fotografieren der Holzkonstruktion des Gebäudes aber nicht erlaubt ist.
Wilson Farms, Lexington, MA, ein Bauernmarkt
Wilson Farms ist ein
Verkaufsladen für landwirtschaftliche Produkte, der von Benson
Wood erstellt wurde.
Das Gebäude ist ein
Kreuzbau mit Mittelund Seitenschiffen. Das
Douglasienholz ist grob
und roh, z. T. von Altbauten. Lukarnen und
Türmli verzieren das
Dach. Holzverbindungen sind mit LaubholzSchwertern und Zapfen, verbohrt und mit Holznägeln. Mit ausgewogenen Proportionen, Stil
modern, rustikal, amerikanisch. Versiegelter
Eichenparkettboden, genagelt. Ein typischer Bau
von Benson Wood, wie wir später sehen werden.
Im Laden mit 5 Kassen gibts Brot-, Käse-, Gemüse- und Hofküchenprodukte, aussen Kürbisse
und Gartenprodukte. Für uns ein schönes Beispiel
für Timber Frame Holzbau und wie amerikanische
Bauern ihre Produkte selber vermarkten.
Stefans GPS funktioniert super und lotst uns direkt
vor den Hoteleingang in Keene. Zimmerbezug.
Anschliessend spazieren wir zum Restaurant der
lokalen Brauerei zum Nachtessen. Wir machen die
Bekanntschaft von Hans Porschitz, der als Holzbau-Ingenieur bei Benson Wood arbeitet und ein
Freund von Stefan ist. Er wird uns morgen durch
den Betrieb führen. Mit dem kurzen Spaziergang
zurück zum Hotel geht dieser wunderschöne, interessante, sonnige Tag zu Ende.
Keene und Walpole, NH
Das Land ist hügelig, eher klein strukturiert und,
wo nicht landwirtschaftlich genutzt, bewaldet. Ich
hatte den Eindruck, dass es früher dichter besiedelt war. Die Farmer sind weitergezogen und haben die kleinen Häuser und Äcker verlassen, um
grösser strukturierte Flächen zu bearbeiten. Der
Wald ist dicht bestockt, ca. 1/3 Laubbäume, 2/3 Nadelbäume. Nadelbäume sind vorwiegend Dougla15
sien, Weymouthsföhre und Kiefern. Keine Stammdurchmesser grösser als 250 mm. Meine Vermutung aufgrund der Baumsubstanz: Der Wald
wurde vor 50 –100 Jahren sehr grossflächig kahlgeerntet. Jetzt muss man Jahrzehnte warten, bis
die Stämme nachgewachsen sind.
Freitag, 28. September
Wir haben gut geschlafen im Zimmer mit den farbigen Tapeten im Früchtemuster. Das Frühstück
ist heute «self-service» und dabei gibt es viel Gelächter: Eine Mini-Guillotine dient zum Zerschneiden der Brötchen und Ruth wird von einer älteren
Amerikanerin (mit Vorfahren aus der Schweiz) auf
Schweizerdeutsch angesprochen und antwortet
auf ENGLISCH ...
Um 8.45 Uhr ist Abfahrt Richtung Walpole. Bei der
Firma Benson Wood werden wir sehr freundlich
von Tedd Benson, dem Firmeninhaber und seinem
Schwiegersohn Hans Porschitz empfangen.
Benson Wood, NH
Tedd Benson gründete
seine Firma vor ungefähr 35 Jahren als Einmannbetrieb.
bauten. Dabei beeindruckten ihn die vielfältigen
intelligenten Holzverbindungen und die liebevolle
Verarbeitung der Hölzer. Noch heute verwendet
die Firma Benson Wood Abbruchholz und zeigt
bewusst die alten Narben der früheren Bearbeitung und Verbindungsmittel. Tedd Benson hat
Ideen aus Europa importiert und mit dem traditionellen Pionierholzbau in Amerika gemischt. Die
Firma gehört heute mehreren Leuten.
Zitate von Tedd Benson:
– Leute sind wichtiger als Produkte.
– Tedd hat nur Leute angestellt, die besser sind
als er selber.
– Ein Geschäftsführer ist heute nicht mehr nötig.
– Stefan Stamm, Cadwork, unser Reiseführer, war
für Tedd und den Ausbau der Firma über viele
Jahre der wesentliche Impulsgeber. Stefan hat
in kleinen und grossen Dingen zum Aus- und
Aufbau der heutigen Firma viel beigetragen.
– Nicht neue Erfindungen sind das Ziel, sondern
immer ein besseres Haus zu bauen.
– Handwerk bedeutet, das Haus schöner zu
machen, nicht viele tiefe Zapfenlöcher zu stemmen.
– Tedd Benson ist Gründungsmitglied der Timber
Frame Guild, einer Organisation von USA-Holzfachwerkbauern.
– Schweizerwerte und Know-how sind für Tedd B.
sehr wichtig.
– Die Firma wurde in mehreren Erweiterungsphasen praktisch um Cadwork herumgebaut.
Geschichte von Benson Wood (BWC)
The Early-Years, 1971–1976.
Tedd B. begann, alte Scheunen, deren Besitzer
weiter nach Westen gezogen waren, abzubrechen,
um zu billigem Baumaterial zu kommen. Er hat
dabei sehr viel über alte Techniken, Holzverbindungen und Fachwerke gelernt und erfahren. Es
werden 1– 3 Mitarbeiter beschäftigt.
1. Ausbauphase BWC 1976–1985
Tedd B ist Mitbegründer der Timber Frame Guild.
Er veröffentlicht sein 1. Buch über Holzverbindungen.
2. Ausbauphase BWC 1985–1995
Tedd B veröffentlicht sein zweites Buch.
Es werden 18 – 40 Mitarbeiter beschäftigt.
Am Anfang demontierte
er alte, unbenutzte Häuser und Schuppen und
verwendete das gewonnene Altholz für Neu16
Aktuelle Ausbauphase BWC 1995 – heute
40 – 80 Mitarbeiter.
Ab 1997 Kauf von Abbundanlagen Hundegger
und Planungssystem Cadwork.
Hans Porschitz,
Company-Steward
Kommt aus Deutschland, lernte Zimmermann und studierte Ingenieur in Rosenheim.
Er arbeitete in Kanada,
fand zu Tedd B. und
half, die heutige Firma
aufzubauen. Hans ist
heute der Schwiegersohn von Tedd B. Er war für 2 Tage unser Führer
und Referent. In deutscher Sprache verstand er es
vorzüglich, die Firma Benson Wood, den aktuellen
Holzbaustandard in New Hampshire und USA,
Land und Leute um Keene zu präsentieren.
• Projekt dargestellt in Cadwork, ist das wichtigste Kommunikationswerkzeug
↓
• Eine Datenbank, wo alles schriftlich festgesetzt wird
↓
• Erster Vertrag; Gebäudehüllenvertrag (Wände,
Dach, Fenster, Türen)
↓
• Zweiter Vertrag; Ausbauvertrag (Verkleidungen, Türen, Schränke)
↓
• Verkauf, Konstruktion und Gestaltung bis
Ausführungsreife. Produktion und Montage
werden personell und zeitlich total getrennt
bearbeitet.
Firma und Firmenphilosophie, Vortrag Hans P.
Zentrales Werkzeug der Firmenphilosophie ist
Cadwork. Bewusst wird dieser Grundsatz kommuniziert mit Bauherren und Architekten und
selbstverständlich für Verkauf, Konstruktion,
AVOR und Ausführung. Für Stefan Stamm war die
grösste Herausforderung, Cadwork vom metrischen Dezimalsystem auf das Amerikanische
Masssystem mit Feet und Inches anzupassen.
Konstruktionsziel sind immer Holz-Holz-Verbindungen. Der Anteil an Büroarbeiten ist hoch:
3 Designer-Architekten, 7 Projektleiter bis und
mit Vorbereitung Hundegger, 15 Zimmerer für die
Holz-Bearbeitung mit Hundegger in der Werkstatt,
2 in der Buchhaltung. Seit etwa 8 Jahren hat BWC
3 Produktions-Standorte: Dach- und Wandfertigung und Büro, Dämmelemente-Zuschnitt Schreinerei, Innenverkleidung, Türen, Treppen.
BWC bearbeitet etwa 40 kommerzielle Projekte im
Jahr
– 25 % Industrie
– 27 % Wohnhausbau
– 48 % andere
– Etwa 75 % der Projekte sind > 750 000.– US $
Firmenrundgang in Hallen für Wände
und Dächer
Arbeitsabläufe und Gegebenheiten sind, wie wir
sie kennen. BWC hat ein internes Ausbildungsprogramm. Eine Berufslehre gibt es in den USA
nicht. Interessierte Arbeiter ohne Berufserfahrung
(meist Junge) kommen, wenn es ihnen gefällt,
bleiben sie. Es wird in Teams gearbeitet, die jedoch immer wieder neu zusammengestellt werden.
Ziele für BWC, woran die Firmenleitung gegenwärtig arbeitet:
– Firmenphilosophie: Durch das Produkt und
durch die Personen, die das Produkt erstellen,
wollen wir das Leben unserer Kunden lebenswerter machen.
– Als GU auftreten in einem Umkreis bis 150 Meilen um Firmensitz
– Projektablauf:
• Kunden
↓
• Projektmanager (Architekt)
↓
Das Holz ist «Highway getrocknet» und damit ist
Holz trocknen kein Thema. D. h. Holz wird an der
Westküste bestellt, der Frischeinschnitt auf LKW
verladen und 3000 Meilen (etwa 5000 km) an die
Ostküste, durch verschiedene Klimazonen, transportiert. Bei Ankunft ist das Holz, vorwiegend
Douglasie, verarbeitungstrocken.
Normalerweise wird das Holz nach dem Bearbeiten mit 2 Anstrichen LIVOS-Öl gestrichen. Prinzipiell werden alle Stirnseiten und Bearbeitungsstellen mit einer transparenten Wachsimprägnierung
geschützt. Die zwei Produktionshallen sind mit
17
Sprinkleranlagen versehen. Neben den Gebäuden, in etwa gleicher Grundfläche, ist ein Teich als
Wasserspeicher. Daneben ist ein Pumphaus mit
fest installierten Pumpen, die Dieselmotor getrieben sind. Feuerwehrpumpen müssen Netzstrom
unabhängig funktionieren. Als Baustellenfahrzeuge für Personen und Material werden Chevrolet
Pick-Ups (Doppelkabine) mit Anhänger und kompletter Ausrüstung für Montagearbeiten benutzt.
Für Arbeiten an der Westküste wird das Flugzeug
für den Arbeitsweg benutzt. Fahrzeug und Anhänger sind z. T. dann bei Unterakkordanten untergestellt.
Für den Transport wird das bearbeitete Holz zu
umschlagfähigen Paketen gebunden, mit regendichter geschlitzter Folie eingepackt und geschrumpft. Transportiert wird durch Fremdunternehmer mit grossen Trucks. Zur Westküste sind
die Fahrzeuge etwa 1 Woche unterwegs.
In der Produktion
werden praktisch
alle Hölzer auf den
zwei
Hundegger
Abbundmaschinen
bearbeitet. Diese
werden mit Cad
Work angesteuert.
Das Vermassungssystem von Cad
Work wird nicht gebraucht. Es wird
zu unübersichtlich, gibt zu viele Informationen
und verwirrt. Ein Mann vermasst die Ausführungspläne für alle Projekte individuell mit den nötigen
Massen.
Amerikanisches Masssystem:
1 Inch = 25,4 mm
1 Foot = 12 Inch
1 Yard = 4 Feet = 48 Inches
Inches sind eingeteilt auf Achtel
18
Angewendete amerikanische Sicherheit in der
Werkstatt versteht sich, diese nie ohne Brille zu
betreten. Für uns Besucher wurden Schutzbrillen
verteilt. Gehörschutz ist weniger ein Thema.
Ein Entsorgungskonzept für Abfälle besteht aus
grossen Holzkisten ausserhalb des Gebäudes mit
verschiedenen Farben gezeichnet. Die Trennung,
ohne Holz, ist für fünf Abfallsorten ausgelegt. Der
Standard scheint ähnlich der Schweiz zu sein,
oder besser.
Jeder Arbeitsplatz ist grosszügig mit Werkzeugen
und Geräten ausgerüstet. Eine Pausenecke mit
Kaffeekocher direkt beim Arbeitsplatz gehört
ebenfalls dazu. Tedd B. versucht, die Erfolgsmethoden der japanischen Autoindustrie in seinem Betrieb umzusetzen. Die einzelnen Arbeitsplätze sind üppig mit den nötigen Kleinmaschinen
und Werkzeugen ausgerüstet. Mobile Schrägwände mit zugewiesenem Platz für Geräte und
Werkzeuge sind an jedem Arbeitplatz verfügbar.
Für die Nachbearbeitungen der Holzverbindungen
nach der Abbundanlage werden japanische HandWerkzeuge erster Güte verwendet.
Baustellen werden im Normalfall wie folgt betrieben:
– Teleskop-Gabelstapler
– Abfallcontainer gross
– Stroh zur Abdeckung des Bodens
– Zwei Arbeiter von BWC und zwei Arbeiter örtlich
zugemietet
Die Konstruktionsprinzipien von BWC sind:
Haupttragwerke: Durchdringungen der Decken
mit Pfosten. Möglichst tragende Längswände.
Konstruktionen für offenes Installieren: Wände mit
horizontalen Installations-Kanälen, Decken mit
demontierbaren Panelen. Die Elemente werden
parallel zum Giebel mit Nummern beschriftet.
Winklig zum Giebel mit Buchstaben. Dieses
System kennen wir.
Fortsetzung in der nächsten Ausgabe
Fortsetzung
Pro Holz: Vereinsreise 2007 «Indian Summer»
Der Morgen ist sehr interessant. Mittels einer DiaShow informiert uns Hans über den Betrieb und
die Firmenphilosophie. Dann besichtigen wir die
Zimmerei, was auch für die Frauen lehrreich und
spannend ist. Nach einem unkomplizierten Sandwich-Lunch und der Anprobe der Benson WoodT-Shirts besichtigen wir die Isolierungsabteilung
und fahren dann weiter zum ursprünglichen Firmenstandort. Dort steht heute die Schreinerei.
Übrigens, wir wissen jetzt auch ganz genau, wo
Stefan sein amerikanisches Traumhaus bauen
würde …!
Firmenrundgang in der
Dachpaneele-Halle
an anderem Standort
Hier werden Dachelemente zugeschnitten
und zur Montage vorbereitet. Das Grundelement besteht aus etwa
200 mm Styropor mit
beidseitig etwa 12 mm
OSB. Unter der Decklage werden sie genutet für eine OSB-Feder, in der Mitte mit der Nute
15/15 mm, die dann von oben mit Pistolenschaum
verbunden werden. Das ergibt wärmebrückenfreie, absolut winddichte Aussenschalen.
Die Führung durch die Schreinerei ist interessant.
Anschliessend erzählt uns Hans ein wenig von seinem eigenen Haus, der ersten «Cabin» von Tedd
Benson, als er als junger Mann die Firma Benson
Wood gründete, und zeigt uns bei herrlich sonnigem Wetter die Umgebung (inkl. Katze Natascha).
Die Äste der Apfelbäume vor den Häusern sind
geknickt, weil Bären nachts die Äpfel herunterschütteln. Ganz in der Nähe der Schreinerei haben
wir die Gelegenheit, ein Wohnhaus zu besichtigen,
welches Anfang September innerhalb nur einer
Woche mit Hilfe von etwa 50 Freiwilligen und der
Unterstützung durch ansässige Firmen im BensonWood-Stil für eine 10-köpfige Familie gebaut wurde. (Sohn Justin wusste zwar nichts von unserem
Besuch, nahm aber den «Überfall» ziemlich gelassen: «it happens all the time …») Auf der Weiterfahrt zurück nach Walpole macht uns Hans auf die
Zerstörung durch eine riesige Flutwelle aufmerksam, welche im Jahr 2005 Häuser, Strassen und
Brücken zerstört und auch Menschenleben gekostet hat. Wir machen einen Zvieri-Halt im kleinen
Chocolate-Shop, weil Stefan uns beweisen will,
dass auch Amerikaner ausgezeichnete Schoggi
herstellen. Kein Wunder, der Ladenbesitzer lernte
sein Handwerk in Bern! Auf der Rückfahrt zum
Hotel lassen wir all diejenigen beim Shopping
Rundgang im ursprünglichen Betriebsgebäude
Es ist in den Hügeln mit Naturstrassenzufahrt in
den Wald gebaut und ist heute Werkstatt für
exklusive Schreiner- und Treppenbauarbeiten.
Schöne Manufakturwerkstatt. Das Konstruktionsholz der Werkstatt ist gehobelt und geschliffen, an
den Kreuzungspunkten mit Kerbschnitz-Rosetten.
Handwerkliche Produktion wird gepflegt. In Arbeit
waren schöne, schimmernde und duftende Hölzer
für Möbel und Innenausbau. Experimentiert wird
mit Hölzern von alten Riesenfässern, in denen
früher Gurken, Bier oder Wein gelagert wurde. Die
Werkzeuge waren hochstehend, japanisch, die
Maschinen sehr verschieden. Kehlmaschine und
Hobelmaschine hatten abgekantete Blechtische,
äusserst einfach. Eine mobile Wald-Bandsäge für
den Nachschnitt der alten Hölzer war in einem einfachen Schuppen untergebracht. Der Produktionsort hat eine eigene elektrische Stromversorgung.
9
Holzbau
mit Gips
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KZgW^cYjc\hiZX]c^`
Rigidur H
Dass Gips und Holz zusammenpassen,
wird mit der Rigidur H Gipsfaserplatte
HZgk^XZ
deutlich. Der Gips macht die Platte glatt
und hart, die Zellulosefasern verleihen
ihr die hohe Stabilität – ein entscheidender Faktor im Holzbau.
Was in der Platte zusammengehört,
gehört auch im Bau zusammen.
Rigidur H – für den modernen, anspruchsvollen Holzbau.
Rigips AG
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10
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Rigips
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Center aussteigen, die endlich ihre Dollars loswerden wollen. Am Abend fahren wir in ein gediegenes Restaurant, wo uns Tedd Benson zum ausgezeichneten Essen einlädt.
Als kleines Merci und als Abschluss eines abwechslungsreichen Tages führen die Männer den
Zimmermanns-Klatsch, inkl. Gesang vor. Gegen
Mitternacht sind wir zurück im Hotel.
Samstag, 29. September
Um 7.45 Uhr treffen wir uns vor dem Hotel. Stefan
empfiehlt uns heute einen Frühstücksplausch im
Restaurant der Ahornzuckersirupfabrik. Dort treffen wir uns mit Hans, seiner Frau Emily und Baby
Karl. Das reichhaltige Zmorge schmeckt uns allen,
doch Silvia hat mit ihrer Bestellung einen absoluten Top-Shot gelandet. Ab heute isst sie zum
Frühstück nur noch Pancakes mit Erdbeeren und
Schlagrahm in Tortenform! Während die Frauen
einen Blick in die Sirupküche werfen, entdecken
die Herren einen riesigen Kuhstall in der Nähe.
Daneben war eine Farm mit 300 Milchkühen und
zusätzlichem Jungvieh. Zwei Betriebsgebäude aus
Nagelplatten-Fachwerkbinder zeigten schönen,
einfachen Ingenieurholzbau.
Gemeinsam fahren wir dann zurück zu Benson
Wood, wo Hans uns weitere Dias von Baustellen,
Gebäuden und Konstruktionen der Firma zeigt und
Erklärungen dazu abgibt. Bei strahlend schönem
Wetter fahren wir dann Richtung Norden.
Hans begleitet uns mit
seinem Motorrad bis
nach Brattleboro, wo
wir die von Benson
Wood erstellte Stadtbibliothek besichtigen
können. Leider müssen
wir uns hier von Hans
verabschieden. Er hat
uns während der letzten anderthalb Tage
sehr, sehr viel gezeigt,
erklärt und uns auf viele Details aufmerksam
gemacht. Vielen Dank für alles! Und weiter geht
die Fahrt in unserem speziellen Furtado-Bus.
Jimmy, unser Chauffeur, bringt uns zuverlässig zu
unserer nächsten Station, der Bäckerei von Norwich. Dieses grosse Ladengebäude wurde auch
von Benson Wood erstellt.
Ein Rundbau mit Anbauten und Türmen. Die
Konstruktion offen gelassen mit Beplankungen
aussen. Viele schöne sichtbare Holzverbindungen
zierten auch dieses Gebäude.
Hier gönnen wir uns ein Sandwich und einen
Kaffee an einem Gartentisch hinter der Bäckerei.
Auf der Weiterfahrt haben wir genügend Gelegenheit, die Landschaft und die wunderschönen,
bunten Wälder von New Hampshire zu geniessen.
Ueli entdeckt eine alte, gedeckte Holzbrücke in
der Ortschaft Bath. Natürlich müssen wir dieses
Bauwerk sofort erkunden und kommen so auch
noch zu einem Erlebnis der besonderen Art: «Lädele» im ältesten Gemischtwarenladen Amerikas!
Brücke von Bath
von 1832 mit
fünf Spannungen,
über 100 m lang.
11
Wir fahren weiter auf Strassen, die langsam
schmaler werden. Auch die Hügel sind hier etwas
höher. Wir sehen da und dort Skilift-Schneisen in
den bewaldeten Hängen. Um etwa 18 Uhr kommen
wir im Grand Hotel North Conway, unserem Tagesziel, an. Die Eleganz und die riesigen Plüschtiere in der Eingangshalle des Hotels machen uns
zwar nicht ganz sprachlos, verwirren uns aber
wohl so stark, dass wir den Kaffee und die Guetzli
zu unserem Empfang völlig verpassen («t’schuldigung, Martin»). Jetzt ist eine weitere Runde
Shopping im angrenzenden, riesigen Outlet-StoreVillage angesagt. Unterdessen reserviert Jimmy im
Restaurant 99 die Tische fürs Nachtessen. Hier
erleben wir nebst gutem, typisch amerikanischem
Essen auch eine Einlage der «singenden Servierdamen».
Zu später Stunde gönnen wir uns einen Schlummertrunk in der Hotelbar und dort sorgt das singende Rentier Martin noch einmal für viel Spass
und Gelächter.
Sonntag, 30. September
Rechtzeitige Tagwache und Morgenessen im gut
gefüllten Speisesaal des Hotels. Das Frühstücksbuffet ist üppig und Silvia präpariert sich voller
Freude eine Waffel-Erdbeer-Torte. Unser Bus ist
um 9.00 Uhr startklar. Auf dem Kancamagus Highway, welcher keine Autobahn, sondern eine wunderschöne Panoramapassstrasse ist, fahren wir
durch den White Mountain National-Park.
Nationalparkstrasse bedeutet: Keine Reklame,
keine Gebäude am Strassenrand, alle Stützmauern
mit Holz verkleidet, Leitplankensysteme aus Holz.
Nordwesten bis zur kanadischen Grenze. Im
Vergleich zur Einreise in
die USA ist die Passkontrolle hier sehr unkompliziert, obwohl wir aussteigen müssen und im
Büro unsere Pässe abstempeln lassen müssen.
Auf der Weiterfahrt degustieren wir die Chocolate/Brownies-Glacé, welche laut Stefan die allerbeste sein soll … Stimmt! Aber den Hunger stillen
wir dann doch in der Pizza Hut in Magog.
Unser Chauffeur Jimmy
strahlt; er scheint eher
der «fast food»-Typ zu
sein. Im Städtchen wird
heute ein Herbstfest
gefeiert. Bei schönstem Sonnenschein sind
die Strassen und Plätze
voller Leute und unser
Bus wird (aus uns unerklärlichen Gründen) bei
der Durchfahrt gehörig
bestaunt. Ohne weiteren Halt fahren wir jetzt an
Montreal vorbei nach Montebello. Die Bäume in
ihrem Herbstlaub werden immer bunter und schöner. Und dann staunen wir nur noch bei unserer
Ankunft im Hotel Fairmont Château Montebello.
Fairmont Le Château Montebello ist ein aussergewöhnliches Gebäude, ein Hotel in Blockhüttenbauweise. Es wurde zu Beginn der grossen Wirtschaftskrise erbaut. Der Grund«stamm» wurde am
7. April 1930 gelegt und es wurden 3500 Arbeiter,
Unterwegs machen wir immer wieder Fotostopps.
Die herbstlich bunten Wälder, der klare Swift River –
Natur pur, Wanderwege, ein paar Biker, die zur Passhöhe hochstrampeln.
Beim «Indian Head», dem Berg, der die Form
eines Indianerkopfes hat, besteigen wir den etwas
schwächlich aussehenden Turm. Der Aufstieg
lohnt sich. Der Ausblick auf den Indianerkopf und
auf die bewaldeten Hügel in ihrer farbigen Blätterpracht ist grandios. Wir fahren weiter Richtung
12
die Tag und Nacht tätig waren, zur Vollendung des
mit sechs Flügeln ausgestatteten, sternförmigen
Gebäudes benötigt. Es wurde in einer Rekordzeit
von nur drei Monaten erbaut. Die drei Originalgebäude wurden mit 10 000 roten Zedernholzstämmen aus British Columbia errichtet, welche
von Canadian Pacific Railway direkt nach Montebello transportiert worden waren. Im Gebäude
wurden 1400 Türen eingebaut. In den letzten
Jahren stand Fairmont Le Château Montebello
öfters im Brennpunkt internationaler Aufmerksamkeit. Der Weltwirtschaftsgipfel auf dem die Grössen der meisten industriellen Länder der Welt
Ideen austauschen, wurde 1981 im Hotel abgehalten. Im Jahre 1983 fand hier die NATO-Konferenz
statt. Das Gebiet um Fairmont Le Château Montebello ist sowohl landschaftlich als auch historisch
reizvoll. Der Ottawa-Fluss, eine der Routen, die
Pioniere benutzten, befindet sich direkt vor dem
Hotel. Fairmont Le Château Montebello ist ein
aussergewöhnlicher Ort. Es gehört heute dem
arabischen Prinzen Olwaleed bi Talal Abdulaziz,
dem folgende Hotelketten gehören: Fairmont
Hotels, Raffles Hotels, Swisshotels, Delta Hotels.
Der Rundholzbau ist riesig und imposant, wirklich
ein Schloss aus Holz. Nach dem Zimmerbezug
machen wir sofort einen Spaziergang durch den
Schloss-, bzw. Hotelpark. Beim Hochzeitspavillon,
bei dessen Bau Stefan mitgeholfen hat, gibt es
eine Fotosession.
Es ist gar nicht so einfach, alle Selbstauslöser zu programmieren und dann wieder
rechtzeitig auf dem
Gruppenbild zu sein …
Jetzt freuen sich alle
auf das angekündigte
Vier-Gang-Menü
im
Speisesaal.
Die Damen erscheinen schön «gestylt» und manche der Herren tragen zur Feier des Tages sogar
eine Krawatte. Unsere Laune ist wie immer super
und wir geniessen das «Dinner» im Luxushotel.
Gegen 23 Uhr lassen wir den Tag in der Hotelbar
ausklingen.
Montag, 1. Oktober
Wir beginnen den Tag bei angenehm warmem,
sonnigem Wetter und einem unvorstellbar reichhaltigen Frühstücksbuffet mit den Ahorn-SirupButter-Crêpes als absolutem Highlight (Stefan hat
uns während der letzten Tage immer wieder von
diesen Crêpes vorgeschwärmt)! Godi und Stefan
kommen als Letzte zum «Zmorge», und erst heute
erfahren wir, dass die beiden jeden Morgen vor
dem Frühstück ein Fitnesstraining absolvieren. So
lernen wir uns jeden Tag etwas besser kennen. Vor
der Abfahrt wollen wir noch einmal etwas fotografieren und den schönen Hotelpark direkt am Fluss
geniessen. Kurz vor dem Einsteigen kommt dann
noch einmal etwas Hektik auf, als uns Silvia in letzter Minute auf das Sonderangebot T-Shirt-MützePin «Montebello» im Souvenirshop aufmerksam
macht und wir den Hotelladen stürmen. Der nächste Programmpunkt ist der Besuch des OmegaTierparks in der Nähe. In einem alten Schulbus
kommen wir in den Genuss einer Erlebnisfahrt. Wir
füttern Rüebli an Hirsche, Rehe, Wildschweine,
Steinböcke vom sicheren Bus aus. Der Chauffeur
lockt mit Würsten Wölfe und Kojoten an.
Die Bisons beeindrucken uns durch ihre Grösse
und eine Galoppeinlage. Die Schwarzbären
machen für uns das Männchen und die Hirsche
röhren und kämpfen. Die Fahrt durch den Park
macht uns riesig Spass, wir lachen und fotografieren wie verrückt. Immer wieder staunen wir auch
über das farbige Herbstlaub, der «Indian Summer»
hält wirklich, was er verspricht. Zum Abschluss
unseres Tierparkbesuchs geniessen wir den Blick
auf den See, wo sich die Wildgänse und Enten
versammeln. Der Spaziergang zu den Elchen, welche leider nur faul im Schatten liegen bleiben, gibt
uns Gelegenheit, ein paar farbige Ahornblätter als
Andenken zu sammeln.
13
Gegründet 1861
Sägewerk
Holzleimbau
Hobelwerk
Plattenwerk
Haltikon 33
CH-6403 Küssnacht
14
Tel. +41 (0) 41 854 0 800
Fax +41 (0) 41 854 0 801
www.schilliger.ch
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net und freuen uns natürlich sehr über die Einladung von Laurent, seiner Frau Barbara, Davide
und Jonathan. Vielen herzlichen Dank! Beim gemeinsamen Schlummertrunk in der Hotelbar bemerkt Martin wohl zu Recht: «Auf dieser Reise jagt
ein Höhepunkt den anderen …»
Und jetzt geht unsere Reise weiter zurück nach
Osten. Auf der Fahrt nach Montreal kehren wir fürs
Mittagessen bei Tim Horton’s, einer kanadischen
Kaffeehaus-Kette ein. Ein Kriegsveteran, der als
Gast anwesend ist, verteilt uns grosszügig verschiedene kanadische Pins, welche wir jetzt stolz
an unsere Giletrevers heften. Mitte Nachmittag
kommen wir im Hotel in Montreal an. Sofort brechen wir zur Stadtführung mit dem einheimischen
Führer Silvain auf.
Als Erstes machen wir einen Spaziergang auf den
Mont Royal, von wo aus wir eine herrliche Aussicht auf die Stadt haben. Die vielen Eichhörnchen
im Park werden von uns so richtig verwöhnt.
Helenes Handtasche ist nämlich eine wahre
Fundgrube für exklusive Nüsschen. Zurück beim
Bus starten wir zu einer Stadtrundfahrt.
Die Hochhäuser und die alten Kirchen beeindrucken uns sehr. Beim Abstecher in die unterirdische Stadt ignorieren wir auf Befehl von Silvain
die tollen Schaufenster
und Sonderangebote …
Zurück im Hotel gibt’s
eine kurze Verschnaufpause, bevor wir zu
Fuss in ein italienisches
Restaurant gehen, wo
wir uns mit Stefans
Partnern von Cadwork
Nordamerika treffen.
Wir essen ausgezeich-
Montreal liegt am St. Lorenz-Strom auf einer Insel.
Mitten im Zentrum ist der Aussichtsberg Mont
Royal. Hier befindet sich eine Stadthalle mit einer
beeindruckenden Holzkonstruktion und Eichhörnchen-Verzierungen. Das neue Montreal beeindruckt mit vielen Hochhäusern. Unterirdische Laden-Städte sind hervorragend mit einem sehr
dichten U-Bahnnetz verbunden. Öffentlicher Verkehr, Konsum und Einkauf sind so von Wetter und
Kälte unabhängig.
Dienstag, 2. Oktober
Da wir heute im Frühstückssaal etwas anstehen
müssen, geht’s heute für einmal etwas schneller
beim «Zmorge», damit wir dann auch rechtzeitig
zur Abfahrt für unsere Montreal-Tour bereit sind.
Entlang der Sherbrooke Avenue mit den wunderschönen Häuserfassaden bringt uns der Bus zum
Olympiastadion. Zu Fuss machen wir uns vom
Parkplatz auf zum Treffen mit unserem Führer,
einem Beton-Ingenieur und einem weiteren Guide
für historische Fragen. Wir erleben eine ausführliche, interessante Tour mit vielen Erklärungen zur
Betonkonstruktion durchs Stadion und zum Inneren
des schiefen Turms. Besonders beeindruckend ist
auch die Konstruktion, welche die Dachhülle trägt
und spannt. Dank dieser gut organisierten, auf
unsere Gruppe abgestimmten Führung, haben wir
Zugang zu Orten, welche üblicherweise für die
Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Zum Abschluss
fahren wir mit der Kabinenbahn auf die Turmspitze. Dort oben geniessen wir eine grandiose
Aussicht mit etwa 80 km Fernsicht im Umkreis.
Beim Mittagessen im Café Viennois im Biodôme
gönnen wir unseren müden Beinen eine kurze
Erholung. Gemütlich schlendern wir zurück zum
Bus und entdecken auf dem grossen Platz der
Stadionanlage, dass uns Christine Stückelberger
mit ihrer Goldmedaille im Dressurreiten an den
Olympischen Spielen 1976 zu einer Schweizerfahne auf dem Olympiagelände verholfen hat.
Olympiapark Montreal
Er besteht aus dem Olympiastadion mit Schwimmhalle und Turm, dem Biodôme, früher Radrennbahn, dem Botanischen Garten über 73 ha und
dem Insektarium. Wir wurden von Michel Langlois,
Betoningenieur durch das Stadion geführt. Das
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Einige Daten in freier Reihenfolge: Die ganze Anlage ist aus Holz. Ausnahme sind die Räder, die
Schienen-Laufflächen und die Steigketten, welche
aus Stahl sind. Die Konstruktion besteht seit 1967.
riesige Olympiastadion mit Schwimmhalle hat eine
Ausdehnung von 1612–491 m. Die statischen
Stützweiten sind 161–491 m. Das Stadion ist mit
einer abenteuerlichen Konstruktion überdacht.
Grund- und Erstkonstruktion sind Beton und
Betonelemente, als Zweitkonstruktion oben ein
Stahlfachwerk von 23 000 m2.
Der Turm ist bis 113 m betoniert, dann Stahl bis
zur Höhe von 190 m. Er ist der grösste schiefe
Turm der Welt. Die Turmneigung beträgt 45° A.T.
Der höchste Punkt ist 49,00 m über Boden. Die
Schienenlänge ist 1800 m, das entspricht 900 m
Bahnlänge. Diese Holzbahn gilt als sehr sicher, sie
hatte seit 1967 keinen Unfall. Der Betreiber hat
von der Schaustellervereinigung mehrmals eine
Auszeichnung für guten Unterhalt erhalten. Vier
Mann arbeiten bei Betrieb für Kontrolle, Sicherheit
und Unterhalt. Holzbahn-Benützer geniessen ein
spezielles Geschwindigkeitserlebnis. Die Wagen
sind nicht gefedert. Die Konstruktion schwebt in
den Kurven mit. Die Wucht der Fliehkräfte wird
über Eisenketten auf eine Zentralstütze und von
da mit horizontalen Ketten zu den Aussenstreben
Für das Stadion wurden 400 000 m3 Beton verbaut. Die Anlage wurde für die Sommerolympiade
1976 erstellt. Im Stadion sind 56 000 Sitzplätze.
Jetzt fahren wir weiter zum Vergnügungspark
Jacques Cartier la Ronde, welcher im Herbst
während der Woche geschlossen ist, heute für
unsere Führung aber sein Tor öffnet. Wir sind beeindruckt von der riesigen Achterbahn aus Holz
und von den Erläuterungen durch den Ingenieur,
welcher dafür verantwortlich ist. Stefan leistet
grossartige Übersetzer-Dienste von Französisch
auf Schweizerdeutsch. Super!
Achterbahn Six Flags
Die Achterbahn ganz aus Holz steht im Vergnügungspark La Ronde mit anderen Achterbahnen
aus Stahl, neben der grossen kilometerlangen
Stahl-Hochbrücke Jaques Cartier über den Sankt
Lorenz Strom. Die Führung erfolgte durch den
Unterhalts-Ingenieur dieser Anlage. Die Konstruktion beeindruckt durch ihre Grösse und Ausdehnung und die relativ geringen Holzquerschnitte.
17
abgeleitet. Bei Betrieb schwingt die ganze Bahn
mit den Zentrifugalkräften. Im Wettbewerb Holzbahn mit einer Geschwindigkeit von 80 km/h gegen eine Stahlbahn mit einer Geschwindigkeit von
120 km/h, wird die Geschwindigkeit der Holzbahn
problemlos als schneller empfunden. Holz gibt
einen anderen Eindruck von Wucht. Holzart ist
Föhre aus Britisch Kolumbien, praktisch astfrei. In
Abmessungen von 3˝ x 6˝ bis 4˝ x 12˝. Imprägniert mit Kupfer und Oberfläche mit Igelwalze
perforiert. Bei Betrieb erfolgen visuelle Kontrollen.
Zwei Mitarbeiter sind damit jeden Tag drei
Stunden beschäftigt. In Südamerika gibt’s angeblich Holzachterbahnen, die 80–100 Jahre alt sind.
Das Klima und die Luftfeuchtigkeit von Montreal
sind ideal für Holzachterbahnen. Die Lebensdauer
wird auf 60–80 Jahre geschätzt.
Bis zum Abendessen
bleibt noch etwas Zeit,
die wir individuell für
einen Spaziergang rund
ums Hotelquartier, zum
Ansichtskartenschreiben oder für einen
Schwatz beim Bier an
der Hotelbar nutzen.
Für den Restaurantbesuch im alten Montreal lassen wir den
Bus in der Garage. Der
Fussmarsch tut uns gut und gibt Jimmy, dem
Chauffeur die Gelegenheit, ein Glas Wein zu trinken.
Im Restaurant Vieux Port, mitten in der Altstadt,
kommen wir in den Genuss eines Hummermenüs.
Für die meisten von uns ist das eine Premiere, und
wir sind beim Essen noch etwas auf die Instruktion
von Stefan angewiesen. Für gute Laune, viel
Spass und Gelächter ist also gesorgt, und wir geniessen das gute Essen und die Stimmung. Durch
die Gassen der Altstadt bummeln wir gemütlich
zurück zum Hotel.
Mittwoch, 3. Oktober
Beim Aufstehen sehen wir zum ersten Mal seit
unserer Ankunft in Nordamerika bewölkten Himmel. Wir geniessen noch einmal ein ausgiebiges
Frühstück im Hotel. Und dann heisst es für uns alle
Koffer packen und das Gepäck in den Bus verladen. Jimmy bereitet sein Fahrzeug für seine Rückfahrt nach Boston vor, und unsere Gruppe schlendert noch einmal gemeinsam durch Chinatown
zum Hafen. Hier bestaunen wir das riesige Kreuzfahrtschiff «Crystal Symphony».
Holz
heute und morgen
Dahinden Sägewerk AG
Sägewerk - Holzhandlung - Holzleimbau
CH-6016 Hellbühl
Tel +41 (0)41 469 70 80
www.dahinden-holz.ch
[email protected]
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Das Wetter wird immer besser, bereits ist es wieder sonnig und warm. Während die einen die Altstadt von der Restaurantterrasse aus geniessen,
benützen andere die letzte Gelegenheit, um sich
mit Souvenirs, speziell Ahornsirup und T-Shirts,
einzudecken. Wieder andere gehen einfach noch
einmal auf Fotosafari. Pünktlich um 12.30 Uhr treffen wir uns wieder mit der Gruppe beim Bus im
Zentrum der Altstadt.
Während der Fahrt zum
Flughafen hält Stefan
eine kurze Rede und
betont noch einmal,
wie gut alles geklappt
hat und wie toll unsere
Reise war.
Wir sind natürlich der
gleichen Meinung und
überreichen unserem
Super-Organisator als
Dank für seine Mühe
und den riesigen Aufwand, den er für uns
betrieben hat, ein Montreal-T-Shirt mit unseren Unterschriften.
Nach dem Ausladen des Gepäcks am Flughafen
macht sich Jimmy unter Hupen und Winken auf
die Heimfahrt. Auch unsere Gruppe trennt sich
hier. Während Martin und Annegret nach Chicago
weiterreisen, checken die anderen für den Rückflug in die Schweiz ein. Der Abschied ist herzlich
und auch ein bisschen wehmütig. Eine wunderbare Woche, eine Reise mit unvergesslichen Eindrücken und das unkomplizierte Zusammensein
mit lauter aufgestellten, sympathischen Menschen
sind schon fast Vergangenheit.
Text und Fotos:
Silvia und Ulrich Hirsbrunner
Annegret und Martin Walther
Vielen herzlichen Dank an alle und AUF WIEDERSEHEN!
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