Merkblatt für Galgo oder Galgo-Mix

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Merkblatt für Galgo oder Galgo-Mix
Merkblatt für Galgo oder Galgo-Mix
Sie gehören mit zu den ärmsten Geschöpfen, massenhaft in Spanien produziert und auf die
grauenhaftesten und bestialischsten Methoden "entsorgt".
Wer nicht mit Galgos lebt, kann es sich nicht vorstellen, aber jeder Galgohalter weiß es:
Galgos sind anders.
Galgos sind wunderbar.
Galgos sind anders wunderbarer als wir es von unseren Hunden gewohnt sind.
Galgos sind wunderbar anders.
Und eins schon mal vorab:
Wenn Du einen Hund möchtest, ...
...der blind gehorcht,
...mit dem Du in der Hundeschule glänzen kannst,
...der Dir jeden Wunsch von den Augen abliest,
...der Dich beschützt,
...der sinnlose Spielchen spielt, um Dir zu gefallen,
...der Bällchen und Stöckchen apportiert,
...der beim Joggen neben Dir herläuft,
...der sich, knochig, wie er ist, auf Kommando auf die harte Erde setzt,
...der „funktioniert“,
dann bist Du kein Galgo-Mensch!
Wer sich entschieden hat, oder sich mit dem Gedanken trägt einen Galgo als
Familienmitglied aufzunehmen, sollte wissen……der Galgo ist ganz anders, als Hunde
die Sie bisher kennen. Sie lernen genauso wie beim Podenco das Hundeeinmaleins noch
mal neu.
Herkunft und Verwendung:
Der spanische Galgo gehört zu den Windhundrassen. Galgo ist die spanische Übersetzung für
Windhund. In Spanien wird er zur Jagd und bei Windhundrennen - eingesetzt. Der Galgo ist
ein eigentlich zarter Hund, der zwar zerbrechlich wirkt, aber eine enorme Schnelligkeit und
Wendigkeit aufweist. Der Galgo Español wird in seinem Heimatland Spanien als Jagd- und
Begleithund seit über 2000 Jahren sehr geschätzt. Er hat das Glück, nicht durch Züchtungen
entstellt zu sein. Sein Aussehen entspricht den Kriterien, die die Hasenjagd an einen Jäger
stellt. Dadurch ist seine Erscheinung klar und rein und seinem Zweck angepasst.
Um einen Hasen in einem spanischen, offenen Gelände jagen zu können, muss der Hund
schnell und ausdauernd sein und sich seiner Umgebung bestens anpassen. Er muss extrem
wendig sein, um den Hasen bei plötzlichen Richtungswechseln verfolgen zu können. Auf dem
unebenen Gebieten der spanischen Hochebenen, mit Steinen und Löchern, erfordert es eine
ungeheure Widerstandskraft, um die Jagd ohne Verletzungen zu beenden. Der spanische
Galgo war der Jagdhund des Adels und wurde dann im Laufe der Zeit auch immer mehr von
der Landbevölkerung geschätzt. Hier wurde er dann vermehrt zur Hasenjagd, aber auch für
Rennen eingesetzt.
Heutzutage sind viele spanische Galgobesitzer in kleinen Rennvereinen vertreten, die
regelmäßig ihre Geländerennen durchführen.
Mittlerweile hat sich der Galgo Español in vielen Ländern als Haus- und Begleithund
etabliert, denn sein sanftes und ausgeglichenes Wesen machen ihn zum idealen Familienhund.
Aggressionen sind ihm fremd, er ist intelligent, anhänglich, anpassungsfähig und gerne
gesellig. Im Freien zeigt sich der Galgo munter, aufmerksam und lauffreudig – im Haus liebt
er die Bequemlichkeit, ist ruhig, ausgeglichen und schläfrig.
Der obere Absatz erhält einen ganz wichtigen Aspekt: Jagdhund! Der Jagdtrieb kann
unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Darauf gehen wir später noch näher ein.
Und schon sind wir bei einem weiteren ganz wichtigen Punkt:
Sie bekommen einen „gebrauchten Hund“. Auch dazu später mehr.
Wesen:
Der Galgo Español ist sehr intelligent, schön, sehr neugierig und sehr sensibel, für einen
Windhund recht gut erziehbar und pflegeleicht. Er ist rassetypisch im Haus sehr ruhig.
Zuhause ist der Galgo ein durch und durch angenehmer Zeitgenosse (abgesehen von seinen
kriminellen Neigungen des Nahrungsstehlens)! Ein Galgo ist ein ausgesprochen schneller und
geschickter Dieb. Nichts ist vor ihm sicher. Lassen Sie nie den Frühstückstisch
unbeaufsichtigt, die Küche ist ein Paradies für diese Diebe.
Wie Schränke sich öffnen lassen haben die Galgos schnell raus. Und da sind ja bekanntlich
die interessantesten Leckereien drin. Nudeln, Haferflocken, Joghurt, Milch, besonders Wurst
und Käse.., die Liste ist unendlich lang. Aber wenn man seine Geschichte kennt und weiß,
dass er im früheren Leben nur so überleben konnte, kann man es zumindest verstehen, warum
er das Klauen nur selten lässt. Also alles gut verstauen und nichts unbeaufsichtigt herum
liegen lassen. Das ist natürlich nicht allgemeingültig! Es gibt auch genügend Galgos die das
gar nicht, oder nur sehr wenig ausgeprägt zeigen.
Im Umgang mit Artgenossen ist er sehr verträglich, weder streit- noch beißlustig, sondern
geht viel lieber Zank und Raufereien aus dem Wege, oft sogar bis zur Flucht.
Seine Energie und sein Temperament hebt er sich für die Spaziergänge auf. Man kann ihn
problemlos in einer Stadtwohnung halten, wenn man ihm genügend Gelegenheit zur
Bewegung gibt. Im freien Auslauf fasziniert er den Betrachter durch sein feuriges
Temperament und seine elegante Erscheinung.
Er ist draußen ein eigenständiger Hund. Er zeigt je nach Erziehung und Veranlagung einen
mehr oder weniger ausgeprägten Jagdtrieb.
Der Galgo riecht nicht, haart wenig (nur zum Fellwechsel im Frühjahr und im Herbst vermehrt), bellt
so gut wie nie und zieht es vor, den Tag mit Dösen zu verbringen. Er liebt die Gesellschaft seiner
Menschen und ist oft ein ausgesprochener Schmuser, der sich der streichelnden Hand oft
entgegenstreckt. Sollten Sie einmal keine Zeit für Schmusereien haben, sucht er Ihre Nähe und wird
sich dort aufhalten wo Sie sind. Das macht ihn auch zu einem angenehmen Bürohund.
Dem ausgeprägten Freiheitsdrang und Jagdtrieb des Galgos steht seine Sensibilität und
würdevolle Ruhe zu Hause gegenüber - sofern er ausgelastet ist.
Der Galgo ist sehr anhänglich seinem Besitzer oder seiner Familie gegenüber, bei Fremden
verhält er sich oft zurückhaltend und vorsichtig, jedoch nicht aggressiv. Wer ihn streicheln
darf, möchte er selbst bestimmen. Auch kommt er als sanfter und sensibler Hund sehr gut mit
Kindern aus.
Erziehung:
Er stellt keine sehr hohen Anforderungen an den Besitzer, was die Erziehung anbelangt.
Vorausgesetzt, SIE sind als neuer Halter wirklich bereit sich auf diese tollen Hunde
einzulassen. Er reagiert sehr gut auf positive, bestärkende Erziehungsmethoden. Diese
steigern die Bindung an die Besitzer. Mit Druck und Strenge erreichen Sie bei ihm allerdings
nichts!!! Dazu ist der Galgo viel zu feinfühlig. Er reagiert, wie die meisten Hunde, auf Lob
und Zuneigung. Wenn er zu hart angefasst wird, wandelt sich seine angeborene oder
angelernte Vorsicht oftmals in Angst um. Geht man aber mit Feingefühl, viel Liebe und
Verständnis sowie Konsequenz an die Ausbildung eines Galgos heran, wird das Ergebnis ein
idealer Familien- und Begleithund sein, der seinesgleichen sucht. Er muss mit einem richtigen
Maß an Liebe und Konsequenz behandelt werden.
Wer aber einen Hund mit Kadavergehorsam sucht, sollte die Finger davon lassen. Er ist
ein Partner und kein Sklave!!! Mit einer sanften und einfühlsamen Ausbildung ist der
Galgo Español ein folgsamer Hund, der auch beim Freilauf auf Ruf freudig
zurückkommt. Vielleicht sollte man auch die Möglichkeit eines Windhund-erfahren
Hundetrainers in Betracht ziehen.
Kalte Jahreszeit:
Die Winter sind für die Galgos oft sehr kalt. Sie brauchen einen wärmenden Wintermantel. Es
gibt einfache Überwürfe aus Polarfleece sowie Designermäntel. Hier entscheidet der eigene
Geschmack. Wichtig ist nur, dass der oft haarlose Unterbauch, durch den breiten Bauchgurt
geschützt ist. An den Wintermantel sollte man sie dann auch früh genug gewöhnen (ab 7-9
Grad sollte man die wärmenden Mäntel schon anziehen, da der Galgo kein schützendes
Unterfett oder Unterwolle hat.
Auf Sicht jagen…immer die Umgebung im Blick: Die Hauptbeschäftigung jedes Galgos!
Der Galgo ist und wird immer ein Jäger bleiben. Er ist ein Sichtjäger und nicht die kleinste
Bewegung entgeht ihm. Trotzdem kann es möglich sein, einen Galgo auch abzuleinen, nicht
jeden, aber doch einige seiner Rasse. Man braucht dazu Geduld und liebevolle Konsequenz,
keine Härte oder gar Gewalt!
Sie dürfen ihn nie aus den Augen verlieren. Sollte sein Trieb Oberwasser gewinnen, hält ihn
nichts mehr, auch sein geliebtes Frauchen oder Herrchen nicht, davon ab.
Außerdem darf nie vergessen werden, dass ein Windhund sehr schnell weite Strecken
zurücklegen kann und man muss sich daher grundsätzlich vor dem Lösen der Leine
vergewissern, dass keine Gefahren in Form von Straßen, Elektrozäunen oder ähnlichem
vorhanden sind. Der Galgo ist für die Jagd gezüchtet worden und dieses Erbe schlummert
immer in ihm und kommt im Nu zum Vorschein.
Als Sicht-Hetz-Jäger, spricht er auf optische, visuelle Bewegungsreize an! Das kann das
fliehende Reh sein, der davon stobende Feldhase (der in Deutschland unter Naturschutz
steht!!!), aber auch die Autos auf der Autobahn am Horizont, die entfernte Bahn, oder einfach
ein Stück Plastikfolie, welches sich verfangen hat und im Wind flattert. Wir müssen Sie
sicherlich nicht darauf hinweisen, dass jegliche Art von Wilderei, sprich Hund hetzt Wildtier,
in Deutschland verboten ist und der ortsansässige Jäger von seinem Recht darauf, wildernde
Hunde zu erschießen, Gebrauch machen kann und es oftmals auch tut. Sicherlich würden Sie
ihren Hund niemals im Naturschutzgebiet unangeleint stromern lassen, das versteht sich bei
Tierfreunden ja von selbst (solch hirnlose Menschen wurden aber leider immer wieder
gesichtet!)!
Ist die Hatz erst mal eröffnet, Ihr Hund Sie mit großer Wahrscheinlichkeit weder hört, noch
sieht! Seine Sinne sind vollkommen auf selbstständige Jagd eingestellt und er ist für nichts
mehr empfänglich. Er kommuniziert vielleicht noch mit mithetzenden Hunden, mit Ihnen 100
%ig nicht mehr! Und dies kann zu großen Problemen führen. Hunde verunglücken, reißen
sich tiefe Wunden an Stacheldraht und Ästen, brechen sich Beine, laufen über Straßen und
werden an- oder überfahren, verursachen Unfälle mit der Gefahr des Personenschadens,
verlaufen sich (denn sie legen innerhalb kürzester Zeit enorme Distanzen zurück und finden
dann nicht alle automatisch zu Herrchen oder Frauchen zurück). Außerdem hat der Jäger das
Recht wildernde Hunde zu erschießen!
Das heißt für Sie, Sie müssen immer mehr sehen als Ihr Galgo! Sehen Sie Jagdobjekte vor
Ihrem Hund, rufen Sie ihn zu sich, bevor er loshetzt! Befestigen Sie eine Leine an dem
ausbruchsicheren Geschirr oder dem enganliegenden Halsband. Sie werden erstaunt sein,
wie viel Kraft ein so zarter Hund entwickeln kann, wenn er hetzen will! Das sie schreiend in
der Leine stehen und sich winden, dass sie kaum noch zu halten sind, ist keine Seltenheit! Ab
und an hört man von Galgos, die sich auch von fliehendem Wild abrufen lassen, das ist
offensichtlich aber nur in Einzelfällen möglich. Gehen Sie bitte immer davon aus, dass Ihr
Hund nicht zu diesen Fällen gehören wird!
Oft begeht man den gedanklichen Fehler, der Galgo ist froh hier bei Ihnen zu sein und dass er
nicht mehr in Spanien fürs Überleben jagen muss. Großer Fehler!! Die selbstständige Jagd ist
sein Leben, dazu wurde er gezüchtet, das sind seine Gene, es steckt ihm im Blut. Er kann
nicht anders und würde nie Ihnen zuliebe auf die Jagd verzichten. Er empfindet keine Reue,
warum auch, ist es doch seine Bestimmung. Also wenn er auch noch so reumütig wieder zu
Ihnen zurückkehrt, er hat aus Hundesicht keinen Fehler gemacht und wird nie daraus eine
Lehre ziehen. Haben Sie einfach ein Auge auf Ihren Hund, die Umgebung und sein Verhalten.
Eine mitgeführte, griffbereite Hundeleine hat schon so manches Unglück verhindert! Sie
sollen Ihren Windhund nicht ein Leben lang an der Leine führen. Wie Sie ihrem Hund im
Endeffekt Freilauf gewähren, hängt von der Umgebung, den gegebenen Möglichkeiten,
besonders auch von Ihnen und auch vom Hund, den Sie adoptieren, ab. Es gibt aber Galgos,
die können Sie einfach nicht ableinen. Dafür gibt es inzwischen einige eingezäunte
Windhundausläufe oder fragen Sie einfach bei Hundeschulen nach, ob Sie das Gelände nutzen
können. Manche Städte bieten auch eingezäunte Freiläufe an. Bitte informieren Sie sich
hierüber schon vor der Adoption eines Galgos!
Noch etwas, dass Sie dringend beherzen sollten: Vermeiden Sie absolut die Verwendung der
sogenannten Flexileinen. Einmal abgesehen davon, dass diese Leinen abgeschafft gehören, ist
es gefährlich für Sie und Ihren Galgo diese zu verwenden. Sichtet Ihr Windhund eine Beute,
bietet die Flexileine keinen Halt mehr. Wie sein Name schon sagt, bekommt der Galgo in
Windeseile eine solche Geschwindigkeit durch die flexibele Leine, dass sich hierbei schon so
mancher Besitzer auf dem Boden liegend wiedergefunden hat. Man sollte nicht vermuten,
welche Kraft ein Galgo, auch ein noch so leichter, entwickeln kann, wenn er Gas gibt.
Auslauf:
Sein Laufbedürfnis ist nicht so groß, genauso wenig müssen Sie stundenlang mit ihm
spazieren gehen. Sie müssen dem Galgo die Möglichkeit geben, sich so richtig nach
Herzenslust auspowern zu können, ohne Leine versteht sich, sei es im Gelände, großen Garten
oder auf einem eingezäunten Grundstück. Er ist ein Mittelstreckensprinter, d. h. kein Hund für
Marathonläufer oder ambitionierte Radfahrer!
Wichtig: der Galgo ist kein Langläufer! Von der Idee, ihn lange neben dem Fahrrad herlaufen
zu lassen oder ihn zum langen Joggen mitzunehmen, können sie sich verabschieden. Sicher
kann man ihn mal mitnehmen, dies ersetzt aber in keiner Weise den Freilauf! Sie müssen auch
bedenken, dass er entgegen aller Vorurteile, nicht stundenlanges Rennen benötigt, sondern
lieber kurz, aber intensiv, sich im vollen Galopp austoben möchte. Auch ein stundenlanger
Spaziergang an der Leine kann den Freilauf nicht ersetzen!
Galgos lieben es ausgelassen zu rennen und zu toben mit Artgenossen. Sie haben eine enorme
Sprungkraft und d Schnelligkeit. Der soziale Kontakt ist für Sie genauso wichtig wie für
andere Fellnasen. Galgos erkennen sich untereinander und zeigen das auch bei Begegnungen.
Oft werden andere Hunde einfach ignoriert, kommt dann aber ein Windhund dazu, dabei ist
die Rasse egal, wird sofort der Kontakt aufgenommen. Sie gehen anders miteinander um. In
fast allen Fällen sind sie sehr soziale Zeitgenossen….sie kennen es ja auch nicht
anders….sonst hätten sie im Rudel keine Überlebenschance gehabt.
Für wen ist also ein Galgo geeignet:
•
Sie erfordern seitens ihres menschlichen Partners eine gehörige Portion Verständnis
für ihre jagdlichen Eigenschaften, Sprintleidenschaft und Selbständigkeit.
•
Für Menschen, die ein eigenständiges und teils katzenhaftes Wesen bei einem Hund
bevorzugen.
•
Für sportliche Menschen, die es lieben, ausdauernd bei Regen, Sonnenschein, Hagel
und Sturmwinden mit ihrem Galgo durch die Natur zu laufen,
•
Wer gerne bereit ist seinen hund immer im Auge zu behalten, damit Sie ihn früh genug
hindern können auf Jagdmodus umzuschalten.
•
Für Menschen, die stolz auf die Eigenständigkeit Ihres Galgos sind, selbst wenn das
bedeutet immer wachsam zu sein.
•
Wer gern auch mal Tierarztrechnungen bezahlt, da sich sein Engelchen wieder in die
Brombeerhecke gestürzt hat oder im Jagdeifer einen Zaun übersehen hat.
•
Wer bereit ist sich über Zeitgenossen hinweg zusetzen, die ihm einreden wollen, das
der Hund ja schlecht erzogen ist, weil er eventuell im Gelände nur mit Schleppleine geführt
werden kann,…und dann Sprüche hinnehmen muss wie…..schauen sie mal wie gut mein
Schäferhund hört. Ein Galgo ist kein Schäferhund und wird sich auch NIE wie einer vehalten.
•
Wer bereit ist auch mal einige Kilometer Autofahrt in Kauf zu nehmen um zu einem
eingezäunten Windhundfreilauf zu kommen. Ihr Galgo wird es Ihnen danken.
•
Wer bereit ist seinen Garten mindestens 1,80 hoch einzuzäunen.
•
Wer bereit ist Wintermäntel/Schutzkleidung zu kaufen.
•
Wer einen ruhigen Zeitgenossen im Haus bevorzugt.
•
Wer bereit ist mit viel Zeit, Geduld und Liebe das Thema Galgo in Angriff zu
nehmen ,was durchaus wirklich viel von all dem bedeuten kann…je nach Vorerfahrung aus
Spanien.
•
Wer bereit ist einen Galgo als das zu sehen was er wirklich ist. Ein Jagdhund!!
Glückwunsch, dann sind SIE für den Galgo der richtige Partner!
Alle anderen sollten sich Hunden zuwenden, die diesen Kriterien nicht entsprechen, da
sonst die Frustrationen auf beiden Seiten vorprogrammiert sind.
Nun kommen wir zum nächsten wichtigen Aspekt:
SIE ADOPTIEREN EINEN „GEBRAUCHTEN HUND“ !!!!!
Das Leben eines spanischen Jagdhundes gleicht meistens der Hölle auf Erden.
Seine heutige Stellung in Spanien ist alles andere als gut!
Ende Januar endet die Jagdsaison in Spanien und Tausende von Galgos ereilt, wie jedes Jahr,
ein schreckliches Schicksal. Es beginnt die schlimmste Zeit. Ihre Besitzer, die spanischen
Jäger, werden ihrer überdrüssig.
Wenn er "Glück" hat, kann er unter Umständen überleben. Futter und Wasser gibt es meist
wenig und eine ordentliche Unterkunft gibt es auch selten für ihn.
Die meisten Galgos jedoch werden "entsorgt"! Man kann sich nicht im Geringsten ausmalen,
zu welchen Grausamkeiten die meisten Galguéros fähig sind, wenn sein Galgo erfolglos
und/oder zu alt geworden ist. Werden sie nur ausgesetzt, haben sie wenigstens noch eine
kleine Chance zu überleben! Hier sind sie "nur" der Gefahr ausgesetzt zu verhungern oder
überfahren zu werden. Schlimmer ist dann doch das barbarische Verhalten, zu dem der
gekränkte Spanier fähig ist. Die armen Hunde werden erschlagen, aufgehängt, gepfählt,
überfahren, an Eisenbahnschienen angebunden, mit Benzin übergossen und bei lebendigem
Leib verbrannt.... unvorstellbare Qualen, die diese lieben, zarten, unschuldigen Lebewesen zu
erdulden haben, bis der Tod sie dann schließlich erlöst. Und doch findet er immer wieder
Vertrauen zu den Menschen. Sie sind Wegwerfprodukte. Neue Hunde werden schnell für die
nächste Saison produziert. Und somit beginnt alles wieder von vorne.
Oft findet man diese hoch sensiblen Hunde in der so genannten Perrera (=Tötung). Das ist ein
spanisches Auffanglager für Tiere, die keiner mehr braucht und keinesfalls mit unseren
Tierheimen hier zu vergleichen ist!
Die Jäger in Spanien haben meistens viele Galgos, die außerhalb der Jagdzeiten in kleinen
Zwingern oder anderen Verschlägen zusammengefercht sind. Oft sind sie auch an kurzen
Ketten angebunden und müssen viel Durst und Hunger ertragen, damit sie einen besseren
Jagderfolg erzielen.
Die Hunde kennen meist nicht viel Gutes von Ihren Halten. Die Wenigen die nach der
Jagdsaison von ihren Galguéros in einem Tierheim abgegeben, oder von Tierschützern dort
hingebracht werden, haben damit die erste Hürde genommen eventuell in ein glückliches
Leben außerhalb Spaniens vermittelt zu werden.
Viele Galgos kennen keine anderen Hunderassen, haben Probleme mit Männern und auch
andere tiefsitzende Ängste. Sie müssen und können das alles lernen mit einem geduldigen und
einfühlsamen Menschen an ihrer Seite.
Auch hier ist es wie mit dem Jagdtrieb…… mehr oder weniger schlechte Erfahrungen.
Die Hunde sind sehr intelligent und lernen in der Regel schnell die schönen Seiten ihres neuen
Lebens.
Manchen merkt man kaum etwas an, Andere wiederum brauchen sehr lange Zeit um
Vertrauen aufzubauen.
Nein, wir wollen Sie nicht abschrecken sich diese edle Rasse zu zulegen, wir wollen nur
eins…SIE sollen sich Gedanken machen, bevor Sie sich diese Hunderasse zulegen. Galgos
sind wunderbare Wesen.
Gesundheit:
Sollte der Galgo beim Tierarzt einmal in Narkose gelegt werden müssen, bitte immer darauf
aufmerksam machen, dass er als Narkosemittel keine Barbiturate bekommen darf.
Nachweislich wurden beim Windhund Barbiturate als Todesursache festgestellt.
Auch ist darauf zu achten, dass die Narkose vorsichtig dosiert werden muss. Die
Windhundrassen unterscheiden sich durch ein erheblich anderes Verhältnis von Fett zu
Muskulatur, von den anderen Hunderassen. Viele Anästhetika aber werden im Fettgewebe
gespeichert. Fehlt dieses, kommt es zu einem viel höherem Anästhetikspiegel im Blut. So
führt eine Dosierung nach Körpergewicht oft zu einer Überdosis, was fatale Folgen nach sich
ziehen kann. Auch muss bitte das Gewicht eines Windhundes immer vor einer OP ermittelt
werden, da das Gewicht von Windhunden in der Regel falsch eingeschätzt wird.
Ebenso sind die Blutwerte zum Teil anders als bei "normalen" Hunden. Was bei den meisten
Hunden als krankhaft bezeichnet wird, ist bei den Galgos noch im Normalbereich und
umgekehrt. Im Internet erhält man Auskunft über die Werte. Drucken Sie sie aus und nehmen
Sie sie mit zum Tierarzt.
Da der Galgo eine sehr alte Rasse ist und wenig manipuliert wurde, muss man sich auch nicht
mit angezüchteten Krankheiten herumschlagen. Es ist eine gesunde Rasse und hart im
Nehmen. Trotzdem hat man auch mal mit Verletzungen zu tun, die der Galgo sich beim
Rennen und Toben zugezogen hat. Bitte den Hund immer erst warm laufen lassen, d. h. erst
nach einem Spaziergang (und nicht nur 5 Minuten) rennen lassen. So hat er seine Muskeln
aufgewärmt und es kann nicht zur der berüchtigten Greyhound-Sperre kommen.
Beim Rennen im Galgo-Rudel kann es stellenweise zu Hautverletzungen durch das
sogenannte "Festhalten" kommen. Stellt man fest, dass der eigene Galgo dazu neigt, sollte er
einen leichten speziellen Windhund-Maulkorb bekommen (gibt es schon für 12,00 Euro),
denn dieser Art der Verletzung kann man damit gut vorbeugen. Damit kann er frei atmen und
sogar Wasser aufnehmen und sie sind nicht so unangenehm wie wir immer annehmen. Für
den Galgo heißt der Maulkorb, dass es jetzt gleich los geht und für uns, dass wir Verletzungen
vermeiden.
Sicherheit bei Ankunft:
Galgos sind genau wie Podencos sind sehr wendig und schaffen es meist spielen in Angstoder Jagdsituationen aus dem Geschirr zu befreien. Es gibt spezielle Sicherheitsgeschirre.
Diese haben nicht nur den Brustgurt sondern einen zusätzlichen Bauchgurt. Zum Beispiel von
www.sientas.de Zusätzlich sichern Sie Ihren Galgo in den ersten Wochen mit einem Halsband.
Dieses wird mit einer Koppel verbunden. So sind SIE und ihr neuer Gefährte auch in
stressigen Situationen immer auf der sicheren Seite.
Nun wünschen wir, das Team vom Felixhof, Ihnen viel Spaß auf unserer Seite und der
Auswahl Ihres Galgos oder Galgo-Mix.
Für weitere Informationen stehen wir immer gerne zur Verfügung.