Chemie / Pharmazie
Transcrição
Chemie / Pharmazie
Branchenprofil Chemie / Pharmazie Markt- und Standortinformationen für die Region Freiberg – Dresden – Südbrandenburg 1 Branchenprofil Chemie / Pharmazie Deutschland ist einer der interessantesten Märkte für chemische und pharmazeutische Produkte weltweit. Die Region Freiberg – Dresden – Südbrandenburg zählt dabei zu den führenden Standorten der Chemischen und Pharmazeutischen Industrie in den neuen Bundesländern. Rund 50 Unternehmen mit 8.000 Beschäftigten haben sich in der Region angesiedelt. Daneben sind 10.000 Beschäftigte im Bereich chemienahe Dienstleistungen, wie zum Beispiel Instandhaltung, technische Anlagensicherheit und Abfallmanagement, tätig. Sie alle profitieren von hervorragenden Standortbedingungen und einem chemieerfahrenen und chemiefreundlichen Umfeld. Die nachfolgenden Fakten zeigen auf, welche Markt- und Standortpotenziale die Region für die Chemische und Pharmazeutische Industrie zu bieten hat und werden auch Sie vom Chemiestandort Region Freiberg – Dresden – Südbrandenburg überzeugen. Für Unternehmen der chemischen und chemienahen Industrie ist die Region insbesondere aus folgenden Gründen interessant: 1. Chancenreiche Lage in Europa und optimale Verkehrsanbindung 2. Starke Branchenausprägung und hohes Kundenpotenzial 3. Bekannte Global Player und ein starker Mittelstand 4. Fachkräftepotenzial langfristig gesichert 5. Forschung für die Wirtschaft 6. Moderne Standortinfrastruktur und Kostenvorteile garantiert und 7. Hohe Lebensqualität. 2 Bedeutende Chemiestandorte der Region 1. Chancenreiche Lage in Europa und optimale Verkehrsanbindung An der Grenze zum neuen EU-Mitgliedsland Tschechien gelegen, ist die Region Freiberg – Dresden – Südbrandenburg durch eine äußerst chancenreiche Lage im neuen Europa gekennzeichnet. Ihre verkehrsgünstige Lage bietet hier für Unternehmen die ideale Ausgangsbasis zur Erschließung der Märkte in den benachbarten ost- und südosteuropäischen Ländern. In einem Einzugsbereich von 2 Stunden erreicht man 15 Mio. Konsumenten. In der Region selbst leben über 1,1 Mio. Menschen. Autobahnanbindung wird mit Fertigstellung der Bundesautobahn 17 bis 2006 nach Prag in alle vier Himmelsrichtungen bestehen. So ist ein schneller Transport der Güter über die Straße sichergestellt. Über die Schiene ist Dresden durch Direktverbindungen an viele größere Städte Deutschlands und Mitteleuropas angebunden. Durch die Lage an der Elbe als eine der wichtigsten europäischen Wasserstraßen sind Direktanbindungen nach Tschechien und Hamburg gegeben. Als wichtige Schnittstellen für den Schifffahrts-, Straßen- und Schienenverkehr fungieren in diesem Zusammenhang die Binnenhäfen Dresden und Riesa. In Dresden gibt es weiterhin ein Güterverkehrszentrum mit einem Terminal für den kombinierten Verkehr. Quelle: Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH Kennziffern der Chemischen Industrie: Unternehmen (2004): 50 Beschäftigte (2004): ca. 7.600 Umsatz (2003): ca. 510 Mio. EUR Exportquote (2003): 37,6 % Investitionen (2003): ca. 68 Mio. EUR Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen, eigene Berechnungen Bedeutende Produktionsfelder der Chemischen Industrie: 2. Starke Branchenausprägung und hohes Kundenpotenzial Die Region mit ihrem Zentrum Dresden ist durch ein überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum und hohe Investitionen gekennzeichnet. Die jährlichen Wachstumsraten des Bruttoinlandproduktes sind in der Region höher als in Sachsen, den neuen Bundesländern und Deutschland insgesamt. Fast 50% der Chemiebeschäftigten Sachsens arbeiten in der Region Freiberg – Dresden. Die Umsätze in der Chemiebranche konnten in den letzten Jahren kontinuierlich gesteigert werden. Die Auslandsumsätze der Branche liegen über dem Bundesdurchschnitt. Gemeinsam mit Südbrandenburg gehört die Region zu den wichtigsten Produktionsstandorten der Chemischen Industrie in Ostdeutschland. 3 Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen, eigene Berechnungen Die Chemische Industrie in der Region ist dabei u. a. Zulieferer für die Chipindustrie und regionale Kunststoffverarbeiter. Im Bereich Mikroelektronik hat sich Dresden mit den Global Playern AMD und Infineon bereits zu einem der bedeutendsten Halbleiterstandorte Europas entwickelt. In „Silicon Saxony“ sind in den Bereichen Mikroelektronik, Informations- und Kommunikationstechnologie insgesamt 770 Unternehmen mit rund 20.000 Beschäftigten tätig. Mit dem 2. AMD-Werk befindet sich die Region zukünftig sogar unter den 5 weltweit führenden Halbleiterstandorten. 3. Bekannte Global Player und ein starker Mittelstand Eine dynamische Entwicklung und ein innovationsfreudiges Klima sind typische Merkmale der Chemischen Industrie in der Region und in ganz Sachsen. Im 19. und 20. Jahrhundert entwickelte sich die Chemische Industrie in den Bereichen chemische Grundstoffe, pharmazeutische Erzeugnisse sowie Reinigungs- und Körperpflegemittel. So kamen beispielsweise die Erfinder von Zahncreme und Mundwasser aus Dresden. Heute ist die Branche vorwiegend mittelständisch geprägt, aber auch Global Player wie BASF (Südbrandenburg), Wacker und AWD.pharma haben in der Region einen idealen Standort gefunden. Sie produzieren entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von chemischen Grundstoffen über Anwendungsprodukte bis zu Arzneimitteln und Kosmetik – und bieten eine optimale Verflechtung von Produktion und Dienstleistung. Im südbrandenburgischen Schwarzheide (40 km nördlich von Dresden) ist rund um das international tätige Großunternehmen BASF (2.300 Mitarbeiter) ein hochmoderner Verbundstandort mit Kunststoffkompetenz entstanden. Hightech-Produktionsanlagen und Forschungseinrichtungen sowie eine beispiellose Infrastruktur mit chemiegerechter Ver- und Entsorgung bieten den zahlreichen ansässigen Unternehmen Kostenvorteile und Synergien. Bisher nutzen schon 10 Unternehmen die Verbundvorteile am Standort. Die Wacker Chemie GmbH ist der größte sächsische Chemie4 Kundenpotenzial – Unternehmen nach Branchen im Kammerbezirk Dresden (Auswahl 2004): Insgesamt 2.764 eingetragene Firmen, darunter: Herst. von Metallerzeugnissen Maschinenbau Papier-, Verlags- und Druckgewerbe Glasgewerbe und Keramik Ernährungsgewerbe Herst. v. Büromaschinen, Optik, Elektrotechnik, Feinmechanik Herst. von Gummi- und Kunststoffwaren Medizin-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik Textilgewerbe Recycling Herstellung von Möbeln Holzgewerbe Fahrzeugbau 392 388 275 261 219 218 182 179 112 104 102 90 81 Quelle: Industrie- und Handelskammer Dresden BASF Schwarzheide GmbH Quelle: www.schwarzheide.de Wacker Chemie GmbH, Werk Nünchritz Quelle: www.wacker.com Arbeitgeber. Mit ihren beiden Geschäftsbereichen Silicones und Siltronic ist die Wacker GmbH seit 1998 bzw. 2004 in Sachsen aktiv. An den beiden Standorten Nünchritz (Landkreis RiesaGroßenhain) und Freiberg (Landkreis Freiberg) beschäftigt das Unternehmen derzeit rund 1.660 Mitarbeiter, 860 davon in Nünchritz. In Nünchritz produziert Wacker Silicones Chlorsilane, Siliconöle, Siliconemulsionen, Antischaummittel und Siliconkautschuk sowie die dafür benötigten Vorprodukte, die vor allem in der Bau- und chemischen Industrie, im Automobilbau, in der Textil-, Kunststoff-, Elektro- und Elektronikindustrie sowie in der Kosmetik- und Papierindustrie Anwendung finden. In Freiberg hat 2004 die Wacker Siltronic AG mit der Produktion der sogenannten large Wafer begonnen. Damit ist das Unternehmen ein bedeutender Zulieferer der Chipindustrie in Dresden. Die AWD.pharma GmbH & Co. KG Dresden ist das wichtigste sächsische Pharmaunternehmen und beschäftigt ca. 650 Mitarbeiter. Dazu gehören 70 Auszubildende als Pharmakanten, Chemielaboranten und in kaufmännischen Berufen. Das Unternehmen produziert Präparate für die Therapiegebiete Herz-Kreislauf, Schmerz, Zentrales Nervensystem und Allergie. 4. Fachkräftepotenzial langfristig gesichert In der Region können Unternehmen auf sehr gut ausgebildete und hoch motivierte Arbeitskräfte zurückgreifen. Chemie nimmt bei der beruflichen Ausbildung einen hohen Stellenwert ein. Regionale Ausbildungsverbünde sichern dabei eine gute Zusammenarbeit von Unternehmen und Berufsausbildungseinrichtungen. Mit 8 Hochschulen, 4 Fachhochschulen sowie 2 Studienakademien und insgesamt über 40.000 Studenten ist die Region heute der wichtigste Hochschulstandort der neuen Bundesländer. Zu den Studienmöglichkeiten der regionalen Hochschulen gehören eine Vielzahl von praxisorientierten Studiengängen im Chemiebereich mit aktuell ca. 1.000 Studierenden. Damit ist innovatives Potenzial für die Chemiebranche auch langfristig gesichert. AWD. pharma GmbH & Co. Quelle: www.awd-pharma.com Bedeutende Chemieunternehmen aus der Region: AWD. pharma GmbH & Co., Dresden Agraria Pharma GmbH, Dresden AGROTEX-Chemie GmbH, Pirna Alpha Chemie GmbH, Freital Apogepha Arzneimittel GmbH, Dresden BASF Schwarzheide GmbH belChem fiber materials GmbH, Freiberg Bombastus-Werke-AG, Freital CHP Carbohydrate Pirna GmbH & Co. KG Charlotte Meentzen Kräutervital Kosmetik GmbH, Radeberg Choren Industries GmbH, Freiberg DENTAL-Kosmetik GmbH & Co. KG, Dresden Dresdner Lackfabrik FEIDAL GmbH Eg-Gü Schuhpflegemittel GmbH, Dresden elbion AG, Radebeul Fluorchemie Dohna GmbH Freiberger Compound Materials GmbH Fuchs Lubritech GmbH Graphitprodukte, Dohna Herberts Möbellacke Coswig GmbH Hermes Schleifkörper GmbH, Dresden HEXAL Pharma GmbH, Radebeul Isoliererzeugnisse Großröhrsdorf GmbH Kallies Feinchemie AG, Sebnitz Kappus Seifen GmbH Riesa & Co. KG KCP CANDLE & SCENT GmbH, Zeithain Li-il GmbH, Dresden Mitteldeutsche Wasserchemie GmbH, Schwarzheide Puralis GmbH, Schwarzheide Saxol Chemie GmbH, Pirna Sächsisches Serumwerk GmbH, DD Unitec Helmsdorf GmbH, Stolpen Wacker Chemie GmbH, Werk Nünchritz Wacker Siltronic AG, Werk Freiberg Quellen: www.rais.sachsen.de, www.nordostchemie.de 5 5. Forschung für die Wirtschaft Daneben erleichtert die überdurchschnittliche Dichte an Forschungseinrichtungen, u. a. 11 Fraunhofer-Institute, 4 Einrichtungen der Leibniz-Wissenschaftsgemeinschaft und 3 Max-Planck-Institute, die direkte Nutzbarmachung von Forschungsergebnissen für die Wirtschaft. Zahlreiche Verbundinitiativen und Branchennetzwerke arbeiten als Schnittstelle zwischen Forschung und Wirtschaft. Beispiele sind der Materialforschungsverbund Dresden e. V. und das BioMeT Innovationsnetzwerk Dresden. Dieses sehr hohe Potenzial an Forschungseinrichtungen macht die Region Dresden zum bedeutendsten Forschungs- und Wissenschaftsstandort in den neuen Bundesländern. 6. Moderne Standortinfrastruktur und Kostenvorteile garantiert Moderne chemietypische Standortinfrastrukturen sowie leistungsfähige Ver- und Entsorgungsinfrastrukturen sind eine Selbstverständlichkeit. Die regionalen Ver- und Entsorgungsdienstleister gehen auf die individuellen Bedürfnisse der Unternehmen ein. Daneben ermöglichen flexible Tarifverträge und im Vergleich mit den alten Bundesländern um rund ein Fünftel niedrigere Lohnkosten den Unternehmen enorme Kostenvorteile. Interessante Subventionsangebote für Unternehmen ergeben sich insbesondere durch die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GA). So erhalten beispielsweise Klein- und Mittelständische Unternehmen in einigen Landkreisen der Region Investitionszuschüsse bis zu 40% der förderfähigen Kosten. In der Region Freiberg – Dresden – Südbrandenburg finden die Unternehmen Behörden, die der chemischen Industrie aufgeschlossen gegenüber stehen und weitere Investitionen in der Branche durch kurze Genehmigungsfristen und unternehmerfreundliches Handeln aktiv unterstützen. Ausbildungsberufe Chemie/Pharmazie in der Region: Chemielaborant, Chemikant Pharmakant Staatlich geprüfter chemischtechnischer Assistent Staatlich geprüfter pharmazeutischtechnischer Assistent Staatlich geprüfter technischer Assistent für chemische und biologische Laboratorien Pharmazeutisch-kaufmännischer Angestellter Studiengänge Chemie/Pharmazie in der Region: Diplomstudiengang Chemie (TU Dresden, TU Bergakademie Freiberg) Diplomstudiengang Chemieingenieurwesen (seit WS 2004/2005 TU Dresden, Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, Fachhochschule Lausitz Senftenberg) Lebensmittelchemie – Staatsexamen (TU Dresden) Diplomstudiengang „Angewandte Naturwissenschaften“ (TU Bergakademie Freiberg) Fachrichtung Bioinformatik (Staatliche Studienakademie Dresden ab 2005) Fachrichtung Biotechnik (Staatliche Studienakademie Riesa seit 2003) Quellen: wwwdb.sn.schule.de/datenbank.asp, Technische Universität Dresden, TU Bergakademie Freiberg, Fachhochschule Lausitz Ausgewählte Forschungseinrichtungen und Netzwerke in der Region: Materialforschungsverbund Dresden e. V. über Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden BioMeT Innovationsnetzwerk Dresden Biosaxony Netzwerk Kunststoffe Lausitz über Z.E.I.T. GmbH Schwarzheide Quellen: www.sachsen.de, www.nordostchemie.de, www.dresden.de 6 2.316 2.239 Nordrhein 1.000 Die perfekte Ergänzung erfolgt durch die Umlandkreise mit ihrer vielfältigen Naturraumausstattung, reichen Ausstattung mit kulturhistorischen Bauten und ihren ebenfalls attraktiven Wohnstandorten. 500 * E-08 Anfangssatz BadenW rttemberg 0 Neue Bundesl nder Die Lebens- und Wohnqualität ist in der Region überdurchschnittlich hoch. Vergleicht man sie mit anderen deutschen Agglomerationsräumen wird dies besonders deutlich. Vor allem in den Bereichen Kinderbetreuung, Schulen und Hochschulen ist das Angebot positiv hervorzuheben. Aber auch geringe Miet- und Kaufpreise für Wohneigentum, die niedrige Kriminalitätsrate sowie ein hohes Naturpotenzial in der Umgebung unterstreichen die hohe Lebensqualität. 2.217 1.500 Rheinland-Pfalz/ Saarland 2.000 2.188 2.500 Bayern Mit rund 500.000 Einwohnern und fast 300.000 Arbeitsplätzen stellt die Stadt Dresden nicht nur regional, sondern auch überregional ein bedeutendes Wirtschafts- und Kulturzentrum dar, dessen städtische Qualitäten und idyllische Lage im Elbtal es auch als Wohnstandort äußerst attraktiv machen. Historische Baudenkmäler wie Zwinger, Frauenkirche, Semperoper und Residenzschloss sowie viele weitere historische Gebäude prägen gemeinsam mit der Elbe das unverwechselbare Stadtbild. Monatliche Tarifentgelte in der Chemiebranche im bundesweiten Vergleich 1.911 7. Hohe Lebensqualität Quelle: Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie Ihr Ansprechpartner für die Branche Chemie-Pharmazie in der Region Freiberg – Dresden – Südbrandenburg: Frau Angelika Thiel Landratsamt Riesa-Großenhain Sachgebiet Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung Herrmannstraße 30-34 01558 Großenhain Tel.: 03522 / 303-810 E-Mail: [email protected] Weitere Informationen zur Region: www.region-dresden.de. Detaillierte Informationen zu wichtigen Unternehmen der Branchen: http://kwis.saxony.de/koop_dd. 7 Semperoper Dresden Quelle: www.dresden.de, Foto: Christoph Münch