Der Arbeitsmarkt im Bausektor 2014

Transcrição

Der Arbeitsmarkt im Bausektor 2014
Branchenbericht
Der Arbeitsmarkt
im Bausektor
2014
Impressum
Der vorhergehende Bericht, welcher die Lage und Entwicklungen bis zum Jahr 2013 thematisiert und somit als Basis für den nunmehr fünften Bericht fungiert, wurde im August 2014
publiziert und kann auf der Homepage des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie e.V.
unter folgendem Link heruntergeladen werden:
http://www.bauindustrie.de/media/uploads/publikationen/branchenbericht_bau_2013_final.pdf
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
Weddigenstraße 20-22
90478 Nürnberg
Bundesagentur für Arbeit
Regensburger Straße 104
90478 Nürnberg
Auftraggeber:
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
Kurfürstenstraße 129
10785 Berlin
Autorin:
 Sandra Dummert (IAB)
Kontakt für Rückfragen:
 Christian Mackenrodt (BA)
 Ralf Beckmann (BA)
Tel.: 0911-179-1080
Mail: [email protected]
Titelbild: © Thomas Schreiber, psbrands GmbH, Fürth
Geschlechtsneutrale Formulierungen
Soweit dies möglich ist, werden im Text geschlechtsneutrale Formulierungen verwandt. Ansonsten
nutzen wir aus Gründen der besseren Lesbarkeit nur die männliche Form. Falls nicht ausdrücklich
anders angegeben, beziehen sich also alle Aussagen sowohl auf weibliche als auch auf männliche
Personen.
Stand: Juni 2015
II
Inhaltsverzeichnis
Impressum .................................................................................................................................................... II
Auf einen Blick ............................................................................................................................................. V
1.
Entwicklung der Erwerbstätigkeit und Beschäftigung ..................................................................... 1
1.1
1.1.1
Altersstruktur der Erwerbstätigen ................................................................................................. 3
1.1.2
Erwerbstätige Frauen mit Bauberuf ............................................................................................. 4
1.1.3
Erwerbstätige in abhängiger Beschäftigung und Selbstständigkeit ........................................ 6
1.2
Selbstständigkeit...................................................................................................................... 8
1.2.1
Tätigkeitsschwerpunkt der Selbstständigen ............................................................................... 8
1.2.2
Entwicklung der Selbstständigkeit ............................................................................................... 9
1.2.3
Selbstständige Frauen im Baugewerbe .................................................................................... 11
1.3
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ........................................................................ 12
1.3.1
Beschäftigung nach Wirtschaftsbereichen und Berufen ......................................................... 12
1.3.2
Beschäftigung nach Regionen .................................................................................................... 17
1.3.3
Beschäftigung nach Betriebsgröße ............................................................................................ 19
1.3.4
Struktur der Beschäftigten nach Arbeitszeit ............................................................................. 23
1.3.5
Struktur der Beschäftigten nach Geschlecht und Nationalität ............................................... 26
1.3.6
Altersstruktur der Beschäftigten ................................................................................................. 30
1.3.7
Altersstruktur der Beschäftigten nach Betriebsgrößenklassen .............................................. 32
1.4
2.
Erwerbstätigkeit insgesamt ...................................................................................................... 1
Entgelt .................................................................................................................................... 35
Arbeitskräftenachfrage .................................................................................................................. 41
2.1
Gesamtwirtschaftliches Stellenangebot ................................................................................ 41
2.2
Gemeldete Arbeitsstellen ...................................................................................................... 43
2.2.1
Zugang der gemeldeten Arbeitsstellen nach Wirtschaftszweigen ......................................... 43
2.2.2
Bestand der gemeldeten Arbeitsstellen nach Wirtschaftszweigen ....................................... 44
2.2.3
Zugang der gemeldeten Arbeitsstellen nach Berufen ............................................................. 46
2.2.4
Bestand der gemeldeten Arbeitsstellen nach Berufen ............................................................ 47
2.2.5
Vakanzzeit ..................................................................................................................................... 48
2.2.6
Zugang gemeldeter Stellen nach Wirtschaftszweigen und Berufen ..................................... 50
III
3
Arbeitskräfteangebot ..................................................................................................................... 57
3.1
Arbeitslosigkeit....................................................................................................................... 57
3.2
Der Ausbildungsmarkt für Bauberufe .................................................................................... 67
3.3
Situation beim akademischen Nachwuchs im Bausektor ...................................................... 71
Glossar .................................................................................................................................................... X
Tabellenanhang ....................................................................................................................................XIV
IV
Auf einen Blick
Der vorliegende Bericht beschreibt – soweit nicht anders angegeben – die Entwicklung im
Zeitraum 2004 bis 2014.
Erwerbstätigkeit und Selbstständige

Die Zahl der Erwerbstätigen mit Bauberufen war zu Beginn des letzten Jahrzehnts rückläufig und nahm anschließend wieder leicht zu. 2013 waren 2,3 Mio. Erwerbstätige in
Bauberufen beschäftigt.

Die Zahl der Selbstständigen im Baugewerbe steigt weiterhin an. Im Baugewerbe war
2013 knapp jeder fünfte Erwerbstätige selbstständig, in der Gesamtwirtschaft waren es
hingegen nur 11 Prozent.

Mehr als die Hälfte der Selbstständigen in Bauberufen war 2013 im Bereich „Bauarbeiten
und -ausführung“ tätig.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Im Baugewerbe wuchs die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den
letzten Jahren kontinuierlich an und konnte zuletzt das Niveau von 2004 wieder übertreffen.

82 Prozent der Beschäftigten in Bauberufen waren im Tätigkeitsschwerpunkt „ Bauarbeiten und -ausführung“ tätig.

Beschäftigte in Bauberufen arbeiteten insbesondere im Baugewerbe, gefolgt von dem
Verarbeitenden Gewerbe und dem Öffentlichen Dienst.

Während die Beschäftigungsentwicklung in den vergangenen zehn Jahren in der Gesamtwirtschaft von Zuwächsen geprägt war, verlief sie im Baugewerbe heterogener.

Das Bauhauptgewerbe in Ostdeutschland verzeichnete im Gesamtzeitraum von 2004 bis
2014 deutliche Beschäftigungsverluste, in den Architektur- und Ingenieurbüros waren
insbesondere im Süden Deutschlands starke Beschäftigungszuwächse zu finden.

Betriebe im Baugewerbe sind vorwiegend kleinbetrieblich strukturiert, im Bauhauptgewerbe zeigt sich eine steigende Bedeutung des Mittelstandes. Den relativ größten Beschäftigungsabbau verzeichneten hingegen die Großbetriebe.

Beschäftigte im Tätigkeitsfeld „Bauarbeiten und -ausführung“ waren eher in kleineren
sowie mittelständischen Betrieben tätig, während Beschäftigte im Bereich „Bauplanung, überwachung und -kontrolle“ gleichmäßiger auf die unterschiedlichen Betriebsgrößenklassen verteilt waren.

Der Großteil der Beschäftigten in Bauberufen arbeitet in Vollzeit. Im Baugewerbe und im
Bauhauptgewerbe ist rund ein Zehntel in Teilzeit beschäftigt, in den Architektur- und Ingenieurbüros sind es rund 16 Prozent.

Im Baugewerbe waren 2014 unterdurchschnittlich viele Frauen beschäftigt, seit 2004 sind
hier kaum Veränderungen zu erkennen.
V

Die meisten der in Bauberufen beschäftigten Frauen sind im Berufsfeld „Bauplanung, überwachung und -kontrolle“ beschäftigt.

Der Ausländeranteil ist im Baugewerbe überdurchschnittlich hoch. In den Architektur- und
Ingenieurbüros liegt er hingegen unter dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt.

Der Anteil älterer Arbeitskräfte steigt, demografisch bedingt, auch in den Bauberufen an.
Im Tätigkeitsschwerpunkt „Bauplanung, -überwachung und -kontrolle“ ist der Anteil der
über 50-Jährigen überdurchschnittlich, während er im Bereich „Bauarbeiten und ausführung“ unter dem Durchschnitt der Gesamtwirtschaft liegt. Über alle Bauberufe hinweg zeigt sich ein unterdurchschnittlicher Anteil dieser Altersklasse.
Entgelt

Die Schere zwischen den gezahlten Bruttoentgelten im Baugewerbe einerseits und den
Architektur- und Ingenieurbüros andererseits öffnete sich in den vergangenen Jahren zunehmend.

Wie über alle Berufe hinweg wird auch in den Bauberufen ein deutliches Lohngefälle zwischen West- und Ostdeutschland sichtbar. Lediglich im Bereich „Bauplanung, -überwachung und -kontrolle“ divergierten die Löhne zwischen West- und Ostdeutschland weniger deutlich.

Rund zwei Drittel der Bauassistenzkräfte und Technischen Fachkräfte sowie der Techniker, Meister, Restauratoren und Poliere erhielten einen monatlichen Bruttolohn von mindestens 3.000 Euro.

Rund 60 Prozent der Bauingenieure und Führungskräfte im Bausektor verdiente 2013
mehr als 4.000 Euro brutto.
Stellenangebot


Im Bausektor gab es im IV. Quartal 2014 rund 24 Prozent weniger offene Stellen als im
entsprechenden Vorjahresquartal.
Im IV. Quartal 2014 wurden im Baugewerbe 41 Prozent der offenen Stellen der Bundesagentur für Arbeit gemeldet.
o
o
o
o
o
Insgesamt betrug die Zahl der neu gemeldeten Stellen im Jahr 2014 in der
Bauwirtschaft 120.500, wovon 37.700 auf das Bauhauptgewerbe und 24.900
Stellen auf die Architektur- und Ingenieurbüros entfielen.
Für Hilfskräfte und nicht-akademische Baufachkräfte wurden 2014 deutlich weniger Stellen gemeldet als noch 2007. Die Nachfrage nach akademischen Baufachkräften stieg im gleichen Zeitraum hingegen an.
Die Vakanzzeit in Bauberufen ist in den vergangenen Jahren angewachsen
und lag 2014 in fast allen Bereichen über dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt. Die Besetzungsdauer von Stellen für Helfer war hingegen kürzer als in
der Gesamtwirtschaft.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften im Tätigkeitsfeld „Bauarbeiten und ausführung“ stammte 2014 zu 41 Prozent aus dem Baugewerbe und zu
42 Prozent aus der Zeitarbeitsbranche.
Im Bereich „Bauplanung, -überwachung und -kontrolle“ wurden rund
29 Prozent der gemeldeten Stellen aus dem Baugewerbe und etwa jede fünfte
VI
Stelle aus dem Öffentlichen Dienst gemeldet.
Arbeitslosigkeit

6,5 Prozent der in 2014 gemeldeten Arbeitslosen suchten eine Tätigkeit in einem Bauberuf

Die Zahl der Arbeitslosen mit Bauberuf ist seit 2007 deutlicher zurückgegangen als die
Zahl der Arbeitslosen insgesamt.

Unter den Technikern, Meistern, Restauratoren, Polieren und Aufsichtskräften hat die
Zahl der Arbeitslosen zwischen 2007 und 2014 um 39 Prozent und bei den Architekten
und Bauingenieuren um 48 Prozent abgenommen.

Bei den Bauhilfskräften und nicht-akademischen Baufachkräften verzeichnen die 25- bis
34-Jährigen die höchsten Arbeitslosenquoten, bei den akademischen Baufachkräften
weisen die Personen mit mindestens 55 Jahren die höchste Quote auf.

Arbeitslose in Bauberufen waren 2014, mit Ausnahme der Bauhilfskräfte, durchschnittlich
kürzer arbeitslos als alle Arbeitslosen.

Ostdeutsche Bundesländer verzeichneten im Jahresdurchschnitt 2014 sowohl in der Gesamtwirtschaft als auch in den Bauberufen höhere Arbeitslosenquoten als in Westdeutschland.
Ausbildungsmarkt

Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist in den Aus- und Hochbauberufen zwischen 2003 und 2013 deutlich gesunken, in den Tiefbauberufen blieb sie hingegen nahezu konstant.

Der Großteil der Neuabschlüsse für einen Bauberuf entfiel 2013 mit 16.400 neuen Ausbildungsverträgen auf die Ausbauberufe.

In den meisten Bauberufen werden überdurchschnittlich viele bestehende Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst.

Im Berichtsjahr 2013/2014 blieben 8,9 Prozent der gemeldeten Ausbildungsstellen unbesetzt (rund 4.400). Dem standen rund 1.400 unversorgte Bewerber (3,3 %) gegenüber.
Situation an Hochschulen

Die Zahl der Studienanfänger ist im Vergleich zwischen 2012 und 2013 im Bauingenieurwesen um 1.300 Personen (8 %) und in der Architektur um 500 Personen (4 %) angestiegen: 2013 haben 17.800 Studierende ein Bauingenieur- und 12.500 ein Architekturstudium aufgenommen.

Im Jahr 2013 schlossen 7.900 Studierende ein Studium des Bauingenieurwesens und
7.800 Architekten ihr Studium erfolgreich ab.

Die Abbruchquote des Studienbereichs Bauingenieurwesen ist überdurchschnittlich hoch.
Dabei lag die Studienabbruchquote an Universitäten deutlich über der Quote an Fachhochschulen.
VII
Der vorliegende Bericht wurde im Auftrag des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie
e.V. erstellt und stellt bereits die fünfte Publikation in einer Reihe von Branchenberichten
über die deutsche Bauwirtschaft dar. Er gibt Auskunft über wichtige Kennzahlen des Arbeitsmarktes im Bausektor. Dabei wird nicht nur die Situation im Jahr 2014 beschrieben,
sondern – soweit Daten vorhanden – auch auf die Entwicklung der letzten zehn Jahre eingegangen.
Aufgrund der Umstellung der Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) auf die neue Klassifikation der Berufe (KldB 2010) im Jahr 2012 können in diesem Bericht bei Auswertungen
nach dem Merkmal „ausgeübte Tätigkeit (Beruf)“ zu einigen Fragestellungen nur Aussagen
für die Jahre ab 2012 bzw. 2013 getroffen werden, da zu diesem Merkmal teilweise keine
Rückrechnungen für Zeitreihen verfügbar sind. Davon betroffen sind die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nach Berufen sowie die Entgeltstatistik, die sich auf Angaben
für Vollzeitbeschäftigte stützt. Zur Arbeitslosigkeit und zu den gemeldeten Stellen sind zwar
Rückrechnungen für Zeitreihen verfügbar, allerdings nur für die Jahre ab 2007. Aufgrund der
fehlenden Daten zur Beschäftigung nach Berufen gemäß der neuen KldB 2010 für die Jahre
vor 2013 können für diesen Zeitraum zudem keine Arbeitslosenquoten ausgewiesen werden,
da letztere auf Basis der Arbeitslosen und der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten berechnet werden. Des Weiteren sind auch die Daten zur Erwerbstätigkeit, die vom Statistischen Bundesamt zur Verfügung gestellt werden, nach der neuen KldB 2010 nur für die Jahre 2012 und 2013 erhältlich.
Die Daten in den ausgewiesenen Zeitreihen können sich in vorliegendem Bericht aufgrund
einer Revision der Beschäftigungsstatistik1 der Bundesagentur für Arbeit im Jahr 2014 von
den Angaben in den vergangenen vier Publikationen leicht unterscheiden. Neben einer Verbesserung der Modellierung der Daten wurde zusätzlich die Abgrenzung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung überprüft und um neue Personengruppen erweitert. Die Daten wurden rückwirkend ab 1999 revidiert, um so eine gute Vergleichbarkeit der Daten gewährleisten zu können. Hiervon betroffen sind die Angaben zur sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Zum Berichtsmonat August 2014 fand mit der Revision des Statistikverfahrens zudem eine Generalüberholung der Arbeitslosen-Statistik ab 2007 statt.
1
Zu näheren Informationen zur Revision der Beschäftigungsstatistik 2014 der Statistik der Bundesagentur für Arbeit:
http://statistik.arbeitsagentur.de/Statischer-Content/Grundlagen/Methodenberichte/Beschaeftigungsstatistik/Generische-Publikationen/Methodenbericht-Beschaeftigungsstatistik-Revision-2014.pdf
VIII
Neben der Revision der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit erfolgte im
Jahr 2014 auch eine Generalrevision der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen2. Hierbei
wurde das Europäische Systems Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen 2010 (ESVG
2010) eingeführt. Die Revision hatte eine Neuberechnung der Erwerbstätigenzahlen für
Deutschland und eine Überarbeitung bisher veröffentlichter Zeitreihen ab 1991 zur Folge.
Am Anfang des Berichts steht ein Überblick zur Entwicklung der Erwerbstätigen. Aufgrund
ihrer besonderen Bedeutung für den Bausektor schließt sich eine Betrachtung der Selbstständigkeit an. Danach bildet die Analyse der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung
den Mittelpunkt des ersten Kapitels. Nachdem dort zunächst auf wesentliche Wirtschaftsbereiche, Berufe, Betriebsgrößen und Regionen eingegangen wird, vermitteln Angaben zur
Arbeitszeit, Geschlecht, Nationalität und Altersstruktur einen detaillierten Blick auf die Beschäftigten des Bausektors. Aussagen zur Entwicklung der Bruttoarbeitsentgelte im letzten
Jahrzehnt schließen die Analyse der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung ab.
Das zweite Kapitel dieses Berichtes widmet sich der Arbeitskräftenachfrage im Bausektor.
Hierzu wird nach einer kurzen Darstellung des aktuellen gesamtwirtschaftlichen Stellenangebotes detailliert auf die Situation und Entwicklung bei den gemeldeten Arbeitsstellen eingegangen. Neben einer Betrachtung nach Wirtschaftszweigen wird dabei auf durchschnittliche Vakanzzeiten der Bauberufe, deren Verteilung auf die meldenden Wirtschaftszweige
sowie deren Entwicklung nach Regionen eingegangen.
Im Anschluss hieran befasst sich Kapitel 3 mit der anderen Marktseite, dem Arbeits- und
Fachkräfteangebot, untergliedert nach Arbeitslosen, Ausbildungsmarkt und der Situation an
deutschen Hochschulen. Zunächst erfolgt eine Betrachtung des Ausmaßes von Arbeitslosigkeit in den Berufen des Bausektors, gefolgt von deren altersspezifischer Verteilung, der
durchschnittlichen Dauer bei Beendigung sowie einer regionalen Darstellung nach Bundesländern. Bei der Darstellung der Situation am Ausbildungsmarkt stehen Neuabschlüsse, Vertragslösungen sowie das Ausmaß der Diskrepanz von Angebot und Nachfrage in Gestalt
unbesetzter Ausbildungsstellen und unversorgter Bewerber im Vordergrund. Zu guter Letzt
wird das Nachwuchspotenzial in den akademischen Bauberufen dargestellt, wobei auf Studienanfänger, -absolventen und Studienabbrüche eingegangen wird.
2
Zu näheren Informationen zur Revision der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen 2014 des Statistischen
Bundesamtes:
https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/Arbeitsmarkt/Methoden/Downloads/Hinweise
NeuberechnungRevision2014.pdf?__blob=publicationFile
IX
1. Entwicklung der Erwerbstätigkeit und Beschäftigung
1.1
Erwerbstätigkeit insgesamt3
Auf Basis der Erhebungen des Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes kann die Entwicklung der Erwerbstätigkeit4 sowohl in der Gesamtwirtschaft als auch in den Berufen des
Bausektors abgebildet werden. Aufgrund der Umstellung der Klassifikation der Berufe (KldB
2010) im Jahr 2012 kann hier jedoch keine konsistente Zeitreihe für die Bauberufe erstellt
werden. Aus diesem Grund werden in vorliegendem Kapitel für die Bauberufe zum einen
Zeitreihen von 2001 bis 2011 gebildet, welche die mittelfristige Entwicklung in den Bauberufen anhand der alten Berufsklassifikation (KldB 1992) darstellen. Zum anderen wird die Zahl
der Erwerbstätigen nach der neuen Klassifikation der Berufe (KldB 2010) für die Jahre 2012
und 2013 aufgeführt.
Zahl der Erwerbstätigen zuletzt wieder leicht rückläufig
Erwerbstätige in Deutschland und in Bauberufen*
2001 - 2013, in Tausend
40.000
2.369
2.500
2.348
38.916
38.734
39.000
39.618
39.206
2.000
1.821
38.000
1.487
37.000
36.816
1.639
1.500
1.599
36.000
1.000
35.659
35.000
Erwerbstätige in Deutschland insgesamt (linke Achse)
500
Erwerbstätige in Bauberufen (rechte Achse)
34.000
33.000
0
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
* In der dargestellten Betrachtung der Erwerbstätigkeit in den Bauberufen handelt es sich bis 2011 um Daten auf Basis der alten
Berufsklassifikation (KldB 1992). Ab 2012 werden Daten auf Grundlage der neuen Berufsklassifikation (KldB 2010) verwendet.
Datenquelle: Statistisches Bundesamt, Mikrozensus
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
Abbildung
1.11
3
Die Daten in den ausgewiesenen Zeitreihen unterscheiden sich aufgrund einer rückwirkenden Revision der
Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen im Jahr 2014 leicht von den Angaben in den vergangenen vier Publikationen (genauere Informationen hierzu auf Seite IX in der Einleitung).
4
Zu den Erwerbstätigen zählen neben den abhängig Beschäftigten (Arbeiter und Angestellte) auch Selbstständige, mithelfende Familienangehörige sowie Beamte.
1
Nach einer Abnahme der Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland bis zum Jahr 2004 auf
rund 35,7 Mio. ist anschließend ein Anstieg bis zum Jahr 2011 auf 38,9 Mio.5 Erwerbstätige
zu beobachten (+9,1 %) (Abbildung 1.1). Im Vergleich zu 2001 ist die Zahl der Erwerbstätigen bis 2011 insgesamt um 2,1 Mio. Personen gestiegen, was einen Zuwachs von
5,7 Prozent bedeutet. In den Bauberufen ist die Zahl der Erwerbstätigen hingegen seit 2001
zurückgegangen. Während im Jahr 2001 noch 1,8 Mio. Erwerbstätige in Bauberufen beschäftigt waren, betrug ihre Zahl 2011 1,6 Mio. Personen (-222.000 Erwerbstätige; -12,2 %).
Diese insgesamt negative Entwicklung ist auf einen Rückgang der Erwerbstätigenzahl bis
zum Jahr 2004 zurückzuführen: Während die Anzahl an Erwerbstätigen in Bauberufen in
diesem Zeitraum um 334.000 Personen sank, stieg sie anschließend bis zum Jahr 2011 wieder um 112.000 Personen an (+7,5 %).
Gemäß der neuen Klassifikation der Berufe (KldB 2010) konnten im Jahr 2013 rund 2,3 Mio.
Erwerbstätige in Bauberufen gezählt werden. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine
Abnahme von rund 21.000 Personen bzw. 1 Prozent. Die Zahlen der Jahre 2012 und 2013
sind aufgrund der Umstellung der Berufsklassifikation nicht mit den Angaben bis 2011 vergleichbar, da in der neuen Klassifikation der Berufe eine Vielzahl an Berufen als Bauberufe
erfasst werden, die zuvor in einer anderen oder eigenen Berufsgruppe zusammengefasst
waren. So werden nun beispielsweise Berufe im Garten- und Landschaftsbau, in der Bauelektrik, in der Planung von Verkehrswegen, in der Bauwerkserhaltung, im Rohrleitungsbau
und in der Bauabrechnung den Bauberufen zugerechnet. Außerdem werden Führungskräfte
in Bauberufen, die zuvor den Management- oder Verwaltungsberufen zugeordnet waren,
nach der neuen Klassifikation als Führungskräfte direkt im entsprechenden Bauberuf klassifiziert. Der Anstieg der Zahl der Erwerbstätigen in Bauberufen ist somit nicht auf eine tatsächliche Erhöhung der Erwerbstätigenzahlen in der Branche zurückzuführen, sondern
ergibt sich aufgrund einer breiteren Definition der Bauberufe.
Die Zahl der erwerbstätigen Bauingenieure lag 2013 bei 132.000 Personen, im Vergleich
zum Vorjahr ist hier eine leichte Abnahme von etwa 1.000 Personen auszumachen. Architekten können im gleichen Zeitraum dagegen einen Anstieg ihrer Anzahl verzeichnen. 2013
waren 129.000 Architekten in Deutschland erwerbstätig, was im Gegensatz zu 2012 eine
Zunahme von in etwa 5.000 Personen bedeutet.
5
Die Zahl der Erwerbstätigen auf Basis des Mikrozensus ist stets geringer als auf Basis der Erwerbstätigenrechnung, welche für das Jahr 2011 knapp 41,2 Mio. Erwerbstätige ergibt. Nähere Informationen hierzu befinden sich
auf Seite XIX im Glossar.
2
1.1.1
Altersstruktur der Erwerbstätigen
Im Hinblick auf die demografische Entwicklung und den zukünftigen Bedarf an (hochqualifizierten) Fachkräften im Bausektor spielt die Altersstruktur der Erwerbstätigen eine zentrale
Rolle. Sowohl bei den Architekten (Abbildung 1.2) als auch den Bauingenieuren (Abbildung
1.3) zeigt sich - verglichen mit dem Jahr 2000 - eine deutliche Verschiebung der Altersstruktur der Erwerbstätigen. So hat in beiden Berufsgruppen der Anteil an Älteren zugenommen,
während der Anteil an Jüngeren zurückgegangen ist. Dies entspricht den Beobachtungen
des demografischen Wandels in Deutschland über alle Berufsgruppen hinweg. Projektionen
des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) machen zudem deutlich, dass sich das Erwerbspersonenpotenzial in den
kommenden Jahrzehnten aufgrund des demografischen Wandels stark reduzieren wird.6
Mehr als ein Drittel der erwerbstätigen Architekten ist 50
Jahre oder älter
Erwerbstätige mit Abschluss an einer Fachhochschule oder
Universität der Hauptfachrichtung Architektur (HFR 2003) nach
Altersklassen
2000, 2011, 2012 und 2013
25%
32%
35%
36%
davon im Alter von
... bis unter ... Jahren
29%
33%
33%
32%
28%
26%
24%
9%
7%
6%
8%
2000
2011
2012
2013
50 oder älter
40 - 50
30 - 40
bis unter 30
37%
Datenquelle: Statistisches Bundesamt, Mikrozensus
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
Abbildung
1.22
Im Jahr 2000 war unter den Architekten nahezu jeder Zweite (46 %) jünger als 40 Jahre alt.
13 Jahre später sind noch 32 Prozent der erwerbstätigen Architekten in dieser Altersklasse
anzufinden. Insbesondere der Anteil der 30 bis unter 40-Jährigen ist in diesem Zeitraum
deutlich gesunken (von 37 auf 24 %). Während der Rückgang des Anteils der unter 306
Maier, Tobias; Zika, Gerd; Wolter, Marc Ingo; Kalinowski, Michael, Helmrich, Robert (2014): Engpässe im mittleren Qualifikationsbereich trotz erhöhter Zuwanderung * aktuelle Ergebnisse der BIBB-IAB-Qualifikations- und
Berufsfeldprojektionen bis zum Jahr 2030 unter Berücksichtigung von Lohnentwicklung und beruflicher Flexibilität.
(BIBB-Report, 23), 16 S.
3
Jährigen auf einen späteren Berufseinstieg zurückgeführt werden kann, kann die Abnahme
des Anteils der 30 bis 40-jährigen Architekten nur mit dem demografischen Wandel begründet werden. Der Anteil der 40- bis unter 50-Jährigen ist im gleichen Zeitraum um
3 Prozentpunkte und der der über 50-Jährigen gar um 11 Prozentpunkte gestiegen. Bei den
Bauingenieuren zeigt sich ein vergleichbares Bild: Während der Anteil der 30 bis unter 40
Jahre alten Bauingenieuren seit dem Jahr 2000 um 9 Prozentpunkte abnahm, erhöhte sich
der Anteil der 40- bis unter 50-Jährigen um 2 Prozentpunkte und der Anteil der über 50 Jahre
alten Bauingenieure sogar um 11 Prozentpunkte.
Mehr als jeder vierte Bauingenieur ist 50 Jahre oder älter
Erwerbstätige mit Abschluss an einer Fachhochschule oder
Universität der Hauptfachrichtung Bauingenieurwesen* (HFR 2003)
nach Altersklassen
2000, 2011, 2012 und 2013
33%
41%
42%
44%
29%
32%
32%
31%
22%
20%
20%
davon im Alter von
... bis unter ... Jahren
50 oder älter
40 - 50
30 - 40
bis unter 30
29%
8%
5%
6%
6%
2000
2011
2012
2013
* Bauingenieurwesen/Ingenieurbau , Holzbau, Stahlbau, Wasserbau, Wasserwirtschaft, Meliorationswesen, Verkehrsbau
Datenquelle: Statistisches Bundesamt, Mikrozensus
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
Abbildung
1.33
Die Verschiebung der Altersstruktur weist sowohl bei den Architekten als auch den Bauingenieuren auf einen starken Rückgang ihres zukünftigen Arbeitskräftepotentials hin, insbesondere wenn weitere Determinanten, wie beispielsweise das Renteneintrittsalter oder die Absolventenzahlen, in diesen Bereichen konstant bleiben sollten.
1.1.2
Erwerbstätige Frauen mit Bauberuf
Die geringe Rolle der Frauenerwerbstätigkeit im Bausektor wird schnell deutlich: Während in
der Gesamtwirtschaft 2013 mit 47 Prozent fast die Hälfte der Erwerbstätigen weiblich war,
waren nur 13 Prozent der Erwerbstätigen im Baugewerbe Frauen (Abbildung 1.4). Im Bau4
hauptgewerbe, einem Segment des Baugewerbes, zeigt sich ebenfalls ein Frauenanteil von
13 Prozent.
Frauenanteil unter den Erwerbstätigen im Baugewerbe
vergleichsweise gering
Erwerbstätigkeit nach Geschlecht
Jahresdurchschnitt 2013
Gesamtwirtschaft
Baugewerbe
Frauen
13%
Frauen
13%
Frauen
47%
Bauhauptgewerbe
Männer
53%
Männer
87%
Männer
87%
Datenquelle: Statistisches Bundesamt, Mikrozensus
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
Abbildung
1.44
Als ursächlich für den geringen Frauenanteil unter den Erwerbstätigen im Baugewerbe ist die
niedrige Frauenquote von 6 Prozent in den Bauberufen zu sehen (Abbildung 1.5). Ein besonders geringer Wert mit 2 Prozent zeigt sich in den Berufen des Tätigkeitsschwerpunktes
„Bauarbeiten und -ausführung“. In den Berufen des Tätigkeitsschwerpunktes „Bauplanung, überwachung und -kontrolle“ fällt der Frauenanteil mit 17 Prozent deutlich höher aus. Insbesondere unter den akademischen Berufen ((Bau-)Ingenieure, Architekten, (Bau-)Planer, Führungskräfte) dieses Teilbereichs ist ein vergleichsweise hoher Anteil an Frauen zu erkennen
(26%), während der Anteil in den nicht-akademischen Fachkräfteberufen dieses Tätigkeitsfeldes (Techniker, Meister, Restauratoren, Poliere, Aufsichtskräfte) erneut wesentlich geringer ist (5 %).
5
Sehr geringer Frauenanteil im Tätigkeitsbereich
„Bauarbeiten und -ausführung“
Erwerbstätigkeit nach Geschlecht
Jahresdurchschnitt 2013
Bauarbeiten und -ausführung
davon Techniker, Meister,
Restauratoren, Poliere,
Aufsichtskräfte
Frauen
2%
Frauen
5%
Bauberufe insgesamt
Frauen
6%
Männer
98%
Männer
95%
Bauplanung, -überwachung, -kontrolle
Frauen
17%
Männer
94%
davon (Bau)Ingenieure,
Architekten, Bau(Planer),
Führungskräfte
Männer
83%
Frauen
26%
Männer
74%
Datenquelle: Statistisches Bundesamt, Mikrozensus
© Bundesagentur für Arbeit
1.1.3
Seite
Abbildung
1.55
Erwerbstätige in abhängiger Beschäftigung und Selbstständigkeit
Die Zahl der Erwerbstätigen umfasst neben den abhängig Beschäftigten auch die Gruppe
der Selbstständigen. Abbildung 1.6 stellt die Zusammensetzung der Erwerbstätigen auf Basis der neuen Berufsklassifikation (KldB 2010) für die Bauberufe im Jahr 2013 genauer dar.
Wie in der Gesamtwirtschaft stellen die abhängig Beschäftigten im Jahr 2013 mit 81 Prozent
auch in den Bauberufen den Großteil der Erwerbstätigen. Der Anteil der Selbstständigen
unter allen Erwerbstätigen in Bauberufen betrug im Jahr 2013 somit 19 Prozent. In der Gesamtwirtschaft ist ihr Anteil mit 11 Prozent im Vergleich hierzu geringer.
Zwischen den Tätigkeitsschwerpunkten innerhalb der Bauberufe zeigen sich Unterschiede
hinsichtlich der Bedeutung der Selbstständigkeit und der abhängigen Beschäftigung. Während unter den Fachkräften im Tätigkeitsschwerpunkt „Bauarbeiten und -ausführung“ lediglich 14 Prozent (Fachkräfte) bzw. 6 Prozent (Helfer) der Erwerbstätigen selbstständig waren,
war dies im Tätigkeitsschwerpunkt „Bauplanung, -überwachung, -kontrolle“ bei 38 Prozent
der erwerbstätigen Techniker, Meister, Restauratoren, Poliere und Aufsichtskräfte bzw.
33 Prozent der erwerbstätigen (Bau)Ingenieure, Architekten, (Bau)Planer und Führungskräfte der Fall. Insbesondere selbstständige Architekten machen hierbei einen hohen Anteil von
40 Prozent aus.
6
Selbstständige eher im Bereich Bauplanung,
-überwachung und -kontrolle
Erwerbstätige in Bauberufen (KldB 2010), anteilig nach ihrer
Stellung im Beruf
2013
Alle Bauberufe
Bauplanung, -überwachung und -kontrolle
((Bau-)ingenieure, Architekten, (Bau-)Planer,
Führungskräfte)
11% 8%
19%
81%
15%
67%
Selbstständige ohne Beschäftigte
Bauplanung, -überwachung und -kontrolle
(Techniker, Meister, Restauratoren, Poliere,
Aufsichtskräfte)
14%
Bauplanung, -überwachung, -kontrolle
(Bauassistenz, Technische Fachkräfte)
24%
62%
89%
Selbstständige mit Beschäftigte
11%
abhängig Beschäftigte
keine Angabe
Bauarbeiten und -ausführung (Fachkräfte)
9% 5%
86%
1%
1%
Bauarbeiten und -ausführung (Helfer) 5%
93%
Datenquelle: Statistisches Bundesamt, Mikrozensus
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
Abbildung
1.66
Nachfolgend werden die Selbstständigkeit (Kapitel 1.2) und anschließend die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung (Kapitel 1.3) als Untergruppen der Erwerbstätigen differenzierter betrachtet.
7
1.2
Selbstständigkeit7
Aufgrund ihrer hohen Bedeutung im Bausektor wird die Gruppe der Selbstständigen im Folgenden detaillierter betrachtet. Während in der Gesamtwirtschaft 2013 lediglich 11 Prozent
der Erwerbstätigen selbstständig waren, lag ihr Anteil im Baugewerbe bei 18 Prozent. Im
Bauhauptgewerbe war der Anteil der Selbstständigen mit 14 Prozent zwar etwas geringer als
im Baugewerbe, war aber im Verhältnis zur Gesamtwirtschaft dennoch überdurchschnittlich.
Bei einer Betrachtung der Grundgesamtheit der Selbstständigen in Deutschland wird wiederum deutlich, dass im Jahr 2013 12 Prozent der Selbstständigen in Deutschland im Baugewerbe tätig waren.
1.2.1
Tätigkeitsschwerpunkt der Selbstständigen
Die Selbstständigen im Baugewerbe verteilten sich im Jahr 2013 folgendermaßen auf die
beiden Tätigkeitsschwerpunkte der Bauberufe (Abbildung 1.7): 51 Prozent der Selbstständigen arbeiteten im Tätigkeitsfeld „Bauarbeiten und -ausführung“, wohingegen 49 Prozent einer Tätigkeit in der „Bauplanung, -überwachung und -kontrolle“ nachgingen. Differenziert
man die Selbstständigen des Tätigkeitsfelds „Bauplanung, -überwachung und -kontrolle“ weiter, zeigt sich, dass mehr als die Hälfte dieser Selbstständigen den (Bau-)Ingenieuren, Architekten, (Bau-)Planern und Führungskräften zuzuordnen sind.
Neben einer Betrachtung der Selbstständigen des Baugewerbes insgesamt erfolgt in Abbildung 1.7 zudem eine Differenzierung in Selbstständige mit und ohne Beschäftigte.
59 Prozent der Selbstständigen ohne Beschäftigte waren 2013 im Tätigkeitsfeld „Bauarbeiten und -ausführung“ tätig, während nur 41 Prozent einer Tätigkeit im Bereich „Bauplanung, überwachung und -kontrolle“ nachgingen. Tätigkeiten im Bereich „Bauarbeiten und ausführung“ sind eher von einzelnen Personen ausführbar als überwachende und kontrollierende Aufgaben im Bereich „Bauplanung, -überwachung und -kontrolle“. So verteilten sich
die Selbstständigen im Baugewerbe mit Beschäftigten zu einem überwiegenden Anteil
(59 %) auf diesen Tätigkeitsschwerpunkt.
7
Die Daten in den ausgewiesenen Zeitreihen unterscheiden sich aufgrund einer rückwirkenden Revision der
Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen im Jahr 2014 leicht von den Angaben in den vergangenen vier Publikationen (genauere Informationen hierzu auf Seite IX in der Einleitung).
8
Selbstständige ohne Beschäftigte häufiger im Bereich
Bauarbeiten und -ausführung tätig
Selbstständigkeit nach Berufsgruppen des Bausektors
Jahresdurchschnitt 2013
Bauarbeiten und -ausführung (Fachkräfte)
Bauplanung, -überwachung und -kontrolle (Techniker, Meister, Restauratoren, Poliere, Aufsichtskräfte)
Bauplanung, -überwachung und -kontrolle ((Bau-)Ingenieure, Architekten, (Bau-)Planer, Führungskräfte)
Selbständige mit Beschäftigten
Selbständige ohne Beschäftigte
Selbständige Insgesamt
26%
27%
41%
27%
59%
51%
15%
32%
22%
Datenquelle: Statistisches Bundesamt, Mikrozensus
© Bundesagentur für Arbeit
1.2.2
Seite
Abbildung
1.71
Entwicklung der Selbstständigkeit
Der Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes ermöglicht eine Darstellung der Entwicklung der Selbstständigkeit von 2003 bis 2013. Erneut wird im Folgenden zwischen Selbstständigen mit und ohne Beschäftigte unterschieden.
Die Selbstständigkeit im Baugewerbe nahm seit dem Jahr 2003, mit leichten Schwankungen,
kontinuierlich zu (Abbildung 1.8). Zu Beginn des Betrachtungszeitraumes waren im Baugewerbe 388.000 Selbstständige tätig, bis zum Jahr 2013 stieg deren Zahl auf einen neuen
Höchstwert von rund 496.000 Selbstständigen an. Insgesamt ist die Zahl der Selbstständigen von 2003 bis 2013 im Baugewerbe um 28 Prozent angewachsen. Die Zunahme resultiert insbesondere auf einem Anstieg der Zahl der Selbstständigen ohne Beschäftigte (Einpersonenunternehmen). Während die Zahl der Selbstständigen mit Beschäftigten seit 2003
nur um 6 Prozent angestiegen ist (14.000 Selbstständige), nahm die Zahl der Einpersonenunternehmen im gleichen Zeitraum um 60 Prozent bzw. 94.000 Personen zu. Im Jahr 2013
lag der Anteil der Selbstständigen im Baugewerbe, die keine Beschäftigten aufweisen, bei
bereits 51 Prozent. 2003 lag deren Anteil im Vergleich dazu noch bei 40 Prozent.
9
Zahl der Selbstständigen im Baugewerbe weiterhin
leicht ansteigend
Selbstständige mit und ohne Beschäftigte im Baugewerbe
2003-2013
in Tausend
mit Beschäftigten
600
500
49%
ohne Beschäftigte
51%
49%
49%
50%
Anteil Selbständiger ohne
Beschäftigte
40%
40%
400
300
157
174
213
220
222
230
225
235
239
246
251
30%
20%
200
100
231
233
218
218
231
228
242
242
240
246
245
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
0
10%
0%
Datenquelle: Statistisches Bundesamt, Mikrozensus
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
Abbildung
1.82
Bei einer weiteren Differenzierung des Baugewerbes zeigt sich, dass die Anzahl der Selbstständigen seit dem Jahr 2003 auch im Bauhauptgewerbe mit einem Zuwachs von 21 Prozent
(30.000 Selbstständige) deutlich angestiegen ist (Abbildung 1.9). Auch hier kann der Anstieg
insbesondere auf eine Zunahme der Zahl der Selbstständigen ohne Beschäftigte (+24.000
Personen) zurückgeführt werden. Dies entspricht einem Zuwachs von 42 Prozent. Die Zahl
der Selbstständigen mit Beschäftigten ist seit dem Jahr 2003 hingegen lediglich um 5.000
Personen (6 %) angestiegen.
Der Anstieg der Einpersonenunternehmen ist im Bauhauptgewerbe jedoch nicht über den
gesamten Beobachtungszeitraum mit gleicher Intensität erfolgt. Vielmehr ist die Zunahme
der Zahl der Selbstständigen ohne Beschäftigte insbesondere auf einen starken Anstieg in
den Jahren von 2003 bis 2005 zurückzuführen. Dies steht in zeitlichem Zusammenhang mit
der Einführung der Ich-AG im Jahr 2003 im Rahmen der Hartz-Reformen als Instrument der
Arbeitsmarktpolitik zur Förderung von Existenzgründungen von Arbeitslosen. Die Zahl der
Einpersonenunternehmen nahm von 57.000 im Jahr 2003 schließlich auf 75.000 in 2005 zu,
wodurch auch der Anteil der Selbstständigen ohne Beschäftigte unter allen Selbstständigen
um 6 Prozentpunkte auf 48 Prozent angestiegen ist. Seitdem verbleibt der Anteil lediglich mit
kleineren Schwankungen auf diesem Niveau.
10
Zahl der Selbstständigen im Bauhauptgewerbe wieder
rückläufig
Selbstständige mit und ohne Beschäftigte im Bauhauptgewerbe
2003-2013
in Tausend
200
180
mit Beschäftigten
ohne Beschäftigte
49%
48%
Anteil Selbständiger 48%
ohne Beschäftigte
46%
50%
42%
160
40%
140
120
100
63
75
71
73
84
77
79
87
90
81
30%
57
80
20%
60
40
78
86
81
79
84
88
85
90
84
89
83
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
10%
20
0
0%
2003
Datenquelle: Statistisches Bundesamt, Mikrozensus
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
Abbildung
1.93
Der dargestellte Anstieg der Zahl der Selbstständigen im Baugewerbe von 2003 bis 2005
konnte die Abnahme der Zahl der Erwerbstätigen insgesamt im gleichen Zeitraum teilweise
kompensieren. In Kapitel 1.3 erfolgt eine detaillierte Darstellung der Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung.
1.2.3
Selbstständige Frauen im Baugewerbe
Der Frauenanteil unter den Selbstständigen im Baugewerbe liegt, wie bei den Erwerbstätigen insgesamt, ebenfalls unter dem Durchschnitt. In der Gesamtwirtschaft in Deutschland
waren im Jahr 2013 32 Prozent der Selbstständigen Frauen, während im Baugewerbe lediglich 5 Prozent der Selbstständigen weiblich waren (Abbildung 1.10). Unter den 496.000
Selbstständigen im Baugewerbe waren demnach nur 27.000 Frauen. Im Bauhauptgewerbe
lag 2013 der Anteil mit 7 Prozent nur geringfügig höher. Vergleicht man den Anteil der weiblichen Selbstständigen mit dem Frauenanteil unter den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Baugewerbe (13 %), wird das geringe Niveau bei den Selbstständigen ebenso
deutlich (vgl. dazu Abbildung 1.25).
11
Sehr niedriger Frauenanteil unter den Selbstständigen
im Bau- und Bauhauptgewerbe
Selbstständigkeit nach Geschlecht
Jahresdurchschnitt 2013
Gesamtwirtschaft
Baugewerbe
Frauen
5%
Bauhauptgewerbe
Frauen
7%
Frauen
32%
Männer
68%
Männer
95%
Männer
93%
Datenquelle: Statistisches Bundesamt, Mikrozensus
© Bundesagentur für Arbeit
1.3
Seite
4
Abbildung
1.10
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung8
1.3.1 Beschäftigung nach Wirtschaftsbereichen und Berufen
1.3.1.1 Wirtschaftszweige
Die rückläufige Entwicklung der Erwerbstätigkeit in der Gesamtwirtschaft bis zum Jahr 2005
(vgl. Kapitel 1.1) ist durch die deutliche Abnahme der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in diesem Zeitraum bedingt. So ging die Zahl der sozialversicherungspflichtig
Beschäftigten über alle Wirtschaftszweige hinweg von 2002 bis 2005 um rund 1,4 Mio. auf
26,3 Mio. Personen (-4,9 %) zurück9. Anschließend nahm die sozialversicherungspflichtige
Beschäftigung um 3,9 Mio. Personen bzw. 14,7 Prozent bis zum Jahr 2014 zu. 2014 betrug
die Beschäftigtenzahl in der Gesamtwirtschaft in Deutschland somit rund 30,2 Mio.
8
Die Angaben zur sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung sind der Beschäftigtenstatistik der Bundesagentur für Arbeit entnommen. Die Beschäftigtenstatistik entsteht aus den regelmäßigen (quartalsweisen) Meldungen
der Betriebe zur Sozialversicherung. Die Daten in den ausgewiesenen Zeitreihen unterscheiden sich aufgrund
einer rückwirkenden Revision der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit im Jahr 2014 leicht von
den Angaben in den vergangenen vier Publikationen (genauere Informationen hierzu auf Seite VIII in der Einleitung).
9
Die Zahlen zur sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung beziehen sich im gesamten Kapitel auf den 30.
Juni des jeweiligen Jahres als Stichtag.
12
Im Baugewerbe fiel die Abnahme der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von
2002 bis 2005 im Vergleich zur Gesamtwirtschaft stärker aus. Sie reduzierte sich im Baugewerbe in diesem Zeitraum um fast ein Fünftel, dies entspricht in etwa 336.700 Personen
(Abbildung 1.11). Im Anschluss daran ist eine Zunahme der sozialversicherungspflichtigen
Beschäftigung von 10,6 Prozent auf 1,7 Mio. Beschäftigte im Jahr 2014 zu beobachten. Das
Ausgangsniveau aus dem Jahr 2002 konnte im Baugewerbe jedoch nicht wieder erreicht
werden.
Im Bauhauptgewerbe, einem Teilbereich des Baugewerbes, ging die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 165.900 Personen (-18,2 %) zwischen den Jahren 2002
und 2014 zurück. Auch hier zeigt sich insbesondere bis zum Jahr 2005 eine starke Abnahme, im Gegensatz zum Baugewerbe stieg die Beschäftigtenzahl anschließend jedoch nicht
gleich wieder an, sondern sank bis zum Jahr 2009 weiterhin leicht auf 702.200 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Nach diesem Tiefpunkt im Jahr 2009 nahm die Beschäftigtenzahl im Bauhauptgewerbe bis zum Jahr 2014 um etwa 45.500 Beschäftigte auf rund
747.700 Personen (+6,5 %) zu.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im
Baugewerbe leicht ansteigend
SozialversicherungspflichtigBeschäftigte im Baugewerbe,
Bauhauptgewerbe und Architektur- und Ingenieurbüros
2002 bis 2014 (Stichtag 30. Juni)
1.871.400
1.697.000
Baugewerbe
1.534.700
913.600
Bauhauptgewerbe
393.100
702.200
747.700
404.000
373.600
496.100
Ingenieur- und
Architekturbüros
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
1
Abbildung
1.11
Die Beschäftigtenzahl in den Architektur- und Ingenieurbüros war bis 2005 ebenfalls rückläufig, aber von einem deutlich geringerem Ausmaß als im Bau(haupt)gewerbe. In den Architek13
tur- und Ingenieurbüros sank die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von
2002 bis 2005 um lediglich 5,0 Prozent (-19.500 Beschäftigte), was in etwa dem prozentualen Rückgang in der Gesamtwirtschaft entspricht. Anschließend erhöhte sich die Zahl der
Beschäftigten stetig und erreichte 2014 einen neuen Höchststand von 496.100. Gegenüber
dem Ausgangsjahr 2002 bedeutet dies einen Zuwachs von 103.000 Personen bzw.
26,2 Prozent. Der größte Anstieg erfolgte hier mit einem Plus von rund 92.000 Beschäftigten
(+22,8 %) zwischen den Jahren 2010 und 2014.
Betrachtet man das Qualifikationsniveau der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im
Bau- und im Bauhauptgewerbe wird zum einen der geringe Akademikeranteil und zum anderen der überdurchschnittliche Anteil an Beschäftigten mit einem anerkannten Berufsabschluss deutlich (Abbildung 1.12). Während im Jahr 2014 im Baugewerbe 71 Prozent (Bauhauptgewerbe: 69 %) der Beschäftigten über einen Berufsabschluss verfügten, traf dies in
der Gesamtwirtschaft lediglich auf 63 Prozent der Beschäftigten zu. Im Baugewerbe wiesen
2014 hingegen lediglich 4 Prozent (Bauhauptgewerbe: 5 %) der Beschäftigten einen akademischen Abschluss auf, wohingegen dieser Anteil in der Gesamtwirtschaft mit 14 Prozent
deutlich höher war.
Geringer Akademikeranteil im Baugewerbe und
Bauhauptgewerbe im Vergleich zur Gesamtwirtschaft
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Baugewerbe und
Bauhauptgewerbe nach Qualifikation
zum Stichtag 30.06.2014
Baugewerbe
12%
Bauhauptgewerbe
11%
Gesamtwirtschaft
11%
71%
4%
69%
5%
63%
14%
ohne Berufsabschluss
mit anerkanntem Berufsabschluss
mit akademischem Berufsabschluss
Ausbildung unbekannt
14%
15%
12%
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
2
Abbildung
1.12
14
1.3.1.2 Berufe
Aufgrund der Umstellung der Klassifikation der Berufe im Jahr 2012 können anhand der vorliegenden Daten keine konsistenten Zeitreihen gebildet werden. Stattdessen werden auf Basis der neuen Klassifikation (KldB 201010) die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten differenziert nach Berufen im Jahr 2014, sowie ein Vergleich mit dem Vorjahr 2013
aufgezeigt. Zusätzlich wird dargestellt, in welchen Branchen die Beschäftigten mit Bauberufen im Jahr 2014 tätig waren.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit einem Bauberuf lag im Jahr 2014
bei rund 1.706.700 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Zunahme von
2 Prozent (27.200 Beschäftigte). Der größte Anteil (82 %) war 2014 im Tätigkeitsschwerpunkt „Bauarbeiten und -ausführung“ beschäftigt, was absolut 1.399.000 Personen ausmacht
(Abbildung 1.13). Im Bereich „Bauplanung, -überwachung, -kontrolle“ waren hingegen
18 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Bauberufen tätig (307.700 Beschäftigte). Die Beschäftigtengruppe der „(Bau-)Ingenieure, Architekten, (Bau-)Planer, Führungskräfte“ ist innerhalb dieses Tätigkeitsfelds mit einem Anteil von 10 Prozent an allen Beschäftigten mit einem Bauberuf am stärksten vertreten.
Beschäftigung in Bauberufen überwiegend im
Tätigkeitsschwerpunkt Bauarbeiten und -ausführung
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach ausgewählten
Berufsgruppen
zum Stichtag 30.06.2014
Bauarbeiten und
-ausführung
82%
1%
Bauassistenz,
Technische Fachkräfte
7%
Techniker, Meister,
Restauratoren, Poliere,
Aufsichtskräfte
Bauplanung,
-überwachung und
-kontrolle
18%
10%
(Bau-)Ingenieure,
Architekten,
(Bau-)Planer,
Führungskräfte
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
3
Abbildung
1.13
10
Eine ausführliche Beschreibung der KldB 2010 inklusive einer Beschreibung der verwendeten Berufsaggregate
befindet sich im Glossar auf Seite XXI.
15
Um aufzuzeigen, in welchen Wirtschaftszweigen die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Bauberufen tätig sind, werden nun das Verarbeitende Gewerbe, das Baugewerbe,
der Öffentliche Dienst, die Zeitarbeit und der Handel genauer betrachtet. Mit 65 Prozent arbeitete im Jahr 2014 der Großteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Bauberufen im Baugewerbe, dem Kernbereich des Bausektors (Abbildung 1.14). Somit waren im
Jahr 2014 1.105.900 der 1.706.700 Beschäftigten mit einem Bauberuf im Baugewerbe tätig.
Mit der zweitgrößten Zahl an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Bauberufen
(139.700 Beschäftigte bzw. 8 %) folgte das Verarbeitende Gewerbe. In der Zeitarbeit, dem
Öffentlichen Dienst und im Handel arbeitete hingegen mit 2 bis 4 Prozent nur ein geringer
Teil der Beschäftigten mit einem Bauberuf.
Beschäftigung in Bauberufen zumeist in Kernbereichen
des Bausektors
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach ausgewählten
Berufsgruppen und Wirtschaftszweigen
zum Stichtag 30.06.2014
Alle Bauberufe
Übrige
Wirtschaftszweige
18%
Verarbeitendes
Gewerbe
8%
Handel
2%
Zeitarbeit
3%
TätigkeitsschwerpunktBauarbeiten und
-ausführung
Übrige
Wirtschaftszweige
12%
Handel
2%
Zeitarbeit
3%
Öffentlicher Dienst
2%
Öffentlicher
Dienst
4%
Baugewerbe
65%
Baugewerbe
71%
(Bau-)Ingenieure, Architekten, (Bau-)Planer,
Führungskräfte
Baugewerbe
18%
Öffentlicher
Dienst
17%
Bauassistenz, Technische Fachkräfte
Techniker, Meister, Restauratoren,
Poliere, Aufsichtskräfte
Übrige
Wirtschaftszweige
22%
Handel
3%
Zeitarbeit
0%
Verarbeitendes
Gewerbe
7%
Verarbeitendes
Gewerbe
8%
Verarbeitendes
Gewerbe
5%
Übrige
Wirtschafts
zweige
58%
Verarbeitendes
Gewerbe
9%
Übrige
Wirtschafts
zweige
35%
Baugewerbe
56%
Zeitarbeit
Öffentlicher Dienst
Handel 0%
11%
1%
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Baugewerbe
49%
Handel
2%
Zeitarbeit
0% Öffentlicher Dienst
6%
Seite
4
Abbildung
1.14
Differenziert nach Tätigkeitsschwerpunkten ergibt sich für den Bereich „Bauarbeiten und ausführung“ eine vergleichbare Verteilung auf die Wirtschaftszweige. Mit 71 Prozent war
jedoch der Anteil der Beschäftigten dieses Tätigkeitsfeldes, der 2014 im Baugewerbe arbeitete, etwas höher. Im Tätigkeitsschwerpunkt „Bauplanung, -überwachung, -kontrolle“ zeigt
sich hingegen ein anderes Bild. Lediglich 18 Prozent der Beschäftigten der Berufsgruppe
„(Bau-)Ingenieure, Architekten, (Bau-)Planer, Führungskräfte“ war im Baugewerbe beschäftigt. Über die Hälfte der (Bau-)Ingenieure, Architekten, (Bau-)Planer und Führungskräfte ver-
16
teilte sich hingegen auf die „übrigen Wirtschaftszweige11“, was eine große Streuung dieser
akademischen Berufsgruppe über die Branchen impliziert. Unter den beschäftigten Technikern, Meistern, Polieren, Aufsichtskräften sowie Bauassistenten und Technischen Fachkräften, die ebenfalls dem Tätigkeitsschwerpunkt „Bauplanung, -überwachung und -kontrolle“
zuzuordnen sind, arbeitete 2014 hingegen etwa die Hälfte im Baugewerbe.
1.3.2 Beschäftigung nach Regionen
Betrachtet man die Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in der
deutschen Gesamtwirtschaft nach Regionen zeigen sich in den meisten Bundesländern zwischen 2004 und 2014 Zuwächse von 7 bis 23 Prozent (Abbildung 1.15). Lediglich in Sachsen-Anhalt lässt sich ein Anstieg von unter fünf Prozent beobachten.
Stärkere Beschäftigungsverluste im Baugewerbe in
Ostdeutschland
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Gesamtwirtschaft
und im Baugewerbe nach Bundesländern (Arbeitsort)
Relative Veränderung der Beschäftigtenzahl zwischen 2004 und 2014 (Stichtag 30.06.)
Baugewerbe
Beschäftigung
insgesamt
Beschäftigung insgesamt
Baugewerbe
Schleswig-Holstein
Schleswig-Holstein
Mecklenburg-Vorpommern
Mecklenburg-Vorpommern
Hamburg
Hamburg
Bremen
Bremen
Niedersachsen
Niedersachsen
Berlin
Berlin
Brandenburg
Brandenburg
Sachsen-Anhalt
Sachsen-Anhalt
Nordrhein-Westfalen
Nordrhein-Westfalen
Sachsen
Sachsen
Thüringen
Thüringen
Hessen
Hessen
Rheinland-Pfalz
Rheinland-Pfalz
Veränderung 2004 zu 2014
Saarland
Bayern
Baden-Württemberg
unter -40 Prozent
-40 bis unter -20 Prozent
-20 bis unter -5 Prozent
-5 bis unter+5 Prozent
+5 bis unter +20 Prozent
+ 20 bis unter +40 Prozent
mehr als +40 Prozent
Saarland
Bayern
Baden-Württemberg
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
5
Abbildung
1.15
Im Baugewerbe war die regionale Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung seit 2004 im Vergleich zur Gesamtwirtschaft heterogener (Abbildung 1.15). SchleswigHolstein hat mit einer Zunahme von 18,5 Prozent die größten Beschäftigungsgewinne im
Baugewerbe zu verzeichnen. In Berlin und den westdeutschen Bundesländern, mit Ausnahme von Bremen, ist die Beschäftigung im Baugewerbe mit relativen Veränderungen zwi11
Eine Auflistung der einzelnen Branchen, die unter die „Übrigen Wirtschaftszweige“ fallen, befindet sich im
Glossar auf Seite XVIII.
17
schen +2,3 Prozent und +18,5 Prozent angestiegen, wohingegen die Beschäftigungsentwicklung in den ostdeutschen Bundesländern außer Berlin, sowie Bremen um -4,2 Prozent bis zu
-14,0 Prozent rückläufig war. Sachsen-Anhalt hatte auch im Baugewerbe mit einem Rückgang von -14,0 Prozent die höchste Beschäftigungsabnahme zu verzeichnen.
Eine negative Entwicklung zeigt sich auch bei Betrachtung der regionalen Beschäftigungsentwicklung im Bauhauptgewerbe (Abbildung 1.16). Zwar sind in Schleswig-Holstein erneut
Beschäftigungszuwächse von 17,7 Prozent erkennbar, dennoch ist die Beschäftigung im
Bauhauptgewerbe in den weiteren westdeutschen Flächenländern seit 2004 zurückgegangen oder zumindest nur leicht angestiegen. Den höchsten Rückgang unter den westdeutschen Flächenländern hat das Saarland mit -9,0 Prozent zu verzeichnen. In den ostdeutschen Bundesländern außer Berlin zeigt sich mit einem Rückgang von -8,7 Prozent (Mecklenburg-Vorpommern) bis zu -22,0 Prozent (Sachsen-Anhalt) eine insgesamt stärkere Abnahme im Vergleich zum Westen. In den Architektur- und Ingenieurbüros verlief die Entwicklung hingegen weitgehend positiv (Abbildung 1.16). Lediglich in Sachsen-Anhalt und dem
Saarland waren leichte Beschäftigungsrückgänge zu verzeichnen.
Beschäftigungsverluste im Bauhauptgewerbe und
deutliche Zuwächse in Architektur- und Ingenieurbüros
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Bauhauptgewerbe und
in Architektur- und Ingenieurbüros nach Bundesländern (Arbeitsort)
Relative Veränderung der Beschäftigtenzahl zwischen 2004 und 2014 (Stichtag 30.06.)
Bauhauptgewerbe
Bauhauptgewerbe
Architekturund
Ingenieurbüros
Architekturund Ingenieurbüros
Schleswig-Holstein
Schleswig-Holstein
Mecklenburg-Vorpommern
Mecklenburg-Vorpommern
Hamburg
Hamburg
Bremen
Bremen
Niedersachsen
Niedersachsen
Berlin
Berlin
Brandenburg
Brandenburg
Sachsen-Anhalt
Sachsen-Anhalt
Nordrhein-Westfalen
Nordrhein-Westfalen
Sachsen
Sachsen
Thüringen
Thüringen
Hessen
Hessen
Rheinland-Pfalz
Rheinland-Pfalz
Veränderung 2004 zu 2014
Saarland
Bayern
Baden-Württemberg
unter -40 Prozent
-40 bis unter -20 Prozent
-20 bis unter -5 Prozent
-5 bis unter+5 Prozent
+5 bis unter +20 Prozent
+ 20 bis unter +40 Prozent
mehr als +40 Prozent
Saarland
Bayern
Baden-Württemberg
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
6
Abbildung
1.16
18
1.3.3 Beschäftigung nach Betriebsgröße
Nach der regionalen Betrachtung der Beschäftigungsentwicklung folgt nun eine Darstellung
der Verteilung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf einzelne Betriebsgrößenklassen. Insgesamt zeigt sich für das Baugewerbe, dass mit steigender Betriebsgrößenklasse die Anzahl der Beschäftigten sinkt. Der Großteil der Beschäftigten im Baugewerbe
(34,8 %) war im Jahr 2014 in Kleinstbetrieben mit weniger als zehn Beschäftigten tätig (Abbildung 1.17), was einer absoluten Zahl von 590.600 Personen entspricht. In Großbetrieben
mit 500 und mehr Beschäftigten arbeitete hingegen nur 1,6 Prozent der Beschäftigten des
Baugewerbes (26.400 Beschäftigte).
Die Beschäftigtenzahl verringerte sich in den Großbetrieben mit 500 und mehr Beschäftigten
mit einem Rückgang von 29 Prozent zwischen den Jahren 2004 und 2014 am deutlichsten (10.900 Beschäftigte). In den Betrieben mit 200 bis 499 Beschäftigten sank die Beschäftigtenzahl hingegen lediglich um 2 Prozent. In den übrigen Größenklassen ist eine (leichte) Zunahme zu erkennen. Den größten Zuwachs in diesem Zeitraum verzeichneten mit einem
Plus von 8 % (25.600 Beschäftigte) die Betriebe mit 20 bis 49 Beschäftigten.
Baubetriebe sind vorwiegend kleinbetrieblich
strukturiert
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (SvB) im Baugewerbe
zum 30.06. nach Größe des beschäftigenden Betriebes
2004 sowie 2011 bis 2014
569.400
580.200
326.300
327.700
325.700
323.500
173.600
590.600 1-9 SvB
351.900 20-49 SvB
342.600 10-19 SvB
165.600
119.600
120.500
83.000
82.900
37.300
36.500
181.600 50-99 SvB
122.500 100-199 SvB
81.400 200-499 SvB
26.400 500 und mehr SvB
2004
2011
2012
2013
2014
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
7
Abbildung
1.17
Im Zehnjahresvergleich zeigen sich im Baugewerbe nur in einzelnen Betriebsgrößenklassen
kleine Veränderungen. Während der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in
19
den Kleinbetrieben sowohl 2004 als auch 2014 34,8 Prozent betrug, war die größte Veränderung in den Betrieben mit 20 bis 49 Beschäftigten (+0,7 Prozentpunkte) und in Großbetrieben
mit über 500 Mitarbeitern (-0,7 Prozentpunkte) festzuhalten.
Im Bauhauptgewerbe, einem Teilbereich des Baugewerbes, hat sich im Vergleich zum Baugewerbe die Bedeutung der Kleinstbetriebe verringert, dennoch arbeitete auch hier 2014 mit
182.800 Beschäftigten der größte Anteil (24,4 %) in Betrieben mit weniger als zehn Beschäftigten (Abbildung 1.18). Zusätzlich wird deutlich, dass die mittlere Größenklasse mit 20 bis
49 Beschäftigten im Bauhauptgewerbe mit einem Anteil von 22,7 Prozent (169.900 Beschäftigte) stärker besetzt war als im Baugewerbe.
Starker Mittelstand im Bauhauptgewerbe
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (SvB) im Bauhauptgewerbe
zum 30.06. nach Größe des beschäftigenden Betriebes
2004 sowie 2011 bis 2014
190.500
182.100
182.800 1-9 SvB
167.400
157.400
146.600
134.400
106.900
169.900 20-49 SvB
139.300 10-19 SvB
95.400
102.300 50-99 SvB
78.600
80.800
60.400
80.500 100-199 SvB
55.600
52.000 200-499 SvB
26.200
28.400
20.900 500 und mehr SvB
2004
2011
2012
2013
2014
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
8
Abbildung
1.18
Auch im Zeitverlauf zwischen 2004 und 2014 zeigt sich im Bauhauptgewerbe eine zunehmende Bedeutung der mittleren Betriebsgrößenklasse (Abbildung 1.19). Den größten Beschäftigungsabbau verzeichneten die Betriebe mit mindestens 500 Beschäftigten: So sank
die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in dieser Größenklasse bis 2014 um
insgesamt 26,5 Prozent. In Betrieben mit 200 bis 499 erfolgte mit einem Minus von
13,9 Prozent der zweitgrößte Rückgang. Beschäftigungszuwächse waren zwischen 2004
und 2014 hingegen in den Betrieben mit 20 bis 49 Beschäftigten vorzufinden. Hier betrug die
Beschäftigtenzahl im Jahr 2014 101,5 Prozent des Beschäftigungsniveaus von 2004. Seit
20
2011 konnten im Bauhauptgewerbe, mit Ausnahme der Großbetriebe mit mindestens 200
Beschäftigten, in allen Betriebsgrößenklassen Beschäftigungszuwächse festgestellt werden.
Beschäftigungsabbau insbesondere in Großbetrieben
Index sozialversicherungspflichtig Beschäftigter im Bauhaupt gewerbe zum 30.06. nach Größe des beschäftigenden Betriebes
2004 bis 2014 (2004: 100)
120
110
101,5 20-49 SvB
99,7 100-199 SvB
95,9 1-9 SvB
95,7 50-99 SvB
95,0 10-19 SvB
100
90
86,1 200-499 SvB
80
73,5 500 und mehr SvB
70
60
50
2004
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
2011
2012
© Bundesagentur für Arbeit
2013
2014
Seite
9
Abbildung
1.19
Bei der Interpretation der dargestellten Entwicklung sollte jedoch nicht außer Acht gelassen
werden, dass der Rückgang von Beschäftigung Wechsel in der Betriebsgrößenklasse zur
Folge haben kann. So kann ein Betrieb durch einen Stellenabbau in die nächstkleinere Größenklasse fallen, wodurch seine bestehende Belegschaft folglich in diese übertragen wird.
Demnach wird zwar eine Darstellung der relativen Verteilung der Beschäftigten sowie deren
Entwicklung innerhalb der einzelnen Betriebsgrößenklassen ermöglicht, Informationen über
einzelne Betriebe können jedoch nicht gewonnen werden.
Nach den Wirtschaftsbereichen des Bausektors soll nun die Verteilung der Beschäftigten mit
Bauberufen in die Betriebsgrößenklassen genauer betrachtet werden. Aufgrund der Umstellung der Klassifikation der Berufe kann auch hier keine Veränderung über die Zeit, sondern
lediglich die aktuelle Beschäftigung des Jahres 2014 sowie ein Vorjahresvergleich auf Basis
der KldB 2010 dargestellt werden.
Im Vergleich zur Gesamtwirtschaft verteilten sich die Beschäftigten in Bauberufen im Jahr
2014 stärker auf Kleinst- und Kleinbetriebe (Abbildung 1.20): Während nur 16 Prozent der
Beschäftigten in der Gesamtwirtschaft in Kleinstbetrieben arbeiteten, lag dieser Wert bei Be21
schäftigten mit Bauberufen bei 30 Prozent. Rund 68 Prozent der Beschäftigten mit Bauberufen waren in Betrieben mit weniger als 50 Beschäftigten tätig, in der Gesamtwirtschaft machte die Beschäftigung in diesen Betrieben hingegen lediglich 40 Prozent aus. In Großbetrieben zeigt sich wiederum ein umgekehrtes Bild. Über alle Berufsgruppen hinweg entfielen 22
Prozent der Beschäftigten auf Betriebe mit 500 und mehr Beschäftigten, wohingegen nur
6 Prozent der Beschäftigten mit Bauberufen in Großbetrieben arbeiteten.
Beschäftigte in Bauberufen überdurchschnittlich häufig
in kleineren Betrieben
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in den Bauberufen nach
Größe des beschäftigenden Betriebes
Stichtag 30.06.14
Gesamtwirtschaft
Insgesamt Bauberufe
500 und
mehr Beschäftigte
6%
200 bis 499
Beschäftigte
7%
500 und
mehr
Beschäftigte
22%
1 bis 9
Beschäftigte
16%
100 bis 199
Beschäftigte
8%
10 bis 19
Beschäftigte
10%
200 bis 499
Beschäftigte
14%
20 bis 49
Beschäftigte
14%
100 bis 199
Beschäftigte 50 bis 99
Beschäftigte
12%
12%
1 bis 9 Beschäftigte
30%
50 bis 99
Beschäftigte
11%
20 bis 49
Beschäftigte
20%
10 bis 19
Beschäftigte
18%
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
10
Abbildung
1.20
Ein vergleichbares Muster lässt sich auch für die unterschiedlichen Tätigkeitsschwerpunkte
der Bauberufe erkennen. Die Beschäftigung in Kleinst- und Kleinbetrieben ist insbesondere
im Bereich „Bauarbeiten und -ausführung“ von hoher Relevanz (Abbildung 1.21). 31 Prozent
der Beschäftigten dieses Tätigkeitfeldes waren in Betrieben mit weniger als zehn Beschäftigten tätig. Ergänzt man um Betriebe mit 10 bis unter 20 und 20 bis unter 50 Beschäftigte, erhöht sich der Anteil sogar auf 70 Prozent. Im Tätigkeitsschwerpunkt „Bauplanung, überwachung und -kontrolle“ zeigt sich hingegen eine heterogenere Verteilung auf die unterschiedlichen Betriebsgrößenklassen. Zwar arbeitete mit 22 Prozent der Beschäftigten ein
geringerer Anteil in Kleinstbetrieben als in den Bauberufen insgesamt (30 %), dennoch waren es mehr als in der Gesamtwirtschaft (16 %). Auf die Großbetriebe entfiel im Tätigkeitsschwerpunkt „Bauplanung, -überwachung und -kontrolle" wiederum ein geringerer Anteil an
Beschäftigten (11 %) als in der Gesamtwirtschaft (22 %), im Vergleich zu den Bauberufen
22
insgesamt lag der Anteil dennoch 5 Prozentpunkte höher. (Bau-)Ingenieure, Architekten,
(Bau-)Planer und Führungskräfte verteilten sich in ähnlicher Weise auf die Betriebsgrößenklassen, wobei ihr Anteil in Großbetrieben etwas höher war (13 %). Dieses Ergebnis spiegelt
jedoch die gesamtwirtschaftliche Situation wider, wonach Hochqualifizierte zuletzt häufiger in
Großbetrieben beschäftigt waren. Von den beschäftigten Technikern, Meistern, Restauratoren, Polieren und Aufsichtskräften arbeitete 2014 ebenfalls über die Hälfte in Betrieben mit
weniger als 50 Beschäftigten. Mit 9 Prozent entfiel jedoch ein etwas geringerer Anteil auf
Großbetriebe mit 500 und mehr Beschäftigten.
Bauarbeiten und -ausführung häufig in Kleinbetrieben;
akademische Bauberufe in Großbetrieben
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in den Bauberufen nach
Größe des beschäftigenden Betriebes
Stichtag 30.06.14
Tätigkeitsschwerpunkt Bauarbeiten und
-ausführung
500 und
mehr
Beschäftigte
5%
1 bis 9
Beschäftigte
22%
200 bis 499
Beschäftigte
11%
200 bis 499
Beschäftigte
6%
20 bis 49
Beschäftigte
20%
10 bis 19
Beschäftigte
19%
10 bis 19
Beschäftigte
14%
100 bis 199
Beschäftigte
11%
1 bis 9
Beschäftigte
31%
50 bis 99
Beschäftigte
13%
100 bis 199
Beschäftigte
8%
50 bis 99
Beschäftigte
11%
Tätigkeitsschwerpunkt Bauplanung,
-überwachung und -kontrolle
500 und
mehr
Beschäftigte
11%
20 bis 49
Beschäftigte
18%
Techniker, Meister, Restauratoren, Poliere,
Aufsichtskräfte
(Bau-)Ingenieure, Architekten, (Bau-)Planer,
Führungskräfte
9%
11%
21%
13%
23%
11%
12%
14%
14%
19%
11%
14%
11%
17%
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite1.21
11
Abbildung
Für eine detailliertere Betrachtung der Beschäftigungsentwicklung in den vergangenen zehn
Jahren werden im Folgenden die Arbeitszeit, das Geschlecht, die Nationalität und die Altersstruktur der Beschäftigten analysiert.
1.3.4 Struktur der Beschäftigten nach Arbeitszeit
Der Bausektor ist durch einen überdurchschnittlichen Anteil an Vollzeitarbeitsverhältnissen
charakterisiert, was hauptsächlich durch die geringe Frauenquote und den hohen Anteil an
gewerblichen Arbeitern in den Bauberufen bedingt ist (vgl. hierzu Kapitel 1.1.2 und 1.3.5). In
der Gesamtwirtschaft waren 2014 73,2 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Vollzeit tätig. Der Anteil der Vollzeitbeschäftigten an allen Beschäftigten im Baugewer23
be ist seit dem Jahr 2004 (81,3 %) in Deutschland jedoch deutlich gesunken. Diese rückläufige Entwicklung zeigt sich, wenn auch zunächst weniger ausgeprägt, ebenso im Baugewerbe. Hier war erst in den letzten Jahren eine deutliche Zunahme der Teilzeitbeschäftigungsverhältnisse zu erkennen: Der Anteil der Teilzeitbeschäftigten im Baugewerbe betrug im Jahr
2004 lediglich 4 Prozent und erhöhte sich bis zum Jahr 2010 nur langsam auf 5,4 Prozent.
Bis zum Jahr 2014 nahm die Quote der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Teilzeit
anschließend bis auf 10,6 Prozent zu (Abbildung 1.22). Es ist jedoch nicht eindeutig festzustellen, ob der starke Anstieg der letzten beiden Jahre auf einen tatsächlichen Bedeutungszuwachs der Teilzeitbeschäftigung oder auf die vollzogene Umstellung der Erhebungsmethode zurückzuführen ist. Außer Zweifel steht dennoch die Tatsache, dass der Anteil der
Teilzeitbeschäftigten bereits zuvor angestiegen ist und es durchaus wahrscheinlich ist, dass
sich diese Entwicklung weiter fortgesetzt hat.
Leichter Rückgang der Vollzeitbeschäftigung im
Baugewerbe
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Baugewerbe zum
30.06. nach Arbeitszeit
2004 – 2014*
Insgesamt
1.634.900
Vollzeit
1.663.100 1.671.500 1.697.000
1.603.800 1.636.900
1.570.100
1.568.700
1.534.700 1.525.700 1.537.400
96,0%
95,8%
2004
2005
95,6%
2006
95,4%
2007
95,2%
2008
94,9%
2009
94,6%
2010
90,0%
2011
2012
2013
89,4%
2014
* Für die Jahre 2011 und 2012 ist die Darstellung des Anteils der Vollzeitbeschäftigten nicht möglich, da sich das Erhebungsverfahren geändert
hat und Informationen erst seit 2013 wieder vollständig vorliegen
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
12
Abbildung
1.22
Im Bauhauptgewerbe ist der Anteil der Vollzeitbeschäftigten im gesamten Zeitraum von 2004
bis 2014 um 0,8 bis 1,8 Prozentpunkte höher als im Baugewerbe (Abbildung 1.23). 2014
arbeiteten im Bauhauptgewerbe 91,3 Prozent der Beschäftigten in Vollzeit. Dennoch ist auch
hier zuletzt ein Trend hin zur Teilzeitbeschäftigung zu sehen: Während im Jahr 2010 lediglich
4,3 Prozent der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe in Teilzeit beschäftigt waren, waren es
2014 bereits 8,7 Prozent.
24
Bauhauptgewerbe hauptsächlich von Vollzeitbeschäftigung bestimmt
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Bauhauptgewerbe
zum 30.06. nach Arbeitszeit
2004 – 2014*
Insgesamt
Vollzeit
781.100
721.800
719.100
96,8%
96,6%
96,4%
715.600
96,3%
708.500
96,2%
702.200
717.300
95,9%
729.800
2005
2006
2007
2008
2009
740.400
95,7%
91,8%
2004
736.600
2010
2011
747.700
91,3%
2012
2013
2014
* Für die Jahre 2011 und 2012 ist die Darstellung des Anteils der Vollzeitbeschäftigten nicht möglich, da sich das Erhebungsverfahren geändert
hat und Informationen erst seit 2013 wieder vollständig vorliegen
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
13
Abbildung
1.23
In den Architektur- und Ingenieurbüros ist die Teilzeitbeschäftigung hingegen weiter verbreitet als im Baugewerbe (Abbildung 1.24). Im Jahr 2014 arbeiteten dort 16 Prozent der Beschäftigten in Teilzeit. Dies dürfte unter anderem durch den höheren Anteil an Frauen - welche wiederum häufiger in Teilzeit arbeiten als Männer - in den Architektur- und Ingenieurbüros im Vergleich zu anderen Bereichen des Bausektors (vgl. hierzu Abbildung 1.25) bedingt
sein. Der Teilzeitanteil nahm von 10 Prozent im Jahr 2004 über 11,2 Prozent in 2010 auf
16 Prozent in 2014 zu. Im Gegensatz zum Bau- und Bauhauptgewerbe ist in den Architekturund Ingenieurbüros jedoch in den letzten vier Jahren sowohl die Zahl der Teilzeitbeschäftigten (um rund 34.300 Personen) als auch der Vollzeitbeschäftigten (um rund 57.700 Personen) angestiegen. Die Gesamtbeschäftigung nahm in Ingenieur- und Architekturbüros (Vollund Teilzeit) zwischen 2010 und 2014 insgesamt um rund 22,8 Prozent zu.
25
Vergleichsweise hoher Teilzeitanteil in Ingenieur- und
Architekturbüros
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Ingenieur- und
Architekturbüros zum 30.06. nach Arbeitszeit
2004 – 2014*
Insgesamt
Vollzeit
459.800
480.000
496.100
435.100
378.500
373.600
90,0%
89,9%
374.500
89,8%
383.100
398.000
398.000
404.000
84,5%
89,6%
89,7%
89,3%
88,8%
2004
2005
2006
2007
2008
2009
84,0%
2010
2011
2012
2013
2014
* Für die Jahre 2011 und 2012 ist die Darstellung des Anteils der Vollzeitbeschäftigten nicht möglich, da sich das Erhebungsverfahren geändert
hat und Informationen erst seit 2013 wieder vollständig vorliegen
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
14
Abbildung
1.24
1.3.5 Struktur der Beschäftigten nach Geschlecht und Nationalität
1.3.5.1 Geschlecht
Im Baugewerbe zeigt sich ein deutlich geringerer Anteil an Frauen unter den Beschäftigten
als in der Gesamtwirtschaft (Abbildung 1.25). Während dort im Jahr 2014 knapp weniger als
die Hälfte (46,2 %) der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Frauen waren, waren im
Baugewerbe nur 13,1 Prozent der Beschäftigten weiblich. Im Bauhauptgewerbe lag der
Frauenanteil mit 9,6 Prozent sogar noch unter dem im Baugewerbe insgesamt. Die Architektur- und Ingenieurbüros verzeichneten im Vergleich hierzu mit 34,9 Prozent einen hohen Anteil an Frauen.
Im vergangenen Jahrzehnt ist der Frauenanteil in der Gesamtbeschäftigung um 1,2 Prozent
gestiegen. Im Bau- und im Bauhauptgewerbe nahm der Anteil der Frauen unter den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit einem Zuwachs von 0,9 bzw. 0,2 Prozent weniger
stark zu, in den Architektur- und Ingenieurbüros ist seit 2004 keine prozentuale Veränderung
zu erkennen.
26
Wenig Frauen im Bau-, insbesondere im
Bauhauptgewerbe
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Geschlecht
mit Veränderung des Anteils gegenüber 2004 in Prozentpunkten (in Klammern)
Stichtag 30.06.2014
Architektur- und Ingenieurbüros
Gesamtwirtschaft
Männer
46,2%
(+1,2)
53,8%
(-1,2)
34,9%
(0,0)
Frauen
Baugewerbe
65,1%
(0,0)
Bauhauptgewerbe
9,6%
(+0,2)
13,1%
(+0,9)
86,9%
(-0,9)
90,4%
(-0,2)
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
15
Abbildung
1.25
Um die Einsatzbereiche der Frauen im Bausektor genauer ausweisen zu können, wird nun
zusätzlich die Verteilung der beschäftigten Frauen mit Bauberufen auf die unterschiedlichen
Tätigkeitsschwerpunkte betrachtet. Insgesamt waren im Jahr 2014 87.100 Frauen in Bauberufen beschäftigt. Während nur 26 Prozent der beschäftigten Frauen mit Bauberuf im Tätigkeitsbereich „Bauarbeiten und -ausführung“ arbeiteten, waren 74 Prozent im Bereich „Bauplanung, -überwachung, -kontrolle“ tätig (Abbildung 1.26). Bei einer weiteren Differenzierung
des Tätigkeitsfelds „Bauplanung, -überwachung, -kontrolle“ wird deutlich, dass sich mit
59 Prozent der Großteil der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen mit Bauberuf
unter den „(Bau)Ingenieuren, Architekten, (Bau)Planern und Führungskräften“ befand.
12 Prozent der beschäftigten Frauen mit Bauberuf waren hingegen als Techniker, Meister,
Restaurator, Polier oder Führungskraft tätig. Im Vergleich zur Verteilung der Beschäftigten
insgesamt in Bauberufen (Abbildung 1.13) wird die höhere Bedeutung des Bereichs der
Bauplanung, -überwachung und -kontrolle unter den weiblichen Beschäftigten mit Bauberufen deutlich.
Betrachtet man den Anteil an Frauen an allen Beschäftigten in den einzelnen Tätigkeitsfeldern zeigt sich die vergleichsweise starke Rolle der Bauplanung, -überwachung und kontrolle ebenfalls. So betrug der Frauenanteil an allen Beschäftigten in der Bauplanung, überwachung und -kontrolle 21 Prozent, wohingegen nur 2 Prozent der Beschäftigten in den
27
Bauarbeiten und der -ausführung weiblich waren. Unter den (Bau)Ingenieuren, Architekten,
(Bau)Planern und Führungskräften lag die Frauenquote 2014 sogar bei 30 Prozent.
Frauen zu einem großen Anteil in der Bauplanung,
-überwachung und -kontrolle tätig
Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen nach
ausgewählten Berufsgruppen
zum Stichtag 30.06.14
3%
Bauarbeiten und ausführung
26%
Bauplanung, überwachung und kontrolle
74%
Bauassistenz, Technische
Fachkräfte
12%
Techniker, Meister,
Restauratoren, Poliere,
Aufsichtskräfte
60%
(Bau-)Ingenieure,
Architekten, (Bau-)Planer,
Führungskräfte
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
16
Abbildung
1.26
1.3.5.2 Nationalität
Im Jahr 2014 arbeiteten in der Gesamtwirtschaft in Deutschland insgesamt rund 2,56 Mio.
Ausländer, was einem Anteil von 8,5 Prozent entspricht (Abbildung 1.27). Im Baugewerbe
waren im Vergleich hierzu mit einer Ausländerquote von 10,2 Prozent anteilig mehr ausländische Staatsbürger beschäftigt (173.400 Personen). Im Bauhauptgewerbe arbeiteten mit
11,3 Prozent (84.700 Personen) anteilig am meisten Ausländer, in den Architektur- und Ingenieurbüros hingegen mit 6,5 Prozent (32.300 Personen) anteilig am wenigsten.
Im Vergleich zum Jahr 2004 hat sich der Ausländeranteil insbesondere im Bau- und im Bauhauptgewerbe deutlich erhöht. Während die Ausländerquote in der Gesamtwirtschaft in
Deutschland zwischen 2004 und 2014 um 1,9 Prozentpunkte angewachsen ist, ist sie in diesen beiden Bereichen jeweils um 4 Prozentpunkte angestiegen. In den Architektur- und Ingenieurbüros ist der Anteil an Ausländern unter den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wiederum um 3,1 Prozentpunkte gewachsen.
28
Überdurchschnittliche Ausländerquote im Baugewerbe
Anteil ausländischer Arbeitskräfte an sozialversicherungspflichtig
Beschäftigten
mit Veränderung des Anteils gegenüber 2004 in Prozentpunkten (in Klammern)
Stichtag 30.06.2014
Architektur- und Ingenieurbüros
6,5%
(+3,1)
Gesamtwirtschaft
8,5%
(+1,9)
Deutsche
Ausländer
91,5%
(-1,9)
Baugewerbe
10,2%
(+4,0)
93,5%
(-3,1)
Bauhauptgewerbe
11,3%
(+4,0)
89,8%
(-4,0)
88,7%
(-4,0)
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
17
Abbildung
1.27
Ein Grund des Anstiegs der Ausländerquote seit 2004 liegt unter anderem in der uneingeschränkten Arbeitnehmerfreizügigkeit seit dem 1. Mai 2011 für Arbeitnehmer aus Polen, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Estland, Lettland und Litauen (EU-8-Länder) und
seit dem 1. Januar 2014 für Arbeitnehmer aus Rumänien und Bulgarien (EU-2-Länder).
Staatsangehörige der entsprechenden Länder benötigen seither keine Arbeitserlaubnis-EU
mehr und haben dieselben Rechte wie deutsche Arbeitnehmer. Zudem galten zuvor jeweils
Übergangsbestimmungen für die Arbeitnehmerentsendung für Dienstleistungen in bestimmten Branchen, hierunter auch im Baugewerbe (und verwandte Wirtschaftszweige). Diese sind
zum 1. Mai 2011 für die EU-8-Länder und zum 1. Januar 2014 für die EU-2-Länder zusätzlich ausgelaufen und Unternehmen aus den entsprechenden Ländern verfügen seither über
die uneingeschränkte Mobilität eine Dienstleistung in Deutschland zeitlich begrenzt auszuüben und hierfür eigenes Personal nach Deutschland zu entsenden. So ist beispielsweise
die Zahl der Beschäftigten im Baugewerbe aus Rumänien und Bulgarien zwischen Dezember 2013 (letzter Monat vor Beginn der uneingeschränkten Arbeitnehmerfreizügigkeit) und
Dezember 2014 um 135 Prozent angestiegen12.
12
Statistik der Bundesagentur für Arbeit: Arbeitsmarkt in Zahlen, Beschäftigung von Staatsangehörigen der EUMitgliedstaaten in Deutschland zum Stichtag 31.12.2014, Nürnberg, Datenstand Juni 2015
29
Ein weiterer Faktor könnte die Zuwanderung aus den sogenannten GIPS-Staaten (Griechenland, Italien, Portugal, Spanien), die von der EU-Schuldenkrise am stärksten betroffen sind,
sein. Aufgrund der schwierigen Arbeitsmarktsituation in diesen Ländern und der guten Möglichkeit für qualifizierte Arbeitskräfte in Deutschland eine Beschäftigung zu finden, kann davon ausgegangen werden, dass auch Personen aus diesen Staaten vermehrt angezogen
werden. Allein im Dezember 2014 betrug der Anstieg der Zahl der Beschäftigten aus den
GIPS-Staaten im Baugewerbe im Vergleich zum Vorjahr 5,2 Prozent13.
1.3.6 Altersstruktur der Beschäftigten
In der Gesamtwirtschaft waren im Jahr 2014 31,3 Prozent der sozialversicherungspflichtig
Beschäftigten 50 Jahre und älter, während der Anteil der unter 30-Jährigen bei 21,2 Prozent
lag (Abbildung 1.28). Die Altersstruktur der Beschäftigten in Bauberufen ist vergleichbar mit
derjenigen der Gesamtwirtschaft: 2014 waren rund 493.900 Beschäftigte in Bauberufen 50
Jahre und älter, was einen Anteil von 28,9 Prozent ausmacht und somit knapp unter dem
Anteil in der Gesamtwirtschaft liegt. 23,7 Prozent der Beschäftigten in Bauberufen, und somit
ein etwas höherer Anteil als in der Gesamtwirtschaft, waren hingegen jünger als 30 Jahre alt
(404.200 Beschäftigte). Hinsichtlich der Altersgruppen der 30- bis unter 40-Jährigen (21,4 %)
und der 40- bis unter 50-Jährigen (26,0 %) zeigt sich demgegenüber kein Unterschied zur
Gesamtwirtschaft.
13
Statistik der Bundesagentur für Arbeit: Arbeitsmarkt in Zahlen, Beschäftigung von Staatsangehörigen der EUMitgliedstaaten in Deutschland zum Stichtag 31.12.2014, Nürnberg, Datenstand Juni 2015
30
Beschäftigte in den Bauberufen jünger als Beschäftigte
der Gesamtwirtschaft
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Bauberufen (KldB
2010) nach Altersgruppen
Stichtag 30.06.14
27,6%
35,0%
38,3%
32,6%
25,1%
31,3%
50 Jahre und
älter
26,2%
40 bis unter 50
Jahre
21,3%
30 bis unter 40
Jahre
23,7%
21,2%
bis unter 30
Jahre
Alle Bauberufe
Gesamtwirtschaft
28,9%
26,0%
29,1%
29,9%
31,1%
20,9%
21,4%
27,1%
23,9%
19,9%
26,4%
11,2%
Tätigkeitsschwerpunkt
Bauarbeiten
und -ausführung
Tätigkeitsschwerpunkt
Bauplanung, überwachung und kontrolle
10,6%
11,2%
davon Techniker, Meister, davon (Bau-)Ingenieure,
Restauratoren, Poliere, Architekten, (Bau-)Planer,
Aufsichtskräfte
Führungskräfte
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
18
Abbildung
1.28
Deutliche Differenzen in der Altersstruktur der Beschäftigten sind jedoch bei einer Betrachtung der einzelnen Tätigkeitsschwerpunkte „Bauplanung, -überwachung und -kontrolle“ und
„Bauarbeiten und -ausführung“ zu erkennen. Im Bereich „Bauarbeiten und -ausführung“ sind
die Beschäftigten tendenziell jünger als im Tätigkeitsfeld „Bauplanung, -überwachung und kontrolle“. Dies zeigt sich zum einen im Anteil der Beschäftigten mit mindestens 50 Jahren,
der 2014 im Bereich „Bauarbeiten und -ausführung“ bei 27,6 Prozent und im Bereich „Bauplanung, -überwachung und -kontrolle“ bei 35,0 Prozent lag. Zum anderen betrug der Anteil
der Beschäftigten, die unter 40 Jahren alt waren, im Tätigkeitsschwerpunkt „Bauarbeiten und
-ausführung“ 47,3 Prozent, während in der „Bauplanung, -überwachung und -kontrolle“ nur
35,1 Prozent der Beschäftigten dieser Altersklasse angehörten. Dieser Unterschied lässt sich
dadurch erklären, dass in letzterem Tätigkeitsfeld ein Hochschulabschluss häufig Voraussetzung ist, wohingegen der Großteil der Beschäftigten im Bereich „Bauarbeiten und ausführung“ einen beruflichen Abschluss besitzt. Dies wird durch den starken Unterschied
zwischen den Anteilen in der jüngsten Altersklasse bestätigt, wonach im Jahr 2014 nur
11,2 Prozent der Beschäftigten im Tätigkeitsfeld „Bauplanung, -überwachung und -kontrolle“
und 26,4 Prozent der Beschäftigten des Bereichs „Bauarbeiten und -ausführung“ der jüngsten Altersgruppen zuzuordnen waren. Tätigkeiten in den Bauarbeiten und der -ausführung
sind häufig mit schwerer körperlicher Arbeit verbunden, was jüngeren Beschäftigten oftmals
leichter fällt als Älteren.
31
Bei einer weiteren Differenzierung des Tätigkeitschwerpunktes „Bauplanung, -überwachung
und -kontrolle“ wird deutlich, dass Techniker, Meister, Restauratoren, Poliere und Aufsichtskräfte sich zu einem größeren Anteil auf die älteren Altersklassen verteilen als (Bau)Ingenieure, Architekten, (Bau-)Planer und Führungskräfte. Während 2014 38,8 Prozent der
Techniker, Meister, Restauratoren, Poliere und Aufsichtskräfte 50 Jahre und älter waren, traf
dies mit 32,6 Prozent auf einen geringeren Anteil der (Bau-)Ingenieure, Architekten, (Bau)Planer und Führungskräfte zu.
1.3.7 Altersstruktur der Beschäftigten nach Betriebsgrößenklassen
Um einen genaueren Einblick in die Verteilung der Beschäftigten im Bausektor auf die einzelnen Altersgruppen zu erhalten, wird im Folgenden die Altersstruktur der Beschäftigten
differenziert nach der Größe des Betriebes, in dem sie tätig sind, betrachtet. Hierbei wird
zwischen Betrieben des Bau- und des Bauhauptgewerbes unterschieden.
Im Baugewerbe stellen junge Beschäftigte in Kleinbetrieben einen größeren Anteil der Beschäftigten als in größeren Betrieben (Abbildung 1.29). So lag der Anteil der Beschäftigten
unter 30 Jahren in Betrieben mit unter zehn Beschäftigten 2014 bei 25 Prozent, wohingegen
in Großbetrieben mit mindestens 500 Beschäftigten lediglich 20 Prozent der Beschäftigten
den unter 30-Jährigen angehörten. Dies lässt sich unter anderem dadurch erklären, dass
kleine Betriebe im Bereich der „Bauarbeiten und -ausführung“ eine große Rolle spielen, in
denen wiederum eine junge Belegschaft zu finden ist (vgl. Kapitel 1.3.3).
Die Gruppe der 30- bis 39-Jährigen hat wiederum in allen Betriebsgrößenklassen den geringsten Anteil an Beschäftigten zu verzeichnen. Zudem sinkt der Anteil der Beschäftigten
dieser Altersgruppe mit zunehmender Betriebsgröße. So betrug der Anteil der 30- bis 39Jährigen im Jahr 2014 in Kleinstbetrieben 23 Prozent, während in Betrieben mit 500 und
mehr Beschäftigten nur 19 Prozent dieser Altersgruppe angehörten.
Demgegenüber war in Großbetrieben ein höherer Anteil an Beschäftigten 50 Jahre und älter
als in kleinen Betrieben. Im Baugewerbe lag der Anteil der über 50-Jährigen in Kleinstbetrieben bei 26 Prozent, während ihr Anteil in den drei Betriebsgrößenklassen mit mehr als 100
Beschäftigten jeweils mindestens 34 Prozent betrug.
In den vergangenen zehn Jahren ist in den Betrieben des Baugewerbes der Anteil der Beschäftigten unter 30 Jahren in den Kleinstbetrieben mit weniger als zehn Beschäftigten um
6 Prozentpunkte zurückgegangen. In Großbetrieben mit 200 bis 499 bzw. über 500 Beschäftigten ist die Zahl der unter 30-Jährigen hingegen um 5 bzw. 6 Prozentpunkte gestiegen. Die
Zahl der Beschäftigten mit 30 bis 39 Jahren ist in allen Betriebsgrößenklassen am deutlichsten gesunken, während der Anteil der Mitarbeiter mit mindestens 50 Jahren seit 2004 in allen
32
Größenklassen stark angestiegen ist. Die Zunahme des Anteils an Beschäftigten mit mindestens 50 Jahren betrug in allen Betriebsgrößenklassen zwischen 8 und 10 Prozentpunkte. 
Wenig Jüngere in Großbetrieben; Anteil ist aber
zunehmend
Altersstruktur der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten des
Baugewerbes nach Betriebsgröße mit Veränderung gegenüber 2004
Anteile gegenüber 2004 in Prozentpunkten (in Klammern); Stichtag 30.06.14
10 bis 19 Beschäftigte
50 Jahre
und älter
unter 30
Jahren
26%
(+10)
26%
(-2)
26%
(+10)
1 bis 9 Beschäftigte
40 bis
49 Jahre
23%
(-1)
30%
(+10)
21%
(-8)
27%
(-0)
27%
(-2)
25%
(-6)
100 bis 199 Beschäftigte
26%
(+2)
20 bis 49 Beschäftigte
50 bis 99 Beschäftigte
22%
(+2)
32%
(+10)
19%
(-8)
20%
(-8)
27%
(-3)
200 bis 499 Beschäftigte
500 und mehr Beschäftigte
23%
(-7)
30 bis
39 Jahre
21%
(+2)
34%
(+10)
21%
(+5)
34%
(+8)
19%
(-7)
18%
(-9)
18%
(-9)
27%
(-3)
20%
(+5)
35%
(+9)
27%
(-4)
26%
(-6)
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
19
Abbildung
1.29
Die Altersstruktur der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe gleicht der des Baugewerbes. In
Großbetrieben sind anteilig weniger junge Beschäftigte tätig, während der Anteil der älteren
Beschäftigten mit der Größe der Betriebe ansteigt (Abbildung 1.30). Dies geht mit der Erkenntnis einher, dass ältere Beschäftigte anteilig stärker in den Berufen der Bauplanung, überwachung und -kontrolle arbeiten (vgl. Abbildung 1.28) und diese Berufsgruppe zugleich
in Großbetrieben stärker repräsentiert ist (vgl. Abbildung 1.21).
In den vergangenen zehn Jahren haben sich im Bauhauptgewerbe die Anteile älterer und
jüngerer Beschäftigter aneinander angeglichen. Der Anteil der älteren Beschäftigten ist insbesondere in kleinen und mittleren Betrieben angestiegen, während der Anteil jüngerer Beschäftigter zurückgegangen ist. Der Anteil der Beschäftigten mit 50 Jahren und mehr hat in
den Kleinstbetrieben mit weniger als zehn Beschäftigten zwischen 2004 und 2014 um
11 Prozentpunkte auf 27 Prozent zugenommen. In Großbetrieben mit mindestens 500 Mitarbeitern ist der Anteil dieser Altersgruppe hingegen lediglich um 7 Prozentpunkte auf
36 Prozent angestiegen. Der Anteil der unter 30-Jährigen ist demgegenüber in Kleinstbetrie-
33
ben um 5 Prozentpunkte auf 23 Prozent gesunken und in Großbetrieben hingegen um
6 Prozentpunkte auf 18 Prozent angestiegen.
Anteil der älteren Beschäftigten in Großbetrieben des
Bauhauptgewerbes am höchsten
Altersstruktur der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten des Bauhauptgewerbes nach Betriebsgröße mit Veränderung gegenüber 2004
Anteile gegenüber 2004 in Prozentpunkten (in Klammern); Stichtag 30.06.14
10 bis 19 Beschäftigte
1 bis 9 Beschäftigte
unter 30
Jahren
50 Jahre
und älter
27%
(+11)
27%
(+1)
40 bis
49 Jahre
21%
(-2)
29%
(+11)
20 bis 49 Beschäftigte
28%
(-1)
18%
(-9)
28%
(-3)
28%
(-3)
100 bis 199 Beschäftigte
30 bis
39 Jahre
19%
(+3)
200 bis 499 Beschäftigte
20%
(+3)
35%
(+9)
36%
(+10)
17%
(-10)
28%
(-4)
18%
(+2)
36%
(+11)
20%
(-8)
22%
(-8)
23%
(-5)
23%
(-7)
19%
(-1)
33%
(+12)
50 bis 99 Beschäftigte
500 und mehr Beschäftigte
18%
(+6)
36%
(+7)
19%
(-6)
17%
(-9)
28%
(-3)
27%
(-7)
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
20
Abbildung
1.30
34
1.4
Entgelt
Folgende Angaben zur Entwicklung des Entgeltes in den vergangenen zehn Jahren basieren
auf Informationen aus der Beschäftigtenstatistik der Bundesagentur für Arbeit. Betrachtet
wird hierbei stets der Median der monatlichen Bruttoarbeitsentgelte sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigter (ohne Auszubildende). Der Median gibt den Lohn wieder, der
die verbleibenden beobachteten Entgelte in zwei gleich große Gruppen teilt. Er wird bei der
Analyse von Löhnen aufgrund der Schiefe der Lohnverteilung als geeignetstes Instrument
angesehen.
Obwohl die Einführung des Branchenmindestlohns für das Bauhauptgewerbe im Jahr 1997
vor dem hier betrachteten Zeitraum liegt, sollte dies bei der Interpretation der folgenden Daten berücksichtigt werden. Der Branchenmindestlohn verringerte unter anderem die Lohnspreizung nach unten, insbesondere in Ostdeutschland14.
Da das Meldeverfahren zur Sozialversicherung modernisiert wurde, ist ein Vergleich der
Entgeltdaten der Jahre 2003 bis 2010 mit denen der Jahre 2012 und 2013 nicht sinnvoll.
Aufgrund der Modernisierung liegen für das Jahr 2011 keine Informationen zum Entgelt der
Beschäftigten vor. Im Folgenden wird demnach zunächst die Entwicklung der Entgelte zwischen den Jahren 2003 und 2010 dargestellt, bevor im Anschluss daran die Jahre 2012 und
2013 betrachtet werden.
In der Gesamtwirtschaft in Deutschland nahmen die Entgelte zwischen 2003 und 2010 um
7,4 Prozent auf 2.702 Euro zu (Abbildung 1.31). Im Bausektor war ebenfalls ein Anstieg der
Löhne zu beobachten: Im gesamten Baugewerbe betrug der Lohn im Jahr 2010 brutto
2.410 Euro, was seit dem Jahr 2003 einen Zuwachs von 3,9 Prozent bedeutet. Das Entgelt
im Bauhauptgewerbe entwickelte sich vergleichbar auf 2.547 Euro im Jahr 2010 (+4,2 %). In
den Architektur- und Ingenieurbüros wurden 2010 3.282 Euro gezahlt, was seit 2003 einen
Anstieg von 10,9 Prozent ausmacht. Insgesamt ist zu erkennen, dass sich die Schere zwischen dem ausbezahlten Bruttoentgelt in den Architektur- und Ingenieurbüros einerseits und
dem Baugewerbe andererseits zunehmend öffnet. Während der Unterschied im Jahr 2003
noch bei 641 Euro lag, bekamen Beschäftigte im Baugewerbe 2010 bereits 872 Euro weniger. Im Jahr 2013 betrug der Lohn in den Architektur- und Ingenieurbüros 3.637 Euro, im
Bauhauptgewerbe 2.747 Euro und im Baugewerbe 2.583 Euro. Seit dem Vorjahr macht dies
eine Zunahme um jeweils rund 2 Prozent aus.
14
Quelle: IAB-Kurzbericht 4/2012
35
Gehaltsniveau in Ingenieur- und Architekturbüros
befindet sich über dem des Baugewerbes
Median der monatlichen Bruttoarbeitsentgelte der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten (ohne Auszubildende)
2003 – 2010 und 2012 – 2013 (Stichtag 31.12.)*
€3.560
Ingenieur- und
Architekturbüros
€2.960
€3.282
€2.889
€2.687
€2.529
Gesamtwirtschaft
€2.702
€2.547
€2.410
€2.517
€2.444
€2.318
€3.637
€2.960
€2.747
€2.583
Baugewerbe
Bauhauptgewerbe
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
* Aufgrund der Modernisierung des Meldeverfahrens zur Sozialversicherung ist ein Vergleich der Daten der Jahre 2003 bis 2010 mit den Daten
für die Jahre 2012 und 2013 nicht sinnvoll; aus demselben Grund liegen für das Jahr 2011 keine Daten vor.
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
1
Abbildung
1.31
Betrachtet man die Bruttolöhne in Bauberufen basierend auf der neuen KldB 2010 für die
Jahre 2012 bis 2013 differenziert für Gesamt-, Ost- und Westdeutschland, wird wie über alle
Berufe hinweg auch in den Bauberufen ein deutliches Lohngefälle zwischen West- und Ostdeutschland sichtbar (Abbildung 1.32). Über alle Berufe hinweg lag im Jahr 2013 der Median
der Löhne in Westdeutschland mit 3.094 Euro rund 33,5 Prozent über dem Median der Löhne in Ostdeutschland (2.317 Euro). In Bauberufen ist zwischen West- (2.826 Euro) und Ostdeutschland (2.050 Euro) sogar eine Lohndifferenz von 37,9 Prozent auszumachen. Lediglich im Tätigkeitsschwerpunkt „Bauplanung, -überwachung und -kontrolle“ divergierten die
Löhne mit einem Unterschied von 25,0 Prozent zwischen beiden Regionen weniger stark. Im
Westen erhielten die Beschäftigten dieses Tätigkeitsfeldes brutto 3.955 Euro und im Osten
3.165 Euro.
36
Höheres Bruttolohnniveau in Westdeutschland auch in
den Bauberufen
Median der monatlichen Bruttoarbeitsentgelte der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten (ohne Auszubildende)
Stichtag 31.12.2013
4.500
4.000
3.500
3.000
Insgesamt
2.500
Insgesamt Bauberufe
2.000
Tätigkeitsschwerpunkt Bauarbeiten und ausführung
1.500
Tätigkeitsschwerpunkt Bauplanung, überwachung und -kontrolle
1.000
500
0
Deutschland
West (ohne Berlin)
Ost (mit Berlin)
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
2
Abbildung
1.32
Nicht nur zwischen den verschiedenen Wirtschaftsbereichen und Tätigkeitsschwerpunkten
zeigen sich im Bruttoarbeitslohn Unterschiede, sondern auch innerhalb eines Tätigkeitsschwerpunktes sind Differenzen zu erkennen (vgl. Abbildung 1.33 für den Tätigkeitsschwerpunkt „Bauarbeiten und -ausführung“ und für den Tätigkeitsschwerpunkt „Bauplanung, überwachung und -kontrolle“). Zudem wird separat nach Architekten, Bauingenieuren (i.e.S.)
und Führungskräften unterteilt (Abbildung 1.34).
Wenig überraschend ist festzuhalten, dass sich das Anforderungsniveau der Tätigkeit auch
in der Entgeltstruktur der Bauberufe widerspiegelt. 38 Prozent der Helfer im Tätigkeitsfeld
„Bauarbeiten und -ausführung“ bekamen 2014 brutto einen Lohn von unter 2.000 Euro im
Monat ausbezahlt. Fachkräfte in diesem Tätigkeitsschwerpunkt erzielten hingegen einen
deutlich höheren Lohn: Lediglich 19 Prozent dieser Beschäftigten verdienten im Jahr 2014
weniger als 2.000 Euro. Die größte Beschäftigtengruppe mit einem mittleren Einkommen von
2.000 bis 3.000 Euro ist ebenfalls unter den Fachkräften und Helfern im Bereich „Bauarbeiten und -ausführung“ zu finden. Im Tätigkeitsschwerpunkt „Bauplanung, -überwachung und kontrolle“ erhielten jeweils rund zwei Drittel der Bauassistenzkräfte und Technischen Fachkräfte sowie der Techniker, Meister, Restauratoren und Poliere einen monatlichen Bruttolohn
von mindestens 3.000 Euro.
37
Über zwei Drittel aller Techniker, Meister, Restauratoren
und Poliere verdienten monatlich brutto über 3000 Euro
Sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte nach
Entgeltgruppen (ohne Auszubildende) in Bauberufen
Stichtag 31.12.2013; bezogen auf Beschäftigte mit Angaben zum Entgelt
Bauarbeiten und -ausführung (Fachkräfte)
Bauarbeiten und -ausführung (Helfer)
über 3000 bis
4000 €
über 4000 €
1%
bis 1000 €
8%
1%
6%
3%
18%
23%
54%
34%
über 1000 bis
2000 €
über 2000 bis
3000 €
Bauassistenz, Technische Fachkräfte
53%
Techniker, Meister, Restauratoren, Poliere
(Bau-)Ingenieure, Architekten,
(Bau-)Planer, Führungskräfte
1%
1%
2%
4%
6%
8%
17%
25%
24%
24%
37%
52%
26%
41%
32%
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
3
Abbildung
1.33
Unter den Fachkräften im Bereich „Bauarbeiten und -ausführung“ haben hingegen lediglich
28 Prozent der Beschäftigten ein solches Einkommen aufzuweisen. Ein deutlich höheres
Entgelt erzielten hingegen die Beschäftigten in Expertentätigkeiten, wie (Bau)Ingenieure,
Architekten, (Bau)Planer und Führungskräfte. Im Jahr 2014 verdienten 52 Prozent der Beschäftigten dieser Berufsgruppe mehr als 4.000 Euro und 78 Prozent der Beschäftigten erzielten Löhne von über 3.000 Euro brutto im Monat. Eine differenzierte Analyse der Entgelte
von Bauingenieuren (i.e.S.), Architekten und Führungskräften zeigt, dass 61 Prozent der
sozialversicherungspflichtig beschäftigten Bauingenieure (i.e.S.) und 59 Prozent der Führungskräfte im Bausektor ein Einkommen von mehr als 4.000 Euro brutto auswiesen, während dieser Anteil bei den Architekten mit 39 Prozent deutlich geringer ausfiel (Abbildung
1.34).
38
Mehr als die Hälfte der Bauingenieure und
Führungskräfte verdienten mehr als 4000 Euro
Sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte nach Entgeltgruppen
(ohne Auszubildende); Bauingenieure, Architekten und Führungskräfte
Stichtag 31.12.2013; bezogen auf Beschäftigte mit Angaben zum Entgelt
Bauingenieure i.e.S.
Architekten
bis 1000 € über 1000 bis
2000 €
1%
2%
über 2000 bis
3000 €
10%
1%
6%
39%
über 4000 €
61%
26%
27%
über 3000 bis
4000 €
28%
Führungskräfte
1%
3%
12%
59%
25%
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
4
Abbildung
1.34
Informationen zu den Entgelten auf Basis der KldB 2010 sind erst ab dem Jahr 2012 verfügbar, weshalb hier erneut keine konsistente Zeitreihe mit den davorliegenden Jahren gebildet
werden kann, um die Entwicklung der Entgelte auf der beruflichen Ebene abzubilden. Aus
diesem Grund wird im Folgenden die Entwicklung der Entgelte in Bauberufen gemäß der
KldB 1988 aufgezeigt. Es wird deutlich, dass die Entwicklung der Entgelte in den Berufen
des Bauhauptgewerbes bis 2010 positiver verlaufen ist als die der Berufe im Ausbaugewerbe
i.w.S.: Der Lohn der Maler und Lackierer stieg zwischen 2002 und 2010 um lediglich
2,8 Prozent an, während Bau- und Raumausstatter im gleichen Zeitraum einen Lohnzuwachs von 3,2 Prozent verbuchen konnten (Abbildung 1.35). In den Berufen des Bauhauptgewerbes nahmen die Löhne zwischen 2002 und 2010 hingegen um 7,1 Prozent zu. Dabei
liegt der Zuwachs in beiden Berufsgruppen unter dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt
(9 %). Dies dürfte dadurch begründet sein, dass bei Betrachtung der Bruttoverdienste in der
Gesamtwirtschaft sämtlich Berufe enthalten sind, während die Gruppe der Berufe des Bauhauptgewerbes ausschließlich nichtakademische Berufe umfasst.
39
Bruttolöhne in Berufen des Bauhauptgewerbes lagen
über denen der Ausbauberufe i.w.S.
Median der monatlichen Bruttoarbeitsentgelte der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten (ohne Auszubildende)
gemäß KldB 1988; 2002 - 2010 (Stichtag 31.12.)
€4.500
Architekten und
Bauingenieure
€4.000
€4.043
€3.500
Berufe des
Bauhauptgewerbes
€3.000
€2.000
€2.702
€2.478
€2.305
alle Berufe
€2.500
Bau- und Raumausstatter
Maler und Lackierer
€1.500
€1.000
€500
€0
2002
2003
2004
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
2005
2006
© Bundesagentur für Arbeit
2007
2008
2009
2010
Seite
5
Abbildung
1.35
40
2.
Arbeitskräftenachfrage
2.1
Gesamtwirtschaftliches Stellenangebot
Nach der IAB-Stellenerhebung15 gab es am deutschen Arbeitsmarkt im IV. Quartal des Jahres 2014 im Baugewerbe rund 62.300 offene Stellen (Abbildung 2.1). Das Bauhauptgewerbe,
ein Segment des Baugewerbes, wies rund 25.800 offene Stellen auf. Unter Berücksichtigung
der offenen Stellen in Architektur- und Ingenieurbüros von 49.900 offenen Stellen sind für
den gesamten Bausektor somit 112.200 vakante Arbeitsstellen festzustellen. Dies entspricht
einer Abnahme von 23,8 Prozent seit dem IV. Quartal 2013. In den unterschiedlichen Bereichen des Bausektors zeigen sich jedoch unterschiedliche Entwicklungen: Während die Zahl
der offenen Stellen im Baugewerbe um 47,6 Prozent und im Bauhauptgewerbe um
34,5 Prozent zurückging, stieg die Zahl der offenen Stellen in den Architektur- und Ingenieurbüros um 75,1 Prozent an. Die Nachfrage nach Arbeitskräften entwickelte sich somit im
Bausektor entgegengesetzt zur Gesamtwirtschaft, wo die Zahl der offenen Stellen im IV.
Quartal 2014 (1.274.200 Stellen) rund 20,5 Prozent höher ausfiel als im entsprechenden
Vorjahresquartal.
Der Anteil der sofort zu besetzenden Stellen an den offenen Stellen lag im IV. Quartal 2014
in der Gesamtwirtschaft mit 74,8 Prozent etwas höher als im Baugewerbe, aber niedriger als
in den Architektur- und Ingenieurbüros (81,6 %). Im Baugewerbe waren 43.600 der 62.300
vakanten Arbeitsstellen sofort zu besetzen (70,0 %), im Bauhauptgewerbe waren es wiederum nur 59,3 Prozent der offenen Stellen (15.300 Stellen).
Im Baugewerbe ist jedoch davon auszugehen, dass die saisonbereinigten Zahlen der offenen Stellen tendenziell höher sein dürften, da die Nachfrage im IV. Quartal in der Regel witterungsbedingt geringer ausfällt. Es ist zu erwarten, dass das Bauhauptgewerbe, das beispielsweise den Gebäudebau oder den Tiefbau umfasst, hiervon im Besonderen betroffen
ist.
15
Nähere Informationen zur IAB-Stellenerhebung finden sich unter:
http://www.iab.de/de/befragungen/stellenangebot.aspx
41
Gesamtwirtschaftliches Stellenangebot im Bausektor
Anzahl offener Stellen sowie der hiervon sofort zu besetzenden
Stellen
IV. Quartal 2014
40.700
(81,6%)
Architektur- und
Ingenieurbüros
49.900
43.600
(70,0%)
Baugewerbe
62.300
Sofort zu besetzende Stellen
Offene Stellen
15.300
(59,3%)
darunter:
Bauhauptgewerbe
0
10.000
25.800
Anteil sofort zu besetzender Stellen
in der Gesamtwirtschaft: 74,8%
20.000
30.000
40.000
50.000
60.000
70.000
Datenquelle: IAB-Stellenerhebung
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
Abbildung
2.11
Da die IAB-Stellenerhebung auf einer Stichprobe von rund 15.000 Betrieben beruht, sind die
Angaben nur begrenzt differenzierbar. Um detailliertere Strukturinformationen zu erhalten,
wird im Folgenden deshalb auf die bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeldeten offenen Stellen zurückgegriffen. Die Statistik der BA bietet Angaben zu den gemeldeten offenen
Arbeitsstellen nach einzelnen Berufen und Branchen. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass die
gemeldeten offenen Stellen nur eine Teilmenge der tatsächlichen offenen Stellen darstellen.
Die Meldequote, d.h. der Anteil der offenen Stellen, die der BA gemeldet werden, unterscheidet sich beispielsweise zwischen den Wirtschaftszweigen. Außerdem ist bei den sofort
zu besetzenden Stellen im Normalfall eine höhere Meldequote festzustellen als bei später zu
besetzenden Arbeitsstellen. Eine deutliche Differenz zeigt sich zudem in dem für die Stelle
erforderlichen Qualifikationsniveau: Stellen, die einen akademischen Abschluss voraussetzen, werden seltener der BA gemeldet als Stellen für nichtakademische Fach- oder Hilfskräfte.
Bei einem Vergleich der Meldequoten in der Gesamtwirtschaft und dem Baugewerbe wird
der Einfluss saisonaler und konjunktureller Einflüsse deutlich (Abbildung 2.2). Während die
Meldequote im Baugewerbe im IV. Quartal 2013 den mit Abstand niedrigsten Wert (21 %)
der letzten Jahre aufwies, war sie im IV. Quartal 2014 mit 41 Prozent auf gleichem Niveau
42
wie in der Gesamtwirtschaft (40 %). Auffällig ist, dass sich die Meldequote im Jahr 2014 im
Baugewerbe zwischen den Quartalen deutlich weniger verändert hat als in den Vorjahren.
Hohe Meldequoten im IV. Quartal 2014
Anteil der offenen Stellen, die der Bundesagentur für Arbeit
gemeldet werden (in Prozent)
IV. Quartal 2010 bis IV. Quartal 2014
70%
62
60%
55
54
50%
54
49
49
47
38
40%
54
52
53
57
48
46
49
47
46
42
42
43
42
41
43
38
30%
51
Gesamtwirtschaft
50
42
40
37
35
32
32
20%
35
Baugewerbe
21
10%
0%
Datenquelle: IAB-Stellenerhebung, Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
2.2
Seite
Abbildung
2.21
Gemeldete Arbeitsstellen
2.2.1 Zugang der gemeldeten Arbeitsstellen nach Wirtschaftszweigen
Nach einer rückläufigen Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage im Bausektor - gemessen an
den Zugängen der bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Stellen - bis zum Jahr 2009,
erholte sich die Nachfrage nach Arbeitskräften bis zum Jahr 2011 wieder, bevor sie bis 2014
erneut abnahm (Abbildung 2.3). Im Baugewerbe ist mit einem Minus von 25.800 Stellen bzw.
21 Prozent zwischen 2011 und 2014 ein deutlicher Rückgang festzustellen. Im Bauhauptgewerbe verringerte sich die Zahl der Zugänge an gemeldeten Stellen von 49.900 im Jahr 2011
auf 37.7000 Stellen in 2014 sogar um 24 Prozent. In den Architektur- und Ingenieurbüros
zeigt sich wiederum mit einer Abnahme um 10 Prozent in den vergangenen drei Jahren ein
geringerer Rückgang. 2014 betrug die Zahl der Stellenzugänge in der Jahressumme in den
Architektur- und Ingenieurbüros 24.900 Stellen.
Über die vergangenen zehn Jahre gesehen, ist im Bauhauptgewerbe mit einer Abnahme von
33 Prozent der stärkste Rückgang auszumachen. Im Baugewerbe sank die Zahl der Zugän43
ge an gemeldeten Arbeitsstellen seit 2004 um 21 Prozent, in den Architektur- und Ingenieurbüros ist zwischen 2004 und 2014 demgegenüber kein Unterschied auszumachen. Der deutliche Anstieg der Arbeitskräftenachfrage in der Baubranche in den Jahren 2010 und 2011
sowie die anschließende Abnahme der Zahl der Stellenzugänge dürften neben der wirtschaftlichen Erholung insbesondere durch staatliche Konjunkturpakete bedingt sein, die im
Zusammenhang mit der Finanz- und Wirtschaftskrise Anwendung fanden.
Stetiger Rückgang nach zwischenzeitlichem
Aufschwung
Zugänge gemeldeter Arbeitsstellen nach Wirtschaftszweigen
Jahressumme 2004 bis 2014
160.000
140.000
120.700
121.400
Baugewerbe
120.000
99.100
100.000
95.600
80.000
60.000
56.500
darunter Bauhauptgewerbe
49.900
40.000
37.700
40.700
24.900
24.900
27.600
Architektur-,
Ingenieurbüros
20.000
18.400
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
Abbildung
2.33
2.2.2 Bestand der gemeldeten Arbeitsstellen nach Wirtschaftszweigen
In diesem Bericht stehen bei der Darstellung des Stellenangebots im Bausektor die Zugänge
gemeldeter Arbeitsstellen in Abgrenzung zu den Bestandszahlen im Fokus, da die betrachteten Jahressummen neu gemeldeter Stellen die aktuelle Arbeitskräftenachfrage in einem bestimmten Zeitraum besser abbilden. Bestände geben hingegen lediglich Auskunft über die
Nachfrage zu einem bestimmten Zeitpunkt und ermöglichen keine Aussagen zu Bewegungen auf dem Nachfragemarkt. Aus diesem Grund ist es theoretisch möglich, dass sich in den
Beständen zwischen zwei Jahren keine Veränderungen zeigen, aufgrund einer gleichzeitigen
Erhöhung des Angebots und der Nachfrage das gestiegene Angebot an Stellen vom Arbeitsmarkt dennoch gedeckt wird. Dies würde bei einer ausschließlichen Betrachtung der
Bestände nicht sichtbar werden.
44
Um ein vollständiges Bild der gemeldeten Arbeitsstellen aufzuzeigen und einen Einblick in
die Größenordnung der Bestände zu geben, wird nun dennoch exemplarisch der Bestand
gemeldeter Stellen im Baugewerbe, Bauhauptgewerbe und den Architektur- und Ingenieurbüros aufgezeigt (Abbildung 2.4). Zu beachten ist hierbei, dass die im Folgenden dargestellten zeitpunktbezogenen, jahresdurchschnittlichen Bestände um ein vielfaches unter der Zahl
der Zugänge gemeldeter Stellen in der Jahressumme liegen: Im Bauhauptgewerbe stand
beispielsweise im Jahr 2014 ein durchschnittlicher Bestand von in etwa 9.700 Stellen einem
Zugang von 37.700 Arbeitsstellen in der Jahressumme gegenüber. Im Baugewerbe insgesamt lag der Bestand der gemeldeten Arbeitsstellen 2014 bei 26.700 und in den Architekturund Ingenieurbüros bei 7.500 Arbeitsstellen.
Im Gegensatz zu den Zugängen gemeldeter Stellen zeigt sich im Jahr 2014 in allen drei Bereichen ein deutlich höheres Niveau im Bestand gemeldeter Arbeitsstellen verglichen mit
dem Ausgangsjahr 2004. Im Baugewerbe ist der Bestand gemeldeter Arbeitsstellen in diesem Zeitraum um 159 Prozent, im Bauhauptgewerbe um 126 Prozent und in den Architekturund Ingenieurbüros um immerhin 83 Prozent angewachsen. Insbesondere zwischen 2009
und 2011 ist ein deutlicher Anstieg zu erkennen, seit 2011 verblieb der Bestand gemeldeter
Stellen auf einem nahezu konstanten Niveau.
Stabilisierung nach deutlichem Anstieg
Bestand gemeldeter Arbeitsstellen nach Wirtschaftszweigen
Jahresdurchschnitt 2004 bis 2014
30.000
26.700
25.000
21.000
Baugewerbe
20.000
15.000
15.700
10.300
10.000
Bauhauptgewerbe
9.000
9.700
7.500
6.000
5.000
Architektur-,
Ingenieurbüros
7.000
4.300
4.600
4.100
0
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
Abbildung
2.44
45
2.2.3 Zugang der gemeldeten Arbeitsstellen nach Berufen
Im Jahr 2014 wurden der Bundesagentur für Arbeit insgesamt rund 176.300 neue Arbeitsstellen in Bauberufen gemeldet. Hierbei entfielen 149.600 Stellen auf nicht-akademische
Baufachkräfte, 14.700 auf Hilfskräfte und 12.000 Stellen auf akademische Baufachkräfte
(Abbildung 2.5).
Da aufgrund der Umstellung auf die neue Klassifikation der Berufe KldB 2010 rückwirkend
nur Daten für die Jahre ab 2007 vorliegen, wird im Folgenden stets die Entwicklung ab 2007
dargestellt. Sowohl für nicht-akademische Baufachkräfte als auch Hilfskräfte ist die Zahl der
neu gemeldeten Arbeitsstellen seit 2007 deutlich gesunken. Am stärksten nahm die Nachfrage in diesem Zeitraum mit einem Rückgang von 40 Prozent bei den Hilfskräften ab. Während 2007 noch 24.500 Stellen für Hilfskräfte neu gemeldet wurden, waren es 2014 noch
14.700. Nicht-akademische Baufachkräfte verzeichneten hingegen mit einer Abnahme von
202.100 Stellen im Jahr 2007 auf 149.600 neu gemeldete Arbeitsstellen in 2014 einen Rückgang von 26 Prozent. Die Zahl der Zugänge gemeldeter Stellen stieg im gleichen Zeitraum
bei den akademischen Baufachkräften hingegen deutlich um 41 Prozent an. 2007 betrug ihre
Zahl noch 8.500, wohingegen 2014 bereits 12.000 Stellen der Bundesagentur für Arbeit neu
gemeldet wurden.
Rückläufige Nachfrage nach nicht-akademischen
Baufachkräften
Zugänge gemeldeter Arbeitsstellen für Hilfskräfte sowie nichtakademische und akademische Baufachkräfte
Jahressumme 2007 bis 2014
250.000
202.100
197.400
200.000
nicht-akademische
Baufachkräfte
173.700
150.000
149.600
100.000
50.000
24.500
Hilfskräfte
8.500
akademische Baufachkräfte
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
14.700
12.000
2014
* Für die Jahre 2009 und 2010 sind keine Daten für Hilfskräfte verfügbar
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
Abbildung
2.55
46
Aufgrund der dargestellten Zunahme der Nachfrage nach akademischen Baufachkräfte seit
dem Jahr 2007 wird diese Berufsgruppe nun genauer betrachtet und die Zugänge gemeldeter Arbeitsstellen in den Untergruppen der Bauingenieure, Architekten, Führungskräfte am
Bau sowie der sonstigen akademischen Baufachkräfte in den Blick genommen (Abbildung
2.6). In allen Untergruppen der akademischen Bauberufe zeigt sich seit 2007 ein Zuwachs
der Zugänge gemeldeter Arbeitsstellen. Bei den Bauingenieuren stieg die Zahl der Zugänge
an gemeldeten Stellen von 4.200 im Jahr 2007 um 40 Prozent auf 5.900 Arbeitsstellen im
Jahr 2014 an. Architekten verzeichneten einen etwas geringeren Zuwachs von 36 Prozent
auf 2.700 neu gemeldete Stellen in 2014. Der prozentual stärkste Anstieg von 42 Prozent ist
hingegen bei den Führungskräften am Bau zu erkennen: Während in der Jahressumme im
Jahr 2007 noch 1.500 Stellen für Führungskräfte am Bau neu gemeldet wurden, waren es im
Jahr 2014 bereits 2.200 Arbeitsstellen. Dennoch liegt ihre Anzahl auch 2014 noch deutlich
unter der Zahl der Zugänge gemeldeter Stellen für Bauingenieure.
Zugänge gemeldeter Stellen in den akademischen
Bauberufen zuletzt konstant bzw. leicht ansteigend
Zugänge gemeldeter Arbeitsstellen nach akademischen
Berufsgruppen
Jahressumme 2007 bis 2014
7.000
6.000
5.900
5.400
Bauingenieure
5.000
4.000
4.200
3.000
2.600
2.700
Architekten
2.000
2.200
2.000
2.200
Führungskräfte am Bau
1.500
1.000
1.200
800
sonstige akademische Baufachkräfte
850
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
Abbildung
2.61
2.2.4 Bestand der gemeldeten Arbeitsstellen nach Berufen
Analog zur Darstellung nach Wirtschaftszweigen wird auch hier der Bestand der gemeldeten
Stellen im Jahresdurchschnitt der Jahre 2007 bis 2014 differenziert nach Berufen des Bausektors dargestellt. Ein Vorteil dieses Maßes besteht darin, dass die Nachfrage, die allein
durch eine hohe Beschäftigungsfluktuation, beispielsweise aufgrund saisonaler Beschäfti47
gung, erfolgt, nicht berücksichtigt wird. Andererseits kann die kurzfristige Nachfrage zumeist
nicht genau abgebildet werden, da vakante Stellen oft langfristig unbesetzt gemeldet sind.
Im Bestand gemeldeter Stellen zeigt sich insbesondere für nicht-akademische Baufachkräfte
ein deutlicher Rückgang im Krisenzeitraum 2008 und 2009 (Abbildung 2.7). Anschließend ist
der Bestand gemeldeter Arbeitsstellen bis zum Jahr 2011 wieder stark angestiegen. Seit
dem Jahr 2011 ist hingegen wieder eine leichte Abnahme auf 44.300 Stellen für nichtakademische Baufachkräfte im Jahr 2014 festzustellen. Bei den Hilfskräften zeigt sich hingegen nur ein leichter Rückgang zwischen 2007 und 2014 auf 2.900 Stellen. Der Bestand an
gemeldeten Stellen für akademische Baufachkräfte stieg hingegen von 1.800 Arbeitsstellen
in 2007 auf durchschnittlich 3.500 Stellen in 2014 an.
Leicht abnehmende Nachfrage nach nicht-akademischen
Baufachkräften
Bestand gemeldeter Arbeitsstellen für Hilfskräfte sowie nichtakademische und akademische Baufachkräfte
Jahresdurchschnitt 2007 bis 2014
60.000
50.000
47.100
49.100
44.300
nichtakademische
Baufachkräfte
40.000
33.900
30.000
20.000
10.000
0
Hilfskräfte*
3.300
1.800
2007
akademische Baufachkräfte
2008
2009
2010
2011
2012
2013
3.500
2.900
2014
* Für die Gruppe der Hilfskräfte sind für die Jahre 2009 und 2010 keine Daten verfügbar
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
Abbildung
2.71
2.2.5 Vakanzzeit
Ein weiterer Indikator, um die Nachfrage nach bestimmten Berufen und auch Engpässe bei
der Stellenbesetzung abbilden zu können, stellt die (abgeschlossene) Vakanzzeit dar. Die
Vakanzzeit bildet – im Falle der vorliegenden Daten – den Zeitraum zwischen dem gewünschten Besetzungstermin einer gemeldeten Arbeitsstelle und deren Abmeldung dar. Es
muss dabei im Folgenden berücksichtigt werden, dass, wenn von einer Besetzung die Rede
48
ist, dies auch eine Stornierung bedeuten kann, d.h. die (unbesetzte) Stelle zurückgezogen
wurde.
Abbildung 2.8 zeigt über alle Berufe hinweg einen, zeitweise lediglich durch konjunkturell
bedingte Schwankungen unterbrochenen, tendenziellen Anstieg der Vakanzzeit. Gemessen
an der in den Bauberufen ebenfalls gestiegenen Vakanzzeit scheint auch hier die Stellenbesetzung seit 2007 schwerer geworden zu sein. Dabei verzeichnen sowohl Stellen für Techniker, Meister, Restauratoren, Poliere und Aufsichtskräfte im Tätigkeitsschwerpunkt „Bauplanung, -überwachung und -kontrolle“, als auch Stellen für Fachkräfte im Tätigkeitsschwerpunkt „Bauarbeiten und -ausführung“ sowie Stellen für akademische Baufachkräfte seit einigen Jahren eine überdurchschnittliche Vakanzzeit. 2014 lag auch erstmals die Vakanzzeit
von Arbeitsstellen für Bauassistenten und technische Fachkräfte im Tätigkeitsschwerpunkt
„Bauplanung, -überwachung und -kontrolle“ über dem Durchschnitt aller Berufe.
Vakanzzeiten in den Bauberufen weiterhin zunehmend
Durchschnittliche Vakanzzeit gemeldeter Stellen bei Abgang in
Tagen
2007 bis 2014
120
Fachkräfte im
Tätigkeitsschwerpunkt Bauarbeiten
und -ausführung
100
80
20
101,3
98,5
88,2
78,1
77,1
71,1
64,7
64,7
64,2
67,4
alle Berufe
55,2
49,0
50,1
45,4
40
akademische
Baufachkräfte
83,0
75,0
60
Techniker, Meister,
Restauratoren, Poliere und
Aufsichtskräfte im
Tätigkeitsschwerpunkt
Bauplanung, -überwachung
und -kontrolle
48,3
Helfer im Tätigkeitsschwerpunkt
Bauarbeiten und -ausführung
44,0
Bauassistenz u. Technische Fachkräfte
im Tätigkeitsschwerpunkt Bauplanung ,
-überwachung und -kontrolle
0
2007
2008
2009
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
2010
© Bundesagentur für Arbeit
2011
2012
2013
2014
Seite
Abbildung
2.82
Im Jahr 2007 dauerte die Besetzung von Stellen für Techniker, Meister, Restauratoren, Poliere und Aufsichtskräfte im Tätigkeitsschwerpunkt „Bauplanung, -überwachung und kontrolle“ noch 75,0 Tage, 2014 waren es hingegen bereits 101,3 Tage. Bei den Fachkräften
im Tätigkeitsschwerpunkt „Bauarbeiten und -ausführung" vergingen bis zur Abmeldung durch
den Betrieb im Jahr 2014 98,5 Tage, bei den akademischen Baufachkräften 88,2 Tage. Stel49
len für Bauassistenten und technische Fachkräfte im Tätigkeitsschwerpunkt „Bauplanung, überwachung und -kontrolle" waren im Jahr 2014 durchschnittlich 78,1 Tage vakant. Hier
zeigt sich ein deutlicher Anstieg um 28 Tage seit dem Jahr 2007.
Bei einer differenzierteren Darstellung der Vakanzzeiten für die akademischen Bauberufe
„Bauingenieure“, „Architekten“ und „Führungskräfte am Bau“ in den Jahren 2007 bis 2014
werden zwischen diesen Berufen deutliche Unterschiede sichtbar (Abbildung 2.9). Während
2014 die Vakanzzeiten von Stellen für Führungskräfte am Bau mit 99,7 Tagen und von Stellen für Bauingenieure mit 93 Tagen deutlich überdurchschnittlich waren, lag die Vakanzzeit
von Stellen für Architekten mit 74,4 Tagen sogar etwas unter dem Durchschnitt über alle Berufe hinweg. 2007 waren die durchschnittlichen Vakanzzeiten für Führungskräfte am Bau um
38,3 Tage, für Bauingenieure um 22,9 Tage und für Architekten um 19,2 Tage kürzer. Im
Vergleich zu 2007 ist nach diesem Indikator somit festzuhalten, dass die Stellenbesetzung
von akademischen Bauberufen deutlich schwerer geworden ist.
Überdurchschnittlich hohe Vakanzzeiten bei
Führungskräften am Bau und Bauingenieuren
Durchschnittliche Vakanzzeit gemeldeter Stellen bei Abgang in
Tagen
2007 bis 2014
Führungskräfte
am Bau
99,7
93,0
Bauingenieure
74,4
70,1
61,4
Architekten
55,2
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
Abbildung
2.99
2.2.6 Zugang gemeldeter Stellen nach Wirtschaftszweigen und Berufen
Im Folgenden werden die gemeldeten Stellen hinsichtlich ihrer Verteilung auf die Wirtschaftszweige der meldenden Betriebe analysiert, um ein genaueres Bild der Nachfrage im
Bausektor aufzeigen zu können. Neben einer Differenzierung nach den Berufsgruppen des
50
Bausektors werden zusätzlich stets die gleichen Branchen berücksichtigt16. Zusätzlich wird
jeweils neben den Angaben für 2014 ein Vergleich zu dem Jahr 2008 gezogen. Aufgrund der
Übersichtlichkeit wurde hier jedoch auf eine Betrachtung der jeweiligen Anteile befristeter
Stellen unter den gemeldeten Stellen verzichtet. Sollte ein Interesse diesbezüglich bestehen,
sei auf die entsprechende Darstellung an gleicher Stelle im ersten Branchenbericht dieser
Reihe verwiesen17.
Nachfrage nach Berufen der Bauarbeiten und -ausführung
überwiegend aus Baugewerbe und Zeitarbeit
Gemeldete Stellen nach Wirtschaftszweigen (Zugänge) für Berufe des
Tätigkeitsschwerpunkts „Bauarbeiten und -ausführung“
Jahressumme 2008 und 2014
Tätigkeitsschwerpunkt Bauarbeiten und –ausführung
2014
übrige
Wirtschaftszweige
11%
Verarbeitendes
Gewerbe
3%
Handel
2%
2008
Baugewerbe
41%
3%
3%
10%
40%
Zeitarbeit
42%
44%
Öffentlicher Dienst
1%
1%
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
4
Abbildung
2.10
Der Großteil der gemeldeten Stellen für Berufe des Tätigkeitsschwerpunkts „Bauarbeiten und
-ausführung“ erfolgte zu etwa gleichen Anteilen aus dem Baugewerbe (41 %) und der Zeitarbeit (42 %) (Abbildung 2.10). 83 Prozent der Nachfrage nach Arbeitskräften dieses Tätigkeitsfeldes stammte 2014 demnach aus diesen beiden Branchen. Verglichen mit dem Jahr
2008 zeigt sich eine leicht steigende Bedeutung des Baugewerbes (+1 Prozentpunkt) sowie
ein leicht sinkender Anteil der Zeitarbeitsbranche (-3 Prozentpunkte). In der Gesamtwirtschaft machte die Zeitarbeitsbranche 2014 hingegen nur 35 Prozent der Nachfrage nach
16
Neben dem Baugewerbe umfasst dies darüber hinaus die Branchen des Öffentlichen Dienstes, der Zeitarbeit,
des Handels, des Verarbeitenden Gewerbes sowie ein Agglomerat der übrigen Wirtschaftszweige. Eine Auflistung der einzelnen Branchen, die unter die „Übrigen Wirtschaftszweige“ fallen, befindet sich im Glossar auf Seite
XVIII.
17
Im Internet abrufbar unter:
http://www.bauindustrie.de/media/attachments/Branchenbericht_zur_Arbeitsmarktsituation_im_Bausektor.pdf
51
Arbeitskräften aus, was die hohe Relevanz der Zeitarbeit in dem Tätigkeitsfeld „Bauarbeiten
und -ausführung“ zusätzlich unterstreicht.
Der Anteil der Nachfrage nach Arbeitskräften der Berufe des Tätigkeitsschwerpunktes „Bauplanung, -überwachung und -kontrolle“, der aus der Zeitarbeitsbranche erfolgt, ist hingegen
vergleichsweise geringer (Abbildung 2.11). Lediglich 10 Prozent der gemeldeten Stellen für
Berufe dieses Tätigkeitsfeldes stammten 2014 aus der Zeitarbeit. Die größten Anteile machten hier das Baugewerbe (29 %) und die übrigen Wirtschaftszweige (35 %) aus, gefolgt vom
Öffentlichen Dienst (19 %). Im Vergleich zu 2008 zeigt sich im Öffentlichen Dienst eine Zunahme (+5 Prozentpunkte) und in der Zeitarbeit ein Rückgang (-3 Prozentpunkte) des Anteils
gemeldeter Stellen.
Zunehmende Bedeutung des Öffentlichen Dienstes für die
Berufe der Bauplanung, -überwachung und -kontrolle
Gemeldete Stellen nach Wirtschaftszweigen (Zugänge) für Berufe des
Tätigkeitsschwerpunkts „Bauplanung, -überwachung und -kontrolle“
Jahressumme 2008 und 2014
Tätigkeitsschwerpunkt Bauplanung, -überwachung und -kontrolle
2014
übrige
Wirtschaftszweige
35%
Verarbeitendes
Gewerbe
5%
2008
Baugewerbe
29%
5%
35%
30%
Handel
2%
Zeitarbeit
10%
Öffentlicher Dienst
19%
3%
13%
14%
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
11
Abbildung
2.11
Architekten wurden 2014 überwiegend aus den Architektur- und Ingenieurbüros (44 %)
nachgefragt (Abbildung 2.12). Im Vergleich zu 2008 sank die Bedeutung dieses Wirtschaftsbereiches jedoch stark: 2008 wurde noch mehr als die Hälfte (52 %) aller Stellen für Architekten aus den Architektur- und Ingenieurbüros gemeldet. Den zweitgrößten Anteil mit
26 Prozent machten 2014 Betriebe aus dem Öffentlichen Dienst aus. Die Bedeutung des
Öffentlichen Dienstes ist wiederum seit 2008 um 6 Prozentpunkte gestiegen.
52
Steigende Nachfrage nach Architekten außerhalb der
Bauwirtschaft
Gemeldete Stellen nach Wirtschaftszweigen (Zugänge) für Architekten
Jahressumme 2008 und 2014
Architekten
2014
Verarbeitendes
Gewerbe
2%
7%
Baugewerbe
8%
2008
Architektur- und
Ingenieurbüros
44%
2%
Öffentlicher Dienst
26%
5%
20%
52%
7%
Zeitarbeit
4%
übrige
Wirtschaftszweige
19%
14%
1%
Handel 1%
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
Seite
5
Abbildung
2.12
© Bundesagentur für Arbeit
Fast jede dritte Stelle für Bauingenieure stammt aus dem
Öffentlichen Dienst
Gemeldete Stellen nach Wirtschaftszweigen (Zugänge) für
Bauingenieure
Jahressumme 2008 und 2014
Bauingenieure
2014
Verarbeitendes
Gewerbe
3%
Baugewerbe
13%
Architektur- und
Ingenieurbüros
25%
2008
5%
13%
Öffentlicher Dienst
30%
übrige
Wirtschaftszweige
21%
31%
23%
14%
Handel
1%
Zeitarbeit
7%
13%
1%
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
4
Abbildung
2.13
53
Die Nachfrage nach Bauingenieuren (i.e.S.) verteilte sich 2014 stärker über alle Wirtschaftszweige als bei den Architekten (Abbildung 2.13). So wurden Bauingenieure zu einem größeren Anteil außerhalb der Architektur- und Ingenieurbüros nachgefragt als Architekten. Im
Jahr 2014 betrug der Anteil der von Architektur- und Ingenieurbüros gemeldeten Stellen für
Bauingenieure nur 25 Prozent. Fast ein Drittel der Stellen stammte hingegen aus dem Öffentlichen Dienst. Das Baugewerbe machte hier einen Anteil von 13 Prozent und die übrigen
Wirtschaftszweige von 21 Prozent aus. Die Nachfrage wuchs im Vergleich zu 2008 insbesondere im Öffentlichen Dienst (+7 Prozentpunkte) und den übrigen Wirtschaftszweigen
(+7 Prozentpunkte) an. Die Bedeutung der Architektur- und Ingenieurbüros verringerte sich
hingegen um 6 Prozentpunkte.
Das Stellenangebot für Techniker, Meister, Restauratoren, Poliere und Aufsichtskräfte aus
dem Tätigkeitsschwerpunkt „Bauplanung, -überwachung und -kontrolle“ konzentrierte sich
2014 wiederum stark auf das Baugewerbe (44 %) (Abbildung 2.14). 2008 lag der Anteil mit
46 Prozent noch 2 Prozentpunkte höher. Die Nachfrage erfolgte weiterhin zu 16 Prozent aus
der Zeitarbeitsbranche und zu 22 Prozent aus den übrigen Wirtschaftszweigen.
Techniker, Meister, Restauratoren, Poliere und Aufsichtskräfte insbesondere aus Baugewerbe nachgefragt
Gemeldete Stellen nach Wirtschaftszweigen (Zugänge) für Techniker,
Meister, Restauratoren, Poliere und Aufsichtskräfte
Jahressumme 2008 und 2014
Techniker, Meister, Restauratoren, Poliere, Aufsichtskräfte
2014
übrige
Wirtschaftszweige
22%
Verarbeitendes
Gewerbe
6%
2008
6%
Handel
3%
20%
Baugewerbe
44%
5%
Zeitarbeit
16%
46%
17%
Öffentlicher Dienst
9%
6%
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
14
Abbildung
2.14
54
Im Folgenden wird die Entwicklung der Zugänge gemeldeter Arbeitsstellen in regionaler Differenzierung betrachtet. Hierbei wird die Zahl der jährlichen Zugänge gemeldeter Stellen in
2014 mit der aus dem Jahr 2008 nach Agenturen für Arbeit verglichen. Über alle Berufe hinweg wurden 2014 5,7 Prozent mehr Stellen gemeldet als 2008. Im Tätigkeitsschwerpunkt
„Bauarbeiten und -ausführung“ ging die Nachfrage hingegen um 14,9 Prozent zurück. Es
zeigen sich jedoch deutliche regionale Unterschiede in der Veränderung der jährlichen Zugänge gemeldeter Stellen zwischen 2008 und 2014 (Abbildung 2.15). Die stärksten Rückgänge sind im Tätigkeitsfeld „Bauarbeiten und -ausführung“ in städtisch geprägten Regionen
festzustellen. So verringerte sich die Nachfrage nach Berufen dieses Tätigkeitsschwerpunktes in München (-58,4 %), Zwickau (-57,4 %), Frankfurt (-51,6 %) und in Düsseldorf (-50,2 %)
am deutlichsten. Die größte Zunahme in der Zahl der gemeldeten Stellen verzeichnete in
diesem Zeitraum wiederum die Agentur für Arbeit in Lübeck (+79,4 %).
Heterogene Entwicklung in der Gesamtwirtschaft und im
Tätigkeitsschwerpunkt „Bauarbeiten und -ausführung“
Zugänge gemeldeter Stellen der Gesamtwirtschaft und des
Tätigkeitsschwerpunktes „Bauarbeiten und -ausführung“ nach
Arbeitsagenturen
Relative Veränderung zwischen 2008 und 2014
Bauarbeiten und -ausführung
Stellen insgesamt
Veränderung 2004 zu 2014
unter -40 Prozent
-40 bis unter -20 Prozent
-20 bis unter -5 Prozent
-5 bis unter+5 Prozent
+5 bis unter +20 Prozent
+ 20 bis unter +40 Prozent
mehr als +40 Prozent
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
8
Abbildung
2.15
Im Tätigkeitsschwerpunkt „Bauplanung, -überwachung und -kontrolle“ ist die Nachfrage nach
Arbeitskräften hingegen noch deutlicher gewachsen: 2014 wurden 25,8 Prozent mehr Stellen
gemeldet als noch 2008. In diesem Tätigkeitsfeld ist jedoch kein eindeutiges Muster der regionalen Verteilung festzustellen (Abbildung 2.16). Den größten Zuwachs verzeichnete die
Region Flensburg (+141 %) und den höchsten Rückgang wiederum die Region Zwickau (35,6 %).
55
Das Angebot gemeldeter Stellen für Architekten und Bauingenieure, die eine Untergruppe
des Tätigkeitsschwerpunkts „Bauplanung, -überwachung und -kontrolle“ bilden, ist zwischen
2008 und 2014 ebenfalls stark angestiegen (+30,7 %). Auch hier ist kein klares Muster in der
regionalen Verteilung auszumachen (Abbildung 2.16). Den stärksten Zuwachs an gemeldeten Stellen gab es in Deggendorf (+350 %) und in Siegen (+275 %), wohingegen die Regionen Bad Homburg (-69,8 %) und Annaberg-Buchholz (-57,9 %) den größten Rückgang an
gemeldeten Stellen für Architekten und Bauingenieure zu verzeichnen hatten.
Mehr Arbeitsstellen in der Bauplanung, -überwachung
und -kontrolle in den meisten Arbeitsagenturbezirken
Zugänge gemeldeter Stellen des Tätigkeitsschwerpunktes
„Bauplanung, -überwachung und -kontrolle“ und der
Architekten/Bauingenieure nach Arbeitsagenturen
Relative Veränderung zwischen 2008 und 2014
Bauplanung, -überwachung und -kontrolle
Architekten und Bauingenieure
Veränderung 2004 zu 2014
unter -40 Prozent
-40 bis unter -20 Prozent
-20 bis unter -5 Prozent
-5 bis unter+5 Prozent
+5 bis unter +20 Prozent
+ 20 bis unter +40 Prozent
mehr als +40 Prozent
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
9
Abbildung
2.16
56
3
Arbeitskräfteangebot
3.1
Arbeitslosigkeit18
In den Berufen des Bausektors waren im Jahresdurchschnitt 2014 insgesamt 187.500 Personen arbeitslos gemeldet. Dies macht einen Anteil von 6,5 Prozent an allen 2,90 Mio. Arbeitslosen in der Gesamtwirtschaft in Deutschland aus (Abbildung 3.1). Im Folgenden werden die Trends der Arbeitslosigkeitszahlen in den Bauberufen für die Jahre 2007 bis 201419
abgebildet.
Bei Betrachtung der Arbeitslosenzahlen aller Bauberufe im Zeitverlauf ist seit 2007 ein rückläufiger Trend zu erkennen: Während 2007 im Jahresdurchschnitt noch 294.300 Arbeitslose
mit Bauberuf der Bundesagentur für Arbeit gemeldet waren, verringerte sich diese Zahl über
250.700 im Jahr 2010 auf 187.500 arbeitslose Personen mit Bauberuf im Jahresdurchschnitt
2014. Dies bedeutet über den gesamten Zeitraum gesehen einen Rückgang von 36 Prozent
bzw. 107.000 Personen.
Arbeitslosigkeit in den Bauberufen weiterhin rückläufig
Arbeitslose mit Bauberufen sowie deren Anteil an der
Arbeitslosigkeit der Gesamtwirtschaft
Jahresdurchschnitt 2007 bis 2014
350.000
8,0%
7,8%
7,7%
Arbeitslose in Bauberufen anteilig
an der Arbeitslosigkeit insgesamt
(rechte Achse)
300.000
294.300
7,5%
250.000
250.700
200.000
194.400
187.500
7,0%
150.000
6,7%
100.000
6,5%
Bestand der Arbeitslosen in den Bauberufen
(linke Achse)
6,5%
50.000
0
6,0%
2007
2008
2009*
2010*
2011
2012
2013
2014
* Ohne Helfertätigkeiten in den Jahren 2009 und 2010
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
Abbildung
3.11
18
Zum Berichtsmonat August 2014 fand mit der Revision der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit zudem eine Generalüberholung der Arbeitslosen-Statistik ab 2007 statt. Aus diesem Grund weichen die hier
dargestellten Zeitreihenwerte leicht von den Angaben in den vergangenen vier Publikationen ab.
19
Da die Daten zu den gemeldeten Stellen nach Berufen für die neue KldB 2010 nur für die Jahre ab 2007 vorliegen, wird in diesem Kapitel ausschließlich der Zeitraum 2007 bis 2014 betrachtet.
57
In der Gesamtwirtschaft sank die Zahl der Arbeitslosen demgegenüber im gleichen Zeitraum
lediglich um 23 Prozent. Abbildung 3.1 stellt neben der Anzahl der Arbeitslosen mit Bauberuf
auch deren Anteil an der Arbeitslosigkeit in der Gesamtwirtschaft dar. Es ist zu erkennen,
dass der Anteil der Arbeitslosen mit Bauberufen im Zeitverlauf rückläufig ist. Betrug der Anteil der Arbeitslosen mit Bauberufen an der Arbeitslosigkeit insgesamt in Deutschland im
Jahresdurchschnitt 2007 noch 7,8 Prozent, lag der Wert 2014 noch bei 6,5 Prozent.
Mit 172.700 Arbeitslosen war 2014 der Großteil der gemeldeten Arbeitslosen mit Bauberufen
dem Tätigkeitsschwerpunkt „Bauarbeiten und -ausführung“ zuzuordnen (Abbildung 3.2). Dies
lässt sich unter anderem dadurch erklären, dass diesem Teilsegment auch ein Großteil der
Erwerbsfähigen mit Bauberuf zuzurechnen ist.
Arbeitslosigkeit im Tätigkeitsfeld „Bauarbeiten und
-ausführung“ mit abnehmendem Trend
Arbeitslose in den Berufen der „Bauarbeiten und -ausführung“
sowie deren Anteil an der Arbeitslosigkeit der Gesamtwirtschaft
Jahresdurchschnitt 2007 bis 2014
300.000
7,4%
269.900
250.000
7,2%
Arbeitslose anteilig
an der Arbeitslosigkeit insgesamt
(rechte Achse)
7,2%
7,2%
7,0%
232.200
200.000
6,8%
183.000
172.700
6,6%
150.000
6,4%
6,2%
100.000
6,2%
Bestand der Arbeitslosen in den Berufen
"Bauarbeiten und -ausführung"
(linke Achse)
50.000
6,0%
6,0%
5,8%
0
5,6%
2007
2008
2009*
2010*
2011
2012
2013
2014
* Ohne Helfertätigkeiten in den Jahren 2009 und 2010
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
Abbildung
3.22
2007 waren in dem Bereich „Bauarbeiten und -ausführung“ noch 269.900 Arbeitslose gemeldet. Bis zum Jahr 2014 verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen um 36 Prozent auf 172.700
gemeldete arbeitslose Personen in 2014. Auffällig ist hier der deutliche Anstieg der Zahl der
Arbeitslosen in den Krisenjahren 2009 und 2010, welcher in den Anschlussjahren 2011 und
2012 jedoch schnell wieder abgebaut werden konnte. Welchen Anteil an dem schnellen Abbau der Arbeitslosigkeit im Anschluss an die Krise die von der Bundesregierung initiierten
staatlichen Konjunkturpakete neben der allgemeinen wirtschaftlichen Erholung hatten, kann
58
an dieser Stelle nicht bestimmt werden. Es ist jedoch von einem direkten Nutzen für den
operativen Bereich der Bauindustrie auszugehen.
Für die Gruppe der Techniker, Meister, Restauratoren, Poliere und Aufsichtskräfte im Tätigkeitsschwerpunkt „Bauplanung, -überwachung und -kontrolle“ zeigt sich ebenfalls eine positive Entwicklung der Arbeitslosenzahlen (Abbildung 3.3). Waren im Jahresdurchschnitt 2007
noch 10.200 Techniker, Meister, Restauratoren, Poliere und Aufsichtskräfte arbeitslos gemeldet, waren es 2014 nur noch 6.200. Dies entspricht einer Abnahme von 39 Prozent zwischen 2007 und 2014. Im Gegensatz zur Zahl der Arbeitslosen im Tätigkeitsfeld „Bauarbeiten und -ausführung“ zeigt sich für die Gruppe der Techniker, Meister, Restauratoren, Poliere
und Aufsichtskräfte keine Zunahme der Arbeitslosigkeit im Krisenjahr 2009. Der Anteil der
arbeitslosen Techniker, Meister, Restauratoren, Poliere und Aufsichtskräfte an allen Arbeitslosen ist seit 2007 nahezu konstant.
Arbeitslosigkeit unter Technikern, Meistern, Restauratoren, Polieren und Aufsichtskräften leicht rückläufig
Arbeitslose Techniker, Meister, Restauratoren, Poliere und Aufsichtskräfte sowie deren Anteil an der Arbeitslosigkeit der Gesamtwirtschaft
Jahresdurchschnitt 2007 bis 2014
12.000
0,30%
0,27%
10.000
10.200
Arbeitslose anteilig
an der Arbeitslosigkeit insgesamt
(rechte Achse)
0,22%
0,21%
0,23%
8.000
0,25%
0,20%
7.500
6.500
6.000
6.200
4.000
0,15%
0,10%
Bestand der arbeitslosen Techniker, Meister,
Restauratoren, Poliere und Aufsichtskräfte
(linke Achse)
2.000
0,05%
0
0,00%
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
Abbildung
3.33
Die Arbeitslosigkeit für Bauingenieure und Architekten sank von insgesamt 9.000 Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt 2007 um 48 Prozent auf 4.700 arbeitslos gemeldete Bauingenieure und Architekten in 2014 (Abbildung 3.4). Dabei zeigt sich zwischen den Bauingenieuren
und Architekten nahezu kein Unterschied.
59
Arbeitslosigkeit unter Bauingenieuren und Architekten mit
rückläufigem Trend
Arbeitslose Bauingenieure und Architekten
Jahresdurchschnitt 2007 bis 2014
4.200
3.200
3.400
3.300
2.800
2.500
2.600
2.600
Architekten
2.500
2.200
2.100
2.100
Bauingenieure
2011
2012
2013
2014
4.800
3.300
3.200
2007
2008
2009
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
3.000
2010
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
Abbildung
3.44
Abbildung 3.5 macht deutlich, dass die Betroffenheit von Arbeitslosigkeit zwischen den verschiedenen Alters- und Berufsgruppen variiert. So wird sichtbar, dass Bauhilfskräfte 2014 in
jeder Altersgruppe die höchste Arbeitslosenquote aufwiesen, gefolgt von der Gesamtwirtschaft. Unter den Bauhilfskräften war fast ein Drittel der 25- bis 34-Jährigen und mehr als ein
Viertel der mindestens 55-Jährigen arbeitslos gemeldet. Nicht-akademische Baufachkräfte
lagen hingegen in allen Altersklassen unter dem Durchschnitt aller Berufe. Dennoch ist hier
ein mit der Gesamtwirtschaft vergleichbares Muster zu erkennen: Sowohl die Gruppe der 25bis 34-Jährigen mit 8,7 Prozent (Gesamtwirtschaft: 9,5 %) als auch der über 55-Jährigen mit
7,4 Prozent (10,1 %) waren von Arbeitslosigkeit am stärksten betroffen. Akademische Baufachkräfte verzeichnen wiederum, mit Ausnahme der Personen mit 55 Jahren und älter, die
geringsten Arbeitslosenquoten. 2014 waren beispielsweise lediglich 4,6 Prozent der 25- bis
34-Jährigen arbeitslos gemeldet. Bei den Personen mit 55 Jahren und älter lag der Wert für
die akademischen Baufachkräfte im Jahr 2014 bei 7,9 Prozent.
Innerhalb der verschiedenen Berufsgruppen wiesen im Jahr 2014 55-Jährige und ältere Personen sowohl in der Gesamtwirtschaft als auch unter den akademischen Baufachkräften die
höchsten Quoten auf. Bei den Bauhilfskräften und den nicht-akademischen Baufachkräften
sind demgegenüber unter den 25- bis 34-Jährigen die höchsten Arbeitslosenquoten zu finden. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass viele Arbeitnehmer dieses Bereiches be60
reits weit vor dem 65. Lebensjahr aus dem Berufsleben ausscheiden. So betrug das Durchschnittsalter bei Beginn der Rente im Jahr 2013 laut Angaben der Sozialkassen der Bauwirtschaft 61,5 Jahre für gewerblich Beschäftigte und 63 Jahre für Angestellte. Des Weiteren
beendeten 21,8 Prozent der Beschäftigten in der Bauwirtschaft ihren Beruf aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig20. Ein weiterer Grund könnte statistischem Ursprungs sein: Während
die Arbeitslosenstatistik nach dem gewünschten Zielberuf geführt wird, erfasst die Beschäftigtenstatistik den ausgeübten Beruf. Beide müssen jedoch nicht deckungsgleich sein. Insbesondere Ältere könnten unter Umständen aufgrund körperlicher Beeinträchtigungen einen
anderen Zielberuf angeben und somit die Arbeitslosenquote älterer Personen in körperlich
fordernden Berufen „künstlich“ verringern.
Hohe Arbeitslosigkeit bei den 25- bis 34-Jährigen
Arbeitslosenquote nach Altersgruppen
Basis: sozialversicherungspflichtige Beschäftigung; 2014
35%
31,4%
unter 25 Jahre
25 bis unter 35 Jahre
35 bis unter 45 Jahre
45 bis unter 55 Jahre
55 Jahre und älter
30%
25,7%
25%
20%
15%
10%
9,5%
10,1%
8,7%
7,9%
7,4%
4,6%
5%
0%
Alle Berufe
Bauhilfskräfte
nicht-akademische
Baufachkräfte
akademische Baufachkräfte
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
Abbildung
3.55
Bei einer weiteren Differenzierung der nicht-akademischen Baufachkräfte werden ebenso
Unterscheide zwischen den einzelnen Berufen deutlich (Abbildung 3.6). Während Fachkräfte
im Tätigkeitsschwerpunkt „Bauarbeiten und -ausführung" 2014 die höchste Arbeitslosenquote unter den 25- bis 34-Jährigen aufwiesen, waren unter den Technikern, Meistern, Restauratoren, Polieren und Aufsichtskräften ältere Personen mit mindestens 55 Jahren mit einer
Quote von 6,9 Prozent am häufigsten arbeitslos. 25- bis 34-Jährige verzeichneten in dieser
Berufsgruppe lediglich eine Arbeitslosenquote von 4,6 Prozent. Bauassistenten und techni20
SOKA-BAU Geschäftsbericht 2013, S.40/41, abrufbar unter http://www.soka-bau.de
61
sche Fachkräfte waren 2014 in allen Altersgruppen nur zu einem sehr geringen Anteil von
jeweils unter 3 Prozent arbeitslos gemeldet.
Deutliche Unterschiede in der Arbeitslosigkeit unter den
nicht-akademischen Baufachkräften
Arbeitslosenquote der nicht-akademischen Baufachkräfte nach
Altersgruppen
Basis: sozialversicherungspflichtige Beschäftigung; 2014
10%
9,0%
9%
8%
7,5%
unter 25 Jahre
25 bis unter 35 Jahre
35 bis unter 45 Jahre
45 bis unter 55 Jahre
55 Jahre und älter
6,9%
7%
6%
5%
4,6%
4%
3%
2,4%
2,2%
2%
1%
0%
Fachkräfte im Tätigkeitsschwerpunkt
Bauarbeiten und -ausführung
Bauassistenz, Technische Fachkräfte
Techniker, Meister, Restauratoren, Poliere,
Aufsichtskräfte
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
Abbildung
3.66
Im Vergleich zum Vorjahr nahm der Bestand an Arbeitslosen in der Gesamtwirtschaft, unter
den Bauhilfskräften (mit Ausnahme der mindestens 55-Jährigen) und nicht-akademischen
Baufachkräften in allen Altersgruppen ab (Abbildung 3.7). In der Gesamtwirtschaft nahm der
Bestand an Arbeitslosen bei den unter 25-Jährigen um 7 Prozent, bei den 25- bis 34Jährigen um 1 Prozent sowie bei den 35- bis 44-Jährigen und den 45- bis 54-Jährigen um
jeweils 3 Prozent ab. Die mindestens 55-Jährigen verzeichneten wiederum einen Zuwachs
um 2 Prozent. Der Arbeitslosenbestand bei den Bauhilfskräften sank im Vergleich zum Vorjahr je nach Altersgruppe um 2 bis 7 Prozent, lediglich die Zahl der Arbeitslosen unter den
55-Jährigen und älteren Bauhilfskräften stieg um 1 Prozent an. Der Bestand an arbeitslosen
nicht-akademischen Baufachkräften verringerte sich im Vergleich zu 2013 um 3 bis
14 Prozent, wohingegen der Arbeitslosenbestand unter den akademischen Baufachkräften
bei den unter 25-Jährigen und den 25- bis 34-Jährigen um 7 bzw. 8 Prozent zunahm und
unter den restlichen Altersgruppen um 1 bis 6 Prozent sank. Eine Ursache des Anstiegs der
Arbeitslosigkeit junger Akademiker könnte darin liegen, dass im Zuge der Einführung des
kürzeren Bachelorstudiums unter 25-jährige Hochschulabsolventen deutlich häufiger in den
62
Arbeitsmarkt eintreten und folglich auch der Bestand an Arbeitslosen in dieser Altersgruppe
ansteigt.
Die Abnahme des Bestands an Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr in den Bauberufen ist
womöglich auf die vergleichsweise milde Witterung im ersten Halbjahr 2014 zurückzuführen,
wodurch saisonale Einstellungen möglicherweise früher erfolgten bzw. der Winter praktisch
durchgearbeitet werden konnte. Das erste Quartal 2013 war hingegen von einem strengen
Winter geprägt, was im Frühjahr zu einer Zurückhaltung von Einstellung geführt haben könnte.
Sinkender Arbeitslosenbestand in Bauberufen in fast
allen Altersgruppen
Veränderung des Bestands an Arbeitslosen in Bauberufen nach
Altersgruppen
Relative Veränderung zwischen 2013 und 2014
unter 25 Jahre
25 bis unter 35 Jahre
35 bis unter 45 Jahre
45 bis unter 55 Jahre
55 Jahre und älter
10%
5%
2%
7%
8%
1%
0%
-1%
-5%
-1%
-2% -2%
-3% -3%
-3%
-4%
-3%
-6%
-7%
-7%
-8% -8% -8%
-10%
-15%
-14%
-20%
alle Berufe
Bauhilfskräfte
nicht-akademische
Baufachkräfte
akademische Baufachkräfte
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
Abbildung
3.79
Bei einer weiteren Differenzierung des Bestands an Arbeitslosen unter den nichtakademischen Baufachkräften werden erneut Unterschiede sichtbar (Abbildung 3.8). Während der Arbeitslosenbestand unter den Fachkräften im Tätigkeitsschwerpunkt „Bauarbeiten
und -ausführung“ und unter den Technikern, Meistern, Restauratoren, Polieren und Aufsichtskräften im Vergleich zum Vorjahr in allen Altersklassen zurückging, zeigt sich unter den
Bauassistenten und technischen Fachkräften im Tätigkeitsfeld „Bauplanung, -überwachung
und -kontrolle“ eine heterogene Entwicklung zwischen den verschiedenen Altersgruppen.
Der Bestand an arbeitslosen Bauassistenten und technischen Fachkräften verringerte sich
unter den unter 25-Jährigen um 17 Prozent, wohingegen er unter den 25- bis 34-Jährigen
63
um 8 Prozent, den 35- bis 44-Jährigen sogar um 41 Prozent, den 45- bis 54-Jährigen um
11 Prozent und den 55-Jährigen und älteren um 16 Prozent anstieg.
Rückläufige Arbeitslosigkeit unter den Technikern,
Meistern, Restauratoren, Polieren und Aufsichtskräften
Veränderung des Bestands an arbeitslosen nicht-akademischen
Baufachkräfte nach Altersgruppen
Relative Veränderung zwischen 2013 und 2014
50%
41%
40%
unter 25 Jahre
25 bis unter 35 Jahre
35 bis unter 45 Jahre
45 bis unter 55 Jahre
55 Jahre und älter
30%
20%
16%
8%
10%
11%
0%
-3%
-10%
-20%
-8%
-8%
-2%
-5%
-8%
-8%
-8%
-12%
-14%
-17%
-30%
Fachkräfte im Tätigkeitsschwerpunkt
Bauarbeiten und -ausführung
Bauassistenz, Technische Fachkräfte
Techniker, Meister, Restauratoren,
Poliere, Aufsichtskräfte
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
10
Abbildung
3.8
In Bauberufen sind - mit Ausnahme der Bauhilfskräfte - die Arbeitslosigkeitsphasen tendenziell kürzer als im Durchschnitt aller Berufe (Abbildung 3.9). Grund hierfür dürfte die höhere
saisonale Abhängigkeit der Beschäftigungsverhältnisse im Bausektor sein. Unter den Bauhilfskräften waren die Phasen der Arbeitslosigkeit 2014 vergleichbar mit denen in der Gesamtwirtschaft. In der Gesamtwirtschaft bzw. unter den Bauhilfskräften war mehr als jeder
dritte Arbeitslose langzeitarbeitslos (37,1 % bzw. 37,9 %), d.h. länger als ein Jahr arbeitslos
gemeldet. Unter den anderen Bauberufsgruppen betraf dies 2014 zwischen 24,1 Prozent
(Fachkräfte im Tätigkeitschwerpunkt „Bauarbeiten und -ausführung“) und 30,7 Prozent (Bauassistenten und technische Fachkräfte) der Arbeitslosen. Des Weiteren waren in dem Bereich der nicht-akademischen und akademischen Baufachkräfte jeweils ein höherer Anteil an
Arbeitslosen 3 Monate und kürzer arbeitslos gemeldet als in der Gesamtwirtschaft (27,9 %).
42,5 Prozent der Fachkräfte im Tätigkeitschwerpunkt „Bauarbeiten und -ausführung“,
29,9 Prozent der Bauassistenten und technischen Fachkräfte, 39,1 Prozent der Techniker,
Meister, Restauratoren, Poliere und Aufsichtskräfte sowie 37,3 Prozent der (Bau)Ingenieure,
Architekten, (Bau)Planer und Führungskräfte am Bau waren maximal 3 Monate ohne Beschäftigung.
64
Arbeitslosigkeit in Bauberufen tendenziell kürzer
Anteile am Arbeitslosenbestand nach Arbeitslosigkeitsdauer mit
Veränderung der Anteile gegenüber 2013
Jahresdurchschnitt 2014; Veränderung in Prozentpunkten (in Klammern)
Berufe insgesamt
Bauhilfskräfte
unter 3
Monate
1 Jahr
und länger
27,9%
(-0,3)
37,1%
(+0,9)
18,5%
(-0,2)
6 Monate bis
unter 1 Jahr
16,5%
(-0,4)
20,7%
(+0,7)
18,7%
(-0,1)
3 bis unter
6 Monate
Bauassistenzen und
Technische Fachkräfte
30,7%
(+0,5)
26,5%
(-0,1)
37,9%
(+0,6)
29,9%
(-2,2)
18,7%
(+1,0)
16,9%
(-0,4)
24,1%
(+1,3)
42,5%
(-0,4)
15,2%
(0,0)
18,2%
(-1,0)
Techniker, Meister, Restauratoren,
Poliere, Aufsichtskräfte
24,9%
(+0,4)
Tätigkeitsschwerpunkt Bauarbeiten und –
ausführung (Fachkräfte)
39,1%
(-0,3)
(Bau-)Ingenieure, Architekten, (Bau-)Planer,
Führungskräfte
22,6%
(-0,6)
37,3%
(+0,2)
19,2%
(+0,3)
17,3%
(+0,1)
18,7%
(-0,2)
20,9%
(+0,1)
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
13
Abbildung
3.9
Bei Betrachtung der Arbeitslosenquoten in den einzelnen Bundesländern werden regionale
Unterschiede deutlich (Abbildung 3.10). So verzeichneten die ostdeutschen Bundesländer im
Jahresdurchschnitt 2014 sowohl in der Gesamtwirtschaft als auch in den Bauberufen höhere
Arbeitslosenquoten als in Westdeutschland. Festzuhalten ist zudem, dass das Tätigkeitsfeld
„Bauplanung, -überwachung und -kontrolle“ in nahezu allen Bundesländern eine im Vergleich
zur Gesamtwirtschaft unterdurchschnittliche Arbeitslosenquote aufwies. Hier waren die geringsten Quoten in Bayern und Baden-Württemberg sowie die höchsten Quoten in Brandenburg und Berlin zu finden. Im Tätigkeitsschwerpunkt „Bauarbeiten und -ausführung“ lag die
Arbeitslosenquote hingegen in fast allen Bundesländern über dem gesamtwirtschaftlichen
Durchschnitt. Die höchsten Quoten waren hierbei in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern,
die niedrigsten wiederum in Bayern und Baden-Württemberg zu beobachten.
65
Arbeitslosenquoten im Osten höher als im Westen
Arbeitslosenquote nach Bundesländern und Bauberufen
Basis: sozialversicherungspflichtige Beschäftigung; Jahresdurchschnitte 2014
Schleswig-Holstein
Hamburg
Niedersachsen
Bremen
Nordrhein-Westfalen
Alle Berufe
Hessen
Tätigkeitsschwerpunkt "Bauarbeiten und ausführung"
Rheinland-Pfalz
Baden-Württemberg
Tätigkeitsschwerpunkt "Bauplanung, überwachung und -kontrolle"
gesamtdeutscher Durchschnitt über alle Berufe
Bayern
Saarland
Berlin
Brandenburg
Mecklenburg-Vorpommern
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Thüringen
0%
5%
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
10%
© Bundesagentur für Arbeit
15%
20%
25%
Seite
14
Abbildung
3.10
66
3.2
Der Ausbildungsmarkt für Bauberufe
Auf Basis der Daten des „Datensystems Auszubildende“ des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) können Informationen zu neu abgeschlossenen sowie vorzeitig gelösten Ausbildungsverträgen gewonnen werden. Die folgenden Angaben beruhen hierbei auf der neuen
Klassifikation der Berufe (KldB 2010). 2013 wurden im Bereich der Hochbauberufe 9.600, in
den Tiefbauberufen 3.400 und in den Ausbauberufen 16.400 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen (Abbildung 3.11). In den Ausbauberufen entfielen dabei allein 54 Prozent der
neuen Ausbildungsverträge auf die Untergruppe der Maler und Lackierer (8.800).
Im Vergleich zum Jahr 2003 ist die Zahl der Neuabschlüsse21 in den Ausbauberufen bis 2013
um 28 Prozent bzw. nahezu 6.500 Abschlüsse gesunken. In den Hochbauberufen ging die
Zahl der Neuverträge von Ausbildungsstellen im gleichen Zeitraum wiederum um 17 Prozent
(-2.000) zurück und in den Tiefbauberufen blieb sie nahezu konstant (-4 %).
Rückläufige Anzahl neuabgeschlossener
Ausbildungsverträgen für Bauberufe
Neuabschlüsse von Ausbildungsverträgen
2003 bis 2013
Ausbauberufe
22.800
22.900
21.000
20.100
16.400
Hochbauberufe
11.600
11.700
9.600
10.400
Tiefbauberufe
3.500
4.000
2003
2004
2005
2006
2007
3.400
3.700
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Datenquelle: „Datensystem Auszubildende“ des Bundesinstituts für Berufsbildung
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
1
Abbildung
3.11
Die Entwicklung der Zahl der neuen Ausbildungsverträge im Bausektor folgt hierbei in gewisser Weise den konjunkturellen Schwankungen. Während zu Beginn des Jahrtausends im
21
Die Zahl der Neuabschlüsse entspricht nicht automatisch der Zahl der Ausbildungsanfänger. Anschlussverträge
oder der Beginn einer Zweitausbildung nach Abschluss der dualen Berufsausbildung werden auch zu den Neuabschlüssen gezählt.
67
Bausektor vergleichsweise viele Ausbildungsverträge abgeschlossen wurden, nahm deren
Zahl bis zum Jahr 2005 deutlich ab, bevor sie bis zum Jahr 2007 schließlich wieder anwuchs. Während der Finanz- und Wirtschaftskrise ist in den Aus- und Hochbauberufen erneut eine Abnahme der Zahl der Neuabschlüsse zu erkennen. Im weiteren Verlauf ist insbesondere in den Ausbauberufen die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge bis
zum Jahr 2013 deutlich zurückgegangen.
Neben der Zahl der Neuabschlüsse von Ausbildungsverträgen stellt im Hinblick auf zukünftig
drohende Fachkräfteengpässe auch die vorzeitige Beendigung von Ausbildungsverträgen
einen wichtigen Faktor dar. Betrachtet wird hierbei die sogenannte Lösungsquote22, die den
Anteil der vorzeitig gelösten Ausbildungsverträge an allen Neuabschlüssen wiedergibt.
Viele Ausbildungsverträge werden vorzeitig gelöst –
Tendenz leicht ansteigend
Quote der Lösung bestehender Ausbildungsverträge
2003 bis 2013
42,9%
36,0% Ausbauberufe
34,7% Hochbauberufe
32,6% Bodenverlegung
33,1
29,1
27,0% Tiefbauberufe
25,3% alle Berufe
23,8% Aus- und Trockenbau,
Isolierung, Zimmerei,
Glaserei, Rollladenund Jalousiebau
24,2
22,1
21,9
21,3
2003
Maler- und Lackierer-,
Stuckateurarbeiten,
Bauwerksabdichtung,
Holz- und Bautenschutz
2004
2005
2006
2007*
2008
2009
2010
2011
2012
2013
* Für das Berichtsjahr 2007 wurden keine Daten zu Vertragslösungen veröffentlicht
Datenquelle: „Datensystem Auszubildende“ des Bundesinstituts für Berufsbildung
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
2
Abbildung
3.12
In der Gesamtwirtschaft in Deutschland wurden den Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung zufolge im Jahr 2013 rund 25,3 Prozent der Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst.
In den Hochbau- und den Ausbauberufen lag die Lösungsquote mit 34,7 Prozent bzw.
36,0 Prozent deutlich über dem gesamtwirtschaftlichem Durchschnitt (Abbildung 3.12). Die
höchste Quote der Lösung bestehender Ausbildungsverträge verzeichnete hierbei mit
22
Die Berechnung der Vertragslösungsquote erfolgt hier anhand der „alten“ Variante nach dem Schichtenmodell,
(vgl. https://www2.bibb.de/bibbtools/dokumente/pdf/a21_dazubi_daten.pdf), um längerfristige Vergleiche zu ermöglichen.
68
42,9 Prozent die Untergruppe der Maler- und Lackierer-, der Stuckateurarbeiten, der Bauwerksabdichtung und dem Holz- und Bautenschutz. In den Tiefbauberufen zeigte sich 2013
erstmals ein leicht überdurchschnittlicher Anteil an vorzeitig beendeten Ausbildungsverträgen. In den Jahren zuvor verzeichneten die Tiefbauberufe stets eine Lösungsquote unter
dem Durchschnitt.
Im Zeitverlauf zeigt sich, dass der Anteil der vorzeitig gelösten Ausbildungsverträge bis zum
Jahr 2006 zunächst abnehmend war, bevor er anschließend bis 2013 wieder über das Ausgangsniveau hinaus anstieg. Seit dem Jahr 2006 lässt sich in den Ausbauberufen ein Zuwachs von 10,4 Prozentpunkten, in den Hochbauberufen von 10,6 Prozentpunkten und in
den Tiefbauberufen von 8,9 Prozentpunkten ausmachen.
Für die Darstellung der gesamten Situation auf dem Ausbildungsmarkt im Bausektor ist zudem eine Betrachtung der unbesetzten Ausbildungsstellen sowie der unversorgten Bewerber
in diesem Bereich unerlässlich. Die Angaben basieren auf der Ausbildungsmarktstatistik der
Bundesagentur für Arbeit, die zum Berichtsjahr 2012/2013 auf die neue Berufsklassifikation
KldB 2010 umgestellt wurde. Rückwirkende Informationen liegen hierzu ab dem Berichtsjahr
2008/2009 vor.
Im Berichtsjahr 2013/2014 konnten etwa 4.400 gemeldete Ausbildungsstellen für Bauberufe
nicht besetzt werden. Dies bedeutet seit dem Vorjahr eine Zunahme von rund 700 Ausbildungsplätzen. Der Großteil dieser unbesetzten Ausbildungsplätze befand sich im Tätigkeitsschwerpunkt „Bauarbeiten und -ausführung“. Da dieses Tätigkeitsfeld zudem den größten
Anteil aller Ausbildungsstellen im Bausektor ausmacht, ist in Abbildung 3.13 ein nahezu
identischer Verlauf beider Graphen zu sehen. Seit dem Berichtsjahr 2008/2009 ist der Anteil
unbesetzter Ausbildungsplätze in den Bauberufen deutlich angestiegen. 2008/2009 waren
noch lediglich 3,1 Prozent der gemeldeten Ausbildungsstellen (1.300 Ausbildungsplätze)
unbesetzt, wohingegen im Berichtsjahr 2013/2014 bereits 8,9 Prozent (4.400 Ausbildungsplätze) nicht besetzt werden konnten. Dieser Wert liegt 1,6 Prozentpunkte über der Quote
über alle Ausbildungsberufe hinweg (7,3 % bzw. 37.100 Ausbildungsstellen). Im Tätigkeitsschwerpunkt „Bauplanung, -überwachung, -kontrolle“ ist seit dem Berichtsjahr 2008/2009
jedoch ein sehr wechselhafter Verlauf zu beobachten. Während dort im Berichtsjahr
2008/2009 noch 7,1 Prozent der gemeldeten Ausbildungsplätze unbesetzt waren, sank dieser Anteil bis zum Berichtsjahr 2010/2011 auf lediglich 2,3 Prozent. Anschließend war ein
deutlicher Anstieg bis zum Jahr 2011/2012 (5,9 %) zu verzeichnen, bevor er 2012/2013 wieder auf ein geringes Niveau von 2,1 Prozent zurückging. Zuletzt war jedoch wieder ein Anstieg auf einen neuen Höchstwert von 8,8 Prozent festzustellen.
69
Zunehmende Probleme bei der Besetzung von
Ausbildungsplätzen in Bauberufen
Anteil der unbesetzten an den gemeldeten Berufsausbildungsstellen
Berichtsjahre 2008/2009 bis 2013/2014
Tätigkeitsschwerpunkt
8,9% Bauarbeiten und -ausführung
8,9% Bauberufe
Tätigkeitsschwerpunkt
8,8% Bauplanung, -überwachung
und -kontrolle
7,3% alle Berufe
7,1%
5,9%
3,6%
3,1%
3,1%
2,3%
2008/2009
2009/2010
2010/2011
2,1%
2011/2012
2012/2013*
2013/2014*
* Einschließlich der Stellen von Kooperationspartnern
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
3
Abbildung
3.13
Neben den unbesetzten Ausbildungsstellen soll nun der Fokus auf die Anzahl der unversorgten Bewerber für Bauberufe gelegt werden. Im Berichtsjahr 2013/2014 konnten etwa 1.400
Jugendliche, was einen Anteil von 3,3 Prozent aller bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Bewerber ausmacht, zum Stichtag (30.09.2013) keinen Ausbildungsplatz finden (Abbildung 3.14).23 Vor dem Hintergrund, dass im Berichtsjahr 2013/2014 zugleich 4.400 Ausbildungsstellen für Bauberufe nicht besetzt werden konnten, deutet diese Zahl auf Probleme
bei der Passung des Angebots an Stellen seitens der Betriebe und der Nachfrage der Jugendlichen nach Ausbildungsplätzen hin. Der Anteil der unversorgten Bewerber für Bauberufe dabei lag knapp unter dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt in Deutschland, welcher
2013/2014 bei 3,7 Prozent lag.
Die Quote unversorgter Ausbildungsplatzbewerber war seit 2008/2009 bis zum Berichtsjahr
2010/2011 zunächst rückläufig, bevor sie anschließend wieder zugenommen hat. Insgesamt
ist der Anteil unversorgter Bewerber seit dem Berichtsjahr 2008/2009 bis 2013/2014 über
alle Ausbildungsberufe hinweg um 0,9 Prozentpunkte und in den Bauberufen um
0,3 Prozentpunkte angestiegen.
23
Aus Datenschutzgründen ist eine tiefergehende Differenzierung nach verschiedenen Bauberufsgruppen an
dieser Stelle nicht möglich.
70
Nach zwischenzeitlichem Rückgang wieder Zunahme
der unversorgten Bewerber
Anteil der unversorgten Bewerber an den gemeldeten Bewerbern
des jeweiligen Berichtsjahres
2008/2009 bis 2013/2014*
3,7%
3,7%
3,6%
3,3%
3,0%
2,8%
2,1%
1,9%
2008/2009**
2009/2010**
2010/2011**
2011/2012**
2012/2013**
2013/2014**
* Aus Datenschutzgründen ist keine Unterteilung nach unterschiedlichen Berufsgruppen möglich
** Einschließlich der Daten der zugelassenen kommunalen Träger; ab 2012/2013 sind auch die Daten von Kooperationspartnern ent halten
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
© Bundesagentur für Arbeit
3.3
Seite
4
Abbildung
3.14
Situation beim akademischen Nachwuchs im Bausektor
Ein Studium des Bauingenieurwesens oder der Architektur gewinnt seit dem Jahr 2007 zunehmend an Beliebtheit. Nach einer zwischenzeitlichen Abnahme der Zahl der Studienanfänger im Bauingenieurwesen von 2011 bis 2012 ist die Zahl der Neueinschreibungen anschließend bis 2013 wieder um 1.300 Personen (8 %) angestiegen. In der Architektur wuchs
die Anzahl der Studienanfänger im Vergleich zu 2012 hingegen um 500 Personen (4 %) an.
Insgesamt verzeichnete die Zahl der Studienanfänger in den vergangenen fünf Jahren im
Bauingenieurwesen eine Zuwachsrate von 66 Prozent und in der Architektur von 47 Prozent.
Die Studienanfängerzahlen befanden sich im Jahr 2013 mit 17.800 Personen, die ein Studium des Bauingenieurwesens und 12.500 Personen, die ein Architekturstudium aufnahmen,
auf einem neuen Höchststand (Abbildung 3.15). Die Zuwachsrate der Zahl der Neueinschreibungen lag im Bauingenieurwesen über und in der Architektur knapp unter derjenigen
aller Studiengänge, welche zwischen 2008 und 2013 einen Anstieg von 50 Prozent zu verbuchen hatte. 49 Prozent der Studienanfänger im Bauingenieurwesen schrieben sich im
Wintersemester 2013/14 an einer Fachhochschule ein, bei den Neueinschreibungen für ein
Architekturstudium betrug der Anteil 55 Prozent (Durchschnitt aller Studienfächer: 33 %).
Nicht außer Acht gelassen werden sollte bei der Interpretation des Zuwachses der Studien71
anfängerzahlen jedoch, dass in den letzten Jahren doppelte Abiturjahrgänge aufgrund der
Verkürzung der Gymnasialzeit auf acht Jahre in einigen Bundesländern auch zu doppelten
Kohorten bei den Studienanfängern geführt haben, wodurch die Zahl der Studienanfänger
kurzfristig zusätzlich anwuchs. Die gestiegene Zahl an Studienanfänger ist somit nicht ausschließlich auf ein gesteigertes Interesse, sondern auch auf diese Tatsache zurückzuführen.
Nach einem Rückgang der Absolventenzahlen des Bauingenieurwesens bis 2008 auf einen
Tiefpunkt von 4.800 Personen, stieg deren Zahl seit dem Jahr 2009 kontinuierlich an. 2013
schlossen 7.900 Bauingenieure ihr Studium erfolgreich ab. Dies bedeutet einen Zuwachs
von 65 Prozent seit dem Tiefstand aus dem Jahr 2008. 56 Prozent der Absolventen erlangten einen Bachelor- und 26 Prozent einen Masterabschluss. Mehr als die Hälfte dieser Abschlüsse (57 %) wurde an einer Fachhochschule erworben.
Steigende Beliebtheit akademischer Bauberufe
Studienanfänger (1. Fachsemester) und (erfolgreiche) Absolventen
des Bauingenieurwesens und der Architektur
an deutschen Hochschulen 2002 bis 2013 (jeweils Sommer - und Wintersemester)
17.800
Studienanfänger
Bauingenieurwesen
12.500
Studienanfänger
Architektur
8.300
8.700
8.100
7.000
6.800
7.900
Absolventen Architektur
7.800
7.100
6.200
Absolventen
Bauingenieurwesen
4.800
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Datenquelle: Statistisches Bundesamt
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
1
Abbildung
3.15
In der Architektur/Innenarchitektur zeigte sich bis 2007 ebenfalls ein abnehmender Verlauf,
wenngleich er geringer ausfiel als bei den Absolventen des Bauingenieurwesens. Nachdem
2007 noch lediglich 6.200 Personen ein Architekturstudium abschlossen, nahm die Zahl der
erfolgreichen Absolventen anschließend zu. Dieser Anstieg war lediglich durch einen Rückgang im Jahr 2010 kurzzeitig unterbrochen. 2013 konnten schließlich 7.800 Architekten ihr
Studium erfolgreich beenden, was einen Zuwachs von 26 Prozent seit 2007 bedeutet. Erstmals schlossen 2013 mehr Studenten ein Studium des Bauingenieurwesens als der Archi72
tektur ab. Von den Absolventen eines Architekturstudiums erlangten 54 Prozent einen Bachelor- und 29 Prozent einen Masterabschluss. 58 Prozent der Abschlüsse im Fachbereich
Architektur/Innenarchitektur wurden an einer Fachhochschule erreicht.
Beachtet werden muss bei der Interpretation der aktuellen Zuwachsraten jedoch, dass ein
Teil darauf zurückgeführt werden kann, dass mit dem Bachelor ein neuer Abschluss eingeführt wurde, der mit einem Diplomstudiengang hinsichtlich der Regelstudienzeit usw. nicht
direkt verglichen werden kann. Zudem ist zu berücksichtigen, dass eine Vielzahl der Absolventen eines Bachelorstudiums nahtlos ein Masterstudium anschließt und somit dem Arbeitsmarkt nicht sofort zur Verfügung steht. Laut einer Befragung im Jahr 2009 strebten
82 Prozent der Absolventen des Fachhochschulbachelors im Fach Architektur und Raumplanung einen weiteren Studienabschluss an, im Fach Bauingenieur- und Vermessungswesen waren es 61 Prozent.24 Von den Absolventen des Universitätsbachelors in Architektur
und Bauingenieurswesen planten sogar 90 Prozent einen weiteren Studienabschluss anzustreben. Eine Befragung dieser Bachelorabsolventen eineinhalb Jahre nach ihrem Abschluss
ergab, dass nahezu alle der befragten Fachhochschulabsolventen im Fach Architektur und
Raumplanung und Bauingenieur- und Vermessungswesen die angestrebte akademische
Weiterqualifizierung tatsächlich aufgenommen haben25.
Abbildung 3.16 zeigt die absolute Anzahl an Studierenden im Bauingenieurwesen und der
Architektur. Zwar werden bei der Betrachtung der Zahl der Studierenden doppelte Zählungen
der Bachelor- und Masterstudierenden vermieden, dennoch kann die Zunahme der Studierenden in den letzten Jahren weiterhin auf die doppelten Abiturjahrgänge zurückzuführen
sein. Zu erkennen ist dennoch, dass die Zahl der Studierenden im Bauingenieurwesen seit
dem Jahr 2002 deutlich stärker angestiegen ist als die Zahl der Studierenden der Architektur.
Im Wintersemester 2013/2014 waren an deutschen Hochschulen 55.500 Studierende des
Bauingenieurwesens und 38.800 Studierende der Architektur eingeschrieben.
24
Quelle: HIS Forum Hochschule 2011: Hochschulabschlüsse im Umbruch.
Aufgrund zu geringer Fallzahlen sind die entsprechenden Zahlen für die Absolventen des Universitätsbachelors
nicht ausweisbar.
25
73
Auch die Anzahl der Studierenden mit Bauberufen
insgesamt ist stetig zunehmend
Studierende des Bauingenieurwesens und der Architektur
an deutschen Hochschulen insgesamt 2002 bis 2013 (jeweils im Wintersemester)
55.500
51.900
Studierende
Bauingenieurwesen
47.400
41.300
38.800
37.900
32.000
2002
2003
2004
2005
2006
2007
Studierende
Architektur
33.500
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Datenquelle: Statistisches Bundesamt
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
2
Abbildung
3.16
Um ein ganzheitliches Bild der Situation des akademischen Nachwuchses im Bausektor aufzuzeigen, ist neben einer Betrachtung der Studierendenzahlen und der Anzahl der erfolgreichen Studienabsolventen ebenso eine Darstellung der Zahl der vorzeitigen Studienabbrüche
notwendig (Abbildung 3.17). Während bei den Absolventenkohorten der Jahre 2004 und
2006 der Anteil der Studienabbrüche unter den Studierenden des Bauingenieurswesens
noch unter dem Durchschnitt aller Studienfächer lag (21 bis 25 %), hat der Studienbereich
des Bauingenieurwesens zuletzt eine überdurchschnittliche Studienabbruchquote zu verzeichnen26. Zurückzuführen ist der Anstieg der letzten Jahre zu einem großen Anteil auf vergleichsweise hohe Abbruchquoten unter den Studierenden des Bauingenieurwesens im Bachelor, der Abschlüsse wie das Diplom oder Magister immer weiter abgelöst hat.
Innerhalb der Absolventenkohorte des Jahres 2012 verzeichneten die Bachelorstudierenden
des Bauingenieurwesens an Universitäten mit 51 Prozent den höchsten Anteil an Studienabbrüchen, während die Abbruchquote über alle Studienfachgruppen an Universitäten hinweg
lediglich 33 Prozent betrug. Über alle Bachelorstudiengänge an Universitäten hinweg ist seit
der Absolventenkohorte des Jahres 2006 ein deutlicher Anstieg von 25 Prozent auf
33 Prozent festzustellen. An Fachhochschulen lag der Wert hingegen bei der Absolventen-
26
Quelle: DZHW-Studienabbruchstudie 2014; Die Berechnung der Studienabbruchquote erfolgt für Studierende
im Erststudium. Masterstudierende sind hier demnach nicht abgebildet.
74
kohorte 2012 unter den Bachelorstudierenden des Bauingenieurwesens bei 33 Prozent und
über alle Studienfächer hinweg bei 23 Prozent. An den Fachhochschulen ist im Gegensatz
zu den Universitäten die Abbruchquote aller Studienfachgruppen im gleichen Zeitraum stark
von einem Ausgangsniveau von 39 Prozent gesunken.
Studienabbrüche im Bauingenieurwesen in den letzten
Jahren auf konstantem Niveau
Studienabbruchquoten des Studienbereichs Bauingenieurwesen
an deutschen Hochschulen für fünf Studienanfängerkohorten (Absolventenkohorten
in Klammern)
51% Bachelor Univ.
35%
33% Bachelor FH
30 % Diplom/Magister FH
30%
24%
23%
22%
20%
16%
20 % Diplom/Magister
Univ.
14%
1992-1994
(1999)
1995-1997
(2002)
1997-1999
(2004)
1999-2001
(2006)
2006-2007
(2010)
2008-2009
(2012)
Datenquelle: DZHW-Studienabbruchstudie 2014
© Bundesagentur für Arbeit
Seite
3
Abbildung
3.17
Aufgrund der steigenden Studienanfängerzahlen der letzten Jahre ist davon auszugehen,
dass der Bauwirtschaft in Zukunft ein steigendes Nachwuchspotenzial mit einer akademischen Ausbildung zur Verfügung stehen wird. Sollten jedoch die ebenso steigenden Abbruchquoten im Studienbereich des Bauingenieurswesens nicht verringert werden können,
ist zu befürchten, dass ein großer Teil dieses zusätzlichen potenziellen Nachwuchses dem
Bausektor verloren geht.
75
Glossar
Wer ist erwerbstätig?
Erwerbstätige sind Personen im Alter von 15 und mehr Jahren, die im Berichtszeitraum wenigstens 1 Stunde für Lohn oder sonstiges Entgelt irgendeiner beruflichen Tätigkeit nachgehen bzw. in einem Arbeitsverhältnis stehen (dazu zählen Arbeiter, Angestellte, Beamte, geringfügig Beschäftigte, Soldaten sowie mithelfende Familienangehörige), selbstständig ein
Gewerbe oder eine Landwirtschaft betreiben oder einen freien Beruf ausüben. Die in dieser
Veröffentlichung dargestellten Ergebnisse beziehen sich bei Vorliegen einer oder mehrerer
Tätigkeiten auf die Haupterwerbstätigkeit. Ein geringfügiges Beschäftigungsverhältnis liegt
nach § 8 SGB IV vor, wenn die Tätigkeit innerhalb eines Kalenderjahres auf längstens
2 Monate oder 50 Arbeitstage begrenzt ist und das Arbeitsentgelt regelmäßig im Monat
450 Euro (bis 2012: 400 Euro) nicht übersteigt. Geringfügig beschäftigte Schüler, Studenten,
Rentner und Pensionäre werden in der Gruppe der Angestellten unter den abhängig Beschäftigten mit erfasst.
Wer ist selbstständig?
Selbstständige sind Personen, die ein Unternehmen, einen Betrieb oder eine Arbeitsstätte
gewerblicher oder landwirtschaftlicher Art wirtschaftlich und organisatorisch als Eigentümer/innen oder Pächter/-innen leiten (einschl. selbstständige Handwerker/-innen) sowie alle freiberuflich Tätigen, Hausgewerbetreibenden, Zwischenmeister/-innen. Die Zahl der Selbstständigen berücksichtigt mithelfende Familienangehörige.
Wer ist sozialversicherungspflichtig beschäftigt?
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sind Arbeitnehmer, die kranken-, renten- und pflegeversicherungspflichtig sind. Dazu gehören auch Arbeitnehmer, die beitragspflichtig nach
dem Recht der Arbeitsförderung sind oder für die Beitragsanteile zur gesetzlichen Rentenversicherung oder nach dem Recht der Arbeitsförderung zu zahlen sind. Neben den ganz
‚normalen‘ Arbeitnehmern sind das auch Auszubildende, Altersteilzeitbeschäftigte, Praktikanten, Werkstudenten und Personen, die aus einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis zur Ableistung von gesetzlichen Dienstpflichten (z. B. Wehrübung)
einberufen wurden. Nicht zu den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zählen dagegen
Beamte, Selbstständige, mithelfende Familienangehörige, Berufs- und Zeitsoldaten, sowie
Wehr- und Zivildienstleistende (siehe o. g. Ausnahme). Auch nicht zu den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten gehören die ausschließlich geringfügig Beschäftigten – so genannte Minijobber – die in einer eigenen Statistik erfasst werden.
Was hat es mit der Unzulässigkeit der Ausleihe von Arbeitnehmern aus Zeitarbeitsbetrieben im Baugewerbe auf sich?
Zur Interpretation der Zeitarbeitsanteile im Bausektor muss berücksichtigt werden, dass die
gewerbsmäßige Arbeitnehmerüberlassung im rechtlich abgegrenzten „Bauhauptgewerbe“
unzulässig ist. Unter den Begriff „Bauhauptgewerbe“ fallen in diesem Fall sämtliche BereiX
che, in denen Leistungen der Winterbauförderung erbracht werden (Auflistung in §1 Abs. 2
BaubetrVO). Somit sind hier vor allem diejenigen in diesem Bericht betrachteten Berufe des
Bauhauptgewerbes betroffen, deren Bautätigkeit von den Witterungsbedingungen abhängt.
Maler und Lackierer sind demnach in der Regel hiervon ausgenommen, diese gehören rechtlich dem Baunebengewerbe an (§2 BaubetrVO). Das Verbot der Ausleihe von Zeitarbeitnehmern gilt ferner auch für sogenannte Mischbetriebe, in denen in mehr als 50 Prozent
der Arbeitszeit Bauleistungen erbracht werden.
Jedoch existieren auch Ausnahmen von diesem Überlassungsverbot. Neben den nicht an
der Winterbauförderung teilnehmenden Unternehmen darf eine Arbeitnehmerüberlassung
zwischen Betrieben des Baugewerbes sowie zwischen einem Betrieb des Baugewerbes auf
der einen und einem anderen Betrieb auf der anderen Seite stattfinden, wenn die diese Betriebe erfassenden und für allgemein verbindlich erklärten Tarifverträge diesen Fall ausdrücklich erlauben.
Wer gilt als arbeitslos bzw. langzeitarbeitslos?
Arbeitslosigkeit und Langzeitarbeitslosigkeit sind gesetzlich definiert. Demnach gelten diejenigen Menschen als arbeitslos, die vorrübergehend keine Beschäftigung haben, eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung suchen, sich bei einer Agentur für Arbeit (AA) oder
einem Jobcenter persönlich arbeitslos gemeldet haben und den Vermittlungsbemühungen
zur Verfügung stehen (nach §16 SGB III, § 53a SGB II). Langzeitarbeitslos sind Arbeitslose,
die zwölf Monate und länger durchgehend arbeitslos sind (§18(1) SGB III).
Wer gilt als Auszubildender bzw. als Bewerber um eine Berufsausbildung?
Als Auszubildende/r zählt jede Person in einem Berufsausbildungsverhältnis mit Ausbildungsvertrag, welche einen anerkannten Ausbildungsberuf im Sinne des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) bzw. der Handwerksordnung (HwO) erlernt.
Als Bewerber/in gilt in diesem Bericht jede Person, die sich im Laufe eines Beratungsjahres
(1. Oktober bis 30. September des Folgejahres) mindestens einmal zur Vermittlung auf eine
Berufsausbildungsstelle bei der Agentur für Arbeit oder einem Träger der Grundsicherung
(zugelassene kommunale Träger, zkT) gemeldet hat.
Wer gilt als Studierende/r?
Als Studierende/r gilt jede in einem Fachstudium eingeschriebene (immatrikulierte) Person.
Ausgenommen hiervon sind solche, die sich in einem Urlaubssemester befinden, an einem
Studienkolleg teilnehmen sowie Gasthörer/innen. Ein Studienkolleg ist eine Einrichtung, an
der ausländische Studienbewerber auf ein Fachstudium an einer deutschen Hochschule vorbereitet werden.
Wer gilt als Studienanfänger?
In der amtlichen Hochschulstatistik wird in der Regel zwischen Hochschul- und Fachsemestern unterschieden. Während das Fachsemester die bisher absolvierte Zeit im jeweiligen
Studiengang angibt, bezieht sich das Hochschulsemester auf sämtliche besuchte StudienXI
gänge. Studienanfänger sind demnach alle Personen, die im 1. Fachsemester sind. Mehrheitlich befinden sich diese zugleich im 1. Hochschulsemester. Wechselt hingegen ein Studierender den Studiengang, wird dieser wieder als Studierender im 1. Fachsemester und
somit als Studienanfänger geführt. Die Zahl der Hochschulsemester fällt hingegen entsprechend der Dauer seines bisherigen Studiums höher aus.
Was hat es mit den zugelassenen kommunalen Trägern (zkT) auf sich?
Im Rahmen der Experimentierklausel (§ 6a SGB II (alte Fassung)) wurde 69 Trägern zum 1.
Januar 2005 die kommunale Trägerschaft der Grundsicherung für Arbeitsuchende zur alleinigen Wahrnehmung übertragen. Durch eine Gebietsreform und die daraus resultierende
Zusammenlegung einiger Kommunen gab es seit dem 1. Januar 2011 nur noch 67 Optionskommunen. Seit dem 01.01.2012 verantworten 41 weitere Kommunen als zugelassene
kommunale Träger (zkT) die Grundsicherung für Arbeitssuchende. Davon abzugrenzen sind
als weitere Formen des Jobcenters die gemeinsamen Einrichtungen (gE) nach § 44b SGB II,
sowie (bis 2011) die Träger in getrennter Aufgabenwahrnehmung.
Welche Auswirkungen hat die neue Klassifikation der Berufe (KldB 2010)?
Für die in diesem Bericht herangezogenen Daten des Statistischen Bundesamts und der
Bundesagentur für Arbeit gilt seit dem Jahr 2012 die neue Klassifikation der Berufe KldB
2010. Für einige der präsentierten Statistiken lassen sich Zeitreihen bis zum Jahr 2007 zurück bilden. Dies gilt beispielsweise für die gemeldeten Arbeitslosen, gemeldete Arbeitsstellen und die Vakanzzeiten. Grundsätzlich lässt sich jedoch keine konsistente Zeitreihe der
Berufsklassifikationen über das Jahr 2007 hinaus bilden. Insbesondere für die langfristige
Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung (Kapitel 1.3) nach Berufen
verweisen wir deshalb auf den dritten Branchenbericht, der unter Verwendung der alten
Klassifikation der Berufe (KldB 1988) Zeitreihen bis einschließlich 2011 präsentiert.
Eine genaue Aufschlüsselung der neuen Bauberufsbezeichnungen in die Berufsaggregate
der neuen KldB 2010 findet sich auf Seite XXI dieses Glossars.
Warum unterscheiden sich die Berufs- und Wirtschaftszweigbezeichnungen teilweise
zwischen den Abschnitten dieses Berichts?
Der vorliegende Bericht betrachtet den Bausektor aus unterschiedlichen Perspektiven. Hierfür wurden Daten aus verschiedenen Quellen zusammengetragen, welche sich hinsichtlich
der zugrunde liegenden Berufsklassifikation KldB oder Wirtschaftszweigklassifikation WZ
voneinander unterscheiden können. Daher wird folgende Tabelle zur Verfügung gestellt,
welche jedem Abschnitt des Berichts die zugrunde liegende Datenquelle und die dort verwendeten Berufs- und Wirtschaftszweigklassifikationen zuordnet.
XII
Kapitel des Berichtes
Unterkapitel
Datenquelle
Statistisches
Bundesamt, Mikrozensus
Statistisches
Bundesamt, Mikrozensus
1.1
Erwerbstätigkeit
1.2
Selbstständigkeit
1.3
Sozialversicherungspflichtige
Beschäftigung
Bundesagentur
Arbeit (BA)
für
1.4
Entgelt
Bundesagentur
Arbeit (BA)
für
2
3.1
3.2
Stellenangebot
Gesamtwirtschaftliches
Stellenangebot
Gemeldete
Stellen
Arbeitslosigkeit
Ausbildungsmarkt
Neuabschlüsse, Vertragslösung
Unbesetzte
Stellen, unversorgte Bewerber
Klassifikationen
KldB 1992, 2010
HFR 2003
WZ 2003, 2008
KldB 2010
WZ 1993, 2003,
2008
KldB 2010
KldB 1988, 2010
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufs- WZ 2008
forschung (IAB)
Bundesagentur
Arbeit (BA)
Bundesagentur
Arbeit (BA)
für WZ 2008
KldB 2010
für
KldB 2010
Bundesinstitut
für
KldB 2010
Berufsbildung (BiBB)
Bundesagentur
Arbeit (BA)
für
KldB 2010
Studienbereiche
Bun- der
amtlichen
Hochschulstatistik
3.3 Situation an Hochschulen
DZHWFächergruppen
Studienabbruchund StudienbeStudienstudie 2014
reiche der amtliabbrüche
(Heublein
et
al. chen
Hoch2014)
schulstatistik
Hinweise: "WZ" = Klassifikation der Wirtschaftszweige, "KldB" = Klassifikation der Berufe,
„HFR“ = Hauptfachrichtung des beruflichen Abschlusses (HFR 2003).
StudienanStatistisches
fänger
und
desamt
Absolventen
Die Benennung der Berufsgruppen/Wirtschaftszweige entspricht nicht der Bezeichnung in der jeweiligen Klassifikation, woran liegt das?
Die Bezeichnungen von Berufsgruppen bzw. Wirtschaftszweigen wurden meist aufgrund der
Länge der korrekten Benennung eigens für diesen Bericht abgeändert, um die Lesbarkeit
des Textes zu gewährleisten. Nachfolgende Tabelle stellt die in diesem Bericht verwendeten
den offiziellen Bezeichnungen der Klassifikationen gegenüber. Der Vollständigkeit halber
sind auch diejenigen Berufe und Wirtschaftszweige aufgelistet, deren Bezeichnungen nicht
abgeändert wurden.
XIII
Bezeichnung im Bericht
Bezeichnung in Klassifikation
Ordnungs
nummer
Klassifikation
Fächersystematik
2011
Studiengänge (Studienbereiche)
Architektur
Architektur, Innenarchitektur
(ohne Raumplanung)
66
Bauingenieurwesen
Bauingenieurwesen
68
Berufe und Berufsaggregate der KldB 2010
Architekten
Tätigkeitsschwerpunkt
nung, -überwachung und -kontrolle,
davon
Bau)ingenieure,
Architekten,
Bau(Planer), Führungskräfte
darunter Architekten
akademische Baufachkräfte Tätigkeitsschwerpunkt
Bauplanung, -überwachung und -kontrolle,
oder
davon (Bau)ingenieure, Architekten,
akademische Bauberufe
Bau(Planer), Führungskräfte
Alle Bauberufe, Bauberufe
Tätigkeitsschwerpunkt
Bauarbeiten und -ausführung
und Tätigkeitsschwerpunkt
Bauplanung, -überwachung und -kontrolle
Bauassistenzen und Techni- Tätigkeitsschwerpunkt
nung, -überwachung und -kontrolle
sche Fachkräfte
davon Bauassistenz, Technische Fachkräfte
Bauberufe mit Hochschulab- Tätigkeitsschwerpunkt
nung, -überwachung und -kontrolle
schluss
davon (Bau)Ingenieure, Architekten,
Bau(Planer), Führungskräfte
Bauhilfskräfte
Tätigkeitsschwerpunkt Bauarbeiten und
-ausführung
davon Helfer
Bauingenieure
Tätigkeitsschwerpunkt
nung, -überwachung und -kontrolle
davon (Bau)ingenieure, Architekten,
Bau(Planer), Führungskräfte
darunter Bauingenieure
(Bau)Ingenieure,
Architek- Tätigkeitsschwerpunkt
ten, Bau(Planer), Führungs- nung, -überwachung und -kontrolle
davon (Bau)ingenieure, Architekten,
kräfte
Bau(Planer), Führungskräfte
Fachkräfte im Tätigkeits- Tätigkeitsschwerpunkt Bauarbeiten und
schwerpunkt
Bauarbeiten -ausführung
davon Fachkräfte
und -ausführung
siehe
Übersicht
Seite
XX
KldB
2010
s.Ü.
KldB
2010
s.Ü.
KldB
2010
s.Ü.
KldB
2010
s.Ü.
KldB
2010
s.Ü.
KldB
2010
s.U.
KldB
2010
s.Ü.
KldB
2010
s.Ü.
KldB
2010
XIV
Führungskräfte
Tätigkeitsschwerpunkt
s.Ü.
nung, -überwachung und -kontrolle,
davon
Bau)ingenieure,
Architekten,
Bau(Planer), Führungskräfte
darunter Führungskräfte
nichtakademische Baufach- Tätigkeitsschwerpunkt Bauarbeiten und s.Ü.
-ausführung
kräfte
davon Fachkräfte
und
Tätigkeitsschwerpunkt
Bauplanung, -überwachung und -kontrolle
davon Bauassistenz, Technische Fachkräfte
und
Tätigkeitsschwerpunkt
Bauplanung, -überwachung und -kontrolle
davon Techniker, Meister, Restauratoren, Poliere, Aufsichtskräfte
Tätigkeitsschwerpunkt Bau- Tätigkeitsschwerpunkt Bauarbeiten und s.Ü.
arbeiten und -ausführung
-ausführung
KldB
2010
Tätigkeitsschwerpunkt Bau- Tätigkeitsschwerpunkt
planung,
-überwachung nung, -überwachung und -kontrolle
und -kontrolle
s.Ü.
KldB
2010
Techniker, Meister, Restau- Tätigkeitsschwerpunkt
s.Ü.
nung,
-überwachung
und
-kontrolle
ratoren, Poliere und Aufdavon Techniker, Meister, Restauratosichtskräfte
ren, Poliere, Aufsichtskräfte
KldB
2010
KldB
2010
KldB
2010
Berufe und Berufsaggregate gemäß KldB 1988 und KldB 1992
Architekten
Architekten
6031
KldB
1988
Ausbauberufe
Ausbauberufe
48
KldB
1992
Ausbauberufe i.w.S.
(i.w.S.= im weiteren Sinne)
Bauausstatter
Raumausstatter, Polsterer
Maler, Lackierer und verwandte Berufe
48
49
51
KldB
1988
Ausbauberufe i.w.S.
(i.w.S.= im weiteren Sinne)
Ausbauberufe
Raumausstatter, Polsterer
Maler, Lackierer und verwandte Berufe
48
49
51
KldB
1992
Bauingenieure
Bauingenieure, allgemein
Stadt- und Regionalplaner, Denkmalspfleger
Bauingenieure für konstruktiven Ingenieurbau
Hochbauingenieure
Wasser- und Kulturbauingenieure
Ingenieure für Straßenbau und Verkehrswesen
Statiker
Andere Bauingenieure
6030
6032
6033
KldB
1988
6034
6035
6036
6038
6039
XV
Bau- und Raumausstatter
Berufe
des
gewerbes
Bau-, Raumausstatter, Polsterer
davon
Bauausstatter
Raumausstatter, Polsterer
Bauhaupt- Bauberufe
davon
Maurer, Betonbauer
Zimmerer, Dachdecker, Gerüstbauer
Straßen-, Tiefbauer
Bauhilfsarbeiter
IIIo
KldB
1988
48
49
IIIn
KldB
1988
44
45
46
47
Hochbauberufe
Hochbauberufe
45
KldB
1992
Maler und Lackierer
Maler, Lackierer und verwandte Berufe
51
KldB
1988 &
1992
49
KldB
1992
Tiefbauberufe
46
KldB
1992
Akademische Bauberufe
Architekten
Bauingenieure
603
KldB
1988
Nicht-akademische
Bauberufe
Berufe des Bauhauptgewerbes
Maurer, Betonbauer
Zimmerer, Dachdecker, Gerüstbauer
Straßen-, Tiefbauer
Bauhilfsarbeiter
Bau- und Raumausstatter
Bauausstatter
Raumausstatter, Polsterer
Maler und Lackierer
Maler, Lackierer und verwandte Berufe
Raumausstatter
Polsterer
und Raumausstatter, Polsterer
Tiefbauberufe
weitere Berufsaggregate
Hochbauberufe
Tiefbauberufe
Ausbauberufe
Raumausstatter und Polsterer
Maler und Lackierer
Berufe des Bausektors,
(alle) Bauberufe
Alle Bauberufe (akademisch und nichtakademisch)
44
45
46
47
KldB
1988
48
49
51
45
46
48
49
51
KldB
1992
KldB
1988 &
1992
XVI
Wirtschaftszweige
Architektur- und
Ingenieurbüros
Ausbaugewerbe
Bauhauptgewerbe
Baugewerbe
Bausektor
Hoch- und Tiefbau,
Ausbaugewerbe
Architektur- und Ingenieurbüros
742
743
WZ
1993 &
2003
Architektur- und Ingenieurbüros; technische, 71
physikalische und chemische Untersuchung
WZ
2008
Bauinstallation, sonstiger Ausbau; Erschlie- 453
ßung von Grundstücken, Bauträger
454
701
WZ
1993 &
2003
Bauinstallation, sonstiger Ausbau; Erschlie- 411
ßung von Grundstücken, Bauträger
432
433
WZ
2008
Vorbereitende Baustellenarbeit
Hoch- und Tiefbau
451
452
WZ
1993 &
2003
Bau von Gebäuden
Tiefbau
Abbrucharbeiten und vorbereitende Baustellenarbeiten
Sonstige spezialisierte Bautätigkeiten
412
42
431
WZ
2008
439
Bauhauptgewerbe (1)
+ Bauinstallation
453
+ Sonstiges Ausbaugewerbe
454
+ Vermietung von Baumaschinen und - 455
geräten mit Bedienungspersonal
WZ
1993 &
2003
Bauhauptgewerbe (2)
+ Erschließung von Grundstücken; Bauträ- 411
ger
432
+ Bauinstallation
433
+ Sonstiger Ausbau
WZ
2008
Baugewerbe
Architektur- und Ingenieurbüros
WZ
1993,
2003 &
2008
Hochbau
41
Tiefbau
42
Vorbereitende Baustellenarbeiten, Bauin- 43
stallation und sonstiges Ausbaugewerbe
Hinweis: KldB = Klassifikation der Berufe; WZ = Klassifikation der Wirtschaftszweige
WZ
2008
XVII
Welche Wirtschaftszweige fallen unter die Bezeichnung „Übrige Wirtschaftszweige“
In den Kapiteln 1.3 und 2.2 erfolgt eine Auswertung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten bzw. des Zugangs gemeldeter Arbeitsstellen nach Wirtschaftszweigen. Neben den
näher betrachteten Wirtschaftszweigen „Verarbeitendes Gewerbe“, „Baugewerbe“, „Handel“,
„Zeitarbeit“ und „Öffentlicher Dienst“ wurde hier auch die Kategorie „Übrige Wirtschaftszweige“ gebildet. Folgende Abschnitte bzw. Abteilungen der WZ 2008 fallen unter die hier gebildeten Wirtschaftszweige.
Bezeichnung
WZ 2008
Verarbeitendes Gewerbe
Abschnitt C
Baugewerbe
Abschnitt F
Handel
Abschnitt G
Zeitarbeit
Abteilung 78 in Abschnitt N
Öffentlicher Dienst
Abschnitt O
Architektur- und Ingenieurbüros
Abteilung 71 in Abschnitt M
Übrige Wirtschaftszweige:
Land- und Forstwirtschaft
Abschnitt A
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden
Abschnitt B
Energieversorgung
Abschnitt D
Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und
Beseitigung von Umweltverschmutzungen
Abschnitt E
Verkehr und Lagerei
Abschnitt H
Gastgewerbe
Abschnitt I
Information und Kommunikation
Abschnitt J
Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen
Abschnitt K
Grundstücks- und Wohnungswesen
Abschnitt L
Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und
technischen Dienstleistungen
Abschnitt M
Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen
Abschnitt N ohne Abteilung
78 (Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften)
Erziehung und Unterricht
Abschnitt P
Gesundheits- und Sozialwesen
Abschnitt Q
Kunst, Unterhaltung und Erholung
Abschnitt R
Erbringung von sonstigen Dienstleistungen
Abschnitt S
Private Haushalte mit Hauspersonal; Herstellung von Waren und Erbringung von Dienstleistungen durch private
Haushalte für den Eigenbedarf ohne ausgeprägten
Schwerpunkt
Abschnitt T
Exterritoriale Organisationen und Körperschaften
Abschnitt U
XVIII
Welche Datenquellen wurden verwendet und was gibt es bei den einzelnen Quellen zu
beachten?
Erwerbstätigkeit und Selbstständigkeit: Der Mikrozensus ist die amtliche Repräsentativstatistik über die Bevölkerung und den Arbeitsmarkt in Deutschland. In regelmäßigen und kurzen
Abständen werden Eck- und Strukturdaten erhoben, u. a. zur Erwerbstätigkeit und Selbstständigkeit. Jährlich ist 1% der Bevölkerung in Deutschland am Mikrozensus beteiligt (laufende Haushaltsstichprobe). Insgesamt nehmen rund 370.000 Haushalte mit 830.000 Personen am Mikrozensus teil27. Den Daten zu den Erwerbstätigen nach Hauptfachrichtung des
beruflichen Abschlusses liegt die HFR 2003 zugrunde. Im Kapitel Selbstständigkeit basieren
die Daten der Jahre 2003 bis 2008 auf der WZ 2003 und 2009 bis 2013 auf der WZ 2008.
Die Daten zu den Selbstständigen mit und ohne Beschäftigte berücksichtigen nach der WZ
2003 (also außer 2009 bis 2011) im Baugewerbe nicht die Wirtschaftsgruppe 455 (Vermietung von Baumaschinen und -geräten mit Bedienungspersonal). Die Aufgliederung nach Berufen erfolgt auf der Grundlage der KldB 1992 für die Darstellung der Entwicklung der Erwerbstätigkeit von 2001-2011 und auf Grundlage der KldB 2010 für die Darstellung des
Stands der Erwerbstätigkeit in den Jahren 2012 und 2013.
Die vom Mikrozensus ermittelte Zahl der Erwerbstätigen liegt stets unter der in der Erwerbstätigenrechnung ausgegebenen. Letztere schätzte für das Jahr 2011 knapp 41,2 Mio. Erwerbstätige, was um 1,3 Mio. Personen höher als die des Mikrozensus ausfällt. Dabei weist
der Mikrozensus weniger marginal Beschäftigte und die Erwerbstätigenrechnung weniger
nicht-marginal Beschäftigte aus. Die Diskrepanzen sind den methodischen Unterschieden
zwischen beiden Statistiken geschuldet. Nähere Informationen einschließlich eines Vergleiches beider Datenquellen, insbesondere im Hinblick auf die Erwerbstätigenzahl, befinden
sich auf der Homepage des Statistischen Bundesamtes28.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung: Den Schwerpunkt der Beschäftigungsstatistik,
welche eine Vollerfassung darstellt, bildet die Berichterstattung der Bundesagentur für Arbeit
(BA) über die sozialversicherungspflichtig und geringfügig Beschäftigten. Der Bestand wird
auf Basis der Meldungen zur Sozialversicherung monatlich mit 6 Monaten Wartezeit ermittelt.
Aufgrund der Abgabefristen und des Meldeflusses sind stabile statistische Ergebnisse aus
der Beschäftigungsstatistik erst nach dieser Wartezeit zu erzielen. Die Daten aus der Beschäftigungsstatistik zu Wirtschaftszweigen basieren für die Jahre 2000 bis 2002 auf der WZ
1993, 2003 bis 2007 auf der WZ 2003 und 2008 bis 2014 auf der gegenwärtig geltenden WZ
2008. Die Daten zu Berufen basieren auf der KldB 2010. Für diese lassen sich rückwirkend
keine Zeitreihen bilden. Beschäftigungsdaten nach der neuen KldB 2010 stehen ab Dezember 2012 zur Verfügung
Vorläufigkeitsvermerk: Generell gilt für die Daten ab 2010 aus der Beschäftigungsstatistik,
dass deren Ergebnisse bis zum Ablauf von drei Jahren nach Auswertungsstichtag bzw. zeitraum den Status "vorläufig" haben.
Offene Stellen: Die offenen Stellen sind jene Stellen, für die ein Betrieb die Einstellung einer
Person plant und für die aktiv nach Kandidaten gesucht wird. Sie werden quartalsweise und
mittels einer Betriebsbefragung im Rahmen der IAB-Stellenerhebung ermittelt. Bei der IAB27
https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Bevoelkerung/Mikrozensus.html .
28
https://www.destatis.de/DE/Publikationen/WirtschaftStatistik/Arbeitsmarkt/MikrozensusArbeitsmarktstatistiken.pdf
XIX
Stellenerhebung handelt es sich um eine repräsentative Stichprobe der Betriebe und Verwaltungen mit mindestens einem sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland. Die
Ergebnisse basieren auf der Wirtschaftszweigklassifikation WZ 2008.
Gemeldete Arbeitsstellen: Die Stellenstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) beinhaltet
die der BA gemeldeten, ungeförderten Arbeitsstellen. Darunter fallen sozialversicherungspflichtige, geringfügige (Mini-Jobs) oder sonstige (u. a. Praktika- und Traineestellen) Stellen.
Zusätzlich müssen die gemeldeten Arbeitsstellen eine vorgesehene Beschäftigungsdauer
von mehr als sieben Kalendertagen besitzen.
Arbeitslose: Der Beruf des Arbeitslosen bezieht sich nicht auf den erlernten, sondern auf die
Tätigkeit, auf die sich die Stellensuche und Vermittlungstätigkeit in erster Linie richtet („Zielberuf“).
Ausbildungsmarkt: Die Daten zum Ausbildungsmarkt basieren zum einen auf dem „Datensystem Auszubildende“ des Bundesinstituts für Berufsbildung, welche wiederum auf den Daten der Berufsbildungsstatistik der statistischen Ämter des Bundes und der Länder basieren.
Die Berufsabgrenzung erfolgt mittels der Klassifikationen der Berufe KldB 2010. Als Ausbildungsverträge werden dort solche erfasst, die in das Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse nach Berufsbildungsgesetz (BBiG) oder Handwerksordnung (HwO) eingetragen sind. Für Neuabschlüsse muss ferner zutreffen, dass das neu geschlossene Ausbildungsverhältnis am 31.12. des Schließungsjahres noch besteht. Neuabschlüsse sind nicht
gleichzusetzen mit Ausbildungsanfängern. Ausbildungsverträge werden unter anderem auch
dann neu abgeschlossen, wenn sogenannte Anschlussverträge vorliegen oder wenn nach
Abschluss einer dualen Berufsausbildung noch eine Zweitausbildung begonnen wird. Gleiches gilt für einen Teil derjenigen, die ihren Ausbildungsvertrag vorzeitig lösen.
Vorzeitige Vertragslösungen sind nicht gleichzusetzen mit Ausbildungsabbrüchen. Ferner
können auch Betriebs- und Berufswechsel Gründe hierfür sein. Für das Berichtsjahr 2007
wurden keine Daten zu Vertragslösungen veröffentlicht.
Die Informationen zu unbesetzten Ausbildungsstellen sowie unversorgten Bewerbern basieren hingegen auf Daten der Ausbildungsstellenmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit
(BA). Als unbesetzte Berufsausbildungsstellen gelten hier alle Stellen, die zum Stichtag weder besetzt noch vom Ausbildungsbetrieb zurückgenommen sind. Ein bei der BA registrierter
Bewerber gilt als unversorgt, wenn er zum 30.09. eines Jahres weder einen Berufsausbildungsvertrag geschlossen hat, einen weiteren Schulbesuch anhängt, an einer Fördermaßnahme teilnimmt oder eine andere Alternative bekannt ist, für die Vermittlungsbemühungen
laufen. Dieser Statistik der BA liegt die Klassifikation der Berufe KldB 2010 zugrunde.
Studierende: Die Hochschulstatistik des Statistischen Bundesamtes stellt eine Sekundärerhebung auf Basis der Verwaltungs- und Prüfungsamtsdaten der Hochschulen dar, welche an
die Statistischen Landesämter geliefert werden. Zur nicht-monetären Hochschulstatistik zählen unter anderem die für diesen Bericht verwendete Studentenstatistik (Studienanfänger)
und die Prüfungsstatistik (Absolventen).
XX
Berufsaggregat „Bauberufe“ auf Basis der Klassifikation der Berufe von 2010 (KldB 2010)
Bezeichnung des Aggregats/der Berufsgattung
Kennziffer Beispiel
Tätigkeitsfeld Bauwesen
Bauberufe mit Tätigkeitsschwerpunkt in Bauarbeiten und -ausführung
Helfer (Anforderungsniveau 1)
Hochbau (o. S.)
Tiefbau (o. S.)
Bodenverlegung (o. S.)
Maler-, Lackiererarbeiten
Aus- und Trockenbau (o. S.)
Klempnerei (o. S.)
32101
32201
33101
33211
33301
34201
Bauhelfer (Hochbau), Gerüstbauhelfer
Bauhelfer (Tiefbau), Steinsetzerhelfer
Boden-, Estrichlegerhelfer
Maler- und Lackiererhelfer
Ausbau-, Gipser-, Trockenbauhelfer
Spengler-, Installateurhelfer
26212
32102
32112
32122
32132
32142
32152
32162
32172
32202
32212
32222
32232
32242
32252
32262
33102
33112
33122
33132
33212
33222
33232
33242
33302
33312
33322
33332
33342
33352
34202
34212
34222
34232
34322
Elektriker, Elektroinstallateur
Bauarbeiter, Hochbaufacharbeiter
Beton- und Stahlbetonbauer
Maurer
Schornsteinbauer
Dachdecker
Fassadendecker, Klinkermaurer
Gerüstbauer
Bauwerksmechaniker (Abbruch)
Tiefbaufacharbeiter
Pflasterer, Steinsetzer
Straßen-, Asphaltbauer
Gleisbauer
Brunnenbauer, Kernbohrer
Kanal-, Tunnelbauer
Wasserbauer, Kulturarbeiter
Bodenleger
Fliesenleger
Estrichleger
Parkettleger
Maler und Lackierer
Gipser, Stuckateur
Bauwerks-, Dachabdichter
Holz- und Bautenschützer
Ausbaufacharbeiter (Trockenbau)
Ausbaufacharbeiter (Isolierung)
Zimmerer
Bautischler, Bauschreiner
Bauglaser
Jalousie-, Rollladenbauer
Klempner, Spengler
Gas-, Wasserinstallateur
Ofensetzer
Kälteanlageninstallateur
Rohrleitungsbauer
Fachkräfte (Anforderungsniveau 2)
Bauelektrik
Hochbau (o. S.)
Beton- und Stahlbetonbau
Maurerhandwerk
Schornsteinbau
Dachdeckerei
Fassadenbau
Gerüstbau
Bauwerksabbruch
Tiefbau (o. S.)
Pflasterer, Steinsetzer
Straßen- und Asphaltbau
Gleisbau
Brunnenbau
Kanal- und Tunnelbau
Kultur- und Wasserbau
Bodenverlegung (o. S.)
Fliesen-, Platten-, Mosaikverlegung
Estrich-, Terrazzoverlegung
Parkettverlegung
Maler-, Lackiererarbeiten
Stuckateurarbeiten
Bauwerksabdichtung
Holz- und Bautenschutz
Aus- und Trockenbau (o. S.)
Isolierung
Zimmerei
Bautischlerei
Glaserei
Rollladen- und Jalousiebau
Klempnerei (o. S.)
Sanitär-, Heizungs-, Klimatechnik
Ofen- und Luftheizungsbau
Kältetechnik
Rohrleitungsbau
Bauberufe mit Schwerpunkt Bauplanung, -überwachung und -kontrolle
Bauassistenz, Technische Fachkräfte (Anforderungsniveau 2)
Bauplanung, -überwachung (o. S.)
Bauplanung Verkehrswege, -anlagen
Wasserwirtschaft
Bauwerkserhaltung, -erneuerung
31102
31132
31142
31152
Bautechnischer Assistent
Fachkraft Straßen-/Verkehrstechnik
Fachkraft Wasserwirtschaft
Denkmaltechnischer Assistent
Techniker, Meister, Restauratoren, Poliere, Aufsichtskräfte (Anforderungsniveau 3)
Bauplanung, -überwachung (o. S.)
Bauplanung Verkehrswege, -anlagen
Wasserwirtschaft
31103
31133
31143
Bautechniker
Straßenbautechniker
Wasserwirtschaftsverwaltungstechniker
XXI
Bauwerkserhaltung, -erneuerung
Bausachverständige, -kontrolleure
Bauabrechnung, -kalkulation
Aufsichtskräfte – Bauplanung, -überwachung, Architektur
Hochbau (o. S.)
Beton- und Stahlbetonbau
Maurerhandwerk
Aufsicht – Hochbau
Tiefbau (o. S.)
Straßen- und Asphaltbau
Gleisbau
Brunnenbau
Kanal- und Tunnelbau
Kultur- und Wasserbau
Aufsicht – Tiefbau
Parkettverlegung
Aufsicht – Bodenverlegung
Maler- und Lackiererarbeiten
Stuckateurarbeiten
Bauwerksabdichtung
Holz- und Bautenschutz
Aufsichtskräfte – Maler-, Stuckateurarbeiten,
Bauwerksabdichtung, Bautenschutz
Aus- und Trockenbau (o. S.)
Zimmerei
Aufsichtskräfte – Aus-,Trockenbau, Isolierung,
Zimmerei, Glaserei
Klempnerei (o. S.)
Sanitär-, Heizungs-, Klimatechnik
Kältetechnik
Aufsichtskräfte – Klempnerei, Sanitär-, Heizungs-,
Klimatechnik
Rohrleitungsbau
31153
31163
31173
Bautechniker Bauwerkserneuerung
Baukontrolleur (Sicherheit)
Baukalkulator, -kaufmann
31193
Montageleiter
32103
32113
32123
32193
32203
32223
32233
32243
32253
32263
32293
33133
33193
33213
33223
33233
33243
Bautechniker (Hochbau)
Stahlbetonbautechniker
Maurer (Restaurierungsarbeiten)
Polier, Maurer-/Dachdeckermeister
Bautechniker (Tiefbau)
Straßenbautechniker
Gleisbautechniker
Brunnenbautechniker
Kanalmeister
Wasserbautechniker
Polier (Tiefbau), Straßenbaumeister
Parkettleger (Restaurierungsarbeiten)
Fliesenlegermeister
Maler (Restaurierungsarbeiten)
Stuckateur (Restaurierungsarbeiten)
Bauabdichtungstechniker
Holz-/Bautenschutztechniker
33293
Maler-/Lackierer-/Stuckateurmeister
33303
33323
Ausbautechniker
Zimmerer (Restaurierungsarbeiten)
Zimmerer-/Glasermeister, Polier - Ausbau
Blechverarbeitungstechniker
Sanitär-, Heizungs-, Klimatechniker
Kältetechniker
Klempner-, Sanitär-, Heizungsbaumeister
Rohrnetztechniker
33393
34203
34213
34233
34293
34323
(Bau-)Ingenieure, Architekten, (Bau-)Planer, Führungskräfte (Anforderungsniveau 4)
Bauplanung, -überwachung (o. S.)
Architektur
Stadt- und Raumplanung
Bauplanung Verkehrswege, -anlagen
Wasserwirtschaft
Bauwerkserhaltung, -erneuerung
Bausachverständige, -kontrolleure
Bauabrechnung, -kalkulation
Führungskräfte – Bauplanung, -überwachung, Architektur
Hochbau (o. S.)
Tiefbau (o. S.)
Straßen- und Asphaltbau
Kultur- und Wasserbau
Sanitär-, Heizungs-, Klimatechnik
Kältetechnik
Rohrleitungsbau
31104
31114
31124
31134
31144
31154
31164
31174
Bauingenieur, Statiker
Architekt
Stadt-, Regionalplaner
Verkehrsbauingenieur
Wasserwirtschaftsingenieur
Baudenkmalpfleger (Architekt)
Bausachverständiger
Betriebswirt Bauwirtschaft
31194
Bauleiter
32104
32204
32224
32264
34214
34234
34324
Hochbauingenieur
Tiefbauingenieur
Straßenbauingenieur
Wasserbauingenieur
Lüftungstechnikingenieur
Kältesystemtechnikingenieur
Rohrnetzingenieur
31104
31134
31144
32104
32204
Bauingenieur, Statiker
Verkehrsbauingenieur
Wasserwirtschaftsingenieur
Hochbauingenieur
Tiefbauingenieur
dar.: Bauingenieurwesen
Bauplanung, -überwachung (o. S.)
Bauplanung Verkehrswege, -anlagen
Wasserwirtschaft
Hochbau (o. S.)
Tiefbau (o. S.)
XXII
Straßen- und Asphaltbau
Kultur- und Wasserbau
32224
32264
Straßenbauingenieur
Wasserbauingenieur
31114
Architekt
31194
Bauleiter
Architektur
Architektur
Führungskräfte
Führungskräfte – Bauplanung, -überwachung, Architektur
XXIII
Tabellenanhang
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte der Berufe des Bausektors zum jeweils 30.06. (gerundet)
nach Berufen
Insgesamt (alle Berufe)
Nicht-akadem ische Bauberufe insg.
davon Berufe des Bauhauptgew erbes
Maurer, Betonbauer
Zimmerer, Dachdecker, Gerüstbauer
Straßen-, Tiefbauer
Bauhilfsarbeiter
davon Ausbauberufe i.w .S.
Bauausstatter
Raumausstatter, Polsterer
Maler und Lackierer
Akadem ische Bauberufe insg.
nach Wirtschaftszw eigen
Baugew erbe
darunter Bauhauptgew erbe
Ingenieur- und Architektenbüros
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012*
2013*
2014*
26.548.000 26.299.600 26.533.900 27.050.500 27.695.400 27.603.300 27.966.600 28.643.600 29.280.000 29.615.700 30.174.500
1.050.000
969.800
967.000
973.600
963.400
953.600
966.300
982.500
666.600
607.800
609.700
609.800
601.300
598.300
611.600
622.700
240.900
216.500
214.700
207.800
202.800
199.300
200.900
202.000
143.500
133.000
134.000
138.600
135.700
134.400
141.100
145.300
117.700
112.000
112.500
113.300
111.600
111.600
111.700
112.600
164.600
146.200
148.500
150.100
151.200
153.000
157.900
162.700
383.400
362.000
357.300
363.800
362.100
355.300
354.700
359.800
111.100
101.900
100.600
102.900
101.200
100.100
100.400
101.700
44.100
41.400
39.800
40.300
39.900
38.800
38.200
38.800
228.200
218.800
216.800
220.600
221.100
216.300
216.100
219.200
122.200
117.200
116.300
117.600
121.100
122.500
124.700
128.100
2004**
2005**
2006**
2007**
2008***
2009***
2010***
2011***
2012***
2013***
2014***
1.634.900
781.100
378.500
1.534.700
721.800
373.600
1.525.700
719.100
374.500
1.537.400
715.600
383.100
1.568.700
708.500
398.000
1.570.100
702.200
398.000
1.603.800
717.300
404.000
1.636.900
729.800
435.100
1.663.100
736.600
459.800
1.671.500 1.697.000
740.400
747.700
480.000
496.100
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
* Aufgrund der Umstellung der Beschäftigtenstatistik der BA auf die neue Klassifikation der Berufe kann für 2012 und 2013 die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nicht nach Berufen disaggregiert ausgewiesen werden.
** Basis: WZ 2003
*** Basis: WZ 2008
XIV
Jahressummen der Zugänge gemeldeter Arbeitsstellen nach Berufen (KldB 1988) (gerundet)
2004
Insgesamt (alle Berufe)
Nicht-akadem ische Bauberufe insg.
davon Berufe des Bauhauptgew erbes
Maurer, Betonbauer
Zimmerer, Dachdecker, Gerüstbauer
Straßen-, Tiefbauer
Bauhilfsarbeiter
davon Ausbauberufe i.w .S.
Bauausstatter
Raumausstatter, Polsterer
Maler und Lackierer
Akadem ische Bauberufe insg.
davon Architekten
davon Bauingenieure
1.638.600
127.700
68.000
29.400
15.800
8.500
14.300
59.700
26.400
4.800
28.600
4.700
1.400
3.300
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
1.814.200
138.200
72.200
31.300
17.800
9.800
13.400
66.000
28.500
5.100
32.500
5.700
1.900
3.900
1.991.200
164.700
89.300
38.000
24.700
11.300
15.300
75.400
31.500
5.600
38.300
6.500
1.800
4.800
2.075.200
134.100
65.900
24.400
19.000
8.500
14.000
68.200
24.700
5.600
37.900
6.900
2.000
4.900
1.947.700
123.200
56.300
24.800
16.800
8.000
6.800
66.900
21.000
5.100
40.800
7.500
2.100
5.400
1.618.800
112.600
50.500
20.400
15.900
7.200
7.000
62.100
19.500
4.900
37.700
7.800
2.100
5.700
2.018.300
132.900
60.900
24.400
21.400
8.700
6.400
72.000
21.000
5.400
45.600
7.500
2.000
5.600
2.232.900
131.200
55.900
26.500
18.000
9.500
1.900
75.300
18.900
5.400
51.000
8.000
2.300
5.700
2.022.900
108.400
43.100
21.200
13.400
7.800
700
65.300
15.500
5.100
44.700
8.600
2.600
6.000
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
Hinweis: Rundungsbedingt können die Zahlen kumulierter Gruppen von der Summe ihrer Untergruppen abweichen. Die gemeldeten Arbeitsstellen sind nach der KldB 1988 nicht über das Jahr 2012 hinaus verfügbar.
Jahressummen der Zugänge gemeldeter Arbeitsstellen nach Berufen (KldB 2010) (gerundet)
Insgesamt
Bauberufe
Tätigkeitsschw erpunkt Bauarbeiten und -ausführung
dav. Helfer
dav. Fachkräfte
Tätigkeitsschw erpunkt Bauplanung, -überw achung und -kontrolle
dav. Bauassistenz, Technische Fachkräfte
dav. Techniker, Meister, Restauratoren, Poliere, Aufsichtskräfte
dav. (Bau-)Ingenieure, Architekten, (Bau-)Planer, Führungskräfte
darunter Bauingenieur-ieS
darunter Architektur
darunter Führungskräfte
2007
2008
2009*
2010*
2011
2012
2.075.200
235.100
219.100
24.500
194.600
16.000
100
7.400
8.500
4.200
2.000
1.500
1.947.700
215.300
199.000
23.000
176.000
16.400
100
7.100
9.200
4.700
2.100
1.500
1.618.800
201.900
184.900
166.200
17.000
100
7.400
9.500
5.000
2.100
1.500
2.018.300
231.000
213.500
189.400
17.500
100
7.900
9.500
4.900
2.000
1.800
2.232.900
228.400
209.400
23.200
186.200
19.000
100
8.300
10.600
5.000
2.300
2.200
2.022.900
199.900
180.200
18.100
162.100
19.700
100
8.300
11.300
5.400
2.600
2.200
2013
2014
1.947.400 2.021.700
191.400
176.300
171.500
156.100
16.800
14.700
154.700
141.400
19.900
20.200
100
100
8.200
8.100
11.600
12.000
5.600
5.900
2.600
2.700
2.200
2.200
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
Hinweis: Rundungsbedingt können die Zahlen kumulierter Gruppen von der Summe ihrer Untergruppen abweichen.
* Wegen der Umstellung der Berufsklassifikation können in den Jahren 2009 und 2010 die Berufe nur unter Ausschluss der Helfertätigkeiten (Tätigkeiten ohne geregelten Abschluss) ausgewiesen werden.
XV
Jahresdurchschnittsbestände an Arbeitslosen nach Berufen (KldB 1988) (gerundet)
Insgesamt (alle Berufe)
Nicht-akadem ische Bauberufe insg.
davon Berufe des Bauhauptgew erbes
Maurer, Betonbauer
Zimmerer, Dachdecker, Gerüstbauer
Straßen-, Tiefbauer
Bauhilfsarbeiter
davon Ausbauberufe i.w .S.
Bauausstatter
Raumausstatter, Polsterer
Maler und Lackierer
Akadem ische Bauberufe insg.
davon Architekten
davon Bauingenieure
2004*
2005*
2006*
2007
2008
2009
2010
2011
2012
4.381.300
435.800
278.700
126.300
54.600
42.100
55.600
157.100
56.200
12.000
88.900
24.600
9.200
15.400
4.493.000
414.200
261.100
117.600
52.900
37.600
53.100
153.100
53.400
11.500
88.200
22.200
8.300
13.900
4.106.700
322.700
200.100
81.200
38.800
29.300
50.800
122.600
41.700
8.300
72.500
15.100
5.900
9.200
3.760.600
242.300
152.400
53.600
24.800
20.400
53.600
89.900
29.500
5.900
54.500
10.200
4.200
6.000
3.259.000
204.700
130.700
43.200
21.800
16.900
48.900
74.000
23.200
4.700
46.000
7.200
3.200
4.100
3.415.000
214.500
132.100
45.500
23.500
17.500
45.500
82.400
23.900
5.100
53.400
7.200
3.400
3.800
3.239.000
204.500
120.400
44.000
21.300
17.700
37.400
84.100
22.600
4.800
56.800
6.900
3.300
3.600
2.976.500
175.600
99.500
57.800
13.600
15.600
12.500
76.100
17.300
3.700
55.200
5.800
2.800
3.100
2.897.100
162.700
87.200
60.500
10.400
14.900
1.400
75.500
15.300
3.200
57.100
5.200
2.500
2.700
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
Hinweis: Die Arbeitslosenzahlen sind nach der KldB 1988 nicht über das Jahr 2012 hinaus verfügbar.
* Für die Jahre 2004, 2005 und 2006 liegen keine Daten zu den zugelassenen kommunalen Trägern (zkT) vor.
Jahresdurchschnittsbestände an Arbeitslosen nach Berufen (KldB 2010) (gerundet)
Insgesamt
Insgesamt Bauberufe
Tätigkeitsschw erpunkt Bauarbeiten und -ausführung
dav. Helfer
dav. Fachkräfte
Tätigkeitsschw erpunkt Bauplanung, - überw achung und -kontrolle
dav. Bauassistenz, Technische Fachkräfte
dav. Techniker, Meister, Restauratoren, Poliere, Aufsichtskräfte
dav. (Bau-)Ingenieure, Architekten, (Bau-)Planer, Führungskräfte
darunter Bauingenieure -ieS
darunter Architektur
darunter Führungskräfte
2007
2008
2009*
2010*
2011
2012
3.760.600
294.300
269.900
102.300
167.600
24.500
300
10.200
14.000
4.800
4.200
3.100
3.259.000
242.000
222.800
86.200
136.600
19.200
300
8.300
10.600
3.300
3.200
2.600
3.415.000
257.700
238.200
147.300
19.500
300
8.200
11.000
3.200
3.400
2.900
3.239.000
250.700
232.200
137.100
18.500
200
7.500
10.700
3.000
3.300
2.800
2.976.500
212.100
196.400
88.800
107.600
15.700
200
6.300
9.100
2.500
2.800
2.400
2.897.100
194.400
179.700
82.100
97.600
14.700
200
6.200
8.300
2.200
2.500
2.200
2013
2014
2.950.300 2.898.400
198.200
187.500
183.000
172.700
82.400
80.200
100.600
92.500
15.200
14.800
200
200
6.500
6.200
8.500
8.400
2.100
2.100
2.600
2.600
2.300
2.300
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
* Wegen der Umstellung der Berufsklassifikation können in den Jahren 2009 und 2010 die Berufe nur unter Ausschluss der Helfertätigkeiten (Tätigkeiten ohne geregelten Abschluss) ausgewiesen werden.
XVI