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Der Treasurer www.derTreasurer.de | www.PeopleandDeals.de Nachrichten für die Finanzabteilung Ausgabe 15 | 31. Juli 2008 Zweiwöchentliche Onlinezeitung aus der FINANCE-Redaktion Inhalt IBAN als Herausforderung Viele Unternehmen unterschätzen die Probleme, die bei der Aktualisierung der Kontodaten mit IBAN und BIC im Rahmen der SEPA-Einführung auftreten können. S. 2 Top-Finanzierung GK Software geht nach einigen Startschwierigkeiten im Juni als erster Neuling in den Prime Standard der Deutschen Börse. S. 4 Risiken selbst tragen? Im Gegensatz zu Großschäden ist es oftmals für ein Unternehmen günstiger, Frequenzschäden selbst zu tragen als sie zu versichern. S. 6 Henrik Hänche, bislang TreasuryChef bei Porsche, ist nun Bereichsleiter Konzernfinanzen bei der Deutschen Post. Seine Stelle bei Porsche wird erst einmal nicht besetzt. S. 8 Keep it simple! Die Kreditmarktkrise hat die Investoren offenbar nachhaltig erschüttert. Sie haben das Vertrauen in die Fondsmanager verloren. Außerdem bevorzugen sie neuerdings einfache Instrumente, die gut verständlich und transparent sind. S. 9 Ein Jahr Krise – na und? Viel Lärm um wenig am Finanzierungsmarkt Vor genau einem Jahr platzte die Finanzmarktkrise mit dem Beinahe-Kollaps der IKB in die beschauliche Welt der deutschen Unternehmensfinanzierung. Seitdem beherrscht Verunsicherung den Markt, Abschreibungen in Höhe von einer halben Billiarde Euro belasten die Bankbilanzen, die Kreditinstitute wollten sich zeitweise kein Geld mehr leihen – echte Krisenstimmung also. Wer einen Schritt zurücktritt und das größere Bild betrachtet, dem fällt aber auf, dass die Krise gar nicht viel verändert hat. Sicherlich, die Risikomargen sind für einige Unternehmen jüngst gestiegen, aber das ist bei eingetrübten Konjunkturaussichten ganz normal. Von einer Kreditklemme für deutsche Unternehmen kann jedenfalls nicht die Rede sein. Richtig ist, dass Kredite mit einem flexiblen Zinssatz teurer geworden sind. Die meisten Darlehen sind an den Euribor geknüpft, also an den Zinssatz, den sich Banken bei Geldgeschäften untereinander in Rechnung stellen. Der Euribor ist in den Anfangsmonaten der Krise in die Höhe geschnellt. Eine Betrachtung über drei Jahre zeigt al- Die Zinsen steigen: 3-jähriger Aufwärtstrend (3-Monats-Euribor; Monatsende) 5 in % 4 3 2 Juli 05 Januar 06 Juli 06 Januar 07 Juli 07 Januar 08 Juli 08 Quelle: Euribor FBE Aktienkauf per Swap-Geschäft Schaeffler-Swaps zwingen Banken zum Conti-Verkauf Die Übernahmeschlacht zwischen Schaeffler und Conti tobt. Doch wie kommt es zu dem angeblichen Anspruch Schaefflers auf die 28 Prozent der Conti-Aktien, für die das Unternehmen sogenannte „Cash Settled Total Return Swaps“ abgeschlossen hat? Die Antwort liegt in der Swap-Struktur, die eine jederzeitige Kündbarkeit durch den Inhaber – sprich Schaeffler – vorsieht. Da die ausgebenden Institute die Swaps ihrerseits absichern, in der Regel durch den Erwerb der Aktien, müssen sie diese bei Vertragsende aus Gründen des Risikomanagements wieder abbauen. Sobald also der Kugellagerhersteller kündigt, kommt ein enormes Aktienpaket auf den Markt. Laut Schaeffler ist der Zugriff rein ökonomischer Natur: Das Unternehmen biete einen fixen Preis lerdings lediglich einen intakten Aufwärtstrend, in den die Krise nur Volatilität, aber keine Verschärfung gebracht hat (siehe Grafik). Tatsächlich vollzieht der Euribor vor allem den Anstieg des EZB-Leitzinses, der von Mitte 2005 bis heute von 2 auf 4,25 Prozent geklettert ist, nach. Damit sind zwar die Risikoaufschläge der Banken in der Refinanzierung in dieser Zeit von 12 auf rund 70 Basispunkte gestiegen Doch das muss dem Treasurer kein baf Kopfzerbrechen bereiten. für die Aktien. Angesichts der hohen Zahl der zu verkaufenden Aktien sei es daher für die Banken unter Führung von Merrill Lynch bei einer Kündigung am sinnvollsten, ihre Anteile direkt an Schaeffler zu verkaufen. Conti hält das nach den Worten eines Sprechers für „unglaubwürdig“. Wahrscheinlich gebe es geheime Absprachen zwischen den Banken und Schaeffler. Deswegen liege ein „Acting in Concert“ vor. Wie auch immer – wohl selten ist ein Sicherungsinstrument so aggressiv eingesetzt sta worden. ANZEIGE Roundtable VERANSTALTER DIE NÄCHSTEN VERANSTALTUNGEN: 9. SEPTEMBER 2008 IN HAMBURG 10. SEPTEMBER 2008 IN FRANKFURT AM MAIN 14. OKTOBER 2008 IN MÜNCHEN Der Roundtable „Der Treasurer“ bietet Corporate Treasurern eine anregende Plattform für den Erfahrungsaustausch und die Diskussion über aktuelle Themen. NÄHERE INFORMATIONEN FINDEN SIE UNTER WWW.DERTREASURER.DE/EVENTS MITVERANSTALTER 2 | Zahlungsverkehr & Cash Management Der Treasurer Ausgabe 15 | 31. Juli 2008 Weniger Falschgeld In der ersten Hälfte dieses Jahres hat die Deutsche Bundesbank 19.913 falsche Euro-Banknoten im deutschen Zahlungsverkehr registriert, ein Rückgang um rund 3% im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2007. Die Schadenssumme beträgt rund 1,8 Mio Euro, wie die Bundesbank mitteilte. Kreditkarte wird populärer Im E-Commerce geht die Dominanz der Elektronischen Lastschrift dem Ende entgegen. Bereits über 36% aller Online-Geschäfte bezahlen deutsche Konsumenten laut dem neuen Pago Report 2008 inzwischen per Karte. Vor allem unter Männern setzt sich diese Zahlweise immer mehr durch. Mehr Cash Pooling im Baltikum IBAN größte SEPAHerausforderung Die UniCredit bietet seit Juni Cash Pooling und Zero Balancing in Euro im Baltikum an. In der zweiten Hälfte dieses Jahres will die Bank das Angebot auf Rumänien ausweiten. Mit dem Service ist UniCredit laut eigenen Angabe „die erste Bank, die das Baltikum mit einem echten Zero Balancing mit Westeuropa verbindet.“ Doch auch schon vorher war Cash Pooling mit dem Baltikum für deutsche Unternehmen möglich, angeboten beispielsweise von der SEB. Österreichische und italienische Kunden werden von ihr allerdings nicht direkt, sondern über Partnerinstista tute versorgt. Viele Unternehmen unterschätzen die Probleme, die bei der Aktualisierung der Kontodaten mit IBAN und BIC im Rahmen der SEPAEinführung auftreten können. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von Dresdner Kleinwort unter Unternehmen ab 50 Millionen Euro Umsatz. Während nur 47 Prozent der Befragten, die SEPA noch nicht nutzen, die IBAN- und BIC-Gewinnung für eine Herausforderung, halten, sind dies 78 Prozent der SEPA-Anwender. Ohnehin haben nur wenige Unternehmen auch ein halbes Jahr nach Einführung von SEPA die neuen Formate und Verfahren implementiert. Gerade einmal 4 Prozent bestätigten die Umstellung. Auch künftig dürfte sich diese Zahl nicht rasant erhöhen: Die Hälfte der Befragten will mit der Umstellung warten, bis sie per Gesetz verordnet wird. Nur ein gutes Fünftel plant sie innerhalb der nächsten sta sechs Monate. iStock/Thinkstock/Getty Images News Das Rathaus in der lettischen Hauptstadt Riga IMPRESSUM Redaktion: Bastian Frien (baf, verantwortlich), Markus Dentz (mad), Steven Arons (sta), Andreas Knoch (ank), Frank Schnattinger (frs), Sabine Pfisterer (sap) Verlag Herausgeber: FINANCIAL GATES GmbH Geschäftsführung: Dr. André Hülsbömer, Volker Sach 60326 Frankfurt am Main Mainzer Landstraße 199 HRB Nr. 53454 Amtsgericht Frankfurt am Main Telefon: (069) 75 91-24 90 Telefax: (069) 75 91-32 24 E-Mail: [email protected] Internet: www.derTreasurer.de Bezugspreis Jahresabonnement: kostenlos Erscheinungsweise: zweiwöchentlich (20 Ausgaben im Jahr) Anzeigenvertrieb: Sylvia Daun Telefon: (069) 75 91-14 82 Telefax: (069) 75 91-24 95 Grafik: Daniela Seidel, Nicole Laubach (Konz.) Mitherausgeber: BELLIN GmbH FINANZDIENSTE, Commerzbank AG, Deutsche Bank AG, Dresdner Bank AG und Dresdner Kleinwort, Fortis Bank SA/NV Niederlassung Deutschland, Investkredit Bank AG, KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft AG, PricewaterhouseCoopers AG, SEB AG Partner: Coface Finanz GmbH, ecofinance Finanzsoftware GmbH, GMT – Global Market Touch GmbH, Siemens Financial Services GmbH, Technosis -finance software- GmbH, WestLB AG Haftungsausschluss: Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts von Der Treasurer übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und unverlangt zugestellte Fotografien oder Grafiken wird keine Haftung übernommen. ANZEIGE ‡ sind sie bereit? ‡ Sepa ist da. Profitieren Sie davon: Vereinfachen Sie Ihren Zahlungsverkehr. MAchen Sie Ihre Liquiditätsplanung Effizienter. Optimieren Sie Ihr CaSh-Management. Mit der Commerzbank. Wir sind bereit! ‡ ideen nach vorn ‡ / / / / / / / www.commerzbank.de / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / 3 | Der Treasurer | Ausgabe 15 | 31. Juli 2008 ANZEIGE 4 | Finanzen & Bilanzen Der Treasurer Ausgabe 15 | 31. Juli 2008 News Bonität verschlechtert sich Die Kreditwürdigkeit hat sich in Westeuropa im zweiten Quartal 2008 insgesamt weiter verschlechtert. Als Gründe nennt Moody’s die steigenden Inflationsraten und die Verlangsamung des Wachstums. Die Ratingagentur hat von April bis Juni 41 Emittenten von Anleihen herab- und zwölf heraufgestuft. Unbesicherter Förderkredit Die LfA Förderbank Bayern vergibt an Unternehmen mit geringem Eigenkapital einen unbesicherten Förderkredit. Das „Mittelstandskapital“ ist ein zinsgünstiges Nachrangdarlehen, das Mezzanine-Charakter hat. Mit ihm können bis zu 75% der Investitionskosten und derzeit maximal 200.000 Euro finanziert werden. Top-Finanzierung GK Software schafft Sprung auf das Börsenparkett Im Juni dieses Jahres ging die GK Software AG als erster Neuling in den Prime Standard der Deutschen Börse. Der IPO glückte, wenn er auch einige Startschwierigkeiten zu überwinden hatte. Anstatt, wie ursprünglich avisiert, einen Emissionspreis zwischen 29 und 35 pro Aktie zu erzielen, verkaufte der Anbieter von Software für den Einzelhandel seine Aktien für 21 Euro. „Natürlich hätte uns jeder Euro mehr besser gefallen“, erklärt CFO André Hergert. „Doch der Emissionserlös genügt, um unsere geplante Auslandsexpansion zu finanzieren.“ Deshalb habe man sich, anders als beispielsweise der IT-Großhändler Devil, gegen einen Abbruch des Börsengangs entschieden. Rund 10 Millionen Euro hat GK Software dadurch eingenommen. Billig war und ist diese Entscheidung allerdings nicht. 1 Million Euro haben die Vorbereitungen gekostet, auf 100.000-150.000 jährlich schätzt Hergert die Folgekosten. Obwohl das immerhin 10 Prozent des Jahresüberschusses 2007 wären, ist der CFO von den Vorteilen überzeugt: „Wir profitieren erheblich von unserer Börsenpräsenz: Unsere Eigenkapitalbasis ist gestärkt, die Bekanntheit gewachsen und die Transparenz gestiegen. Au ß e r d e m werden sich die Kosten des Being Public im Verhältnis zum Jahresüberschuss relativieren. Schließlich will die GK Software AG weiter wachsen.“ GK Software beliefert vor allem große deutsche Einzelhandelsketten wie Lidl. 2007 erzielte das Unternehmen ein EBIT von 2,3 Millionen Euro bei einem Umsatz von 10,75 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2008 belief sich der Umsatz auf 7,7 Millionen Euro. sta Finanzierungsticker +++ A-Tec überlegt Emmission einer Hybridanleihe +++ Human BioSciences will Industrieanleihe mit einem Volumen von 15 Mio. Euro begeben +++ S&P setzt Langzeitrating für die Delta Lloyd Lebensversicherung AG von A auf A- herab +++ Moody’s senkt das Rating für langfristige vorrangige Verbindlichkeiten der Deutsche Post AG von A2 auf A3 und das kurzfristige Rating von Prime 1 auf Prime 2 +++ Die Axel Springer AG kauft Aktien zurück +++ DCM DECOmetal platziert Anleihe über 60 Mio. Euro +++ Ems tilgt ihre beiden im Juli 2002 emittierten Anleihen für je 300 Mio. CHF +++ S&P gibt BB-Rating von Fresenius SE und Fresenius Medical Car AG & Co. KGaA einen negativen Ausblick +++ Intel Capital beteiligt sich mit 24 Mio. Euro an Sulfurcell Solartechnik +++ ANZEIGE Über Geschmack lässt sich streiten – über Erfolg nicht Scharf umrissene Lösungen für Ihr globales Cash & Treasury Management Für die bestmögliche Steuerung Ihrer Liquidität und Zahlungsströme bietet Ihnen Dresdner Kleinwort individuelle Lösungen ganz nach Ihrem Geschmack – ein Erfolgsrezept nach Maß. www.dresdnerkleinwort.com/gcm Unexpected viewpoints. Radical thinking. Inspiration. Dresdner Kleinwort ist die Investment-Banking Sparte der Dresdner Bank AG, Mitglied der Allianz Gruppe. 5 | Der Treasurer | Ausgabe 15 | 31. Juli 2008 ANZEIGE Treasury Manager (m/w), Darmstadt, Kennziffer 1332/HQ/2008 Ihre Perspektiven Neben den klassischen Treasury-Aufgaben wie Cash-, Zins- und Währungsmanagement unterstützen Sie uns auch bei der Überwachung der Debitorenprozesse, bei der Steuerung von Intercompany-Transaktionen und im internen Berichtswesen. Darüber hinaus optimieren Sie zusammen mit unseren Tochtergesellschaften die lokalen Bankgeschäfte. Die Dokumentation von Sicherungsbeziehungen sowie die verantwortliche Mitarbeit in verschiedenen Treasury-Projekten runden Ihr Aufgabengebiet ab. Ihr Profil Abgeschlossenes betriebswirtschaftliches Studium oder eine Ausbildung im Bankenumfeld Mehrjährige Erfahrung im Treasury eines internationalen Unternehmens Buchhaltungs- und Controllingkenntnisse Eigenverantwortliches und selbstständiges Arbeiten Teamorientierung Professionelles Auftreten und Verhandlungsgeschick Sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse in Wort und Schrift Accounting Manager (m/w), Darmstadt, Kennziffer 1333/HQ/2008 Ihre Perspektiven Zu Ihren Aufgaben gehören: Durchführung von Abschlussarbeiten nach HGB und IFRS (Monats-, Quartals- und Jahresabschluss) Optimierung der Prozesse im Rechnungswesen der Landesgesellschaften Überwachung laufender Buchungen im Bereich Debitoren/Kreditoren Unterstützung der Landesgesellschaften bei SAP Systemeinführung Beratung und Unterstützung der Landesgesellschaften bei der Erstellung der monatlichen Abschlüsse Mitarbeit bei der Erstellung der Erstellung von Statistiken und Steueranmeldungen Ihr Profil Abgeschlossene Ausbildung als nationaler/internationaler Bilanzbuchhalter (m/w) Mehrjährige Berufserfahrung; bilanzbuchhalterische Erfahrung innerhalb eines Konzerns - vorzugsweise in einer Landesgesellschaft - ist von Vorteil Sehr gute SAP Fi/Co- und MS-Office-Kenntnisse (besonders Excel) sind erforderlich Kenntnisse der SAP-Konsolidierungssoftware Abschlusssicher in den Systemen SAP R3 Fi/Co Eigenverantwortliches Erstellen von Abschlüssen von Kapitalgesellschaften Reisebereitschaft Eigenverantwortliches, selbstständiges und ergebnisorientiertes Arbeiten Teamplayer Professionelles Auftreten Sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse in Wort und Schrift; weitere Sprachkenntnisse - vorzugsweise spanisch oder portugiesisch - sind von Vorteil Unser Profil Die Software AG, 1969 gegründet, ist heute Europas größter und renommiertester Anbieter von Systemsoftware. Wir warten nicht auf die Zukunft. Wir sind mittendrin. Und Sie können dabei sein. Fühlen Sie sich angesprochen? Dann senden Sie bitte Ihre Bewerbungsunterlagen unter der oben angegebenen Kennziffer an Human Resources. Für Vorabinformationen steht Ihnen Frau Ute Wolf unter Tel. +49-6151-92-3555 gerne zur Verfügung. Interessiert? Dann schicken Sie uns Ihre OnlineBewerbung an [email protected] oder bewerben sich schriftlich unter folgender Adresse: Software AG Human Resources Uhlandstraße 12 D-64297 Darmstadt www.softwareag.com 6 | Risikomanagement Der Treasurer Ausgabe 15 | 31. Juli 2008 News Daimler erhöht Hedging Wegen der anhaltenden Schwäche des US-Dollar hat Daimler seine Währungssicherung ausgeweitet. 2008 sichert das Unternehmen rund 80%, 2009 rund 60% der Währungsrisiken zu aktuellen Kursen ab. Noch Mitte Mai lagen die Quoten bei 70% bzw. 40%. Kodex für Ratingagenturen Die Internationale Vereinigung der Wertpapieraufseher (IOSCO) hat Optionen zur Kontrolle von Ratingagenturen aufgezeigt. Der sogenannte IOSCO-Kodex schreibt den Ratingagenturen unter anderem vor, dass sie offenlegen müssen, wie sie zu ihrer Bonitätseinschätzung gekommen sind. Versichern oder selbst tragen? Bei Frequenzschäden ist Versicherungsschutz oft teurer Mit dem bevorstehenden Ende der weichen Marktphase rückt das Thema Versicherung oder Eigentragung von Risiken wieder verstärkt auf die Agenda in den Treasury-Abteilungen. Während bei existenzbedrohenden Großschäden die Versicherung nach wie vor der günstigste Weg des Risikotransfers ist, stellt sich die Sachlage bei Frequenzschäden oftmals anders dar. „Hier ist Eigentragung häufig günstiger als die Versicherung“, sagt Johannes Wedding von der Steuer- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Wedding & Cie. GmbH. Ein Grund: Der Risikotransfer auf Versicherer ist wegen der hohen Versicherungssteuer in Deutschland und den Gewinn- und Verwaltungskosten der Versicherer hierzulande sehr teuer. „Knapp die Hälfte der Prämie im Bereich der Frequenzschäden sind Transferkos- ten und gehen nicht in die Abdeckung des Risikos“, weiß Wedding. Abhängig von der Branche, der Eigentragungsfähigkeit sowie der historischen und der künftigen Schadensverläufe sind Prämieneinsparungen bis zu 20 Prozent jährlich möglich. Sinn mache eine Überprüfung für Unternehmen mit einem Prämienvolumen ab circa 3 Millionen Euro, so Wedding. In diesem Zusammenhang gilt es vor allem die rechtlichen und bilanziellen Implikationen einer möglichen Eigentragung zu analysieren. Insbesondere die Frage der Abgrenzung von Versicherung und Finanzierung spielt dabei eine wichtige Rolle. Eigentragungskonzepte müssen so konstruiert werden, dass keine Versicherung, sondern eine Finanzierung vorliegt. Nur dann fällt keine Versicherungsank steuer (19 Prozent) an. Teilerfolg für die Deutsche Bank Die Deutsche Bank hat im Streit mit Kommunen und mittelständischen Unternehmen um riskante Zinsgeschäfte einen weiteren Teilerfolg errungen. Das Landgericht Wuppertal wies Mitte Juli eine Schadenersatzklage der Stadt Hagen in Höhe von rund 50 Millionen Euro ab. Allerdings muss das Kreditinstitut im Fall der Klage einer städtischen Tochter rund 1 Million Euro zahlen. Stadt und Tochter hatten der Bank vorgeworfen, nur unzureichend auf die Risiken der Swapgeschäfte hingewiesen zu haben. Dem Gericht zufolge war die Beratung gegenüber der Stadt ausreichend, nicht jedoch bei der Tochter. Die bisherigen Urteile zu den Zinsgeschäften fielen unterschiedlich aus. Das Landgericht Magdeburg hatte die Klage eines lokalen Versorgers gegen die Deutsche Bank abgewiesen, das Würzburger Landgericht hingegen hatte das Kreditinstitut zur Zahlung von 950.000 Euro plus Zinsen an Verank sorger der Stadt verurteilt. ANZEIGE STÄRKT IHR UNTERNEHMEN Investkredit – Die Bank für Unternehmen . Unternehmensfinanzierungen . Corporate Finance und Projektfinanzierungen . Kunden-Treasury und Veranlagungen . Beratung Investkredit Bank AG Niederlassung Frankfurt am Main D-60325 Frankfurt a. M., Lindenstraße 5 Tel. +49/69/78 80 96-0 www.investkredit.de 7 | Der Treasurer | Ausgabe 15 | 31. Juli 2008 Lenken Sie mit! Für den Erfolg Ihrer Kunden weltweit! Deutsche Post World Net ist der globale Logistiker Nr. 1. Weltweit liefern wir exzellente Qualität – angetrieben vom Können und der Motivation unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Lenken Sie diesen spannenden Prozess mit. Für den Erfolg jedes einzelnen Kunden – ob bei DHL, Deutsche Post oder Postbank. Für die Abteilung „Corporate Treasury/Cash Management/Banking“ in unserem Zentralbereich „Corporate Finance“ in Bonn suchen wir ab sofort einen/eine Senior-Finanzexperten/-in Das Liquiditätsmanagement der Deutschen Post nutzt weltweit Cash Pools, um die Konzentration der Konzern- Liquidität sicherzustellen. Sie sind für Aufbau und Pflege dieser Cash Pools verantwortlich. Dabei sind Sie in technischer und vertraglicher Hinsicht ein adäquater Ansprechpartner und Verhandlungspartner für die internationalen Banken der Deutschen Post AG. Sie führen Bank-Tender-Prozesse inklusive Gebührenverhandlungen durch, pflegen globale wie regionale Cash Pools inklusive Dokumentation und implementieren neue Cash Pools. Außerdem überwachen Sie die Gebühren der globalen und regionalen Cash-Pool-Banken, sorgen für die Implementierung der notwendigen Buchungsregeln und Reports für Bankgebühren in SAP und übernehmen die ggf. notwendigen Reklamationen bei den betreffenden Banken. Sie werden an der weiteren Entwicklung der Inhouse-Bank in den Bereichen Intercompany Clearing und Payment Factory mitarbeiten. Sie haben ein betriebswirtschaftliches Studium und idealerweise auch eine Bankausbildung abgeschlossen. Mehr- jährige Berufserfahrung im Corporate Treasury bzw. Cash Management eines international tätigen Unternehmens oder einer internationalen Bank bringen Sie mit. Sie haben bereits Erfahrungen im Projektmanagement. Mit der Anwendung von SAP IHC und MS Office sind Sie bestens vertraut. Sie besitzen sehr gute Englisch- und Deutschkenntnisse; Kenntnisse einer weiteren Fremdsprache sind wünschenswert. Persönlich überzeugen Sie durch starke Kommunikations- und Verhandlungskompetenz. Sie agieren verantwortungsvoll und behalten immer die Interessen der Kunden im Blick. Mit viel Eigeninitiative und Flexibilität tragen Sie auch unter hoher Belastung zum Erfolg des Teams bei. Ihre Fragen beantwortet gerne Frau Carola Schmitz-Becker, Telefon 0228 182-64100. Bitte bewerben Sie sich online unter www.dpwn.de/karriere. Sollten Sie über keinen Internetzugang verfügen, senden Sie Ihre schriftliche Bewerbung unter Angabe der Kennziffer A08/9074, Ihres frühestmöglichen Eintrittstermins und Ihrer Gehaltsvorstellung bitte an Deutsche Post World Net, Service Center Bewerbermanagement, 53251 Bonn. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. Eine Welt voller Chancen. | www.dpwn.de/karriere ANZEIGE 8 | Personen & Positionen Der Treasurer Ausgabe 15 | 31. Juli 2008 Personalien Dr. Frederik Gerckens wird zum 1. August neuer Leiter Finanz-, Rechnungswesen und Controlling bei der Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH. Der 41-Jährige folgt damit Burkhard Petzold nach, der seit 1. Juli Geschäftsführer des Frankfurter Societäts-Verlags ist. Zuletzt arbeitete Dr. Gerckens als kaufmännischer Leiter bei der Pin Mail GmbH in Düsseldorf. Finanzdirektor Mark Langer übernimmt bei Hugo Boss von CFO Joachim Reinhard den Bereich Finanzen. Er steigt aber selbst zunächst nicht in den Vorstand auf, auch wenn eine spätere Ernennung wahrscheinlich scheint. Reinhard verlässt zum 31. Juli wegen starken Meinungsverschiedenheiten mit dem Eigentümer Permira den Metzinger Modekonzern. Gregor Schwarzfischer wird zum 1. Oktober 2008 Leiter Finanzen bei Arques Industries in Starnberg. Dort verantwortet er die Bereiche Finanzen, Rechnungswesen und Controlling. Zuvor war Schwarzfischer bei PricewaterhousesCoopers als Wirtschaftsprüfer tätig. Thomas Toepfer übernimmt als Nachfolger von JanChristoph Maiwaldt zum 1. August das Ressort Finanzen in der Geschäftsführung der Arcandor AG. Wissen Sie von einem TreasurerWechsel? Schreiben Sie uns unter [email protected] Wechsel von Porsche zur Post Webasto-Finanzierungschef wird CFO Porsches Chef-Treasurer Hänche geht zur Deutschen Post Henrik Hänche hat acht Jahre lang das Treasury Center von Porsche geleitet und in dieser Zeit das Asset Management professionalisiert, einige innovative Anleihen am Markt platziert und das ebenso rasante wie profitable Wachstum des Autoherstellers auf der Liquiditätsseite begleitet. Der selbstbewusste 50-Jährige ist auf diese Leistung sichtlich stolz. Seit Anfang Juli dürfte er nun eine andere Marke als Henrik Hänche Dienstwagen fahren. Hänche ist nämlich nun Zentralbereichsleiter Konzernfinanzen bei der Deutschen Post. Er folgt in dieser Position Bernd Boecken, der in den Ruhestand gegangen ist. „Porsche und ich trennen uns freundschaftlich“, versichert Hänche. „Bei der Deutschen Post erwarten mich aber eine höhere Komplexität und Internationalität der Aufgaben. Das hat mich gereizt.“ Die freigewordene Stelle des Chef-Treasurers bei Porsche ist bislang noch nicht wieder besetzt worden. Es dürfte derzeit auch gar nicht einfach sein, eine herausragende externe Kraft zu gewinnen, weil offenbar noch unklar ist, wie das Porsche-Treasury nach der Mehrheitsübernahme von VW und der Gesamtkonzernsteuerung durch die Holding Porsche SE strukturiert sein wird. Sobald die Würfel in dieser Frage gefallen sind, sollte es an hochqualifizierten Interessenten allerdings baf nicht mehr mangeln. Master Pensionsmanagment Die HZB Heidelberg – Zweibrücken Business School gGmbH bietet erstmals zum Wintersemester 2008/2009 den berufsbegleitenden Master-Studiengang „Pension Management“ an. In 24 Monaten werden Themen aus dem Umfeld der betrieblichen Altersversorgung behandelt. Der Studiengang beginnt am 22. September, Bewerbungsschluss ist aber schon am 1. August. Die Lehrveranstaltungen finden in Zweibrücken, in Heidelberg und für eine Woche in Maastricht Buisness School statt. Die Teilnahmegebühr beträgt 19.800 Euro. Von den Teilnehmern werden mindestens drei Jahre Berufserfahrung erwartet. Hier erhalten Sie sap weitere Informationen. Maximilian Treptow, bislang Leiter Corporate Finance bei der Webasto AG, wird zum 1. August neuer CFO. Er berichtet an den CEO FranzJosef Kortüm. Der bisherige Finanzvorstand Dr. Holger Engelmann wechselt als VorMaximilian stand in das operaTreptow tive Ressort Convertible, Roof & Body des Automobilzulieferers. Seit Mai dieses Jahres hat außerdem Andreas Weindel die Funktion des Head of Treasury bei Webasto übernommen. Weindel arbeitete zuvor als Manager Corporate Finance Treasury bei Nokia Siemens und von 2000 bis 2006 als Berater bei Siemens Financial Services (SFS). Er folgt dem früheren SFS-Kollegen Ales Starek, der seit Anfang 2008 bei Webasto Leiter Projects Finance sap/sta & Administration ist. Aktuelle Stellenangebote: Everq Integralis sucht Treasurer/Leiter Finanzen (m/w) sucht Treasury Manager (m/w) REpower Systems sucht Treasurer (m/w) Schott AG sucht Senior Manager (m/w) Corporate Treasury Infraserv Höchst sucht Mitarbeiter/in Treasury Euro Freight sucht Finance Manager (m/w) Veolia Verkehr sucht Mitarbeiter/in Treasury Hilti Cognis sucht Corporate Finance and Cash Manager (m/w) Corporate Treasury sucht European Treasury Assistant (m/w) Einfach aufs Angebot klicken. Weitere Stellenangebote auf: www.PeopleandDeals.de/jobs „Der Treasurer“-Veranstaltungskalender Datum Titel Veranstalter Ort 3.9. Talking Treasury VDT und ACT Düsseldorf 8.–9.9. Global Cash Management ManagementCircle München 15.–19.9. SIBOS 2008 SWIFT Wien 18.–19.9. Kartenzahlungen von A–Z International Faculty of Finance Köln 9 | Asset Management Der Treasurer Ausgabe 15 | 31. Juli 2008 News Credit Suisse stoppt Abflüsse Nach massiven Abflüssen im Asset-Management-Bereich der Schweizer Finanzgruppe Credit Suisse im ersten Quartal sind die Zahlen für das zweite Quartal zwar weiterhin negativ, aber deutlich besser. Gegenüber umgerechnet rund 12 Mrd. Euro im ersten Quartal lagen die Abflüsse im zweiten Quartal bei 2,3 Mrd. Euro. JPMorgan erweitert Führungsteam Mit der Ernennung von Christoph Bergweiler und Charles Neus zu Geschäftsleitern in Frankfurt verstärken nun zwei weitere Vertriebsleiter das Führungsteam um Peter Schwicht als Country Head für den deutschen Markt. Keep it simple! Arbeitsteilung bevorzugt Investoren verlieren Vertrauen in Fondsmanager Investoren haben im Zuge der Kre- Wenig Mehrwert, so ein weiteres ditkrise das Vertrauen in die Fähig- Ergebnis der Studie, sehen Investokeiten von Fondsmanagern verlo- ren im Einsatz komplexer Finanzren. Das ist das Ergebnis einer von instrumente. Immerhin 70 Prozent KPMG veröffentlichten Studie, die gaben an, die Finanzkrise hätte ihdie Auswirkungen der Kreditkrise ren Appetit auf entsprechende Straauf das Fondsmanagement und die tegien, wie beispielsweise den Eindaraus resultieren- Kreditkrise & Rendite satz von Derivaten, den Strategieände- (Auswirkungen der Kreditkrise auf die deutlich reduziert. Fondsmanagern erwirtschaftete Rendite, rungen beleuchtet. von Dagegen gaben die Angaben in %) Befragt wurden befragten Fondsinsgesamt 333 Semanager an, dass Höhere Rendite nior Executives – Niedrigere komplexe Strate18 Rendite sowohl von Fondsgien weiter an Be60 22 gesellschaften wie deutung zunehKeine Veränderung men würden. Die auch von institutionellen Investokonträre Einren. Immerhin Quelle: Economist Intelligence Unit schätzung ver60 Prozent der Investoren gaben wundert nicht, nutzt doch bereits an, ihr Vertrauen hätte durch die mehr als die Hälfte aller FondsmaKreditkrise ganz wesentlich gelit- nager Long/Short- oder 130/30ten. Als Folge davon, so die Auto- Strategien. Allerdings, so das Einren, gelte es für die Investmentge- geständnis vieler Fondsgesellschafsellschaften nun, ihr Profil deutlich ten, sei hierzu ein weiter verbesserzu schärfen und den jeweiligen Ad- tes Risikomanagement notwendig. ded Value für die Investoren besser Dieses wurde bzw. werde aktuell frs darzustellen. implementiert. Der Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) hat in seinem aktuell erschienenen Jahrbuch festgestellt, dass institutionelle Investoren die Verwaltung und das Management ihrer Portfolios lieber unterschiedlichen Anbietern anvertrauen. Während noch vor ein paar Jahren sogenannte „Full-Service-Pakete“ bevorzugt wurden, haben höhere Anlage- und Verwaltungsansprüche dieses Modell „auf den Prüfstand gestellt”, so die Autoren. „Neuanlagen institutioneller Kunden fließen in den letzten Jahren nahezu ausschließlich in arbeitsteilige Modelle, bei denen Administration und Portfoliomanagement unterschiedlichen Anbietern zugewiesen sind.” Allerdings habe die Segmentierung auch Grenzen. Während auf der Asset-Management-Seite spezialisierte Anbieter bevorzugt werden, ist im administrativen Bereich Bündelung gefragt – vor allem in Sachen frs einheitliches Reporting. ANZEIGE 4JFTVDIFOFJOF$BTI.BOBHFNFOU-zTVOH GSEJFOPSEJTDIFVOECBMUJTDIF3FHJPO 8jIMFO4JFEPDIFJOGBDIFJOFGSHBO[&VSPQB Sieben Länder, sieben verschiedene Zahlungssysteme – aber nur eine Cash Management Lösung! Sie benötigen nur einen einzigen Kontakt zur SEB, um auf alle cash flows Ihres Unternehmens in der nordischen und baltischen Region zugreifen zu können. Unsere innovativen IT-Systeme, eine flexible Organisation sowie ein geschulter Blick für die geschäftlichen Belange unserer Kunden haben dazu beigetragen, dass wir mehrfach als beste Cash Management Bank dieser Region ausgezeichnet wurden – auch 2008. Wir begleiten Sie sogar in ganz Europa. Das bedeutet, wir sprechen von 27 Ländern und 27 unterschiedlichen Zahlungssystemen, aber nur von einer Cash Management Lösung. Fordern Sie uns. www.seb-merchant.de