Vereins- Chronik Teil 2: Abteilung Faustball
Transcrição
Vereins- Chronik Teil 2: Abteilung Faustball
Die Abteilungen stellen sich vor: Faustball aufgeschrieben von Eberhard Link WasistFaustball? Faustball ist ein Rückschlagspiel, bei dem sich 2 Mannschaften auf 2 Halbfeldern von je 20 m mal 25 m (Halle: 20 m mal 20 m) gegenüberstehen, die durch eine Mittellinie und eine Leine oder schmales Band in 2 m Höhe getrennt sind. Jede Mannschaft besteht aus 5 Spielern und versucht, den Ball ( 320 – 380 Gramm schwer, kann bei einem harten Angriffsschlag eine Geschwindigkeit von bis zu 120 km/h erreichen!) mit nur einem Arm oder einer Faust so vor und über die Leine zu schlagen, dass er für die andere Mannschaft nicht erreichbar ist. Dabei darf der Ball von 3 Spielern berührt werden und zwischendurch einmal tippen, muss es aber nicht. Offiziell gegründet wurde die Sektion (heute Abteilung) Faustball innerhalb der BSG Lokomotive Rangsdorf am 15.Februar 1959. Der Gedanke kam von einigen Mitgliedern der „Alte Herren“- Handballmannschaft, die nach Aufgabe des Großfeld-Rasenspiels mit den mehr kampfbetonten Bedingungen des Kleinfeldes nicht zurecht kamen und neue sportliche Betätigung suchten. Teilnehmer waren die Sportfreunde: Fritz Firmont (gleichzeitig noch Fußball-Torwart der II .Männer SG Rangsdorf), Otto Richter, Werner Schubbert, Helga Schubbert (ehem. Handball- Frauen SG Rangsdorf), Herbert Grzanna, Hellmut Müller und Hans-Werner Freytag (Fußballer bei der II. Männer SG Rangsdorf) Treibende Kraft dabei war sicher Fritz Firmont, der gemeinsam mit seinem Bruder Werner (Eingeweihte wissen: der gründete den Faustball bei Turbine Potsdam ) bis 1953 bei Turbine Halle bereits Faustball in der höchsten Klasse gespielt hatte. Als einziger erfahrener Faustballer übernahm er folgerichtig mit der Gründung der Sektion auch die Leitung derselben, und nicht nur das, er war gleichzeitig Trainer und Betreuer, Mannschaftsführer und Organisator. Dabei wurde er unterstützt von Werner Schubbert (Kassierung) und Otto Richter (Kultur). Im Rahmen eines 1959 in Rangsdorf ausgetragenen Kreissportfestes trat die Mannschaft das erste Mal öffentlich in Erscheinung, kämpfte gegen den damaligen Bezirksmeister aus Jüterbog und gewann, - allerdings nur an Erfahrung! Die Sportfreunde hatten aber Gefallen am Wettkampf gefunden und machten weiter. Wichtig war, dass zum Training möglichst 10 Mann zusammenkommen, damit 2 Mannschaften gegeneinander spielen können, also wurde geworben: noch im selben Jahr kamen dazu die ehemaligen Handballer Willi Cohn, Harald Müller und Eberhard Link, 1960 dann u.a. Erwin Hoder und Kurt Höppner, so dass ab diesem Jahr schon 2 Mannschaften am Punktspielbetrieb teilnehmen konnten. Beide Mannschaften spielten in den nächsten Jahren mit wechselnden Erfolgen, mal waren sie Favoritenschreck, mal lief überhaupt nichts zusammen, was dann unserem lieben Fritz seinem Blutdruck gar nicht zuträglich war. Die sportliche Entwicklung der Sektion Faustball und einiges mehr hat Fritz Firmont in Chroniken mehrmals, zuletzt nach 25 Jahren, aufgelistet. Hier sollen einige Höhepunkte daraus zusammengefasst dargestellt, sowie weitere Ereignisse und Begebenheiten, die auch 44 charakteristisch für den Zusammenhalt innerhalb der Sektion zu dieser Zeit und später waren, erwähnt werden. SportlicheEntwicklungimÜberblick 1960 Mit 2 Mannschaften im Punktspielbetrieb. 1964 Gewinn der Bezirksmeisterschaft durch die 1. und damit Teilnahme an den Aufstiegsspielen zur zweithöchsten Spielklasse, der erkämpfte 3. Platz reichte nicht dafür. 1965 Die 2. wird Bester in der Bezirksklasse, kann sich aber im nächsten Jahr in der Liga nicht halten. 1972 2. Platz in der Halle und Teilnahme an den Aufstiegsspielen. Auch hier wieder der undankbare 3. Platz. In der Mannschaft spielten: Gert Höppner, Willi Cohn, Fritz Firmont, Hans-Joachim Kramer, Wolfgang und Dieter Tinkl sowie Jürgen Söhler. Mitglieder: 21 1973 Die 1.wird Bezirksmeister im Feld, aber wegen fehlender Nachwuchsarbeit keine Teilnahme an den Aufstiegsspielen Anlässlich der 20-Jahr-Feier „Lok Rangsdorf“ werden für langjährige Mitgliedschaft und Mitarbeit ausgezeichnet:. Fritz Firmont, Werner Schubbert und Otto Richter. 1974 Aufbau einer Schülermannschaft. Es war nicht leicht, Jugendliche für den Faustball zu gewinnen, denn in Rangsdorf dominierte – damals wie heute – der Handball. Aus dieser Mannschaft wurde Andreas Penther in die Bezirksauswahl berufen, er ist bis heute dem Faustball treu geblieben. 1975 Die 1. Mannschaft wird Vize- Meister, verpasst aber erneut den Aufstieg. Mitglieder: 26, davon 4 Übungsleiter 1979 Zum 1. Mal nimmt eine Altersklassen- Mannschaft (über 50 Jahre) an den Punktspielen teil. Die „Alten Säcke“(eine Redewendung von Fritz): Willi Cohn, Hans-Werner Freytag, Werner Schubbert, Herbert Grzanna, Günter Stenke, Fritz Firmont und als Ersatzmann Eberhard Link, weil noch zu jung – erst 46! Die etwas älteren Herren - von links: Willi Cohn, Hans-Werner Freytag, Werner Schubbert, Herbert Grzanna, Günter Stenke, vorn: Eberhard Link, Fritz Firmont 45 Anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Sektion wird unser Fritz Firmont mit der Goldenen Ehrennadel des Faustball-verbandes ausgezeichnet. Die 1. Mannschaft wird überlegen Bezirksmeister, schafft aber wiederum nicht den Aufstieg. 1980 Eine Schülermannschaft AK 14 wird neu aufgebaut und erkämpft bei der Bezirksspartakiade eine Silbermedaille. Aus dieser Mannschaft spielen heute noch Henning Krüger und Jens Eisenbeißer. Erstmalig wurde ein Familienturnier durchgeführt, dabei traten in einer Mannschaft neben 1 oder 2 Stammspielern noch Frauen und Kinder an und wenn das nicht reichte, wurden 2 Familien zu einer Mannschaft zusammengestellt. Es gab dabei viel Spaß, und auf die unbedingte Regeleinhaltung wurde nicht so genau geachtet, aber den familiären Bindungen untereinander sowie der Liebe zum Sport bekam es gut: dem einen oder anderen Filius gefiel es, er spielte später in der Die etwas jüngeren Herren - Burghard Gorr, Jörn Wehlke, Eisenbeißer, Henning Krüger, Thomas Link und Jörg Schüler- oder Jugendmannschaft mit, und Jens Tinkl Nachwuchssorgen hatten wir dann – wie früher – nicht mehr. Diese Turniere wurden in den 3 Folgejahren wiederholt, es kamen dazu immer 6 oder 7 Mannschaften zusammen. 1981 Ab diesem Jahr spielen 4 Mannschaften bei den Punktspielen mit, die ehemalige Schülermannschaft, jetzt als Jugend. Sie wuchsen zu einer guten Mannschaft zuzusammen und spielten in den folgenden Jahren immer um die vordersten Plätze in ihrer Klasse. Die forschen Herren - Die Spieler der 2. Mannschaft: Günter Stenke, Ulf Freier, Lutz Rüdrich, Klaus-Dieter Kühn und Joachim Gorr 1983 Im März wird im Klubhaus ein Schiedsrichter- Lehrgang durchgeführt. 11 Teilnehmer bestehen mit Erfolg die Prüfung C. Mitglieder: 36, davon 7 Übungsleiter. 1984 Zum 25-jährigen Bestehen führt die Sektion Faustball am 7. April ihr 1. offizielles Hallenturnier durch. Teilnehmende Mannschaften waren: Lok Berlin, Motor Wildau, Motor Rathenow, Lok Rangsdorf mit 3 Mannschaften. 1986 Nachdem Fritz Firmont schon 1976 aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt als Sektionsleiter erklärt hatte und nur noch Vize sein wollte, übernahmen Gert Höppner (1 Jahr) und Dieter Tinkl (3 Jahre) die Leitung. Da Fritz aber doch wohl die meiste Arbeit leistete, ließ er sich 1980 wieder als Sektionsleiter wählen. Am 8. Mai gab er das Amt nach einem schweren Herzinfarkt dann unwiderruflich ab, und die Rangsdorfer Faustballer standen schlagartig als führerloser Haufen da. Nach einigem hin und her erklärte sich Joachim Gorr bereit, die Sektion weiter zu führen und den Chefposten zu übernehmen. Er war 1977 bei uns eingetreten und zu der Zeit Mannschaftsführer der 2. Männer. Uns allen war klar, wenn keiner den Posten übernimmt, ist es in Rangsdorf aus mit dem Faustball, und das wollte Achim nicht, dafür spielte er selber zu gern. Zu dem im Herbst noch von Fritz geplanten Hallenturnier waren gute Mannschaften eingeladen worden: 46 Aus der höchsten Spielklasse Heidenau und Lok Berlin, aus der 2.höchsten Wurzen und Buna, mit dabei waren auch die Frankenhäuser und die Rathenower, dazu kamen 2 eigene, denn mit 8 Mannschaften ist die Halle belegt. Dieses Turnier wurde im Nachhinein zum 1. Fritz-Firmont-Gedenkturnier deklariert und seitdem in jedem Jahr durchgeführt, dazu mehr an anderer Stelle. In den Folgejahren spielten 2 oder 3 Mannschaften bei den Punktspielen mit, die 1.Männer in der Bezirksliga, die anderen jeweils in der Bezirksklasse, immer mit unterschiedlichen Erfolgen. 1996 Durch die Neueinteilung der Spielklassen werden die Leistungsstärksten der LigaStaffeln zusammengefasst und Rangsdorf I rutscht dabei in die Landesklasse ab. 1997 Nachdem schon Anfang der 80iger Jahre durch den Zugang zweier Rathenower Stammspielerinnen versucht wurde, eine Damenmannschaft aufzubauen, wurde es in diesem Jahr wahr: Rangsdorf spielt mit einer Mannschaft in der Landesliga- Frauen. 2000 Die 1. Männer hatte schon in den Jahren davor ihre Spielstärke gesteigert und steigt in die Landesliga auf. 2001 Achim Gorr gibt nach 16 Jahren seine Abteilungsleiterfunktion ab. Neuer Chef wird Lutz Rüdrich. 2002 Es nehmen wieder 2 Schülermannschaften am Punktspielbetrieb teil. Mitglieder: 47 DasTraining Die Möglichkeiten waren in der Anfangszeit dafür mehr schlecht als recht. Im Sommer stand uns der Rasenplatz im Sportforum Lindenallee zur Verfügung, die Handballer spielten nur noch auf dem Kleinfeld und mit dem Schulsport kamen wir nicht ins Gehege, wir trainierten ganzjährig draußen sonntags von 10.00 bis 12.00 Uhr. Im Winter wurde es natürlich zum Erlebnis, wenn Schnee fiel. Kam nicht allzu viel, so wurde ein Schneeschieber zum Sportplatz mitgebracht oder eine dort befindliche Sitzbank genommen und zum Aufwärmen gehörte eine Runde schneeschieben. Aber wer kann oder will eine Fläche von 20 x 50 = 1000 m² beräumen, wenn der Schnee 30 cm oder höher liegt, und wie die Stangen für die Leine in den gefrorenen Boden reinbekommen? Ausweichlösung war ein Volleyballfeld im Seebadgelände gleich neben den großen Pappeln. Pfosten und Netz waren das ganze Jahr über vorhanden, und das kleine Feld war leichter vom Schnee freizubekommen. Wenn dann dieser am Rande bis zu 1 m hoch aufgeschippt lag und man stolperte da hinein, nun – dann fiel man nicht so hart. Das tat der Begeisterung keinen Abbruch, wir übten gezwungener Maßen mehr, die Bälle aus der Luft anzunehmen. Und das war gut so, denn die ersten Hallenwettkämpfe wurden in Potsdam auch nur in der viel zu kleinen Dynamo- Halle ausgetragen. Während zweier Winter wichen wir aus auf das Tanzparkett des Seebad- Casino, das zu dieser Zeit leer stand. Die Bude war kalt und die Fläche auch zu klein, aber dafür schneefrei. Damit wir überhaupt etwas sehen konnten, denn das Oberlicht war ja zugeschneit, installierte Otto Richter einige Leuchtstofflampen, der war schließlich Elektromeister und kannte sich dort aus. Zugeschaltet wurde die Beleuchtung hinter dem Bühnenvorhang, und nur Eingeweihte waren in der Lage, den Schalter im Dunkeln zu finden. Später stand als „Sporthalle“ der leere nördliche Umkleide- und Kleideraufbewahrungsraum des Seebades zur Verfügung, der auch vom Schulsport genutzt wurde. Zwar war dieser etwas länger, dafür aber recht schmal, die eine Wand war zur Hälfte schräg und zwischendrin standen auch noch Stützen, - alles fürs Faustballspiel nicht gerade ideal, und außerdem lausig kalt, denn sonntags heizte dort niemand, dafür stand der Kanonenofen für uns im Wege. 47 Natürlich erfolgte nach jedem Training eine Auswertung, das muss ja wohl auch mal sein. Dazu trafen wir uns dann mit schöner Regelmäßigkeit bei „Bernhard“ (der eine oder andere erinnert sich vielleicht noch: damit ist die Gaststätte Ziedrich gemeint) zu einem Potsdamer oder bei besonderen Anlässen, und die gab es öfter, auch zu mehr. Wenn man dann so zwischen 13 und 14 Uhr mit froher Miene zu Hause eintraf, war das Mittagessen kalt, die Frau schimpfte (zum Glück nur verhalten, sonst werden die Kinder wach!), einem gewissen Schlafbedürfnis musste auch nachgegeben werden – dann war häufig das ganze Wochenende gelaufen, wo man doch eigentlich an Haus, Hof und Garten so viel schaffen wollte. Schon Ende der 70er Jahre wurde der Rasenplatz zusehends schlechter, und etwa 10 Jahre später mussten neue Sportgeräte zum Training mitgenommen werden: Schaufel und Harke! Jede Menge Maulwurfshügel waren platt zu machen, und vom Rasen war auch nur noch andeutungsweise etwas zu erkennen. Irgendwann nahmen uns dann mal die Wildschweine die Arbeit ab, und das taten sie sehr gründlich – der Platz musste vollkommen neu angelegt werden, und es dauerte 3 oder 4 Jahre, bis wir wieder darauf spielen konnten. 1998 wurden deshalb die Heimspiele auf dem Sportplatz in Groß Machnow durchgeführt. Heute ist er Dank der Pflege und Beregnung bei Trockenzeiten in einem sehr guten Zustand, Training und Spiel kann auf 3 Feldern durchgeführt werden. Für das Hallentraining bestehen seit Eröffnung der Sporthalle in der Fichtestraße auch gute Voraussetzungen, allerdings sind die Zeiten für uns mit 2 Stunden in der Woche zu kurz. Bei einer Beteiligung von mehr als 20 Sportfreunden (Männer, Frauen und Jugendliche) ist es nicht möglich, vernünftig Balltechnik und Spieltaktik zu üben, und bei Übungsspielen ist die Zahl der Teilnehmer auf 10 begrenzt, der Rest schaut zu. Das wurde schon von Fritz Firmont in seinem Rechenschaftsbericht 1883 bemängelt und hat sich bis heute nicht verändert. Halt, die Aussage stimmt nicht ganz: seit etwa einem Jahr trainieren unsere Schüler jeden Sonntag früh von 8 bis 10 Uhr, eine Zeit, die wohl weniger ihnen selbst, als mehr ihren Betreuern dabei schwer fällt, einzuhalten! Fahrten zu Punktspielen und andere Ein großer Vorteil der BSG Lok war, für längere Fahrten mit der Bahn brauchte man nur rechtzeitig einen Freifahrtschein zu beantragen und hatte somit keine Kosten, längere Fahrzeiten und Fußwege vom Bahnhof zum Sportplatz gehörten dazu, das kannte man nicht anders. Manche Spielorte wie Wildau, Luckenwalde und Potsdam lagen gar nicht so weit weg, waren aber nur sehr umständlich per Bahn zu erreichen, also wurde versucht, privat dorthin zu fahren. Otto Richter hatte einen 500er Trabant-Kombi und Herbert Grzanna ein Motorrad mit Beiwagen, damit war schon eine Mannschaft mobil. Einmal bin ich auch im Beiwagen mitgefahren. Es sieht ja immer sehr schick aus, wenn man es bei anderen sieht, und es ist auch relativ bequem – jedenfalls bei schönem Wetter. Aber die Schaukelei auf den nicht sehr ebenen Straßen damals! Nach einer halben Stunde war mein Magen nahe daran, seine normale Funktion umzukehren und rückwärts verdauen zu wollen. Bald hatte Herbert dann einen F 8, und als Otto mal ausfiel, sind wir mit dem nach Potsdam gefahren. Kann sich einer vorstellen, was das für ein Vergnügen war: 5 ausgewachsene und z.T. nicht sehr schlanke Männer in einem - mit Recht - für nur 4 Personen zugelassenem Fahrzeug, und das noch bei Schneetreiben? Und ab 1961 war dann auch mit S-Bahnfahren Schluss. Wie z.B. jetzt nach Hennigsdorf hinkommen? Bei der geringen Zugfolge über den bereits vorhandenen Außenring wären wir niemals pünktlich dort angekommen. Einmal fuhr uns Otto Franke (jetzt Segler) dorthin, der spielte auch eine Zeit lang Faustball und hatte aus beruflichen Gründen einen alten LKW mit nachträglich aufgebauter Mannschaftskabine hinter dem Fahrerhaus. Aber weder Fahrzeug- 48 Federung noch Sitzpolster waren für längere Fahrten geeignet, wir wurden hinten tüchtig durchgeschüttelt, zumal Otto wie ein Henker fuhr. Die Fahrt ging über Potsdam, Falkensee und Velten und dauerte mehr als 2 Stunden, wir waren danach wie gerädert, hatten dafür aber richtige Kampfwut und gewannen alle Spiele. Schöner war es dann doch einige Jahre später. Manche unserer Sportfreunde hatten Verwandte im Westen, und die kamen über GENEX (wer kann sich noch erinnern, was das war?) kurzfristig zu einem PKW, damit waren unsere Fahrprobleme erst mal gelöst. Die Fahrtkosten wurden seinerzeit privat getragen, denn Lok bezahlte keine km-Gelder. Also griff jeder Mitfahrer in seine Tasche und gab dem Fahrer 5 Mark als Beteiligung an den Benzinkosten. Ob das ausreichend war, wurde nicht hinterfragt nach dem Prinzip: Wer sich ein Auto leisten kann, hat auch das Spritgeld dafür! Ende der 60er Jahre ging es uns in Bezug auf eigene Fahrzeuge schon recht gut, und wir konnten größere Familienausfahrten unternehmen. Schließlich mussten wir unsren Frauen, die mitunter an den Wochenenden nicht so gut auf Faustball zu sprechen waren, auch mal beweisen, dass Vereinsleben eine schöne Sache für alle ist. Stets wurde von allen ein großer Picknickkorb mitgenommen, und ab ging es dann zur Fahrt in´s Blaue. Zu gegebener Zeit breitete jeder den Inhalt seines Fresskorbes dann auf einem Tuch auf dem Erdboden aus und alle nahmen sich von dem, was ihnen schmeckte. Ziele waren u.a. das Schlaubetal und der Spreewald. Oder wir fuhren mit großer Besetzung zu Turnieren, und während sich die Männer auf dem Sportplatz redlich abmühen mussten, machten Frauen und Kinder gemütliche Stadtrundgänge. So war es 1968 in Bad Freienwalde. Bei dieser Ausfahrt wurde, weil in der Nähe gelegen, das Schiffshebewerk in Niederfinow besichtigt. Beim Wenden zur Rückfahrt passierte mir dann ein Missgeschick: ich fuhr mit meinem Trabant rückwärts vollbesetzt in einen Straßengraben und setzte auf. Was tun? Vorwärtsgang rein und Gas geben – der Motor heulte auf und die in der Luft hängenden Vorderräder drehten durch – das war wohl nicht das Richtige! Also setzten sich drei schwergewichtige Sportfreunde vorn auf die Motorhaube, noch einmal Gas gegeben, das Fahrzeug war wieder frei und das Gelächter hinterher groß. Ich selber konnte mich über den dummen Zufall gar nicht so recht freuen, mehr aber über die Tatsache, dass die Motorhaube der extremen Belastung standgehalten hatte. Mit 2 Mannschaften, den Frauen und Kindern ging es auch 1971 zum Spreewaldturnier nach Burg. Ein 2. und ein 3. Platz waren Anlass genug zum Feiern abends, denn zur Übernachtung standen uns 2 große Schlafräume zur Verfügung, also einer für die Frauen und Kinder, der andere für die Männer. Natürlich wurde abends im Männersaal nach dem vorausgegangenen Alkoholgenuss noch bis in die späte Nacht hinein gequatscht und Witze erzählt. Wie dünn die Wände dort waren, erfuhren wir dann am nächsten Tag: die Frauen wussten genau, wer was erzählt hatte und taten sehr entsetzt, konnten aber die meisten der nicht immer ganz stubenreinen Zoten wiedererzählen, die Kinder hatten – Gott sei Dank – fest geschlafen. Höhepunkte Natürlich wurden auch daheim kulturelle Veranstaltungen durchgeführt, denn trotz der kleinen Widrigkeiten wuchs aus den Anfängen eine große Faustballfamilie zusammen. Zum Eisbeinessen mit Fragespielen und Tombola trafen wir uns jedes Jahr, anfangs bei „Walterchen“ im Waldrestaurant später in der Gaststätte Ziedrich, hier wurde auch jedes Jahr zu Silvester der Jahreswechsel mit näheren Angehörigen und Gästen gefeiert. Als dann Ziedrich geschlossen hatte, und die Räumlichkeiten zum Feiern überhaupt in Rangsdorf knapp wurden, stellten wir uns auf eigene Füße und verlegten unsere Feten in die Schulspeisebaracke. Beim ersten Mal bedurfte es großer Überredungskünste und persönlicher Beziehungen zur Schulleitung, bis uns Herr Gohl, der Hausmeister der Schule, den Schlüssel dafür herausrückte – wahrscheinlich hatte er mit anderen bereits schlechte Erfahrungen 49 gemacht. Aber nachdem wir dann das Gebäude unbeschädigt, bestens aufgeräumt und piekfein sauber wieder zurückgegeben hatten, gab es auch in Zukunft keine Schwierigkeiten mehr. Nicht nur Silvesterfeiern, sondern auch andere, wie z.B. Wildschwein am Spieß (besorgt von Friedrich-Wilhelm Silvan) am Abend nach den Herbstturnieren, wurden dort von uns ausgerichtet. An der Vor- und Nachbereitung beteiligten sich fast immer alle Faustballfamilien einschließlich der Kinder, denn ab 10 Jahre etwa durften sie mitfeiern. Da musste früh geheizt werden, Stühle und Tische wurden neu gruppiert, die Decke mit einem alten Fischernetz verkleidet, Girlanden und bunte Lampionketten aufgehangen und zum Schluss wurden die Getränke und das von unseren Frauen (dafür wurden und werden sie stets besonders gelobt, weil wirklich lecker!) angefertigte kalte Büfett angeliefert und vorgerichtet. Die Musik machte anfangs Willi Cohn und später Bernd Müller, es konnte danach viel getanzt werden und die Stimmung war immer ausgezeichnet, auch wenn der Fußboden an manchen Stellen schon etwas nachgab und die Dielen ächzten. Hinterher am nächsten Tag war alles wieder in den alten Zustand zu versetzen, es musste alles peinlich sauber und sämtlicher Unrat beseitigt sein. Belohnung war nach getaner Arbeit das Resteessen. An eine Begebenheit erinnere ich mich noch besonders, weil daran unmittelbar beteiligt: Es war Silvester 1971 kurz nach Mitternacht, draußen war es kalt und es regnete. Die Raketen waren abgeschossen und wir wieder in unserer warmen Bude, da sagte einer trotz des allgemeinen Lärms: „Ich glaube, da klopft jemand an der Tür“. Nun, das war nichts Besonderes. Weil kleinere Schülergruppen bei solchem Anlass häufig draußen umherzogen und dann mal sehen wollten, was in ihrer Speisebaracke los war, bekamen wir öfter Besuch, das kannten wir bereits. Da wir aber ungestört sein wollten, wurde abgeschlossen. Wieder: „Da klopft und schreit doch einer!“ - Na schön, sehen wir mal nach. Als ich dann aufschloss und rausschaute, wer steht da im Regen? Mein eigner Filius, der Volker, gerade 3 und ein halbes Jahr alt, bekleidet mit Schlafanzug, Trainingshose und Gummistiefel, und brüllt: „Warum habt ihr mich alleine gelassen?!“ O je, - ein schlechtes Gewissen und 100 Fragen zuckten mit einem Schlag durch mein Gehirn: Warum hat der Kleine nicht durchgeschlafen? Wie ist er aus dem Haus rausgekommen, es war doch abgeschlossen? Wie hat er in der Dunkelheit den Weg hierher gefunden? Wieso hat er überhaupt gewusst, wo wir waren? Wir hätten ihn nicht alleine lassen dürfen, aber mit nicht einmal 4 Jahren zu Silvesterparty mitnehmen? Das Hallo bei den anderen war natürlich groß, und viele werden sich daran erinnern können! Als wir ihn erst einmal beruhigt hatten, erzählte er dann, dass ihn die Knallerei um Mitternacht wach gemacht hatte, er merkte, dass er alleine war und ahnte sofort, wo er uns finden konnte: er war nämlich vormittags beim Schmücken mit dabei gewesen. Weil er die Haustür nicht aufbekam, kletterte er auf den Hocker am Küchenfenster, öffnete dieses, stieg auf das Fensterbrett und ließ sich rückwärts auf die Terrasse hinab (was hätte dabei alles passieren können, mir wurde im Nachhinein himmelangst! Aber wie sagt man: Kinder und Besoffene ...) Das Ende vom Lied war, dass ihn der Papa auf dem Arm wieder nach hause brachte. Ins Bett ließ er sich nur wieder legen, nachdem ich versprochen hatte, nicht wieder wegzugehen. Und zum Zeichen dafür, dass ich es auch ehrlich meinte, legte ich mich daneben und tat so, als ob ich einschlafen wollte. Das machte ich wohl sehr überzeugend, denn als ich nach 2 Stunden selbst wieder munter wurde, schlief er fest. Ich hab mich dann doch klammheimlich wieder davongeschlichen, aber die Silvesterfeier war für mich gelaufen. Ich war nach dem Vorgefallenen und dem erholsamen Schlaf wieder stocknüchtern und fand keine Beziehung mehr zu dem fröhlichen Haufen oben in der Baracke und kam außerdem nicht von dem Gedanken frei, dass der „Kleene“ noch einmal wach werden könnte. (Seit etwa 10 Jahren spielt er als Schlagmann in der 1. Mannschaft) Besondere Höhepunkte waren unsere Jubiläumsfeste 50 Jubiläumsfeste Das 10-jährige Bestehen der Sektion wurde noch bei Ziedrich gefeiert. An der Veranstaltung nahmen viele Gäste teil und die Faustballer sorgten mit einem selbst erarbeiten Unterhaltungsprogramm für viel Stimmung. Damals konnten beide Tinkl´s noch Gitarre spielen, und die Texte für einige Lieder dazu dichtete Otto Richter. Die Festveranstaltung zum 20-jährigen Bestehen fand im kleinen Saal des Holzbau Sebnitz in der Friedensallee statt. Es wurden Ehrungen verdienter Sportfreunde vorgenommen, ein eigener kultureller Beitrag kam aus Platzgründen nicht zustande, zumal im Nebensaal die LPG auch feierte und wir die Tanzfläche als Gäste mitnutzen durften. Ganz groß aber liefen wir dann auf zum 25. Gründungsjubiläum. Es gab einen offiziellen Teil mit den obligatorischen Gratulationen, Auszeichnungen und Händeschütteln durch Vertreter des Bezirksfachausschuss Faustball, der örtlichen Organe, der BSG- Leitung sowie aller dazu miteingeladenen Sektionen des Vereins. Danach traten dann die Faustballer selbst auf. Vorneweg 3 von der „alten Garde“, die führten Gymnastik vor nach traditioneller Art, danach 3 „jungsche Spunde“, die zeigten, was sie darunter verstehen wollten, jeweils dazu die passende Musik als Begleitung. Bei den würdevollen und Kraft erfordernden Darbietungen der Alten lachten und alberten die frechen Bengel, umgekehrt zeigten die Alten Unverständnis durch entsprechende Mimik und Gesten für das Gehopse und Gehampel der Jugendlichen zum Gaudium der Zuschauer. Freude und Einvernehmen dann bei allen zum So wird gefeiert - Die Akteure sind gemeinsamen Abmarsch. Friedrich-Wilhelm Silvan, Eberhard Link und Günter Werner, Lutz Rüdrich, Jörg Tinkl, Thomas Link Die Frauen überraschten mit einem selbst gedichteten Faustball-Lied und mit einer Festzeitung, die wohl im Hause Gorr entstanden war. Darin enthalten war eine Chronik über die vergangenen mehr oder weniger erfolgreichen 24 Jahre, noch von Fritz verfasst, und in einer Beilage einige lustige Gedichte und Darstellungen, in denen der Faustball ganz allgemein sowie die meisten der Faustballer ein wenig auf die Schippe genommen wurden. Die letzten Zeilen lauteten: Sehr wohlfeil ist das Faustballblatt, weil es der Leser gratis hat. Wer etwa sich getroffen fühlt, mach fix, dass er es runter spült. Ihr müsst uns Glauben schenken, wir wollten keinen kränken. Drum hebt das Glas und stimmt mit ein: „HOCH LEBE UNSER FAUSTBALLVEREIN“ 51 Der Damenchor - Brigitte und Heike Krüger, Annemarie Firmont, Erika Gorr, Rita Gardner, und Regina Link Annemarie Firmont beim Vortragen der Festzeitung Weitere Jubiläen wurden dann nicht mehr extra gefeiert, sondern im Rahmen der jährlich statt findenden Fritz-Firmont-Gedenkturniere wurde darauf eingegangen und die anschließenden Abendveranstaltungen können bestimmt von der Sache und vom Aufwand her als Höhepunkte angesehen werden. Turniereundmehr Ein Faustball- Punktspiel dauert 2 x 15 min (Feld) bzw. 2 x 10 min (Halle), und weil es verhältnismäßig wenige Vereine gibt, bei denen diese Sportart betrieben wird, werden die Punktspiele in Turnierform ausgetragen. Damit sich die mehr oder weniger weiten Fahrten zu den Spielorten auch lohnen, gleich Hin- und Rückspiele an einem Tag, und so ist bei geschickter Spielansetzung der Tabellenstand nach 4 Punktspieltagen festgelegt. Was tun, um die Leute bei der Stange zu halten, die gern mal auch gegen ganz andere Mannschaften spielen und damit ihr eigenes Können testen und beweisen wollen? Man fährt häufig zu Turnieren und bemüht sich, soweit es die Verhältnisse erlauben und die eigenen Kräfte zulassen, selbst Turniere zu veranstalten. Das begann bereits in den 60er Jahren, also gleich nach Gründung der Sektion, und wird bis heute erfolgreich fortgesetzt. Anfangs wurden aus transporttechnischen Gründen naheliegende oder leicht mit der Bahn erreichbare Orte bevorzugt, wie Berlin, Wildau, Potsdam, Luckenwalde oder auch Jüterbog, später ging es dann u.a. nach Bad Freienwalde, Rathenow, Hennigsdorf, Burg/Spreewald und Elsterwerda. Mit der 1. Ausrichtung eines eigenen größeren Turniers ging es dann zu den eingeladenen Vereinen wie Buna Schkopau, Delitzsch und Bad Frankenhausen, und nach 1990 wurden die sich bietenden Möglichkeiten genutzt im so nahe gelegenen, aber bisher verschlossenen Teil Berlins, Vereine wie VfL Lichtenrade, DJK Tempelhof, und Berliner Turnerschaft, aber auch weiter entfernte z.B. in Enns / Österreich, Rothenburg a.d. Tauber, Uelzen in der Lüneburger Heide oder Aerzen bei Hameln wurden und werden zu Turnieren besucht. In einigen Fällen entstanden daraus regelrechte Freundschaften. Als gutes Beispiel dafür, dass Faustball auch mehr als nur sportliche Betätigung sein kann, sollen die Beziehungen zu Bad Frankenhausen erwähnt werden. 52 Es begann im Sommer 1981: ein offensichtlich interessierter Zuschauer sitzt eines mittwochs am Rand der Aschenbahn im Sportforum und schaut beim Training zu, und da Faustballer umgängliche Menschen sind, wird er gefragt, ob er evtl. mitmachen wolle ( auf diese Weise kamen u.a. 1969 Wolfgang Tinkl und 1977 Achim Gorr zu uns ). Er wollte, und es zeigte sich, dass er nicht zum 1. Mal Faustball spielte. Man trank nach erfolgreichem Training noch gemeinsam ein Bier, und er erzählte (mit leicht südländischem Akzent, der aber von Faustballern schon damals durchaus akzeptiert wurde), dass er aus Bad Frankenhausen, also Thüringen sei, und hier in Rangsdorf seinen Urlaub verbrachte, die 14 Tage gingen gerade zu Ende. Ja, zu der Zeit war Rangsdorf noch beliebter Urlaubsort, denn im nächsten Jahr war er wieder da, sagte einfach: „Hallo, hier bin ich“ und spielte ganz selbstverständlich ohne besondere Aufforderung wieder mit. Beim anschließenden Bier kam man sich dann näher: Es war Klaus Mendler – heute Chef der Faustballer von Bad Frankenhausen - und er lud eine Rangsdorfer Mannschaft zum sog. Knopfmacherturnier ein, das dort jedes Jahr am letzten Septemberwochenende durchgeführt wird. Mit dabei waren beim 1. Mal: Willi Cohn, Friedrich-Wilhelm Silvan, Andreas Penther, Wolfgang und Dieter Tinkl. Für den Anreisetag lassen sich die Sportfreunde immer eine besondere Überraschung einfallen, u.a. Besichtigung der Stadt und der Burg, des Thüringer Bauernmarktes, des Bauernkriegspanoramas auf dem Schlachtberg, der Barbarossahöhle, des Kali- Bergwerkes in Sangerhausen mit Untertagefahrt, der größten Modellbahnausstellung Deutschlands bei Artern, oder aktive Betätigung auf der Gokart- Bahn, beim Luftgewehr- und KK- Schießen und sogar Segel- und Leichtmotorflugzeugfliegen. Da müssen sich unsere Jungs beim Gegenbesuch auch etwas einfallen lassen, z.B. in Berlin Mitternachtsschwimmen im SEZ, Mondscheinfahrt mit einem Dampfer, Besuch einer Travestie- Schau oder der Disco im „Kuhdorf“, weiterhin Fahrt nach Glashütte mit dem roten doppelstöckigen Traditionsbus und Museumsbesuch, Spreewaldfahrt mit Kahnpartie, Bunkerbesichtigung in Wünsdorf, oder daheim einfach „nur“ TT- und Kartenspiel, Kegeln oder Bowling, Rudern auf dem See bei Nacht. Besonders zu erwähnen sind auch die Gastgeschenke, die sich beide Mannschaften immer mitbringen, denn hierin sind die Frankenhäuser nicht zu überbieten. Mitunter nur „Kleinigkeiten“, mit lustigen Versen und entsprechender Aufmachung übergeben, manchmal auch im wahrsten Sinne des Wortes „Großigkeiten“, wie ein lebendes Schweinchen oder ein 50-Liter-Faß Hasseröder. Aber auch die Rangsdorfer hatten gute Ideen. So wurde vor etwa 5 Jahren eine Sitzbank und ein Bäumchen am Hauptwanderweg längst der Wipper gesponsert, und die Frankenhäuser revanchierten sich dieses Jahr mit einer Linde gegenüber der Sporthalle an der Fichtestraße. So entstand nicht nur zwischen den Spielern, sondern auch zwischen den Angehörigen – die fuhren zwar nicht immer, aber immer öfter mit – regelrechte Faustballer- FamilienFreundschaften. In diesem Jahr (2002) nahm Rangsdorf zum 20. Mal am KnopfmacherTurnier teil, und Dieter Tinkl wurde zu diesem Anlass ausgezeichnet: Er war 20 Mal dabei! (Schon fast ein Beute- Frankenhäuser, denn beim letzten Turnier spielte er in deren Mannschaft mit, und das nicht mal schlecht!) Aber auch andere Turniere wurden durchgeführt, um das Gefühl für die Zusammengehörigkeit zu stärken, manchmal nur wenige Male und sporadisch, wie Kegeln oder Tischtennis, eines aber ist seit seinem 1. Mal – das war am 2. März 1984 im Klubhaus zur schönen Gewohnheit geworden: das Skatturnier, besser gesagt der Kartenabend, denn es wird nicht nur Skat gespielt, sondern auch für die, die diese schöne, aber anspruchsvolle Kunst nicht beherrschen, ein Rommé- Turnier veranstaltet. Für jeden Teilnehmer gibt es dabei einen Preis zu gewinnen, und es gehört viel Ideenreichtum und Geschick dazu, diese Preise mit möglichst geringen Aufwendungen auszuwählen, zu besorgen und zusammenzustellen. 53 Anfangs war das wohl Sache des Sektionsleiter und eines Helfers, meist seiner Frau. Aber seit geraumer Zeit wird diese Aufgabe freiwillig von Angelika und Klaus-Dieter Kühn übernommen und zur Zufriedenheit aller Beteiligten erledigt. In diesem Zusammenhang muss auch mal Regina Link erwähnt werden, die seit 1988 im Klubhaus beschäftigt war und stets für die Gastronomie mit- oder alleinverantwortlich zeichnete, das letzte Mal noch 2001, als das Klubhaus offiziell schon geschlossen war. In diesem Jahr fand es im Waldrestaurant statt. Und dann gibt es da noch etwas, worüber etwas berichtet werden sollte: DasFritz‐Firmont‐Gedächtnisturnier! Ins Leben gerufen hatte es unser Fritz noch selbst, aber zu dem gemacht, was es heute ist, das war Achim Gorr seine Sache als Sektions-, später Abteilungsleiter, und er hat, wie man ihm ansehen kann, manches Haar dabei gelassen. Denn obwohl er bei der Vorbereitung und Durchführung von vielen Sportfreunden unterstützt wird, muss er doch bei allem den Überblick behalten, – das kostet nicht nur Zeit, sondern auch Nerven. Es waren stets 8 Mannschaften, die immer zum 2. Herbstferien- Wochenende eingeladen wurden und den Wanderpokal ausspielten. Und abends wurde dann gefetet, anfangs in der Schulspeisebaracke mit Schwein vom Grill und kaltem Buffet, später dann, als die Baracke nicht mehr zur Verfügung stand, in den Anglerheimen am Kiessee oder am Rangsdorfer See. Zur Stimmung bei diesen Veranstaltungen trugen stets auch die Frankenhäuser durch ihren Auftritt und die Überreichung der Gastgeschenke bei. Seit 1999 wird das Turnier im Sportforum Lindenallee am 1. Wochenende im Juli ausgetragen. Grund dafür: Auf dem Sportplatz können 3 Felder aufgebaut werden und somit 6 Mannschaften gleichzeitig spielen. Damit können mehr Mannschaften zum Turnier eingeladen werden, und es wird für alle interessanter, zumal unsere 1996 gegründete Damenmannschaft berechtigte Ansprüche angemeldet hatte, aktiv mitwirken zu dürfen. Die abendliche Fete mit Disko findet als Freiluftveranstaltung im „Festzelt“ der für die Versorgung gecharterten Fleischerei statt. Im Jahr 2002 gab es eine weitere Premiere: Zum 1. Mal wurde am darauffolgenden Sonntag noch ein Jugendturnier ausgetragen, wobei nicht nur die Begeisterung der Teilnehmer, sondern auch sehr schöne Leistungen einzelner Mannschaften zu beobachten waren. Faustball grenzenlos Gleich nachdem die B 96 hinter Mahlow, Richtung Berlin, wieder geöffnet wurde, - das war im November 1989, - wurde auch von Achim Gorr Kontakt zum VfL Lichtenrade aufgenommen und mit dem dortigen Oberfaustballer Termine für Treffen vereinbart: am 22.12.89 Weihnachtsturnier für Skatfreunde, am 27.12.89 Wanderung durch das winterliche Rangsdorf, am 29.12.89 Faustballturnier wieder in Lichtenrade. Die Beteiligung daran war auf beiden Seiten groß, und die Verständigung ausgezeichnet – wir konnten uns trotz jahrelanger Trennung immer noch im selben Dialekt unterhalten. Die Lichtenrader zeigten sich stets als gute Gastgeber wenn wir dort hinkamen, egal ob beim Skat oder in der Halle, und zweimal organisierten sie Busfahrten durch den uns unbekannten Teil Berlins mit anschließender Besichtigung des alten Reichstagsgebäudes. Aber sie kamen auch gern zu uns nach Rangsdorf, wo wir uns dann auf unsere Art revanchierten. U.a. wurden mehrere Grillschweinpartys veranstaltet, die im VfL- Sportecho erwähnt werden, das letzte mal 1994, da feierte Detlef Klaar vom VfL hier seinen 50. Geburtstag mit einem Turnier im Sportforum und anschließender Fete in der „Festbaracke“ des Kleintierzüchtervereins . 54 Die Lichtenrader bauten zu der Zeit an ihrem Vereinshaus, hauptsächlich in Eigenleistungen, und als da mal Bedarf an Elektriker-Leistungen war, hat unser Achim auch einige Stunden beigesteuert. Ab 1990 nahmen Mannschaften des VfL regelmäßig am Fritz- Firmont- Turnier teil und haben dabei auch mal den Turniersieger gestellt. Aber schon im Sommer wurden sie mit einer sich seit Ende der 80er Jahre regelmäßig wiederkehrenden Rangsdorfer Faustball- Spezialität bekannt gemacht: den FamilienRadausflügen über Umwegen nach Dabendorf, wo etwas außerhalb Achims Schwester Margarethe ein – im wahrsten Sinne des Wortes – Haus im Walde bewohnt. Dazu werden Angehörige und Kinder aller Altersstufen mitgenommen, die sich dort so richtig austoben und Krach machen können, denn es gibt dort niemanden, den es stören würde. Zwischen 2 vorhandenen Wäschepfählen wird eine Leine ausgespannt, und schon wird mit den Jüngsten Faustball gespielt. Auch darin ist ein Grund zu finden für unseren derzeitigen Nachwuchs- Zuwachs, - an Faustballspielern meine ich! Achim wird dazu noch extra gefordert, denn er muss das Gras auf der Wiese mähen und kurz halten in Vorbereitung dieser Festspiele, denn beim ersten mal stand es fast kniehoch und es gab mitunter Schwierigkeiten, den Ball wiederzufinden. In den letzten Jahren wird auch verstärkt Tischtennis gespielt, und es ist von außen lustig anzusehen, wie die „großen und kleinen Kinder“ beim „chinesisch“ um die Platte rennen und bei Bedarf auch streiten können. Dass die Versorgung dafür und auch die ganze Durchführung klappt, ist eigentlich selbstverständlich, sollte aber doch mit einem Dank an die Beteiligten einschließlich der Gastgeberin erwähnt werden. Und die Älteren, zumeist Rentner, sitzen in der Runde und können sich mal so richtig schön ausquatschen nach dem Motto: „Kannst du dich noch erinnern . . .?“ denn sie haben ja bekanntlich sonst kaum Zeit dafür. 55 DieJahre2003‐2013 Im Jahr 2009 entstand am Sportplatz Lindenallee ein neues „Wahrzeichen“. Nach langem Seilziehen zwecks Zulassung des Vorhabens konnte die Abteilung am Sportplatz Lindenallee den so getauften Lokschuppen errichten. Ob dies auch ein Geburtstagsgeschenk an die Abteilung für sich selbst war, ist nicht bekannt. Jedoch konnte man im gleichen Jahr ein Jubiläum feiern. Zum festlichen Höhepunkt der letzten Jahre kam es im Jahr 2009 bei einer Veranstaltung zum 50- jährigen Geburtstag der Abteilung Faustball. Im Groß Machnower Grünen Baum wurden dazu eingeladen mit den Mitgliedern und jahrelangen Wegbegleitern ein geselliges Fest zu feiern. Dabei wurden natürlich wieder jede Menge interessante Geschichten und Erzählungen aus der Abteilungsgeschichte ausgetauscht. Halle Männer 1 Männer 2 Männer 3 Frauen Feld Männer 1 Männer 2 Männer 3 Frauen Jugend 2006 LL Platz 2 LK Platz 6 LK Platz 7 BBL Platz 8 BB Platz 4 2007 2008 2009 2010 2011 LL Platz 7 2.BL Platz 8 LL Platz 5 LL Platz 2 2.BL Platz8 LK Platz 1 LK Platz 5 LK Platz 4 LK Platz 1 LK Platz 2 LK Platz 6 LK Platz 8 LK Platz 6 X BBL Platz 9 BBL Platz 8 BBL Platz 6 LL Platz 1 2.BL Platz 8 LL Platz 1 LL Platz 3 LL Platz 1 LK Platz 6 LK Platz 7 LK Platz 2 LL Platz 4 LL Platz 5 LK Platz 7 LK Platz 7 LK Platz 6 LK Platz 5 BBL Platz 9 BBL Platz 7 BBL Platz 7 BB Platz 1 LL = Landesklasse LK = Landesklasse BBL= Berlin-Brandenburg Liga 2.BL= 2. Bundesliga 56 2012 2.BL Platz 8 LL Platz 5 LK Platz 6