Umfassende Sportentwicklungsplanung Salzgitter
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Umfassende Sportentwicklungsplanung Salzgitter
Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel - Standort Salzgitter Sportmanagement Umfassende Sportentwicklung(splanung) Salzgitter 2020 Abschlussbericht zu dem Projekt “Sportentwicklungsplanung Salzgitter“ im Auftrag der Sport und Freizeit Salzgitter GmbH Prof. Ronald Wadsack, Dipl. Kffr. Kerstin Roberg, Dipl. Kffr. Gaby Wach Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Studiengang Sportmanagement Karl-Scharfenberg-Fakultät Salzgitter Karl-Scharfenberg-Str. 55/57 38229 Salzgitter Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Vorwort Liebe Bürgerinnen und Bürger, liebe Sportfreundinnen und Sportfreunde, im Juli 2005 hat die Sport und Freizeit Salzgitter GmbH den Auftrag zur Durchführung des Projektes „Sportentwicklungsplanung Salzgitter“ vergeben, in dem u. a. das Sportverhalten der Bürgerinnen und Bürger Salzgitters und der Bedarf an Sportstätten und Sportgelegenheiten ermittelt werden sollte. Dabei war die Perspektive bis auf das Jahr 2020 zu richten. Drei Jahre sind jetzt seit Erscheinen der ersten Auflage des Sportentwicklungsberichtes vergangen. Dies nehmen wir zum Anlass, um die zwischenzeitlich erfolgten Diskussionen zu dem Entwicklungsprozess in den Bericht aufzunehmen. Diese vorliegende zweite Auflage des Berichtes berücksichtigt ebenso die Anregungen und Anmerkungen wissenschaftlicher Experten auf dem Gebiet der Sportentwicklungsplanung sowie der Entscheidungsträger auf kommunaler Ebene, beispielhaft sei hier der Beirat der Sport und Freizeit Salzgitter GmbH genannt. Die vorrangige Zielstellung der Studie war und ist es, das Angebot an normierten Sportstätten, Sportgelegenheiten und Bewegungsräumen in den 31 Ortsteilen von Salzgitter zu erfassen und dem tatsächlichen Bedarf durch Analyse des Sport- und Bewegungsverhaltens der Bevölkerung gegenüberzustellen. Bezogen auf die Sportstätten und –gelegenheiten kann als Resultat der Bilanzierung ein rechnerischer Überhang, Fehlbedarf oder eine ausgeglichene Anlagensituation festgestellt werden. Diese Informationen sind Voraussetzung für eine bedarfsgerechte Mittelzuweisung im Bereich des Neubaus, aber auch bei der Sanierung und Modernisierung von Sportanlagen. Darüber hinaus sind die Ideen und Wünsche zur Sportentwicklung seitens der unterschiedlichsten Sportanbieter, Sport- und Bewegungstreibenden sowie weiterer maßgeblicher Akteure in Salzgitter zu erfassen und in einer zukunftsorientierten Sportentwicklungsplanung angemessen zu berücksichtigen. Wichtige Instrumente zum Erreichen dieses Ziels waren die Bevölkerungsbefragung zu Sportaktivität, -intensität und -interessen, die Befragung anderer Sportanbieter (z. B. kommerzielle Sportanbieter, Vereine, Kindergärten) sowie die Delphi-Methode, bei der Experten der Salzgitteraner Sportszene zu den zukünftigen Entwicklungen und Anforderungen befragt wurden. RegionalWorkshops in den 31 Ortsteilen von Salzgitter rundeten die Sportverhaltensstudie ab, indem teilraumbezogene Bedarfe sowie die Anlagensituation in den jeweiligen Ortsteil erfasst wurden. Diese Instrumente sicherten umfangreiche Informationen über die Organisationsstruktur des Sports in den einzelnen Stadtteilen Salzgitters sowie das Sport- und Bewegungsverhalten der Bürgerinnen und Bürger. Darüber hinaus zeigte sich, wie stark traditionelle und Trend-Sportarten in den einzelnen Ortsteilen nachgefragt werden und wie groß das Interesse an spontanen und offenen Sportformen ist. Zielgruppenspezifische Bedürfnisse 19.05.2009 II Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement z.°B. der Jugendlichen wurden ebenso erfasst, wie die der Seniorinnen und Senioren. Für die Durchführung des Projektes war der „Leitfaden zur Sportentwicklungsplanung“ des Bundesinstituts für Sportwissenschaft die Grundlage. Maßgeblich methodische Weiterentwicklungen auf die wir bei der Projektbearbeitung zurückgegriffen haben, wurden insbesondere von den Forschergruppen Hübner/ Wulf (Forschungsstelle Kommunale Sportentwicklungsplanung, Universität Wuppertal), Wetterich/ Eckl (ikps, Universität Stuttgart) und Emrich/ Pitsch (Universität des Saarlandes) vorgenommen. Um das eingangs formulierte Ziel auch langfristig verfolgen zu können, dürfen die Auswirkungen der demographischen Entwicklung auf die Sportentwicklungsplanung nicht unberücksichtigt bleiben. Die statistischen Prognosen für die Stadt Salzgitter zeigen einen massiven Bevölkerungsrückgang von derzeit 108.286 (Stand: 31.12.2004) auf 94.424 Einwohner im Jahr 2020. Darüber hinaus zeichnen sich deutliche Veränderungen in der Alterstruktur ab: Während der Bevölkerungsanteil fast aller Altersgruppen abnehmen wird, steigt die Anzahl derjenigen, die 2020 80 Jahre und älter sein werden. Unter Beachtung dieser Entwicklung gilt es, den sich verändernden sportlichen Bedürfnissen aller Altersgruppen gerecht zu werden. Besonderer Dank gilt der Stadt Salzgitter, dem KSB Salzgitter und der Sport und Freizeit Salzgitter GmbH u. a. für die Bereitstellung der benötigten Daten. Studierende der Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel (Studiengänge Sportmanagement bzw. Verkehrsmanagement) leisteten umfangreiche Zuarbeiten für die Erstellung der Radwegekarten und unterstützten die Fragebogenauswertung und Delphi-Befragung maßgeblich. Schließlich möchten wir den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Salzgitter, den Sportakteuren, stellvertretend seien die Sportvereine, Schulen, und kommerziellen Sportanbieter genannt, unseren Dank für die Beteiligung an den verschiedenen Erhebungen aussprechen. In dem Projektbericht wurde zu Gunsten der Lesbarkeit weitgehend die männliche Schreibweise gewählt. Dort wo es vom Inhalt her zutrifft sind natürlich die Frauen in gleichem Maße angesprochen. Salzgitter, August 2006/ Mai 2009 Prof. Dr. Ronald Wadsack Dipl.-Kffr. Kerstin Roberg Dipl.-Kffr. Gaby Wach 19.05.2009 III Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis ................................................................................. VIII Tabellenverzeichnis ......................................................................................... X Abkürzungsverzeichnis .............................................................................. XVII 1 Umfassende Sportentwicklung(splanung) für Salzgitter .......................... 1 1.1 Ziele der Sportentwicklungsplanung ................................................... 1 1.2 Von der Sportstättenentwicklungsplanung zur Sportentwicklungsplanung ......................................................................... 2 1.3 Sportaktivität als Gegenstand der Planung ......................................... 5 1.3.1 Der Sportbegriff hat sich geändert .................................................... 5 1.3.2 Organisationsformen von Sport......................................................... 7 1.3.3 Von der Planung zur Entwicklung ..................................................... 7 1.3.4 Einflussgrößen der Sportentwicklung .............................................. 10 1.3.4.1 Konzept der kommunalen Akteure der Sportentwicklung......... 10 1.3.4.2 Hinweise auf den gesellschaftlichen Rahmen der Sportentwicklung .................................................................................. 12 1.4 Vorgehensweise USE(P) Salzgitter..................................................... 13 2 Bestandsaufnahme - Planungsgrundlagen .............................................. 15 2.1 Bevölkerung in Salzgitter und deren Entwicklung............................ 15 2.1.1 Einwohner in den Stadtbezirken und Auswahleinheiten ................. 15 2.1.2 Demographische Entwicklung ......................................................... 16 2.2 Sportstätten- und Sportgelegenheitenatlas der Stadt Salzgitter ..... 17 2.2.1 Organisationsformen des Sports und Klassifizierung von Sport- und Bewegungsräumen .................................................................................. 18 2.2.2 Erfassung der vorhandenen Sportstätteninfrastruktur ..................... 19 2.2.2.1 Sporthallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung im gesamtstädtischen Überblick ............................................................... 20 2.2.2.1.1 Zustand der Sporthallen und Sporträume ......................... 27 2.2.2.1.2 Hallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung nach Anlageneinheiten .............................................................................. 30 2.2.2.2 Außensportanlagen .................................................................. 34 2.2.2.2.1 Spiel- und Sportanlagen .................................................... 34 2.2.2.2.2 Bewertung des Zustandes der Spiel- und Sportanlagen ... 37 2.2.2.2.3 Leichtathletikanlagen ......................................................... 39 2.2.2.3 Sondersportanlagen ................................................................. 42 2.2.2.4 Schwimmbäder ......................................................................... 52 2.2.2.5 Trägerschaft der Sportanlagen in Salzgitter ............................. 55 2.2.3 Erfassung der vorhandenen Sportgelegenheiten ............................ 56 19.05.2009 IV Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 2.2.3.1 Die Sportgelegenheiten in Salzgitter im gesamtstädtischen Überblick .............................................................................................. 56 2.2.3.2 Sportgelegenheiten für ausgesuchte Sportarten ...................... 57 2.2.3.2.1 Radwege ........................................................................... 57 2.2.3.2.2 Wanderwege ..................................................................... 60 2.2.3.3 Informelle Sport- und Bewegungsräume .................................. 67 2.3 Sportanbieter in Salzgitter................................................................... 74 2.3.1 Sportvereine in Salzgitter ................................................................ 75 2.3.1.1 Anzahl der Vereine und Mitgliederstruktur ............................... 75 2.3.1.2 Vereinskategorien .................................................................... 78 2.3.1.3 Abteilungsstruktur ..................................................................... 80 2.3.2 Weitere Sportanbieter ..................................................................... 81 2.3.2.1 Kommerzielle Sportanbieter ..................................................... 81 2.3.2.2 Öffentliche und gemeinnützige Träger ..................................... 85 2.3.2.2.1 Kirche ................................................................................ 85 2.3.2.2.2 Feuerwehr ......................................................................... 86 2.3.2.2.3 Kindergärten ...................................................................... 86 3 Sporttreiben in Salzgitter – die Sportverhaltensstudie ........................... 87 3.1 Verfahren der Sportverhaltensstudie und Qualität der Stichprobe . 87 3.1.1 Organisation der Sportverhaltensstudie .......................................... 87 3.1.2 Stichprobe, Stichprobenauswahlverfahren und Berechnung des minimal erforderlichen Stichprobenumfangs ............................................ 91 3.1.3 Repräsentativität der Stichprobe nach Ortsteilzugehörigkeit .......... 91 3.1.4 Repräsentativität der Stichprobe hinsichtlich grundlegender soziodemographischer Merkmale ............................................................ 93 3.2 Grunddaten zum Sporttreiben der Salzgitteraner Bevölkerung ...... 97 3.2.1 Grunddaten zum Sportengagement der Salzgitteraner ................... 97 3.2.2 Kategorisierung der Bewegungsaktivitäten ................................... 100 3.2.3 Gründe körperlicher und sportlicher Inaktivität .............................. 103 3.2.4 Motive für Sport und bewegungsaktive Erholung .......................... 104 3.3 Ausgeübte Sport- und Bewegungsaktivitäten der Bevölkerung von Salzgitter ................................................................................................... 107 3.3.1 Sportarten im Überblick ................................................................. 107 3.3.1.1 Haupt- und Nebensportarten .................................................. 109 3.3.1.2 Wettkampf- und Freizeitsport ................................................. 116 3.3.2 Häufigkeit und Dauer des Sporttreibens in den Sportarten ........... 117 3.4 Rahmenbedingungen des Sporttreibens in Salzgitter .................... 119 3.4.1 Bevorzugte Organisationsformen der Sportaktiven in Salzgitter ... 119 19.05.2009 V Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 3.4.2 Orte der Ausübung von Sport- und Bewegungsaktivitäten ........... 122 3.4.3 Anfahrt zu den Sportstätten und Sportgelegenheiten ................... 127 3.4.4 Beurteilung vorhandener Sport- und Bewegungsangebote, Sportstätten und Sportgelegenheiten ..................................................... 130 3.4.4.1 Qualität der Sport- und Bewegungsangebote ........................ 130 3.4.4.2 Sporthallen ............................................................................. 132 3.4.4.3 Spielfelder .............................................................................. 138 3.4.4.4 Leichtathletikanlagen .............................................................. 138 3.4.4.5 Tennisanlagen ........................................................................ 138 3.4.4.6 Beachsportanlagen ................................................................ 139 3.4.4.7 Schießsportanlagen ............................................................... 139 3.4.4.8 Hallen- und Freibäder ............................................................. 140 3.5 Weitere Aspekte zum Sporttreiben in Salzgitter ............................. 141 3.5.1 Fehlende Voraussetzungen für Sport- und Bewegungsaktivitäten in Salzgitter ................................................................................................ 141 3.5.2 Interesse an „neuen“ Sportarten ................................................... 144 3.5.3 Sportbiografie der sport- und bewegungsaktiven Bevölkerung ..... 147 3.5.4 Zuschauer von Sportveranstaltungen ........................................... 158 3.5.5 Informationen über das Sporttreiben ............................................. 159 3.5.6 Anmerkungen und Anregungen zum Sporttreiben in Salzgitter .... 160 3.6 Grunddaten zum Sportengagement der älteren Sport- und Bewegungsaktiven von Salzgitter sowie Konsequenzen für die Sportanbieter ............................................................................................ 166 4 Sportstättenbedarf der Stadt Salzgitter .................................................. 173 4.1 Planungsparameter ............................................................................ 173 4.2 Bilanzierung für den Hallensport in Salzgitter ................................ 187 4.2.1 Sportbedarf und Zuordnungsfaktor für den Hallensport in Salzgitter ............................................................................................................... 187 4.2.2 Belegungsdichte, Nutzungsdauer und Auslastungsfaktor für den Hallensport in Salzgitter ......................................................................... 189 4.2.3 Modellrechnungen zum Anlagenbedarf für den Hallensport in Salzgitter ................................................................................................ 192 4.2.3.1 Gesamtstädtische Abschätzung ............................................. 192 4.2.3.2 Bilanzierung Gymnastik- und nutzungsoffene Räume sowie Krafttrainingsräume ............................................................................ 194 4.2.3.2.1 Gymnastik- und nutzungsoffene Räume ......................... 195 4.2.3.2.2 Krafttrainingsräume ......................................................... 196 4.2.3.2.3 Bilanzierung Einzelhallen sowie Zwei- und Dreifachhallen ........................................................................................................ 197 19.05.2009 VI Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 4.2.4 Hallensport in Salzgitter: Zusammenfassung der Ergebnisse und Empfehlungen ........................................................................................ 202 4.3 Bilanzierung der Außensportanlagen .............................................. 208 4.3.1 Bilanzierung Spielfelder................................................................. 210 4.3.2 Bilanzierung Beachsportanlagen ................................................... 215 4.3.3 Bilanzierung Leichtathletikanlagen ................................................ 217 4.3.4 Außensportanlagen: Zusammenfassung der Ergebnisse und Empfehlungen ........................................................................................ 220 4.3.5 Bilanzierung für den Tennissport ................................................... 225 4.4 Bädersituation in Salzgitter ............................................................... 228 4.5 Prognostische Fortschreibung der Planungszahlen ...................... 229 4.5.1 Prognostische Fortschreibung: Bilanzierung Hallensport .............. 232 4.5.2 Prognostische Fortschreibung: Bilanzierung Spielfelder ............... 234 4.5.3 Konzeption einer Delphi-Studie zur Zukunft des Sports in Salzgitter ............................................................................................................... 236 4.5.3.1 Delphi-Befragung als Methode ............................................... 236 4.5.3.2 Auswertung einiger Fragekomplexe der Delphi-Befragung Salzgitter ............................................................................................ 239 5 Fazit und Ausblick .................................................................................... 241 Literaturverzeichnis ..................................................................................... 244 Anhang .......................................................................................................... 248 5.1 Anhang 1: Fragebogen der Bevölkerungsbefragung ........................... 5.2 Anhang 2: Auswertung Sport-Delphi-Befragung Salzgitter ................. 19.05.2009 VII Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Umfassende Sportentwicklungsplanung Salzgitter ..................... 10 Abbildung 2: Potenzialbetrachtung der Sportentwicklung ................................ 11 Abbildung 3: Schema der Sportentwicklungsplanung ...................................... 14 Abbildung 4: Sporthallen in Salzgitter (Karte) .................................................. 33 Abbildung 5: Spielfelder in Salzgitter (Karte) ................................................... 38 Abbildung 6: Leichtathletikanlagen in Salzgitter (Karte) ................................... 41 Abbildung 7: Tennisanlagen in Salzgitter (Karte) ............................................. 44 Abbildung 8: Schießanlagen in Salzgitter (Karte) ............................................ 47 Abbildung 9: Kegeln/Bowling und Tanzen in Salzgitter (Karte) ........................ 51 Abbildung 10: Schwimmbäder in Salzgitter (Karte) .......................................... 54 Abbildung 11: Radwege im Bereich Salzgitter Bad .......................................... 57 Abbildung 12: Radwege im Bereich Salzgitter Gebhardshagen ...................... 58 Abbildung 13: Radwege im Bereich Salzgitter Lebenstedt .............................. 58 Abbildung 14: Radwege im Bereich Salzgitter Thiede ..................................... 59 Abbildung 15: Ausgewiesenes Wander-Wegenetz in Salzgitter (Karte) .......... 60 Abbildung 16: Wanderwege in Salzgitter Bad (Karte) ...................................... 61 Abbildung 17: Wanderwege in Salzgitter Hohenrode/Ringelheim (Karte)........ 62 Abbildung 18: Wanderwege in Salzgitter Bad/Engerode/Gebhardshagen/(Steinlah) (Karte) .................................... 63 Abbildung 19: Wanderwege in Gebhardshagen/Lichtenberg/(Wartjenstedt) (Karte) ....................................................................................................... 64 Abbildung 20: Wanderwege in Salzgitter Hallendorf/Thiede (Karte) ................ 65 Abbildung 21: Wanderwege in Salzgitter Lebenstedt (Karte)........................... 66 Abbildung 22: Zuordnung der Sportvereine von Salzgitter nach Vereinskategorien ..................................................................................... 79 Abbildung 23: Aktivenquote nach Altersgruppen ............................................. 99 Abbildung 24: Kategorisierung der Bewegungsaktivitäten nach Altersgruppen ................................................................................................................ 103 Abbildung 25: Motive für Sport und bewegungsaktive Erholung .................... 105 Abbildung 26: Top 10 der Sportartengruppen ................................................ 111 Abbildung 27: Top 10 der Sportartengruppen (Gesamt) differenziert nach Art der Bewegung ......................................................................................... 112 Abbildung 28: Top 10 der Sportartengruppen (nur Hauptsportart) differenziert nach Art der Bewegung .......................................................................... 113 19.05.2009 VIII Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Abbildung 29: Wettkampfteilnahme differenziert nach Haupt- und Nebensportarten ..................................................................................... 116 Abbildung 30: Gewählte Organisationsformen in den Haupt- und Nebensportarten ..................................................................................... 120 Abbildung 31: Logik des Ablaufs der Bedarfsermittlung................................. 176 19.05.2009 IX Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Bevölkerung in den sieben Ortschaften von Salzgitter .................... 15 Tabelle 2: Bevölkerung in den 31 Ortsteilen von Salzgitter zwischen 15 und 80 Jahren nach Geschlecht und Gesamt ....................................................... 16 Tabelle 3: Bevölkerungsentwicklung in Salzgitter von 2005-2020 nach Altersklassen ............................................................................................. 17 Tabelle 4: Bevölkerungsentwicklung in Salzgitter von 2005-2020 nach Geschlecht ................................................................................................ 17 Tabelle 5: Sportstätten in Salzgitter (Stand: 2008) .......................................... 20 Tabelle 6: Maße und nutzbare Sportflächen der verschiedenen Sporthallentypen ....................................................................................... 21 Tabelle 7: Sporthallen und Räume für Sport und Merzwecknutzung in den einzelnen Ortsteilen von Salzgitter ........................................................... 26 Tabelle 8: Erbauungszeiträume der Sporthallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung ................................................................................... 27 Tabelle 9: Kategorien der baulichen Bestandsbewertung und ihre Bedeutung für die Eignung von Sportstätten ............................................................... 29 Tabelle 10: Geplante und realisierte Sanierungsmaßnahmen an Sporthallen . 30 Tabelle 11: Hallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung nach Anlageneinheiten in Salzgitter .................................................................. 32 Tabelle 12: Regelgrößen und nutzbare Sportflächen ...................................... 34 Tabelle 13: Nutzbare Sportflächen in Salzgitter ............................................... 34 Tabelle 14: Spiel- und Sportanlagen in Salzgitter ............................................ 36 Tabelle 15: Leichtathletikanlagen in Salzgitter ................................................. 40 Tabelle 16: Vereinseigene Tennisanlagen und andere Anbieter in Salzgitter.. 43 Tabelle 17: Schießanlagen in Salzgitter ........................................................... 46 Tabelle 18: Wassersportanlagen in Salzgitter .................................................. 48 Tabelle 19: Sonstige Anlagen in Salzgitter ...................................................... 48 Tabelle 20: Reitanlagen und Reitplätze in Salzgitter........................................ 49 Tabelle 21: Kegel- und Bowlinganlagen in Salzgitter ....................................... 50 Tabelle 22: Tanzschulen, Ballettunterricht und Tanzen in Salzgitter ............... 52 Tabelle 23: Schwimmhallen und Freibäder in Salzgitter .................................. 53 Tabelle 24: Betreiber der Sportanlagen in Salzgitter ....................................... 56 Tabelle 25: Sportgelegenheiten und informelle Sport- und Bewegungsräume in Salzgitter ................................................................................................... 56 19.05.2009 X Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Tabelle 26: Nutzungsintensität Spiel- und Bolzplätze in Salzgitter .................. 70 Tabelle 27: Nutzungsintensität von Spiel- und Sportflächen an Schulen in Salzgitter ................................................................................................... 71 Tabelle 28: Spielgeräte an Schulen in Salzgitter ............................................. 74 Tabelle 29: Sportvereine in Salzgitter 2005 ..................................................... 76 Tabelle 30: Meldungen der Fachverbände ...................................................... 81 Tabelle 31: Sportangebote und Anzahl der kommerziellen Sportanbieter ....... 82 Tabelle 32: Dienstleistungen der kommerziellen Sportanbieter ....................... 82 Tabelle 33: Art der Angebote der kommerziellen Sportanbieter ...................... 83 Tabelle 34: Mitgliederstruktur der kommerziellen Sportanbieter ...................... 83 Tabelle 35: Geschlechtsspezifische Betrachtung der Mitgliederstruktur in kommerziellen Sporteinrichtungen ............................................................ 84 Tabelle 36: Ein- und Austritte in den kommerziellen Sporteinrichtungen von 2000 bis 2004 ........................................................................................... 84 Tabelle 37: Aufgaben in der Zukunft ................................................................ 85 Tabelle 38: Verlauf der Bevölkerungsbefragung .............................................. 87 Tabelle 39: Bevölkerung in den 31 Ortsteilen von Salzgitter zwischen 15 und 80 Jahren nach Geschlecht und Gesamt .................................................. 88 Tabelle 40: Rücklaufquoten nach Ortsteilen .................................................... 92 Tabelle 41: Repräsentativität der Stichprobe nach Geschlecht ....................... 93 Tabelle 42: Repräsentativität der Stichprobe nach Altersgruppen ................... 94 Tabelle 43: Repräsentativität der Stichprobe nach Ortschafts- und Ortsteilzugehörigkeit ................................................................................. 96 Tabelle 44: Repräsentativität der Stichprobe nach Staatszugehörigkeit .......... 96 Tabelle 45: Geschlechtsspezifische Analyse der körperlichen/sportlichen Aktivität ..................................................................................................... 98 Tabelle 46: Sportliche/körperliche Aktivität im Verhältnis zum Bildungsgrad . 100 Tabelle 47: Kategorisierung der Bewegungsaktivitäten nach Haupt- und Nebensportarten ..................................................................................... 101 Tabelle 48: Kategorisierung der Bewegungsaktivitäten nach Geschlecht ..... 102 Tabelle 49: Kategorisierung der Bewegungsaktivitäten nach Haupt- und Nebensportarten und Geschlecht ........................................................... 102 Tabelle 50: Aus welchen Gründen waren Sie nicht körperlich oder sportlich aktiv? ....................................................................................................... 104 Tabelle 51: Motive für Sport und bewegungsaktive Erholung nach Geschlecht ................................................................................................................ 106 19.05.2009 XI Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Tabelle 52: Motive für Sport und bewegungsaktive Erholung nach Alter ....... 107 Tabelle 53: Sportartengruppen ...................................................................... 109 Tabelle 54: Sportartengruppen nach Haupt- und Nebensportarten ............... 110 Tabelle 55: Top 10 der Sportartengruppen in Prozent sortiert nach Haupt- und Nebensportarten ..................................................................................... 112 Tabelle 56: Top 10 der Sportartengruppen - differenziert nach Ort ............... 113 Tabelle 57: Top 10 der Sportartengruppen differenziert nach Geschlecht..... 114 Tabelle 58: Sportartengruppen differenziert nach Ortschaften ...................... 116 Tabelle 59: Wettkampfteilnahme differenziert nach Geschlecht .................... 117 Tabelle 60: Häufigkeit der wöchentlichen Sport- und Bewegungsaktivitäten in den Sommer- und Wintermonaten .......................................................... 117 Tabelle 61: Dauer der einzelnen Sport- und Bewegungsaktivitäten in den Sommer- und Wintermonaten ................................................................. 118 Tabelle 62: Zeitlicher Umfang der Sport- und Bewegungsaktivitäten je Woche in Minuten ............................................................................................... 118 Tabelle 63: Dauer und Häufigkeit der einzelnen Sport- und Bewegungsaktivitäten in den Ortschaften ............................................... 119 Tabelle 64: Organisationsformen nach Haupt- und Nebensportarten ............ 120 Tabelle 65: Organisationsformen nach Geschlecht ....................................... 121 Tabelle 66: Organisationsformen in den Ballsportarten (Hauptaktivität) ........ 122 Tabelle 67: Ort der Sport- und Bewegungsaktivität nach Haupt- und Nebensportarten in den Sommermonaten .............................................. 123 Tabelle 68: Ort der Sport- und Bewegungsaktivität nach Haupt- und Nebensportarten in den Wintermonaten ................................................. 124 Tabelle 69: Ort der Sport- und Bewegungsaktivität differenziert nach Geschlecht .............................................................................................. 125 Tabelle 70: Sportanlagennutzung differenziert nach Alter ............................. 126 Tabelle 71: Sportgelegenheiten differenziert nach Alter ................................ 126 Tabelle 72: Genutzte Verkehrsmittel .............................................................. 128 Tabelle 73: Genutzte Verkehrsmittel im Sommer (So) und im Winter (Wi) .... 128 Tabelle 74: Streckenlänge zum Erreichen der Sportstätten und –gelegenheiten ................................................................................................................ 129 Tabelle 75: Zeitaufwand zum Erreichen der Sportstätten und –gelegenheiten ................................................................................................................ 129 Tabelle 76: Wahl der Ausgangspunkte, um zur Sportstätte/Sportgelegenheit zu gelangen ................................................................................................. 130 19.05.2009 XII Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Tabelle 77: Wahl der Ausgangspunkte, um zur Sportstätte/Sportgelegenheit im Sommer und Winter zu gelangen ........................................................... 130 Tabelle 78: Zufriedenheit mit dem Inhalt der Sportangebote ......................... 131 Tabelle 79: Zufriedenheit mit dem Übungsleiterverhalten .............................. 131 Tabelle 80: Zufriedenheit mit der Qualifikation der Übungsleiter ................... 131 Tabelle 81: Zufriedenheit mit dem Zustand der Sporthallen .......................... 132 Tabelle 82: Zufriedenheit mit dem bautechnischen Zustand der Sporthallen 133 Tabelle 83: Zufriedenheit mit dem baulich-sportfunktionalen Zustand der Sporthallen .............................................................................................. 134 Tabelle 84: Zufriedenheit mit der Ausstattung (Qualität) der Sporthallen ...... 135 Tabelle 85: Zufriedenheit mit der Sauberkeit/Hygiene der Sporthallen .......... 136 Tabelle 86: Zufriedenheit mit der Entfernung zur Sporthalle .......................... 137 Tabelle 87: Zufriedenheit mit dem Zustand der Spielfelder ........................... 138 Tabelle 88: Zufriedenheit mit dem Zustand der Leichtathletikanlagen ........... 138 Tabelle 89: Zufriedenheit mit dem Zustand der Tennisanlagen ..................... 139 Tabelle 90: Zufriedenheit mit dem Zustand der Beachsportanlagen ............. 139 Tabelle 91: Zufriedenheit mit dem Zustand der Schießsportanlagen ............ 139 Tabelle 92: Zufriedenheit mit dem Zustand der Hallenbäder ......................... 140 Tabelle 93: Zufriedenheit mit dem Zustand der Freibäder ............................. 140 Tabelle 94: Sportaktivitäten, die auf Grund fehlender Voraussetzungen nicht betrieben werden können ....................................................................... 142 Tabelle 95: Sportarten, die Salzgitteraner kennen lernen bzw. regelmäßig ausüben wollen ....................................................................................... 146 Tabelle 96: Gewünschte Organisationsform .................................................. 146 Tabelle 97: Sportarten, die vor 2005 begonnen wurden ................................ 148 Tabelle 98: Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 begonnen wurden ...... 149 Tabelle 99: Geschlechtsspezifische Analyse der fünf Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 die meisten Zuwächse zu verzeichnen hatten ............... 150 Tabelle 100: Altersspezifische Analyse der Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 begonnen wurden .......................................................................... 151 Tabelle 101: Altersspezifische Analyse der fünf Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 die meisten Zuwächse zu verzeichnen hatten ........................ 151 Tabelle 102: Sportarten, die bis 2005 aufgegeben wurden ........................... 152 Tabelle 103: Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 beendet wurden ....... 154 19.05.2009 XIII Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Tabelle 104: Geschlechtsspezifische Analyse der fünf Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 am häufigsten aufgegeben wurden ................................ 154 Tabelle 105: Altersspezifische Analyse der Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 beendet wurden ............................................................................. 155 Tabelle 106: Altersspezifische Analyse der fünf Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 am häufigsten beendet wurden ............................................... 155 Tabelle 107: Gründe für die Aufgabe der Sportaktivität ................................. 156 Tabelle 108: Gewinn- und Verlustrechnung der Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 begonnen und wieder aufgegeben wurden ............................. 157 Tabelle 109: Besuchte Sportveranstaltungen in Salzgitter ............................ 158 Tabelle 110: Besuchte Sportveranstaltungen außerhalb von Salzgitter ........ 159 Tabelle 111: Informationen über das Sporttreiben in Salzgitter ..................... 159 Tabelle 112: Bewertung der Sportinformationen in Salzgitter ........................ 160 Tabelle 113: Wie bewerten Sie die organisierten Sportangebote in Salzgitter für Kinder im Alter bis 14 Jahre? .................................................................. 160 Tabelle 114: „Ich halte Salzgitter für eine sport- und bewegungsfreundliche Stadt.“ ..................................................................................................... 161 Tabelle 115: Ortschaftszugehörigkeit der Zielgruppe der Älteren .................. 167 Tabelle 116: Geschlechtsspezifische Analyse der körperlichen/sportlichen Aktivität der Zielgruppe der Älteren ......................................................... 167 Tabelle 117: Kategorisierung der Bewegungsaktivitäten nach Haupt- und Nebensportarten der Älteren ................................................................... 168 Tabelle 118: Motive für Sport und bewegungsaktive Erholung der Älteren ... 169 Tabelle 119: Sportartengruppen nach Haupt- und Nebensportarten der Älteren ................................................................................................................ 170 Tabelle 120: Rangplätze der Hauptsportarten im Vergleich........................... 170 Tabelle 121: Grunddaten zur Berechnung des Sportstättenbedarfs – Sportaktivität (Teil 1) ............................................................................... 177 Tabelle 122: Grunddaten zur Berechnung des Sportstättenbedarfs – Sportaktivität (Teil 2) ............................................................................... 179 Tabelle 123: Grunddaten zur Berechnung des Sportstättenbedarfs – Häufigkeit und Dauer ............................................................................................... 180 Tabelle 124: Grunddaten zur Berechnung des Sportstättenbedarfs – Zuordnungsfaktor Sommer ..................................................................... 181 Tabelle 125: Grunddaten zur Berechnung des Sportstättenbedarfs – Zuordnungsfaktor Winter ........................................................................ 182 Tabelle 126: Rechnerische Anlageneinheiten von Sportanlagen .................. 183 19.05.2009 XIV Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Tabelle 127: Belegungsdichte nach Sportarten ............................................. 186 Tabelle 128: Zuordnungsfaktor Turn- bzw. Sporthalle (Sommer/Winter) ....... 188 Tabelle 129: Sportbedarf und Zuordnungsfaktor für Hallensportarten (Sommer/Winter) ..................................................................................... 189 Tabelle 130: Sporthallenkapazitäten und freie Zeiten in den Turn- und Sporthallen von Salzgitter ....................................................................... 190 Tabelle 131: Belegungsdichte, Nutzungsdauer und Auslastungsfaktor für den Hallensport in Salzgitter .......................................................................... 191 Tabelle 132: Flächen und Anlageneinheiten der Hallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung in Salzgitter ...................................................... 193 Tabelle 133: Anlagenbedarf für den Hallensport in Salzgitter ........................ 194 Tabelle 134: Bilanzierung Gymnastik- und nutzungsoffenen Räume (Variante A) ............................................................................................................ 195 Tabelle 135: Bilanzierung Gymnastik- und nutzungsoffenen Räume (Variante B) ............................................................................................................ 195 Tabelle 136: Bilanzierung Krafttrainingsräume .............................................. 196 Tabelle 137: Sportfunktionale Betrachtung des Anlagenbedarfs und – bestandes an Sporthallen in Salzgitter ................................................... 198 Tabelle 138: Fiktive Verteilung des Anlagenbedarfs auf die vorhandenen Einfach- und Mehrfachhallen in Salzgitter .............................................. 199 Tabelle 139: Bilanzierung Zweifach- und Dreifachsporthallen für Handball ... 200 Tabelle 140: Bilanzierung Zweifach- und Dreifachsporthallen für Fußball ..... 200 Tabelle 141: Bilanzierung Einfachsporthallen ................................................ 201 Tabelle 142: Teilraumbezogene Daten für den Hallensport ........................... 204 Tabelle 143: Gewinner und Verlierer bei ausgesuchten Hallensportarten ..... 206 Tabelle 144: Baujahr der Sporthallen und -räume in Salzgitter...................... 207 Tabelle 145: Zuordnungsfaktor für Spielfelder und Leichtathletikanlagen in den einzelnen Sportarten (Sommer/Winter) .................................................. 209 Tabelle 146: Belag und Anlageneinheiten der Spiel- und Sportanlagen in Salzgitter ................................................................................................. 210 Tabelle 147: Varianten für die Berechnung des Bedarfs an Spielfeldern....... 211 Tabelle 148: Sportbedarf und Zuordnungsfaktor für Spielfelder (Sommer/Winter) (Variante 1: BISp) ....................................................... 212 Tabelle 149: Belegungsdichte, Nutzungsdauer und Auslastungsfaktor für Spielfelder (Variante 1: BISp) ................................................................. 212 Tabelle 150: Anlagenbedarf für Spielfelder (Variante 1: BISp) ...................... 213 19.05.2009 XV Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Tabelle 151. Anlagenbedarf für Spielfelder (Variante 2: Paderborner Berechnungsmodell) ............................................................................... 213 Tabelle 152: Anlagenbedarf für Spielfelder (Variante 3: FoKoS) ................... 214 Tabelle 153: Anlagenbedarf für Spielfelder (Variante 4: Salzgitter) ............... 215 Tabelle 154: Bestands-Bedarfs-Bilanzierung Spielfelder in Salzgitter ........... 215 Tabelle 155: Sportbedarf und Zuordnungsfaktor für Beachsport (Sommer/Winter) ..................................................................................... 216 Tabelle 156: Belegungsdichte, Nutzungsdauer und Auslastungsfaktor für Beachsport .............................................................................................. 216 Tabelle 157: Anlagenbedarf für Beachsport ................................................... 217 Tabelle 158: Bestands-Bedarfs-Bilanzierung für Beachsport in Salzgitter ..... 217 Tabelle 159: Leichtathletikanlagen in Salzgitter ............................................. 218 Tabelle 160: Sportbedarf und Zuordnungsfaktor für Leichtathletikanlagen (Sommer/Winter) ..................................................................................... 218 Tabelle 161: Belegungsdichte, Nutzungsdauer und Auslastungsfaktor für Leichtathletikanlagen in Salzgitter .......................................................... 219 Tabelle 162: Bedarf an Anlagen für Leichtathletik in Salzgitter ...................... 219 Tabelle 163: Bestands-Bedarfs-Bilanzierung für Leichtathletikanlagen in Salzgitter ................................................................................................. 220 Tabelle 164: Außensportflächen je Einwohner in den Ortsteilen von Salzgitter ................................................................................................................ 222 Tabelle 165: Gewinner und Verlierer bei den Sportarten, die Außenanlagen nutzen ..................................................................................................... 224 Tabelle 166: Sportbedarf und Zuordnungsfaktor für Tennisanlagen (Sommer/Winter) ..................................................................................... 225 Tabelle 167: Belegungsdichte, Nutzungsdauer und Auslastungsfaktor für Tennissport in Salzgitter ......................................................................... 226 Tabelle 168: Bedarf an Anlagen für den Tennissport in Salzgitter ................. 226 Tabelle 169: Tennisanlagen in Salzgitter ....................................................... 227 Tabelle 170: Bestands-Bedarfs-Bilanzierung für den Tennissport (Außenplätze) in Salzgitter ............................................................................................. 227 Tabelle 171: Bestands-Bedarfs-Bilanzierung für den Tennissport (Hallenplätze) in Salzgitter im Winter (Wi) ..................................................................... 228 Tabelle 172: Aktivenquote und deren prognostische Fortschreibung ............ 230 Tabelle 173: Prognostische Fortschreibung: Grunddaten zur Berechnung des Sportstättenbedarfs – Sportaktivität ........................................................ 231 19.05.2009 XVI Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Tabelle 174: Prognostische Fortschreibung: Sportbedarf und Zuordnungsfaktor für Hallensportarten (Sommer/Winter) .................................................... 232 Tabelle 175: Prognostische Fortschreibung: Anlagenbedarf für den Hallensport in Salzgitter ............................................................................................. 233 Tabelle 176: Altersgruppenspezifische Trends in der Einwohnerentwicklung bis 2020 in Salzgitter .................................................................................... 234 Tabelle 177: Prognostische Fortschreibung: Sportbedarf und Zuordnungsfaktor für Spielfelder (Sommer/Winter) (Variante 1: BISp) ................................ 235 Tabelle 178: Prognostische Fortschreibung: Anlagenbedarf für Spielfelder (Variante 1: BISp) ................................................................................... 236 Abkürzungsverzeichnis a. a. O. AE BISp DOG EFQM et al. e. V. f. ff. ggf. GmbH Hrsg. ISEP i. V. o. g. o. V. LSB SFS GmbH SRB SZGE u. a. z. B. 19.05.2009 am angegebenen Ort Anlageneinheit Bundesinstitut für Sportwissenschaft Deutsche Olympische Gesellschaft European Foundation for Quality Management und andere eingetragener Verein folgende für folgende gegebenenfalls Gesellschaft mit beschränkter Haftung Herausgeber Integrierte Sportentwicklungsplanung in Vorbereitung oben genannte(n) ohne Verlag Landessportbund Sport und Freizeit Salzgitter GmbH Städtischer Regiebetrieb Salzgitter Grundstücksentwicklung und andere / unter anderen/m zum Beispiel XVII Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 1 Umfassende Sportentwicklung(splanung) für Salzgitter 1.1 Ziele der Sportentwicklungsplanung Die Vielfalt des menschlichen Bewegungs- und Sportverhaltens geht einher mit sich ändernden Organisations-, Angebots- und Infrastrukturen.1 Eine zukunftsweisende und umfassende kommunale Sportentwicklungsplanung für Salzgitter muss dieser Entwicklung Rechnung tragen, um eine bedarfsgerechte Versorgung mit Sportstätten und Sportgelegenheiten zu ermöglichen. Darüber hinaus ist eine optimale Nutzung der vorhandenen Sportinfrastruktur in Form von Sportstätten für den Leistungs-, Wettkampf- und Breitensport, Sportgelegenheiten sowie informellen Bewegungsräumen sicher zu stellen. Allen lokalen Akteuren und Institutionen in Salzgitter, beispielhaft seien hier die kommunalen Entscheidungsträger (Rat der Stadt), die öffentliche Sportverwaltung (SFS GmbH) und die organisierte Sportbewegung (KSB Salzgitter mit seinen angegliederten Sportvereinen) genannt, sollen rationale Entscheidungsgrundlagen für sportbezogene Investitionen gegeben werden. „Benötigen wir noch eine Zweifachhalle oder lieber zwei Einzelhallen?“ oder „Ist die Bevölkerung von Salzgitter mit dem vorhandenen Radwegenetz zufrieden?“ sind exemplarische Fragen, denen sich eine zukunftweisende Sportentwicklungsplanung stellen muss. Die Lösung dieses Problems kann eine Bilanzierung, die den vorhandenen Bestand mit entsprechenden Bedarfszahlen abgleicht, unterstützen. Problematisch dabei ist es zum einen, zuverlässige Prognosen für eine zukünftige Entwicklung zu formulieren, zum anderen den Bedarf und Bestand an nicht-normierten Bewegungsräumen zu ermitteln. Die gewonnen Daten und Informationen können den sportbezogenen Akteuren Hinweise liefern, welche Herausforderungen sich für die zukünftige Entwicklung des Sportangebotes und der dafür notwendigen Infrastrukturen in Salzgitter ergeben, um den Anspruch einer „bewegungsfreundlichen Stadt“ gerecht zu werden. Diese Herangehensweise geht in seinem Verständnis weit über die „klassische Sportstättenplanung“ hinaus. 2 Das Bemühen um eine zukunftsorientierte Sportentwicklung trifft mit einer Situation der kommunalen Haushalte zusammen, die in den meisten Fällen von Finanzknappheit geprägt ist.3 Auf der anderen Seite bietet der Sport wichtige Funktionen für die Entwicklung des kommunalen Gemeinwesens. Rittner nennt drei grundlegende Funktionen der verschiedenen Angebotsoptionen des Sports in der Kommune: 1 Wetterich/Eckl sprechen in dem Zusammenhang von einer Vielfalt von Praxis durch Erweiterung des Sportartenspektrums, Vielfalt von Sinnorientierungen, Vielfalt von Alters- und Zielgruppen, Vielfalt von Anbietern sowie von einer Vielfalt an Sport- und Bewegungsräumen (vgl. Wetterich/Eckl 2006, 11). 2 Vgl. LSB Hessen 2003, 8. 3 Allgemein zur Finanzsituation in den Kommunen siehe Jungfer 2005. 19.05.2009 1 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement - Soziale Integration z. B. in Verbindung mit neuen Bürgern, Gewaltprävention, Drogenentzug und Umweltschutz, - Identifikation der Bürger mit ihrer Kommune und die - Verbesserung der ortsbezogenen Lebensqualität.4 1.2 Von der Sportstättenentwicklungsplanung zur Sportentwicklungsplanung Der für Salzgitter vorliegende Sportstättenentwicklungsplan5 stammt aus dem Jahr 1978 und wurde auf Grundlage des richtwertbezogenen Ansatzes6 des „Goldenen Plans“7 erstellt. Die nach dem Richtwertansatz gefertigten Sportstättenleitpläne scheinen einfach in der Handhabung, indem sie Bedarf an normierten Sportflächen in qm je Einwohner ermitteln, wurden aber der zunehmenden Differenzierung von Sportnachfrage, -angebot und -raum nicht gerecht.8 Laut Bundesinstitut für Sportwissenschaften wurde mit dem „Goldenen Plan“ bis Mitte der 70er Jahre für die Kernsportanlagen (Sporthallen und – plätze sowie Hallen- und Freibader) ein befriedigender Versorgungsgrad9 erreicht. Dennoch genügte in den folgenden Jahren dieses Planungsverfahren den Ansprüchen an eine professionelle kommunale Planungspraxis nicht mehr, da z. B. das tatsächliche Sport- und Bewegungsverhalten unberücksichtigt blieb.10 Unbenommen bleibt die Bedeutung dieser Pläne zur Schaffung einer Grundversorgung mit Sportstätten.11 Mitte der 80er Jahre wurde beim Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) die Arbeitsgruppe „Künftige Sportstättenentwicklungskonzeptionen“ mit der Entwicklung eines verhaltensorientierten Ansatzes für die Sportstättenentwicklungsplanung beauftragt. Der daraus entstandene Leitfaden wurde Anfang der 90er Jahre als Entwurf präsentiert und nach einer Phase der weiteren praktischen Erprobung im Jahr 2000 endgültig veröffentlicht.12 Das in Form des BISp-Leitfadens vorliegende neue Planungsinstrument sollte das aktuelle und in Zukunft zu erwartende Sportverhalten der Bevölkerung vor Ort zur Grundlage der Ermittlung des Sportstätten- und -anlagenbedarfs machen. Die Methodik des Leitfadens berücksichtigt ebenso alters- und geschlechtsspezifisch unterschiedliche Bedarfe der Bevölkerung, wie auch saisonale Einflüsse.13 Ein 4 Vgl. Rittner 2003b, 112-116. 5 Vgl. Stadt Salzgitter, 1978. 6 Vgl. DOG 1967. 7 Vgl. DOG 1961. 8 Vgl. Hübner/Wulf 2005, 9; LSB Hessen 2003, 7. 9 Vgl. BISP 2000, 7. 10 Vgl. LSB Hessen 2003, 7. 11 Vgl. Eulering 1988, 101; LSB Hessen 2003, 8. 12 Vgl. BISp 2000, 7. 13 Vgl. BISp 2000, 8. 19.05.2009 2 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement besonderer Fokus auf Sportstätten und speziell auf Kernsportstätten sollte vermieden werden, indem der Sportbedarf einer Kommune zunächst unabhängig vom Anlagenbedarf für alle Sportaktivitäten erfasst werden sollte. Letzten Endes ist es jedoch nicht gelungen, die Berechnung des Sportanlagenbedarfs durch ein vergleichbares Verfahren der Berechnung des Bedarfs an Sportgelegenheiten und Bewegungsräumen (z. B. Radwege, Parks, Plätze) zu ergänzen.14 „Insofern bleibt auch der Leitfaden eindeutig sportanlagenorientiert, d. h. es ist ein Ansatz der Sportstättenentwicklungsplanung.“15 Wetterich/Eckl formulieren weitere kritische Anmerkungen: „So finden weder Angebots- und Organisationsstrukturen des Sports noch informelle Bewegungsräume außerhalb normierter Flächen ausreichende Beachtung.“16 Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft verweist selbst darauf, dass bei der Arbeit mit dem Leitfaden dort Grenzen gesetzt sind, wo mit auf Annahmen gestützten Prognosen, beispielsweise über das Sportverhalten, gearbeitet werden muss.17 Erst mit der Anwendung der kooperativen Planungsansätze18, die sich seit Mitte der neunziger Jahre in der kommunalen Praxis und in der Sportwissenschaft etabliert haben, wurde das Thema der Sportgelegenheiten und Bewegungsräume zum Gegenstand entsprechender Planungen. Gleichzeitig wurde mit der Berücksichtigung dieser für Sport- und Bewegung nutzbaren Räume die Anschlussfähigkeit der Sportentwicklungsplanung an die Stadtentwicklungsplanung hergestellt.19 Nach Wetterich/Eckl ist eine zukunftsorientierte Sportentwicklungsplanung „demnach nicht länger nur als quantitative Berechnung und als sektorale Fachplanung zu begreifen, sondern als kommunale ´Querschnittsaufgabe` und als integraler Bestandteil einer zukunftsgerechten Stadtentwicklungsplanung.“20 Sportentwicklung im Sinne des kooperativen Planungsansatzes beinhaltet folgende Schwerpunkte: - Schaffung notwendiger empirischer Grunddaten (Bestands- und Bedarfsermittlung), - Festlegung von Zielen, Prioritäten und Maßnahmen, - Abstimmung mit allen relevanten Interessengruppen, - Qualitätssicherung und Evaluation.21 14 Vgl. LSB Hessen 2003, 8. 15 LSB Hessen 2003, 8. 16 Wetterich/Eckl 2006, 18. 17 Vgl. BISp 2000, 9. 18 Die kooperative Objektplanung einzelner Sportstätten und die sportstättenübergreifende kommunale Sportentwicklungsplanung nach kooperativen Verfahren sind zwei verschiedene Anwendungsfelder der Kooperativen Planung. Vgl. LSB Hessen 2003, 12f. 19 Vgl. LSB Hessen 2003, 8. 20 Wetterich/Eckl 2006, 19. 21 Vgl. LSB Hessen 2003, 9. 19.05.2009 3 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Damit geht dieser Planungsansatz über eine reine Bedarfsermittlung der Sportinfrastruktur sowie eine Sportverhaltensanalyse hinaus, indem auch Ideen und Wünsche zur Sportentwicklung seitens der maßgeblichen Akteure in den Kommunen angemessen berücksichtigt werden. In das Zentrum des Planungsprozesses stellt die Kooperative Planung „lokale Planungsgruppen, die weit reichende Kompetenzen besitzen und verantwortlich und in weitgehender Selbstständigkeit Handlungsempfehlungen für die Beschlussfassung in den lokalen Entscheidungsgremien erarbeiten.“22 Dieser Ansatz ist sowohl sozialverträglich als auch umsetzungsorientiert, da sich nach der Phase der gemeinsamen Planung eine Phase der gemeinsamen Umsetzung anschließt. Dennoch ist der Prozess der kooperativen Planung stark von den teilnehmenden Interessengruppen abhängig. Je nach Größe der Planungsgruppen kann sich eine organisatorische Betreuung der Gruppen sehr komplex und aufwändig gestalten.23 Beim integrativen Ansatz werden die systematischen Bestandsaufnahmen und Berechnungen zu Sportstättenstruktur und –bedarf nach dem BISpLeitfaden in einen kooperativen Planungsprozess eingebracht, der durch Bürger, Vereine, politische Entscheidungsträger und Basisexperten sowie ein Organisations- und Moderationsteam gestaltet wird. Somit ist gewährleistet, dass die Breite der Sport- und Bewegungsvorstellungen aller Bevölkerungsgruppen erfasst wird. Die Berechnungen nach dem BISp-Leitfaden dienen als Hintergrundinformationen bei der Prioritätensetzung und Festlegung von konkreten Maßnahmen. Die Evaluation soll als eine grundlegende Aufgabe den gemeinsamen Planungsprozess der Planungsgruppe optimieren und eine systematische Ergebniskontrolle ermöglichen.24 Bei der umfassenden Sportentwicklung(splanung) werden die Vorteile der zuvor beschriebenen Verfahren gebündelt und weiterentwickelt. Ziel ist der Übergang von einem statischen Verfahren der Sportstättenbilanzierung zum Planungszeitpunkt und der eventuellen Festlegung von Zielgrößen für Sportstätten für einen zukünftigen Zeitpunkt zu einem prozessorientierten Verständnis der Sportentwicklung. Die Hauptkomponenten sind: 25 - die Strategie der Sportentwicklung, wie sie auch in den oben angerissenen weiterentwickelten Formen der Sportentwicklungsplanung angesprochen wird, ist als Orientierungspunkt für die künftigen Sportbedarfe anzusehen. - Prozess der Planung und Steuerung der Sportentwicklung. Durch die mittlerweile größere Zahl der Akteure, welche sportliche Angebote für die Be- 22 Wetterich/Eckl 2006, 19. 23 Vgl. LSB Hessen 2003, 15f. 24 Vgl. LSB Hessen 2003, 16f. 25 Diese Bestandteile der Umfassenden Sportentwicklung(splanung) (USE(P)) sind an den Befähigerkriterien des Qualitätsmanagementkonzeptes der EFQM (European Foundation for Quality Management) orientiert. Vgl. z. B. auch Wadsack/Roberg 2005 zum Einsatz des EFQM im Sport. 19.05.2009 4 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement völkerung bereit stellen, sind angemessene Formen der Begleitung des Entwicklungsprozesses zu etablieren. - Kooperation ist ein zunehmend aktuelles Thema für kommunale Sportangebote, um die vorhandenen knappen Ressourcen, also sowohl die Sportanlagen und –einrichtungen als auch die „Nachfrager“, möglichst gut für das kommunale Gemeinwesen zu nutzen. - Qualitätsorientierung richtet sich auf alle Facetten des sportlichen Angebotes, um ein möglichst passgenaues Angebot in der Kommune vorzuhalten. - Moderation ist letztlich die Aufgabe, die Diskussion zu der Sportentwicklung sachorientiert anzustoßen und zu befördern. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, kann die Fokussierung nicht mehr alleine auf dem reinen Planungsgedanken beruhen. Deshalb ist der Planungsbegriff in der Bezeichnung der USE(P) in Klammern gesetzt. Die Notwendigkeit von Planung ist unbestritten, die weiteren Elemente des eben skizzierten Entwicklungskonzeptes führen aber letztlich erst zu einer aktiven Gestaltung des eigentlichen Entwicklungsprozesses. 1.3 Sportaktivität als Gegenstand der Planung Die Veränderungen innerhalb der bisherigen Konzepte zur Sportstätten- und Sportentwicklungsplanung sind auch eine Konsequenz aus der veränderten Situation des Sportangebotes in Kommunen, das wiederum Veränderungen im Sportverhalten der Menschen widerspiegelt. Das Sportverständnis hat sich verändert und die Variationsbreite der Anbieter hat sich deutlich vergrößert. Damit einher gehen neue Anforderungen an die kommunale Sichtweise des Themas Sportentwicklung. 1.3.1 Der Sportbegriff hat sich geändert Bevor in den folgenden Abschnitten näher auf Sportverhalten und Sporttreiben der Salzgitteraner Bevölkerung eingegangen wird, gilt es darzustellen, wie breit das Spektrum der Begriffsverwendung zwischen „Sport“ und „Bewegungsaktivität“ ist. Selbst in der Literatur finden sich eine Vielzahl von Sportbegriffen und Definitionen, die die Vielfältigkeit des Begriffs „Sport“ verdeutlichen. Es ist u. a. die Rede von Wettkampfsport, Leistungssport, Spitzensport, Kampfsport, Breitensport, Gelegenheitssport, Freizeitsport, Gesundheitssport, Leibesübungen, körperlicher Aktivität und Spielen, zu denen sich auch jeweils gültige, plausible, aber auch voneinander abweichende Definitionen finden lassen. Im allgemeinen Alltagsverständnis werden dem Begriff „Sport“ eher Attribute wie „Askese“, „Anstrengung“, „Leistung und Wettkampf“, „Training“, „Schweiß“, aber auch zum Teil „Fitness“ zugeordnet, während „Bewegungsaktivitäten“ 19.05.2009 5 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement oder auch „bewegungsaktive Erholung“ durch die Zuordnung von „Entspannung“, „subjektives Wohlbefinden“, „Lust und Laune“, „Erlebnis, Spaß und Selbsterfahrung“, aber auch „Gesundheit“, „ Beschäftigungen“ geprägt sind.26 Ganz allgemein sehen Dieckert/Wopp den Begriff „Sport“ als eine Sammelbezeichnung für Bewegungsantworten, die Menschen unter den jeweils unterschiedlichen Lebensbedingungen gefunden haben.27 In Studien mit vergleichbarem Untersuchungsgegenstand konnte festgestellt werden, dass der Begriff „Sport“ auch in der Bevölkerung eine große Bandbreite individueller Verständnisse umfasst. Beispiele lassen sich dafür in beliebiger Menge finden. Die tägliche Fahrt mit dem Fahrrad zur Arbeitsstätte wird von einem Befragten mit körperlicher Anstrengung verbunden und somit als „Sport“ betrachtet, während dieselbe Tätigkeit von einem anderen lediglich als zweckfreie Notwendigkeit und somit nicht als „Sport“ gesehen wird.28 Eine (vermeintliche?) Lösung des Problems finden Röthing/Größing mit der Überlegung, dass Sport das ist, was jeweils von der Gruppe, die Sport treiben will, festgelegt wird.29 Dies drückt sich auch in der heute vorzufindenden Vielfalt von Sportbezügen in unserem Leben aus: kaum ein Medium, kaum ein Bezug (Freizeit, Arbeitszeit, Urlaub), in dem nicht Sport für einen der oben angesprochenen Zwecke thematisiert wird. Diese Veränderung des Sportbegriffes führt zu einer Auflösung von Grenzen. War zunächst in erster Linie der Wettkampfsport dominierend, kam spätestens mit der TRIMM-DICH-Bewegung der Breitensport als nicht der Sieg/Niederlage-Kodierung unterliegende Sportform stark auf. In den letzten Jahren hat sich unter dem wenig klaren Begriff „Wellness“ eine Wohlfühlkultur entwickelt, welche auch in den Sportbereich hineinspielt. Ebenfalls erhalten z. B. im Trendsport Aspekte der Körperwahrnehmung und –gestaltung, der Präsentation von Bewegung und Körper eine besondere Bedeutung.30 Die unterschiedlichen Sportverständnisse beinhalten teilweise verschiedene Vorstellungen vom Ablauf des Sporterlernens und der Sportausübung. Einerseits spielt das Vorhandensein und die Ausgestaltung einer Trainer- oder Übungsleiterroller hinein, die unter Umständen ein hierarchisches Verhältnis konstituiert, während manche Trendsportaktivitäten eher von einem Erfahrungslernen durch häufige Ausübung mit oder ohne Gleichgesinnte geprägt 26 Zur umfangreichen Diskussion über den Sportbegriff vgl. u. a. Beyer 1992, 574; Weber et al 1995, 63; Gruppe/Krüger 1997, 218-220; Heinemann 1998, 33-38; Kuhlmann 1998, 19; Dieckert/ Wopp 2002, 12ff.; Haverkamp/Willimczik 2005, 271-288. 27 Vgl. Dieckert/Wopp 2002, 17. 28 Vgl. Kirschbaum 2003, 74-77. 29 Vgl. Röthing/Größing 1995, 35-47. 30 Vgl. dazu Gugutzer 2004. 19.05.2009 6 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement ist31 oder in Fitnesseinrichtungen im Gerätebereich fachkundige Beratung im Vordergrund steht. Der Sport hat eine wichtige Rolle im Leben der Menschen eingenommen, er nimmt mit 13% Platz vier unter den beliebtesten aktiven Freizeitbetätigungen ein. Allerdings erfreuen sich die passiven Freizeitbetätigungen einer deutlich höheren Beliebtheit, angeführt von „Musik hören“ (42%) und „Fernsehen“ (38%).32 1.3.2 Organisationsformen von Sport Zur Zeit der ersten Sportstättenplanungen in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts waren Sportvereine und Schulen die originären Sportanbieter.33 Mittlerweile finden sich verschiedene Varianten kommerzieller Anbieter wie z. B. Fitnessstudios, Bowlingbahnen und Skihallen als direkte Anbieter von Sportausübungsmöglichkeiten. Rittner zeigt am Beispiel der Stadt Essen und des Rhein-Sieg-Kreises keine Unterschiede bei den Anteilen des vereinsorganisierten bzw. in kommerziellen Einrichtungen oder des selbst organisiert betriebenen Sports. Andererseits verweist er auf eine Entkopplung des Wachstums der Sportaktivität von der Entwicklung der Vereinsmitgliedschaften.34 Aber auch viele andere Organisationen in der Gesellschaft haben den Sport als attraktive Möglichkeit zur Teilnehmergewinnung und Teilnehmerbindung ausgemacht. Dazu zählen z. B. Jugend- und Senioreneinrichtungen sowie Kirchengemeinden.35 Ebenfalls treten Anbieter aus dem Gesundheitswesen mit ihrer Kompetenz in gesundheitlichen Fragen verschiedentlich auf dem Markt für Gesundheitssport auf. Hinzu kommen Kooperationen z. B. zwischen Vereinen und Schulen, Kindergärten oder Vereinen und Organisationen im Gesundheitswesen. Darüber hinaus wird die Grenze zwischen kommerziellen Sportanbietern und Vereinen zum Teil durch die Einrichtungen von Fitnessstudios durch Vereine überschritten. 1.3.3 Von der Planung zur Entwicklung Die Sportentwicklungsplanung entlang des BISp-Leitfadens beinhaltet mit der Bilanzierung der Prognose zwei Hauptschritte. Die Bilanzierung richtet sich auf den Abgleich der vorhandenen Sportstätten mit dem erhobenen Bedarf auf Grund der vorgefundenen Sportaktivität in der Bevölkerung. Dies ist eine Erhebung, welche auf den Zeitraum der Datenerfassung bezogen ist. Resultat ist 31 Vgl. Die Ausführungen bei Gugutzer 2004, 224-229. 32 Vgl. Thomas 2001, 493 a. a. O. 33 Vgl. für die Dominanz der Sportvereine z. B. Krockow 1970, 85. 34 Vgl. Rittner 2003, 50f. 35 Auf eine entsprechende Angebotsvielfalt wird schon Mitte der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts für die Stadt Wuppertal hingewiesen. Vgl. Kappler/Wadsack 1991. 19.05.2009 7 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement eine Information zu einem möglichen Sportstättenfehlbedarf bzw. Sportstättenüberhang. Hieraus lässt sich ein möglicher Handlungsbedarf ableiten. Der eigentliche Anspruch einer zukunftsgerichteten Bedarfsplanung wird jedoch innerhalb des BISp-Leitfadens nur angedeutet. Der Verweis auf die Nutzung bzw. Erstellung geeigneter Prognosen zum Sportverhalten und der Bevölkerungsentwicklung bleibt denn auch als einziger Hinweis für die Vorgehensweise.36 Bea/Haas definieren die Aufgabe der Prognose folgendermaßen: „Prognosen sind Wahrscheinlichkeitsaussagen über zukünftige Ereignisse. Sie basieren auf Beobachtungen der Vergangenheit, einer Theorie zur Erklärung dieser Beobachtungen sowie der Annahme der Fortgeltung der Erklärungszusammenhänge in der Zukunft.“37 Die Problematik entsprechender Prognosen für den zukünftigen Sportstättenbedarf und die Entwicklung des Sportangebotes in der Kommune ergeben sich aus verschiedenen Umständen. - Die schon ausgeführte Ausweitung des Sportbegriffes umfasst eine Vielfalt von Aktivitäten mit unklarer Abgrenzung zu einem „Nicht-Sport“. - Untersuchungen zum Sportverhalten der einzelnen Menschen haben bislang keine schlüssigen Ergebnisse erbracht, wie Sportverhalten und seine Entwicklung prognostiziert werden kann.38 Insofern sind Annahmen über die Entwicklung des Sportverhaltens z. B. im Jahr 2020 bislang wissenschaftlich nicht zu begründen, auch wenn man bei den in der Kommune vertretenen und in der deutschen Kultur lange verankerten Sportarten von einer „gewissen“ Stabilität der Teilnahme ausgehen kann. Allerdings zeigt eine Untersuchung von Breuer einige Tendenzen, wie sich das Sportverhalten im Lebenslauf verändert. Folgende Aspekte stellt er heraus:39 − Eine Unterrepräsentierung von Frauen ist nicht mehr in allen Altersgruppen gegeben, im mittleren Erwachsenenalter sind sie sportlich aktiver als Männer. − Ein deutlicher Wandel der sportartbezogenen Nachfrage im Lebenslauf ist erkennbar. Spielsportarten in der ersten Aktivitätsphase werden 36 Vgl. dazu BISp 2000 und die diesbezügliche Diskussion bei Pitsch/Emrich 2004. 37 Bea/Haas 2001, 266. 38 Eine methodenkritische Auseinandersetzung mit dem BISp-Leitfaden beinhaltet die Studie von Pitsch/Emrich 2004. Weitere Darstellungen zur Sportentwicklungsplanung finden sich bei Rütten 2002 und Bach 2005. Einzelne Untersuchungen greifen Teilaspekte des Themas auf: z. B. Burrmann (2005) für die Wirkung der familiären Sozialisation auf die Mitgliedschaft in Sportvereinen von Jugendlichen. Becker/Schneider (2005) erarbeiten Erkenntnisse zur sportlichen Betätigung bei bundesdeutschen Erwerbstätigen. 39 Vgl. Breuer 2004. 19.05.2009 8 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement durch Fitness-Aktivitäten und schließlich durch Gesundheitssport abgelöst. − Bei den Institutionen ist der Spielsport eng mit einer Vereinsanbindung verknüpft, was auch nicht verwundert, da die Vereine weitestgehend Monopolisten für den Wettkampfsport sind, der gerade bei den Spielsportarten dominiert. In den folgenden Phasen gewinnt das selbst organisierte Sporttreiben in großem Maße an Bedeutung. − Insgesamt stellt Breuer seit 1985 eine deutliche Zunahme der Sportnachfrage bei allen Alters- und Geschlechtergruppen fest, wobei die Frauen über 55 Jahren besonders heraus ragen. Diese Erhebungen zu dem Sportverhalten in der Gesellschaft reichen nicht hin, die oben in der Definition der Prognose geforderten Erklärungszusammenhänge zu liefern, auf denen sich eine fundierte Berechnung zukünftiger Sport- und Sportstättenbedarfe aufbauen ließe.40 − Hinzu kommt, dass Sportverhalten heute in weiten Bereichen auch mit Modeerscheinungen verbunden ist, welche durch mediale Kampagnen oder andere Verbreitungsformen zu einer mehr oder weniger lange andauernden Attraktivität und Sportbeteiligung führen. Wopp unterscheidet z. B. zwischen einem „Hype“ als kurzzeitiger Erscheinung des starken Zulaufes für ein Sportangebot und einem „Trend“ bzw. „Megatrend“ als das über einen Zeitraum von fünf Jahren hinaus gehende Angebot, welches an Wirkung im Zeitverlauf gewinnt.41 − Selbst die demografische Entwicklung einer zu betrachtenden Kommune setzt immer an verschiedenen Annahmen z. B. über Geburten- und Sterberaten sowie Wanderungsbewegungen an. − Die Vielfalt der Anbieter mit unterschiedlichen Interessen führt ebenfalls zu einer zusätzlichen Belebung der Sportlandschaft, da in dem Bemühen um Mitglieder bzw. Kunden die Gestaltung des jeweiligen Angebotes mehr oder weniger intensiv eingesetzt wird. Dennoch lassen sich Orientierungspunkte nennen, welche Hinweise für die künftige Sportnachfrage und damit auch den Bedarf an Sporteinrichtungen in Salzgitter geben (vgl. Abbildung 1). Darüber hinaus ist auf den Prozesscharakter der Sportentwicklung zu verweisen, welche eine permanente Begleitung erfordert, wenn man sich nicht auf ein zufälliges Zusammenspiel der örtlichen Akteure verlassen will. Wobei andererseits die Sportstätten (weniger die Sportgelegenheiten) als Fixpunkte mit einer über längere Zeit anhaltenden Begrenzungsmacht der realistischen Nutzungs(un)möglichkeiten eine gewichtige Bedeutung zukommt. Dies gilt ebenfalls für die damit gebundenen Investitionsund Betriebskosten. 40 Vgl. zum Forschungsstand auch Pitsch/Emrich 2004, 17-19. 41 Vgl. Wopp 2006, 20. 19.05.2009 9 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Abbildung 1: Umfassende Sportentwicklungsplanung Salzgitter 1.3.4 Einflussgrößen der Sportentwicklung 1.3.4.1 Konzept der kommunalen Akteure der Sportentwicklung Abbildung 2 gibt eine Übersicht zu zentralen Bezügen für die Sportentwicklung. Für das Einzugsgebiet der Kommune stellt die Bevölkerung und ihre Veränderung eine zentrale Bezugsgröße dar. Sportbedingte Wanderungsbewegungen in Nachbarkommunen können ggf. relevant sein, wenn diese z. B. auf Grund von Spezialsportstätten in der eigenen oder angrenzenden Kommune besondere Anziehungskraft entwickeln. Ein weiterer Analysebereich sind die sportbezogenen Wettbewerber. Weiterhin kommen allgemeine Organisationen hinzu, die zum Erhebungszeitpunkt oder perspektivisch für die Sportentwicklung von Bedeutung sein können. Dazu zählen z. B. (große) Arbeitgeber, die über das Thema Mitarbeiter- bzw. Betriebssport eine Bedeutung für die Sportentwicklung in der Kommune erlangen können. Weitere Organisationen, z. B. aus dem Gesundheitsbereich können in den Sport-Markt eintreten, indem sie als Kooperationspartner oder eigenständige Akteure im Gebiet Sport auftreten können. Als Untergruppe der Bevölkerung sind die aktuell Sport- und Bewegungsaktiven die erste Bezugsgruppe für die Bestandsaufnahme. 19.05.2009 10 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Abbildung 2: Potenzialbetrachtung der Sportentwicklung Die Räume und Flächen für Sport- und Bewegungsaktivitäten sind die Schlüsselgrößen für die Aktivitäten der Bevölkerung. Sei es die Verfügbarkeit von Spezialsportsstätten wie z. B. Eissporthallen oder Schwimmbäder oder die klassischen Sportanlagen wie Sporthallen und Spielfelder. Hinzu kommen z. B. Wege, die für Radfahrer und/oder Inliner tauglich sind, sowie Spazier- und Wanderwege oder ebenfalls offene Flächen/Anlagen für z. B. Skateboarder. Dieses Thema kann bis zu einer Vorstellung der „sportgerechten Stadt“ fortgeführt werden, indem Sportflächen und –räume verfügbar gemacht werden, die sich an die verschiedenen Nutzer- und Altersgruppen wenden.42 Bolzplätze, Spielflächen, Bocciabahnen, Freiräume für verschiedenste Aktivitäten sind nur eine kleine Auswahl von entsprechenden Optionen. Bei der Bereitstellung von Sporteinrichtungen (Hallen, Spielfelder, Schwimmbäder u. ä.) hat mittlerweile der wirtschaftliche Betrieb einen sehr hohen Stellenwert.43 Neben der technischen Optimierung v. a. auch im Energiebereich sind die weiteren Kosten des Betriebs und der Instandhaltung mittlerweile ein kritischer Bereich für die Schaffung bzw. den Erhalt entsprechender Sportanlagen. Dies zeigen auch die Ergebnisse einer Befragung von Sportverwaltungen in Deutschland, indem die „finanzielle Lage“, „zu wenig Personal“, „Neubau von Sportstätten“ und „Sportstättenqualität“ die ersten vier Plätze bei der Abfrage von Problemen belegten.44 In einer 2005 von Jägemann veröffentlichten Schätzung wird von einem Sanierungsbedarf der bundesdeutschen Sportstätten von ca. 42 Mrd. € ausgegangen, wobei Sporthallen und Bäder das Gros des Finanzierungsbedarfs ausmachen.45 42 Vgl. Eulering 1988, 111-122. 43 Vgl. z. B. Mombaur 1988, 205f. 44 Vgl. Horch/Schütte 2003, 67. 45 Vgl. Breuer/Hovemann 2006, 2f. a. a. O. 19.05.2009 11 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Die spezifische Thematik der Sportarenen bzw. –stadien und Multifunktionsarenen wird hier nicht weiter ausgeführt, verschiedene Aspekte finden sich in dem Sammelband von Büch u. a.46 Die Übergabe von Sportanlagen in die Regie von Vereinen, um durch andere Kostenstrukturen als bei kommunaler Trägerschaft einen Weiterbetrieb zu ermöglichen, ist eine mittlerweile häufig gewählte Lösung.47 Für kommerzielle Anbieter sind die Aspekte Raum-, Betriebs- und Investitionskosten eine Frage des betriebswirtschaftlichen Überlebens.48 Eine weitere Einflussgröße für die Sportentwicklung sind die in den Sportorganisationen vorhandenen Kompetenzen sowohl in sportfachlicher Hinsicht als auch für die Führungsarbeit. Die Führungskräfte der Sportorganisationen sind die wesentlichen Träger der Sportentwicklung, indem sie einzelne Maßnahmen initiieren und für die Nutzung zur Verfügung stellen.49 1.3.4.2 Hinweise auf den gesellschaftlichen Rahmen der Sportentwicklung Das Sportgeschehen entwickelt sich nicht unabhängig vom gesamten gesellschaftlichen Geschehen. So nehmen übergreifende Themen wie Gestaltung der Arbeitszeit (täglich, wöchentlich, Lebensarbeitszeit), die Konsumfähigkeit der Bevölkerung oder die gesundheitliche Situation auch Einfluss auf die Inanspruchnahme von Sport in seinen verschiedenen Angebotsformen. Lübbe verweist in seiner 10-Jahres-Perspektive auf einen Ausspruch von Adorno, sinngemäß: ‚Zeit und Geld sind Maße der Freiheit’.50 Mit der individuellen Sportaktivität wird die Verwendung von Freizeit und damit genau dieser persönliche Dispositionsraum angesprochen. Die heute erkennbare Veränderung der Arbeitswelt z. B. durch Arbeitszeitgestaltung bis in die Abendstunden und Wochenenden oder die Übernahme mehrerer Jobs, stellt besondere Anforderungen an die Koordination der Freizeitaktivitäten. Hinzu kommt die in den vergangenen Jahren massiv erhöhte Multioptionalität der persönlichen Freizeitgestaltung, in der Sporttreiben neben viele andere aktive oder passive Varianten der Zeitverwendung tritt. Ein weiterer Einfluss ist die Wechselwirkung zwischen medialen Sportangeboten und ihrer Auswirkung auf das eigene aktive Handeln51, ein Bezug, der in 46 Siehe Büch/Maennig/Schulke 2003 und speziell zur Finanzierung Vornholz 2005. 47 Vgl. zu Vereinen als Betreiber von Sportstätten Biedermann 2005. 48 Grundlegend zur Betriebswirtschaft von Sportanbietern siehe Wadsack 2007 i. V. 49 Hinweise auf die wirtschaftlichen Problematiken der Arbeit von Sportorganisationen finden sich in Wadsack/Cherkeh 2006. 50 Vgl. Lübbe 1988, 33. 51 Die amerikanische Zukunftsforscher Naisbitt/Aburdene sind der Ansicht, dass sich das Massenpublikum im 21. Jahrhundert vom Sport abwenden und mehr der Kunst und Kultur zuwenden wird, da hier der Neuigkeitsbedarf der Menschen, das Erleben von Überraschungen, eher befriedigt werden kann. Vgl. Thomas 2001, 505. 19.05.2009 12 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement einer aktuellen empirischen Untersuchung für den Medienkonsum und den Besuch von Sportveranstaltungen als Zuschauer belegt wurde, allerdings nur für die in der Untersuchung als sportaktiv erkannten Befragten. 50,7 Prozent der Konsumenten von Mediensport verzichten auf eine aktive Sportausübung.52 Es scheint z. B. Hinweise zu geben, dass die gerade erlebte Fußball-WM in Deutschland den Fußballvereinen einen deutlichen Zulauf an Nachwuchskickern beschert. Die Frage ist aber nach der Fortentwicklung dieser NeuMitglieder. Werden sie dem (Fußball-) Sport treu bleiben? Wie werden die Menschen zurechtkommen, die sich nicht zu Leistungsträgern in einer weiterhin an Maßstäben des Wettkampfsports orientierten Vereinslandschaft behaupten können? Auf diese Fragen gibt es heute noch keine Antworten. Schließlich haben die Vereine und Verbände ja auch die Chance, mit der Kreation von angemessenen Angeboten ihre Attraktivität auch für leistungsschwächere Nachwuchssportler auszubauen. Ebenfalls ist bei dem Thema des Entwicklungsrahmens auf Fragen der Umwelt hinzuweisen, wie dies z. B. schon Eulering 1988 tat.53 Schutz der Natur, Immissionen durch Sport oder Lärm sind Themen, mit denen sich Sport befassen muss. Auch für selbstorganisierten Freizeitsport, schließlich sind auch die Sportmöglichkeiten an diesen Maßstäben zu messen. 1.4 Vorgehensweise USE(P) Salzgitter Neben den angesprochenen Herausforderungen der Sportentwicklungsplanung, wie sie in den vorstehenden Kapiteln charakterisiert wurden, ergibt sich für Salzgitter noch eine Besonderheit. Die Zergliederung des Stadtgebietes in 31 Ortsteile auf einer großen Fläche führt zu besonderen Schwierigkeiten bei der Versorgung der Bevölkerung mit Sportstätten. Die „Zeit-Wege-Kosten“ für die Teilnahme an Sportangeboten erlangen damit eine besondere Bedeutung, vor allem wenn Sondersportanlagen (z. B. Eissporthalle, Leichtathletikanlagen oder teamsportfähige Hallen) benötigt werden. Gemäß dem Projektauftrag orientiert sich die Sportentwicklungsplanung Salzgitter an dem BISp-Leitfaden, da dieser gegenwärtig das in Deutschland für diesen Themenbereich dominierende Konzept ist. Damit erfolgt eine Bestandsaufnahme der Sportanlagen und eine Bilanzierung der IST-Situation im Abgleich mit einer am Sportverhalten der Bevölkerung ausgerichteten Bedarfsanalyse (siehe Abbildung 3). Die Weiterentwicklung der entsprechenden Methoden für die skizzierten Ansätze beruhen in erster Linie auf den Arbeiten von Hübner/Wulf bzw. Wetterich/Eckl54, die für unsere Arbeit in Salzgitter eine wertvolle Grundlage bilden. 52 Vgl. Schimank/Schöneck 2006, 11f. 53 Vgl. Eulering 1988, 110f. 54 Vgl. z. B. Hübner/Wulf 2005, Wetterich/Eckl 2006. 19.05.2009 13 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Die Bevölkerungsbefragung erfasst die verschiedenen Komponenten des Sport- und Bewegungsverhaltens der Bürger. Um die Situation in den 31 Ortsteilen von Salzgitter genauer aufzunehmen, wurde in jedem Ortsteil ein Workshop angeboten, zu dem alle Interessierten eingeladen waren. Sie dienten zur Aufnahme von ortsteilspezifischen Aspekten. Abbildung 3: Schema der Sportentwicklungsplanung 19.05.2009 14 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 2 Bestandsaufnahme - Planungsgrundlagen 2.1 Bevölkerung in Salzgitter und deren Entwicklung 2.1.1 Einwohner in den Stadtbezirken und Auswahleinheiten Nach Angaben des Einwohnermeldeamtes lebten am 31.12.2004 108.286 Einwohner in Salzgitter. Die Stadt gliedert sich in sieben Ortschaften (Nord, Nordost, Nordwest, Ost, Süd, Südost und West) sowie 31 Ortsteile (vgl. Tabelle 2) und umfasst eine Fläche von 224 Quadratkilometern. Mit 46.594 Einwohnern ist die Ortschaft Nord die einwohnerstärkste, gefolgt von der Ortschaft Süd mit 25.857 Einwohnern. In beiden Ortschaften wohnen mehr als 66 Prozent aller Einwohner von Salzgitter. Die Ortschaft Ost ist mit 3.973 Einwohnern die bevölkerungsschwächste. Alle Ortschaften mussten in der Zeitspanne bis Mai 2007 Einbußen bei der Einwohnerzahl hinnehmen (vgl. Tabelle 1). Ortschaft Bevölkerung 12/2004 Bevölkerung 05/06 Bevölkerung 05/07 Nord 46.594 45.842 45.532 Süd 25.857 25.355 25.058 Nordost 12.518 12.507 12.409 West 9.776 9.525 9.368 Nordwest 5.510 5.533 5.460 Südost 4.058 4.024 3.983 Ost 3.973 3.925 3.847 108.286 106.711 105.657 Gesamt Tabelle 1: Bevölkerung in den sieben Ortschaften von Salzgitter Quelle: Stadt Salzgitter Von den 108.286 Einwohnern Salzgitters sind 52.488 männlich und 55.798 weiblich (vgl. Tabelle 2). Ortschaft Ortsteil Lebenstedt Nord Ortschaft 19.05.2009 Bevölkerung gesamt 20.739 43.322 Salder 815 805 1.620 Bruchmachtersen 421 389 810 Engelnstedt 436 406 842 5.489 5.180 10.669 Beddingen 250 246 496 Üfingen 440 445 885 Sauingen 227 241 468 1.698 1.617 3.315 Osterlinde 212 215 427 Reppner 239 279 518 Lesse 656 594 1.250 Lichtenberg Nordwest N männlich 22.583 Thiede Nordost N weiblich Ortsteil N N Bevölkerung 15 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement weiblich Ost Südost Hallendorf 831 929 1.760 345 354 699 Drütte 239 225 464 Immendorf 224 225 449 Watenstedt 276 325 601 11.679 10.619 22.298 Gitter 378 411 789 Groß Mahner 312 328 640 Ringelheim 981 964 1.945 Hohenrode 90 95 185 Flachstöckheim 579 564 1.143 Barum 433 470 903 Beinum 313 273 586 Lobmachtersen 438 403 841 Ohlendorf 284 301 585 Gebhardshagen West gesamt Bleckenstedt Bad Süd männlich 4.099 3.837 7.936 Calbecht 137 157 294 Engerode 127 143 270 Heerte 567 709 1.276 55.798 52.488 108.286 Gesamt Salzgitter Tabelle 2: Bevölkerung in den 31 Ortsteilen von Salzgitter zwischen 15 und 80 Jahren nach Geschlecht und Gesamt Quelle: Stadt Salzgitter (Stand: 31.12.2004) 2.1.2 Demographische Entwicklung Um eine bedarfsgerechte Sportentwicklungsplanung für Salzgitter zu gewährleisten, ist die Kenntnis der demographischen Entwicklung eine wichtige Voraussetzung. Die Analyse der für Salzgitter vorliegenden Daten bestätigt den für Deutschland vorliegenden Trend, dass es in Summe immer weniger Einwohner geben wird und die Gruppe der älteren Einwohner deutlich zunehmen wird. Laut gültiger Bevölkerungsprognose des Niedersächsischen Landesamtes für Statistik (Stand: 2005) werden im Jahr 2015 nur noch 99.634 Einwohner in Salzgitter leben. Bis 2020 sinkt die Zahl auf 94.424. Für die Gruppe der 80Jährigen und älteren Menschen prognostiziert das Landesamt für das Jahr 2015 einen Anstieg auf 6.309 und für 2020 auf 7.183 (vgl. Tabelle 3). 19.05.2009 16 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Alter N im Jahr 2010 N im Jahr 2015 N im Jahr 2020 unter 20 Jahre 20.526 18.514 17.083 20-59 Jahre 54.002 51.000 47.400 60-79 Jahre 24.079 23.811 22.758 6.000 6.309 7.183 104.607 99.634 94.424 80 Jahre und älter Gesamt Tabelle 3: Bevölkerungsentwicklung in Salzgitter von 2005-2020 nach Altersklassen Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik 2005 Trotz der abnehmenden Bevölkerungszahlen wird sich voraussichtlich das Verhältnis der weiblichen zur männlichen Wohnbevölkerung kaum ändern (vgl. Tabelle 4). Geschlecht N im Jahr 2015 in % N im Jahr 2010 in % N im Jahr 2015 in % N im Jahr 2020 in % weiblich 55.798 51,5 53.752 51,4 51.253 51,4 48.697 51,6 männlich 52.488 48,5 50.855 48,6 48.381 48,6 45.727 48,4 Tabelle 4: Bevölkerungsentwicklung in Salzgitter von 2005-2020 nach Geschlecht Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik 2005 Die demographische Entwicklung stellt eine große Herausforderung für die Sportentwicklungsplanung dar, da Menschen unterschiedlichen Alters sich recht deutlich in ihren Sport- und Bewegungsbedürfnissen unterscheiden und differenzierte Angebots- und Infrastrukturen nutzen.55 Daher muss eine zukunftsorientierte Sportentwicklungsplanung für die Stadt Salzgitter auch die absehbaren demographischen Entwicklungen berücksichtigen. 2.2 Sportstätten- und Sportgelegenheitenatlas der Stadt Salzgitter Die wesentliche Aufgabe des Sportstätten56- und Sportgelegenheitenatlas ist eine Bestandsaufnahme bzgl. Art, Anzahl und Qualität der momentan verfügbaren normierten Sportstätten und der für Spiel, Sport und Bewegung nutzba55 Vgl. BISp 2000, 42f. 56 Die Forschungsstelle „Kommunale Sportentwicklung“ unter Leitung von Prof. Hübner erstellte im Jahr 1996 erstmalig mit dem „Sportstättenatlas der Stadt Münster“ einen weiteren „Baustein“ einer zukunftsfähigen Sportentwicklungsplanung (vgl. Hübner/Kirschbaum 1997). Rund 900 Einzelanlagen wurden systematisch erhoben und in eine dynamische Datenbank übertragen. Die Datenbank wurde im Laufe der Jahre ständig weiter entwickelt. Z. Z. ermöglicht sie eine Differenzierung nach 49 unterschiedlichen Sportstättentypen (vgl. www.sportsoziologie.uniwuppertal.de). Dem USE(P)-Projektteam stand diese Datenbank nicht zur Verfügung. Grundlage für die Bestandsaufnahme waren Daten der SFS GmbH, der Bevölkerungs- und Vereinsbefragung sowie des Salzgitter Gebäudemanagement, Einkauf und Logistik. 19.05.2009 17 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement ren Flächen. Diese Erfassung ist nötig, um eine spätere BestandsBedarfsbilanzierung im Sinne des BISp-Leitfadens realisieren zu können. Die nachfolgenden Übersichten geben einen Überblick zu den Sportstätten und Sportgelegenheiten im Bereich der Stadt Salzgitter und zeigen u. a.: - wo sich eine Sportstätte/Sportgelegenheit befindet, - welche sportfunktionalen Voraussetzungen gegeben sind, - welche Sport- und Bewegungsaktivitäten angeboten werden, - wie der Zustand der Anlage zu bewerten ist. 2.2.1 Organisationsformen des Sports und Klassifizierung von Sport- und Bewegungsräumen Der BISp-Leitfaden differenziert zwischen folgenden Organisationsformen des Sports: - Sport in Schulen, - Sport in Sportvereinen, - Sport in Institutionen, - Sport in gewerblichen Unternehmen, - Sport in selbst-organisierter Form. Für planerische Zwecke werden die verschiedenen Organisationsformen zur Kategorie „Schulsport“ und „Sport der Bevölkerung“ zusammen gefasst: Beim „Sport der Bevölkerung“ wird zwischen dem organisierten Sport (Vereinssport) und nicht-organisierten Sport (Sport in Institutionen, gewerblichen Unternehmen und Sport in selbst-organisierter Form) unterschieden.57 Infrastrukturelle Einrichtungen, die Sport- und Bewegungsaktivitäten in einer der oben genannten Organisationsform zulassen, werden laut BISp-Leitfaden in zwei Kategorien unterteilt: - Sportanlagen, - Sportgelegenheiten. Sportanlagen sind dabei als speziell für den Sport geschaffene Anlagen (Sporthallen, Sport- und Tennisplätze, u. a.) zu betrachten.58 57 Vgl. BISp 2000, 13f. Diese Einteilung grenzt den Vereinssport zu allen anderen Rahmen für Sportaktivitäten ab, was bei den unter 1.3.2 angerissenen Entwicklungen der Bindungsformen von Sportlern in Bezug auf seine Angemessenheit für eine verantwortliche kommunale Entwicklungsplanung auf den Prüfstand zu stellen ist. Die in dem Leitfaden gewählte Begrifflichkeit, den Vereinssport als organisierten Sport und alle anderen Formen als nicht-organisierten Sport zu kategorisieren, ist irreführend. Auch andere Sportangebote erfordern eine Organisationsleistung des Anbieters und/oder des Sportlers selbst. 58 Vgl. BISp 2000, 15. 19.05.2009 18 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Hübner/Kirschbaum unterteilen die Sportanlagen in vier Kategorien: 59 - Hallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung, - Außensportanlagen, - Sondersportanlagen, - Hallen- und Freibäder. Hauptnutzergruppen der Hallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung sind die Schulen und Vereine. Typische Außensportanlagen sind Stadien und Sportplätze, die normierte Sportflächen im Freien darstellen. Häufig werden diese Flächen von Sportvereinen für den Trainings- und Wettkampfbetrieb genutzt und sind der Öffentlichkeit nur in seltenen Fällen zugänglich. Sondersportanlagen sind Anlagen für Sportarten wie Tennis, Schießen, Reiten, Wassersport, Golf, Tanzen, Eislauf, Kegeln, Bowling u. a. Die Träger der Hallenund Freibäder sind zumeist die Kommunen.60 Nicht berücksichtigt sind dabei kommerziell betriebene Spaßbäder, zudem verschiedene Bäder, deren Betrieb von der Kommune auf einen anderen Partner, i. d. R. Vereine, übergegangen ist. Sportgelegenheiten werden als „speziell vom Sport mit nutzbare, aber für andere Zwecke geschaffene Anlagen oder Flächen“61 bezeichnet. Beispiele sind Parkanlagen mit Rasenflächen für Spiele oder Wege für verschiedene Formen des Laufens. Informelle Sport- und Bewegungsräume wie z. B. Bolzplätze und Freizeitspielfelder ermöglichen spontane und unreglementierte Bewegung in Form von individueller Sportausübung und stehen wie die Sportgelegenheiten den Bürgerinnen und Bürgern kostenlos zur Verfügung.62 Im Folgenden werden im Sinne der Vereinfachung Sportgelegenheiten und informelle Bewegungsräume häufig unter dem Begriff „Sportgelegenheiten“ zusammen gefasst. Laut BISp-Leifaden werden die Sportgelegenheiten in der Bilanzierung nur insoweit berücksichtigt, „als sie bei den einzelnen Sportarten Teile des Bedarfs an Sportstätten abdecken.“63 2.2.2 Erfassung der vorhandenen Sportstätteninfrastruktur Für die Bestands-Bedarfs-Bilanzierung sind detaillierte Informationen über die vorhandenen Sportanlagen in Salzgitter sowie deren Zustand nötig. Die Tabel- 59 Hübner/Kirschbaum 1997, 14ff. 60 Vgl. Wetterich/Eckl 2006, 31. 61 BISp 2000, 15. 62 Vgl. Wetterich/Eckl 2006, 32. 63 BISp 2000, 15. 19.05.2009 19 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement le „Sportstätten in Salzgitter“64 (vgl. Tabelle 5), die auf Grundlage der Daten der SFS GmbH und eigener Recherchen erstellt wurde, gibt einen Überblick über die Gesamtsituation. Sportstätten Hallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung Außensportanlagen Anzahl Tennisplatz Halle 8 Sporthallen 50 Gymnastik- und Konditionsräume 19 Stadion 1 Großspielfelder 52 Schülerfußball-/Faustballfelder 14 Kleinspielfelder 9 Leichtathletische Anlagen 14 Mehrzweckfeld 8 Tennisplatz Tenne/Kunststoff Sondersportanlagen Hallen- und Freibäder 62/4 Beachfeld 9 Prellballfeld 1 Petanque 2 Eissportanlagen 1 Fitnesscenter/Kampfsportschulen ca. 7 Kegelbahnen 38 Reitställe 3 Golfplatz 1 Schießanalgen 18 Skateranlage 1 Freibäder/See 2/1 Hallen- und Freibäder Hallenbäder/Therapiebecken 2 1/1 Tabelle 5: Sportstätten in Salzgitter (Stand: 2008) 2.2.2.1 Sporthallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung im gesamtstädtischen Überblick Hallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung können in verschiedene Typen klassifiziert werden. Die Einordnung der Sporthallen in Einzelhallen, Doppel- und Dreifachhallen wurde gemäß DIN 18032 Teil 165 vorgenommen. Man unterscheidet „Sporthallen für Turnen und Spielen“, „Sporthallen für Spiele“, „Sporthallen für Mehrzwecknutzung“, „Zusatzsporträume“ wie „Konditionsund Krafttrainingsräume“, „Fitnessräume“ und „Gymnastikräume“. Die entspre- 64 Die Zuordnung der Sportstätten nach Anlagentypen erfolgte in Anlehnung an Hübner/Wulf (2005, S. 44). 65 Vgl. DIN 1999, 134. 19.05.2009 20 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement chenden Maße und nutzbaren Sportflächen je Hallentyp sind in Tabelle 6 verzeichnet. Es ist davon auszugehen, dass es zusätzlich potenziell geeignete Räumlichkeiten gibt, die nach heutigem Verständnis auch für sportive Angebote geeignet sind. Das können z. B. (kirchliche) Gemeindehäuser, Senioreneinrichtungen, Kinder- und Jugendstätten u. ä. sein. Sie werden von dieser Systematik nicht erfasst. Sporthallentyp Maße in m Nutzbare Sportfläche in qm Sporthallen für Turnen und Spiele Einzelhalle 15 x 27 x 5,5 405 Doppelhalle 22 x 44 x 7 (teilbar in 2 Teile) 968 Dreifachhalle 27 x 45 x 7 1215 22 x 44 x 7 968 Sporthallen für Spiele Einzelhalle Raumart Konditions- und Krafttrainingsraum Abhängig von der Ausstattung, 35 bis 80 Höhe 3,5 Fitnessraum Abhängig von der Ausstattung, 20 bis 50 Höhe 2,5 Gymnastikraum 10 x 10 bis 14 x 14, Höhe 4 100 bis 196 Tabelle 6: Maße und nutzbare Sportflächen der verschiedenen Sporthallentypen Quelle: DIN 1999, 18032 Teil 1 „In der Objektplanung ist aus sportfunktionellen und planerischen Gründen bei der Deckung des Bedarfs an Sporthallenflächen u. a. über Zahl und Größe der der Sporthallen zu entscheiden.“66 Die Zuordnung der einzelnen Sportflächen zu Anlageneinheiten und das Wissen über z. B. sportfunktionale Bedarfe in Wettkampfsportarten ermöglicht eine Zuordnung zur jeweils erforderlichen Sportfläche. Bei einer Einzelhalle entspricht eine Anlageneinheit dem Standardmaß von 27 x 15 Metern (405 qm). Der Übungsbetrieb der Wettkampfmannschaften im Fußball-, Handball- und Hallenhockeysport bedarf dabei laut BISp-Leitfaden einer Mindestgröße von zwei Anlageneinheiten Einzelhalle bzw. einer Nettosportfläche von 968 Quadratmetern.67 Zielgruppenspezifische Angebote für Gymnastik werden funktional eher kleineren Räumen zugeordnet. Ein Gymnastikraum wird im Leitfaden als Raum definiert, dessen Nettosportfläche größer oder gleich 100 Quadratmetern ist. Eine Anlageneinheit Gymnastikraum entspricht daher einer Nettosportfläche von 100 Quadratmetern.68 66 BISp 2000, 72. 67 Vgl. BISp 2000, 72ff. 68 Vgl. BISp 2000, 71. 19.05.2009 21 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement In Salzgitter gibt es insgesamt 41 Einfach-, sechs Zweifach- und drei DreifachSporthallen69 mit einer Gesamtfläche von 22.552,25 Quadratmetern. Zusätzlich verfügt Salzgitter über 19 Gymnastik-/Fitness-/Krafträume mit einer Gesamtfläche von 2.424 Quadratmetern. Tabelle 7 listet die Sporthallen in den einzelnen Ortseilen auf. Zusätzlich sind das Baujahr, die Hallenart, die verfügbare Sportfläche und der Zustand ersichtlich. 69 Die Zuordnung zu den einzelnen Hallentypen erfolgte in Anlehnung an die DIN 1999, 18032 Teil 1 sowie den baulichen Gegebenheiten. So ist z. B. die Halle des VfL Salder mit 198 qm eine Einfachturnhalle, auch wenn Sie nach DIN eher ein Gymnastikraum darstellt. 19.05.2009 22 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Name und Anschrift Baujahr Hallenart Maße Sportfläche Trennvorhang Zustand Bad Friedenstraße 1 (alte ASSR) Friedenstraße 5 1956 Einfach 26 x 13 338 2 Friedenstraße 2 Friedenstraße 17 2001 Einfach 27 x 15 405 1 Dr. Klaus-Schmidt-Schule Erikastraße 10/12 1941 Einfach 24 x 12 288 1 GS Am Ziesberg Hagenstraße 33/41 1941 Einfach 24 x 12 288 1 GS Altstadtschule Altstadtweg 1-3 1974 Einfach 27 x 15 405 Gymnasium Bad Helenenstraße 37 1941 Einfach 30 x 10 300 1 GS Waldschule Burgstraße 45-47 1964 1964 Einfach Gymn. 26 x 13 12 x 20 338 240 1 Wiesenstraße 1 Hasenspringweg 17 1962 Einfach 26 x 13 338 1 Wiesenstraße 2 Wiesenstraße 2b 2004 Einfach 29 x 15 435 1 Gymnasium Bad Sporthalle Am Eikel 22 1978 1978 Dreifach Fitnessr. 45 x 27 9x8 1.215 72 Gymnasium Bad Am Eikel 22 1965 1965 Einfach Gymn. MTV Salzgitter Jahnstraße 33 1995 Gymn. 131 Kond. 35 SV Union Salzgitter Friedrich-Ebert-str. 110 35 x 18 630 11,5 x 11,5 132 3 1 2 1 1 Barum TV Gut Heil Barum Werkstraße 95 1944 Einfach 1988 Einfach 12,7 x 30 404 Beddingen TSV Beddinen Hafenstraße 35 A 19.05.2009 158 23 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Name und Anschrift Baujahr Hallenart Maße Sportfläche Trennvorhang Zustand Beinum TSV Beinum Lange Straße 85 Einfach 147 Salzgitter Flachstöckheim Am Gutspark Opperklappe 5 1965 Flchstöckheim Alte Landstraße Einfach 26 x 13 Fitnessr. 338 1 222 Salzgitter Gebhardshagen Burg Gebhardshagen Vor der Burg 1987 1987 Zweifach Fitnessr. 44 x 25 9x5 1.100 45 1 RS am Bodenbacher Ring Am Bodenbacher Ring 2-8 1962 Einfach 26 x 13 338 1 GS Am Sonnenberg Sonnenbergweg 23/25 1944 Einfach 24 x 12 288 2 SV Glück Auf Gebharshagen Gustedter Straße 125 1997 Gymn. 14,5 x 9,5 138 Groß Mahner RSV Groß Mahner Am Sportpark Gymn. 73 Salzgitter Hallendorf GS Hallendorf Westernstraße 8-10 1964 Einfach 24 x 12 288 1 1976 Dreifach 45 x 27 1.215 BBS Ludwig-Erhard-Schule Bachstr. 1963 Joh.-Sebastian-Bach-Str. 13 Einfach 26 x 13 338 Emil-Langen-Realschule Saldersche Straße 5a 1966 1966 Einfach Gymn. 26 x 13 12 x 12 338 144 2 2 Gottfried-Linke-Realschule Hans-Böckler-Ring 8/10 1972 1972 Einfach Gymn. 26 x 13 10 x 10 338 100 1 2 GS Am Kranichdamm Mammutring 2-8 1965 Zweifach 36 x 17 612 GS Am Ostertal Hinteres Ostertal 2 1952 Einfach 24 x 12 288 2 GS Am See Ulmenried 4-6 1965 Einfach 26 x 13 338 1 GS Fredenberg Goerdeler Straße 39 1965 Zweifach 36 x 18 648 1 Gymnasium Fredenberg Hans-Böckler-Ring 14/16 1972 1972 Zweifach Gymn. 45 x 22 17 x 14 990 238 1 GS Dürerring Dürerring 25 2000 Einfach 27 x 15 405 Salzgitter Lebenstedt BBS Fredenberg Hans-Böckler-Ring 18/20 19.05.2009 2 1 3 1 1 1 24 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Name und Anschrift Baujahr Hallenart Maße Sportfläche Trennvorhang Zustand Salzgitter Lebenstedt HS An der Klunkau An der Klunkau 5-7 1956 1956 Einfach Gymn. 26 x 11 11 x 8 285 88 1 An der Goethestraße Goethestraße 25 1956 Einfach 26 x 13 338 1 Maria-Montessori-Schule Storchenkamp 12 1952 Einfach 24 x 12 288 Kranich-Gymnasium An der Windmühle 25 1960 1960 Einfach Gymn. 30 x 18 12 x 12 540 144 Kranich-Gymnasium An der Windmühle 27 1941 Einfach 24 x 12 288 2 GS Amselstieg Pestalozzistraße 20/30 1959 Einfach 26 x 13 338 1 1982 1982 1982 Dreifach Gymn. Kond. 60 x 27 14 x 14 7,7 x 7,9 1.620 196 61 1962 2003 Zweifach Einfach 35 x 20 18,5 x 18,5 700 342 Gymn. 7,7 x 12 92 Einfach 26 x 13 338 RS Amselstieg Rudolf-Harbig-Straße TG-Halle (Trampolinhalle) Schlehenweg 6 TSV Salzgitter Neißestraße 133 1 3 4 1 1 Salzgitter Lesse GS Lesse Barbecker Weg 18 1964 Lesse Barbecker Weg 20 Gymn. 1 89 Salzgitter Lichtenberg GS Lichtenberg Upn Kampe 14 1975 Einfach 27 x 15 405 1 Lobmachtersen SV Stern Lobmachtersen an der Kreisstraße außerhalb der Ortschaft Einfach 270 1952 Einfach 188 GS Ringelheim Silberkamp 2 1972 Einfach Ringelheim Wallmodener Str 2001 Gymn. 184 Einfach 198 Ohlendorf TSV Ohlendorf Nordweg 12 Salzgitter Ringelheim 26 x 13 338 1 Salzgitter Salder VfL Salder Parkstraße 9 19.05.2009 25 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Name und Anschrift Baujahr Hallenart Maße Sportfläche Trennvorhang Zustand Salzgitter Thiede GS Steterburg Breslauer Straße 58 1942 Einfach 25 x 12 300 GS Thiede Dr.-Heinrich-Jasper-Straße 16 1954 Einfach 26 x 13 338 HS Thiede Am Sportpark 1975 1975 Zweifach Kond.* 45 x 21 6x4 945 RS Thiede 2007 Einfach** 27x16 432 1996 Einfach 24 x 10 246,25 1952 Einfach 22 x 12 2 4 1* Salzgitter Üfingen TSV Üfingen Haupstraße 60 Salzgitter Watenstedt Watenstedt Watenstedter Straße 26 264 1 Legende: Gymn. = Gymnstikhalle Kond.= Konditionsraum, Fitnessr. = Fitnessraum, Einfach = Einfachhalle, Zweifach = Zweifachhalle, Dreifach = Dreifachhalle * Der Konditionsraum in Thiede wird seit 2008 nicht mehr genutzt und geht deshalb nicht mehr in die weiteren Berechnungen ein. ** Da zum Befragungszeitpunkt die Turnhalle RS Thiede noch nicht gebaut war, stützt sich die sehr gute Zustandsbewertung der 2007 erbauten Turnhalle auf Angaben der SFS. Tabelle 7: Sporthallen und Räume für Sport und Merzwecknutzung in den einzelnen Ortsteilen von Salzgitter Tabelle 8 gibt einen Überblick über die Baujahre der einzelnen Sporthallentypen. Nach Dieckert/Koch ist davon auszugehen, dass die vor 1975 errichteten Hallen häufig Probleme im Hinblick auf Bauphysik, -konstruktion und Wärmetechnik haben. Auch werden die Nutzungsqualitäten heutigen Ansprüchen bezüglich vielfältiger Nutzbarkeit, Umweltfreundlichkeit, Wohnlichkeit oder Veränderbarkeit nicht gerecht, da sie überwiegend nach den damals gültigen DINNormen gebaut wurden und dadurch einseitig die Anforderungen des normierten Wettkampfsports berücksichtigen.70 Auch wenn eine Einzelfallbewertung vorzunehmen ist, sind nach Dieckert/Koch bei 75,4 Prozent der Sporthallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung in Salzgitter Probleme in der Nutzung vorprogrammiert, da 46 Hallen71 älter als 30 Jahre72 sind. 70 Vgl. Dieckert/Koch 1989, 39ff. 71 Für 61 Hallen liegen Angaben zum Baujahr vor. 72 Baujahr vor 1979. 19.05.2009 26 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Hallenart bis 1950 1950 - 1975 1976 - 2007 Dreifachhallen 0 0 3 Zweifachhallen 0 5 1 Einzelhallen 7 24 7 Gymnastik-/Fitness-/ Krafträume 0 7 7 Tabelle 8: Erbauungszeiträume der Sporthallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung Quelle: Stadt Salzgitter 2.2.2.1.1 Zustand der Sporthallen und Sporträume Der BISp-Leitfaden empfiehlt für die Erhebung und Bewertung der Sportstätten die Nutzung eines Bestandskatasters, der u. a. Angaben zu Art, Größe und baulich-technischen Zustand macht.73 Bei der Bestandsermittlung der vorhandenen Sporthallen für Turnen, Spiele und Mehrfachnutzung in Salzgitter wurden die Gebäude (Wände, Dach, elektrische Anlagen, Licht, Heizung), Sportflächen (Hallenboden, Ausstattung/Geräte, Tore, Körbe, Netze) und Sonstiges (sanitäre Anlagen) in einem Erhebungsbogen aufgelistet. Diese Daten sollten durch Mitarbeiter der Stadt Salzgitter Bereich Gebäudemanagement, Einkauf und Logistik überprüft, gegebenenfalls korrigiert oder ergänzt werden. Weiterhin sollten durchgeführte, notwendige und geplante Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen angegeben sowie der allgemeine Zustand der Hallen mit den Noten 1 bis 4 bewertet werden. Die Noten 1 - 4 entsprechen folgenden Bewertungen74: Note 1 = Sportstätte in gebrauchsfähigem Zustand (die Anlage hat keine oder nur unbedeutende Mängel) Note 2 = Sportstätte mit geringen Mängeln (im Wesentlichen brauchbar, jedoch sind umfangreiche Erneuerungsarbeiten erforderlich) Note 3 = Sportstätte mit schwerwiegenden Mängeln (es bestehen Mängel in einem Umfang, die Bestand oder weitere Nutzung gefährden) Note 4 = Sportstätte unbrauchbar (die Nutzung der Anlage ist wegen schwerster Mängel aufzugeben) 73 Vgl. BISp 2000, 22. 74 Die Bewertung sind dem BISp-Leitfaden entnommen (vgl. BISP 2000, 39 und 101). 19.05.2009 27 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Bei der Auswertung der Erhebungsbögen wurden der allgemeine Zustand von insgesamt 54 Sporthallen für Turnen, Spiele und Mehrfachnutzung75 erfasst. Folgende Bestandsbewertungen können zusammengefasst werden: Note 1 = 29 Hallen/Sporträume (53,7%) Note 2 = 8 Hallen/Sporträume (14,8%) Note 3 = 2 Dreifachhallen (3,7%) Note 4 = 2 Sporträume (3,7%) Keine Angaben = 13 (24,1%) Hallen 29 Hallen und Sporträume befinden sich in einem gebrauchsfähigen Zustand, da sie mit der Note „1“ bewertet wurden. Mit Note 2 wurden folgende Sporthallen bewertet: Friedenstraße 1 (alte ASSR) (1956 – 338 qm), Einzelhalle - Bad GS am Sonnenberg (1944 – 288 qm), Einzelhalle - Gebhardshagen Emil-Langen-Realschule (1966 – 338 qm), Einzelhalle - Lebenstedt Emil-Langen-Realschule (1966 – 144 qm), Gymnastikraum - Lebenstedt Gottfried-Linke-Realschule (1972 – 100 qm), Gymnastikraum - Lebenstedt GS am Ostertal (1952 – 288 qm), Einzelhalle - Lebenstedt An der Schölke (1941 – 288 qm), Einzelhalle - Lebenstedt GS Thiede (1954 – 338 qm), Einzelhalle - Thiede Mit Note 3 wurden folgende Sporthallen bewertet: Gymnasium Bad Sporthalle (1978 – 1215 qm), Dreifachhalle - Bad76 BBS Fredenberg (1976 – 1215 qm), Dreifachhalle - Lebenstedt77 Mit Note 4 wurden folgende Sporträume bewertet: GHRS Amselstieg (1982 – 61 qm), Konditionsraum - Lebenstedt78 HS Thiede (1975 – 24 qm), Konditionsraum - Thiede79 75 Zum Befragungszeitpunkt wurde der Konditionsraum in der HS Thiede noch genutzt und somit auch bewertet. Darüber hinaus befand sich die Turnhalle der RS Thiede noch in Bau. Deshalb liegt für diese Halle keine Bewertung vor. 76 Der Boden wurde in 2007 saniert. 77 Die Sporthalle wird zurzeit saniert. 78 Der Konditionsraum wurde in der Zwischenzeit neu ausgestattet. 79 Der Konditionsraum ist nicht mehr in Betrieb. 19.05.2009 28 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Unter Berücksichtigung der Bewertungskategorien können dem BISp-Leitfaden noch Empfehlungen für eine kurz-, mittel- und langfristige Eignung entnommen werden (vgl. Tabelle 9). Unter der Annahme, dass in Salzgitter keinerlei kompensatorische Maßnahmen durchgeführt würden, hieße das, dass mittelfristig vier Sportstätten nur noch eingeschränkt für den Sportbetrieb zur Verfügung stehen dürften. Eignung der Sportstätte Kategorie der Bewertung Kurzfristig Mittelfristig Langfristig Stufe 1 Geeignet Sportstätte in gebrauchsfähigem Zustand Geeignet Geeignet Stufe 2 Sportstätte mit geringen Mängeln Geeignet Bedingt geeignet (kompensatorische Maßnahmen erforderlich: umfangreiche Erneuerungs-maßnahmen) Bedingt geeignet (nur nutzbar, wenn mittelfristig kompensatorische Maßnahmen durchgeführt werden) Stufe 3 Sportstätte mit schwerwiegenden Mängeln Bedingt geeignet (kompensatorische Maßnahmen erforderlich: umfangreiche Erneuerungs-maßnahmen) Nicht geeignet (nur nutzbar, wenn mittelfristig kompensatorische Maßnahmen durchgeführt werden) Nicht geeignet (nur nutzbar, wenn mittelfristig kompensatorische Maßnahmen durchgeführt werden) Stufe 4 Sportstätte unbrauchbar Nicht geeignet Nicht geeignet Nicht geeignet Tabelle 9: Kategorien der baulichen Bestandsbewertung und ihre Bedeutung für die Eignung von Sportstätten Quelle: BISp 2000, 101 Nachfolgende Tabelle (vgl. Tabelle 10) zeigt den Stand der geplanten bzw. realisierten Sanierungsmaßnahmen. 19.05.2009 29 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Turnhalle Sanierungsmaßnahmen Friedenstraße 1 (alte ASSR) Hallenboden Gymnasium Bad Sporthalle Wände, Dach, Hallenboden Am Bodenbacher Ring Hallenboden GS am Sonnenberg Wände, Dach, Heizung, Hallenboden, BBS Fredenberg Planung Realisierung* 2006 erledigt 2006 erledigt 2006 erledigt 2006 erledigt Heizung, Anstriche und sonstiges Hallenboden Wände, Dach, sanitäre Anlagen 2006 2008 notwendig erledigt Am Gutspark Heizung, sanitäre Anlagen 2008/2009 Gottfried-LinkeRealschule Wände, Dach, Ausstattung, Geräte, sanitäre Anlagen Gymnastikraum: Generalsanierung 2008/2009 BBS Ludwig-ErhardSchule Bachstraße Ausstattung, Geräte, Tore, Körbe, Netze Emil-LangenRealschule Elektrische Anlagen/Licht, Hallenboden, sanitäre Anlagen notwendig GS Am Ostertal Hallenboden notwendig GS am Amselstieg Wände, Dach notwendig Gymnasium Fredenberg Hallenboden, Tore, Körbe, Netze, Heizung, sanitäre Anlagen notwendig GS Thiede Hallenboden notwendig notwendig * Stand: Januar 2009 Tabelle 10: Geplante und realisierte Sanierungsmaßnahmen an Sporthallen 2.2.2.1.2 Hallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung nach Anlageneinheiten Nicht alle Hallen in Salzgitter entsprechen den Normmaßen nach DIN 18032.80 Aus diesem Grund wird zwischen faktischen und rechnerischen Anlageneinheiten unterschieden. Die faktischen Anlageneinheiten beziehen sich jeweils auf den Hallentyp. Eine Anlageneinheit „Dreifachhalle“ entspricht drei Anlageneinheiten „Einzelhalle“. Die faktische „1“ Anlageneinheit“ des KranichGymnasiums bezieht sich auf den Hallentyp „Einzelhalle“. Mit 540 Quadratmetern Nettosportfläche ergeben sich aber rechnerisch 1,3 Anlageneinheiten. Ebenso wird mit Hallen verfahren, deren Nettosportfläche geringer als das Normmaß ist (vgl. Tabelle 11). 80 Vgl. DIN 1999, 134. 19.05.2009 30 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Name Hallenart Fläche AE faktisch AE rechnerisch 1 AE = 100 qm Burg Gebhardshagen Fitnessraum 45 1 0,5 Gymnasium Bad Großturnhalle Fitnessraum 132 1 1,3 FC Flachstöckheim Fitnessraum 222 1 2,2 SV Union Salzgitter Bad Konditionsraum 35 1 0,4 RS Amselstieg Konditionsraum 61 1 0,6 Gymnasium Bad Sporthalle Gymnastikraum 72 1 0,7 RSV Groß Mahner Gymnastikraum 73 1 0,7 HS an der Klunkau Gymnastikraum 88 1 0,9 TSV Lesse Gymnastikraum 89 1 0,9 TSV Salzgitter Lebenstedt Gymnastikraum 92 1 0,9 Gottfried-Linke-Realschule Gymnastikraum 100 1 1,0 MTV Salgitter Bad Gymnastikraum 131 1 1,3 SV Glück Auf Gebhardshagen Gymnastikraum 138 1 1,4 Emil-Langen-Realschule Gymnastikraum 144 1 1,4 Kranich-Gymnasium Gymnastikraum 144 1 1,4 STV Ringelheim Gymnastikraum 184 1 1,8 RS Amselstieg Gymnastikraum 196 1 2,0 Gymnasium Fredenberg Gymnastikraum 238 1 2,4 GS Waldschule Gymnastikraum 240 1 2,4 19 24,2 Bestand 1 AE = 405 qm TSV Beinum Einzelhalle 147 1 0,4 TSV Beddingen Einzelhalle 158 1 0,4 TSV Ohlendorf Einzelhalle 188 1 0,5 VfL Salder Einzelhalle 198 1 0,5 TSV Üfingen Einzelhalle 246 1 0,6 Watenstedt Einzelhalle 264 1 0,7 SV Stern Lobmachtersen Einzelhalle 270 1 0,7 HS Bad Einzelhalle 288 1 0,7 GS am Ziesberg Einzelhalle 288 1 0,7 GS Am Sonnenberg Einzelhalle 288 1 0,7 GS Hallendorf Einzelhalle 288 1 0,7 GS Am Ostertal Einzelhalle 288 1 0,7 Maria-Montessori-Schule Einzelhalle 288 1 0,7 An der Schölke Einzelhalle 288 1 0,7 HS An der Klunkau Einzelhalle 285 1 0,7 GS am Eikel Einzelhalle 300 1 0,7 GS Steterburg Einzelhalle 300 1 0,7 Friedenstraße 1 Einzelhalle 338 1 0,8 GS Waldschule Einzelhalle 338 1 0,8 19.05.2009 31 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Wiesenstraße 1 Einzelhalle 338 1 0,8 Am Gutspark Einzelhalle 338 1 0,8 Am Bodenbacher Ring Einzelhalle 338 1 0,8 BBS Ludw.-Erhard-Schule Einzelhalle 338 1 0,8 Emil-Langen-Realschule Einzelhalle 338 1 0,8 Gottfried-Linke-Realschule Einzelhalle 338 1 0,8 GS Am See Einzelhalle 338 1 0,8 An der Goethestraße Einzelhalle 338 1 0,8 GS Amselstieg Einzelhalle 338 1 0,8 GS Lesse Einzelhalle 338 1 0,8 GS Ringelheim Einzelhalle 338 1 0,8 GS Thiede Einzelhalle 338 1 0,8 TG-Halle Einzelhalle 342 1 0,8 TV Gut Heil Barum Einzelhalle 404 1 1,0 GS Dürerring Einzelhalle 405 1 1,0 Friedenstraße 2 Einzelhalle 405 1 1,0 GS Altstadtschule Einzelhalle 405 1 1,0 Gerhard-Gesemann-GS Einzelhalle 405 1 1,0 RS Thiede Einzelhalle 432 1 1,1 Wiesenstraße 2 Einzelhalle 435 1 1,1 Kranich-Gymnasium Einzelhalle 540 1 1,3 Am Kranichdamm Einzelhalle * 612 1 1,5 Gymnasium Bad Einzelhalle 630 1 1,6 GS Fredenberg Einzelhalle * 648 1 1,6 43 36,0 Bestand 1 AE = 968 qm TG-Halle Zweifachhalle 700 1 0,7 HS Thiede Zweifachhalle 945 1 1,0 Gymnasium Fredenberg Zweifachhalle 990 1 1,0 Burg Gebhardshagen Zweifachhalle 1100 1 1,1 Gymnasium Bad Dreifachhalle 1215 1 1,3 BBS Fredenberg Dreifachhalle 1215 1 1,3 RS Amselstieg Dreifachhalle 1620 1 1,7 7 8,1 Bestand * als Zweifachhalle nutzbar, da Abtrennung vorhanden Tabelle 11: Hallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung nach Anlageneinheiten in Salzgitter Abbildung 4 zeigt die Verteilung der Turn- und Sporthallen im Stadtgebiet von Salzgitter. 19.05.2009 32 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Abbildung 4: Sporthallen in Salzgitter (Karte) Quelle: Stadt Salzgitter – Eigenbetrieb SZGE, 2006 19.05.2009 33 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 2.2.2.2 Außensportanlagen Zu den Außensportanlagen zählen Sportplätze (Großspielfeld, Schülerfußball-/ Faustballfeld, Kleinspielfeld, Mehrzweckfeld, Beachfeld, Prellballfeld) und die Leichtathletikanlagen.81 2.2.2.2.1 Spiel- und Sportanlagen In Salzgitter gibt es insgesamt 95 Sportplätze und Anlagen für spielerischsportliche Freizeitbetätigung mit einer Gesamtfläche von 444.540 qm (vgl. Tabelle 12 und 13).82 Sportflächen Regelgröße in m nutzbare Sportfläche in qm Großspielfeld 70 x 109 7.630 Schülerfußball-/Faustballfeld 32 x 64 2.048 Kleinspielfeld 22 x 44 968 keine 650 (300-1.000) Mehrzweckfeld Beachfeld 19 x 28 532 Prellballfeld 12 x 24 288 Petanque 4 x 15 60 Tabelle 12: Regelgrößen und nutzbare Sportflächen Quelle: DIN 18035-1 Sportflächen Anzahl Großspielfeld 52 Schülerfußball-/Faustballfeld 14 Kleinspielfeld 9 nutzbare Sportfläche in qm Mehrzweckfeld 8 Beachfeld 9 Prellballfeld 1 Petanque 2 396.760 28.672 8.712 5.200 4.788 288 120 Gesamt 95 444.540 Tabelle 13: Nutzbare Sportflächen in Salzgitter In Tabelle 14 ist ersichtlich, welche Vereine über welche Spiel- und Sportanlagen verfügen. Darüber hinaus kann der Zustand der Anlagen in der letzten Spalte abgelesen werden. Die Bewertung bezieht sich auf Angaben, die von Vereinsvertretern im Rahmen der Vereinsbefragung gemacht wurden und folgt der Bewertungssystematik für Sporthallen. 81 Vgl. DIN 18035 Teil1, 106. 82 Angaben der SFS GmbH und Vereinsbefragung. 19.05.2009 34 2 1 TV "Gut Heil" Barum Werkstraße 1 1 TSV Beddingen Hafenstraße 1 1 TSV Beinum Lange Straße 1 1 FC Germania Bleckenstedt Bleckenstedter Straße 2 1 1 FC Flachstöckheim Alte Landstraße 2 2 SV Glück Auf 1901 Gebhardshagen Gustedter Straße 115-125 2 1 Rasensportverein Groß Mahner Am Sportplatz 1 1 TSV Hallendorf Westernholzweg 2 2 SV "Victoria" Heerte Kleiner Heerter Weg 1 1 MTV Immendorf Drütter Straße 1 1 KSV Vahdet Salzgitter Pestalozzistraße 1 1 Zustand der Anlagen TSV "Fortuna" Salzgitter Paracelsus Straße Petanquefeld 2 Prellballfeld 3 1 83 SV Union Salzgitter Friedrich-Ebert-Straße 110 1 Beachfeld 2 Mehrzweckfeld 1 Davon Kleinspielfelder Rasen Schülerfußball-/Faustballfelder 1 Kleinspielfelder Davon Großspielfelder Rasen MTV Salzgitter Jahnstraße Spiel- und Sportanlagen Davon Schülerfußball Rasen Großspielfelder gesamt Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 2 2 (3) 2 1 2 1 1 1 1 1 1 1 2 2 1 1 1 Sportclub Salzgitter Sportfreunde Rudolf-Harbig-Straße 17 1 Sportfreunde Salzgitter Rudolf-Harbig-Straße 35 3 2 2 2 SC Gitter 2 1 1 1 BSV Bruchmachtersen 1 1 2 1 1 83 Alle Felder sind für Beach-Volleyball ausgestattet, zusätzlich ist auf den Feldern beim MTV Salzgitter und beim FC Viktoria Thiede Beach-Handball möglich. 19.05.2009 35 Stadion am Salzgittersee Hans-Böckler-Ring 19b 1 SV "Borussia" Salzgitter Humboldt-Allee 47 2 1 SV "Fortuna" Lebenstedt Am Wiedehopp 4 3 FC 45 Salzgitter Neißestraße 2 1 TSV Salzgitter Neißestraße 133 3 3 TSV Lesse Barbecker Weg 20 1 1 MTV Lichtenberg Gehrbusch 14 1 1 SV "Stern" Lobmachtersen An der Kreisstraße 1 1 TSV Ohlendorf Nordweg 1 1 STV Ringelheim Parkstadion 2 2 Zustand der Anlagen Petanquefeld Prellballfeld Beachfeld Mehrzweckfeld Davon Kleinspielfelder Rasen Kleinspielfelder Spiel- und Sportanlagen Großspielfelder gesamt Davon Großspielfelder Rasen Schülerfußball/Faustballfelder Davon Schülerfußball Rasen Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 3 2 2 1* 2 1* 2 1 1 1 2 1 1 1 1 1 2 2 Bund für freie Lebensgestaltung Goslarsche Straße 131 2 1 VfL Salder Parkstraße 9 2 1 FC Viktoria Thiede Am Sportpark 9 2 1 SV "Rot-Weiß" Steterburg Eisenhüttenstraße 2 1 1 TSV Üfingen Am Langen Park 1 1 1 1 1 1 1-2 2 1 1 1 1 1 Kanu-Club Salzgitter Kanalbrücke Üfingen 1 TSV Watenstedt Hüttenstraße 40 1 1 Gesamt 52 40 2 14 11 9 9 8 9 1 2 * neu ab 2008 Tabelle 14: Spiel- und Sportanlagen in Salzgitter 19.05.2009 36 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 2.2.2.2.2 Bewertung des Zustandes der Spiel- und Sportanlagen Bei der Bestandsermittlung84 der vorhandenen Spiel- und Sportflächen wurden Grundstückseinfriedungen (Zäune, Tore, Ein-/Ausgänge), Gebäude (Wände, Dach, elektrische Anlagen, Licht, Heizung), Sportflächen (Spielfelder und -plätze, Laufbahnen, Sprunganlage, Wurfanlage), Markierungen (Spielfeldlinien, Begrenzungen), Sportgeräte (Tore, Körbe, Netze), Technik (Be/Entwässerung, Flutlicht) und Sonstiges (sanitäre Anlagen) in einem Erhebungsbogen aufgelistet. Weiterhin sollten durchgeführte, notwendige und geplante Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen angegeben sowie der allgemeine Zustand der Sportanlage mit den Noten 1 bis 4 durch die Vereine bewertet werden. Die Noten 1-4 entsprechen folgenden Bewertungen85: Note 1 = Spiel- und Sportfläche in gebrauchsfähigem Zustand (die Anlage hat keine oder nur unbedeutende Mängel) Note 2 = Spiel- und Sportfläche mit geringen Mängeln (im Wesentlichen brauchbar, jedoch sind umfangreiche Erneuerungsarbeiten erforderlich) Note 3 = Spiel- und Sportfläche mit schwerwiegenden Mängeln (es bestehen Mängel in einem Umfang, die Bestand oder weitere Nutzung gefährden) Note 4 = Spiel- und Sportfläche unbrauchbar (die Nutzung der Anlage ist wegen schwerster Mängel aufzugeben) Bei der Auswertung der Erhebungsbögen wurde der allgemeine Zustand der Sportstätte nur von 14 Vereinen mit 41 Sportflächen (insgesamt: 33 Vereine mit 86,5 Sportflächen) bewertet. Note 1 = 5 Vereine mit 10 Sportflächen = 49.962 qm Sportfläche Note 1-2 = 1 Verein mit 5 Sportflächen = 3.578 qm Sportfläche Note 2 = 7 Vereine mit 23 Sportflächen = 112.866 qm Sportfläche Note 2-3 = 1 Verein mit 3 Sportflächen = 22.890 qm Sportfläche Note 4 = 0 Die Lage der einzelnen Spielfelder im Stadtgebiet ist der Abbildung 5 zu entnehmen. 84 Die Angaben beziehen sich auf die Vereinsbefragung. 85 Die Bestandsbewertungen entsprechen den Vorgaben des BISp-Leitfadens (vgl. BISp 2000, 101). 19.05.2009 37 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Abbildung 5: Spielfelder in Salzgitter (Karte) Quelle: Stadt Salzgitter – Eigenbetrieb SZGE, 2006 19.05.2009 38 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 2.2.2.2.3 Leichtathletikanlagen Die Leichtathletikanlagen werden als Einzelanlagen oder Kampfbahnen (A-C) erfasst. Laut DIN86 müssen die Kampfbahnen folgende Voraussetzungen erfüllen: Kampfbahn Typ A: bestehend aus achtbahniger Rundbahn, innen liegendem Großspielfeld; Kugelstoß-, Diskus-/Hammerwurf-, Hochsprung- und Speerwurfanlagen im südlichen Segment; Kugelstoß-, Diskus-/Hammer- und Speerwurfanlagen sowie Wassergraben für den Hindernislauf im nördlichen Segment; Stabhochsprunganlage mit beidseitigem Anlauf an der östlichen Gerade außerhalb der Rundbahn; Weit- und Dreisprunganlage mit zwei Anlaufbahnen an der westlichen Gerade außerhalb der Rundbahn. Kampfbahn Typ B: bestehend aus sechsbahniger Rundbahn, innen liegendem Großspielfeld; Kugelstoß-, Diskus-/Hammerwurf-, Hochsprung- und Speerwurfanlagen im südlichen Segment; Stabhochsprung-, Speerwurf-, Diskus-/Hammerwurf-, Weit- und Dreisprunganlage mit drei Anlaufbahnen sowie Wassergraben für den Hindernislauf im nördlichen Segment. Kampfbahn Typ C: bestehend aus vierbahniger Rundbahn, innen liegendem Großspielfeld; Kugelstoß-, Diskus-/Hammerwurf-, Hochsprung- und Speerwurfanlagen im südlichen Segment; Stabhochsprung-, Diskus-/Hammerwurf-, Weit- und Dreisprunganlage mit drei Anlaufbahnen sowie Kugelstoßanlage im nördlichen Segment. Die Leichtathletikanlagen in Salzgitter werden als Einzelanlagen in Tabelle 15 erfasst, da keine Kampfbahnen Typ A-C vorhanden sind. 86 Vgl. DIN 1999, 111. 19.05.2009 39 Kugelstoßen 1 2 2 2 1 2 Zustand der Anlagen Stabhochsprunganlage 4 Speerwurf Weitsprunganlage 2 Diskuswurf/Hammerwurf Hochsprunganlage 100 m Laufbahn Ortsteil / Verein 400 m Rundbahn Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Bad MTV Salzgitter 6 SV Union Salzgitter 6 1 TSV "Fortuna" Salzgitter Paracelsus Straße 2 3/1 2 2 Gebhardshagen SV Glück Auf 1901 Gebhardshagen 4 1 1 1 2 2 1 2 1 1 2 1 Hallendorf TSV Hallendorf 4 Immendorf MTV Immendorf 5 Lebenstedt TSV Salzgitter 6 1 4 Stadion am Salzgitersee 6 6 9 BSV Bruchtmachtersen 6* 2 2 5 6 1 5 1 5 4 Lesse TSV Lesse 2 Ringelheim Bund für freie Lebensgestaltung 1 1-2 Thiede FC Viktoria Thiede 4 SV "Rot-Weiß" Steterburg Gesamt 1 4 38 14 16 4 2 1 1 35 7 22 1 8/1 3 9 * 333 m Rundlaufbahn Tabelle 15: Leichtathletikanlagen in Salzgitter Quelle: SFS GmbH und Vereinsbefragung Die Lage der einzelnen Leichtathletikanlagen kann der Abbildung 6 entnommen werden. 19.05.2009 40 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Abbildung 6: Leichtathletikanlagen in Salzgitter (Karte) Quelle: Stadt Salzgitter – Eigenbetrieb SZGE, 2006 19.05.2009 41 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 2.2.2.3 Sondersportanlagen Zustand der Anlagen Tennisplatz Halle Tennisplatz kunststoff Tennisanlagen Tennisplatz Tenne Zusätzlich gibt es Flächen für Sondersportarten wie z. B. Tennis, Golf, Schießen, Reiten. Diese Sportflächen werden im Wesentlichen nicht nach Quadratmetern berechnet, sondern nach Anlagen. Der Tabelle 16 können die Anzahl und der Zustand der vereinseigenen Tennisanlagen und die der anderen Anbieter in Salzgitter entnommen werden. Vereinseigene Anlagen Tennisclub Salzgitter-Bad e.V. Jahnstraße 6 TV "Gut Heil" Barum Steinkamp 2 FC Flachstöckheim Alte Landstraße 3 SV Glück Auf 1901 Gebhardshagen Gustedter Straße 115-125 1 Tennis-Verein Gebhardshagen 5 2 TSV Hallendorf Westernholzweg 2 2 SV "Victoria" Heerte 2 MTV Immendorf 2 Sportclub Salzgitter Sportfreunde Rudolf-Harbig-Str. 17 5 SV "Fortuna" Lebenstedt Wiedehopp 3 TSV Salzgitter Neißestraße 133 4 TC Blau-Weiß Salzgitter Kampstraße 6 MTV Lichtenberg Gehrbusch 14 4 2 STV Ringelheim Parkstadion 2 2 SV "Rot-Weiß" Steterburg Eisenhüttenstraße 4 TC "Schwarz-Weiß" Steterburg Eisenhüttenstraße Panscheberg 5 19.05.2009 1 1 1 1 2 42 Zustand der Anlagen Tennisplatz Halle Tennisplatz Kunststoff Tennisanlagen Tennisplatz Tenne Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Andere Anbieter Sport- und Ferienpark Mahner Berg 3 Tennis-Center* Ehemalige Zuckerfabrik Groß Mahner (3) Städtische Tennisanlage Humboldt-Allee 4 Tennishallen Trautmann Amboßcenter Gesamt 2 56 4 8 * 2007 geschlossen Tabelle 16: Vereinseigene Tennisanlagen und andere Anbieter in Salzgitter Quelle: SFS GmbH und Vereinsbefragung Die räumliche Verteilung der Tennisanlagen ist der Abbildung 7 zu entnehmen. 19.05.2009 43 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Abbildung 7: Tennisanlagen in Salzgitter (Karte) Quelle: Stadt Salzgitter – Eigenbetrieb SZGE, 2006 19.05.2009 44 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement übrige Bogenschießen Sportpistolen Kleinkaliber Schießanlagen Luftgewehr Die Schießanlagen in Salzgitter sind in Tabelle 17 aufgelistet. Bad Privilegierte Schützenges. Salzgitter e. V. Pfingstanger 45 A 18 Schießsportgemeinschaft Gitter e. V. 6 5 7 Barum Schützenverein Barum e. V. 5 1 Wurftauben 2 Beddingen Schützenverein Beddingen e. V. Hafenstraße 34 6 Flachstöckheim Schießsportgemeinschaft Flachstöckheim e. V 11 Gebhardshagen Schützengesellschaft Gebhardshagen e. V. 9 4 4 3 3 Hallendorf Schießsportgemeinschaft Hallendorf e. V. 5 Heerte Schützenklub "Wilhelm Tell" Heerte e. V. 8 1 Schnellfeuer Lebenstedt TSV Salzgitter e.V. 12 Schützengesellschaft Lebenstedt e. V. Neißestraße 152 b 10 Schützengilde "Lützow" Salzgitter e. V. 11 Schießclub "Flora" e. V. 8 5 5 2 Zimmerstutzen Lesse Schützenbund Lesse e. V. Sangeweg 10 6 Lichtenberg Schützenbund Horrido Lichtenberg e. V. 19.05.2009 7 45 übrige Bogenschießen Sportpistolen Kleinkaliber Schießanlagen Luftgewehr Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Ringelheim Schützengilde Ringelheim e. V. Wallmodenerstraße 22 8 5 Thiede TSV Thiede e.V. Schützengemeinschaft Thiede e. V. 10 9 10 8 3 Üfingen Schützenverein Üfingen e. V. Hauptstraße 54 5 Watenstedt SSG LHB v. 1961 e. V. Linke-Hofmann-Busch-Straße 1 keine Angaben Tabelle 17: Schießanlagen in Salzgitter Quelle: SFS GmbH und Vereinsbefragung Die räumliche Verteilung der Schießanlagen in Salzgitter ist der Abbildung 8 zu entnehmen. 19.05.2009 46 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Abbildung 8: Schießanlagen in Salzgitter (Karte) Quelle: Stadt Salzgitter – Eigenbetrieb SZGE, 2006 19.05.2009 47 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Die Wassersportanlagen mit den jeweiligen Flächenangaben sind der Tabelle 18 zu entnehmen. Wassersportanlagen Fläche in qm Bootssteg in qm Sonstiges Lebenstedt Segelclub Salzgitter e. V. 2.931 213,2 TG Jugenddorf Salzgitter e. V. 1.998 Wasserwanderer Salzgitter e. V. Zum Salzgittersee 20 2.104 113,3 Ruderclub Salzgittersee e. V. 2.823 229,5 23 qm Taucherbasis Wasserskiseilbahn Salzgitter www.wasserski-salzgitter.de Wasserski Üfingen Kanu Club Salzgitter e.V. Kanalbrücke Üfingen 471 90,9 Tabelle 18: Wassersportanlagen in Salzgitter Quelle: SFS GmbH, Vereinsbefragung und Befragung der Kommerziellen Anbieter Sonstige Anlagen sind in Tabelle 19 aufgelistet. Ortsteil Gebhardshagen Lebenstedt Lesse Anbieter Sportart SV Gück Auf Gebhardshagen Gustedter Straße 115-125 1 Bahnengolf Billard SC "Rot-Weiß" Salzgitter e. V. Distelweg 1b Billardraum 95 qm TSV Salzgitter Neißestraße 133 1 Bahnengolf 1 Asphalt-Stockschießen SCS Sportfreunde Rudolf-Harbig-Straße 17 1 Bocciabahn TSV Lesse 1 Skateranlage (180 qm) Tabelle 19: Sonstige Anlagen in Salzgitter Quelle: SFS GmbH und Vereinsbefragung Die Erweiterung des 9-Loch-Golfplatzes auf einen 18-Loch-Golfplatz (47 Hektar Fläche) war am 07.07.2007 abgeschlossen. Verschiedene Wasserhindernisse und Biotope, die zu überwinden sind, sowie die Fairways im leicht hügeligen Strautetal sprechen viele Golfer nicht nur aus Salzgitter an. Die DrivingRange umfasst 15 Abschlagplätze, davon sind drei überdacht. Weiterhin verfügt der Golfclub über ein Chipping-Green, einen Übungsbunker und ein Putting-Green mit neun Löchern (Golf Club Salzgitter-Liebenburg e. V., www.golfclub-salzgitter.de). 19.05.2009 48 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Salzgitter besitzt drei vereinseigene Flugplätze mit einer Gesamtfläche von ca. 150.000 qm Gelände für Start- und Landebahnen: - Luftsportgemeinschaft Schäferstuhl (Bad) mit 25.000 qm, - Segelflugplatz Salzgittersee (Lebenstedt) mit 100.000 qm, - Motorflug-Club Salzgitter e. V.(Drütte) mit 25.000 qm. Die Luftsportgemeinschaft Schäferstuhl und der Segelflugplatz Salzgittersee bewerteten die Sportanlagen mit Note 1, die somit in einem gebrauchsfähigen Zustand sind: Tabelle 20 zeigt die Reitanlagen und Reitplätze auf, die im Zuge der Recherchetätigkeiten ermittelt werden konnten. Darüber hinaus gibt es weitere private Anbieter, die Reitunterricht vermitteln. Art der Anlage Name Lage Reithalle und Reitplatz Sport- und Ferienpark Salzgitter Bad, Mahner Berg Reithalle und Reitplatz Reitverein Salzgitter Salzgitter Salder Reithalle Neuer Hof Salzgitter Lichtenberg An der Heerstraße 70 Tabelle 20: Reitanlagen und Reitplätze in Salzgitter Die in Salzgitter vorhandene Eissportanlage befindet sich am Salzgittersee und ist in städtischer Trägerschaft (Eissporthalle am Salzgittersee, Lebenstedt). Die Eisfläche hat eine Größe von 1.800 qm. Es ist nicht auszuschließen, dass es neben den in der Tabelle 21 aufgelisteten Kegel- und Bowlingbahnen noch weitere Anlagen in Gasthäusern und Gaststätten gibt. Ortsteil Bad Anbieter Anzahl und Art der Bahnen Hubertusstube Hubertusstr.41 Tel. 05341 33476 2 Schere-Bahnen Sportheim SV Union Salzgitter Friedrich-Ebert-Str. 4 Schere-Bahnen Engelnstedt Landhaus Engelnstedt Tel. 05341 66165 4 Schere-Bahnen Gebhardshagen Glück-Auf-Deele Sonnenbergweg Tel. 05341 71810 2 Schere-Bahnen 19.05.2009 49 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Ortsteil Lebenstedt Lebenstedt Thiede Anbieter Anzahl und Art der Bahnen Kegelsportzentrum Marienbruchstr. 60 Tel. 05341 49633 8 Schere-Bahnen Sportheim TSV Salzgitter Neißestr. 5 Schere-Bahnen Zum Kegel Kattowitzer Str. 248 Tel. 05341 43797 2 Schere-Bahnen Zum Toni Königsberger Str. 3 Tel. 05341 44598 2 Schere-Bahnen Bowling & Diner Jay´s * Fischzug 1 Tel. 0541/1887873 12 Bowlingbahnen Friedrichshöhe Friedrichshöhe 1 Tel. 05341 29420 2 Schere-Bahnen 2 Bohle-Bahnen Sportheim Rot-Weiß Steterburg Eisenhüttenstraße 4 Schere-Bahnen 1 Bohle-Bahn * 2008 geschlossen Tabelle 21: Kegel- und Bowlinganlagen in Salzgitter Die räumliche Verteilung der Kegel- und Bowlinganlagen in Salzgitter ist der Abbildung 9 zu entnehmen. 19.05.2009 50 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Abbildung 9: Kegeln/Bowling und Tanzen in Salzgitter (Karte) Quelle: Stadt Salzgitter – Eigenbetrieb SZGE, 2006 19.05.2009 51 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Asiatische Sportangebote werden u. a. im Wing Chun Zentrum (Heerte) angeboten. Unterricht findet auch in Salzgitter-Bad, Steterburg und Lebenstedt statt. Tanz- und Ballettunterricht kann in folgenden Tanzschulen genommen werden (vgl. Tabelle 22). Ortsteil Name Tanzfläche Bad Tanzschule Kwiatkowski Martin-Luther-Platz 3 Tel. 05341 811025 ca. 120 qm Lebenstedt Tanzschule Kwiatkowski Engelnstedter Str. 23 Tel. 05341 659441 ca. 100 qm Tanzschule Udo Möller Berliner Str. 35 Tel. 05341 841900 keine eigene Tanzfläche Ballettschule Salzgitter Neißestraße 203 Tel. 05341 7906824 Tel. 01725404034 80 qm Tanz Treff ADTV-Tanzschule Albert-Schweitzer-Str. 49 Tel. 05341 179900 ca. 90 qm Tabelle 22: Tanzschulen, Ballettunterricht und Tanzen in Salzgitter Die räumliche Verteilung der Tanzschulen ist der Abbildung 9 zu entnehmen. 2.2.2.4 Schwimmbäder In Salzgitter gibt es insgesamt drei Hallenbäder sowie ein Therapiebecken und drei Freibäder sowie ein Kleinschwimmbereich mit einer Gesamtwasserfläche von 4.309,8 qm. Zusätzlich können im Sommer Bereiche des Salzgittersees (750.000 qm) zum Schwimmen genutzt werden. Der Tabelle 23 kann die Anzahl der Becken sowie die Wasserfläche der jeweiligen Badeanlage entnommen werden. 19.05.2009 52 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Ort Art Anzahl Becken Salzgitter Bad Thermalsolbad Salzgitter GmbH Parkallee 3 Hallenbad 3 (+ 1 großes Saunaruhebecken und 1 Whirlpool) Salzgitter Gebhardshagen Gustedter Straße 137a Freibad Lebenshilfe Sandgrubenweg 42 Hallenbad 1 Therapiebecken Salzgitter Lebenstedt Zum Salzgittersee 25-27 Städt. Hallenund Freibad 1 Schwimmer / 1 Nichtschwimmer 1 Sprungbecken 1 Schwimmer (+ 1 Nichtschwimmer-bereich und 1 Plantschbecken) Salzgittersee Salzgitter Ringelheim BffL Salzgitter Goslarsche Straße 131 Kleinschwimmbad Salzgitter Thiede Danziger Straße 2 Hallenbad Freibad Gesamt Hallenbad Freibad Wasserfläche 782 qm 1.000 qm 60 qm 416,5 qm / 163,3 qm 138 qm 750.000 qm 1 ca. 50 qm 1 1 (1 Nichtschwimmer-bereich) 100 qm 400 qm 1.521,8 qm 2.788 qm Tabelle 23: Schwimmhallen und Freibäder in Salzgitter Die Abbildung 10 zeigt die räumliche Verteilung der Hallen- und Freibäder in Salzgitter. 19.05.2009 53 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Abbildung 10: Schwimmbäder in Salzgitter (Karte) Quelle: Stadt Salzgitter – Eigenbetrieb SZGE, 2006 19.05.2009 54 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 2.2.2.5 Trägerschaft der Sportanlagen in Salzgitter Die Betreiber der Sportanlagen in Salzgitter sind durch das Niedersächsische Landesamt für Statistik im Jahr 2000 letztmals erhoben. Danach ergeben sich folgende Verteilungen (vgl. Tabelle 24). Betreiber Sportstätten insges. Kommune sonstige öffentliche Hand Verein, Verband, sonst. gemeinn. Organisation Kommerzieller Betreiber Spielfelder und Rundlaufbahnen insgesamt 100 13 - 87 - Großspielfelder über 5000 qm (wettkampfgerecht) 51 2 - 49 - Großspielfelder über 5000 qm (nicht wettkampfger.) 3 - - 3 - Kleinspielfelder von 1300 qm bis unter 5000 qm 24 8 - 16 - Kleinspielfelder unter 1300 qm 16 2 - 14 - 400 m - Rundlaufbahnen 6 1 - 5 - Tennisanlagen 19 1 - 18 - Tennisfelder 76 6 - 70 - 2 - - 1 1 4 - - 2 2 55 45 - 10 - Hallengröße I: bis unter 200 qm 14 6 - 8 - Hallengröße II: 200 qm bis unter 15m x 27m 28 26 - 2 - Hallengröße III: 15m x 27m bis unter 18m x 36m 4 4 - - - Hallengröße IV: 18m x 36m bis unter 22m x 44m 4 4 - - - Hallengröße V: 22m x 44m bis unter 27m x 45m 2 2 - - - Hallengröße VI: mindestens 27m x 45m 3 3 - - - Großsport- und Mehrzweckhallen - - - - - Tennishallen 7 - - 2 5 Tennisfelder 15 - - 2 13 Eissporthallen 1 1 - - - Art der Sportanlage Ungedeckte Sportanlagen Reitsportanlagen Reitbahnen Gedeckte Sportanlagen Sporthallen insgesamt Reithallen 1 - - 1 - Schießsportanlagen 17 - - 17 - 19.05.2009 55 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Betreiber Art der Sportanlage Sportstätten insges. Kommune sonstige öffentliche Hand Verein, Verband, sonst. gemeinn. Organisation Kommerzieller Betreiber 3 3 - - - 8 8 - - - 1.377 1.377 - - - 4 4 - - - Bäder Hallenbäder Becken Wasserfläche (qm) Freibäder Becken Wasserfläche (qm) Naturbäder insgesamt 10 10 - - - 5.276 5.276 - - - - - - - - Tabelle 24: Betreiber der Sportanlagen in Salzgitter 2.2.3 Erfassung der vorhandenen Sportgelegenheiten 2.2.3.1 Die Sportgelegenheiten in Salzgitter im gesamtstädtischen Überblick Da neben den normierten Anlagen gerade in den letzten Jahren zunehmend die Sportgelegenheiten und informellen Sport- und Bewegungsräume Bedeutung erlangt haben, werden diese nachfolgend für Salzgitter aufgelistet (vgl. Tabelle 25). Soweit es möglich war, wurden Art, Anzahl, Größe/Länge und die Nutzungsintensität erfasst. Sportgelegenheiten und informelle Sport- und Bewegungsräume Ausgewiesene Radwege Sportgelegenheiten 42,85 km Wanderwege Salzgittersee Westseite – Wasserfläche Park- und Grünanlagen Spiel- und Bolzplätze Informelle Sport- und Bewegungsräume Anzahl/ Länge/ Gesamtfläche 158 km 484.519 qm 5 / 348.225 qm 5 / 19.481 qm Spielplätze 76 / 132.884 qm Bolzplätze 8 / 14.806 qm Spielflächen an Schulen Bewegungsräume im Kindergarten (davon drei als Flurräume) keine Angaben 14 / keine Angaben Tabelle 25: Sportgelegenheiten und informelle Sport- und Bewegungsräume in Salzgitter 19.05.2009 56 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 2.2.3.2 Sportgelegenheiten für ausgesuchte Sportarten 2.2.3.2.1 Radwege Die folgenden Radwegekarten87 sind von Studenten der Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel, Wirtschaftsingenieurwesen, Studienrichtung Verkehrsmanagement (Verkehrsmodelle) angelegt und bewertet worden. Insgesamt sind 642 km der Straßen von Salzgitter katalogisiert worden (Abbildung 11– 14). Legende: Dunkelblau - Rad und Kfz-Landstraße – Gesamtlänge 101 km Rot – Rad und Fußgänger – Gesamtlänge ca. 196 km Gelb – Rad, Kfz und Fußgänger verkehrsberuhigt – Gesamtlänge 25 km Dunkelgrün – Rad exklusiv – Gesamtlänge 26 km Hellblau – Rad und Kfz Ortsstraße – Gesamtlänge 294 km Abbildung 11: Radwege im Bereich Salzgitter Bad Quelle: Stadt Salzgitter - Vermessungs- und Liegenschaftsamt 87 Als Kartengrundlage diente eine Karte der Stadt Salzgitter, Vermessungs- und Liegenschaftsamt, 2005. 19.05.2009 57 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Abbildung 12: Radwege im Bereich Salzgitter Gebhardshagen Quelle: Stadt Salzgitter - Vermessungs- und Liegenschaftsamt Abbildung 13: Radwege im Bereich Salzgitter Lebenstedt Quelle: Stadt Salzgitter - Vermessungs- und Liegenschaftsamt 19.05.2009 58 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Abbildung 14: Radwege im Bereich Salzgitter Thiede Quelle: Stadt Salzgitter - Vermessungs- und Liegenschaftsamt 19.05.2009 59 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 2.2.3.2.2 Wanderwege Salzgitter bietet eine Anzahl von unterschiedlichen Wander- und Radwanderwegen.88 Neben markierten Fern-, Rund-, Wanderwegen und Radwanderwegen sind auch eine Vielzahl von Informationen über Sehenswertes und Einkehrmöglichkeiten ausgewiesen. Markierungen des Harzklubs helfen den Wanderern, auf dem richtigen Weg zu bleiben. Die Wanderkarte umfasst ein Gebiet von 46.656 ha und bildet das gesamte Stadtgebiet von Salzgitter und seine Randbereiche ab. Entstanden ist sie auf der Grundlage der digitalen amtlichen Stadtkarte im Maßstab 1:20.000.89 Insgesamt hat das ausgewiesene Wander-Wegenetz eine Länge von 158 km (vgl. Abbildung 15-21). Abbildung 15: Ausgewiesenes Wander-Wegenetz in Salzgitter (Karte) Quelle: Stadt Salzgitter – Vermessungsamt 88 Karten der Wandermöglichkeiten in Salzgitter sind im Internet unter http://www.salzgitter.de/mapsight/stadtplan zu finden. 89 Vgl. http://www.salzgitter.de/mapsight/stadtplan. 19.05.2009 60 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Salzgitter Bad Länge (km) Zeit (Std.) Höhenunterschied (m) Wanderweg 1 2,3 1,0 40 Wanderweg 2 3,1 1,25 60 Wanderweg 3 4,5 1,75 70 Wanderweg 4 6,7 2,75 30 Wanderweg 5 6,7 2,75 60 Wanderweg 6 9,0 3,5 100 Wanderweg 7 12,0 5,0 90 Abbildung 16: Wanderwege in Salzgitter Bad (Karte) Quelle: Stadt Salzgitter – Vermessungsamt 19.05.2009 61 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Hohenrode/Ringelheim Wanderweg 10 Länge (km) Zeit (Std.) Höhenunterschied (m) 7,0 2,5 0 Abbildung 17: Wanderwege in Salzgitter Hohenrode/Ringelheim (Karte) Quelle: Stadt Salzgitter – Vermessungsamt 19.05.2009 62 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Bad/Engerode/Gebhardshagen/Steinlah Länge (km) Zeit (Std.) Höhenunterschied (m) Wanderweg 11 3,0 1,25 50 Wanderweg 12 5,0 2,0 60 Wanderweg 13 5,0 2,0 60 Wanderweg 14 3,5 1,5 30 Wanderweg 15 6,0 2,5 70 Wanderweg 16 3,0 1,25 70 Wanderweg 17 4,0 1,5 120 Wanderweg 18 5,0 2,0 110 Wanderweg 19 7,5 3,0 65 Abbildung 18: Wanderwege in Salzgitter Bad/Engerode/Gebhardshagen/(Steinlah) (Karte) Quelle: Stadt Salzgitter – Vermessungsamt 19.05.2009 63 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Gebhardshagen/Lichtenberg/Wartjenstedt Länge (km) Zeit (Std.) Höhenunterschied (m) Wanderweg 21 5,7 2,0 115 Wanderweg 22 5,0 2,0 115 Wanderweg 23 4,2 1,5 55 Wanderweg 24 5,9 2,0 75 Wanderweg 25 5,0 2,0 40 Wanderweg 26 1,0 0,5 0 Wanderweg 27 3,7 1,5 60 Wanderweg 28 4,0 1,5 50 Wanderweg 29 3,0 1,0 50 Wanderweg 30 7,0 2,5 110 Abbildung 19: Wanderwege in Gebhardshagen/Lichtenberg/(Wartjenstedt) (Karte) Quelle: Stadt Salzgitter – Vermessungsamt 19.05.2009 64 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Hallendorf Länge (km) Zeit (Std.) Höhenunterschied (m) 5,7 2,0 0 Länge (km) Zeit (Std.) Höhenunterschied (m) Wanderweg 32 2,8 1,0 0 Wanderweg 33 3,2 1,25 0 Wanderweg 31 Thiede Abbildung 20: Wanderwege in Salzgitter Hallendorf/Thiede (Karte) Quelle: Stadt Salzgitter – Vermessungsamt 19.05.2009 65 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Lebenstedt Länge (km) Zeit (Std.) Höhenunterschied (m) Wanderweg 34 2,5 0,75 0 Wanderweg 35 6,0 2,0 0 Abbildung 21: Wanderwege in Salzgitter Lebenstedt (Karte) Quelle: Stadt Salzgitter – Vermessungsamt 19.05.2009 66 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 2.2.3.3 Informelle Sport- und Bewegungsräume Zu den informellen Sport- und Bewegungsräumen zählen Spiel- und Bolzplätze, Park- und Grünanlagen sowie Spielflächen an Schulen (vgl. Tabelle 26 und 27).90 Tabelle 28 enthält eine Auflistung der an den Schulen vorhandenen Spielgeräte. Die jeweiligen Nutzungsintensitäten beziehen sich auf Angaben des SRB und der SZ-G.E.L. (Eigenbetrieb) aus dem Jahr 2005.91 Spiel- und Bolzplätze Größe in qm Nutzungsintensität Salzgitter Bad Spielplatz Irenenstraße 3.832 mittel Roxy-Spielplatz, Matin-Luther-Platz 2.414 stark 308 mittel Spielplatz Leonorenstraße Spielplatz Altstadtschule, Altstadtweg / Bohlweg 622 stark Spielplatz Ernst-Reuter-Str. 2.219 mittel Spielplatz ´Am Wäldchen´, Windmühlenbergstr. 1.463 mittel Spielplatz Pommernring 4.150 mittel Spielplatz Katzenwiesenring 2.170 stark 680 mittel 1.920 stark 828 stark Bolzplatz hinter dem Salze, Lange Wanne Spielplatz Augusta - Friedrichs - Str. Spielplatz Waldschule, Burgstr. Spielplatz Breslauer Straße Parkanlage Greifpark 65 stark 81.726 gering 2.536 mittel 394 gering 2.084 stark Salzgitter Barum Kinderspielplatz, An der Zuckerfabrik Kinderspielplatz Pfarranger Kinderspielplatz Westerkamp, Werkstraße Salzgitter Beddingen Spielplatz Hohle Str. 457 gering 1.183 gering 1.684 mittel Salzgitter Beinum Kinderspielplatz, Am Pfarrhaus Salzgitter Bleckenstedt Kinderspielplatz, Schwerdtfegerstr. Salzgitter Bruchmachtersen Kinderspielplatz Söhlekamp Kinderspielplatz Köppenweg Spiel -und Bolzplatz Bruchmachtersen 442 547 4.386 90 Zu den Spielflächen an Schulen gibt es zwar Angaben zu Spielgeräten, aber keine Angaben über Flächen. 91 Die Nutzungsintensitäten wurden an Hand subjektiver Kriterien durch regelmäßige Besichtigungen der Spielplatzkontrolleure ermittelt, die z. B. die Häufigkeit von Reparaturen, die Notwendigkeit des Harkens der Sandflächen sowie Abnutzung und Verschleiß der Geräte regelmäßig ermitteln. 19.05.2009 67 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Spiel- und Bolzplätze Größe in qm Nutzungsintensität Salzgitter Calbecht Spiel –und Bolzplatz, Obere Dorfstr. 1.202 mittel 632 gering 2.647 mittel 692 gering 1.875 mittel Salzgitter Drütte Spielplatz, Am Spielplatz Salzgitter Engelnstedt Spielplatz, Hobarg Salzgitter Engerode Kinderspielplatz, An der hann. Treue Bolzplatz Engerode ( Erzwäsche ), K 23 Salzgitter Flachstöckheim Gutspark Flachstöckheim einschl. Spielplatz, Schwicheldtweg Kinderspielplatz Trittelhorn 26.315 820 mittel gering Salzgitter Gebhardshagen Spielplatz Zwölfackerweg 1.255 mittel 89 gering 759 mittel Spielplatz Oderstr. 1.270 gering Spielplatz Am Festplatz 1.607 stark 659 stark Spielplatz Kleines Feld 6.955 stark Spielplatz Dotterbruch 2.487 Spielplatz Bürgerpark, Hardeweg Spielplatz am Förstergarten Spielplatz Im Teiche, Am Teichberg GA Siebenhausen, Innerstädtische Grünflächen, Waldring 11.053 gering Salzgitter Gitter Spielplatz Bruescher Park, Am Speelhof 798 mittel Salzgitter Groß Mahner Spielplatz „Am Sattelhof“ 590 Salzgitter Hallendorf Spielplatz Kämmerchenweg 1.377 Spielplatz, Am Immenhof 1.168 stark Bolzplatz Am Anger 2.538 mittel Spielplatz Westernstr. 3.870 mittel 2.442 mittel 2.249 gering 415 gering 785 gering Salzgitter Heerte Spielplatz Hagedornweg Salzgitter Hohenrode Bolzplatz, Am Gutshof Spielplatz Schacht – Georg – Str. Salzgitter Immendorf Kinderspielplatz, Immendorfer Str. 19.05.2009 68 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Spiel- und Bolzplätze Größe in qm Nutzungsintensität Salzgitter Lebenstedt Spielplatz Hüttenring Fredenberg 7.999 Spielplatz Hans Böckler Ring (Fredenberg) 2.599 Bolzplatz Theodor Heuss Str. (Fedenberg) 2.529 Spielplatz Martinweg (Fredenberg) 1.142 Spielplatz Rubensweg, Fredenberg 1.008 Kinderspielplatz Schwindweg 1.286 Spielplatz Entenspill 1.972 mittel Spielplatz Krähenriede, Pappelweg 6.885 mittel Spielplatz Pappelweg/Storchenkamp 3.813 stark Bolzplatz Hirschgraben 3.285 gering 700 mittel Rathausspielplatz, Albert-Schweizer-Str. 8.452 stark EKZ Gesemannstr. 1.3.1 Gemeindestraßen 1.057 mittel 304 mittel Spielplatz Sinterweg 1.575 gering Spielplatz Stadtpark, Meisenweg 3.750 mittel Spielplatz Haydnstr. EKZ Kranichdamm Spielplatz Sterntaler Grünanlage Salzgittersee-Ost Spielplatz Böcklingweg Fredenberg Spiel- und Bolzplatz Spitzwegpassage EKZ Schillerstr. 1.571 250.865 759 2.240 500 mittel 64 stark Spielplatz Falkenhorst 1.121 stark Str.Gr. Altes Dorf, Schölkegraben 1.834 gering Spielplatz in den Blumentriften Salzgittersee Westseite 484.519 Salzgitter Lesse Grünanlage Dorfteich, Innerstädtische Grünflächen 4.581 Salzgitter Lichtenberg Kinderspielplatz Zingel 1.319 Salzgitter Lobmachtersen Kinderspielplatz, Alte Siedlung 1.022 gering 387 mittel Salzgitter Ohlendorf Spielplatz Kastanienplatz Salzgitter Osterlinde Kinderspielplatz Osterlinde 4.805 Salzgitter Reppner Spiel –und Bolzplatz Reppner Spielplatz Reppner / Lesser Str. 19.05.2009 7.401 176 69 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Spiel- und Bolzplätze Größe in qm Nutzungsintensität Salzgitter Ringelheim Kinderspielplatz, Hirschberger Str. 1.213 mittel Kinderspielplatz „Lerchenkamp“ 3.077 mittel 771 mittel Spielplatz (Quellenstr.) 995 gering Bolzplatz (Quellenstr.) 340 gering Salzgitter Salder Kinderspielplatz Altfeld Salzgitter Sauingen Salzgitter Thiede Spiel –und Bolzplatz Festge´sches Gelände, AdalbertStifter-Str. 4.252 Spielplatz Danziger Str. 4.161 mittel Spielplatz Hagenholz, Unter den Eichen 3.021 mittel 726 gering 1.120 mittel Spielplatz Matthias-Claudius-Str. Spielplatz Guldener Kamp Spielplatz Holunderweg keine Angaben Bolzplatz Lindenberg, Dr. Wilhelm-Höck-Ring mittel stark 1.310 mittel 560 mittel 504 mittel Salzgitter Üfingen Kinderspielplatz „Zum dummen Bruch“ Salzgitter Watenstedt Kinderspielplatz Hüttenstr. Tabelle 26: Nutzungsintensität Spiel- und Bolzplätze in Salzgitter Quelle: SRB/70.1 (Städtischer Regiebetrieb), Stand: 2005 Schule / Ortsteil Straße Nutzungsintensität Bad HS Bad (alte Anton Raky) Friedenstr. 5 mittel GS An der Wiesenstr Hasenspringweg 17 stark GS Waldschule / Schule am Steinberg Burgstr. 45/47 stark GS Am Ziesberg Hagenstr. 33/41 stark Außenstelle Am Eikel (Gymn./HS SZ-Bad) Helenenstr 37 stark HS SZ-Bad Erikastr. 10/12 stark Gymnasium SZ-Bad Am Eikel 22 stark Opperklappe 2 – 8 stark Silberkamp 2 stark Flachstöckheim Schule am Gutspark ( GS/HS) Ringelheim GS Ringelheim 19.05.2009 70 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Schule / Ortsteil Straße Nutzungsintensität Gebhardshagen GS Am Sonnenberg Sonnenbergweg 23/25 stark Realschule Gebhardshagen Bodenbacher Ring 2/8 stark Westernstr. 8 - 10 stark Pestalozzischule Pestalozzistr. 8/16 stark GHRS Am Amselstieg + Sporthalle / Sportplatz Pestalozzistr. 20/30 stark Kranichdammschule (GS) Mammutring 2-8 stark AussenstelleGoethestr. (Emil-Langen-RS, HS Klunkau) Goethestr. 35 Maria-Montessori-Schule Storchenkamp 12 stark Schul- und Sportzetrum Fredenberg Hans-Böckler-Ring 8-20 stark GS Fredenberg Goerdelerstr. 39 stark GS Am See / GS St.Michael Ulmenried 4 - 8 Hallendorf GS Hallendorf Lebenstedt GS Am Ostertal Kranich-Gymnasium / Emil-Langen-Realschule stark An der Windmühle 2527 HS An der Klunkau stark stark Lesse GS Lesse Barbecker Weg 18 stark Upn Kampe 14 stark Museumstr. 21 stark HS Thiede Am Sportpark 5 stark Realschule Thiede Am Panscheberg 56 stark GS Steterburg mit Außenstelle HS/RS Thiede Breslauer Str. 58 stark GS Thiede Dr. Heinrich-Jasper-Str. 16 stark Watenstedter Str. 58 stark Lichtenberg Gerhard-Gesemann-GS SZ-Lichtenberg Salder Außenstelle GS Am Ostertal Thiede Watenstedt GS Watenstedt Tabelle 27: Nutzungsintensität von Spiel- und Sportflächen an Schulen in Salzgitter Quelle: Eigenbetrieb SZ-G.E.L., Stand: 2005 19.05.2009 71 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Schule Basketballkörbe TT-Platten F-Tore/Torwand sonstige HS Bad 2 2 2 GS An der Wiesenstr 5 5 2+1 Turm mit Rutsche Sandkasten Kombi-Homberg Dreierreck Balancieranlage GS Waldschule / Schule am Steinberg 2 4 3 Klettergerüst Eisenrutsche Hüpfpilze Fa.Eibe Betonröhre GS Am Ziesberg 2 2 4 Reck einfach,mehrfach Balancierbalken Kombi-Homberg Skateranlage Reifenanlage, Traktor Vogelschar, Rutsche Eisenrutsche, Dreierreck Balancieranlage Außenstelle Am Eikel (Gymn./HS SZ-Bad) 2 3 2 Spiellandschaft Eisenschaukel Sechseckspielturm Barren, Balancierbalken Volleyballanlage HS SZ-Bad 2 2 2 Volleyballanlage Turm-Walmberg Gymnasium SZ-Bad 2 3 2 Schule am Gutspark (GS/HS) 2 2 GS Am Sonnenberg 1 4 2+1 Kletteranlage 2 Reck Zweifach Balancieranlage OASIS , Sandkasten Realschule Gebhardshagen 2 5 0+2 Volleyballanlage 2 Eisenklettergerüste Hüpfpilze GS Hallendorf Schul- und Sportzetrum Fredenberg 19.05.2009 Klettergerüst Balancierbalken 2 Hängebrücke 1 3 5 Doppelschaukel Hüpfscheibe, Rampe 2+1 Erlebniswelten Supert-Tampen-SwingerMidi 72 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Schule Basketballkörbe TT-Platten F-Tore/Torwand GS Fredenberg 1 6 sonstige 3 Eisenklettergerüste Kletteranlage Reck Zweifach Eisenrutsche Wackelbalancierbalken Sandkasten Volleyballanlage Pestalozzischule 4 1 GHRS Am Amselstieg und Sporthalle und Sportplatz 3 2 2 T-Waldenburg Reck einfach,mehrfach Maltafel , Kettenbrücke 4 Eishockeytore GS Am Ostertal 1 1 2 3 Haus, Kletterkombi Hangelgerüst , Barren 2 Reck , 2 Holzwippe 2 Balancierbalken Rampe, Kettenbrücke Reifenanlage Kranich-Gymnasium / Emil-LangenRealschule 6 7 2+1 Reck einfach,mehrfach Balancieranlage HS An der Klunkau 1 1 2 GS Am See / GS St.Michael 3 3 0+1 Kranichdammschule (GS) 2 2 2 Sechseckanlage Haus, Balancierstern Turm , 2 Bocksprünge Wippe-4-sitzig Reifenanlage Außenstelle Goethestr. ( EmilLangen-RS, HS Klunkau ) 3 3 2+1 Galopp-Pferd Turbo , Himmelswagen Kombi Reck einfach,mehrfach 2 Eishockeytore Maria-MontessoriSchule 1 6 0+1 Balancierbalken Bocksprünge Volleyballanlage 19.05.2009 Sechseckschaukel Huck Sky-Castle + IndoHängematte Reck einfach,mehrfach Balancierbalken 2 Vollyballanlagen 4 Eishockeytore Reifenanlage 2 Kletteranlage 2 Balancierbalken Wackelsteg, Stufenreck 3 Turnbock 73 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Schule Basketballkörbe TT-Platten F-Tore/Torwand GS Lesse sonstige Flugzeug , Kuckuck Dorfhaus, Reck, Sitzecke Eisenrutsche Gerhard-GesemannGS SZ-Lichtenberg 1 GS Ringelheim 1 Außenstelle GS Am Ostertal Kletteranlage, Klettergerüst, Reck Zweifach Wackelsteg 2 2 1 2 Eishockeytore Kombi-Homberg Dreierreck Balanierbalken Eisenklettergerüste Reck einfach,mehrfach Balancierbalken Bocksprünge HS Thiede 2 2 0+1 Volleyballanlage Realschule Thiede 1 2 GS Steterburg mit Außenstelle HS/RS Thiede 2 2 2+2 Kletteranlage 2 Balancieranlage GS Thiede 2 2 GS Watenstedt 1 2 1 Gesamt 59 78 44 + 12 2 Schwingboje, Große Leiter, Kletternetz Haus, Hangrutsche Balancierbalken Bocksprünge, 2 Maltafel Volleyballanlage 2 Raumnetz Haus, Kettenbrücke Sechseckkletterkombi Tabelle 28: Spielgeräte an Schulen in Salzgitter Quelle: SRB, Stand 2005 2.3 Sportanbieter in Salzgitter Wie im Kapitel Organisationsformen von Sport (vgl. Kapitel 1.3.2) formuliert, waren zur Zeit der ersten Sportstättenplanungen Sportvereine und Schulen die originären Anbieter. Seitdem hat sich der Markt der Sportanbieter deutlich weiter entwickelt und zeigt eine enorme Angebotsvielfalt. Nachfolgende Analyse berücksichtigt diesen Trend, indem zum einen die Sportaktivität in den Vereinen von Salzgitter untersucht wird, zum anderen aber auch der Sport in Institutionen und gewerblichen Unternehmen dargestellt wird. 19.05.2009 74 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 2.3.1 Sportvereine in Salzgitter 2.3.1.1 Anzahl der Vereine und Mitgliederstruktur Von den 114 Sportvereinen Salzgitters, die am 01.03.2006 im Landessportbund Niedersachsen gemeldet und im KSB Salzgitter organisiert waren, sind 76 Einsparten- und 38 Mehrspartenvereine (vgl. Tabelle 29). Mit dieser Spartenverteilung (Einspartenvereine: 66,7 Prozent, Mehrspartenvereine: 33,3 Prozent) liegt Salzgitter sehr nah an den Durchschnittswerten aller Vereine im LSB Niedersachsen (Einspartenvereine: 66,2 Prozent, Mehrspartenvereine: 33,8 Prozent).92 Dem KSB Salzgitter sind zusätzlich Vereine angegliedert, die dem Nachbarort Baddeckenstedt zugeordnet sind. Diese bleiben in der nachfolgenden Tabelle und den weiteren Analysen93 unberücksichtigt. Nr. Sportverein Nr. Sportverein 1 Alevitischer Kulturverein 58 Schützenbrüder Horrido 2 Anatolischer KSV Salzgitter 59 Schützenbund Lesse 3 BffL Salzgitter 60 Schützengemeinschaft Thiede 4 Billard-Sport-Club Salzgitter 61 Schützengesellschaft Lebenstedt 5 Boxclub Heros Salzgitter 62 Schützengesellschaft Gebhardshagen 6 BSV Bruchmachtersen 63 Schützengilde "Lützow" Salzgitter 7 BSV Salzgitter-Lebenstedt 64 Schützengilde Ringelheim 8 Budo-Sport-Club 65 Schützenverein Barum e.V. 9 City-Tor Bowling Salzgitter 66 Schützenverein Beddingen 10 Country Club Salzgitter 67 Schützenverein Sauingen 11 DLRG-Ortsgruppe Thiede 68 Schützenverein Üfingen 12 dPV Salzgitter 69 Schwarz-Weiß Engelnstedt 13 DUC Salzgitter 70 Segel-Club Salzgitter e. V. 14 EHC Salzgitter 05 Steeler 71 SENF Salzgitter 15 FC 45 Salzgitter 72 SG "Aero" Salzgitter 16 FC Fathi Salzgitter 73 Ski-Zunft Salzgitter e. V. 17 FC Germania Bleckenstedt 74 Spiel- und Turnverein e. V. 18 FC Sz-Flachstöckheim 75 Sport-und Freizeit-Studio 19 FC Viktoria Thiede 76 Sportverein Sportfreunde 20 Golf-Club Salzgitter e. V. 77 Squash Club Salzgitter 21 Gymnastikverein Reppner 78 Surf-Klub Salzgitter e. V. 22 Horrido Lichtenberg 79 SV Borussia Salzgitter 23 Ju-Jutsu Verein Salzgitter-Bad 80 SV Fortuna Lebenstedt 24 Kanu-Club Salzgitter e. V. 81 SV Glück Auf Gebhardshagen 25 Kegelsportverein Salzgitter 82 SV Rot-Weiß Steterburg 92 Vgl. LSB-Statistik Nds. 2006, 23. 93 Bei der Sportvereinsanalyse in Salzgitter erfolgte eine methodische Orientierung an der von Wetterich/Eckl in Dreieich (vgl. Wetterich/Eckl 2006, 25-29). 19.05.2009 75 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Nr. Sportverein Nr. Sportverein 27 84 SV Union Salzgitter Kneipp-Gemeinschaft Lichtenberg 28 Kneipp-Verein Lebenstedt 85 SZ Schachverein 1942 29 KSV Siegfried Salzgitter 86 Tanzsportclub Blau-Silber 30 Kukkiwon Salzgitter e. V. 87 TanzSportZentrum SZ 31 LBG Salzgitter 88 Tauch-Gemeinschaft Beluga 32 Lebenstedt 04 e. V. 89 TC Blau-Weiß Salzgitter 33 Luftsportgemeinschaft Schäferstuhl 90 TC Schwarz-Weiß Steterburg 34 MTV Immendorf 91 Tennisclub Salzgitter-Bad 35 MTV Lichtenberg 92 TG Jugenddorf Salzgitter 36 MTV Salzgitter 93 Thieder TC Salzgitter 37 Post SV Blau-Gelb 94 TSV Beinum 38 Priv. Schützengesellschaft Salzgitter 95 TSV Fortuna Salzgitter 39 Randori Salzgitter 96 TSV Hallendorf 40 Reit-u.Fahrverein Mahner Berg 97 TSV Ohlendorf 41 Reitverein Salzgitter e. V. 98 TSV Thiede 42 Rock'n'Roll-cl. Alligator 99 TSV Üfingen 43 RSV Groß Mahner 100 TSV Watenstedt 44 Ruderclub am SZ-See 101 Turn- und Sportverein e.V. 45 SC Delphin Salzgitter 102 Turn- und Sportverein Salzgitter 46 SC Gitter 103 Turn- und Sportverein Lesse 47 SC Hellas Salzgitter 104 TV Gebhardshagen 48 SC Sportfreunde 105 TV Gut Heil Barum 49 Sch.Sp.Gem Flachstöckheim 106 Unterwasser-Rugby-Club 50 Schachfr. Bleckenstedt 107 Vahdet Salzgitter 51 Schachfreunde SZ 1986 108 Versehrten-SV Salzgitter 52 Schachklub Salzgitter-Bad 109 VfL Salzgitter-Salder 53 Schießklub Flora 110 Victoria Heerte 54 Schießsportgemienschaft LHB SZ 111 Volleyball-Club Gebhardshagen 55 Schießsportgemeinschaft Gitter 112 Wanderlust Beddingen 56 Schießsportgemeinschaft Lebenstedt 113 Wasserwanderer Salzgitter 57 Schießsportgemeinschaft Hallendorf 114 Wilhelm Tell Heerte Tabelle 29: Sportvereine in Salzgitter 2005 Quelle: Mitgliederstatistik des KSB Salzgitter (01.03.2006) Legt man die Bevölkerungsangaben der Stadt Salzgitter vom 31.12.2004 zu Grunde, sind bei 27.610 Sportvereinsmitgliedern 25,5 Prozent der Bevölkerung in Sportvereinen organisiert. Mit diesem Organisationsgrad in Sportvereinen liegt Salzgitter deutlich unter dem Durchschnittswert von 35,4 Prozent in Niedersachsen.94 94 Vgl. LSB-Statistik Nds. 2006 und Niedersächsisches Landesamt für Statistik 2005. 19.05.2009 76 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Eine geschlechtsspezifische Betrachtung der Vereinsmitglieder in Salzgitter zeigt, dass die Mädchen und Frauen mit 40,6 Prozent bei einem Vergleich zum Bevölkerungsanteil, der bei 51,5 Prozent liegt, deutlich unterrepräsentiert sind. Zieht man zum Vergleich die Statistik des Landessportbundes Niedersachsen aus dem Jahr 2006 heran, liegt der Frauenanteil in den Vereinen von Salzgitter mit 2,43 Prozent leicht unter dem Anteil der gemeldeten weiblichen Mitglieder in den Vereinen von Niedersachsen (43,03 Prozent der Mitglieder sind weiblich).95 Bezogen auf alle Sportvereine in Deutschland konnten Heinemann/Schubert96 Anfang der 90er Jahre auf einen noch geringeren Mädchenund Frauenanteil von 38,5 Prozent verweisen.97 Nach Rittner/Breuer stellt die Unterrepräsentativität von Frauen in Sportvereinen in Deutschland keine Ausnahme im EU-Vergleich dar, da auch in den anderen Mitgliedsstaaten Frauen im organisierten Sport unterrepräsentiert sind. Eine Ursachenanalyse erfordert eine differenzierte Betrachtungsweise: “Es kann nicht durchweg von frauenbenachteiligenden Strukturen im organisierten Sport gesprochen werden.“98 Zu berücksichtigen sind auch die ungleichen Lebenslagen von Männern und Frauen, die sich oft in einer Mehrfachbeanspruchung und eingeschränkten Freizeit bei den Frauen äußert.99 Folgende altersspezifische Verteilungen können in Salzgitter aufgezeigt werden: - 34,9 Prozent sind unter 18 Jahren, - 23,7 Prozent sind zwischen 19 und 40 Jahre alt, - 24,5 Prozent sind zwischen 41 und 60 Jahre alt, - 16,9 Prozent beträgt der Anteil der über 60-Jährigen. Die Analyse bestätigt die hohe Integrationskraft von Sportvereinen gegenüber Kindern und Jugendlichen. Bei einem Vergleich mit der LSB-Statistik Niedersachsen zeigen sich geringe Abweichungen der altersspezifischen Verteilungen (Mitglieder bis 18 Jahre: 34,3 Prozent, 19 bis 40 Jahre: 25,36 Prozent, 41 bis 60 Jahre: 24,86 Prozent und über 60 Jahre: 15,38 Prozent).100 Der mit 1,66 Prozent geringere Organisationsgrad der 19- bis 40-Jährigen in Salzgitter wird durch einen um 1,52 Prozentpunkte höheren der über 60-Jährigen ausgeglichen. Hier bestätigt sich, die in zahlreichen Studien belegte wachsende Attraktivität der Sportvereinsmitgliedschaft für die älteren Mitglieder.101 Nach 95 Vgl. LSB-Statistik Nds. 2006, 19. 96 Vgl. Heinemann/Schubert 1994, 95. 97 Deutlich höhere Werte konnten in Studien von Wetterich/Eckl in Dreieich mit 44,0 Prozent (vgl. Wetterich/Eckl 2006 27) und Wetterich/Eckl in Wiesbaden mit 41 Prozent (vgl. Wetterich/Eckl 2005, 41) nachgewiesen werden. 98 Rittner/Breuer 2004, 70. 99 Vgl. Rittner/Breuer 2004, 70f. 100 Vgl. LSB-Statistik Nds. 2006, 19. 101 Vgl. Rittner/Breuer 2004, 68f. 19.05.2009 77 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Denk/Pache stellen Sportvereine Mitte der 90er Jahre „den mit Abstand bedeutendsten organisatorischen Rahmen für Sport- und Bewegungsaktivitäten im Seniorenalter nach dem selbstorganisierten informellen Sport dar.“102 Allerdings ist auch nicht zu verkennen, dass gerade kommerzielle Fitnesseinrichtungen zunehmend diese Zielgruppe mit speziellen Angeboten ansprechen. Für Salzgitter bleibt zu prüfen, ob die von Umbach formulierte Vermutung, dass sich die Herausforderungen des Berufslebens und der Familiengründungsphase schwer mit der Vereinsmitgliedschaft verbinden lassen und damit Ursache für geringere Mitgliederzahlen der 27- bis 40-Jährigen sind, zutrifft.103 2.3.1.2 Vereinskategorien Entsprechend der Mitgliederzahlen existieren folgende Vereinskategorien:104 - Kleinstverein (bis 100 Mitglieder) - Kleinverein (101 bis 300 Mitglieder) - Mittelverein (301 bis 1000 Mitglieder) - Großverein (über 1000 Mitglieder). Die Abbildung 22 zeigt, wie viele Vereine in Salzgitter der jeweiligen Vereinskategorie zuzuordnen sind. Mit 79,8 Prozent zählt die überwiegende Mehrheit der Sportvereine zur Kategorie der Kleinst- und Kleinvereine. 17,6 Prozent sind den Mittelvereinen zuzuordnen und lediglich 2,6 Prozent sind als Großvereine zu bezeichnen. Der für Salzgitter vorliegende hohe Anteil der Kleinst- und Kleinvereine ist auch in anderen Studien nachweisbar.105 Beim Abgleich mit der LSB-Statistik106 zeigt sich, dass dort eine andere Untergliederung vorgenommen wurde. Aufgelistet sind hier die Anzahl der Vereine bis 50, 51-100, 101–250, 251–500, 501–1000, 1001–2000, 2001–3000 Mitglieder sowie über 3000 Mitglieder. Eine exakte Trennung zwischen Klein- und Mittelverein kann somit nicht vorgenommen werden. Mit 35,3 Prozent Kleinstvereinen und 5,6 Prozent Großvereinen in Niedersachsen zeigen sich dennoch Unterschiede zu Salzgitter (38,6 Prozent Kleinstvereine, 2,6 Prozent Großvereine). Die Tendenz zu eher kleineren Vereinen in Salzgitter lässt sich vermutlich mit der zergliederten Stadtstruktur begründen. 102 Denk/Pache 1997, 29. 103 Vgl. LSB-Statistik Nds. 2006, 18. 104 Die Einteilung entlang der Mitgliederzahlen ist einfach zu erfassen, vom Aussagegehalt jedoch sehr begrenzt. Wirtschaftliche Aktivität, Angebotsstruktur oder andere Aspekte sind daraus nicht unmittelbar zu erschließen (vgl. Wadsack 2008 i. E.). Für eine erweiterte Form siehe z. B. Breuer 2007. 105 Mit 73 Prozent kommen Wetterich/Eckl in Dreieich auf einen vergleichbar hohen Wert (vgl. Wetterich/Eckl 2006, 27). 106 Vgl. LSB-Statistik 2006, 23. 19.05.2009 78 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Mittelverein (301 bis 1000 Mitglieder) 17,6% Großverein (über 1000 Mitglieder) 2,6% Kleinstverein (bis 100 Mitglieder) 38,6% Kleinverein (101 bis 300 Mitglieder) 41,2% Abbildung 22: Zuordnung der Sportvereine von Salzgitter nach Vereinskategorien Quelle: Mitgliederstatistik des KSB Salzgitter (01.03.2006) Größter Verein ist mit 1.997 Mitgliedern der Turn- und Sportverein Salzgitter (19 Abteilungen), gefolgt vom SV Glück Auf Gebhardshagen mit 1.812 Mitgliedern (13 Abteilungen) und dem MTV Salzgitter mit 1.704 Mitgliedern (9 Abteilungen). Zusammen verfügen die drei größten Vereine über 20,0 Prozent der Mitglieder. 41,5 Prozent der Mitglieder sind in den Mittelvereinen organisiert, 30,1 Prozent in Klein- und 8,4 Prozent in Kleinstvereinen. Eine altersspezifische Analyse in den einzelnen Vereinskategorien zeigt folgende Verteilung für die Kinder und Jugendlichen: - 28,29 Prozent, d. h. über ein Viertel der Mitglieder, die zwischen 0 und 18 Jahren sind, gehören einem der drei Großvereine an, - 44,9 Prozent sind Mitglied in einem Mittelverein, - 23,3 Prozent der Kinder und Jugendlichen gehören einem Kleinverein an und lediglich - 3,6 Prozent sind in einem Kleinstverein organisiert. Obwohl 38,6 Prozent aller Vereine in Salzgitter den Kleinstvereinen zuzurechnen sind, sind dort lediglich 3,6 Prozent der Kinder bis 18 Jahre organisiert. Diese Zahlen unterstützen die von Wetterich/Eckl formulierte Tendenz, „dass die Kinder- und Jugendarbeit, die in den Augen der Bevölkerung die wichtigste gesellschaftspolitische Leistung der Sportvereine darstellt […], vor allem von den etablierten größten Vereinen mit mehreren Abteilungen geleistet wird.“107 107 Wetterich/Eckl 2006, 28. 19.05.2009 79 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 2.3.1.3 Abteilungsstruktur Die 114 Sportvereine von Salzgitter haben 262 Abteilungen mit 38 verschiedenen Sportarten. Fußball ist mit 7.114 Mitgliedern die mitgliederstärkste Sportart, gefolgt von Turnen mit 6.759 Mitgliedern und dem Schießsport mit 2.340 Mitgliedern. Die Analyse der Mitgliederzahlen im LSB Niedersachsen zeigt ein leicht abweichendes Ranking. Mit 736.725 Mitgliedern ist hier Turnen die mitgliederstärkste Sportart, gefolgt von Fußball mit 646.052 Mitgliedern und dem Schießsport mit 269.985 Mitgliedern.108 Auf eine Besonderheit beim Turnen weisen Wetterich/Eckl hin: „Zu berücksichtigen ist, dass sich mehrere Sportarten unter dem Oberbegriff Turnen vereinen und damit die tatsächliche Anzahl an Mitgliedern in den einzelnen Sportarten nicht ermittelt werden kann.“109 So ist anhand dieser Auflistung nicht zu erkennen, wie viele Vereinsmitglieder z. B. Gymnastik, Aerobic oder Geräteturnen in Salzgitter betreiben. Weiterhin auffällig ist, dass über ein Drittel (30,8 Prozent) aller Mitglieder in einer der Spielsportart Fußball, Handball, Basketball oder Volleyball gemeldet ist.110 Bei einem Vergleich der Mitgliederzahlen in Salzgitter in den genannten Spielsportarten mit denen im LSB Niedersachsen zeigt sich jedoch auch hier ein annähernd ähnliches Bild: 28,9 Prozent der LSB-Mitglied gehören einer der o. g. Spielsportarten an.111 Die detaillierte Aufschlüsselung der Sportarten und dazugehörigen Mitglieder ist der Bestandserhebung in Tabelle 30 zu entnehmen. 108 Vgl. LSB-Statistik Nds. 2006, 20. 109 Wetterich/Eckl 2006, 28. 110 In Dreieich sind 25,1 Prozent der Mitglieder in den genannten Spielsportarten gemeldet. Auffällig hier ist mit 15,6 Prozent ein deutlich geringerer Anteil der Spielsportart Fußball (vgl. Wetterich/Eckl 2006, 29). 111 Vgl. LSB-Statistik Nds. 2006, 20. 19.05.2009 80 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Nr. Abteilung Mitglieder Anteil in Nr. % Abteilung Mitglieder Anteil in % 1 Fußball 7.114 24,7 20 Karate 259 0,9 2 Turnen 6.759 23,5 21 Judo 247 0,9 3 Schießsport 2.340 8,1 22 Rettungsschwimmen 243 0,8 4 Tennis 1.997 6,9 23 Basketball 206 0,7 5 Schwimmen 1.212 4,2 24 Eissport 192 0,7 6 Handball 1.033 3,6 25 Ju Jutsu 156 0,5 7 Tischtennis 835 2,9 26 American Football 131 0,5 8 Leichtathletik 728 2,5 27 Kanu 128 0,4 9 Tanzsport 664 2,3 28 Schach 128 0,4 10 Behindertensport 622 2,2 29 Boxen 95 0,3 11 Kegeln 530 1,8 30 Bahnengolf 69 0,2 12 Volleyball 516 1,8 31 Taekwon-Do 60 0,2 13 Golf 420 1,5 32 Squash 53 0,2 14 Tauchsport 402 1,4 33 Petanque 46 0,2 15 Badminton 380 1,3 34 Radsport 41 0,1 16 Ringen 276 1,0 35 Ski 37 0,1 17 Segeln 274 1,0 36 Gewichtheben 30 0,1 18 Luftsport 265 0,9 37 Billard 21 0,1 19 Pferdesport 263 0,9 38 Fechten 6 0,0 Tabelle 30: Meldungen der Fachverbände Stand: 01.03.2006 2.3.2 Weitere Sportanbieter 2.3.2.1 Kommerzielle Sportanbieter Recherchetätigkeiten im Internet ergaben, dass sich die Anzahl der kommerziellen Sportanbieter in Salzgitter nicht exakt bestimmen lässt. Diese Problematik bestätigte auch die im Januar 2006 durchgeführte schriftliche Befragung, bei der 36 verschiedene dem kommerziellen Bereich zugeordnete Sportanbieter (Eisportanlagen [1], Schwimmbäder [4], Fitnesscenter [9], Tennisanlagen [3] Kegelbahnen [4], Bowlingbahn [1], Reitställe [2], Golfplatz [1], Stadion [1], Sportschulen [4], Tanzschulen [5] und Ballettunterricht [1]) angeschrieben wurden. Drei Fragebögen kamen mit dem Vermerk zurück, dass sie nicht zustellbar seien. Hierbei handelte es sich um ein Fitnessstudio und zwei Kegelbahnen. Lediglich elf kommerzielle Sportanbieter aus fünf Stadtteilen nahmen an der Befragung teil: - Bad (2) - Gebhardshagen (2) - Groß Mahner (1) 19.05.2009 81 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement - Thiede (1) - Lebenstedt (5). Die Tabellen 31 und 32 zeigen die Schwerpunkte der Angebote und die Anzahl der Dienstleistungen. Angebote Anzahl der Anbieter Asiatischer Kampfsport 2 Fitness 3 Kegeln 1 Reiten 1 Schwimmen 3 Segeln/Surfen/Tauchen 0 Eislaufen 1 Sport und Gesundheit 3 Tanz 2 Tennis/Squash 2 Yoga 1 Golf 1 Sonstiges 2 Tabelle 31: Sportangebote und Anzahl der kommerziellen Sportanbieter N = 11; Mehrfachnennungen möglich Dienstleistungen Bereitstellung von Sportstätten Anzahl der Anbieter 10 Bereitstellung von Sportgeräten 7 Erlernen einer Sportart/sportliche Anleitung 8 Training 7 Aus- und Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter 5 Qualifikation und Ausbildung auch externer Trainer 0 Beratungstätigkeit 4 Sonstige 0 Tabelle 32: Dienstleistungen der kommerziellen Sportanbieter N = 11; Mehrfachnennungen möglich Tabelle 33 verdeutlicht, ob es sich bei den Angeboten um Einzel-, Kurs oder andere Angebotsformen handelt. 19.05.2009 82 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Art der Angebote Anzahl der Anbieter Einzelangebot 8 Kurse 9 Zielgruppenspezifische Angebote 6 Sauna 3 gesellige Veranstaltungen 6 Zusatzangebote (auch außersportlich) z. B. Kinderbetreuung 2 Sonstige: offenes Angebot 1 Tabelle 33: Art der Angebote der kommerziellen Sportanbieter N = 11; Mehrfachnennungen möglich Der kommerzielle Sportanbieter mit der ältesten Tradition ist seit 1901 aktiv, das jüngste Angebot kam im Jahr 2004 hinzu. Aus datenschutzrechtlichen oder anderen Gründen machten lediglich acht Anbieter Angaben zur Mitarbeiterstruktur im Unternehmen: 57 Mitarbeiter sind angestellt, 61 im Rahmen von Minijobs tätig, sechs Personen arbeiten freiberuflich und sechs bis sieben als Aushilfen. Kooperationen mit anderen Instituten oder Einrichtungen gehen derzeit vier Anbieter ein. Über Programmhefte, in denen die einzelnen Dienstleistungen ersichtlich sind, verfügen sechs Anbieter. Die Angaben zur Mitgliederstruktur (Gesamtmitglieder 6.207) beziehen sich auf Angaben von fünf Anbietern und können der Tabelle 34 entnommen werden. Alter in Jahren 0 - 6 Jahre 6 – 14 Jahre 15 – 18 Jahre 19 – 26 Jahre 27 – 40 Jahre 41 – 60 Jahre über 60 Jahre ohne Altersangaben Gesamt in % 3,0 12,1 5,0 8,8 15,0 18,2 12,1 25,8 Tabelle 34: Mitgliederstruktur der kommerziellen Sportanbieter N=6 Eine geschlechtsspezifische Betrachtung zeigt keine signifikanten Unterschiede, 48,4 Prozent der Mitglieder in kommerziellen Sporteinrichtungen sind weiblich, 51,6 Prozent sind männlich (vgl. Tabelle 35). Damit wird diese Organisationsform von fast ebensoviel Frauen wie Männern genutzt. Vergleicht man diese Ergebnisse mit dem Organisationsgrad der Frauen in Vereinen (40,6% sind weiblich) werden deutliche Unterschiede in der Akzeptanz sichtbar. Die Mög19.05.2009 83 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement lichkeit zum zeitlich ungebundenen Sporttreiben in kommerziellen Einrichtungen mag eine Erklärung sein. Alter in Jahren weiblich männlich 0 - 6 Jahre 50,5 49,5 6 – 14 Jahre 46,4 53,6 15 – 18 Jahre 42,1 57,9 19 – 26 Jahre 43,3 56,7 27 – 40 Jahre 47,5 52,5 41 – 60 Jahre 45,8 54,2 über 60 Jahre 36,9 63,1 ohne Altersangaben 60,0 40,0 Gesamt 48,4 51,6 Tabelle 35: Geschlechtsspezifische Betrachtung der Mitgliederstruktur in kommerziellen Sporteinrichtungen N=6 Die Frage wie viele Personen in den letzten Jahren ein- bzw. ausgetreten sind, beantworteten vier Anbieter. Tabelle 36 zeigt die Entwicklung der letzten fünf Jahre mit deutlich mehr Ein- als Austritten. Eintritte N Austritt N 2000 840 789 2001 827 795 2002 805 685 2003 814 681 2004 739 651 Jahr Tabelle 36: Ein- und Austritte in den kommerziellen Sporteinrichtungen von 2000 bis 2004 N=4 Die Frage nach der Häufigkeit der Nutzung der verschiedenen Angebote beantworteten sechs Unternehmen mit einem Durchschnittswert von 2,4 x pro Woche. Vier Einrichtungen planen in der nächsten Zeit neue Angebote für „Jugendliche“, „junge Erwachsene“, „Senioren“, „Schulen/Kindergärten/ Einzelbesucher“ und „alle Interessierten“. Neun Unternehmen machten Angaben zur Frage: „Welche der folgenden Aufgaben sehen Sie für ihr Unternehmen für die Zukunft als wichtig an?“ (vgl. Tabelle 37). 19.05.2009 84 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement trifft voll und ganz zu trifft zu teils teils trifft eher nicht zu Sportangebot allgemein ausweiten 2 1 2 4 mehr zielgruppenspezifische Angebote 3 2 2 1 1 mehr außersportliche Angebote 2 1 3 2 1 Mitgliederstand/Besucherstand halten bzw. erhöhen 7 1 1 Fluktuation verringern 4 3 1 Attraktivität der Angebote erhöhen 4 2 2 1 Zusammenarbeit der Mitarbeiter verbessern 2 3 2 1 Umweltauflagen erfüllen (z. B. Energie) 3 1 3 1 Beiträge/Entgelte senken bzw. halten 3 1 2 1 2 3 5 Aufgaben in der Zukunft Öffnungszeiten ändern (neue) Kooperationen eingehen 1 3 1 2 trifft gar nicht zu 2 Tabelle 37: Aufgaben in der Zukunft N=9 2.3.2.2 Öffentliche und gemeinnützige Träger 2.3.2.2.1 Kirche Um die Sport- und Bewegungsangebote weiterer Sportanbieter mit öffentlicher oder gemeinnütziger Trägerschaft zu analysieren, wurden im September 2005 Fragebögen an die verschiedenen Kirchen von Salzgitter verschickt. Elf kirchliche Organisationen antworteten; vier fördern regelmäßig Sport und Bewegungsaktivitäten, eine unregelmäßig. Auf die Frage nach der Einordnung der Aktivitäten sind Angebote von drei Kirchenorganisationen eher der bewegungsaktiven Erholung zuzuordnen, zwei bezeichnen die Aktivitäten als Sport treiben. Folgende Sport- und Bewegungsaktivitäten werden angeboten: Tanzsport, Aerobic, Wandern und Radfahren. Der Umfang reicht von 2x wöchentlich bis 2x jährlich. Ca. 133 Kirchenmitglieder nutzen die verschiedenen Angebote, 64,1 Prozent davon sind weiblich, 35,9 Prozent männlich. Damit zeigt sich eine deutliche Überrepräsentativität der Frauen. Eine Kirchenorganisation kooperiert derzeit mit anderen Tanzgruppen von Altentagesstätten bzw. katholischen Familienbildungsstätten. Folgende Sportstätten- bzw. Sportgelegenheiten werden genutzt: Sporthalle, Fußball- und Tennisplatz, Pfarr- bzw. Gemeindesaal, Salzgittersee und Umgebung des Salzgittersees. 19.05.2009 85 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 2.3.2.2.2 Feuerwehr Des Weiteren wurden im September 2005 Fragebögen an die verschiedenen Ortsfeuerwehren von Salzgitter verschickt. Von den sechs Feuerwehren, die antworteten, bieten drei unregelmäßig und eine regelmäßig Sport- und Bewegungsaktivitäten an. Auf die Frage nach der Einordnung der Aktivitäten sind zwei der bewegungsaktiven Erholung zuzuordnen, zwei Feuerwehren bezeichnen die Aktivitäten als Sport treiben. Folgende Sport- und Bewegungsaktivitäten werden angeboten: Radfahren, Schwimmen, Fitnesstraining, Joggen, Fußball, Volleyball, Wandern, Hockey, Tischtennis und Dienstsport. Der Umfang reicht auch hier von 2x wöchentlich bis 2x jährlich. Zwei der Feuerwehren machten Angaben über die Anzahl und das Geschlecht der Teilnehmer: von den 34 Nutzerinnen und Nutzern sind 5,9 Prozent weiblich und 94,1 Prozent männlich. Diese deutliche Überrepräsentativität der Männer zeigt sich bei keinem anderen Anbieter so deutlich. Eine Feuerwehr kooperiert derzeit mit anderen Sportanbietern. Folgende Sportstätten- bzw. Sportgelegenheiten werden genutzt: Sporthallen und Sportplätze, Schwimmbäder, Anlage der Feuerwache sowie der Wald und Feldwege 2.3.2.2.3 Kindergärten Im Dezember 2005 wurden 43 Fragebögen an die verschiedenen Kindergärten und Kindertagesstätten in Salzgitter verschickt und ein Rücklauf von 20 Fragebögen erzielt. Alle Einrichtungen bieten verschiedenste Sport und Bewegungsaktivitäten an, z. B. Waldspaziergänge, Turntage, psychomotorische Angebote, Turnen, Bewegungsbaustelle in der Turnhalle, Tanzen und Schwimmen sowie Schlittschuhlaufen, Fußball, Bewegungs- und Kreisspiele. Durchschnittlich dauern die angeleiteten Aktivitäten 56,6 Minuten und werden häufig in einem separaten Bewegungsraum angeboten. Steht dieser nicht zur Verfügung, finden die Angebote im Flur- oder Außenspielbereich statt. Zwei Kindergärten können darüber hinaus ihre Angebote in Sport- bzw. Turnhallen durchführen. I. d. R. können alle Angebote von Mädchen und Jungen genutzt werden. Vier Kindergärten kooperieren mit anderen Sportanbietern. 19.05.2009 86 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 3 Sporttreiben in Salzgitter – die Sportverhaltensstudie 3.1 Verfahren der Sportverhaltensstudie und Qualität der Stichprobe 3.1.1 Organisation der Sportverhaltensstudie Die Modalitäten der repräsentativen Einwohnerbefragung legte die Projektgruppe in Zusammenarbeit mit der SFS GmbH im Oktober 2005 fest. Neben der Erarbeitung eines Zeit- und Arbeitsplanes (vgl. Tabelle 38) wurde die Art und Größe der Stichprobe sowie die technische Durchführung der Befragung erörtert. Geplant wurde eine repräsentative Bevölkerungsbefragung der Bürgerinnen und Bürger Salzgitters im Januar 2006 sowie sich anschließende regionale Workshops in den 31 Ortsteilen, die die gewonnen Daten sichern und strukturelle bzw. organisatorische Besonderheiten aufzeigen sollten. Datum Aktivitäten 01.07.2005 Kooperationsvertrag zwischen der Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel und der Sport und Freizeit Salzgitter GmbH wird unterzeichnet 31.12.2005 Pressekonferenz und Presseartikel zur Ankündigung der Bevölkerungsbefragung und den Workshops in den 31 Ortsteilen 19.-23.12.2005 Druck und Erstellung der versandfertigen Fragebögen 02.-06.01.2006 Versand der Fragebögen (Bevölkerungsbefragung) 15.01.2006 Presseartikel zur Ankündigung der Workshops 16.01. – 03.02.2006 Durchführung der Workshops 22.02.2006 Presseartikel zur Ehrung der Preisträger 22.08.2006 Vortrag zu den Ergebnissen des Projektes vor der SFS GmbH, Ratsund Vereinsmitgliedern sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Salzgitter Tabelle 38: Verlauf der Bevölkerungsbefragung Auf Basis der amtlichen Einwohnerstatistik der Stadt Salzgitter (Stichtag: 31.12.2004) wurde für die Bevölkerungsbefragung eine Zufallsstichprobe von 5000 Personen gezogen, die folgende Voraussetzungen erfüllten: - die Adressen mussten mit einer Datenfreigabe versehen sein - geboren zwischen 01.01.1925 und 31.12.1990 - nur Hauptwohnsitz. Adressaten der Bevölkerungsbefragung waren somit die deutsche und ausländische Wohnbevölkerung von Salzgitter im Alter zwischen 15 und 80 Jahren. Mit dieser Altersauswahl bewegen wir uns in dem Rahmen der typischerweise bei entsprechenden Befragungen einbezogenen Gruppen.112 Durch diese Al- 112 Bei Pitsch/Emrich musste bei der Befragung im Saarland (Bevölkerungszahl der sieben teilnehmenden Kommunen: 145.264) die zufällig ausgewählte Befragungsperson das 15. Lebensjahr vollendet haben (vgl. Pitsch/Emerich 2004, 13). Wetterich/Eckl befragten in Dreieich (Bevökerungszahl: 43.380) Personen, die zwischen 15 und 75 Jahre alt waren (vgl. Wetterich/Eckl 2006, 37), bei Hübner/Wulf durfte die Befragungsperson in Ahrensburg (Bevölkerungszahl: 30.600) zwischen 10 und 75 Jahre alt sein (vgl. Hübner/Wulf 2005, 18). Aufgrund der umfangreichen Erfahrungen der Autoren und der Aktualität der zitierten Sportentwicklungsplanungen er19.05.2009 87 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement terseinschränkung reduziert sich die Grundgesamtheit auf 88.189 Einwohner in Salzgitter (vgl. Tabelle 39). Ortschaft Ortsteil 15-80-jährige männlich Lebenstedt Nord Ost Südost 676 680 1.356 354 685 Engelnstedt 342 368 710 4.217 4.307 8.524 Beddingen 198 185 383 Üfingen 378 373 751 Sauingen 207 201 408 1.333 1.367 2.700 Osterlinde 178 174 352 Reppner 223 198 421 Lesse 476 527 1.003 Hallendorf 782 670 1.452 Bleckenstedt 286 282 568 Drütte 177 186 363 Immendorf 185 176 361 Watenstedt 258 190 448 8.787 9.217 18.004 Gitter 338 308 646 Groß Mahner 274 261 535 Ringelheim 798 763 1.561 Hohenrode 82 74 156 Flachstöckheim 456 464 920 Barum 381 338 719 Beinum 222 260 482 Lobmachtersen 340 342 682 Ohlendorf 245 225 470 Gebhardshagen West 35.452 331 Bad Süd 18.284 Bruchmachtersen Lichtenberg Nordwest 15-80-jährige gesamt Salder Thiede Nordost 17.168 15-80-jährige weiblich 3.195 3.373 6.568 Calbecht 130 114 244 Engerode 120 105 225 Heerte 588 452 1.040 43.371 44.818 88.189 Gesamt Salzgitter Tabelle 39: Bevölkerung in den 31 Ortsteilen von Salzgitter zwischen 15 und 80 Jahren nach Geschlecht und Gesamt Quelle: Stadt Salzgitter (Stand: 31.12.2004) folgte das weitere methodische Vorgehen z. T. in Anlehnung an diese drei Studien. Auch werden nachfolgend Einzelergebnisse aus Salzgitter häufig mit Daten aus diesen drei Sportverhaltensstudien verglichen. 19.05.2009 88 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Nachdem die Lokalpresse im Dezember 2005 und somit bereits vier Wochen vor der eigentlichen Befragung über die anstehende Sportverhaltensstudie sowie die Workshops in den einzelnen Ortsteilen informiert hatte, folgten weitere Artikel im Januar 2006. Die 5000 Fragebögen mit beiliegendem Rückumschlag und dem Vermerk „Porto bezahlt der Empfänger“ wurden in der ersten Januarwoche 2006 versand. Im Anschreiben wurde der 23.01.2006 als letzter Rückgabetermin bekannt gegeben. Um einen hohen Rücklauf zu gewährleisten, stellte die SFS GmbH attraktive Preise (z. B. ein Wochenende im Harz für zwei Personen oder Gutscheine für Restaurants in Salzgitter) bereit. Wer an der Verlosung von Eintrittskarten für „Circus on Ice“ teilnehmen wollte, musste bereits bis zum 10.01.2006 geantwortet haben. Ohne Nachfassaktion gingen bis Ende Januar 812 Fragebögen bei der SFS GmbH ein. Auf Grund der für die einzelnen Ortsteile geplanten Workshops wurde auf eine Nachfassaktion verzichtet. Bei der Erstellung Fragebogens war es der Projektgruppe wichtig, möglichst viele Aspekte, die das Sport- und Bewegungsverhalten der Bürgerinnen und Bürger Salzgitters abbilden, zu erfassen. Dies erfordert einen umfangreichen Fragebogen, stellt aber auch sicher, dass den Entscheidern in der Salzgitteraner Sportszene vielschichtige Anhaltspunkte für die weitere Sportentwicklung an die Hand gegeben werden können. Mit dem Umfang des Fragebogens wurde bewusst in Kauf genommen, dass die Rücklaufquote nicht die Werte anderer Befragungen im Rahmen von Sportentwicklungsplanungen erreicht, die deutlich weniger Aspekte berücksichtigen. Bei der Konzeption des Fragebogens (siehe Anhang 1) erfolgte, gemäß dem Auftrag durch die SFS GmbH, eine erste Orientierung am Musterfragebogen des BISp-Leitfadens.113 So galt es zu erfassen: welche Haupt- und Nebensportarten gewählt werden, Gründe für Nichtaktivität sowie Dauer, Umfang und Intensität der Sportausübung, Organisationsform des Sporttreibens, Nutzung von Sportstätten und/oder Sportgelegenheiten, Erreichbarkeit der Sportanlagen, Nutzung von Verkehrsmitteln, Zeitaufwand/Strecke, um zur Sportanlage zu gelangen und Fragen zur Lebenssituation. Da aus Sicht der Projektgruppe ergänzende Fragen nötig waren, wurden diese in Anlehnung an Hübner/Wulf114 eingefügt. Beispielhaft sei an dieser Stelle auf die Einordnung der sportlichen Aktivität in „Bewegungsaktive Erholung“ und „Sport treiben“115 verwiesen, die in dieser Form nicht durch den BISp-Fragebogen hätte ermittelt werden können, die Frage nach den tatsächlichen Nutzungszeiten der Sportstätten und –gelegenheiten,116 die Bewertung der Sportanlagen117 und das Interesse an neuen 113 Vgl. BISp 2000, 53ff. 114 Vgl. Hübner/Wulf 2005, 105ff. 115 Vgl. Frage 2.1 und 3.1 Hübner/Wulf 2005, 105f. 116 Vgl. Frage 4.1 Hübner/Wulf 2005, 107. 19.05.2009 89 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Sportarten.118 Darüber hinaus wurde die Frage von Hübner/Wulf zur Sportbiografie119 erweitert, indem nicht nur Sport- und Bewegungsaktivitäten, die in den letzten drei Jahren begonnen und/oder aufgegeben wurden, zu benennen waren. Weiterhin ergänzend wurden folgende Schwerpunkte abgefragt: Ortsteilzugehörigkeit, Motive bzw. fehlende Voraussetzungen für Sport- und Bewegungsaktivitäten, Qualität der Sportangebote, Ort der Sportausübung, Organisationsformen möglicher neuer Aktivitäten, das Zuschauerverhalten bei Sportveranstaltungen, Bedeutung und Bewertung der verschiedenen SportInformationsmedien, Bewertung der Sportangebote speziell für Kinder, Bewertung der Sport- und Bewegungsfreundlichkeit Salzgitters. Um weiteres verwertbares Datenmaterial in die Studie einfließen lassen zu können und spezifische Besonderheiten der Sportinfrastruktur in den jeweiligen Ortsteilen zu erfahren, wurden Workshops im Zeitraum zwischen dem 16.01.2006 und 03.02.2006 durchgeführt. Aus organisatorischen und demographischen Gründen (Ortsteile mit sehr geringer Einwohnerzahl und unmittelbarer Nähe) wurden Ortsteile zusammengefasst, so dass 27 Workshops stattfanden. Die Projektgruppe unter Leitung von Prof. Dr. Ronald Wadsack wurde durch drei Studierende des Studienganges Sportmanagement in dieser Projektphase für die Moderation der Workshops unterstützt. Die Workshops in den Ortsteilen waren so strukturiert, dass einer kurzen Einführung durch den Moderator aus dem Projektteam die Bearbeitung einer offenen Frageliste folgte. Die Themen waren: - traditionelle regionale Sportarten, - Interesse an neuen Sport- und Bewegungsaktivitäten, - ortspezifische und bedürfnisorientierte Feinanalyse der Sportstätten (Familienfreundlichkeit/Multifunktionalität). 117 Vgl. Frage 3.7 Hübner/Wulf 2005, 107. 118 Vgl. Frage 5.2 Hübner/Wulf 2005, 108. 119 Vgl. Frage 5.1 Hübner/Wulf 2005, 108. 19.05.2009 90 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 3.1.2 Stichprobe, Stichprobenauswahlverfahren und Berechnung des minimal erforderlichen Stichprobenumfangs Die Festlegung einer Stichprobe kann grundsätzlich nach zwei unterschiedlichen Prinzipien erfolgen: nach dem Zufallsprinzip und durch bewusste Auswahlmethoden. Dem zufallsgesteuerten Verfahren kommt eine besondere Bedeutung zu, da eine Abschätzung des abweichenden „Fehlers“ der Stichprobe gegenüber der Grundgesamtheit möglich ist, sofern die Wahrscheinlichkeit bekannt ist, in die Stichprobe zu gelangen. Bei bewussten Auswahlverfahren kann eine solche Fehlerabschätzung nicht vorgenommen werden. Aus diesem Grund erfolgte die Festlegung der Stichprobe nach dem Zufallsprinzip.120 Um eine Zufallsstichprobe ermitteln zu können, muss die Grundgesamtheit endlich und lückenlos bekannt sein. Die laut Einwohnermeldeamt vorliegende Grundgesamtheit (die in Salzgitter mit Hauptwohnsitz gemeldeten Bürgerinnen und Bürger, die nach dem 01.01.1925 geboren sind und das 14. Lebensjahr vollendet haben) betrug am 31.12.2004 88.189 Einwohner. Bei einem gewünschten Ergebnis mit einer Sicherheitswahrscheinlichkeit von 95 Prozent, das um nicht mehr als 5 Prozentpunkte (tolerierter Fehler E = 0,05 = 5%) vom tatsächlichen Ergebniswert abweichen soll, ergibt sich laut folgender Formel ein Stichprobenumfang von 382 Befragungen. n= minimal erforderlicher Stichprobenumfang für endliche Grundgesamtheiten des Stichprobenumfangs 5.000 Datensätze wurden durch das Bürgercenter Salzgitter mittels Zufallsgenerator ermittelt. Dieser Stichprobenumfang lässt gesicherte Ergebnisse mit einer Sicherheitswahrscheinlichkeit von 95 Prozent zu. 3.1.3 Repräsentativität der Stichprobe nach Ortsteilzugehörigkeit Bezogen auf die 5.000 versandten Fragebögen ergibt sich bei 812 Antworten eine Rücklaufquote von 16,2 Prozent (vgl. Tabelle 40). Auf Grund der Gestaltung des Fragebogens (vgl. 3.1.1) ist ein Vergleich mit Rücklaufquoten bei anderen Sportverhaltensstudien nur bei Analyse des entsprechenden Befragungsinstrumentes sinnvoll.121 120 Vgl. Schnell/Hill/Esser 2005, 271. 121 Die Analyse von Rücklaufquoten (ohne Analyse des Befragungsinstrumentes) in Sportverhaltensstudien von Wetterich/Eckl zeigt in Fellbach mit 47,8% den höchsten Wert. Weitere Beispiele für Rücklaufquoten vgl. Wetterich/Schrader/Eckl 2006, 36. Hübner/Wulf (2005, 18) erzielten in 19.05.2009 91 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Ortsteil Zahl der verschickten Fragebögen Rücklauf Rücklaufquote in % Lobmachtersen 37 14 37,8 Bruchmachtersen 26 9 34,6 Osterlinde 22 7 31,8 Calbecht 21 6 28,6 Bleckenstedt 39 11 28,2 Barum 42 11 26,2 Salder 74 19 25,7 Üfingen 49 12 24,5 Beinum 22 5 22,7 Groß Mahner 36 8 22,2 Hohenrode 14 3 21,4 Immendorf 19 4 21,1 Reppner 29 6 20,7 Lesse 54 11 20,4 Sauingen 25 5 20,0 152 30 19,7 Lichtenberg Engelnstedt 42 8 19,1 373 70 18,8 Gitter 34 6 17,7 Flachstöckheim 46 8 17,4 Ohlendorf 24 4 16,7 Engerode 12 2 16,7 1007 163 16,2 91 14 15,4 Gebhardshagen Bad Ringelheim Beddingen 20 3 15,0 462 66 14,3 2056 280 13,6 Drütte 18 2 11,1 Hallendorf 82 9 11,0 Heerte 47 3 6,4 Watenstedt 25 1 4,0 Thiede Lebenstedt Ohne Angaben Gesamt 12 5000 812 16,2 Tabelle 40: Rücklaufquoten nach Ortsteilen Im Ortsteil Lobmachtersen wurde mit 37,8 Prozent die höchste Rücklaufquote erzielt, mit 4,0 Prozent weist der Ortsteil Watenstedt den geringsten Rücklauf auf (vgl. Tabelle 40). Zu vermuten ist, dass sich diese geringe Quote mit dem hohen Anteil an ausländischer Wohnbevölkerung begründen lässt, deren Ab- Ahrensburg sogar 53,0 Prozent. Die Rücklaufquote bei Pitsch/Emrich (2004, 14) lag im Saarland bei 17%. 19.05.2009 92 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement lehnungsquoten bei der gesamtstädtischen Betrachtung deutlich höher sind als die der deutschen Wohnbevölkerung (vgl. 3.1.4). Im Zuge der Workshops wurden an Personen, die noch nicht an der Befragung teilgenommen hatten, ebenfalls Fragebögen ausgegeben, wodurch 78 weitere Fragebögen für die Auswertung gewonnen werden konnten. 3.1.4 Repräsentativität der Stichprobe hinsichtlich grundlegender soziodemographischer Merkmale Anhand vorliegender soziodemographischer Merkmale kann die Güte der realisierten Stichprobe überprüft werden, indem man sie mit der Gesamtpopulation der Stadt Salzgitter vergleicht. Ziel der Befragung war es, durch eine Teilerhebung repräsentative Aussagen zum Sport- und Bewegungsverhalten der Salzgitteraner Bevölkerung machen zu können. Dies wiederum erfordert eine repräsentative Stichprobe, bei der keine Gruppe (z. B. Geschlechter- oder Altersgruppe) überdurchschnittlich gegenüber der Wohnbevölkerung von Salzgitter vertreten ist. Parameter zur Überprüfung der Repräsentativität der Stichprobe bilden die Variablen Geschlecht, Alter, Ortschafts- und Ortsteilzugehörigkeit sowie die Staatszugehörigkeit. Tabelle 41 zeigt, dass bezüglich des Geschlechts eine gute Übereinstimmung zwischen der Netto-Stichprobe und der tatsächlichen Verteilung der Bevölkerung von Salzgitter zu verzeichnen ist. Die geringfügigen Abweichungen von 0,1 Prozent122 (die Männer sind in der Stichprobe leicht unter- die Frauen leicht überrepräsentiert) haben keine Auswirkungen auf die nachfolgenden Betrachtungen. Geschlecht Ist-Bevölkerung Salzgitter (15-80-jährige Gesamt) N in % Netto-Stichprobe N Differenz in % Männlich 43.371 49,2 429 48,2 -1,0 Weiblich 44.818 50,8 444 49,9 -0,9 17 1,9 1,9 890 100,0 Ohne Angaben Gesamt 88.189 100,0 Tabelle 41: Repräsentativität der Stichprobe nach Geschlecht Chi-Quadrattest123: Stichprobe/Bevölkerungsstatistik (Einwohner zwischen 15 und 80 Jahren) 2 der Stadt Salzgitter (Stand: 31.12.2004), Chi = 0,0012 < 3,84 122 Dieser Wert ergibt sich, wenn die 17 Personen, die keine Angaben zum Geschlecht gemacht haben, nicht in die Berechnung eingehen. 123 Der Chi-Quadrattest ist eine Prüfmethode, bei der durch eine Maßzahl ausgedrückt wird, ob zwischen zwei nominal messbaren Merkmalen mit absoluten Häufigkeiten ein Zusammenhang besteht (vgl. Schwarze 1981, 177). 19.05.2009 93 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Die Altersverteilungen in der Grundgesamtheit und der Netto-Stichprobe weisen leicht Unterschiede auf (vgl. Tabelle 42). In der Stichprobe sind die Altersgruppen der 21-25-Jährigen, 26-30-Jährigen, 31-35-Jährigen, 51-55-Jährigen sowie die der 66-70-Jährigen, 71-75-Jährigen und 76-80-Jährigen leicht unterrepräsentiert und die der 56-60-Jährigen und 61-65-Jährigen leicht überrepräsentiert. Alter Ist-Bevölkerung Salzgitter N in % Netto-Stichprobe N Differenz in % In % 15-20 Jahre 7.372 8,4 79 8,9 0,5 21-25 Jahre 5.953 6,8 47 5,3 -1,5 26-30 Jahre 5.546 6,3 46 5,2 -1,1 31-35 Jahre 6.105 6,9 45 5,1 -1,9 36-40 Jahre 8.110 9,2 81 9,1 -0,1 41-45 Jahre 8.668 9,8 92 10,3 0,5 46-50 Jahre 7.687 8,7 77 8,7 -0,1 51-55 Jahre 7.360 8,3 61 6,9 -1,5 56-60 Jahre 6.399 7,3 76 8,5 1,3 61-65 Jahre 7.230 8,2 81 9,1 0,9 66-70 Jahre 7.580 8,6 58 6,5 -2,1 71-75 Jahre 5.524 6,3 35 3,9 -2,3 76-80 Jahre 4.655 5,3 22 2,5 -2,8 90 10,1 10,1 890 100,0 ohne Angabe Gesamt 88.189 100,0 Tabelle 42: Repräsentativität der Stichprobe nach Altersgruppen Chi-Quadrattest: Stichprobe/Bevölkerungsstatistik (Einwohner zwischen 15 und 80 Jahren) der Stadt Salzgitter (Stand: 31.12.2004), Chi2 = 34,9 > 21,03 Die Ortschafts- und Ortsteilzugehörigkeiten in der Grundgesamtheit und der Netto-Stichprobe weisen deutliche Unterschiede auf (vgl. Tabelle 43). So ist die Ortschaft Nord deutlich unterrepräsentiert, bedingt durch die geringe NettoStichprobe im Ortsteil Lebenstedt (-8,3 Prozent). Leicht überrepräsentiert sind die Ortschaften Nordwest, Ost (hier fällt mit 1,7 Prozentpunkten besonders Bleckenstedt auf) und Südost (Lobmachtersen ist mit 1,3 Prozentpunkten überrepäsentiert). Die Netto-Stichproben in den Ortschaften Nordost, Süd und West können insgesamt als weitgehend übereinstimmend beschrieben werden. Dennoch sind auch hier einzelne Ortsteile (beispielsweise Bad mit -1,4 Prozent, Thiede mit -1,7 Prozent und Üfingen mit 1,4 Prozent) leicht unter- bzw. überrepräsentiert. 19.05.2009 94 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Ortschaft Ortsteil Lebenstedt Nord Ist-Bevölkerung N in % Netto-Stichprobe N in % Differenz in % 35452 40,2 280 31,89 -8,3 1356 1,5 19 2,16 0,6 Bruchmachtersen 685 0,8 10 1,14 0,4 Engelnstedt 710 0,8 10 1,14 0,3 38203 43,3 319 36,33 -7,0 Salder Gesamt Ortschaft: Nord 8524 9,7 70 7,97 -1,7 Beddingen Thiede 383 0,4 4 0,46 0,0 Üfingen 751 0,9 20 2,28 1,4 Sauingen 408 0,5 6 0,68 0,2 Gesamt Ortschaft: Nordost 10066 11,4 100 11,39 0,0 Lichtenberg 2700 3,1 30 3,42 0,4 Osterlinde 352 0,4 7 0,8 0,4 Reppner 421 0,5 10 1,14 0,7 1003 1,1 17 1,94 0,8 4476 5,1 64 7,29 2,2 1452 1,6 12 1,37 -0,3 Bleckenstedt 568 0,6 21 2,39 1,7 Drütte 363 0,4 5 0,57 0,2 Immendorf 361 0,4 4 0,46 0,1 Watenstedt 448 0,5 5 0,57 0,1 3192 3,6 47 5,35 1,7 18004 20,4 167 19,02 -1,4 Gitter 646 0,7 8 0,91 0,2 Groß Mahner 535 0,6 8 0,91 0,3 Ringelheim 1561 1,8 19 2,16 0,4 Hohenrode 156 0,2 3 0,34 0,2 20902 23,7 205 23,35 -0,4 Flachstöckheim 920 1,0 11 1,25 0,2 Barum 719 0,8 12 1,37 0,6 Beinum 482 0,5 5 0,57 0,0 Lobmachtersen 682 0,8 18 2,05 1,3 Ohlendorf 470 0,5 9 1,03 0,5 Nordost Nordwest Lesse Gesamt Ortschaft: Nordwest Hallendorf Ost Gesamt Ortschaft: Ost Bad Süd Gesamt Ortschaft: Süd Südost 19.05.2009 95 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Ortschaft Ist-Bevölkerung Ortsteil N Gesamt Ortschaft: Südost N in % Differenz in % 3273 3,7 55 6,26 2,5 6568 7,4 71 8,09 0,6 Calbecht 244 0,3 6 0,68 0,4 Engerode 225 0,3 2 0,23 0,0 1040 1,2 9 1,03 -0,1 8077 9,2 88 10,02 0,9 88189 100,0 878 100 0,0 Gebhardshagen West in % Netto-Stichprobe Heerte Gesamt Ortschaft: West Gesamt Salzgitter Tabelle 43: Repräsentativität der Stichprobe nach Ortschafts- und Ortsteilzugehörigkeit Chi-Quadrattest: Stichprobe/Bevölkerungsstatistik (Einwohner zwischen 15 und 80 Jahren) der Stadt Salzgitter (Stand: 31.12.2004), Chi2 = 41,88 > 12,59 Vergleicht man die Staatszugehörigkeit in der Grundgesamtheit mit der NettoStichprobe in Salzgitter zeigt sich, dass die ausländische Wohnbevölkerung mit 6,9 Prozentpunkten deutlich unterrepräsentiert ist (vgl. Tabelle 44). Diese Problematik zeigt sich in vielen Sportverhaltensanalysen der letzten Jahre.124 Ein zwölfseitiger in deutscher Sprache abgefassten Fragebogen bringt sicherlich für einen Teil der ausländischen Bevölkerung Verständnisprobleme und begründet teilweise die relativ hohe Ablehnungsquote. Staatszugehörigkeit Ist-Bevölkerung (15-80-jährige) N Netto-Stichprobe (15-80-jährige) in % N Differenz in % in % Deutsch 79.853 90,6 825 92,7 2,1 Andere 8.336 9,4 22 2,5 -6,9 43 4,8 4,8 890 100,00 Ohne Angaben Gesamt 88.189 100,00 Tabelle 44: Repräsentativität der Stichprobe nach Staatszugehörigkeit Chi-Quadrattest: Stichprobe/Bevölkerungsstatistik (Einwohner zwischen 15 und 80 Jahren) der Stadt Salzgitter (Stand: 31.12.2004), Chi2 = 46,03 > 3,84 Zusammenfassend kann formuliert werden: 1. Betrachtet man die Variable Geschlecht, kann eine hohe Übereinstimung der Netto-Stichprobe mit der Grundgesamtheit der Wohnbevölkerung von Salzgitter festgestellt werden. Dies ist Voraussetzung für repräsentative geschlechtsspezifische Analysen. 124 Wetterich/Eckl (vgl. Wetterich/Eckl 2006, 38) erzielten z. B. in Dreieich eine Differenz von 6,7 Prozentpunkten. Mit einer Differenz von 2,5 Prozentpunkten fiel die Ablehnungsquote in Ahrensburg deutlich geringer aus (vgl. Hübner/Wulf 2005, 22). 19.05.2009 96 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 2. Untersucht man die Netto-Stichprobe bezüglich der Variablen Alter, Ortschafts- und Ortsteilzugehörigkeit zeigen sich geringe Abweichungen. Auffällig ist, dass besonders die einwohnerstarken Ortsteile eine höhere Ablehnungsquote aufweisen. Bei nachfolgenden Analysen sind diese Auffälligkeiten der Stichprobe zu berücksichtigen. 3. Die geringe Netto-Stichprobe bei der ausländischen Wohnbevölkerung lässt keine differenzierten Aussagen zum Sport- und Bewegungsverhalten derselben zu. 3.2 Grunddaten zum Sporttreiben der Salzgitteraner Bevölkerung 3.2.1 Grunddaten zum Sportengagement der Salzgitteraner Gemäß des im Kapitel 1.3.1 beschriebenen Sportverständnisses wird im folgenden Abschnitt der Anteil der Salzgitteraner Bevölkerung betrachtet, der sich sowohl körperlich als auch sportlich aktiv betrachtet. Somit sind unter körperlicher und sportlicher Aktivität Formen bewegungsaktiver Erholung (z. B. gemütliches Radfahren und Spazierengehen) ebenso zu verstehen wie Wettkampfund Freizeitsport (z. B. sportliches Radfahren und Walken).125 Die Frage „Waren Sie im letzten Jahr (2005) körperlich/sportlich aktiv?“126 konnte mit „Ja, regelmäßig“, „Ja, unregelmäßig“ und „Nein“ beantwortet werden. Im Ergebnis sind 86,6 Prozent der Befragten körperlich/sportlich aktiv: 59,4 Prozent regelmäßig und 27,2 Prozent unregelmäßig. Ist bei der Definition der Aktivenquote die Regelmäßigkeit unerheblich, ergibt sich ein Wert von 86,9 Prozent. Mit dieser Aktivenquote liegt Salzgitter im Vergleich zu anderen Städten, die mit ähnlichen Methoden das Sportverhalten untersucht haben, im oberen Bereich.127 Legt man bei der Berechnung der Sportaktivenquote die Angaben zur am häufigsten betriebenen Sportart zu Grunde, ergibt sich eine leichte Korrektur um 4,9 Prozentpunkte auf 81,7 Prozent. Die Höhe der Sportaktivenquote verringert sich deutlich auf 64,4 Prozent, wenn als Maßstab für Sportund Bewegungsaktivität nur Personen einbezogen werden, die mindestens einmal pro Woche körperlich/sportlich aktiv sind.128 Zu beachten ist auch, dass die Befragten gebeten wurden, ihr Sport- und Bewegungsverhalten selbst zu beurteilen. Schnell/Hill/Esser verweisen in ihrer 125 Zur Begründung der Nutzung der Kategorien „Sport treiben“ und „Bewegungsaktive Erholung“ siehe Kapitel 3.2.2. 126 Die Frage des BISp-Leitfadens „Treiben Sie Sport?“ erfasst das aktuelle Sportengagement. Da die Befragung im Winter durchgeführt wurde, soll die oben beschriebene Erweiterung der Frage sicherstellen, dass Saisonsportarten des Sommers (z. B. Segeln, Wasserski) ebenfalls benannt werden. Vgl. dazu auch Emrich/Pitsch 2004, 19. 127 In Dreieich bezeichnen sich 89 Prozent der Befragten als sportlich bzw. körperlich aktiv (vgl. Wetterich/Eckl 2006, 40), in Ahrensburg sind es 78,3 Prozent (vgl. Hübner/Wulf 2005, 29). Bei Pitsch/Emrich beträgt der Anteil der Sporttreibenden ca. 60% (vgl. Pitsch/Emrich 2004, 33). 128 Die korrigierte Sportaktivenquote in Dreieich liegt bei 76,2 Prozent (vgl. Wetterich/Eckl 2006, 45), in Ahrensburg bei 69,2 Prozent (vgl. Hübner/Wulf 2005, 30). 19.05.2009 97 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement sozialwissenschaftlichen Untersuchung auf den Effekt der sozialen Erwünschtheit (des. Sog. „Social-Desirability-Reponse-Set“), also z. B. der Übertreibung der sportlichen Aktivität.129 Zwei Erklärungsansätze werden benannt: „einerseits soziale Erwünschtheit als Persönlichkeitsmerkmal, das sich im Bedürfnis nach sozialer Anerkennung zeigt, anderseits als situationsspezifische Reaktion auf die Datenerhebung, wobei aufgrund bestimmter Konsequenzbefürchtungen die tatsächlichen Sachverhalte verschwiegen oder beschönigt werden.“130 Wetterich/Eckl merken an, dass dieser Effekt im Rahmen von Sportverhaltensuntersuchungen bisher kaum diskutiert wurde.131 Geht man nun davon aus, dass Sport ein positiv besetzter Begriff ist, ist zu verstehen, wenn im Sinne der sozialen Erwünschtheit erhöhte Werte bei der Angabe der jeweiligen Sport- und Bewegungsaktivität zu verzeichnen sind.132 Von den Befragten, die angaben regelmäßig körperlich/sportlich aktiv zu sein, sind 50,2 Prozent weiblich und 49,8 Prozent männlich. Die geschlechtsspezifische Analyse zeigt somit eine leicht erhöhte regelmäßige Sport- und Bewegungsaktivität der Frauen (vgl. Tabelle 45). Diese geringen Abweichungen relativieren sich jedoch, wenn man bedenkt, dass der Frauenanteil (444 Frauen, 429 Männer) in der Nettostichprobe leicht erhöht war. Grad der körperlichen/sportlichen Aktivität weiblich in % männlich in % regelmäßig körperlich/sportlich aktiv 50,2 49,8 unregelmäßig körperlich/sportlich aktiv 49,8 50,2 Tabelle 45: Geschlechtsspezifische Analyse der körperlichen/sportlichen Aktivität N= 873 Bei der altersspezifischen Analyse sind die Abweichungen von der allgemeinen Aktivenquote deutlicher. Mit durchschnittlich 63,4 Prozent ist die Altersgruppe der über 70-Jährigen deutlich weniger regelmäßig sportlich und körperlich aktiv als die Grundgesamtheit (vgl. Abbildung 23). Dies überrascht jedoch nicht, da in der Regel die sportliche Aktivität mit zunehmendem Alter der Befragten abnimmt.133 Beachtenswert ist, dass bei der Altersgruppe der 76-80-Jährigen immer noch 59,1 Prozent in irgendeiner Form sportlich/körperlich aktiv sind. Mit 85,1 Prozent liegen die 21-25-Jährigen ebenso wie die 26-30-Jährigen mit 80,5 Prozent leicht unter dem Durchschnitt. Personen dieses Alters befinden sich häufig noch in der Ausbildung, starten ins Berufsleben oder gründen gera- 129 Vgl. Vgl. Schnell/Hiller/Esser 2005, 355. 130 Schnell/Hiller/Esser 2005, 355. 131 Vgl. Wetterich/Eckl 2006, 41. 132 Vgl. Schwark, 1994, 281 zitiert nach Wetterich/Schrader/Eckl 2006, 41. 133 Vgl. dazu Wetterich/Eckl 2006, 41, Hübner/Wulf 2005, 31 und Pitsch/Emrich 2004, 18 und 35. 19.05.2009 98 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement de eine Familie. Vermutlich bleiben diese neuen Herausforderungen nicht ohne Wirkung auf das Sport- und Bewegungsverhalten. 76-80 Jahre 40,9 18,2 40,9 71-75 Jahre 66-70 Jahre 15,8 26,3 57,9 61-65 Jahre 32,4 11,8 55,9 14,8 72,8 56-60 Jahre 51-55 Jahre 26,2 9,8 28,6 9,1 63,9 46-50 Jahre 62,3 41-45 Jahre 19,6 37,0 43,5 21-25 Jahre 63,8 15-20 Jahre 64,6 0 13,3 26,7 60,0 26-30 Jahre 10,1 35,4 54,4 31-35 Jahre 20 7,6 31,5 60,9 36-40 Jahre 12,3 10,7 37,3 52,0 14,9 21,3 25,3 40 regelmäßig körperlich/sportlich aktiv in % 60 80 10,1 100 120 unregelmäßig körperlich/sportlich aktiv in % nicht körperlich/sportlich aktiv in % Abbildung 23: Aktivenquote nach Altersgruppen N= 795 Nicht unerwähnt bleiben sollen in diesem Zusammenhang die hohen Aktivitätsquoten z. B. der 15-20-Jährigen (89,9%) oder 41-45-Jährigen (92,4%). Hübner/Wulf erzielen in Ahrensburg ähnlich hohe Werte, verweisen jedoch auch darauf, dass diese Aktivitätsquoten noch nichts über die Regelmäßigkeit, Intensität oder den Zeitumfang der Sport- und Bewegungsaktivitäten aussagen (vgl. Kapitel 3.3.2).134 Untersuchungen zum Zusammenhang von (formellen) Bildungsstand und Sportverhalten zeigen allgemein eine positive Korrelation von Sportaktivität und Bildungsgrad.135 Nachfolgendes Beispiel bestätigt diesen Sachverhalt auch für Salzgitter: 90,8 Prozent der Befragten, die einen Realschulabschluss haben, sind regelmäßig bzw. unregelmäßig körperlich/sportlich aktiv, dieser Wert verringert sich auf 73,1 Prozent bei den Befragten mit Hauptschulabschluss und auf 66,7 Prozent bei den Befragten ohne Schulabschluss (vgl. Tabelle 46). 134 Vgl. Hübner/Wulf 2005, 31. 135 Vgl. Wetterich/Eckl 2006, 41. 19.05.2009 99 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Schulabschluss/Berufsausbildung Regelmäßig körperlich/ sportlich aktiv in % Unregelmäßig körperlich/ sportlich aktiv in % Nicht aktiv in % kein Schulabschluss (N= 12) 41,7 25,0 33,3 Hauptschulabschluss (N= 119) 49,6 23,5 26,9 Realschulabschluss (N= 173) 62,1 28,7 9,2 Fachoberschulabschluss/ Fachhochschul-/ Hochschulreife (Abitur) (N= 109) 60,6 27,5 11,9 keine abgeschlossene Berufsausbildung (N= 5) 80,0 20,0 0,0 abgeschlossene Berufsausbildung (N=151) 58,3 30,5 11,3 abgeschlossenes Fachhochschul-/ Universitätsstudium (N= 85) 56,5 31,8 11,8 Tabelle 46: Sportliche/körperliche Aktivität im Verhältnis zum Bildungsgrad N= 655 3.2.2 Kategorisierung der Bewegungsaktivitäten Berechtigt verweisen Hübner/Wulf darauf, dass zunächst zu klären ist, was unter bewegungsaktiver Erholung und Sport zu verstehen ist, bevor man die weitere Analyse angeht.136 Zumal diese Differenzierung innerhalb der Sportwissenschaft intensiv diskutiert wird. Dass eine Differenzierung notwendig ist, zeigt auch das in der Bevölkerung vorgefundene individuelle Verständnis des Begriffs „Sport“. Der mit dem Fahrrad zurückgelegte Weg zur Arbeit wird von dem einen als „bewegungsaktive Erholung“, von einem zweiten als „Sport“ bezeichnet. Ebenso erhält man differenzierte Ergebnisse, wenn man Schwimmaktivitäten, ob nun im Sommer oder Winter betrieben, einordnen lässt.137 Aus diesem Grund wurde seit Mitte der 90er Jahre die Einwohnerbefragung deutlich verfeinert und bezieht man sich auf Hübner/Pfitzner/Wulf138 so hat sich die Unterscheidung von „bewegungsaktiver Erholung“ und „Sport treiben“ als Standard bei der Erhebung des Sportverhaltens durchgesetzt. 136 Vgl. Hübner/Wulf 2005, 26. 137 Vgl. Hübner/Wulf 2005, 26. 138 Vgl. Hübner/Pfitzner/Wulf 2002, 31ff. zitiert nach: Wetterich/Eckl 2006, 42. 19.05.2009 100 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement In der Bevölkerungsbefragung in Salzgitter erhielten die Befragten bei Frage 10 „Wie ordnen Sie Ihre Sport- und Bewegungsaktivitäten ein?“ folgende Möglichkeit der Differenzierung: „Bewegungsaktive Erholung (z. B. Baden, Spazierengehen, gemütliches Radfahren)“ oder „Sport treiben (z. B. Schwimmen, Wandern, sportliches Radfahren“. Mit dem Aufzeigen dieser unterschiedlichen Ausübungsformen einer Sportart sollten auch die Bürger erfasst werden, die sich bei der Frage „Treiben Sie Sport?“139 nicht angesprochen gefühlt hätten.140 Von den körperlich/sportlich Aktiven in Salzgitter charakterisieren 43,5 Prozent ihr Sport- und Bewegungsverhalten als „bewegungsaktive Erholung“, 56,5 Prozent als „Sport treiben“. Um dieses Sportverständnis zu überprüfen, wurde in Frage 13 darum gebeten, die Haupt-, Zweit- und Drittaktivität ebenfalls diesen Kategorien zuzuordnen.141 Die Hauptaktivität wird von 53,7 Prozent als „Bewegungsaktive Erholung“ beschrieben, nur noch 46,3 Prozent „treiben Sport“ (vgl. Tabelle 47). Die Verschiebung zu Gunsten der „Bewegungsaktiven Erholung“ nimmt mit der Anzahl der Aktivitäten zu. Bei den Angaben zur Drittaktivität sind es nur noch 27,4 Prozent, die ihr Sport- und Bewegungsverhalten der Kategorie „Sport treiben“ zurechnen. Einordnung der Bewegungsaktivität Hauptaktivität Zweitaktivität Drittaktivität Durchschnitt in % in % in % in % Bewegungsaktive Erholung 53,7 66,0 72,6 62,6 Sport treiben 46,3 34,0 27,4 37,4 Tabelle 47: Kategorisierung der Bewegungsaktivitäten nach Haupt- und Nebensportarten „Wie ordnen sie Ihre Sport- und Bewegungsaktivitäten ein?“; N= 1765 Die Auswertung der Fragen 10 und 13 zeigt, wie unterschiedlich die Bewegungsaktivitäten bei einem Vergleich zwischen der allgemeinen (Bewegungsaktive Erholung: 43,5 Prozent) und nach Sportarten differenzierten Einschätzung (Bewegungsaktive Erholung: durchschnittlich 62,6 Prozent) eingeordnet werden. Dieses Ergebnis war zu erwarten, da in Frage 10 nach dem überwiegend geltenden Verständnis des Sporttreibens gefragt wurde, in Frage 13 jedoch um eine sportartbezogene Einschätzung gebeten wurde.142 Nachfolgend soll das allgemeine Verständnis von Sport sowie die sportartbezogene Einschätzung einer geschlechtsspezifischen Analyse unterzogen werde. Von den Befragten, die ihre Bewegungsaktivität der „Bewegungsaktiven Erholung“ zuordnen, sind 54,5 Prozent weiblich und 45,5 Prozent männlich, von denjenigen, die „Sport treiben“, sind 53,6 Prozent männlich und 46,4 Prozent weiblich (vgl. Tabelle 48). 139 Vgl. BISp 2000, 56. 140 Vgl. Hübner/Wulf 2005, 27. 141 Dieses methodische Vorgehen wurde in Anlehnung an Hübner/Wulf (2005, 27) gewählt. 142 Vgl. Hübner/Wulf 2005, 27. 19.05.2009 101 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement weiblich in % Einordnung der Bewegungsaktivität männlich in % Bewegungsaktive Erholung (z. B. Baden, Spazierengehen, gemütliches Radfahren) 54,5 45,5 Sport treiben (z. B. Schwimmen, Wandern, sportliches Radfahren) 46,4 53,6 Tabelle 48: Kategorisierung der Bewegungsaktivitäten nach Geschlecht N=667 Am Beispiel der Hauptsportart zeigt sich, wie sich die oben dargestellten Werte bei der sportartbezogenen Einschätzung wiederum verändern: von den Befragten, die ihre Hauptaktivität der „Bewegungsaktiven Erholung“ zurechnen, sind 50,4 Prozent weiblich und 49,6 Prozent männlich (vgl. Tabelle 49). Deutlichere Abweichungen zeigen sich bei der Kategorien „Sport treiben“: hier sind nur noch 47,9 Prozent weiblich und 52,1 Prozent männlich. Die Analyse der Durchschnittswerte über alle drei Sportaktivitäten hinweg zeigt eine recht ausgeglichene geschlechtsspezifische Bewertung. Einordnung der Bewegungsaktivität Hauptaktivität in % Zweitaktivität in % Drittaktivität in % Durchschnitt in % w m w m w m w m Bewegungsaktive Erholung 50,4 49,6 48,6 51,4 51,9 48,1 50,2 49,8 Sport treiben 47,9 52,1 51,0 49,0 50,8 49,2 49,4 50,6 Tabelle 49: Kategorisierung der Bewegungsaktivitäten nach Haupt- und Nebensportarten und Geschlecht N= 874 (weiblich), N= 878 (männlich) Die altersspezifische Analyse zur Einordnung der Bewegungsaktivitäten sollte u. a. klären, ob die Vermutung zutrifft, dass mit zunehmenden Alter die Aktivitäten stärker der „Bewegungsaktiven Erholung“ zugeordnet werden. Unterschiede im Sportverständnis zeigen sich, sind aber nicht so eindeutig wie vermutet. So sind es bei den 15-20-Jährigen lediglich 23,0 Prozent, die ihre Aktivitäten als „Bewegungsaktive Erholung“ bezeichnen, 77,0 Prozent „treiben Sport“. Der Übergang zu einer verstärkten Bewertung der Aktivitäten als „Bewegungsaktiven Erholung“ erfolgt bei den 46-50-Jährigen, den 56-60-Jährigen, den 66-70Jährigen und den 71-75-Jährigen (vgl. Abbildung 24). Auffällig sind die Angaben der 61-65-Jährigen (hier sind es noch 62,3%, die „Sport treiben“) und die der 76-80-Jährigen, bei denen jeder Zweite „Sport treibt“. Das ausgeglichene Verhältnis in der Bewertung bestätigt nicht die oben formulierte Vermutung. 19.05.2009 102 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 76-80 Jahre 50,0 50,0 71-75 Jahre 31,8 68,2 66-70 Jahre 46,3 53,7 61-65 Jahre 62,3 37,7 56-60 Jahre 45,8 54,2 51-55 Jahre 54,3 45,7 46-50 Jahre 49,2 50,8 41-45 Jahre 52,7 47,3 36-40 Jahre 55,4 44,6 31-35 Jahre 51,4 48,6 26-30 Jahre 67,6 32,4 21-25 Jahre 75,0 25,0 15-20 Jahre 77,0 23,0 0 20 40 60 Bewegungsaktive Erholung in % 80 100 120 Sport in % Abbildung 24: Kategorisierung der Bewegungsaktivitäten nach Altersgruppen 3.2.3 Gründe körperlicher und sportlicher Inaktivität Wie unter Gliederungspunkt 1.2 angesprochen, ergeben sich bei einem prozessorientierten Verständnis von umfassender Sportentwicklungsplanung differenzierte Schwerpunkte. Im Sinne einer angemessenen Begleitung des Entwicklungsprozesses und einer umfassenden Qualitätsorientierung gilt es bei einer Sportverhaltensstudie auch nach Gründen für körperliche/sportliche Inaktivität zu fragen. Liegen abänderbare Mängel bei den Angeboten (z. B. keine zielgruppenspezifischen Angebote, Kurs zu ungünstigen Zeiten), der Organisationsform (z. B ist nur eine Dauermitgliedschaft im Verein möglich, obwohl ein Kurssystem gewünscht wird) oder der Sportinfrastruktur (z. B. schlechter bautechnischer Zustand der Turnhalle, keine sportartspezifische Ausstattung) vor, müssen Konsequenzen für die Zukunft gezogen werden. 13,4 Prozent der Befragten gaben an, im Jahr 2005 keinen körperlichen/sportlichen Aktivitäten nachgegangen zu sein. In Frage 8 wurde den Inaktiven anhand einer Liste von sieben Argumenten,143 die Möglichkeit gegeben, die eigenen Gründe zu bestimmen. Darüber hinaus konnte die Liste mit eigenen Beweggründen ergänzt werden. Da die Ursachen für Sportabstinenz häufig vielschichtig sind, waren Mehrfachantworten möglich. War der Grund „Die Sportstätten/Sportgelegenheiten entsprechen nicht meinen Erwartungen“ zutreffend, konnten eigene Verbesserungsvorschläge formuliert werden (vgl. Tabelle 50). 143 Die Gründe für die Sportabstinenz wurden in Anlehnung an den BISp-Leitfaden formuliert (vgl. BISp 2000, 56). 19.05.2009 103 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Gründe Prozentanteil an Nennungen N Aus gesundheitlichen Gründen. 56 28,28 Ich habe keine Zeit. 38 19,19 Ich bewege mich in meiner Freizeit genug. 35 17,68 Ich habe wechselnde/ungünstige Arbeitszeiten 29 14,65 Aus folgendem Grund… 21 10,61 Ich bin zu alt. 12 6,06 Die Sportstätten/Sportgelegenheiten entsprechen nicht meinen Erwartungen. 5 2,53 Die Sportmöglichkeiten sind zu weit entfernt. 2 1,01 198 100 Gesamt Tabelle 50: Aus welchen Gründen waren Sie nicht körperlich oder sportlich aktiv? Die zutreffende Antworte(n) waren anzukreuzen, Mehrfachantworten waren möglich, N=117 Mit 56 Nennungen war „Aus gesundheitlichen Gründen.“ das bedeutendste Argument (28,3%), gefolgt von „Ich habe keine Zeit.“ (19,2%) und „Ich bewege mich in meiner Freizeit genug.“ (17,7%). In diesem Zusammenhang sollten nachfolgende Untersuchungen klären, ob der allgemeine Gesundheitszustand grundsätzlich keine Bewegungsaktivitäten zulässt oder aber die Befragten auf Grund von gesundheitlichen Einschränkungen kein passendes Angebot im Wohnumfeld finden. Das allgemeine „Zeit-Argument“ ist in unserer Gesellschaft häufig ein Platzhalter für eine Vielzahl von Gründen. Letztlich ist es eine Frage der individuellen Präferenzen bei der Freizeitgestaltung, welchen Tätigkeiten man den Vorzug gibt. Strukturelle Gründe für die Sportabstinenz gehen lediglich mit 3,5 Prozent ein. Die Sportstätten/Sportgelegenheiten entsprechen nicht den Erwartungen der Nutzer, da es z. B. Mängel mit der Sauberkeit und Hygiene gibt oder aber ein getrennter Frauen- und Männer-Fitnessbereich gewünscht wird. Nachfolgend eine Auflistung der selbst formulierten Argumente: „keine Lust“, „kein Interesse“, „Schwangerschaft/Geburt“, „alleinerziehend“, „Tätigkeiten im Kleingarten genügen“, „zu viel Arbeit“, „ich finde keine Sportart, die mir Spaß macht“. Auf Grund der geringen Fallzahlen und der entsprechenden Formulierungen können diese nur als Stichworte für eine weitergehende Diskussion stehen bleiben. 3.2.4 Motive für Sport und bewegungsaktive Erholung Um den Entwicklungsprozess der Sportaktivität im Lebenslauf der Bürgerinnen und Bürger Salzgitters langfristig positiv zu begleiten, ist die Kenntnis über die derzeitigen Sport- und Bewegungsmotive der Befragten von großer Bedeutung. In Frage 11 wurde den Bewegungsaktiven eine Liste mit zehn möglichen Be- 19.05.2009 104 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement weggründen vorgelegt.144 Sie wurden gebeten, auf einer fünfstufigen Skala von „trifft voll und ganz zu“ bis „trifft gar nicht zu“ zu bewerten, inwieweit die Motive für sie von Bedeutung sind. Weitere Motive konnten durch die Befragungsteilnehmer formuliert und anschließend bewertet werden. Die Möglichkeit zur Ergänzung wurde von den Sportaktiven nicht genutzt. Abbildung 25 zeigt die Rangordnung der einzelnen Beweggründe, indem die kumulierten Werte der Antworten von „trifft voll und ganz zu“ und „trifft zu“ gebildet wurden. Gesundheit und Wohlbefinden. (N=733) 40,9 50,6 40,2 43,0 Fitness, Kondition, Bew eglichkeit. (N=711) Ausgleich, Entspannung, Erholung. (N=693) 42,6 40,4 Spaß an Spiel und Sport. (N=663) 34,7 Etw as für Figur und Aussehen tun. (N=696) 33,5 Andere Motive…(N=39) 35,3 33,5 28,2 38,5 Die Natur erleben. (N=692) 31,6 30,2 Gemeinsames Erleben Geselligkeit. (N=674) 34,1 25,1 Abw echslung, Zeitvertreib, Unterhaltung. (N=658) 34,5 22,2 Den eigenen Körper erleben. (N=636) 18,1 Streben nach Leistung/persönlicher Verbesserung/Erfolg. (N=635) 17,5 0 10 30,3 23,3 20 30 40 50 60 70 80 90 Prozent trifft voll und ganz zu trifft zu Abbildung 25: Motive für Sport und bewegungsaktive Erholung „Welche Motive für Sport und bewegungsaktive Erholung haben Sie? Kumulierte Werte der Antworten „trifft voll und ganz zu“ und „trifft zu“ Gesundheits-, Fitness- und Entspannungsaspekte sind für die Bewegungsaktiven wichtige Motive. Für 91,5 Prozent der Befragten ist „Gesundheit und Wohlbefinden“, für 83,3 Prozent „Fitness, Kondition, Beweglichkeit“ und für 83,0 Prozent „Ausgleich, Entspannung, Erholung“ Prozent bedeutsam. „Spaß an Spiel und Sport“ ist mit Rang vier ein weiteres wichtiges Motiv. Am Ende der Prioritätenskala steht „Den eigenen Körper erleben“ und „Streben nach Leistung/persönlicher Verbesserung/Erfolg“. Mit diesen Ergebnissen unterscheidet sich Salzgitter kaum von anderen Städten, in denen vergleichbare Studien145 durchgeführt wurden. Das Streben nach Leistung und Verbesserung scheint zunehmend mehr in den Hintergrund zu 144 Die Motive für Sport und bewegungsaktive Erholung wurden in Anlehnung an den Wetterich/ Eckl (2006, 46) formuliert. 145 Z. B. sind in Dreieich lediglich die Rangordnungen von: „Die Natur erleben.“ und „Etwas für Figur und Aussehen tun.“ vertauscht. Darüber hinaus sind die Motive ergänzt um, „Wettkampf/Erfolg“ und „Ästhetik der Bewegung“ (vgl. Wetterich/Eckl 2006, 46). 19.05.2009 105 100 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement rücken und verlagert sich zu Gunsten anderer Aspekte wie Gesundheit, Wohlbefinden, Fitness und Spaß.146 Bei der geschlechtsspezifischen Betrachtung sollen zwei Werte genauer betrachtet werden: Von denjenigen, für die die Aussage „etwas für die Figur und das Aussehen zu tun“ voll und ganz zutrifft, sind 64,8 Prozent Frauen (Männer 35,2 Prozent), 60,9 Prozent derjenigen, die nach Leistung, persönlicher Verbesserung und Erfolg streben sind Männer (Frauen 39,1 Prozent) (vgl. Tabelle 51). Motive weiblich in % männlich in % 55,0 45,0 Gesundheit und Wohlbefinden. (N=726) Fitness, Kondition, Beweglichkeit. (N=704) 52,0 48,0 Ausgleich, Entspannung, Erholung. (N=686) 51,3 48,7 Andere Motive…(N=38) 26,7 73,3 Spaß an Spiel und Sport. (N=658) 49,6 50,4 Etwas für Figur und Aussehen tun. (N=690) 64,8 35,2 Die Natur erleben. (N=685) 55,3 44,7 Gemeinsames Erleben Geselligkeit. (N=668) 52,1 47,9 Abwechslung, Zeitvertreib, Unterhaltung. (N=652) 53,8 46,2 Den eigenen Körper erleben. (N=629) 54,9 45,1 Streben nach Leistung/persönlicher Verbesserung/Erfolg. (N=629) 39,1 60,9 Tabelle 51: Motive für Sport und bewegungsaktive Erholung nach Geschlecht Die altersspezifische Betrachtung der Motive soll an nachfolgenden Beispielen untersucht werden: - Gesundheit und Wohlbefinden, - Fitness, Kondition, Beweglichkeit. Für nur 27,9 Prozent der 15-20-Jährigen scheint Gesundheit und Wohlbefinden ein sehr wichtiges Motiv zu sein, dagegen betrachten 66,7 Prozent der 76-80Jährigen das Gesundheitsmotiv als entscheidend. Fitness, Kondition und Beweglichkeit scheinen vor allem für die 21-25-Jährigen Beweggründe für Sportaktivität zu sein (vgl. Tabelle 52). 146 Vgl. Wetterich/Eckl 2006, 46. 19.05.2009 106 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Altersgruppen Die Aussage trifft voll und ganz zu für das Motiv: Gesundheit und Wohlbefinden. in % Die Aussage trifft voll und ganz zu für das Motiv: Fitness, Kondition, Beweglichkeit. in % 15-20 Jahre 27,9 (N= 68) 38,2 (N= 68) 21-25 Jahre 36,6 (N= 41) 63,3 (N= 42) 26-30 Jahre 45,7 (N= 35) 47,1 (N= 34) 31-35 Jahre 46,2 (N= 39) 48,7 (N= 39) 36-40 Jahre 54,2 (N= 72) 36,1 (N= 72) 41-45 Jahre 53,0 (N= 83) 44,6 (N= 83) 46-50 Jahre 54,3 (N= 70) 42,8 (N= 70) 51-55 Jahre 49,1 (N= 55) 39,6 (N= 53) 56-60 Jahre 62,5 (N= 64) 36,4 (N= 55) 61-65 Jahre 64,7 (N= 68) 47,1 (N= 68) 66-70 Jahre 52,3 (N= 44) 29,3 (N= 41) 71-75 Jahre 52,2 (N= 23) 52,6 (N= 19) 76-80 Jahre 66,7 (N= 9) 37,5 (N= 8) Tabelle 52: Motive für Sport und bewegungsaktive Erholung nach Alter 3.3 Ausgeübte Sport- und Bewegungsaktivitäten der Bevölkerung von Salzgitter 3.3.1 Sportarten im Überblick Die körperlich und sportlich Aktiven von Salzgitter benennen fast 100 verschiedene Sport- und Bewegungsaktivitäten. Neben den klassischen Sportarten wie Handball, Fußball, Leichtathletik werden Trendsportarten wie Inline-Skating und Bewegungsaktivitäten wie Spazieren gehen, Treppensteigen und Schiedsrichtertätigkeiten aufgelistet. Um diese Vielfalt der Sport- und Bewegungsaktivitäten ein wenig übersichtlicher zu gestalten, wurden sie in Anlehnung an den „Leitfaden für die Sportstättenentwicklungsplanung“ in Sportartenuntergruppen zusammengefasst. Kriterien dabei sind z. B. die Nutzung gleicher Anlagen oder eine gemeinsame Mitgliedsorganisation.147 Die Tabelle der Sportartengruppen des Leitfadens wurde um vier Einträge ergänzt: so zeigte sich in der Auswertung, dass einige Befragte in „allgemeinen (Vereins-) Sportgruppen“ aktiv sind, die Laufen, Gehen, Gymnastik und Spiele zum Schwerpunkt haben.148 Im Sinne eines weiten Sportverständnisses wurde in Anlehnung an Hübner/Wulf und Wetterich/Eckl149 die Bewegungsaktivität Spazierengehen der Sportartengrup- 147 Vgl. BISp 2000, S. 67-70. 148 Da bei der Angabe „Laufen, Spielen, Gymnastik im Rahmen von Vereinsangeboten“ keine exakte Zuordnung zu einer Hauptsportart möglich war, wurde diese neue Sportartengruppe gebildet, auch mit dem Wissen, dass es keine eigene Sportart im herkömmlichen Sinne darstellt. 149 Vgl. Hübner/Wulf 2005, 33 und Wetterich/Eckl 2006, 51. 19.05.2009 107 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement pe „Spazierengehen“ zugeordnet. Um die Bedeutung einzelner Laufdisziplinen wie Joggen, Walking, Nordic Walking später herausarbeiten zu können, war es notwendig, diese separat zu erfassen und nicht der Leichtathletik zuzurechnen, wie es der BISp-Leitfaden noch vorschlägt. Aus diesem Grund wurde eine neue Sportartengruppe „Laufsport“ gebildet.150 Wurde im Fragebogen Kampfsport als Haupt- oder Nebensportart angegeben, erfolgte eine Zuordnung zur Hauptsportart „Budo- und Kampfsportarten“. Da Sportarten wie z. B. Moderner Fünfkampf und Rugby nicht genannt wurden, ergeben sich in Salzgitter Einträge in 36 Sportartengruppen (vgl. Tabelle 53).151 Hauptsportart Sportarten/Disziplinen American Football American Football Allgemeine (Vereins-) Sportgruppe Laufen/Gehen, Gymnastik, Spiele Badminton Badminton Baseball Baseball, Softball Basketball Basketball Beachsport Badminton, Basketball, Handball, Rugby, Soccer, Tennis, Volleyball Behindertensport Sport für geistig und körperlich Behinderte, Rollstuhlfahrer, Spastiker Bergsteigen Klettern, Freiklettern, Bergtouren Boxen Boxen, Kickboxen Budo- / Kampfsportarten Aikido, Judo, Ju-Jutsu, Karate, Kendo, Kung Fu, Taek Won Do, Kampfsport Eissport Curling, Eishockey, Eisschnellauflauf, Eiskunstlauf, Eisstockschießen Fechten Fechten Fitnesstraining allgemeines Fitnesstraining, Cardio-Training Fußball Fußball Golf Golf, Bahnengolf Gymnastik Allgemeine Gymnastik, Aerobic, Fitness-, Jazz-, Ski-, Wirbelsäulengymnastik, Thai Chi, Yoga Handball Handball Hockey Feldhockey, Hallenhockey Kegelsport Kegeln, Bowling Laufsport Joggen, Walking, Nordic Walking Leichtathletik Laufdisziplinen, Sprungdisziplinen, Wurf- und Stoßdisziplinen, Mehrkampf Luftsport Ballonfahren, Drachenfliegen, Fallschirmspringen, Gleitschirmfliegen, Motorflug, Segelflug 150 Diese Differenzierung ist auch bei Hübner/Wulf (2005, 33) und Wetterich/Eckl (2006, 51) zu finden. Pitsch/Emrich trennen Jogging von der Leichtathletik (vgl. Pitsch/Emrich 2004, 76). 151 Nachfolgende Analyse der Sport- und Bewegungsaktivitäten erfolgt ein Anlehnung an Pitsch/Emrich 2004, 70-79, Hübner/Wulf 2005, 32-72 und Wetterich/Eckl 2006, 50-63. 19.05.2009 108 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Hauptsportart Sportarten/Disziplinen Moderner Fünfkampf Schwimmen, Fechten, Springreiten, Schießen, Geländelauf Motorsport Kart-Sport, Motocross Radsport Bahn-, Straßen- und Querfeldein-Radrennsport, Mountainbike, Kunstradfahren, Radball, Spinning Reit- und Fahrsport Dressurreiten, Springreiten Ringen Ringen Rollsport Rollkunstlauf, Rolltanz, Skaterhockey, Inlineskating Rugby Rugby Schießsport Gewehr-, Pistolen-, Wurfscheibenschießen, Bogenschießen Schwerathletik Gewichtheben, Bodybuilding, Krafttraining, Sportakrobatik, Tauziehen Schwimmen Schwimmen, Wettkampf-, Synchron-, Rettungsschwimmen, Wassergymnastik, Wasserball, Wasserspringen, Sporttauchen Spazierengehen Spazierengehen Squash Squash Tanzsport Standard, Latein, Ballett, Jazz-Dance, Formationstanz, Rock´n Roll, Volkstanz, Modetänze Tennis Tennis Tischtennis Tischtennis Triathlon Schwimmen, Radfahren, Laufen Turnsport Geräteturnen, Kunstturnen, Rhönradturnen, Trampolinturnen, Turnspiele (Faustball, Korbball u. a.), Rhythmische Sportgymnastik, Klettern Volleyball Volleyball Wandern Wandern Wassersport Kanu, Motorbootsport, Rudern, Segeln, Surfen, Wasserski Wintersport Bob- und Schlittensport, Ski alpin, Ski nordisch (Biathlon, Skilanglauf, Skispringen), Snowboard Weitere Sportarten Bahnengolf, Billard, Bosseln, Boule, Boccia, Cricket, Dart, Hundesport, Lacrosse, Minigolf, Prellball, Schach, Unterhaltungsspiele Tabelle 53: Sportartengruppen 3.3.1.1 Haupt- und Nebensportarten Um Informationen über die häufigste, zweithäufigste und dritthäufigste betriebene Sportart152 der Befragten zu erhalten, waren Mehrfachantworten möglich.153 Durchschnittlich werden von den Befragten 2,5 Sport- und Bewegungsaktivitäten ausgeübt. Tabelle 54 gibt einen Überblick über die Rangfolge der Sportartengruppen. 152 Im Folgenden auch als Haupt- und Nebensportarten oder Haupt-, Zweit- und Drittaktivität bezeichnet. 153 Da viele Aktive nicht nur einer Sport- oder Bewegungsaktivität nachgehen, wurde in Anlehnung an den BISp-Leitfaden den Befragten die Möglichkeit gegeben, bis zu drei Sport- und Bewegungsarten anzugeben (vgl. BISp 2000, 57-61). 19.05.2009 109 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Sportartengruppen Hauptaktivität Zweitaktivität Drittaktivität 148 159 83 390 1 54 99 118 271 2 Laufsport 105 92 39 236 3 Gymnastik 79 42 21 142 4 Wandern 35 54 50 139 5 Spazieren gehen 58 35 26 119 6 Fitnesstraining 49 29 23 101 7 Fußball 51 8 5 64 8 Tennis 27 15 4 46 9 8 9 14 31 10 12 7 9 28 11 Wintersport 1 9 17 27 12 Rollsport 4 7 13 24 13 Volleyball 7 8 9 24 13 Kegelsport 8 9 4 21 15 17 3 20 16 Wassersport 2 6 5 13 17 Schießsport 8 1 3 12 18 Turnsport 6 1 4 11 19 Reit- und Fahrsport 9 1 1 11 19 Tischtennis 6 4 1 11 19 Basketball 3 2 6 11 19 Squash 5 2 1 8 23 3 8 23 7 25 7 25 7 25 Radsport Schwimmen Weitere Sportarten Tanzsport Handball Gesamt Rang Budo- und Kampfsportarten 4 1 Eissport 3 4 Badminton 2 2 Golf 6 1 Schwerathletik 2 1 2 5 28 Allgemeine (Vereins-) Sportgruppe 1 2 2 5 28 Leichtathletik 2 2 4 30 Luftsport 2 1 4 30 Boxen 2 2 32 Triathlon 1 1 33 1 33 1 33 1 33 American Football 1 1 Beachsport 1 Ringen Gesamt 3 1 727 618 468 1813 Tabelle 54: Sportartengruppen nach Haupt- und Nebensportarten 19.05.2009 110 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement In Abbildung 26 sind die von den sport- und bewegungsaktiven Bürgern Salzgitters am häufigsten betriebenen zehn Sportarten aufgelistet, die 84,9 Prozent aller Aktivitäten darstellen. Radsport 21,5 Schwimmen 14,9 13,0 Laufsport Gymnastik 7,8 Wandern 7,7 Spazieren gehen 6,6 Fitnesstraining 5,6 3,5 Fußball 2,5 Tennis 1,7 Weitere Sportarten 0 5 10 15 20 25 Gesamt in % Abbildung 26: Top 10 der Sportartengruppen Welche Sport- und Bewegungsaktivitäten betreiben sie? Häufigste, zweithäufigste und dritthäufigste betriebene Sportart bitte eintragen. N=1873; Mehrfachantworten sind möglich. Die am häufigsten genannten Sportarten Radsport/Radfahren, Schwimmen und Laufsport sind den ausdauer- und freizeitorientierten Sportarten zuzurechnen.154 Neun der zehn Sport- und Bewegungsaktivitäten sind Individualsportarten. Lediglich Fußball ist mit 3,5 Prozent (Rang 8) eine Mannschaftssportart. Bei der prozentualen Betrachtung der Hauptsportarten sortiert nach „am häufigsten, zweithäufigsten und dritthäufigsten betrieben“ ist auffällig, dass Schwimmen in der am häufigsten betriebenen Sportart nur 7,4 Prozent erhält. Dieser Wert erhöht sich auf 16,0 Prozent (zweithäufigste Sportart) und 25,2 (dritthäufigste Sportart). Damit nimmt Schwimmen bei einer Betrachtung der am dritthäufigsten betriebenen Sportart Rang 1 ein. Ähnlich verhält es sich mit Wandern, das mit 4,8 Prozent Rang 8 in der am häufigsten betriebenen Sportart einnimmt und mit 10,7 Prozent auf Rang 3 bei der am dritthäufigsten betriebenen Sportart rückt. Deutlich verlieren die Hauptsportarten Radsport, Laufsport, Gymnastik und Fußball von der am häufigsten zur am dritthäufigsten betriebenen Sportart an Prozentpunkten (vgl. Tabelle 55). 154 Die Analyse vergleichbarer Studien zeigt ein ähnliches Bild: in Dreieich konnte die gleiche Reihenfolge der am häufigsten ausgeübten Sportarten ermittelt werden (vgl. Wetterich/Eckl 2006, 50), nach Radsport und Schwimmen folgt in Ahrensburg Gymnastik/Fitness und dann Joggen/Laufen (vgl. Hübner/Wulf 2005, 33), im Saarland steht Wassersport in der Prioritätenliste ganz oben, gefolgt von Jogging und Fahrradfahren (vgl. Pitsch/Emrich 2004, 76). 19.05.2009 111 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Sportartengruppen Gesamt in % Zweitaktivität 20,4 25,7 17,7 21,5 1 7,4 16,0 25,2 14,9 2 Laufsport 14,4 14,9 8,3 13,0 3 Gymnastik 10,9 6,8 4,5 7,8 4 Wandern 4,8 8,7 10,7 7,7 5 Spazieren gehen 8,0 5,7 5,6 6,6 6 Fitnesstraining 6,7 4,7 4,9 5,6 7 Fußball 7,0 1,3 1,1 3,5 8 Tennis 3,7 2,4 0,9 2,5 9 Weitere Sportarten 1,1 1,5 3,0 1,7 10 Radsport Schwimmen Drittaktivität Gesamt Rang Hauptaktivität Tabelle 55: Top 10 der Sportartengruppen in Prozent sortiert nach Haupt- und Nebensportarten Hauptaktivität(N= 750), Zweitaktivität (N= 640) und Drittaktivität (N= 483). In Abbildung 27 sind die zehn am häufigsten ausgeübten Hauptsportarten nach der Einordnung in „Bewegungsaktive Erholung“ und „Sport treiben“ dargestellt. Deutlich wird, dass Wandern, weitere Sportarten, Spazieren gehen, Radsport und Schwimmen von der Mehrzahl der Befragten im Rahmen von bewegungsaktiver Erholung durchgeführt wird. Fitness, Tennis und Fußball wird hingegen eher dem Sporttreiben zugeordnet. Wandern 97,7 Weitere Sportarten 2,3 83,3 16,7 Spazieren gehen 80,9 19,1 Radsport 79,6 20,4 75,5 Schwimmen 24,5 Gymnastik 47,4 52,6 Laufsport 47,3 52,7 37,8 Fitnesstraining 62,2 17,8 Tennis 82,2 13,6 Fußball 0 86,4 20 40 60 Bewegungsaktive Erholung in % 80 100 120 Sport in % Abbildung 27: Top 10 der Sportartengruppen (Gesamt) differenziert nach Art der Bewegung N=1449 19.05.2009 112 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Betrachtet man lediglich die Angaben zur Hauptsportart verändern sich die Angaben folgendermaßen. Mit 100,0 Prozent wird Wandern als „bewegungsaktive Erholung“ bezeichnet, beim Fußball verstärkt sich die Bewertung „Sporttreiben“ auf 91,9 Prozent (vgl. Abbildung 28). Spazieren gehen 100,0 0,0 98,1 1,9 25,0 75,0 Schw immen 33,3 66,7 37,5 62,5 Laufsport 50,0 50,0 53,9 46,1 Fitnesstraining 66,7 33,3 80,8 19,2 Fußball 91,8 8,2 0 20 40 60 Bew egungsktive Erholung in % 80 100 Sport in % Abbildung 28: Top 10 der Sportartengruppen (nur Hauptsportart) differenziert nach Art der Bewegung N=602 In Frage 30 sollten die Befragten auch Angaben darüber machen, wo sie ihren Aktivitäten im Sommer- und Wintermonaten nachgehen (vgl. Tabelle 56). Mit 77,7 Prozent werden mehr als drei Viertel aller Aktivitäten im Sommer in Salzgitter ausgeübt. Betrachtet man die Angaben im Sommer zur am häufigsten betriebenen Sportart erhöht sich der Wert auf 81,7 Prozentpunkte, d. h. über 80 Prozent der Aktiven betreiben ihre Hauptsportart in Salzgitter. Die Verhältnisse verändern sich kaum in den Wintermonaten. Vergleicht man die Durchschnittswerte der Sommer- und Winterwerte zeigt sich eine völlige Übereinstimmung. Häufigkeit der Sportausübung in Salzgitter außerhalb von Salzgitter in Salzgitter außerhalb von Salzgitter Sommer in % Sommer in % Winter in % Winter in % Hauptaktivität 81,7 18,3 83,9 16,1 Zweitaktivität 76,8 23,2 78,1 21,9 Drittaktivität 74,7 25,3 71,1 28,9 Mittelwert 77,7 22,3 77,7 22,3 Tabelle 56: Top 10 der Sportartengruppen - differenziert nach Ort Hauptaktivität: Sommer (N=618), Winter (N=530); Zweitaktivität: Sommer (N=477), Winter (N=398) und Drittaktivität: Sommer: (N=326), Winter (N=307). 19.05.2009 113 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Die geschlechtsspezifische Analyse, durchgeführt an der Hauptsportart, zeigt einige Unterschiede. Frauen bevorzugen mit 81,0 Prozent Gymnastik und gehen auch häufiger als Männer spazieren, während mit 90,2 Prozent deutlich mehr Männer als Frauen Fußball spielen. Beim Laufsport und Fitnesstraining sind die Präferenzen nicht so deutlich ausgeprägt (vgl. Tabelle 57). Sportartengruppen Hauptaktivität in Prozent weiblich in % männlich in % Radsport 39,5 60,5 Schwimmen 44,2 55,8 Laufsport 54,4 45,6 Gymnastik 81,0 19,0 Wandern 40,0 60,0 Spazieren gehen 67,2 32,8 Fitnesstraining 53,1 46,9 9,8 90,2 Fußball Tennis 30,8 69,2 Weitere Sportarten 12,5 87,5 Tabelle 57: Top 10 der Sportartengruppen differenziert nach Geschlecht Hauptaktivität (N= 736). Nachfolgende Übersicht zeigt, welche Sport- und Bewegungsaktivitäten in den einzelnen Ortschaften bevorzugt werden. Top-Sportart ist ohne Ausnahme der Radsport bzw. das Radfahren. Lediglich in den Ortschaften Nordwest und West wird der Radsport vom Laufsport auf Rang 2 verwiesen. Welche Bedeutung die weiteren Sportarten in den einzelnen Ortschaften besitzen, kann Tabelle 58 entnommen werden. 19.05.2009 114 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Allgemeine (Vereins-) Sportgruppe 1,3 11 % West % Rang % Südost Rang % Süd Rang % Ost Rang % Rang % Nordwest Rang Sportartengruppe Nordost Rang Nord American Football Badminton 0,4 18 1,3 11 Basketball 0,4 18 1,3 11 1,9 9 Beachsport Boxen 2,5 11 0,6 21 14 Budo- und Kampfsportarten 0,4 19 1,2 Eissport 0,4 19 0,6 Fitnesstraining 8,4 4 7,5 4 Fußball 5,7 7 6,3 7 11,1 3 Golf 0,8 1,3 11 1,9 9 9,3 4 Gymnastik 13,0 3 3,8 10 Handball 1,1 15 5,0 8 Kegelsport 1,5 10 1,3 11 13,7 2 7,5 4 Laufsport 27,8 1 1,4 10 1,4 10 5,0 6 6,0 6 8,5 5 7,0 7 12,5 2 5,4 7 10,6 3 8,5 5 1,2 14 7,5 4 13,1 5,0 6 3,0 10 1,2 14 10,0 3 12,5 2 10,6 3 2,1 9 3 12,8 2 Leichtathletik 1,2 14 Luftsport 0,6 21 8,5 5 4,2 9 23,9 1 2,1 9 1 25,5 1 14,1 2 2,1 9 1,4 10 Radsport 23,7 1 23,8 1 14,8 2 22,5 1 16,7 Reit- und Fahrsport 1,5 10 1,3 11 1,9 9 2,5 11 1,2 14 1,5 10 5,0 8 1,9 9 0,6 21 1,2 14 Ringen Rollsport Schießsport Schwerathletik Schwimmen 6,9 5 10,0 2 9,3 4 5,0 6 6,5 5 6,4 6 9,9 4 Spazieren gehen 6,5 6 10,0 2 7,4 6 5,0 6 8,9 4 6,4 6 12,7 3 19.05.2009 115 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Squash 0,4 19 1,3 11 Tanzsport 1,5 10 1,3 11 Tennis 3,4 9 Tischtennis 0,8 16 Turnsport 0,8 16 Volleyball 0,8 16 Wandern 4,2 8 7,5 4 Wassersport 0,4 19 1,3 11 Weitere Sportarten 1,5 10 1,3 11 1,3 1,8 11 % 3,7 8 2,5 11 1,2 14 2,1 9 5,6 7 5,0 6 5,4 7 2,1 9 1,8 11 1,8 1 6,4 6 2,1 9 11 1,9 9 1,9 9 Wintersport 2,5 11 1,8 11 7,5 4 4,8 9 2,5 11 2,5 11 % Rang % West Rang % Südost Rang % Süd Rang % Ost Rang % Nordwest Rang Sportartengruppe Nordost Rang Nord 1,4 10 5,6 8 Tabelle 58: Sportartengruppen differenziert nach Ortschaften 3.3.1.2 Wettkampf- und Freizeitsport Das nachfolgende Kapitel beantwortet die Frage, welche Sport- und Bewegungsaktivitäten die Salzgitteraner im Rahmen von Freizeit- oder Wettkampfsport absolvieren und welche geschlechtsspezifischen Präferenzen nachweisbar sind. Durchschnittlich jede 9. Aktivität (9,2 Prozent) der Bürgerinnen und Bürger ist wettkampfsportlich ausgerichtet. Bei Betrachtung der Haupt- und Nebensportarten ergeben sich jedoch deutlich Unterschiede: 18,2 Prozent der Aktiven üben ihre Hauptsportart wettkampfmäßig aus, die Zweitsportart wird nur noch von 5,4 Prozent und die Drittsportart von 4,0 Prozent als Wettkampfsport betrieben (vgl. Abbildung 29).155 am dritthäufigsten betriebene 4,0 Sportart 96,0 am zweithäufigsten betriebene 5,4 94,6 am häufigsten betriebene Sportart 18,2 0 81,8 20 40 Wettkampfbetrieb Ja in % 60 80 100 120 Wettkampfbetrieb Nein in % Abbildung 29: Wettkampfteilnahme differenziert nach Haupt- und Nebensportarten Hauptaktivität (N=716), Zweitaktivität (N=590) und Drittaktivität (N=452). 155 Die Analyse von Pitsch/Emrich im Saarland konnte einen Wettkampfbezug bei 17,7 Prozent der Sportaktivitäten nachweisen (vgl. Pitsch/Emrich 2004, 79). 19.05.2009 116 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Eine vermutete verstärkte Wettkampforientierung der Männer156 konnte deutlich mit 69,2 Prozent bei der Hauptportart nachgewiesen werden (vgl. Tabelle 59). Auch bei der Zweit- und Drittaktivität zeigt sich mit 57,6 Prozent und 52,6 Prozent eine häufigere Wettkampfteilnahme bei den Männern als bei den Frauen.157 Hauptaktivität Art der Aktivität weiblich in % Wettkampfsport 30,8 Zweitaktiviät männlich in % 69,2 weiblich in % Drittaktivität männlich in % 42,4 weiblich in % 57,6 männlich in % 47,4 52,6 Tabelle 59: Wettkampfteilnahme differenziert nach Geschlecht 3.3.2 Häufigkeit und Dauer des Sporttreibens in den Sportarten Häufigkeit und Dauer sind Planungsparameter, die bei der Bedarfsermittlung nach BISp benötigt werden. Die „Häufigkeit der Sportausübung gibt, bezogen auf den einzelnen Sportler, die durchschnittliche Anzahl der Sportausübungen pro Woche in einer bestimmten Sportart an.158 Gaben die Befragten an, weniger als einmal die Woche eine Aktivität auszuüben, wurde eine durchschnittliche wöchentliche Frequenz ermittelt. Dauer meint den Zeitumfang, den die sportlich Aktiven von Salzgitter bei der Durchführung einzelner Bewegungsaktivitäten aufwenden.159 Da die Jahreszeiten vermutlich Einfluss auf Häufigkeit und zeitliche Intensität haben, erfolgt eine differenzierte Betrachtung der Parameter nach Sommer– und Winteraktivitäten.160 Durchschnittlich 2,6 x pro Woche gehen die Sportaktiven im Sommer wie im Winter ihrer Hauptaktivität nach, 1,9 x bei der Zweitaktivität (Sommer und Winter) und 1,6 x bei der Drittaktivität im Sommer und 1,7 x im Winter (vgl. Tabelle 60). Jahreszeit Hauptaktivität Zweitaktivität Drittaktivität Sommer 2,6 1,9 1,6 Winter 2,6 1,9 1,7 Tabelle 60: Häufigkeit der wöchentlichen Sport- und Bewegungsaktivitäten in den Sommer- und Wintermonaten Sommer: Hauptaktivität (N= 522), Zweitaktivität (N= 354) und Drittaktivität (N= 189); Winter: Hauptaktivität (N= 453), Zweitaktivität (N= 278) und Drittaktivität (N= 149). 156 Vgl. Hübner/Wulf 2005, 50. 157 In Ahrensburg werden zwei Drittel der wettkampfsportlichen Aktivitäten von Männern ausgeführt (vgl. Hübner/Wulf 2005, 50). 158 BISp 2000, 41. 159 Vgl. BiSp 2000, 40. 160 Vgl. BISp 200, 26. 19.05.2009 117 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Der zeitliche Umfang pro Bewegungseinheit variiert sehr stark zwischen den Sommer- und Winterwerten, Haupt- und Nebenaktivität sowie zwischen den einzelnen Sportarten. Der Tabelle 123 „Grunddaten zur Berechnung des Sportstättenbedarfs – Häufigkeit und Dauer“ im Kapitel 4.1 können die Durchschnittswerte für die einzelnen Sportartengruppen entnommen werden. Durchschnittlich 83,6 Minuten dauert eine Bewegungseinheit, 82,8 Minuten in den Sommermonaten und 84,4 Minuten in den Wintermonaten. Der zeitliche Bewegungsumfang im Sommer sinkt von 84,6 Minuten bei der Hauptsportart auf 77,6 Minuten bei der Zweitaktivität und steigt bei der Drittaktivität wieder auf 86,3 Minuten an (vgl. Tabelle 61). Jahreszeit Hauptaktivität Dauer in Minuten Zweitaktivität Dauer in Minuten Drittaktivität Dauer in Minuten Sommer 84,6 77,6 86,3 Winter 79,3 78,8 95,2 Tabelle 61: Dauer der einzelnen Sport- und Bewegungsaktivitäten in den Sommer- und Wintermonaten Sommer: Hauptaktivität (N=350), Zweitaktivität (N=296) und Drittaktivität (N=218); Winter: Hauptaktivität (N=353 ), Zweitaktivität (N=285) und Drittaktivität (N=210). Um der Hauptaktivität nachzukommen, sind die sport- und bewegungsaktiven Bürger Salzgitters durchschnittlich 220,0 Minuten in der Woche (Sommer) aktiv. Das entspricht ca. 3,7 Stunden. Diese und weitere Angaben zu den Sommer- und Wintermonaten können der Tabelle 62 entnommen werden. Jahreszeit Hauptaktivität Dauer*Häufigkeit in Minuten Zweitaktivität Dauer*Häufigkeit in Minuten Drittaktivität Dauer*Häufigkeit in Minuten Sommer 220,0 147,4 138,1 Winter 206,2 149,7 161,8 Tabelle 62: Zeitlicher Umfang der Sport- und Bewegungsaktivitäten je Woche in Minuten Betrachtet man den Umfang des Sporttreibens nach Ortsteilen ergeben sich deutliche Unterschiede. Wenn man als Durchschnittswert 170,5 Minuten (2,8 Stunden) für den Umfang des wöchentlichen Sporttreibens in Salzgitter (Sommer/Winter)161 zu Grunde legt, liegen die Ortschaften Nord mit 213,1 Minuten, 161 In Dreieich wurde mit durchschnittlich 2,9 Stunden je Woche (Sommer/Winter) ein ähnlicher Wert wie in Salzgitter erreicht (vgl. Wetterich/Eckl 2006, 56), in Ahrensburg konnte ein zeitlicher Umfang von durchschnittlich 4,4 Stunden (Sommer/Winter) ermittelt werden (vgl. Hübner/Wulf 2005, 43). Pitsch/Emrich weisen eine mittlere wöchentliche Dauer von 3,5 Stunden aus (vgl. Pitsch/Emrich 2004, 41). 19.05.2009 118 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Süd mit 199,1 Minuten und Nordost mit 180,0 Minuten deutlich über diesem Wert. Die Bürger der Ortschaften Nordwest, Ost, Südost und West investieren hingegen deutlich weniger Zeit für Sport und Bewegungsaktivitäten in der Woche (vgl. Tabelle 63). Häufigkeit Dauer in Minuten Ortschaft Hauptaktivität Zweitaktivität Drittaktivität Nord 2,7 2,4 2,3 2,5 79,9 81 98,3 86,4 Nordost 2,8 2,1 1,8 2,2 90,2 73,4 78,2 80,6 Nordwest 2,2 1,4 1,8 1,8 82,5 83,9 69,8 78,7 Ost 2,4 1,7 1,9 2,0 82,2 70,4 69,2 73,9 Süd 2,8 2,2 1,9 2,3 82 85,9 91,8 86,6 Südost 2,2 1,6 1,3 1,7 99,9 69,4 88,6 86,0 West 2,6 1,6 1,6 1,9 74,9 78,4 68,8 74,0 Mittelwert Hauptaktivität Zweitaktivität Drittaktivität Mittelwert Tabelle 63: Dauer und Häufigkeit der einzelnen Sport- und Bewegungsaktivitäten in den Ortschaften Häufigkeit (N=1259); Dauer (N=1714); Mehrfachantworten möglich. 3.4 Rahmenbedingungen des Sporttreibens in Salzgitter Im folgenden Kapitel werden wichtige Ergebnisse zu den Rahmenbedingungen des Sporttreibens in Salzgitter vorgestellt, indem: 162 - die bevorzugten Organisationsformen analysiert werden, - die tatsächliche Nutzung und Erreichbarkeit der Sportstätten- bzw. Sportgelegenheiten untersucht wird und - die Beurteilung der Sport- und Bewegungsangebote sowie der Orte der Bewegungsausübung aufgelistet wird. 3.4.1 Bevorzugte Organisationsformen der Sportaktiven in Salzgitter Durchschnittlich 67,6 Prozent der Aktiven in Salzgitter organisieren ihre Sportund Bewegungsaktivitäten privat. Damit zeigt sich wie in Dreieich oder anderen Sportverhaltensstudien ein deutlicher Anteil selbst organisierten Sporttreibens.163 Das vereinsgebundene Sporttreiben belegt mit durchschnittlich 16,8 Prozentpunkten Rang 2 vor dem Sporttreiben bei kommerziellen Sportanbietern mit 8,2 Prozent. 2,6 Prozent wählen „sonstige Organisationsformen“ wie z. B. Betriebskrankenkassen, DLRG Lebenstedt und Homöopathischer Verein. 162 Die Analyse der Rahmenbedingungen des Sporttreibens erfolgt ein Anlehnung an Hübner/Wulf 2005, 54-72. 163 Vgl. Wetterich/Eckl 2006, 59. 19.05.2009 119 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Abbildung 30 zeigt den Stellenwert des selbst organisierten Sporttreibens im Vergleich zu den anderen Organisationsformen.164 Andere öffentliche/gemeinnützige Träger; 2,10% Schule; 1,70% Betrieb/Dienststelle; 1,10% Sonstige...; 2,60% Kommerzielle Sportanbieter (z. B. Fitness-Studio); 8,20% Sie selbst/Familienangehörige/Freunde; 67,60% Sportverein; 16,80% Abbildung 30: Gewählte Organisationsformen in den Haupt- und Nebensportarten N=1995 Wie in Tabelle 64 ersichtlich, variiert die Wahl der Organisationsform zwischen Haupt- und Nebensportarten deutlich. 57,9 Prozent organisieren ihre Sportaktivitäten bei der Hauptsportart selbst, 25,7 Prozent nutzen die Angebote von Sportvereinen. Bei der Zweitaktivität wächst die Zahl derjenigen, die selbst organisiert Sport treiben auf 73,0 Prozent, im Verein sind nur noch 11,7 Prozent organisiert. Damit wird deutlich, dass - die Bedeutung des privat organisierten Sporttreibens von den Haupt- zu den Nebenaktivitäten wächst, - mit 25,7 Prozent Vereinssport vor allem bei der Hauptsportart als Organisationsform bevorzugt wird. Organisationsformen Hauptaktivität in % Zweitaktivität in % Drittaktivität in % Sie selbst/Familienangehörige/Freunde 57,9 73,0 76,8 Sportverein 25,7 11,7 8,3 Kommerzielle Sportanbieter (z. B. Fitnessstudio) 8,9 8,4 6,9 Sonstige... 2,9 2,4 2,4 Andere öffentliche/gemeinnützige Träger 2,2 1,4 3,0 Schule 1,6 1,8 1,6 Betrieb/Dienststelle 1,0 1,2 1,0 Tabelle 64: Organisationsformen nach Haupt- und Nebensportarten Hauptaktivität (N=713), Zweitaktivität (N=613) und Drittaktivität (N=468) 164 Zur Analyse der Organisationsformen in anderen Sportverhaltensstudien (Anteil gewerbliche Anbieter/Verein) siehe Wetterich/Schrader/Eckl 2006, 59. 19.05.2009 120 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Am Beispiel der Hauptaktivität sollen geschlechtsspezifische Unterschiede aufgezeigt werden: 46,4 Prozent der Frauen und 53,6 Prozent der Männer organisieren ihre körperlichen und sportlichen Aktivitäten selbst. Mit 62,5 Prozent sind deutlich mehr Männer als Frauen in Betriebssportgruppen organisiert. Angebote von anderen gemeinnützigen Trägern werden mit 83,3 Prozent von Frauen und nur zu 16,7 Prozent von Männern genutzt (vgl. Tabelle 65). Organisationsformen Sie selbst/Familienangehörige/Freunde Hauptaktivität in % Zweitaktivität in % Drittaktivität in % Gesamt in % w m w m w m w m 46,4 53,6 45,7 54,3 49,1 50,9 47,2 52,8 Schule 46,2 53,8 66,7 33,3 25,0 75,0 55,2 44,8 Betrieb/Dienststelle 37,5 62,5 62,5 37,5 50,0 50,0 50,0 50,0 Sportverein 46,9 53,1 58,4 41,6 58,5 41,5 50,0 50,0 Andere öffentliche/ gemeinnützige Träger (z. B. Stadt, Kirche) 83,3 16,7 77,8 22,2 73,3 26,7 67,3 32,7 Kommerzielle Sportanbieter (z. B. Fitness-Studio) 58,1 41,9 49,1 50,9 52,9 47,1 53,3 46,7 Sonstige... 60,9 39,1 50,0 50,0 58,3 41,7 54,7 45,3 Tabelle 65: Organisationsformen nach Geschlecht Hauptaktivität (N=808), Zweitaktivität (N=652) und Drittaktivität (N=497) Nachfolgend werden sportartspezifische Organisationsformen analysiert und aufgelistet. Fasst man in Anlehnung an Hübner/Wulf die Ballspiele Badminton, Basketball, Fußball, Handball, Tennis und Volleyball zusammen und vergleicht sie mit den Durchschnittswerten für alle Sportarten, ergibt sich eine Erhöhung von 16,8 auf 36,0 Prozent beim vereinsgebundenen Sporttreiben (vgl. Tabelle 66).165 165 Vgl. Hübner/Wulf 2005, 56. Damit bestätigt sich der Trend, dass auch in Salzgitter Ballsportarten häufig Vereinssportarten sind. In Ahrensburg werden 53,1 Prozent der Ballsportarten vereinsorganisiert durchgeführt. Vgl. Hübner/Wulf, 2005, 56. 19.05.2009 121 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Organisationsformen Gesamt N Sie selbst/Familienangehörige/Freunde Schule Betrieb/Dienststelle Sportverein Andere öffentliche/gemeinnützige Träger Kommerzielle Sportanbieter Sonstige... Gesamt in % 155 50,3 18 5,8 6 1,9 111 36,0 2 0,6 10 3,2 6 1,9 Tabelle 66: Organisationsformen in den Ballsportarten (Hauptaktivität) N=308 Dies ist auch nicht verwunderlich, da der Wettkampfbetrieb fast ausschließlich über die Vereine organisiert ist und eine Mitgliedschaft für die Teilnahme an Teamsport-Wettkämpfen vorausgesetzt wird. 3.4.2 Orte der Ausübung von Sport- und Bewegungsaktivitäten Bei der später durchzuführenden Bestands-Bedarfsbilanzierung nach dem BISp-Leitfaden ist die Kenntnis über die tatsächliche Nutzung der Sportstätten und Bewegungsräume unverzichtbar. In Tabelle 67 wird ersichtlich, dass lediglich 32,3 Prozent der Sporttreibenden im Sommer Sportstätten nutzen, 67,7 Prozent der Aktiven bevorzugen Sportgelegenheiten. Mit 18,7 und 13,9 Prozent finden Sportaktivitäten zum großen Teil auf Feldern/Wiesen/Wäldern, auf Straßen und Wegen im Ortsbereich statt. Lediglich 5,8 Prozent nutzen Turnund Sporthallen. Sportstätte Hauptaktivität N % Zweitaktivität N % Drittaktivität N Gesamt % N % Turn- bzw. Sporthalle 76 8,1 30 4,2 20 3,9 126 5,8 Sportplatz: Spielfeld 36 3,8 8 1,1 7 1,4 51 2,3 8 0,9 4 0,6 1 0,2 13 0,6 Tennisanlage 21 2,2 11 1,5 4 0,8 36 1,7 Sportanlage für Beachsport 11 1,2 2 0,3 4 0,8 17 0,8 Sportanlage für Schießsport 4 0,4 0 0 3 0,6 7 0,3 Hallenbad 35 3,7 40 5,6 23 4,5 98 4,5 Freibad 36 3,8 29 4 36 7 101 4,7 Sportplatz: Leichtathletikanlage 19.05.2009 122 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Sportgelegenheit Hauptaktivität Zweitaktivität N % N % 102 10,9 81 11,3 70 13,6 253 11,6 76 8,1 55 7,6 37 7,2 168 7,7 Straße/Wege im Ortsbereich 122 13 114 15,8 65 12,6 301 13,9 Straße/Wege außerhalb des Ortsbereiches 106 11,3 102 14,2 62 12,1 270 12,4 Feld/Wiese/Wald 180 19,2 138 19,2 88 17,1 406 18,7 Gebirge 18 1,9 24 3,3 12 2,3 54 2,5 Offenes Gewässer 38 4,1 37 5,1 41 8 116 5,3 Zu Hause 37 3,9 20 2,8 15 2,9 72 3,3 Andere Sportgelegenheit 32 3,4 25 3,5 26 5,1 83 3,8 Park % N Gesamt % Andere Sportanlage N Drittaktivität Tabelle 67: Ort der Sport- und Bewegungsaktivität nach Haupt- und Nebensportarten in den Sommermonaten „Wo üben Sie Ihre sportlichen Aktivitäten im Sommer aus?“; Hauptaktivität (N=938), Zweitaktivität (N=720) und Drittaktivität (N=514); Mehrfachantworten möglich. In den Wintermonaten nutzen mit 41,3 Prozent deutlich mehr Sportaktive Sportstätten der Grundversorgung (normierte und vordefinierte Anlagen) als im Sommer. Dennoch finden mit 15,6 Prozent immer noch viele Sportaktivitäten auf Feldern, Wiesen und Wäldern statt. 10,5 Prozent der Befragten benötigen Turn- oder Sporthallen für ihre Aktivitäten (vgl. Tabelle 68).166 Betrachtet man die Angaben zu den „Top 10 der Sportartengruppen“ (vgl. Abbildung 26) überrascht dieses Ergebnis nicht. Rad- und Laufsport sind Aktivitäten, die häufig auf Straßen und Wegen innerhalb und außerhalb des Ortsbereiches durchgeführt werden; geschwommen wird mit 9,2 Prozent (Sommer) und 13,0 Prozent (Winter) in Hallen- und Freibädern. 166 Zum Vergleich sei hier auf die Durchschnittswerte im Saarland verwiesen: 37,4 Prozent nutzen Sportstätten und 62,6 Prozent verschiedene Sportgelegenheiten (vgl. Pitsch/Emrich 2004, 77). 19.05.2009 123 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Sportstätte Turn- bzw. Sporthalle Hauptaktivität N % Zweitaktivität N % Drittaktivität N Gesamt % N % 101 14,9 39 7,9 25 6,3 165 10,5 14 2,1 5 1 3 0,8 22 1,4 Sportplatz: Leichtathletikanlage 2 0,3 1 0,2 0 0 3 0,2 Tennisanlage 9 1,3 8 1,6 4 1 21 1,3 Sportanlage für Beachsport 3 0,4 1 0,2 2 0,5 6 0,4 Sportanlage für Schießsport 3 0,4 1 0,2 2 0,5 6 0,4 59 8,7 67 13,5 66 16,8 192 12,2 5 0,7 5 1 3 0,8 13 0,8 101 14,9 60 12,1 59 15 220 14,0 45 6,6 26 5,3 24 6,1 95 6,1 Sportplatz: Spielfeld Hallenbad Freibad Andere Sportanlage Park Sportgelegenheit Hauptaktivität N % Zweitaktivität N % Drittaktivität N Gesamt % N % Straße/Wege im Ortsbereich 91 13,4 74 14,9 45 11,4 210 13,4 Straße/Wege außerhalb des Ortsbereiches 53 7,8 54 10,9 40 10,2 147 9,4 105 15,5 79 16 60 15,2 244 15,6 Feld/Wiese/Wald Gebirge 12 1,8 16 3,2 21 5,3 49 3,1 Offenes Gewässer 12 1,8 11 2,2 6 1,5 29 1,8 Zu Hause 35 5,2 25 5,1 13 3,3 73 4,7 Andere Sportgelegenheit 29 4,3 23 4,6 21 5,3 73 4,7 Tabelle 68: Ort der Sport- und Bewegungsaktivität nach Haupt- und Nebensportarten in den Wintermonaten „Wo üben Sie Ihre sportlichen Aktivitäten im Winter aus?“; Hauptaktivität (N= 679), Zweitaktivität (N= 495) und Drittaktivität (N= 394); Mehrfachantworten möglich. Eine geschlechtsspezifische Betrachtung der Nutzung der Sportstätten/Sportgelegenheiten zeigt bei den Spielfeldern mit 84,0 Prozent, den Sportanlagen für Beachsport mit 78,9 Prozent, den Leichtathletikanlagen mit 76,9 Prozent und den Tennisanlagen mit 70,0 Prozent eine deutlich höhere Auslastung durch Männer. „Andere Sportgelegenheiten“ werden hingegen mit 59,1 Prozent verstärkt von Frauen genutzt, ebenso die Turn- und Sporthallen mit 55,3 Prozent und die Straßen/Wege im Ortsbereich mit 54,2 Prozent (vgl. Tabelle 69). 19.05.2009 124 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Sportstätte/ Sportgelegenheit Gesamt in % weiblich männlich Turn- bzw. Sporthalle 55,3 44,7 Sportplatz: Spielfeld 16,0 84,0 Sportplatz: Leichtathletikanlage 23,1 76,9 Tennisanlage 30,0 70,0 Sportanlage für Beachsport 21,1 78,9 Sportanlage für Schießsport 44,4 55,6 Hallenbad 51,0 49,0 Freibad 44,8 55,2 Andere Sportanlage 45,0 55,0 Park 49,7 50,3 Straße/Wege im Ortsbereich 54,2 45,8 Straße/Wege außerhalb des Ortsbereiches 45,5 54,5 Feld/Wiese/Wald 48,8 51,2 Gebirge 39,2 60,8 Offenes Gewässer 39,7 60,3 Zu Hause 50,5 49,5 Andere Sportgelegenheit 59,1 40,9 Tabelle 69: Ort der Sport- und Bewegungsaktivität differenziert nach Geschlecht N=1164 (weiblich) und N=1282 (männlich); Mehrfachantworten möglich. Altersspezifische Besonderheiten bei der Nutzung der Sportstätten und -gelegenheiten sollen an den Geburtsjahrgängen 1985-1990 und 1925-1929 analysiert werden. Die Nutzung der Sportstätten (vgl. Tabelle 70) und Sportgelegenheiten (vgl. Tabelle 71) ergeben zusammen 100 Prozent. Mit 11,1 Prozent bevorzugen die 15-20-Jährigen Felder, Wälder und Wiesen und mit 10,1 Prozent Turn- bzw. Sporthallen. An dritter Stelle liegt mit 8,8 Prozent die Nutzung von Hallenbädern. Die 75-80-Jährigen bevorzugen mit 21,7 Prozent Straßen und Wege im Ortsbereich und Felder, Wälder und Wiesen und mit 17,4 Prozent Straßen und Wege außerhalb des Ortsbereiches. Somit nutzen sie verstärkt Sportgelegenheiten in Salzgitter. 19.05.2009 125 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement TS Geburts- SP LA TA BS SCH HB FB AS jahr N % N % N % N % N % N % N % N % N % 1985-1990 30 10,1 17 5,7 5 1,7 7 2,4 13 4,4 2 0,7 26 8,8 21 7,1 25 8,4 1980-1984 6 5,0 3 2,5 1 0,8 4 3,4 2 1,7 2 1,7 12 10,1 6 5,0 23 19,3 1975-1979 8 6,0 4 3,0 0 0,0 0 0,0 1 0,8 0 0,0 13 9,8 8 6,0 9 6,8 1970-1974 7 5,1 4 2,9 0 0,0 0 0,0 0 0,0 0 0,0 7 5,1 3 2,2 18 13,0 1965-1969 11 5,0 3 1,4 1 0,5 3 1,4 0 0,0 1 0,5 22 9,9 14 6,3 24 10,8 1960-1964 19 6,6 8 2,8 0 0,0 2 0,7 0 0,0 1 0,3 18 6,3 11 3,8 36 12,5 1955-1959 17 7,1 3 1,3 0 0,0 4 1,7 1 0,4 1 0,4 7 2,9 5 2,1 31 12,9 1950-1954 11 6,7 1 0,6 0 0,0 1 0,6 0 0,0 0 0,0 14 8,5 10 6,1 20 12,2 1945-1949 13 6,5 0 0,0 3 1,5 5 2,5 0 0,0 1 0,5 20 10,0 8 4,0 15 7,5 1940-1944 25 9,8 4 1,6 2 0,8 9 3,5 0 0,0 0 0,0 21 8,2 6 2,3 39 15,2 1935-1939 10 7,0 2 1,4 1 0,7 2 1,4 0 0,0 0 0,0 15 10,5 6 4,2 13 9,1 1930-1934 1 1,6 0 0,0 0 0,0 1 1,6 1 1,6 1 1,6 6 9,5 0 0,0 12 19,0 1925-1929 2 8,7 0 0,0 0 0,0 1 4,3 0 0,0 0 0,0 1 4,3 0 0,0 0 0,0 TS= Turn- bzw. Sporthalle; SP= Spielfeld; LA= Leichtathletikanlage; TA= Tennisanlage; BS= Sportanlage für Beachsport; SCH= Sportanlage für Schießsport; HB= Hallenbad; FB= Freibad; AS= Andere Sportanlage Tabelle 70: Sportanlagennutzung differenziert nach Alter Geburtsjahr P IO AO F G OG ZH AS N % N % N % N % N % N % N % N % 1985-1990 23 7,8 24 8,1 21 7,1 33 11,1 4 1,4 15 5,1 14 4,7 16 5,4 1980-1984 7 5,9 12 10,1 6 5,0 16 13,4 3 2,5 7 5,9 4 3,4 5 4,2 1975-1979 7 5,3 20 15,0 14 10,5 23 17,3 3 2,3 13 9,8 7 5,3 3 2,3 1970-1974 19 13,8 23 16,7 19 13,8 20 14,5 4 2,9 3 2,2 5 3,6 6 4,3 1965-1969 21 9,5 34 15,3 26 11,7 39 17,6 5 2,3 10 4,5 6 2,7 2 0,9 1960-1964 23 8,0 36 12,5 35 12,2 55 19,1 6 2,1 16 5,6 11 3,8 11 3,8 1955-1959 22 9,2 29 12,1 33 13,8 43 17,9 9 3,8 16 6,7 11 4,6 8 3,3 1950-1954 9 5,5 25 15,2 19 11,6 26 15,9 10 6,1 7 4,3 5 3,0 6 3,7 1945-1949 7 3,5 27 13,5 31 15,5 44 22,0 4 2,0 11 5,5 6 3,0 5 2,5 1940-1944 12 4,7 36 14,1 24 9,4 40 15,6 5 2,0 8 3,1 6 2,3 19 7,4 1935-1939 3 2,1 20 14,0 19 13,3 27 18,9 7 4,9 6 4,2 9 6,3 3 2,1 1930-1934 5 7,9 9 14,3 7 11,1 13 20,6 2 3,2 2 3,2 1 1,6 2 3,2 1925-1929 1 4,3 5 21,7 4 17,4 5 21,7 0 0,0 2 8,7 2 8,7 0 0,0 P= Park; IO= Straße/Wege im Ortsbereich; AO = Straße/Wege außerhalb des Ortsbereiches; F= Feld/Wald/Wiese; G= Gebirge; ZH= Zu Hause; ASG= Andere Sportgelegenheit Tabelle 71: Sportgelegenheiten differenziert nach Alter 19.05.2009 126 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 3.4.3 Anfahrt zu den Sportstätten und Sportgelegenheiten Die strukturelle Besonderheit von Salzgitter mit seinen teilweise sehr weit auseinander liegenden Ortsteilen wirft die Frage auf, ob alle Bürgerinnen und Bürger schnell und sicher an den Ort der geplanten Bewegungsausübung gelangen können. So verfügen beispielsweise von den 31 Ortsteilen Salzgitters nur 18 über eigene Turn- oder Sporthallen. Daher wurden im Rahmen der Sportverhaltensstudie in Anlehnung an den BISp-Leitfaden Angaben zur Wahl des Verkehrsmittels, zur durchschnittlichen Entfernung und zu den Anfahrtszeiten erhoben, wobei zu berücksichtigen war, von wo aus die Anfahrt erfolgte (Frage 31 – 34).167 In Salzgitter nutzen durchschnittlich 41,7 Prozent der Befragten das Mofa, Motorrad oder Auto, um zu Sportstätten oder Sportgelegenheiten zu gelangen, 31,0 Prozent gehen zu Fuß, 21,4 Prozent nutzen das Fahrrad und 4,8 Prozent öffentliche Verkehrsmittel für ihre Haupt- und Nebenaktivitäten. Damit zeigt sich, wie auch in anderen Studien, dass die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs mit durchschnittlich 4,8 Prozent sehr gering ist.168 Im Rahmen dieser Untersuchung konnte keine Analyse der Ursachen erfolgen. Interessant wäre sicherlich die Frage, ob die öffentlichen Verkehrsmittel deshalb so selten genutzt werden, da sie nicht die Sportstätten/Sportgelegenheiten direkt anfahren, ungünstige Fahrzeiten haben oder aber andere Ursachen vorliegen. Ca. 20 Prozent der Befragten in Salzgitter nutzen im Sommer und Winter das Fahrrad.169 Hier stellt sich die Frage nach den Gründen: Sind es die weiten Entfernungen, die zurück gelegt werden müssen, ist es der Zustand des Radwegenetzes170 in Salzgitter, der dazu führt, dass die Befragten häufig auf andere Verkehrsmittel nutzen oder liegen andere Gründe vor? Als sonstige Verkehrsmittel, die von durchschnittlich 1,2 Prozent genutzt werden, zählen Inliner, Ski und das Flugzeug (vgl. Tabelle 72). 167 Vgl. BISp 2000, 61. 168 In Dreieich nutzen rund 4 Prozent der Befragten Bahn oder Bus (vgl. Wetterich/Schrader/Eckl 2006, 61), in Ahrensburg sind es 3,6 Prozent (vgl. Hübner/Wulf 2005, 70). 169 In Ahrensburg konnte mit durchschnittlich 33,3 Prozent ein deutlich höherer Wert erreicht werden (vgl. Hübner/Wulf 2005, 70). 170 Eine genauere Analyse der Radwegeverbindungen zwischen den einzelnen Ortsteilen wäre dazu nötig. 19.05.2009 127 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Verkehrsmittel Hauptaktivität in % Zweitaktivität in % Drittaktivität in % Gesamt in % …Mofa/Motorrad/Auto. 40,4 39,8 44,9 41,7 ... zu Fuß. 31,6 30,7 30,7 31,0 ... Fahrrad. 22,0 24,0 18,2 21,4 ... öffentliche Verkehrsmittel. 4,8 4,7 4,9 4,8 ... sonstige______. 1,3 0,8 1,4 1,2 Tabelle 72: Genutzte Verkehrsmittel „Mit welchem Verkehrsmittel erreichen Sie in der Regel den Ort der sportlichen/körperlichen Aktivität? Hauptaktivität (N=1010), Zweitaktivität (N=771) und Drittaktivität (N=573); Mehrfachantworten möglich Differenziert man die gewählten Verkehrsmittel nach Jahreszeiten, gibt es einige Unterschiede (vgl. Tabelle 73). Mit 47,3 Prozent sind das Mofa, Motorrad oder Auto die Hauptverkehrsmittel der Befragten im Sommer (Hauptsportart). Im Winter nutzen 34,7 Prozent dieses Verkehrsmittel. Der Anteil derjenigen, die zu Fuß zu den Sportstätten- und gelegenheiten gelangen, verändert sich kaum. Bei der Haupt-, Zweit- und Drittaktivität erhöht sich jeweils im Winter der Anteil der Radfahrer. Was ein wenig verwundert, sind die leichten Zuwächse, die die öffentlichen Nahverkehrsmittel im Sommer (Sommer: 5,4%, Winter: 4,2%, Hauptaktivität) verzeichnen. Verkehrsmittel Hauptaktivität Zweitaktivität So in % So in % Wi in % 34,7 44,3 Wi in % 36,2 Drittaktivität So in % Wi in % 50,7 39,6 Gesamt So in % 47,4 Wi in % …Mofa/Motorrad/Auto. 47,3 36,8 ... zu Fuß. 31,6 31,6 31,3 30,3 30,0 31,4 31,0 31,1 ... Fahrrad. 14,6 28,1 17,8 29,1 11,9 23,8 14,8 27,0 ... öffentliche Verkehrsmittel. 5,4 4,2 6,0 3,5 5,9 4,0 5,8 3,9 ... sonstige______. 1,1 1,5 0,6 0,9 1,5 1,3 1,0 1,2 Tabelle 73: Genutzte Verkehrsmittel im Sommer (So) und im Winter (Wi) „Mit welchem Verkehrsmittel erreichen Sie in der Regel den Ort der sportlichen/körperlichen Aktivität im Sommer/im Winter? Sommer: Hauptaktivität (N=459), Zweitaktivität (N=348) und Drittaktivität (N=270); Winter: Hauptaktivität (N=551), Zweitaktivität (N=423) und Drittaktivität (N=303); Mehrfachantworten möglich. Die Sportaktiven von Salzgitter legen durchschnittlich 9,6 Kilometer im Sommer und 16,2 Kilometer im Winter zurück, um zu Sportstätten und Sportgelegenheiten zu gelangen und benötigen dafür 17,3 Minuten im Sommer und 20,8 Minuten im Winter (vgl. Tabelle 74 und Tabelle 75). Vergleicht man die von Hübner/Wulf zusammengestellten Daten aus anderen Städten mit den Werten in Salzgitter, zeigen sich mit durchschnittlich 12,9 Kilometern und 19 Minuten 19.05.2009 128 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement (Sommer/Winter) erhöhte Anfahrtszeiten und –wege.171 Damit wird deutlich, dass die strukturelle Besonderheit von Salzgitter mit seinen teilweise sehr weit auseinander liegenden 31 Ortsteilen deutliche Auswirkungen hat. Bei der Betrachtung der Entfernungsangaben und der für die Anfahrt nötigen Zeit, lassen sich Unterschiede zwischen Haupt- und Nebenaktivitäten erkennen. So sind die Werte bei der Hauptaktivität am geringsten, die relativ hohen Werte bei der Drittaktivität ergeben sich u. a. durch Skifahrten ins Ausland. Hauptaktivität Strecke …zum Erreichen der Sportstätten und Sportgelegenheiten Zweitaktivität Drittaktivität Gesamt So in Km Wi in Km So in Km Wi in Km So in Km Wi in Km So in Km Wi in Km 8,4 6,9 10,0 13,7 10,5 28,0 9,6 16,2 Tabelle 74: Streckenlänge zum Erreichen der Sportstätten und –gelegenheiten Sommer: Hauptaktivität (N= 517), Zweitaktivität (N= 365) und Drittaktivität (N= 292); Winter: Hauptaktivität (N= 458, Zweitaktivität (N= 321) und Drittaktivität (N= 273); Mehrfachantworten möglich. Hauptaktivität Zeitaufwand …zum Erreichen der Sportstätten und Sportgelegenheiten Zweitaktivität Drittaktivität Gesamt So Wi So Wi So Wi So Wi in Min. in Min. in Min. in Min. in Min. in Min. in Min. in Min. 16,1 15,5 16,1 19,3 19,8 27,7 17,3 20,8 Tabelle 75: Zeitaufwand zum Erreichen der Sportstätten und –gelegenheiten Sommer: Hauptaktivität (N=528), Zweitaktivität (N=366) und Drittaktivität (N=284); Winter: Hauptaktivität (N=469, Zweitaktivität (N=323) und Drittaktivität (N=264); Mehrfachantworten möglich. Betrachtet man die Angaben zum Ausgangspunkt für den Weg zur Sportaktivität nimmt mit 91,3 Prozent „…von der eigenen Wohnung“ den ersten Rang ein, 5,7 Prozent gehen oder fahren direkt von der Arbeit aus zur Sportstätte, 3,1 Prozent wählen andere Orte (vgl. Tabelle 76). 171 Einige Werte zum Vergleich: Saarland (2004) 6,3 Kilometer, 13,4 Minuten (vgl. Pitsch/Emrich 2004, 78f.), Bottrop (2003) 6,8 Kilometer, 14,3 Minuten; Paderborn (2003) 4,8 Kilometer, 11,0 Minuten; Münster (2003) 4,4 Kilometer, 13,5 Minuten; Ahrensburg (2005) 5 Kilometer, 10,3 Minuten; Dreieich (2006) 9,2 Kilometer, 12 Minuten. (vgl. Hübner/Wulf 2005, 70f.). 19.05.2009 129 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Ausgangspunkt …von der eigenen Wohnung. …vom Arbeitsplatz. …von anderer Stelle. Gesamt in % 2065 91,3 128 5,7 69 3,1 Tabelle 76: Wahl der Ausgangspunkte, um zur Sportstätte/Sportgelegenheit zu gelangen N=2262 Die Verhältnisse ändern sich kaum, schaut man sich die Wahl der Ausgangspunkte am Beispiel der Hauptaktivität in den Sommer- und Wintermonaten an. Mit 91,2 Prozent im Sommer und 90,9 Prozent im Winter nimmt auch hier „…von der eigenen Wohnung“ Rang eins ein (vgl. Tabelle 77). Ausgangspunkt …von der eigenen Wohnung. Hauptaktivität Sommer 406 in % Winter 91,2 in % 457 90,9 …vom Arbeitsplatz. 29 6,5 34 6,8 …von anderer Stelle. 10 2,2 12 2,4 Tabelle 77: Wahl der Ausgangspunkte, um zur Sportstätte/Sportgelegenheit im Sommer und Winter zu gelangen Sommer: N=445 (Hauptaktivität) Winter: N=503 (Hauptaktivität) Die Angaben zu den Anfahrzeiten und –wegen sowie zum Ausgangspunkt sollten Konsequenzen beim Neubau oder der Umwidmung von Sport- und Bewegungsräumen haben, indem eine wohnortnahe Grundversorgung für alle Bürgerinnen und Bürger bei einer angemessenen Auslastung der entsprechenden Sportinfrastruktur angestrebt wird. 3.4.4 Beurteilung vorhandener Sport- und Bewegungsangebote, Sportstätten und Sportgelegenheiten 3.4.4.1 Qualität der Sport- und Bewegungsangebote Um die Qualität der Sportangebote zu erfassen, die nicht selbst organisiert werden, sollten sowohl die Zufriedenheit mit dem Inhalt der Sportangebote, aber auch das Übungsleiterverhalten und die Qualifikation der Übungsleiter bewertet werden (vgl. Tabellen 78 - 80). 19.05.2009 130 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Inhalt der Sportangebote Haupt- und Nebensportarten sehr zufrieden zufrieden weniger zufrieden gar nicht zufrieden Häufigste Sportart 135 204 32 6 Zweithäufigste Sportart 78 115 20 18 Dritthäufigste Sportart 54 84 17 3 Gesamt N 267 403 69 27 34,9 % 52,6 % 9,0 % 3,5 % Gesamt Tabelle 78: Zufriedenheit mit dem Inhalt der Sportangebote N = 766 Übungsleiterverhalten Haupt- und Nebensportarten sehr zufrieden zufrieden weniger zufrieden gar nicht zufrieden Häufigste Sportart 115 146 20 8 Zweithäufigste Sportart 61 77 12 9 Dritthäufigste Sportart 39 47 12 5 Gesamt N 160 270 44 20 32,4 % 54,7 % 8,9 % 4,0 % Gesamt Tabelle 79: Zufriedenheit mit dem Übungsleiterverhalten N = 494 Qualifikation der Übungsleiter Haupt- und Nebensportarten sehr zufrieden zufrieden weniger zufrieden Häufigste Sportart 117 135 28 6 Zweithäufigste Sportart 66 67 7 14 Dritthäufigste Sportart 41 45 9 9 Gesamt N 224 247 44 29 41,2 % 45,4 % 8,1 % 5,3 % Gesamt gar nicht zufrieden Tabelle 80: Zufriedenheit mit der Qualifikation der Übungsleiter N = 544 Unabhängig vom institutionellen Anbieter zeigt sich in der Auswertung insgesamt ein hoher Grad der Zufriedenheit mit den Inhalten der Sport- und Bewegungsangebote (87,5% sind sehr zufrieden oder zufrieden). Ähnlich hohe Werte zeigen sich in der Beurteilung des Übungsleiterverhaltens und dessen Qualifikation (87,1% und 86,6%). 19.05.2009 131 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 3.4.4.2 Sporthallen In der Bevölkerungsbefragung wurde mittels einer vierstufigen Skala die Zufriedenheit mit dem Zustand der Sporthallen (bautechnisch, baulichsportfunktional, Qualität der Ausstattung, Sauberkeit/Hygiene) abgefragt. Dabei zeigt Tabelle 81 eine durchaus kritische Einschätzung des Zustandes der Sporthallen. Durchschnittlich jeder dritte Befragte ist mit dem bautechnischen Zustand weniger oder gar nicht zufrieden. 40 Prozent der Sportaktiven waren mit dem baulich-sportfunktionalen Zustand und der Qualität der Ausstattung unzufrieden, 44,8 Prozent sahen deutliche Potenziale, was die Sauberkeit und Hygiene der Anlagen betrifft. sehr zufrieden in % zufrieden in % weniger zufrieden in % gar nicht zufrieden in % bautechnisch 16,6 51,7 25,5 6,2 baulich-sportfunktional 14,1 46,5 36,6 4,9 Ausstattung (Qualität) 11,8 44,4 36,1 6,9 Sauberkeit/Hygiene 7,2 40,1 30,3 14,5 Sporthallen Tabelle 81: Zufriedenheit mit dem Zustand der Sporthallen Die Fallzahlen bei der Bewertung der Hallen sind z. T. sehr gering, sollten aber dennoch Hinweise für kritische Prüfung liefern (vgl. Tabellen 82-85). 19.05.2009 132 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Zustand bautechnisch Turn- und Sporthallen sehr zufrieden zufrieden Friedenstraße 2 2 HS Bad (alte Anton-Raky) 5 GS Altstadtschule 3 GS Am Eikel 2 GS Waldschule 2 3 1 2 2 Am Gutspark 2 Burg Gebhardshagen 3 GS Am Sonnenberg 4 GS Hallendorf 2 7 2 Emil-Langen-Realschule 3 1 Gottfried-Linke-Realschule 2 2 Am Kranichdamm 2 GS Am Ostertal GS Am See 6 2 GS Fredenberg 3 2 Gymnasium Fredenberg 4 4 4 3 HS An der Klunkau Kranich-Gymnasium gar nicht zufrieden 2 Wiesenstraße 2 BBS Fredenberg weniger zufrieden 1 1 2 1 An der Goethestraße 3 GS Amselstieg 1 1 2 TG-Halle 9 10 3 GS Lesse 2 2 2 Gerhard-Gesemann-GS 4 GS Ringelheim 4 GS Thiede 1 HS Thiede Gesamt 2 10 24 75 2 37 9 Tabelle 82: Zufriedenheit mit dem bautechnischen Zustand der Sporthallen N=145 19.05.2009 133 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Zustand baulich-sportfunktional Turn- und Sporthallen sehr zufrieden zufrieden 1 1 Friedenstraße 2 HS Bad (alte Anton-Raky) 6 2 1 GS Am Eikel GS Waldschule 2 2 2 2 2 Wiesenstraße 2 2 Burg Gebhardshagen 3 GS Am Sonnenberg 2 GS Hallendorf 2 BBS Fredenberg 8 1 Emil-Langen-Realschule 3 1 Gottfried-Linke-Realschule 2 2 2 Am Kranichdamm GS Am Ostertal gar nicht zufrieden 2 GS Am Ziesberg GS Altstadtschule weniger zufrieden 2 2 6 GS Fredenberg 3 2 Gymnasium Fredenberg 6 2 HS An der Klunkau 1 Kranich-Gymnasium 4 6 An der Goethestraße 2 2 GS Amselstieg 1 2 TG-Halle Trampolinhalle 6 GS Lesse 2 6 8 4 Gerhard-Gesemann-GS 1 2 GS Ringelheim 2 4 HS Thiede 2 8 Gesamt 20 66 4 52 7 Tabelle 83: Zufriedenheit mit dem baulich-sportfunktionalen Zustand der Sporthallen N=142 19.05.2009 134 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Zustand Ausstattung (Qualität) Turn- und Sporthallen sehr zufrieden zufrieden weniger zufrieden Friedenstraße 2 1 1 HS Bad (alte Anton-Raky) 3 3 GS Am Ziesberg 2 2 GS Altstadtschule 2 GS Am Eikel GS Waldschule gar nicht zufrieden 2 4 2 2 Wiesenstraße 2 2 Burg Gebhardshagen 3 1 GS Am Sonnenberg 2 2 GS Hallendorf 2 BBS Fredenberg 7 2 Emil-Langen-Realschule 3 1 Gottfried-Linke-Realschule 2 2 Am Kranichdamm 2 GS Am Ostertal 4 GS Am See 2 2 GS Fredenberg 3 2 1 Gymnasium Fredenberg 4 2 2 6 4 2 2 HS An der Klunkau Kranich-Gymnasium An der Goethestraße 1 GS Amselstieg 2 TG-Halle 4 10 7 GS Lesse 2 2 1 Gerhard-Gesemann-GS 1 3 GS Ringelheim 2 GS Thiede 4 1 HS Thiede 2 4 4 2 Gesamt 17 64 52 10 Tabelle 84: Zufriedenheit mit der Ausstattung (Qualität) der Sporthallen N=144 19.05.2009 135 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Zustand Sauberkeit/Hygiene Turn- und Sporthallen sehr zufrieden zufrieden Friedenstraße 2 weniger zufrieden gar nicht zufrieden 2 HS Bad (alte Anton-Raky) 2 GS Am Ziesberg 2 4 2 GS Altstadtschule 4 GS Am Eikel 2 2 GS Waldschule 2 2 Wiesenstraße 2 2 Am Gutspark 2 Burg Gebhardshagen 2 2 GS Am Sonnenberg 4 GS Hallendorf 2 BBS Fredenberg 9 Emil-Langen-Realschule 3 3 Gottfried-Linke-Realschule 2 2 Am Kranichdamm 1 2 GS Am Ostertal 2 GS Am See 2 GS Fredenberg 3 2 1 6 4 4 2 2 1 4 Gymnasium Fredenberg HS An der Klunkau 1 Kranich-Gymnasium 2 An der Goethestraße 4 GS Amselstieg 2 TG-Halle 4 GS Lesse 2 12 Gerhard-Gesemann-GS GS Ringelheim 6 2 2 1 2 2 4 GS Steterburg GS Thiede 1 HS Thiede 2 8 Gesamt 11 61 2 46 22 Tabelle 85: Zufriedenheit mit der Sauberkeit/Hygiene der Sporthallen N=152 Tabelle 86 gibt einen Überblick über die Zufriedenheit mit der Entfernung zur Sporthalle. 19.05.2009 136 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Entfernung Turn- und Sporthallen sehr zufrieden Friedenstraße 2 zufrieden weniger zufrieden gar nicht zufrieden 2 HS Bad (alte Anton-Raky) 2 GS Am Ziesberg 2 GS Altstadtschule 2 GS Am Eikel 4 GS Waldschule 2 Wiesenstraße 2 4 2 2 2 2 Am Gutspark 2 Burg Gebhardshagen 1 GS Am Sonnenberg 2 2 2 GS Hallendorf 2 BBS Fredenberg 1 Emil-Langen-Realschule 2 Gottfried-Linke-Realschule 4 Am Kranichdamm 2 GS Am Ostertal 2 4 GS Fredenberg 2 2 Gymnasium Fredenberg HS An der Klunkau 1 Kranich-Gymnasium 4 An der Goethestraße 2 GS Amselstieg 8 2 8 2 4 2 2 TG-Halle 9 13 GS Lesse 4 2 Gerhard-Gesemann-GS 3 GS Ringelheim 2 GS Thiede 1 4 1 HS Thiede 4 4 2 2 Gesamt 59 66 13 4 Tabelle 86: Zufriedenheit mit der Entfernung zur Sporthalle N = 142 Diese Auswertung überrascht ein wenig, wenn man bedenkt, dass die Salzgitteraner Sportaktiven im Vergleich zu anderen Städten durchschnittlich höhere Anfahrtswege in Kauf nehmen müssen (vgl. Kapitel 3.4.3). Auf der anderen Seite ist dieses strukturelle Merkmal der Stadt quasi ein sozialisationsrelevantes Basismerkmal für die Einwohnerschaft. 19.05.2009 137 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 3.4.4.3 Spielfelder Ebenfalls mittels einer vierstufigen Skala wurde die Zufriedenheit mit dem Zustand der Spielfelder (bautechnisch, baulich-sportfunktional, Qualität der Ausstattung, Sauberkeit/Hygiene) abgefragt. In der Tabelle 87 fallen vor allem die Qualität und Sauberkeit/Hygiene als kritische Werte auf. sehr zufrieden in % zufrieden in % weniger zufrieden in % gar nicht zufrieden in % N bautechnisch 15,0 53,3 21,7 10,0 60 baulich-sportfunktional 13,0 48,1 24,1 14,8 54 Spielfelder Ausstattung (Qualität) 6,8 39,0 40,7 13,5 59 Sauberkeit/Hygiene 8,8 49,1 22,8 19,3 57 Entfernung 27,3 52,7 7,3 12,7 55 Tabelle 87: Zufriedenheit mit dem Zustand der Spielfelder 3.4.4.4 Leichtathletikanlagen Auch eine Bewertung der Leichtathletikanlagen nach oben beschriebenen Parametern sollte von den Sportaktiven vorgenommen werden (vgl. Tabelle 88). Hier zeigt sich, dass über 50 Prozent der Befragten mit der Sauberkeit und Hygiene der Anlagen unzufrieden sind. Zu beachten sind hier die geringen Fallzahlen. sehr zufrieden in % zufrieden in % weniger zufrieden in % gar nicht zufrieden in % N bautechnisch 42,8 28,6 28,6 0 14 baulich-sportfunktional 35,7 28,6 28,6 7,1 14 Leichtathletikanlagen Ausstattung (Qualität) 14,3 42,8 35,7 7,1 14 Sauberkeit/Hygiene 30,8 15,4 7,7 46,1 13 Entfernung 38,5 30,8 7,7 23,0 13 Tabelle 88: Zufriedenheit mit dem Zustand der Leichtathletikanlagen 3.4.4.5 Tennisanlagen Die Befragung zum Zustand der Tennisplätze zeigt mit 26,2 Prozent die höchste Unzufriedenheit (weniger zufrieden/gar nicht zufrieden) bei der Bewertung der Qualität der Anlagen (vgl. Tabelle 89). 19.05.2009 138 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement sehr zufrieden in % zufrieden in % weniger zufrieden in % bautechnisch 43,2 40,9 15,9 0 44 baulich-sportfunktional 38,1 53,4 7,1 2,4 42 Ausstattung (Qualität) 30,9 42,9 23,8 2,4 42 Sauberkeit/Hygiene 29,5 50,0 9,1 11,4 44 Entfernung 44,2 37,2 4,6 14,0 43 Tennisanlagen gar nicht zufrieden in % N Tabelle 89: Zufriedenheit mit dem Zustand der Tennisanlagen 3.4.4.6 Beachsportanlagen Tabelle 90 zeigt die Zustandsbewertung der Beachsportanlagen. Ermittelt man hier die kumulierten Werte von „weniger zufrieden“ und „gar nicht zufrieden“ fallen vor allem Sauberkeit und Hygiene mit 64,7 Prozent und die Ausstattung (Qualität) mit 53 Prozent auf (vgl. Tabelle 90). sehr zufrieden in % zufrieden in % weniger zufrieden in % gar nicht zufrieden in % N bautechnisch 35,3 23,5 23,5 17,7 17 baulich-sportfunktional 41,2 17,7 17,7 23,4 17 Beachsportanlagen Ausstattung (Qualität) 11,8 35,2 41,2 11,8 17 Sauberkeit/Hygiene 11,8 23,5 23,5 41,2 17 Entfernung 25,0 37,5 12,5 25,0 16 Tabelle 90: Zufriedenheit mit dem Zustand der Beachsportanlagen 3.4.4.7 Schießsportanlagen In der Bevölkerungsbefragung wurde darüber hinaus die Zufriedenheit mit dem Zustand der Schießsportanlagen abgefragt. Unter Beachtung der geringen Fallzahlen kann die Bewertung der einzelnen Parameter der Tabelle 91 entnommen werden. sehr zufrieden in % zufrieden in % weniger zufrieden in % gar nicht zufrieden in % N bautechnisch 30,0 40,0 30,0 0 10 baulich-sportfunktional 36,3 9,1 27,3 27,3 11 Ausstattung (Qualität) 20,0 40,0 40,0 0 10 Sauberkeit/Hygiene 30,0 20,0 30,0 20,0 10 Entfernung 81,8 9,1 9,1 0 11 Schießsportanlagen Tabelle 91: Zufriedenheit mit dem Zustand der Schießsportanlagen 19.05.2009 139 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 3.4.4.8 Hallen- und Freibäder Die vorhandenen Bäder in Salzgitter sind, mit Ausnahme des ThermalSolbades, den klassischen Frei- und Hallenbädern zuzuordnen und sollten im Zuge der Sportverhaltensstudie von den tatsächlichen Nutzern bewertet werden (vgl. Tabelle 92 und 93). sehr zufrieden in % zufrieden in % weniger zufrieden in % gar nicht zufrieden in % N bautechnisch 14,6 56,3 21,6 7,5 199 baulich-sportfunktional 20,3 44,1 28,3 7,3 177 Hallenbäder Ausstattung (Qualität) 17,5 39,0 35,0 8,5 200 Sauberkeit/Hygiene 15,5 61,8 14,5 8,2 207 Entfernung 29,3 39,7 17,4 13,6 184 Tabelle 92: Zufriedenheit mit dem Zustand der Hallenbäder sehr zufrieden in % zufrieden in % weniger zufrieden in % gar nicht zufrieden in % N bautechnisch 18,5 53,9 19,7 7,9 76 baulich-sportfunktional 20,9 49,2 25,4 4,5 67 Freibäder Ausstattung (Qualität) 13,3 48,0 32,0 6,7 75 Sauberkeit/Hygiene 12,8 57,7 19,2 10,3 78 Entfernung 29,8 49,2 13,5 7,5 67 Tabelle 93: Zufriedenheit mit dem Zustand der Freibäder Die relativ kritische Bewertung durchgängig für alle Sportstätten kann ein guter Ansatz sein, um durch Nutzbefragungen die gewonnen Ergebnisse zu überprüfen und/oder zu präzisieren. Auch auf die Gefahr hin, dass damit Mängel erkennbar werden, welche investive Maßnahmen erfordern. Es kann jedoch ebenso gut sein, dass einzelne Kritikpunkte ohne viel Aufwand behoben werden oder durch Erklärung gegenüber den Nutzern entkräftet werden können. 19.05.2009 140 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 3.5 Weitere Aspekte zum Sporttreiben in Salzgitter 3.5.1 Fehlende Voraussetzungen für Sport- und Bewegungsaktivitäten in Salzgitter Auf die Frage, ob es Sportaktivitäten gibt, die die Befragten gern ausüben würden, aber auf Grund fehlender Voraussetzungen nicht können, antworteten 139 mit ja. Die 72 verschiedenen Sport- und Bewegungsaktivitäten sind in Tabelle 94 entsprechend der Anzahl der Nennungen aufgelistet. Sportart Anzahl der Nennungen Sportart Anzahl der Nennungen Schwimmen 12 Vereinssport 2 Fitnesstraining 8 Wandern 2 Ski 7 Aikido 1 Badminton 6 American Football 1 Golf 6 Bauchtanz 1 Tennis 5 Boule 1 Wassergymnastik 5 Bungee Jumping 1 Yoga 5 Capoere 1 Aqua Jogging 4 Drachenbootrennen 1 Inlineskating 4 Endurofahren 1 Nordic Walking 4 Funsport 1 Pferdesport 4 Gymnastik für Senioren 1 Rückenschule 4 Hallenspiele 1 Volleyball 4 Handball 1 Baseball 3 Joggen 1 Bogenschießen 3 Kartfahren 1 Kampfsport 3 Klettern 1 Squash 3 Langstreckenschwimmen 1 Tanzsport 3 Lateinamerikanischer Tanz 1 Tischtennis 3 Leichtathletik 1 Aerobic 2 Moderner Fünfkampf 1 Autogenes Training 2 Motocross 1 Basketball 2 Mountain biking 1 Beach Volleyball 2 Pilates 1 Fallschirmspringen 2 Quigong 1 Fußball 2 Radfahren mit Kind 1 Gymnastik 2 Sauna 1 Klettern 2 Seilspringen 1 Langlauf 2 Stadionlaufen 1 Radfahren 2 Tauchsport 1 Rugby 2 Tai Chi 1 Segeln 2 Tontaubenschießen 1 Selbstverteidigung 2 Trampolin 1 Snowboarden 2 Turmspringen 1 19.05.2009 141 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Sportart Anzahl der Nennungen Sportart Anzahl der Nennungen Spinning 2 Turnen 1 Surfen 2 Wasserball 1 Tabelle 94: Sportaktivitäten, die auf Grund fehlender Voraussetzungen nicht betrieben werden können N= 166 Gründe der Inaktivität werden für die Sportarten exemplarisch aufgelistet, die von mindestens fünf Befragten genannt wurden: Schwimmen: - Zeitmangel (N= 2) - Schwimmbecken wurde in Volleyballfeld umfunktioniert - zu wenige Trainingszeiten - keine Wendewand im Thermalbad daher nur "Baden" möglich - Schwimmbad hat unzureichende Öffnungszeiten - keine Einrichtung vorhanden, Solebad zu warm - kein Freibad vorhanden - Freibad in Lebenstedt hat kein Außenschwimmbecken mehr - fehlendes Freibad - fehlendes Freibad in SZ Bad - ein wenig faul - Bäder sind geschlossen, Schwimmtraining ist während des öffentlichen Badebetriebs nur eingeschränkt möglich Fitnesstraining: - Training ist nur einmal pro Woche möglich und dafür ist ein gutes Fitnessstudio zu teuer - zu teuer (N= 2) - zu wenig Zeit (N= 3) - keine Zeit wegen beruflicher Belastung - keine Räumlichkeiten und Geräte - aus beruflichen Gründen - im Ort gibt es keinen SV, müsste in SV in einem anderen Ortsteil eintreten und dorthin mit dem Auto fahren - kleine Kinder, kein Babysitter Ski: - weil man zu Skifahren immer in den Harz fahren muss - Urlaub und Ausrüstung sind zu teuer - keine Skihalle in der Nähe - fehlender Urlaub/Freizeit - Angst vor Unfällen und Rückenprobleme - zu teuer 19.05.2009 142 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Badminton: - zu lange Arbeitszeiten, Verein zu teuer - keine Halle für sportliche Bereiche vorhanden - keine Halle für Nicht-Vereins-Mitglieder vorhanden - kein Angebot für Vereinslose - kein Angebot - Schichtdienst auch an Feiertagen und am Wochenende - fehlender Platz Golf: - aus finanziellen Gründen zur Zeit nicht möglich (N= 2) - Kosten - kein Platz, keine Zeit - in Lebenstedt kein Platz Tennis: - Rückenschäden - kein Platz, keine Zeit - aus finanziellen Gründen zur Zeit nicht möglich - kaum Plätze vorhanden, alles zu teuer, kein Lehrer (Trainingspartner) vorhanden Wassergymnastik: - weil nur Angebote für Ältere gemacht werden - unpassende Zeiten - Trainingszeiten ungünstig zu Arbeitszeiten - finanzielle Gründe - auch in den Schulferien Yoga: - nur außerhalb von Gebhardshagen möglich, Fitnessstudio zu teuer, außerdem Power-Yoga gewünscht - möchte nicht so weit mit dem Auto fahren - keine Zeit/nicht an Verein binden wollen Häufig sind fehlende Angebote, Zeit- und Geldprobleme sowie persönliche Überlegungen ausschlaggebend für die sportliche Inaktivität. 19.05.2009 143 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 3.5.2 Interesse an „neuen“ Sportarten Da detaillierte Informationen über das Interesse an neuen Sportarten für zukünftige Planungen von großem Nutzen sein können, wurde die von Hübner/Wulf formulierte Frage: „Gibt es Sportarten, die Sie künftig kennen lernen oder regelmäßig ausüben wollen?“ 172 ebenfalls in Salzgitter gestellt. Darüber hinaus sollten Angaben zur maximal zumutbaren Entfernung gemacht werden. 12,4 Prozent der Befragten gaben an, neue Sportarten kennen lernen zu wollen, 8,5 Prozent wollen neue Sportarten regelmäßig ausüben. Von denjenigen, die neue Sportarten kennen lernen wollen, haben 16,1 Prozent Interesse am Laufsport, 11,1 Prozent an Golf und Schwimmen, 11,0 Prozent an Gymnastik.173 Weitere Sportarten und Fitnesstraining wollen ca. 7 Prozent und Budo- und Kampfsport 6,0 Prozent kennen lernen (vgl. Tabelle 95).174 Ein hohes Interesse an Freizeit-, Gesundheits- und Fitnessangeboten wird in der Auswertung deutlich. Aus der Befragung ist nicht zu erkennen, ob die Angebotswünsche mangels Kenntnis geeigneter Angebote, auf Grund räumlicher Entfernung oder aus anderen Gründen genannt wurden. Sportart kennen lernen N Sportart kennen lernen in % Sportart ausüben N Sportart ausüben in % 2 3,0 Basketball 1 1,5 Beach-Volleyball 1 1,5 2 3,0 Aikido 2 3,0 Judo 1 1,5 13,6 Hauptsportart Sportarten/Disziplinen Allgemeine (Vereins-) Sportgruppe Laufen/Gehen, Gymnastik, Spiele 1 1,0 Badminton Badminton 2 2,0 Basketball Beachsport Behindertensport Budo- und Kampfsportarten Fitnesstraining Herzsport Japanischer Schwertkampf 1 1,0 Selbstverteidigung 1 1,0 Kampfsport 3 3,0 Karate 1 1,0 allgemeines Fitness-Training Fußball Fußball Golf Golf 172 7 7,1 9 1 1,5 11 11,1 4 6,1 Vgl. Hübner/Wulf 2005, 108. 173 Eine ähnliche Auflistung und Reihung der Sportarten zeigt die Untersuchung von Pitsch/Emrich im Saarland. Rang 1 belegt Schwimmen, gefolgt von Fahrradfahren, Gymnastik, und Laufen/Joggen (vgl. Pitsch/Emrich 2004, 73). 174 Die Angaben beziehen sich nicht auf einzelne Sportarten und Disziplinen, sondern auf Hauptsportarten. 19.05.2009 144 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Hauptsportart Sportarten/Disziplinen Sportart kennen lernen N Sportart kennen lernen in % Allgemeine Gymnastik Gymnastik 2 3,0 Yoga 4 4,0 3 4,5 Aerobic 2 2,0 1 1,5 Thai Bo 1 1,0 Chi Gong 1 1,0 1 1,5 1 1,5 1 1,5 Handball Handball Kegelsport Kegeln, Bowling 1 1,0 1 1,0 Joggen, 1 1,0 2 3,0 Walking 3 3,0 3 4,5 Nordic Walking 12 12,1 4 6,1 1 1,5 Leichtathletik Leichtathletik Moderner Fünfkampf Schwimmen, Fechten, Springreiten, Schießen, Geländelauf 1 1,0 Kart-Sport 1 1,0 Reit- und Fahrsport Rollsport Schießsport Motocross 2 2,0 Radfahren 1 1,0 1 1,5 Spinning 1 1,0 1 1,5 Reiten 2 2,0 3 4,5 1 1,5 2 3,0 Inlineskating 2 2,0 Schießen 1 1,0 Tontaubenschießen 1 1,0 Bogenschießen 2 2,0 Schwimmen 2 2,0 Turmspringen Schwimmen Wasserball 1 1,0 Wassergymnastik, 1 1,0 Sporttauchen 5 5,1 Aqua-Jogging Squash Tanzsport Squash 1 1,0 Tanzen 3 3,0 2 3,0 Salsa 1 1,0 1 1,5 0,0 1 1,5 2 3,0 Lateinamerikanischer Tanz Tango 1 1,0 Tennis Tennis 1 1,0 Volleyball Volleyball 2 2,0 19.05.2009 3,0 2,0 Rückenschule Radsport 2 2 Herzsport Motorsport Sportart ausüben in % Tai Chi Gymnastik für Senioren Laufsport Sportart ausüben N 0,0 145 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Hauptsportart Wassersport Sportarten/Disziplinen Sportart kennen lernen N Sportart kennen lernen in % Segeln Drachenbootrennen 1 1,0 Wasserski 1 1,0 Ski 1 1,0 Snowboard Wintersport Weitere Sportarten Sportart ausüben N Sportart ausüben in % 1 1,5 1 1,5 1 1,5 Skilanglauf 1 1,0 Ski nordisch 1 1,0 Autogenes Training 1 1,0 Klettern 2 2,0 1 1,5 Boule 1 1,0 1 1,5 Capoeira 1 1,0 Bungee Jumping 1 1,0 1 1,5 Snooker 1 1,0 1 1,5 1 1,5 Cheerleading Tabelle 95: Sportarten, die Salzgitteraner kennen lernen bzw. regelmäßig ausüben wollen Gibt es Sportarten, die sie künftig kennen lernen oder regelmäßig ausüben wollen? Ja, folgende Sportart möchte ich kennen lernen (N=99); ja, folgende Sportart möchte ich regelmäßig ausüben (N= 66); Mehrfachantworten möglich. Die für diese „neuen“ Sportarten notwendigen Sportstätten/Sportgelegenheiten dürfen durchschnittlich maximal 9,4 Kilometer und 20,3 Minuten von zu Hause entfernt sein. Die Angaben zeigen recht deutlich, dass es für die Befragten nicht selbstverständlich ist, jedes Angebot unmittelbar „vor der Haustür“ zu finden und eine gewisse „Lauf- oder Fahrbereitschaft“ vorausgesetzt werden kann. 28,1 Prozent der Antwortenden wissen noch nicht, im Rahmen welcher Organisationsform sie die neuen Sport- und Bewegungsaktivitäten betreiben wollen. Fast 30 Prozent der Befragten gaben an, die neuen Aktivitäten im Verein durchführen zu wollen, 25,2 Prozent können sich vorstellen, sich selbst zu organisieren, 13,2 Prozent wollen Angebote kommerzieller Sportanbieter nutzen (vgl. Tabelle 96). Hier zeigen sich deutliche Potenziale für den Vereinsport. Organisationsform Sportverein Gesamt N in % 72 29,8 weiß noch nicht 68 28,1 Sie selbst/Familienangehörige/ Freunde 61 25,2 Kommerzielle Sportanbieter 32 13,2 Sonstige... 9 3,7 Tabelle 96: Gewünschte Organisationsform In welcher Organisationsform möchten sie diese neue Sportaktivität betrieben? N= 242; Mehrfachantworten möglich. 19.05.2009 146 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 3.5.3 Sportbiografie der sport- und bewegungsaktiven Bevölkerung Nachdem in den vorangegangenen Kapiteln beschrieben wurde, welche Sportarten wegen fehlender Voraussetzungen nicht betrieben werden und welches Interessenspotential an „neuen“ Sportarten vorhanden ist, wird in diesem Abschnitt der Blick auf die Sportbiografie der Aktiven gelegt.175 In Frage 35 sollten sowohl die Sportaktiven als auch die zum Befragungszeitpunkt Sportabstinenten angeben, ob sie vor dem Jahr 2005 körperlich oder sportlich aktiv waren. Wenn ja, waren Angaben zur Sportart und zum Zeitraum der Aktivität zu machen.176 Die Antworten auf diese Fragen sollen aufzeigen, welche Sportarten momentan besonders nachgefragt sind und an welchen das Interesse über die Jahre hinweg nachgelassen hat. 13,9 Prozent der Befragten gaben an, vor 2005 weder körperlich noch sportlich aktiv gewesen zu sein, 64,3 Prozent waren regelmäßig und 21,9 Prozent unregelmäßig aktiv (N= 778). Daraus ergibt sich eine Aktivenquote vor 2005 von 86,2 Prozent, die mit 0,3 Prozent leicht unter der allgemeinen Aktivenquote des Jahres 2005 (86,5 Prozent) liegt. Daraus ist zu schließen, dass die Sportaktivität im letzten Jahr leicht zugenommen hat. Insgesamt 208 Angaben zur Art der körperlichen/sportlichen Aktivität in den vergangenen Jahren wurden gemacht. Diese Sport- und Bewegungsaktivitäten können 39 verschiedenen Sportartengruppen zugeordnet werden. Auch bei dieser Analyse zeigt sich ein ähnliches Bild, wie bei der Frage nach den momentan bevorzugten Haupt- und Nebensportarten. Rang 1 belegt mit 11,2 Prozent Schwimmen (aktuell: Rang 2), dicht gefolgt vom Radsport mit 10,9 Prozent (aktuell: Rang 1). Die nachfolgenden Ränge belegen die Sportart Gymnastik mit 9,9 Prozent (aktuell: Rang 4) und der Laufsport mit 9,6 Prozent Rang 4 (aktuell: Rang 3) (vgl. Tabelle 97). Damit wird deutlich, dass sich über die Jahre hinweg die „Hitliste der besten 4“ kaum verändert hat. 175 Methodisch erfolgte die Analyse in Anlehnung an Hübner/Wulf (2005, 81-85). 176 Die Frage zu möglichen Sport- und Bewegungsaktivitäten in vorangegangenen Jahren wurde in Anlehnung an Hübner/Wulf (2005, 108) formuliert. Eine Begrenzung auf die letzten drei Jahre, so wie in Ahrensburg vorgenommen, schien nicht sinnvoll, um auch eine langfristige Analyse von Sportarten-Entwicklungstrends in Salzgitter vornehmen zu können. Dabei musste in Kauf genommen werden, dass Sportaktivitäten, die lange zurück liegen, nicht exakt zeitlich eingeordnet werden konnten oder aber gar nicht erwähnt wurden. 19.05.2009 147 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement … vor 2005 begonnen N … vor 2005 begonnen in % Schwimmen 123 11,2 Radsport 120 10,9 Gymnastik 109 9,9 Laufsport 106 9,6 Fußball 94 8,5 Fitnesstraining 72 6,5 Tennis 59 5,4 Wandern 45 4,1 Volleyball 29 2,6 Handball 26 2,4 Spazieren gehen 26 2,4 Tanzsport 26 2,4 Budo- und Kampfsportarten 24 2,2 Wintersport 24 2,2 Weitere Sportarten 23 2,1 Turnsport 22 2,0 Kegelsport 20 1,8 Leichtathletik 20 1,8 Tischtennis 17 1,5 Wassersport 17 1,5 Badminton 14 1,3 Rollsport 14 1,3 Reit- und Fahrsport 13 1,2 Basketball 7 0,6 Golf 7 0,6 Schießsport 7 0,6 Squash 7 0,6 Schwerathletik 6 0,5 Eissport 5 0,5 Allgemeine (Vereins-) Sportgruppe 3 0,3 Boxen 3 0,3 Fechten 3 0,3 Luftsport 3 0,3 American Football 2 0,2 Motorsport 2 0,2 Ringen 2 0,2 Beachsport 1 0,1 Bergsteigen 1 0,1 Hauptsportart Tabelle 97: Sportarten, die vor 2005 begonnen wurden N= 1102 19.05.2009 148 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Analysiert man hingegen die Entwicklung in den vergangenen fünf Jahren177, zeigt sich, dass es mit dem Fitnesstraining eine Sportart gibt, die in den letzten Jahren besonders nachgefragt wurde. Rang 1 erzielt jetzt mit 17,4 Prozent der Laufsport, dicht gefolgt vom Fitnesstraining mit 16,9 Prozent. Wie bei der allgemeinen Analyse belegt die Sportart Gymnastik Rang 3, jetzt mit 12,1 Prozent und der Radsport mit 10,1 Prozent den 4. Rang. Schwimmen nimmt den 5. Rang mit 9,2 Prozent ein (vgl. Tabelle 98). Hauptsportart … zwischen 2000 und 2004 begonnen N … zwischen 2000 und 2004 begonnen in % Laufsport 36 17,4 Fitnesstraining 35 16,9 Gymnastik 25 12,1 Radsport 21 10,1 Schwimmen 19 9,2 Budo- und Kampfsportarten 9 4,3 Fußball 8 3,9 Weitere Sportarten 6 2,9 Rollsport 5 2,4 Spazieren gehen 5 2,4 Wintersport 5 2,4 Handball 4 1,9 Tennis 4 1,9 Badminton 3 1,4 Basketball 3 1,4 Turnsport 3 1,4 Volleyball 3 1,4 Tanzsport 2 1,0 Wandern 2 1,0 American Football 1 0,5 Boxen 1 0,5 Eissport 1 0,5 Golf 1 0,5 Kegelsport 1 0,5 Luftsport 1 0,5 Motorsport 1 0,5 Schwerathletik 1 0,5 Squash 1 0,5 Tischtennis 1 0,5 Tabelle 98: Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 begonnen wurden N= 207; Mehrfachnennungen möglich. 177 Es wurden die Sportarten betrachtet, die zwischen 2000 und 2004 begonnen wurden. 19.05.2009 149 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Eine geschlechts- und altersspezifische Betrachtung soll besondere Präferenzen innerhalb bestimmter Personengruppen, die Sport- und Bewegungsaktivitäten begonnen haben, aufzeigen. Von den 207 Sportlern, die zwischen 2000 und 2004 Sportarten begonnen haben, sind 65,2 Prozent weiblich und 34,8 Prozent männlich. Damit wird deutlich, dass besonders Mädchen und Frauen in Salzgitter in den letzten Jahren Interesse an neuen Sportarten entwickelt haben. Betrachtet man die fünf Sportarten, die die meisten Zuwächse in den letzten Jahren erlangt haben, zeigt sich bei der Gymnastik mit 76,0 Prozent, beim Laufsport mit 75,0 Prozent, beim Fitnesstraining mit 70,6 Prozent und beim Schwimmen mit 73,7 Prozent ein sehr hoher Anteil von Mädchen und Frauen (vgl. Tabelle 99). Beim Radsport sind mit 52,4 Prozent (weiblich) kaum geschlechtsspezifische Präferenzen sichtbar. weiblich N Hauptsportart weiblich in % männlich N männlich in % Gesamt N Laufsport 27 75,0 9 25,0 36 Fitnesstraining 24 70,6 10 29,4 34 Gymnastik 19 76,0 6 24,0 25 Radsport 11 52,4 10 47,6 21 Schwimmen 14 73,7 5 26,3 19 Tabelle 99: Geschlechtsspezifische Analyse der fünf Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 die meisten Zuwächse zu verzeichnen hatten N= 135 (weiblich); N= 72 (männlich) Wenn man bedenkt, dass die 31-40-Jährigen in der Nettostichprobe mit 15,8 Prozent vertreten sind und mit einem Anteil von 22,5 Prozent neue Sportarten begonnen haben, zeigt sich, dass diese Altersgruppe besonders starkes Interesse an neuen Aktivitäten hat. Mit einem Nettostichprobenanteil von 41,6 Prozent und einem Anteil von lediglich 25,9 Prozent (Sportarten, die in den letzten fünf Jahren begonnen wurden) scheint das Interesse bei den über 50-Jährigen deutlich schwächer zu sein (vgl. Tabelle 100). Dies spricht für die Untersuchungen zur Sportaktivität im Lebenslauf, bei denen ein Wiedereinstieg in den Sport nach der Familiengründungs- und Konsolidierungsphase festgestellt wird.178 Dagegen hat die Welle des Sports für reifere Jahrgänge noch nicht sehr gegriffen. 178 Vgl. Breuer 2004. 19.05.2009 150 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Personen, die zwischen 2000 und 2004 Sportarten begonnen haben Alter Nettostichprobe Differenz in % N in % N in % 71 – 80 Jahre 7 3,4 57 7,1 -3,7 61 – 70 Jahre 19 9,3 139 17,4 -8,1 51 - 60 Jahre 27 13,2 137 17,1 -3,9 41 – 50 Jahre 44 21,6 169 21,1 0,5 31 – 40 Jahre 46 22,5 126 15,8 6,8 21 – 30 Jahre 32 15,7 93 11,6 4,1 15 – 20 Jahre 29 14,2 79 9,9 4,3 Tabelle 100: Altersspezifische Analyse der Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 begonnen wurden N= 204 Bei der Analyse der fünf Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 die meisten Zuwächse zu verzeichnen hatten, zeigen sich folgende altersspezifische Besonderheiten: - Der Laufsport verzeichnet bei den 41-50-Jährigen mit 35,3 Prozent die höchsten Zuwächse. Das Fitnesstraining wurde mit jeweils 29,0 Prozent vor allem von den 31- 40 und 41-50-Jährigen begonnen. Starkes Interesse an Gymnastik hat mit 31,8 Prozent die Zielgruppe der 31-40-Jährigen. Die höchsten Zuwächse in Radsport und Schwimmen verzeichnete mit 28,6 Prozent ebenfalls die Altersklasse der 31-40-Jährigen (vgl. Tabelle 101). Alter L N L in % F N F in % G N G in % R N R in % S N S in % 71 – 80 Jahre 0 0,0 1 3,2 3 13,6 0 0,0 0 0,0 61 – 70 Jahre 4 11,8 4 12,9 5 22,7 1 4,8 1 4,8 51 - 60 Jahre 6 17,6 2 6,5 5 22,7 3 14,3 3 14,3 41 – 50 Jahre 12 35,3 9 29,0 4 18,2 4 19,0 6 19,0 31 – 40 Jahre 7 20,6 9 29,0 7 31,8 6 28,6 4 28,6 21 – 30 Jahre 5 14,7 5 16,1 0 0,0 5 23,8 2 23,8 15 – 20 Jahre 0 0,0 2 6,5 1 4,5 2 9,5 3 9,5 L= Laufsport; F= Fitnesstraining; G= Gymnastik; R= Radsport; S= Schwimmen Tabelle 101: Altersspezifische Analyse der fünf Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 die meisten Zuwächse zu verzeichnen hatten N= 131 Nachfolgend soll analysiert werden, welche Sportarten aufgegeben wurden. Auf 37 Sportarten entfielen 476 Nennungen. Rang 1 belegte mit 14,3 Prozent 19.05.2009 151 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Fußball, gefolgt vom Fitnesstraining mit 9,2 Prozent. Rang 3 belegt Schwimmen mit 8,0 Prozent (vgl. Tabelle 102). …bis 2005 aufgegeben N …bis 2005 aufgegeben in % Fußball 68 14,3 Fitnesstraining 44 9,2 Schwimmen 38 8,0 Gymnastik 36 7,6 Tennis 34 7,1 Laufsport 29 6,1 Leichtathletik 19 4,0 Volleyball 18 3,8 Budo- und Kampfsportarten 17 3,6 Tanzsport 17 3,6 Tischtennis 15 3,2 Turnsport 15 3,2 Handball 14 2,9 Kegelsport 12 2,5 Wintersport 12 2,5 Radsport 11 2,3 Badminton 10 2,1 Wassersport 10 2,1 Weitere Sportarten 10 2,1 Basketball 5 1,1 Reit- und Fahrsport 5 1,1 Eissport 4 0,8 Schwerathletik 4 0,8 Squash 4 0,8 Boxen 3 0,6 Golf 3 0,6 Allgemeine (Vereins-) Sportgruppe 2 0,4 American Football 2 0,4 Fechten 2 0,4 Luftsport 2 0,4 Ringen 2 0,4 Rollsport 2 0,4 Schießsport 2 0,4 Wandern 2 0,4 Bergsteigen 1 0,2 Motorsport 1 0,2 Spazieren gehen 1 0,2 Hauptsportart Tabelle 102: Sportarten, die bis 2005 aufgegeben wurden N= 476; Mehrfachnennungen möglich. 19.05.2009 152 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Bei den Angaben zu den Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 aufgegeben wurden, entfielen 212 Nennungen auf 36 Sportarten. Rang 1 belegte mit 14,2 Prozent das Fitnesstraining, gefolgt von Gymnastik mit 11,8 Prozent. Rang 3 belegt Fußball mit 10,4 Prozent (vgl. Tabelle 103). Hauptsportart …zwischen 2000 und 2004 beendet N …zwischen 2000 und 2004 beendet in % Fitnesstraining 30 14,2 Gymnastik 25 11,8 Fußball 22 10,4 Laufsport 17 8,0 Schwimmen 17 8,0 Tennis 10 4,7 Budo- und Kampfsportarten 8 3,8 Volleyball 8 3,8 Radsport 7 3,3 Tanzsport 6 2,8 Tischtennis 6 2,8 Badminton 5 2,4 Leichtathletik 5 2,4 Wintersport 5 2,4 Handball 4 1,9 Turnsport 4 1,9 Weitere Sportarten 4 1,9 Kegelsport 3 1,4 Allgemeine (Vereins-) Sportgruppe 2 0,9 Basketball 2 0,9 Luftsport 2 0,9 Rollsport 2 0,9 Schwerathletik 2 0,9 Squash 2 0,9 Wandern 2 0,9 Wassersport 2 0,9 American Football 1 0,5 Boxen 1 0,5 Eissport 1 0,5 Fechten 1 0,5 Golf 1 0,5 Motorsport 1 0,5 Reit- und Fahrsport 1 0,5 Ringen 1 0,5 19.05.2009 153 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement …zwischen 2000 und 2004 beendet N Hauptsportart …zwischen 2000 und 2004 beendet in % Schießsport 1 0,5 Spazieren gehen 1 0,5 Tabelle 103: Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 beendet wurden Eine geschlechts- und altersspezifische Betrachtung soll Präferenzen bestimmter Personengruppen aufzeigen, die Sport- und Bewegungsaktivitäten wieder beendet haben. Insgesamt konnte festgestellt werden, dass zwar besonders viele Mädchen und Frauen zwischen 2000 und 2004 neue Sportarten begonnen haben (65,2 Prozent), aber mit 62,3 Prozent auch sehr viele ihre Sportaktivitäten wieder aufgegeben haben. Betrachtet man die fünf Sportarten, die die meisten Rückläufe in den letzten Jahren erlangt haben, zeigt sich mit 84,0 Prozent bei der Gymnastik, mit 73,3 Prozent beim Fitnesstraining und mit 64,7 Prozent beim Schwimmen ein sehr hoher Anteil von Mädchen und Frauen. Beim Laufsport werden mit 52,9 Prozent (weiblich) zu 47,1 Prozent (männlich) geringe geschlechtsspezifische Unterschiede deutlich (vgl. Tabelle 104). Hauptsportart weiblich N weiblich in % männlich N männlich in % Gesamt N Fitnesstraining 22 73,3 8 26,7 30 Gymnastik 21 84,0 4 16,0 25 Fußball 2 9,1 20 90,9 22 Laufsport 9 52,9 8 47,1 17 Schwimmen 11 64,7 6 35,3 17 Tabelle 104: Geschlechtsspezifische Analyse der fünf Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 am häufigsten aufgegeben wurden N= 132 (weiblich); N= 80 (männlich) Altersspezifische Besonderheiten beim Abbruch von Sportaktivitäten werden besonders bei den 15-20–Jährigen deutlich (Nettostichprobenanteil: 9,9 Prozent; Anteil Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 beendet wurden: 24%). Auch die Gruppe der 21-30-Jährigen hat im Verhältnis zur Nettostichprobe mit 8,2 Prozent verstärkt Sportaktivitäten aufgegeben. Positiv hervorzuheben ist die Altersgruppe der 41-50-Jährigen. Mit einem Anteil von 9,9 Prozent an beendeten Aktivitäten und einer Nettostichprobe von 21,1 Prozent zeigt sich, dass diese Gruppe deutlich weniger Sport- und Bewegungsaktivitäten beendet hat (vgl. Tabelle 105). 19.05.2009 154 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Alter Personen, die zwischen 2000 und 2004 Sportarten beendet haben N in % Nettostichprobe N Differenz in % in % 71 – 80 Jahre 7 5,8 57 7,1 -1,3 61 – 70 Jahre 11 9,1 139 17,4 -8,3 51 - 60 Jahre 15 12,4 137 17,1 -4,7 41 – 50 Jahre 12 9,9 169 21,1 -11,2 31 – 40 Jahre 23 19,0 126 15,8 3,2 21 – 30 Jahre 24 19,8 93 11,6 8,2 15 – 20 Jahre 29 24,0 79 9,9 14,1 Tabelle 105: Altersspezifische Analyse der Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 beendet wurden N= 121 Bei der Analyse der fünf Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 die meisten Abgänge zu verzeichnen hatten, zeigen sich folgende altersspezifische Besonderheiten: − das Fitnesstraining wurde v. a. von den 21-50-Jährigen beendet, − Gymnastik wurde mit 31,3 Prozent vor allem von den 41-50-Jährigen aufgegeben, − Fußball hat mit 42,8 Prozent die meisten Abgänge bei den 31-40Jährigen, − der Laufsport verzeichnete bei den 51-60-Jährigen mit 40,0 Prozent die meisten Abgänge, − im Schwimmen beendete mit 55,6 Prozent die Altersklasse der 15-20Jährigen am häufigsten die Sportart (vgl. Tabelle 106). G N G in % 71 – 80 Jahre 1 11,1 61 – 70 Jahre 1 11,1 Alter F N F in % Fu N Fu in % L N L in % 2 28,6 2 20,0 4 40,0 51 - 60 Jahre 41 – 50 Jahre 4 44,4 3 33,3 31 – 40 Jahre 3 33,3 2 22,2 21 – 30 Jahre 2 22,2 15 – 20 Jahre 2 3 42,8 1 10,0 2 28,6 3 30,0 22,2 S N S in % 1 11,1 1 11,1 2 22,2 5 55,6 F= Fitnesstraining; G= Gymnastik; Fu= Fußball; L= Laufsport; S= Schwimmen Tabelle 106: Altersspezifische Analyse der fünf Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 am häufigsten beendet wurden N= 55 19.05.2009 155 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Die Frage „Warum haben Sie die Aktivitäten aufgegeben?“ sollte helfen, das Abbruchverhalten genauer zu analysieren. Hierzu wurden fünf Gründe formuliert, weitere konnten ergänzt werden. Mit 24,3 Prozent belegt das Argument „Keine Zeit mehr.“ Rang 1. Auf den Globalcharakter des „Keine Zeit“Arguments wurde bereits im Kapitel 3.2.3 hingewiesen, da es in der Regel auf Präferenzen der Zeitverwendung deutet. Rang 2 belegt mit 23,8 Prozent das Argument „Aus gesundheitlichen Gründen.“, gefolgt von „Sonstige Gründe.“ mit 17,7 Prozent (vgl. Tabelle 107). Als sonstige Gründe werden u. a. aufgezählt: - andere Interessen (z. B. Beruf), - anderen Sportarten den Vorrang gegeben, - finanzielle Gründe, - kein Interesse mehr, - Wettkampfdruck, - zu späte Trainingszeiten. Gründe N in % Keine Zeit mehr. 140 24,3 Aus gesundheitlichen Gründen. 136 23,8 Sonstige Gründe. 102 17,7 Veränderungen in der familiären Situation. 81 14,1 Die Gruppe hat sich aufgelöst. 64 11,1 Umzug. 52 9,0 Tabelle 107: Gründe für die Aufgabe der Sportaktivität N= 575; Mehrfachantworten möglich. In Anlehnung an Hübner/Wulf179 soll abschließend für die Sportartgruppen eine „Gewinn- und Verlustrechnung“ erstellt werden. 208 der Sport- und Bewegungsaktiven von Salzgitter gaben an, eine Sportart begonnen und 212 eine Sportart beendet zu haben. Die höchste positive Differenz konnte der Laufsport erzielen und ist somit der „Gewinner“. 36 Personen haben diese Sportart begonnen, lediglich 17 haben sie beendet. Beim Radsport waren es 21 Sportler, die mit dem Radfahren angefangen haben und sieben Befragte betreiben diese Sportart nicht mehr. Der größte Verlierer ist Fußball: acht Sportler haben diese Spielsportart begonnen, 22 dagegen aufgehört (vgl. Tabelle 108). 179 Vgl. Hübner/Wulf 2005, 84f. 19.05.2009 156 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement zwischen 2000 und 2004 begonnen zwischen 2000 und 2004 beendet Laufsport 36 17 19 Radsport 21 7 14 Fitnesstraining 35 30 5 Spazieren gehen 5 1 4 Hauptsportart Differenz Rollsport 5 2 3 Schwimmen 19 17 2 Weitere Sportarten 6 4 2 Budo- und Kampfsportarten 9 8 1 Basketball 3 2 1 Gymnastik 25 25 0 Wintersport 5 5 0 Handball 4 4 0 Wandern 2 2 0 American Football 1 1 0 Boxen 1 1 0 Eissport 1 1 0 Golf 1 1 0 Motorsport 1 1 0 Beachsport 0 0 0 Triathlon 0 0 0 Turnsport 3 4 -1 Luftsport 1 2 -1 Schwerathletik 1 2 -1 Squash 1 2 -1 Reit- und Fahrsport 0 1 -1 Ringen 0 1 -1 Schießsport 0 1 -1 Fechten 0 1 -1 Badminton 3 5 -2 Kegelsport 1 3 -2 Allgemeine (Vereins-) Sportgruppe 0 2 -2 Wassersport 0 2 -2 Tanzsport 2 6 -4 Volleyball 3 8 -5 Tischtennis 1 6 -5 Leichtathletik 0 5 -5 Tennis 4 10 -6 Fußball 8 22 -14 Tabelle 108: Gewinn- und Verlustrechnung der Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 begonnen und wieder aufgegeben wurden N= 208 (Sportart begonnen); N= 212 (Sportart beendet); Mehrfachnennungen möglich. 19.05.2009 157 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 3.5.4 Zuschauer von Sportveranstaltungen 37,6 Prozent der Befragten gaben an, im letzten Jahr als Zuschauer Sportveranstaltungen in Salzgitter besucht zu haben. Mit 45,4 Prozent galt das Hauptinteresse dem Fußballsport. Es wurden ebenso Fußballspiele wie –turniere besucht. Den zweiten Rang belegt eine weitere Spielsportart: Eishockey mit 11,3 Prozent. Die Salzgitteraner laufen nicht nur gerne selber, mit 8,1 Prozent schauen sie sich auch häufig Laufveranstaltungen an (vgl. Tabelle 109). Gesamt N Gesamt in % Fußball 152 45,4 Eishockey 38 11,3 Laufveranstaltungen (z. B. Silvesterlauf) 27 8,1 Handball 16 4,8 Volleyball, Beach-Volleyball 18 5,4 Leichtathletik 8 2,4 Schwimmen 7 2,1 Aerobic 4 1,2 Basketball 4 1,2 Pferdesport 2 0,6 Rudern 4 1,2 Tennis 8 2,4 Tischtennis 5 1,5 Triathlon 2 0,6 Trampolin 6 1,8 Andere Veranstaltungen (Boxen, Tanzsport, Segeln u. a. ) 34 10,1 Sportveranstaltung Tabelle 109: Besuchte Sportveranstaltungen in Salzgitter „Haben sie im letzten Jahr Sportveranstaltungen als Zuschauer in Salzgitter besucht?“; N= 335; Mehrfachnennungen möglich. Über ein Drittel der Befragten gaben an, im letzten Jahr als Zuschauer Sportveranstaltungen außerhalb von Salzgitter und hier besonders in Braunschweig, besucht zu haben. Mit 63,4 Prozent bestätigt sich auch hier das Hauptinteresse am Fußballsport, gefolgt von Eishockey (5,5%) und Handball (4,3%) (vgl. Tabelle 110). Sportveranstaltung Fußball Gesamt N Gesamt in % 103 62,8 Eishockey 9 5,5 Handball 7 4,3 19.05.2009 158 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Gesamt N Gesamt in % American Football 5 3,0 Basketball 5 3,0 Sportveranstaltung Tennis 4 2,4 Pferdesport 3 1,8 Andere Veranstaltungen (Aerobic, Tischtennis, Trampolin u. a. ) 28 17,1 Tabelle 110: Besuchte Sportveranstaltungen außerhalb von Salzgitter „Haben sie im letzten Jahr Sportveranstaltungen als Zuschauer außerhalb von Salzgitter besucht?“; N= 164; Mehrfachnennungen möglich. 3.5.5 Informationen über das Sporttreiben Auf die Frage: „Wie gelangen Sie an Informationen rund um das Sporttreiben in Salzgitter?“ antworteten 41,1 Prozent, dass sie diese Informationen über Zeitung und Anzeigenblätter erhalten. Weitere wichtige Informationsquellen sind mit 25,1 Prozent die Familie, Freunde und Bekannte und mit 15,4 Prozent die Vereine (vgl. Tabelle 111). Informationen über das Sporttreiben in SZ über… N in % Zeitung (auch: Anzeigenblätter) 711 41,1 Familie/Freunde/Bekannte 435 25,1 Verein 266 15,4 Internet 136 7,9 Radio 72 4,2 TV 66 3,8 Sonstiges und zwar: 45 2,6 Tabelle 111: Informationen über das Sporttreiben in Salzgitter N= 1731; Mehrfachnennungen möglich. Darüber hinaus sollte die Aussage bewertet werden, ob die Befragten genügend Informationen über die Sportangebote und Sportveranstaltungen in Salzgitter erhalten. 42,8 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass diese Aussage zutrifft; 6,8 Prozent meinen, dass diese Aussage nur teils teils zutrifft (vgl. Tabelle 112). 19.05.2009 159 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Bewertung trifft voll und ganz zu N in % 113 13,6 trifft zu 354 42,8 teils teils 222 26,8 trifft eher nicht zu 92 11,1 trifft gar nicht zu 47 5,7 Tabelle 112: Bewertung der Sportinformationen in Salzgitter N= 828 3.5.6 Anmerkungen und Anregungen zum Sporttreiben in Salzgitter In diesem Abschnitt werden Anregungen und Kritikpunkte, die sich aus der Bevölkerungsbefragung ergeben, vorgestellt. Dabei werden Anmerkungen der Sportaktiven von Salzgitter ebenso berücksichtigt wie Hinweise der sportabstinenten Wohnbevölkerung. Auf die Frage: „Wie bewerten Sie die organisierten Sportangebote in Salzgitter für Kinder im Alter bis 14 Jahren?“ antworteten 728 Befragte. Dies entspricht 81,3 Prozent. 52,0 Prozent derjenigen sind mit den Angeboten zufrieden oder sehr zufrieden, 34,9 Prozent finden die Angebote befriedigend und 13,2 Prozent ausreichend bzw. mangelhaft (vgl. Tabelle 113). Bewertung N % sehr gut 63 8,7 gut 315 43,3 befriedigend 254 34,9 ausreichend 58 8,0 mangelhaft 38 5,2 Tabelle 113: Wie bewerten Sie die organisierten Sportangebote in Salzgitter für Kinder im Alter bis 14 Jahre? N= 728 Darüber hinaus galt es die Aussage: „Ich halte Salzgitter für eine sport- und bewegungsfreundliche Stadt.“ zu bewerten. Von den 823 Antwortenden stimmten 49,6 Prozent der Aussage voll und ganz zu bzw. zu. 30,3 Prozent halten Salzgitter teils teils für eine sport- und bewegungsfreundliche Stadt, 13,1 Prozent meinen, dies trifft eher nicht bzw. gar nicht zu (vgl. Tabelle 114). 19.05.2009 160 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Bewertung N % trifft voll und ganz zu 89 10,8 trifft zu 355 43,1 teils teils 271 32,9 trifft eher nicht zu 81 9,8 trifft gar nicht zu 27 3,3 Tabelle 114: „Ich halte Salzgitter für eine sport- und bewegungsfreundliche Stadt.“ N= 823 Zum Abschluss des Fragebogens (Frage 50) konnte jeder Befragte ergänzende Anregungen und Kritik äußern. Nachfolgend sind beispielhaft Anmerkungen zum Sporttreiben in Salzgitter thematisch zusammengefasst. Zufriedenheit mit dem Sportangebot: - Zufrieden mit dem Sportangebot, da es u. a. auch viele Sportangebote gibt (7). - Sportmöglichkeiten im Sommer sind super, im Winter bleibt nur die Eissporthalle. - Vereine und kommerzielle Anbieter sind ausreichend, es liegt an jedem selbst, wenn er nicht genügend Gebrauch davonmacht. - Sportangebot zufrieden stellend, durch Schichtarbeit leider zu wenig flexibel für Sport. - Sport wird in SZ groß geschrieben. Es wird viel getan für Kinder, Herzkranke, Senioren. - Schade, dass das Hallenbad wahrscheinlich geschlossen wird, ansonsten zufrieden. - Mit Sportangebot in SZ zufrieden, besonders Wasserskianlage. - Es ist für jeden, der will, etwas dabei. Nicht zufrieden mit dem Sportangebot: - SZ verfügt über insgesamt zu wenige Möglichkeiten auch etwas außergewöhnliche Sportarten, wie Football, Rugby, Hockey usw. zu betreiben. - Wenn es mehr Sportangebote in SZ geben würde, wäre die Kriminalitätsrate geringer. - SZ geht unter und keiner merkt es. - Sportstätten und -angebote reichen nicht aus. - Sportangebot in SZ könnte optimiert werden; Jugendliche sollten schon früh etwas für ihren Körper tun und interessante Sportarten geboten bekommen. - Nicht genügend vielfältige Angebote; wenn doch, dann zu teuer. - Nicht genügend Schwimmbäder bzw. kein Erlebnisbad. - Vereine und Ordnungskräfte sollten sich mehr um herumstreunende Jugendliche kümmern, damit es weniger Sachschäden gibt. - Mehr Sportangebote für Mollige in SZ. - Mehr Kursangebote bei öffentlichen Sportanlagen, z. B. Aquafitness in den Hallenbädern werden gewünscht. 19.05.2009 161 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Anmerkungen zu den Sportarten: - Fußball: mangelnde Freizeitmannschaften im Fußballbereich. - Schwimmsport: Stundentickets für Thermalbad (2), keine attraktive Schwimmmöglichkeiten für den Sommer mehr, Freibäder sind überfüllt, See ist dreckig. - Inliner: Wege am See-Weststrand nicht für Inliner geeignet. - Wasserski: sollte mehr Werbung machen. - Reitsport: sollte mehr gefördert werden. Sportgelegenheiten/-stätten allgemein: - Sportplatz hinter dem Bärentörn hat super Lage und Potenzial - viele Sportstätten nicht frei zugänglich - Vandalismus-Problem an Sportanlagen. - Alle Anlagen sind in desolaten Zustand. - WC-Anlagen in Hallen teilweise katastrophal. Sportgelegenheiten/-stätten allgemein: - Erneuerung des Trimm-Dich-Pfads. - Sportplätze für die Fachhochschule anlegen, mangelnde Wettbewerbe gegen andere Fachhochschulen. - Sporthallen sollen flächendeckend in SZ erhalten bleiben, alle kleinen Ortsteile müssen im Winter zu anderen Hallen ausweichen; Fehlbedarf an Hallen in SZ. - Ungeheizte Hallen, unzureichend beleuchtete Hallen bei Training und Turnbetrieb der Kinder. - Sportanlagen sind meist sehr verdreckt, mehr auf Hygiene achten. - Schulsportanlagen sollten außerhalb der Schulzeiten geöffnet sein. - Mehr Verbotsschilder für Hunde auf öffentlichen Wiesen - Sportpark Mahner Berg im desolaten Zustand. - Mehr Toilettenmöglichkeiten am See und in den Wäldern. - Mehr grüne Flächen in SZ. - Problem, dass Sport in SZ schwer zusammenzufügen ist, viele Sportstätten aber kein Stadion. Radwege: - Für Fahrrad, Joggen und Inliner bietet SZ schöne Möglichkeiten. - Radsport fast bis zur höchsten Steigung möglich. - Zu wenig Radwege (4), Radwege sind sie in schlechtem Zustand (3). - keine offiziellen Strecken für Mountainbikes - wichtige Radweg-Verbindungen zwischen diversen Ortsteilen fehlen, die mit geringen Mitteln zu erstellen wären. - Beschilderung der Wander- und Radwanderwege sind eine Katastrophe. - Sanierung der Gehwege in den Wohngebieten; Ausbau der Radwege zwischen den Ortsteilen; fußgängerfreundlichere Ampelschaltungen in SZ-Bad - Radwegnetz ist marode, Anlagen werden geschlossen statt kreativ zu handeln, Vorschlag: Salzgitter-Umland-Radtouren; kulinarische und kulturelle Tagesradtouren für Genussradler - Radwege müssen ausgebaut werden (2). - Radwege von Gebhardshagen nach Hallendorf sind nicht vorhanden. - Radnetz in Salzgitter dürftig. 19.05.2009 162 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Wanderwege: - Wanderwege müssten besser gepflegt werden. - Wanderweg zwischen Osterlinde und SZ-Bad könnte besser gekennzeichnet sein (Zwischeninformationsschilder: “Wie weit noch?“). - Zusammenhängende Wander-Lauf bzw. Radwege für alle Ortsteile in SZ wären wünschenswert. Inlinerwege: - Mehr Inliner-Wege werden gewünscht - Straßen sind nicht gut für Inliner ausgebaut. - Eine Halle, wo Inlinehockey möglich ist, fehlt. Bäder: - Bäder sind Planschbecken. - Für Wassersport bleibt nur der SZ See. - Thermalbad in Bad muss für Leistungsschwimmen umgebaut werden. - Stadt SZ sollte die Bäder in Thiede und Gebhardshagen erhalten. - Hallenbad ist zu alt und 50-Meter-Bahn im Freibad fehlt. - Hallenbad wird nur durch Privatinitiative erhalten. - Sicherung des Erhalts des Schwimmbads in Thiede. - Schwimmbecken im Freien sind sehr dürftig, es gibt lediglich ein 50m-Becken in Gebhardshagen/Thiede. - Schwimmbad soll kinderfreundlicher/kindgerechter werden. - Schwimmbäder sind in schlechtem Zustand. - Privatisierung von Gewässerflächen wird abgelehnt. Es ist wünschenswert bei der Stadtentwicklung nicht so zu tun, als wäre SZ ein totes Nest, in dem Vergnügungen für Minderheiten (Wasserski,…) hier angesiedelt werden. Dies entzieht Vereinen auf lange Sicht die Lebensgrundlage. - Öffnungszeiten und baulicher Zustand der Bäder in Lebenstedt lassen zu wünschen übrig. Sportgruppen: Senioren: - Zu wenig Sportangebote für Bürger über 40. - Angebot für über 60-jährige ausbauen (3). - Sportangebote für Senioren fehlen. - Sicherheitstraining für Inlineskaten für Senioren. - Mehr Infos zu Seniorensportangeboten. Frauen: - Frauen machen oft eine Sportpause (Kinder, Beruf) und möchten wieder einsteigen, aber nicht mit durchtrainierten jungen Mädchen in einer Gruppe, sondern mit Gleichgesinnten. Kinder: - Zu wenig Sportangebote bzw. Informationen über Sportmöglichkeiten für Kinder (3). - Trainingszeiten Eishockey zu spät für Kinder (18.00-19.30). - Öffentliche Plätze für Kinder, Sportplätze sind wichtig; es braucht Vielfältigkeit und Kinderfreundlichkeit. 19.05.2009 163 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Schulsport: - Zu wenig Schulsport! Die Motorik der Kinder, insbesondere der Jungen im Alter von acht bis zehn Jahren ist sehr schlecht. Kaum Sportlehrer an den Schulen. - Zu wenige Sportarbeitsgemeinschaften in der Grundschule. Vereinssport: - Zu viele kleine, unorganisierte Vereine. - Wichtig: Unterstützung der Stadt SZ, um Sportvereine zu erhalten - Alle Vereine sollten Laufgruppen anbieten. - Familienbeiträge in allen Vereinen einführen. - Zu wenig Sportvereine für Jugendliche zwischen 14-18 Jahren. - Vereinsbeiträge für sozial schwache Familien anbieten. - Vereine sollten mehr finanzielle Unterstützung vor allem im Schülerbereich erhalten. - Viele Vereine sind sehr leistungsorientiert, für nicht-sportlliche Kinder sehr demotivierend. - Turnhallenmiete für Vereine abschaffen. - Sparten der Vereine mit Sportstätten und Ansprechpartner sollten mehr in der Zeitung veröffentlicht werden. - Vereinsanlagen für kleine Kinder zu weit draußen. - Steuerliche Entlastung für Sportvereine. - Sportvereine gehen nicht "offensiv" in die Schulen, Werbung für Sport, es fehlen Stadtsportfeste (z. B. Schule gegen Schule in verschiedenen .Disziplinen), Basissichtungen in den Schulen fehlt, Konzentration auf einen Verein. - Eintritt in Sportverein zu teuer. - Vereine bei Festen integrieren (Turniere, die von ansässigen Firmen gesponsert werden). Spezifika Ortschaften: Lebenstedt: - Fitnessstudios in SZ brauchen alle eine Überholung, gerade in Lebenstedt, Trainer nicht gut geschult. - Zuschüttung des Schwimmerbeckens im Freibad Lebenstedt ein großer Fehler. Nun gehen Familien mit Kleinkindern nicht mehr zum Schwimmen. - Traurig, wie das Hallenbad in Lebenstedt vernachlässigt wird. Lobmachtersen: - Meiner Meinung nach sollte mehr für die Jugendlichen in Lobmachtersen gemacht werden. Thiede: - Ballet und Schwimmen für Babys und Kleinkinder gewünscht. - Thiede benötigt dringend eine Sporthalle. - Durch Sparmaßnahmen Sporthallen usw. nicht gefördert, erhalten oder gebaut. Thiede wird größer, aber öffentliche Einrichtungen werden verringert. Sport für Jung und Alt unattraktiv. - Sporthallenkapazität in Thiede zu gering, Sporthalle Steterburg sanierungsbedürftig. - Neue große Sporthalle in Thiede würde neue Möglichkeiten geben, auch in Bezug auf die drei Neubaugebiete in Thiede. SZ-See: - Am SZ-See sollte ein Campingplatz sein, damit Wasserseilbahn und Freizeitplätze stärker genutzt werden und erhalten bleiben. - SZ-See sollte stärker belebt werden durch Gastronomie in Wassernähe. - Vielleicht Aktivitäten auf Insel: Was ist mit Seilgarten? 19.05.2009 164 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Informationen und Öffentlichkeitsarbeit: - Zu wenig Öffentlichkeitsarbeit. - Keine Infos über Sportangebote außerhalb des Ortsteils. - Gesprächskreis über Sport- und Freizeitentscheidungen in SZ anbieten. - Schlechte Berichterstattung in der Salzgitter Zeitung über Lokalsportergebnisse. - Presse informiert zu spät über Veranstaltungen. - Mir liegt das Interesse der Salzgitter Zeitung zu sehr auf Fußball! Es wird viel zu wenig über andere Sportarten berichtet. Beim Fußball wird über jedes kleine Kreisklassen-Spiel berichtet, die anderen Sportarten kommen zu kurz. - Die Leute über die Sportarten und deren Funktion besser aufklären. - Mehr Informationen über Sportarten. - Mehr Präsens der Vereine in den öffentlichen Medien. - SZ-Zeitung arbeitet schlecht (Informationskürzung bzw. -veränderung). Verkehrsmittel: - Schlechte Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel. - Viele Ortsteile von SZ, ungünstige Busverbindungen, daraus folgt für Kinder, dass sie nur die Angebote im Ort nutzen können, wenn die Eltern nicht fahren können, da sie berufstätig sind. - Öffentliche Verkehrsmittel nicht ausreichend, teils schlechte Verbindungen. - Öffentliche Verkehrsmittel teilweise schlecht nutzbar. Preise, Leistungen und Gebühren: - Preise für Schwimmbad Thiede ist i. O. - Schwimmbäder und Solewellenbäder sind zu teuer (6), Preise für Rentner müssten halbiert werden. - Längere Öffnungszeiten wären gut. - Sportvereine und Hallenbetreiber sollten Schülern im Kurssystem vormittags kostenlos, bei sachgemäßer Betreuung und nachmittags bis 16Uhr zu erheblich reduzierten Kosten zur Verfügung stehen. - Solewellenbad hat keine Angebote für Kinder. - Solewellenbad: es gibt nur Tagespreise und kein Angebot für 2,5 Stunden. Preisgestaltung ist abschrecken, schade, dass so viele potenzielle Kunden wegfallen. - Solebad hat an Feiertagen nicht lange genug auf. - Eintrittspreise der Hallenbäder zu hoch. - Sehr schlechte Öffnungszeiten Hallenbad Lebenstedt. - Schwimmhallenentgelte für Vereine zu hoch; Schwimmport stößt beim Betreiber auf wenig Verständnis; Kinder- und Jugendgruppen werden immer mehr in die Abendstunden gedrängt (Kommunikationsprobleme der Bäder-GmbH). - Bäderzeiten überdenken, Tretwasserbecken ist defekt. - Überteuerter Eintrittspreis in Frei- und Hallenbädern. - Angemessene Preise für verschiedene Sportangebote werden gewünscht. - Zu hohe Hallennutzungsgebühren - Überteuerter Eintrittspreise in der Eissporthalle - Hohe Preise der verschiedenen Sportanbieter schrecken ab - Fitnessstudios und Saunaanlagen sollten für jeden erschwinglich sein. - Sport in Vereinen oder Studios ist sehr teuer, nicht für jeden erschwinglich. - Fitnesscenter interessant, aber zu weit weg und viel zu teuer. 19.05.2009 165 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Preise, Leistungen und Gebühren: - Fitnessstudios sind zu teuer. - Zu hohe Eintrittspreise für die Eishalle. - Es gibt keine Zeiten wo Schwimmer, welche nicht im Verein sind, die volle Länge ohne Hindernis zum Schwimmen nutzen können. - Menschen die nicht soviel Geld zur Verfügung haben, aber trotzdem unter Anleitung Sport treiben und am Vereinsleben teilnehmen möchten, können sich dies leider nicht leisten. - Gut das es so viele Angebote gibt, nur sehr teuer oder schwer erreichbar. Öffentliche Förderung: - Zu wenig öffentliche Förderung für Vereine (2). - Zu wenig Fördermittel für kleine Vereine in den kleinen Stadtteilen. - Schlechte Förderrichtlinien. - Rat und Verwaltung von SZ sollte Einstellung und Unterstützung des Golfclubs SZ verändern. - Schwimmen in SZ fällt aufgrund von Mittelkürzung ins Abseits - Mieten für Vereine sind zu hoch. Zu wenige Zuschüsse der Stadt. 3.6 Grunddaten zum Sportengagement der älteren Sport- und Bewegungsaktiven von Salzgitter sowie Konsequenzen für die Sportanbieter Unter dem Gesichtspunkt einer prognostizierten Zunahme der älteren Wohnbevölkerung in Salzgitter scheint eine Analyse der Aktivitäten dieser Zielgruppe sinnvoll.180 Im folgenden Abschnitt wird der Anteil der sport- und bewegungsaktiven Bevölkerung von Salzgitter betrachtet, der vor 1946 geboren ist und damit 60 Jahre oder älter ist. Von den 208 Befragten (23,4% der Gesamtstichprobe), die diese Voraussetzung erfüllen, sind 45,4 Prozent weiblich und 54,6 Prozent männlich. Folgende Alterstaffelung ergibt sich: - 44,7 Prozent zwischen 60 und 65 Jahren alt, - 27,9 Prozent zwischen 66 und 70 Jahren alt, - 16,8 Prozent zwischen 71 und 75 Jahren alt, - 10,6 Prozent zwischen 76 und 80 Jahren alt. Untersucht man die Ortschaftszugehörigkeit dieser Zielgruppe, gibt es Unterschiede zur Grundgesamtheit von Salzgitter. So ist z. B. die Ortschaft Nord deutlich unter- und die Ortschaft Süd deutlich überrepräsentiert. Tabelle 115 zeigt die exakte Verteilung. 207 der Befragten gaben an, die nächsten drei Jahre in Salzgitter wohnen bleiben zu wollen. Damit zeigt sich eine hohe Bindungsbereitschaft der Zielgruppe. 180 Methodisch wurde das Bewegungsverhalten der älteren Bürger von Salzgitter in Anlehnung an Hübner/Wulf (2005, 86-88) analysiert. 19.05.2009 166 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Ortschaft Anteil Grundgesamtheit in % Anteil der Älteren (>=60 Jahre) in % Differenz in % Nord 43,3 38,5 -4,9 Süd 23,7 29,3 5,6 Nordost 11,4 11,1 -0,3 West 9,2 7,7 -1,5 Ost 3,6 5,3 1,7 Südost 3,7 4,8 1,1 Nordwest 5,1 3,7 -1,7 Tabelle 115: Ortschaftszugehörigkeit der Zielgruppe der Älteren N=208 Bei Untersuchung der körperlichen/sportlichen Aktivität der Zielgruppe gaben − 62,6 Prozent an regelmäßig, − 18,4 Prozent unregelmäßig und − 18,9 Prozent nicht aktiv zu sein. Mit einer Aktivenquote von 81,0 Prozent liegt diese Zielgruppe leicht unter dem Gesamtdurchschnittswert von 86,6 Prozent der Wohnbevölkerung von Salzgitter. Legt man bei der Berechnung der Sportaktivenquote die Angaben zur am häufigsten betriebenen Sportart zu Grunde, ergibt sich eine deutliche Korrektur auf 76,4 Prozent. Lediglich 159 Befragte machten Angaben zur Hauptsportart. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Frauen in der Stichprobe leicht unterrepräsentiert sind, zeigt die geschlechtsspezifische Analyse eine leicht erhöhte regelmäßige Sport- und Bewegungsaktivität der Frauen im Vergleich zu den Männern (vgl. Tabelle 116). Grad der körperlichen/sportlichen Aktivität weiblich in % männlich in % regelmäßig körperlich/sportlich aktiv 50,5 49,5 unregelmäßig körperlich/sportlich aktiv 49,1 50,9 Tabelle 116: Geschlechtsspezifische Analyse der körperlichen/sportlichen Aktivität der Zielgruppe der Älteren N= 208 19.05.2009 167 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Von den älteren körperlich/sportlich Aktiven in Salzgitter charakterisieren 49,0 Prozent (Gesamtstichprobe: 43,5 Prozent) ihre Aktivitäten als „bewegungsaktive Erholung“, 51,0 Prozent (Gesamtstichprobe: 56,5 Prozent) als „Sport treiben“. Auch bei den Haupt- und Nebensportarten sollte eine Einordnung erfolgen. Bei einem Durchschnittswert von 78,3 Prozent wird deutlich, dass sich das Sportverständnis zu Gunsten der bewegungsaktiven Erholung deutlich verschoben hat (vgl. Tabelle 117). Die Auswertung der Fragen zeigt auch, wie unterschiedlich die Einordnung der Sport- und Bewegungsaktivitäten bei den Haupt- und Nebensportarten im Vergleich zur allgemeinen Bewertung vorgenommen wurde. Einordnung der Bewegungsaktivität Hauptaktivität Zweitaktivität Drittaktivität Durchschnitt in % in % in % in % Bewegungsaktive Erholung 69,6 78,0 87,4 78,3 Sport treiben 30,4 22,0 12,6 21,7 Tabelle 117: Kategorisierung der Bewegungsaktivitäten nach Haupt- und Nebensportarten der Älteren „Wie ordnen sie Ihre Sport- und Bewegungsaktivitäten ein?“; N=376 Da Grundlage der Auswertungen zum Sportengagement der älteren Zielgruppe die Ergebnisse der Bevölkerungsbefragung sind, können auch die Gründe für Inaktivität ermittelt werden. Mit 29 Nennungen war „Aus gesundheitlichen Gründen.“ das bedeutendste Argument, gefolgt von „Ich bewege mich in meiner Freizeit genug.“ (N=16) und „Ich bin zu alt.“ (N=8). In diesem Zusammenhang sollten nachfolgende Untersuchungen klären, ob der allgemeine Gesundheitszustand grundsätzlich keine Bewegungsaktivitäten mehr zulässt oder aber die Befragten kein auf ihren Gesundheitszustand abgestimmtes Angebot im Wohnumfeld finden. Um den Entwicklungsprozess der Sportaktivität auch im Lebenslauf der älteren Bürgerinnen und Bürger Salzgitters langfristig positiv zu begleiten, ist die Kenntnis über die derzeitigen Sport- und Bewegungsmotive der Befragten von großer Bedeutung. In Frage 11 wurde den Bewegungsaktiven eine Liste mit zehn möglichen Beweggründen vorgelegt. Sie wurden gebeten, auf einer fünfstufigen Skala von „trifft voll und ganz zu“ bis „trifft gar nicht zu“ zu bewerten, inwieweit die Motive für sie von Bedeutung sind. Weitere Motive konnten durch die Befragungsteilnehmer formuliert und anschließend bewertet werden. Aus den kumulierten Werten der Antworten „trifft voll und ganz zu“ und „trifft zu“ konnte folgende Rangskala gebildet werden (vgl. Tabelle 118). 19.05.2009 168 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Kumulierte Werte: „trifft voll und ganz zu“ und „trifft zu“ in % Motiv für Sport und bewegungsaktive Erholung Gesundheit und Wohlbefinden. (N=156) 94,9 Fitness, Kondition, Beweglichkeit. (N=146) 89,0 Ausgleich, Entspannung, Erholung. (N=136) 84,6 Die Natur erleben. (N=141) 78,7 Andere Motive…(N=11) 75,0 Spaß an Spiel und Sport. (N=128) 75,0 Gemeinsames Erleben Geselligkeit. (N=136) 69,9 Etwas für Figur und Aussehen tun. (N=137) 69,3 Abwechslung, Zeitvertreib, Unterhaltung. (N=125) 66,4 Den eigenen Körper erleben. (N=113) 59,3 Streben nach Leistung/persönlicher Verbesserung/Erfolg. (N=112) 38,4 Tabelle 118: Motive für Sport und bewegungsaktive Erholung der Älteren Auch hier wird deutlich, dass die körperlichen/sportlichen Aktivitäten recht stark von Gesundheits-, Fitness- und Entspannungsaspekten geprägt sind. Im Vergleich zur Gesamtstichprobe zeigt sich aber auch eine in Teilen abweichende Bewertung, so rückt z. B. das Motiv „Die Natur erleben.“ von Rang 7 auf Rang 4 vor. Die Vielfalt der Sport- und Bewegungsaktivitäten der Älteren wird in Tabelle 119 deutlich. Die Angaben zu den Nebensportarten zeigen darüber hinaus, dass 63 Prozent der Befragten einer Zweitaktivität nachgehen und mit 47,5 Prozent fast die Hälfte der Älteren eine dritte Aktivität regel- oder unregelmäßig ausüben. Mit Radsport, Wandern und Schwimmen stammen die am häufigsten genannten Sportarten aus den ausdauer- und freizeitorientierten Bewegungsangeboten. Verwunderlich ist auch nicht, dass Sportaktivitäten, die sich durch einen häufig direkten Körperkontakt zum Mitspieler auszeichnen, weniger beliebt sind (z. B. Fußball mit Rang 12). Sportartengruppen Hauptaktivität Zweitaktivität Drittaktivität Gesamt Rang Radsport 27 40 19 86 1 Wandern 14 21 24 59 2 Schwimmen 11 17 24 52 3 Gymnastik 31 9 5 45 4 Laufsport 18 19 7 44 5 Spazieren gehen 10 5 5 20 6 3 19 7 14 8 Fitnesstraining 9 7 11 3 Weitere Sportarten 4 2 4 10 9 Kegelsport 4 3 1 8 10 Tennis 19.05.2009 169 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Sportartengruppen Hauptaktivität Zweitaktivität Volleyball 2 Fußball 5 2 1 Drittaktivität Gesamt 3 2 Rang 7 11 5 12 Wassersport 1 4 13 Turnsport 3 3 14 Tischtennis 3 3 14 Tanzsport 1 2 16 2 16 2 16 1 19 1 Wintersport 2 Schießsport 2 Rollsport 1 Handball 1 1 19 Reit- und Fahrsport 1 1 19 Golf 1 1 19 Tabelle 119: Sportartengruppen nach Haupt- und Nebensportarten der Älteren Leichte Verschiebungen in den Präferenzen einzelner Sportaktivitäten zeigen sich zur Gesamtstichprobe, so rückt z. B. Wandern von Rang 5 auf Rang 2 oder Kegelsport von Rang 15 auf Rang 10 (vgl. Tabelle 120) vor. Sportartengruppen Rangplatz bei den Älteren Rangplatz Gesamtstichprobe Radsport 1 1 Wandern 2 5 Schwimmen 3 2 Gymnastik 4 4 Laufsport 5 3 Spazieren gehen 6 6 Fitnesstraining 7 7 Tennis 8 9 Weitere Sportarten 9 10 10 15 Kegelsport Tabelle 120: Rangplätze der Hauptsportarten im Vergleich Im Vergleich zur Gesamtstichprobe (9,2 Prozent) sind lediglich 4,9 Prozent der Sport- und Bewegungsaktivitäten der Älteren wettkampfsportlich ausgerichtet. Bei Betrachtung der Haupt- und Nebensportarten ergeben sich auch hier deutliche Unterschiede: 11,2 Prozent der Aktiven üben ihre Hauptsportart wettkampfmäßig aus, die Zweitsportart wird nur noch von 2,4 Prozent und die Drittsportart wird nur noch von 1,1 Prozent als Wettkampfsport betrieben. Bei der Untersuchung zu Häufigkeit und Dauer zeigte sich, dass die Älteren durchschnittlich 2,5 x pro Woche ihrer Hauptaktivität nachgehen. Die Häufigkeit 19.05.2009 170 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement verringert sich bei der Zweit- und Drittaktivität auf 2,0 x und 1,6 x pro Woche. Die Bewegungseinheiten dauern im Schnitt 88,4 Minuten bei der Hauptaktivität sowie 96,4 und 101,6 Minuten bei den Nebenaktivitäten. Damit sind die sportund bewegungsaktiven älteren Bürger durchschnittlich 194,0 Minuten in der Woche (Sommer/Winter) aktiv. Vergleicht man diesen Wert mit der Gesamtstichprobe (170,5 Minuten), wird deutlich, dass die Zielgruppe der Älteren durchschnittlich 23,5 Minuten mehr Zeit für Aktivitäten aufbringt als die jüngere Generation. Diese Bereitschaft zu höheren Ausübungszeiten gilt es bei der Konzeption und Umsetzung von (neuen) Sportangeboten in der Form zu berücksichtigen, dass viele zielgruppenspezifische Angebote über die Woche verteilt von Älteren nutzbar sein sollten. Auf die Frage, ob es Sportarten gibt, die die Befragten kennen lernen möchten, antworteten 11,7 Prozent mit ja. 5,8 Prozent können sich vorstellen, diese neuen Sportarten auch regelmäßig auszuüben. Hauptinteresse besteht vorrangig an Golf, Nordic Walking, Gymnastik und Wintersport. Exkurs: Menschen ab 60 als Zielgruppe für Sport Verbindet man die Grunddaten zum Sportengagement der älteren Zielgruppe mit der für Salzgitter vorliegenden Bevölkerungsvorausberechnung (2020 werden bereits 31,7 Prozent der Bevölkerung von Salzgitter 60 Jahre und älter sein) zeigt sich die wachsende Notwendigkeit, aktiv auf diese Zielgruppe mittels eines speziell zugeschnittenen Marketing einzugehen. Einige finanzielle Rahmendaten bestätigen die Attraktivität dieses Kundensegments sowohl für die Sportvereine als auch die kommerziellen Anbieter. So verfügt die Gruppe der über 55-Jährigen über rund die Hälfte des deutschen Geldvermögens.181 Meyer-Hentschel/Meyer-Hentschel analysieren folgende Besonderheiten: - 28 Prozent der 55-65-Jährigen gehören zum obersten Fünftel der Einkommenshierarchie, - 14,6 Prozent der 65-75-Jährigen sind ebenfalls in der Spitzengruppe und auch bei den - über 75-Jährigen zählen 12,5 Prozent zu den Beziehern von sehr hohen Einkommen. Unter Berücksichtigung dieser Daten wird die Zielgruppe auch als das „Goldene Marktsegment“ bezeichnet. 182 Die verschiedenen Sportanbieter in Salzgitter werden die damit verbundenen Chancen aber nur spüren, wenn sie erkennen, was die sportlich aktiven Älteren wünschen. So sind es neben der Unabhängigkeit und Selbstständigkeit bis ins 181 Vgl. Meyer-Hentschel/Meyer-Hentschel 2004, 7. 182 Vgl. Meyer-Hentschel/Meyer-Hentschel 2004, 8. 19.05.2009 171 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement hohe Alter, Gesundheit, Fitness und persönliche Kontakte, die es lange zu erhalten gilt. Durch differenzierte und den natürlichen Alterungsprozess berücksichtigende Sport- und Bewegungsangebote können diese Aspekte umgesetzt werden. Körperliche Einschränkungen bei sportlichen Aktivitäten wird früher oder später jeder zu spüren bekommen. Häufig werden diese zuerst verdrängt, indem die Sportaktivitäten eingeschränkt werden, später werden sie vielleicht gar nicht mehr durchgeführt. Hier ist das Geschick der Sportanbieter gefragt, solche Veränderungen wahrzunehmen und als Chance zu begreifen, in dem Angebote kreiert werden, die auch mit Einschränkungen z. B. des Bewegungsapparates durchgeführt werden können. Dass der Body-Mass-Index im Lebenslauf zunimmt, zeigt die Tatsache, dass die 60– bis 75-Jährigen Frauen und Männer den höchsten Anteil an stark Übergewichtigen in der Bevölkerung stellen.183 Auch hier ergeben sich Potenziale für verschiedene Sport- und Bewegungsangebote. Die Analyse der mit zunehmendem Alter einhergehenden (physischen) Veränderungen und deren Konsequenzen sind bei der Dienstleistungserstellung im Sport zu berücksichtigen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass sich alle Sportanbieter dem Blickwinkel ihrer älteren Teilnehmer nähern, deren Bedürfnisse erfassen und entsprechende Angebote konzipieren. In einer Befragung von Fitnesssportlerinnen und –sportlern wurden auch die motivationalen Aspekte der Aktiven erfragt. Allerdings setzte die Einteilung der „älteren Männer bzw. Frauen“ bei 26 Jahren an und reichte bis 69 Jahre (Männer, N=38, Durchschnitt: 37,1 Jahre) und 77 Jahre (Frauen, N=50, Durchschnitt: 42,7 Jahre). Insofern können die erfassten motivationalen Hinweise nur als erster Fingerzeig gelten. Bei den Männern belegten die ersten fünf Plätze: 1. „etwas für meine Gesundheit tun“ (Frauen: Platz 1), 2. „mein Wohlbefinden erhöhen“ (Frauen: Platz 3), 3. „dem körperlichen Leistungsrückgang vorbeugen“, 4. „körperlich leistungsfähiger werden“ und 5. „meinen Kreislauf stärken“ (Frauen: Platz 2). Bei den Frauen kamen noch „meinen Körper gelenkig halten“ (Platz 4) und „psychisch ausgeglichen werden“ (Platz 5) hinzu.184 Allerdings sind hierbei Personen berücksichtigt, die schon aktiv sind. Die Ansprache nicht aktiver älterer Menschen bedarf einer besonderen Aufmerksamkeit um die Hürden der Erstteilnahme nachhaltig zu überwinden. 183 Vgl. Meyer-Hentschel/Meyer-Hentschel 2004, 32. 184 Vgl. Enders 2007, 87f. und 204-207. 19.05.2009 172 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 4 Sportstättenbedarf der Stadt Salzgitter Nachdem in Kapitel 2 eine Bestandsaufnahme der Sportanlagen und Sportangebote der verschiedenen Anbieter erfolgt, wurden im 3. Kapitel die Ergebnisse der Sportverhaltensstudie vorgestellt. Dies ist Voraussetzung, um im nächsten Schritt eine Bilanzierung der Sportstätten vornehmen zu können. Nach der Vorstellung der Planungsparameter werden die Sportstättennachfrage und das Sportstättenangebot für Hallensportarten, Sportarten, bei denen Außensportanlagen genutzt werden sowie für den Tennissport untersucht. Der Bedarf an Schulsportanlagen ergibt sich aus den Vorgaben des jeweiligen Bundeslandes und bleibt deshalb bei der nachfolgenden Bilanzierung unberücksichtigt. Jedoch müssen freie Kapazitäten der Schulsportanlagen, die außerhalb der Unterrichtszeiten zur Verfügung stehen, mit in die Berechnung eingehen.185 Die Verfügbarkeit von Sportanlagen für den Wettkampfbetrieb an Wochenenden wird unterstellt, wenn für den Sportbetrieb von Montag bis Freitag genügend Sportanlagen zur Verfügung stehen.186 4.1 Planungsparameter Da sich die Bedarfsermittlung auf das gegenwärtige und zukünftige Sport- und Bewegungsverhalten der Bürger Salzgitters bezieht, ist auch deren derzeitiges und prognostiziertes Sportverhalten Grundlage weiterer Berechnungen. Es werden ebenso durch Institutionen organisierte wie selbst organisierte Bewegungsaktivitäten berücksichtigt.187 Daraus können der gegenwärtige und zukünftige Sport- bzw. Sportstättenbedarf abgeleitet werden. Grundlage für die Bilanzierung des Sportstättenbedarfs bildet die Grundformel des Leitfadens für Sportstättenentwicklungsplanung des Bundesinstitutes für Sportwissenschaft.188 Sportstätten-Bedarfsermittlung Nachfolgend werden die verschiedenen Planungsparameter im Zähler der BISp-Grundformel erläutert. 185 Vgl. BISp 200015f. 186 Vgl. BISp 2000,14. 187 Vgl. BISp 2000, 24. 188 Vgl. BISp 2000, 23ff. 19.05.2009 173 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Einwohner: Angaben zu den Einwohnern mit Hauptwohnsitz untergliedert nach Ortsteilzugehörigkeit von Salzgitter werden für den gegenwärtigen und zukünftigen Planungszeitpunkt benötigt. Aktivenquote: Je nach Alter und Geschlecht ist der Anteil der Aktiven unterschiedlich hoch. Geschlechts- und altersspezifische Aktivenquoten berücksichtigen diesen Sachverhalt. Präferenzfaktor: Vorlieben für bestimmte Sportarten in den Sommer- und Wintermonaten werden mit dem Präferenzfaktor beschrieben. Aus der Multiplikation der sportaktiven Einwohner mit den saisonalen geschlechts- und altersspezifischen Präferenzfaktoren erhält man die Anzahl der Sportler in einer Sportart für die Sommer- und Wintersaison. Häufigkeit und Dauer: Die durchschnittliche Häufigkeit und Dauer der Sportausübung pro Woche beschreiben den Umfang der Sportaktivität je Sportart unter Berücksichtigung von Geschlecht, Alter und Saison sowie organisierten und nicht-organisierten Sport. Unberücksichtigt bleiben Wettkämpfe, die von organisierten und nichtorganisierten Sportlern am Wochenende durchgeführt werden. Zuordnungsfaktor: Mit dem Zuordnungsfaktor wird beschrieben, welche Sportart auf welcher Sportstätte bzw. Sportgelegenheit zu welcher Jahreszeit durchgeführt wird. 189 Die Parameter im Nenner der Grundformel -Belegungsdichte, Nutzungsdauer und Auslastungsfaktor- können nicht berechnet werden, sondern sind normativ in Anlehnung an den BISp-Leitfaden oder andere Referenzdaten festzulegen.190 Die sich durch z. B. Veränderungen der Nutzungsdauer oder der Auslastung ergebenden Interpretationsspielräume sind zu diskutieren, bringen sie doch unterschiedliche Angaben zu erforderlichen Anlageneinheiten mit sich.191 Belegungsdichte: Sportstätten können zumeist nur von einer begrenzten Anzahl an Sportlern gleichzeitig genutzt werden. Belegungsdichten können für den organisierten Sport andere Werte annehmen als für den nicht-organisierten Sport. 189 Vgl. BISp 2000, 25-27. 190 Vgl. BISp 2000, 26. 191 Vgl. Wetterich/Eckl 2006, 92. 19.05.2009 174 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Nutzungsdauer: Dieser Parameter kennzeichnet die Anzahl der Stunden innerhalb der Woche, an denen die Sportanlage für Sportzwecke genutzt werden kann. Die Zeiten für Wettkämpfe am Wochenende bleiben unberücksichtigt. Auslastungsfaktor: Die von den Sportlern abhängigen Auslastungen werden mit dem Auslastungsfaktor beschrieben und kennzeichnen das Nutzungsverhalten der Sportler.192 Nachfolgende Darstellung (vgl. Abbildung 31) verdeutlicht die Logik des Ablaufs der Bedarfsermittlung. In den Tabellen 121-126 sind in Anlehnung an Wetterich/Eckl193 und den BISpLeitfaden194 die Grunddaten zur Berechnung des Sportstättenbedarfs zusammengestellt. 192 Vgl. BISp 2000, 27f. 193 Vgl. Wetterich/Eckl 2006, 88ff. 194 Vgl. BISp 2000, 88ff. 19.05.2009 175 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Bevölkerung Aktivenquote* sport-aktive Bevölkerung Präferenzfaktor* Sportler je Sportart im organisierten Sport laut LSB-Statistik Sportler insgesamt je Sportart Sportler je Sportart im organisierten Sport Sportler je Sportart im nicht-organisierten Sport Häufigkeit* Dauer* Sportbedarf im organisierten Sport Sportbedarf im nichtorganisierten Sport Zuordnungsfaktor* Belegungsdichte* Nutzungsdauer* Auslastungsfaktor* Sportstättenbedarf nach Art, Anzahl, Größe der Anlagen im organisierten Sport *= Planungsparameter Sportstättenbedarf nach Art, Anzahl, Größe der Anlagen im nichtorganisierten Sport Gesamter Sportstättenbedarf nach Art, Anzahl, Größe der Anlagen im organisierten und nichtorganisierten Sport (ohne Schulsport) Abbildung 31: Logik des Ablaufs der Bedarfsermittlung 195 195 BISp 2000, 84. 19.05.2009 176 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Sportartengruppen Präferenzfaktor Einwohner Aktivenquote Sportler aus Verhaltensstudie Allgem. (Vereins-) Sportgruppe 0,00276 88.189 0,67 163 American Football* 0,00055 88.189 0,67 32 Badminton 0,00386 88.189 0,67 228 Basketball 0,00607 88.189 0,67 359 Beachsport 0,00055 88.189 0,67 32 Boxen 0,00101 88.189 0,67 65 Budo- und Kampfsportarten* 0,00441 88.189 0,67 261 Eissport 0,00386 88.189 0,67 228 Fitnesstraining 0,05571 88.189 0,67 3.292 Fußball* 0,03530 88.189 0,67 2.086 Golf* 0,00386 88.189 0,67 228 Gymnastik 0,07832 88.189 0,67 4.628 Handball 0,01103 88.189 0,67 652 Kegelsport 0,01158 88.189 0,67 684 Laufsport 0,13017 88.189 0,67 7.691 Leichtathletik* 0,00221 88.189 0,67 131 Luftsport* 0,00221 88.189 0,67 131 Radsport 0,21511 88.189 0,67 12.710 Reit- und Fahrsport 0,00607 88.189 0,67 359 Ringen* 0,00055 88.189 0,67 32 Rollsport 0,01324 88.189 0,67 782 Schießsport* 0,00662 88.189 0,67 391 Schwerathletik 0,00276 88.189 0,67 163 Schwimmen 0,14948 88.189 0,67 8.832 Spazierengehen 0,06564 88.189 0,67 3.878 Squash 0,00441 88.189 0,67 261 Tanzsport 0,01544 88.189 0,67 912 Tennis 0,02537 88.189 0,67 1.499 Tischtennis* 0,00607 88.189 0,67 359 Triathlon 0,00055 88.189 0,67 32 Turnsport 0,00607 88.189 0,67 359 Volleyball 0,01324 88.189 0,67 782 Wandern 0,07667 88.189 0,67 4.530 Wassersport 0,00717 88.189 0,67 424 Weitere Sportarten 0,01710 88.189 0,67 1010 Wintersport 0,01489 88.189 0,67 880 Tabelle 121: Grunddaten zur Berechnung des Sportstättenbedarfs – Sportaktivität (Teil 1) 19.05.2009 177 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Sportartengruppen Allgemeine (Vereins-) Sportgruppe American Football* Badminton Bahnengolf* Sportler (15-80 Jahre aus Verhaltensstudie) Vereinsmitglieder bis 15 Jahre Vereinsmitglieder ab 15 Jahre Sportler -20% Passigesamt venquote 163 163 32 65 53 118 228 99 225 327 0 4 52 56 Basketball 359 47 127 406 Beachsport 32 Behindertensport* 0 Wettkampfquote 20,0 14,3 18,2 32 32 472 504 Billard* 0 3 14 17 Boxen 65 17 62 82 100,0 261 373 279 652 25,0 228 58 Budo- und Kampfsportarten* Eissport Fitnesstraining 3.292 Fußball* 2.086 228 Golf* Gymnastik Handball Kanu* Kegelsport Laufsport 107 286 28,6 1.059 3.292 1,0 1.863 4.201 6.064 63,5 37 306 334 33,3 4.628 1.487 4.628 3,6 652 279 603 931 94,7 0 13 92 105 684 54 380 738 7691 5,6 Leichtathletik* 131 291 350 641 100,0 Luftsport* 131 10 204 214 25,0 Radsport 12.710 5 29 12.715 2,4 359 88 140 447 27,3 37 37 169 234 Reit- und Fahrsport Petanque* 7.691 30,0 0 Ringen* 32 Rollsport 782 65 782 4,2 Rudern* 0 12 86 98 Schach* 0 16 90 106 Schießsport* 391 187 1.722 1.909 81,8 Schwerathletik 163 24 163 20,0 779 863 9.611 2,3 31 194 225 Schwimmen 8.832 Segeln* Spazierengehen Squash Tanzsport Tennis Tischtennis* 3.878 261 20 26 281 0,8 912 195 375 1.107 7,1 1.499 280 1.364 1.779 52,3 359 163 538 701 54,5 32 100,0 2.961 18,2 Triathlon 32 Turnsport 359 19.05.2009 3.878 2.602 114 178 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Sportartengruppen Sportler (15-80 Jahre aus Verhaltensstudie) Vereinsmitglieder bis 15 Jahre Vereinsmitglieder ab 15 Jahre Sportler -20% Passigesamt venquote Volleyball 782 Wandern 4.530 4.530 424 424 8,3 1.010 1.010 23,1 Wassersport Weitere Sportarten Wintersport 75 353 Wettkampfquote 880 30 857 30,4 880 Tabelle 122: Grunddaten zur Berechnung des Sportstättenbedarfs – Sportaktivität (Teil 2) * Da die Anzahl der Vereinsmitglieder ab 15 Jahren laut Mitgliederstatistik des LSB Niedersachsen (Quelle: KSB Salzgitter) über der ermittelten Anzahl der Sportler aus der Bevölkerungsbe196 fragung liegt, wird die Anzahl der Spartenmitglieder übernommen. ** Die Mitgliederstatistik des Landessportbundes Niedersachsen fasst Gymnastik, Fitnesstraining und Turnsport zusammen (N= 3.326 Vereinsmitglieder ab 15 Jahren abzüglich 20% Passivenquote). In Anlehnung an die Ergebnisse der Sportverhaltensstudie (vgl. Tabelle 54) wird die Gesamtzahl der Vereinsmitglieder ab 15 Jahren zu 4,3 Prozent dem Turnen, zu 39,8 Prozent 197 dem Fitnesstraining und zu 55,9 Prozent der Gymnastik zugeordnet. Sportartengruppen Einheiten pro Woche Sommer Allgemeine (Vereins-) Sportgruppe 1,0 Winter Dauer pro Einheit in Stunden Sommer Winter Zeitumfang pro Woche in Stunden Sommer Winter 1,0 1,0 1,5 1,0 1,5 American Football 2,0 2,0 2,0 2,0 4,0 4,0 Badminton 1,3 1,3 1,5 1,6 2,0 2,1 Basketball 2,0 2,5 1,4 1,4 2,8 3,5 Beachsport 3,0 Boxen 2,0 3,5 1,3 1,3 2,5 4,4 Budo- u. Kampfsportarten 2,0 2,0 1,6 1,6 3,2 3,2 Eissport 1,5 1,9 1,0 3,0 1,5 5,7 Fitnesstraining 2,3 2,2 1,1 1,3 2,5 2,8 Fußball 1,3 1,2 1,5 1,2 1,9 1,5 Golf 2,9 3,0 4,5 3,0 13,0 9,0 Gymnastik 1,7 1,7 1,1 1,0 1,8 1,7 Handball 2,1 2,1 1,9 1,6 3,9 3,4 Kegelsport 0,5 0,6 1,4 1,3 0,7 0,8 Laufsport 2,0 2,0 1,0 1,4 2,1 2,8 Leichtathletik 1,4 1,5 1,4 1,5 1,9 2,3 196 0,5 1,5 Vgl. Wetterich/Eckl 2006, 88. 197 Die Ergebnisse der Sportverhaltensstudie in Dreieich berücksichtigend rechnen Wetterich/Eckl die Gesamtzahl der Vereinsmitglieder ab 15 Jahre mit 10% dem Turnsport und mit 90% der Sportartengruppe Gymnastik/Fitnesstraining zu (vgl. Wetterich/Eckl 2006, 88). 19.05.2009 179 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Sportartengruppen Einheiten pro Woche Sommer Winter Dauer pro Einheit in Stunden Sommer Zeitumfang pro Woche in Stunden Winter Sommer Winter Luftsport 2,0 2,0 1,3 1,3 2,5 2,5 Radsport 2,7 3,4 1,4 1,1 3,9 3,9 Reit- und Fahrsport 3,7 3,7 1,1 1,1 4,1 3,9 Rollsport 2,7 3,0 0,9 0,8 2,5 2,3 Schießsport 1,7 1,8 1,2 1,0 2,0 1,7 Schwerathletik 3,7 2,7 1,3 1,5 4,9 4,1 Schwimmen 1,1 1,2 1,1 1,3 1,2 1,5 Spazieren gehen 3,7 3,7 1,1 1,2 4,1 4,5 Squash 1,0 1,0 1,2 1,1 1,2 1,1 Tanzsport 1,4 1,7 1,4 1,4 1,9 2,4 Tennis 1,7 1,2 1,5 1,8 2,6 2,1 Tischtennis 1,1 1,3 1,4 1,6 1,6 2,0 Triathlon 3,0 3,0 1,2 1,2 3,5 3,5 Turnsport 2,1 2,1 1,2 1,4 2,4 2,8 Volleyball 1,5 1,3 1,7 1,6 2,5 2,1 Wandern 2,1 2,3 2,3 2,5 4,7 5,7 Wassersport 0,4 0,3 3,0 1,0 1,2 0,3 Weitere Sportarten 1,9 1,3 2,7 2,4 5,0 3,1 0,8 3,7 2,4 Wintersport 1,9 Tabelle 123: Grunddaten zur Berechnung des Sportstättenbedarfs – Häufigkeit und Dauer Sportartengruppen TS in % SP in % Badminton 18,2 9,1 Basketball 12,0 8,0 LA in % TA in % BS in % SCH in % HB in % FB in % 9,1 4,0 4,0 50,0 45,5 50,0 5,4 0,9 0,9 0,9 1,8 Fußball 6,9 27,7 2,0 1,0 4,0 Gymnastik 31,8 1,9 0,6 Handball 16,7 16,7 1,8 2,7 4,5 25,2 55,9 1,0 5,0 1,0 51,5 50,0 50,0 1,3 0,6 10,8 52,9 Golf 2,1 35,7 Luftsport 33,3 Radsport 1,1 Reit- und Fahrsport 19.05.2009 16,7 50,0 7,1 Leichtathletik 50,0 54,5 50,0 Fitnesstraining Laufsport 64,0 66,7 Boxen Kegelsport 4,0 33,3 Eissport SG in % 63,6 4,0 Beachsport Budo- und Kampfsportarten AS in % 28,6 1,4 2,1 0,7 1,4 0,0 1,4 1,4 29,6 14,3 1,1 64,3 59,9 50,0 1,7 0,0 0,6 1,1 2,8 16,7 50,0 30,2 61,5 40,0 60,0 180 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Sportartengruppen TS in % Rollsport 5,0 Schießsport 8,3 Schwerathletik SP in % LA in % TA in % BS in % SCH in % HB in % FB in % 25,0 AS in % SG in % 30,0 65,0 8,3 58,3 33,3 66,7 Schwimmen 0,4 0,2 0,2 16,2 16,4 2,9 63,7 Spazieren gehen 1,6 1,6 1,6 1,6 3,2 30,6 59,7 22,2 11,1 11,1 55,6 Squash Tanzsport 5,4 5,4 Tennis Tischtennis 18,2 9,1 1,4 39,4 4,5 4,5 29,7 1,4 4,5 4,5 Triathlon 54,5 50,0 Turnsport 33,3 6,7 Volleyball 21,6 3,9 Wandern 59,5 57,7 6,7 53,3 5,9 60,8 34,0 62,3 11,1 22,2 66,7 4,2 29,2 66,7 33,3 66,7 7,8 1,9 1,9 Wassersport Weitere Sportarten 50,0 Wintersport TS= Turn- bzw. Sporthalle; SP= Spielfeld; LA= Leichtathletikanlage; TA= Tennisanlage; BS= Sportanlage für Beachsport; SCH= Sportanlage für Schießsport; HB= Hallenbad; FB= Freibad; AS= Andere Sportanlage; SG= Sportgelegenheit Tabelle 124: Grunddaten zur Berechnung des Sportstättenbedarfs – Zuordnungsfaktor Sommer Sportartengruppen Badminton TS in % 18,2 SP in % LA in % 9,1 TA in % BS in % SCH HB in in % % FB in % AS in % 9,1 SG in % 63,6 Bahnengolf Basketball 16,0 4,0 4,0 4,0 Boxen 8,0 64,0 50,0 50,0 Budo- und Kampfsportarten 38,5 7,7 53,8 Eissport 25,0 25,0 50,0 27,1 57,0 3,6 50,6 25,0 50,0 11,2 53,3 31,6 63,2 33,8 55,4 30,4 65,2 11,1 55,6 30,9 58,5 40,0 60,0 Fitnesstraining 6,5 Fußball 26,5 Golf 25,0 Gymnastik 32,0 Handball 40,0 Kegelsport 5,3 Laufsport 6,2 Leichtathletik 4,3 Luftsport 33,3 Radsport 1,1 Reit- und Fahrsport 19.05.2009 0,9 12,0 1,2 1,2 1,2 7,5 0,9 3,6 1,2 2,4 5,0 5,0 50,0 4,6 1,1 1,1 1,1 5,3 1,1 181 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Sportartengruppen Rollsport TS in % SP in % LA in % TA in % BS in % Spazieren gehen 1,6 1,6 22,2 11,1 Tischtennis 8,6 66,7 60,0 0,2 31,2 1,5 1,5 64,2 1,6 3,2 1,6 30,6 59,7 11,1 55,6 2,9 5,7 1,8 22,8 2,9 5,7 2,9 2,9 5,7 25,0 Turnsport 37,5 Volleyball 30,6 Wandern 2,8 2,0 Wassersport Wintersport 0,4 5,7 10,5 Triathlon Weitere Sportarten 16,7 66,7 0,2 Tennis SG in % 33,3 0,7 Tanzsport AS in % 30,0 Schwimmen Squash FB in % 16,7 Schießsport Schwerathletik SCH HB in in % % 2,9 31,4 60,0 8,8 56,1 2,9 60,0 25,0 50,0 6,3 56,3 5,6 61,1 34,7 63,3 33,3 5,6 66,7 27,8 66,7 33,3 66,7 TS= Turn- bzw. Sporthalle; SP= Spielfeld; LA= Leichtathletikanlage; TA= Tennisanlage; BS= Sportanlage für Beachsport; SCH= Sportanlage für Schießsport; HB= Hallenbad; FB= Freibad; AS= Andere Sportanlage; SG= Sportgelegenheit Tabelle 125: Grunddaten zur Berechnung des Sportstättenbedarfs – Zuordnungsfaktor Winter 19.05.2009 182 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Sporthallen1) Einzelhalle 15 x 27 m Zweifachhalle 22 x 44 m Dreifachhalle 27 x 44 m Gymnastikraum ≥ 100 m2 Krafttrainingsraum ≥ 80 m2 sonstiger Sport-Spiel-Raum ≥ 250 m2 Sportplätze Kleinspielfeld Standardmaß 22 x 44 m Großspielfeld Standardmaß 70 x 109 m Leichtathletikanlage Kampfbahn C Freizeitfläche ≥ 400 m2 Bäder2) Hallenbad 250 m2 Wasserfläche Freibad 400 m2 Wasserfläche Spezielle Anlagen für einzelne Sportanlagen Badminton Badmintonspielfeld3) 6,1 x 13,4 m Beachsport Standardfläche 15 x 30 m Eissport Standardfläche 30 x 60 m Standardschnelllaufbahn 11 x 400 m Golfsport 9-Loch-Golfsport Kegelsport Bahn (Asphalt/Bohlen/Scheren/Bowling)3) 4) Reit- und Fahrsport Freianlage Dressurplatz 20 x 60 m Springplatz 50 x 70 m Reithalle 20 x 40 m bis 20 x 60 m Rollsport Standardfläche 20 x 40 m/25 x 50 m Schießsport Schießbahn (Bogenbahn)3) 4) Speedskatingbahn 5–8 x 200 m Stand Squash Squashspielfeld3) 7,62 x 9,75 m Tanzsport Tanzsaal 250 m2 (Mindestlänge 14 m) Tennis Tennisspielfeld3) 10,97 x 23,77 m Tabelle 126: Rechnerische Anlageneinheiten von Sportanlagen 1) Für bestimmte Sportarten wie z. B. Handball ist es in der Objektplanung aus sportfunktionaler Sicht notwendig, Sporthallen in einer Größe von 22 x 44 zu errichten. Somit werden zwei rechnerische Anlageneinheiten zu einer Sportanlage zusammengefasst. 2) Die anhand der rechnerischen Anlageneinheiten in der Bedarfsermittlung errechnete Gesamtwasserfläche ist in der Objektplanung in Bezug auf Zahl. Größe und Anordnung der verschiedenen Beckenarten umzusetzen. 3) Zahl und Anordnung der Einzelanlagen für eine Anlageneinheit sind in der Objektplanung festzulegen. 4) Je nach Disziplin existieren unterschiedliche Abmessungen. 198 198 Vgl. BISp 2000, 71f. 19.05.2009 183 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement In Tabelle 127 sind die im Leitfaden für Sportentwicklungsplanung vorgeschlagenen Größenordnungen für die Belegungsdichte in den einzelnen Sportarten ersichtlich, die für eine sportartspezifische funktionale Anlageneinheit vorzusehen ist.199 Sportart Belegungsdichte (Sportler/AE) Rechnerische Anlageneinheiten (AE) Allgemeine (Vereins-) Sportgruppe 20 Einzelhalle American Football 30 Großspielfeld Badminton 3 (12) Badmintonspielfeld (Einzelhalle) Baseball 30 Großspielfeld Basketball 20 Kleinspielfeld/Einzelhalle Badminton 10 Standardfläche Basketball 10 Standardfläche Handball 10 Standardfläche Rugby 10 Standardfläche Soccer 10 Standardfläche Tennis 10 Standardfläche Volleyball 10 Standardfläche 1) Abhängig von Behinderung und Sportart 20 Einzelhalle 20 Einzelhalle Beachsport Behindertensport Boxen Budo- u. Kampfsportarten Aikido Judo 20 Einzelhalle Ju-Jutsu 20 Einzelhalle Karate 20 Einzelhalle Kendo 20 Einzelhalle Kung Fu 20 Einzelhalle Taek Won Do 20 Einzelhalle 1) Standardfläche Eissport Allgemeiner Eislauf Curling 8 Einzelbahn Eishockey 30 Standardfläche Eiskunstlauf/Eistanz 10 Standardfläche Eisschnelllauf 10 Standardschnelllaufbahn Eisstockschießen 8 Einzelbahn Fitnesstraining 1) Krafttrainingsraum/Einzelhalle Fechten 12 Einzelhalle Fußball 30/20 Großspielfeld/ 2 AE Einzelhalle 199 /20 BISp 2000, 73-81. 19.05.2009 184 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Sportart Belegungsdichte (Sportler/AE) Rechnerische Anlageneinheiten (AE) Golf 3 Spielbahn (Loch) Gymnastik 10 Gymnastikraum Handball 20 Kleinspielfeld/ 2 AE Einzelhalle Feldhockey 30 Großspielfeld Hallenhockey 20 2 AE Einzelhalle Allgemeines Kegeln 1) Bahn Sportkegeln 4 Bahn 60/50/40 Kampfbahn Typ A, B, C 12/12 250 m2 Wasserfläche/Einzelhalle 6/5 Springplatz/Schießstand Bahnrennsport 20 Radrennbahn Kunstradfahren 6 Einzelhalle 8 (20) Einzelhalle (5er Radball: 2 AE Einzelhalle) Dressurreiten 10 Dressurplatz Longieren 10 Longierzirkel Hockey Kegelsport Leichtathletik Luftsport Moderner Fünfkampf Radsport Radball/Radpolo Reit- und Fahrsport Polo 12 Großspielfeld Springreiten 6 Springplatz Vielseitigkeitsreiten 10/6 Dressurplatz/Springplatz Voltigieren 10 Voltigierzirkel 20 Einzelhalle Allgemeiner Rollsport 1) Standardfläche Inline- Hockey/Rollhockey/ Skaterhockey 20 Standardfläche Rollkunstlauf/Rolltanz 20 Standardfläche Ringen Rollsport Speedskating Rugby 19.05.2009 10 Speedskatingbahn 30 Großspielfeld 185 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Belegungsdichte (Sportler/AE) Rechnerische Anlageneinheiten (AE) Luftdruckwaffen, Zimmerstutzen 5 Schießbahn Armbrust, Feldarmbrust 5 Schießbahn Pistolen, Vorderlader (Pistolen, Revolver) 5 Schießbahn Kleinkalibergewehr, Freie Pistole 3 Schießbahn Sportart Schießsport Laufende Scheibe 3 Schießbahn Scheibengewehr, Vorderlader (Gewehr) 5 Schießbahn Großkalibergewehr 3 Schießbahn Wurfscheibenschießen 5 Stand Bogenschießen 4 Bogenbahn Gewichtheben 1) Krafttrainingsraum Krafttraining 1) Krafttrainingsraum Schwerathletik Rasenkraftsport 20 Großspielfeld Sportakrobatik 20 Einzelhalle Allgemeines Schwimmen 60 250 m2 Wasserfläche Synchronschwimmen 12 250 m2 Wasserfläche Rettungsschwimmen 12 250 m2 Wasserfläche Wettkampfschwimmen 12 250 m2 Wasserfläche Wasserball 20 400 m2 Wasserfläche Wassergymnastik 20 250 m2 Wasserfläche Wasserspringen 12 250 m2 Wasserfläche Sporttauchen 12 250 m2 Wasserfläche Squash 3 Squashspielfeld Tanzsport 15 Tanzsaal Tennis 3 Tennisspielfeld Tischtennis 16 Einzelhalle Triathlon (Schwimmen) 12 250 m2 Wasserfläche Geräteturnen 20 Einzelhalle Kunstturnen 10 Einzelhalle Rhönradturnen 8 Einzelhalle Trampolinturnen 10 Einzelhalle Turnspiele 20 Einzelhalle Rhythmische Sportgymnastik 12 Einzelhalle Volleyball 20/40 Einzelhalle/Kleinspielfeld Weitere Sportarten 20 Einzelhalle Schwimmen Turnsport 1) Die Belegungsdichte ist abhängig von der örtlichen Situation. Tabelle 127: Belegungsdichte nach Sportarten 19.05.2009 186 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 4.2 Bilanzierung für den Hallensport in Salzgitter In dem Planungsschritt der Bestands-Bedarfs-Bilanzierung wird der gegenwärtige Bedarf an Sportanlagen mit dem gegenwärtig anrechenbaren Bestand verrechnet, um Aussagen darüber zu erhalten, bei welchen Sportanlagen ein Defizit oder Überschuss nachweisbar ist. Ergibt sich keine Differenz zwischen Bedarf und Bestand, kann von einer ausgeglichenen Versorgungssituation für die jeweilige Sportanlage ausgegangen werden.200 Die Bilanzierung für prognostizierte Bedarfe erfolgt im Kapitel 4.5. Nachfolgende Berechnung der Versorgungssituation beim Hallensport berücksichtigt lediglich die Bedarfe der Wohnbevölkerung, die Bilanzierung der Hallen für den Schulsport obliegt den zuständigen Stellen der Stadt Salzgitter nach Vorgaben durch das Land Niedersachsen.201 Jedoch ist davon auszugehen, dass die Einführung bzw. Ausweitung des Ganztagesbetriebes in Schulen v. a. die Verfügbarkeit von Sporthallen für außerschulische Sportaktivitäten deutlich einschränken wird. Als Grundlage der Bilanzierung für den Hallensport dient die Grundformel des BISp-Leitfadens.202 Berücksichtigung finden die vorhandenen Gymnastik- und nutzungsoffenen Räume, Krafträume sowie Einfach-, Zweifach- und Dreifachhallen in Salzgitter. Im Ergebnis der Sportverhaltensstudie, zu Beginn des Jahres 2006 durchgeführt, konnten 25 Sportartengruppen203 ermittelt werden, die einen Bedarf an Hallenkapazität vorweisen. Im ersten Schritt erfolgt auf Grundlage der Berechnungen eine gesamtstädtische Abschätzung, im zweiten wird für jede der Sportartengruppe der benötigte Bedarf an Anlageneinheiten unter Berücksichtigung der sportfunktionalen Bedingungen ermittelt.204 4.2.1 Sportbedarf und Zuordnungsfaktor für den Hallensport in Salzgitter Die Daten zum Sportbedarf (Einwohner x Aktivenquote x Präferenzfaktor x Dauer x Häufigkeit) und Zuordnungsfaktor für jede Sportartengruppe können den Tabellen 115 bis 119 entnommen werden. Der noch fehlende Zuordnungsfaktor für Turn- bzw. Sporthallen in den Sommer- und Wintermonaten für die jeweilige Disziplin ist in Tabelle 128 ersichtlich. 200 Vgl. BISp 2000, 29. 201 Vgl. Einführung in Kapitel 4. 202 Vgl. BISp 2000, 25. 203 In der „25. Sportartengruppe“ vereinen sich all die Hallensportarten, für die auf Grund der geringen Fallzahlen kein gesonderter Bedarf errechnet wurde. 204 Dieses Vorgehen erfolgt in Anlehnung an Hübner/Wulf 2004, 163-183. 19.05.2009 187 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Sportartengruppen 205 Sommer Winter Zuordnungsfaktor TS in % Zuordnungsfaktor TS in % Badminton 18,2 0,182 18,2 0,182 Basketball 12,0 0,120 16,0 0,160 Budo- und Kampfsportarten 45,5 0,455 38,5 0,385 25,0 0,250 Fitnesstraining 5,4 0,054 6,5 0,065 Fußball 6,9 0,069 26,5 0,265 25,0 0,250 Eissport Golf Gymnastik 31,8 0,318 32,0 0,320 Handball 16,7 0,167 40,0 0,400 Kegelsport 7,1 0,071 5,3 0,053 Laufsport 2,1 0,021 6,2 0,062 Leichtathletik 35,7 0,357 4,3 0,043 Luftsport 33,3 0,333 33,3 0,333 Radsport 1,1 0,011 1,1 0,011 Rollsport 5,0 0,050 16,7 0,167 Schießsport Schwerathletik Schwimmen Squash Tanzsport 8,3 0,083 33,3 0,333 33,3 0,333 0,4 0,004 0,7 0,007 22,2 0,222 22,2 0,222 5,4 0,054 Tennis 5,7 0,057 10,5 0,105 Tischtennis 18,2 0,182 8,6 0,086 Turnsport 33,3 0,333 37,5 0,375 Volleyball 21,6 0,216 30,6 0,306 5,6 0,056 Weitere Sportarten TS= Turn- und Sporthallen Tabelle 128: Zuordnungsfaktor Turn- bzw. Sporthalle (Sommer/Winter) Die so ermittelten Merkmale der sport- und bewegungsaktiven Bevölkerung von Salzgitter werden in Tabelle 129 zusammengefasst und entsprechen den Parametern im Zähler der Grundformel des BISp-Leitfadens für Sportstättenentwicklungsplanung. 205 Den Tabellen (Grunddaten zur Berechnung des Sportstättenbedarfs – Zuordnungsfaktor Sommer und Winter) ist zu entnehmen, dass 1,6% derjenigen, die im Sommer und Winter Spazieren gehen, Turnhallen nutzen. Im Ergebnis einer Plausibilitätsprüfung gehen diese Angaben nicht in die Berechnung der Hallenkapazitäten ein, weil i. d. R. für diese Bewegungsaktivität keine Sporthallen genutzt werden. 19.05.2009 188 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Sportartengruppe Sportler Gesamt Häufigkeit je Woche Dauer je Einheit in Stunden Zuordnungsfaktor (ZF) Sportbedarf * ZF So So So So Wi Wi Wi Wi Badminton 327 1,3 1,3 1,5 1,6 0,182 0,182 116,1 123,8 Basketball 406 2,0 2,5 1,4 1,4 0,120 0,160 136,4 227,4 Budo- und Kampfsportarten 652 2,0 2,0 1,6 1,6 0,455 0,385 949,3 803,3 Eissport 286 1,5 1,9 1,0 3,0 0,250 0,0 407,6 Fitnesstraining 3.292 2,3 2,2 1,1 1,3 0,054 0,065 449,8 612,0 Fußball 6.064 1,3 1,2 1,5 1,2 0,069 0,265 815,9 2.314,0 334 2,9 3,0 4,5 3,0 0,250 0,0 751,5 4.628 1,7 1,7 1,1 1,0 0,318 0,320 2.752,1 2.517,6 Golf Gymnastik Handball 931 2,1 2,1 1,9 1,6 0,167 0,400 620,4 1.251,3 Kegelsport 738 0,5 0,6 1,4 1,3 0,071 0,053 36,7 30,5 7.691 2 2 1,0 1,4 0,021 0,062 323,0 1.335,2 641 1,4 1,5 1,4 1,5 0,357 0,043 448,5 62,0 Laufsport Leichtathletik Luftsport 214 2 2 1,3 1,3 0,333 0,333 185,3 185,3 Radsport 12.715 2,7 3,4 1,4 1,1 0,011 0,011 528,7 523,1 Rollsport 782 2,7 3,0 0,9 0,8 0,050 0,167 95,0 313,4 1.909 1,7 1,8 1,2 1,0 0,083 0,000 323,2 0,0 Schießsport Schwerathletik 163 3,7 2,7 1,3 1,5 0,333 0,333 261,1 219,8 9.611 1,1 1,2 1,1 1,3 0,004 0,007 46,5 105,0 281 1,0 1,0 1,2 1,1 0,222 0,222 74,9 68,6 Tanzsport 1.107 1,4 1,7 1,4 1,4 0,054 0,057 117,2 150,2 Tennis 1.779 1,7 1,2 1,5 1,8 0,105 0,0 403,5 701 1,1 1,3 1,4 1,6 0,182 0,086 196,5 125,4 Turnsport 2.961 2,1 2,1 1,2 1,4 0,333 0,375 2.484,8 3.264,5 Volleyball 857 1,5 1,3 1,7 1,6 0,216 0,306 472,0 545,5 1.010 1,9 1,3 2,7 2,4 0,056 0,0 176,5 Schwimmen Squash Tischtennis Weitere Sportarten Tabelle 129: Sportbedarf und Zuordnungsfaktor für Hallensportarten (Sommer/Winter) 4.2.2 Belegungsdichte, Nutzungsdauer und Auslastungsfaktor für den Hallensport in Salzgitter „Der Sportstättenbedarf ergibt sich aus der Multiplikation des Sportbedarfs mit dem Zuordnungsfaktor, daran anschließend aus der Division mit den drei Parametern Belegungsdichte, Nutzungsdauer und Auslastungsfaktor.“206 Deshalb sind nachfolgend die drei Parameter im Nenner der Grundformel des BISpLeitfadens zu bestimmen. Hierfür werden zuerst die in Tabelle 127 ersichtlichen Größenordnungen für die Belegungsdichte übertragen. 206 BISp 2000, 34. 19.05.2009 189 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Mit Hilfe einer Aufstellung zur Hallenbelegung durch die Sport und Freizeit Salzgitter GmbH konnte unter Berücksichtigung der Bedarfe für den Schulsport die Nutzungsdauer ermittelt werden. Da z. B. nicht in allen Hallen Handball oder Fußball gespielt werden kann, ergeben sich für die Spielsportarten unterschiedliche Werte (z. B. Handball: 34,31 Stunden; Fußball: 33,66 Stunden). Der Mittelwert der Nutzungsdauer für alle städtischen Turn- und Sporthallen beträgt von Montag bis Freitag 34,51 Stunden. Der Grad der Auslastung der Sportanlagen wird durch den Auslastungsfaktor bestimmt und kennzeichnet das tatsächliche Nutzungsverhalten der Sportler.207 Die momentane Auslastung der freien Turn- und Sporthallenkapazitäten liegt in Salzgitter im Sommer bei durchschnittlich 75,02% und im Winter bei 84,17% (vgl. Tabelle 130). Diese Werte beziehen sich auf eine Betrachtung der gesamten in der Stadt Salzgitter verfügbaren Kapazitäten. Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Sommer- und Winterwerte wird der Auslastungsfaktor normativ auf 0,8 und in Anlehnung an den BISp-Leitfaden auf 0,83 festgelegt.208 Sportanlage Einfachhallen Zweifachhallen Dreifachhallen Ortsteil Bad Freie Zeiten ganzjährig in Stunden/Woche 68,5 Freie Zeiten zusätzlich im Sommer in Stunden/Woche 31,5 Gebhardshagen 4 1 Lebenstedt 79,5 48,5 Thiede 10 1,5 Gesamt 189,5 104 Bad - - Gebhardshagen 4 0 Lebenstedt 22,5 27 Thiede 0 1 Gesamt 31 23,5 Bad 0 0 Gebhardshagen - - Lebenstedt 3,5 (+ 2 x 1/3) 4 (+ 15 x 1/4) Thiede - - Gesamt 3,5 (+ 2 x 1/3) 4 (+ 15 x 1/4) Tabelle 130: Sporthallenkapazitäten und freie Zeiten in den Turn- und Sporthallen von Salzgitter 207 Vgl. BISp 2000, 27. 208 Eine Auflistung von Wetterich/Eckl zeigt, dass in einzelnen Studien der Auslastungsfaktor von 0,75 bis 0,9 schwankt. Die genauen Werte mit Literaturangabe siehe Wetterich/Eckl 2006, 103. Der BISp-Leitfaden schlägt für den Sport in der Halle einen Auslastungsfaktor von 0,83 (vgl. BISp 2000, 93f.). 19.05.2009 190 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement In den letzten beiden Spalten der Tabelle 131 kann der Wert, der sich im Nenner der Grundformel des Leitfadens ergibt, bei einem Auslastungsfaktor von 0,80 und 0,83 abgelesen werden. BerechAF ND st nungs- BD pro (normativ) Stunden grundlaAE je Woche 80% 83% ge für AE 80% 83% Badminton EH 12 32,83 0,8 0,83 315,2 327,0 Basketball EH 20 34,50 0,8 0,83 552,0 572,7 Budo- und Kampfsportarten EH 20 34,51 0,8 0,83 552,2 572,9 Eissport EH 20 34,51 0,8 0,83 552,2 572,9 Fitnesstraining KTR 10 34,51 0,8 0,83 276,1 286,4 Fußball EH 20 33,66 0,8 0,83 538,6 558,8 Golf EH 20 34,51 0,8 0,83 552,2 572,9 Gymnastik GR 10 30,63 0,8 0,83 245,0 254,2 Handball ZH 20 34,31 0,8 0,83 549,0 569,5 Kegelsport EH 20 34,51 0,8 0,83 552,2 572,9 Sportartengruppe 209 BD*ND*AF Laufsport EH 20 34,51 0,8 0,83 552,2 572,9 Leichtathletik EH 20 34,51 0,8 0,83 552,2 572,9 Luftsport EH 20 34,51 0,8 0,83 552,2 572,9 Radsport EH 8 34,51 0,8 0,83 220,9 229,1 Rollsport EH 20 34,51 0,8 0,83 552,2 572,9 Schießsport EH 20 34,51 0,8 0,83 552,2 572,9 Schwerathletik KTR 10 34,51 0,8 0,83 276,1 286,4 Schwimmen EH 20 34,51 0,8 0,83 552,2 572,9 Squash EH 20 34,51 0,8 0,83 552,2 572,9 Tanzsport TS/EH 15 34,51 0,8 0,83 414,1 429,6 Tennis TeS 3 44,50 0,8 0,83 106,8 110,8 Tischtennis EH 16 34,51 0,8 0,83 441,7 458,3 Turnsport EH 20 34,51 0,8 0,83 552,2 572,9 Volleyball EH 20 34,47 0,8 0,83 551,5 572,2 Weitere Sportarten EH 20 34,51 0,8 0,83 552,2 572,2 AE= Anlageneinheiten; BD= Belegungsdichte; ND = Nutzungsdauer von Mo-Fr; AF= Auslastungsfaktor Tabelle 131: Belegungsdichte, Nutzungsdauer und Auslastungsfaktor für den Hallensport in Salzgitter 209 Die Angaben zur Belegungsdichte für die Sportarten Eissport, Golf, Luftsport, Schießsport, Schwimmen und Squash beziehen sich im BISP-Leitfaden nicht auf die Turnhalle, sondern auf sportartspezifische Anlageneinheiten wie die Eisbahn oder das Squashspielfeld. Da in der Bevölkerungsbefragung aber auch Bedarf an Turnhallenkapazitäten für o. g. Sportarten sichtbar wurde, wird von einer durchschnittlichen Belegungsdichte von 20 Sportlern in einer rechnerischen Anlageneinheit von einer Einfachturnhalle ausgegangen (vgl. BISp 2000, 73-82). 19.05.2009 191 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 4.2.3 Modellrechnungen zum Anlagenbedarf für den Hallensport in Salzgitter Die nun folgende Bilanzierung soll mögliche Defizite, Überschüsse oder eine ausgeglichene Versorgungssituation bei den Hallen und Räumen für Sport und Mehrzwecknutzung in Salzgitter aufzeigen. Es erfolgt ein Abgleich der vorhandenen Anlageneinheiten mit dem rechnerischen Bedarf, der sich aus den Ergebnissen der Sportverhaltensstudie ableitet. Zum Anlagenbestand für den Hallensport zählen Kraft- und Gymnastikräume, sonstige Spiel- und Sporträume sowie Einfach-, Zweifach- und Dreifachturnhallen. Krafträume sind laut BISp-Leitfaden Räume, deren Nettosportfläche ≥ 80 m2 ist, Gymnastikräume sollten eine Fläche von ≥ 100 m2 aufweisen, sonstige Spiel- und Sporträume müssen eine Sportfläche von ≥ 250 m2 besitzen. Diese Räume entsprechen jeweils einer Anlageneinheit für „Gymnastik“ und „Spiel und Sport“.210 Für viele Sportarten ergibt sich ein Bedarf an Einzelhallen (15x27 m = 405 m2), was wiederum einer Anlageneinheit entspricht. Die Sportspiele Fußball, Handball und Hallenhockey benötigen aus sportfunktionaler Sicht eine Zweifachhalle (22x44 m). Die zwei rechnerischen Anlageneinheiten „Einzelhalle“ werden dann zu einer Sportanlage zusammengefasst. 211 4.2.3.1 Gesamtstädtische Abschätzung Von den 69 Hallen und Räumen für Sport- und Mehrzwecknutzung in Salzgitter sind 19 Gymnastik-, Konditions- oder Fitnessräume, 43 Einzelhallen212, 4 Zweiund 3 Dreifachhallen (vgl. Tabelle 132). Dabei entsprechen nicht alle Hallen den Normmaßen. Aus diesem Grund wurde in Anlehnung an Rütten/Schröder/Ziemainz zwischen faktischen und rechnerischen Anlageneinheiten unterschieden.213 Die faktische „1“ Anlageneinheit“ des KranichGymnasiums (540 m2) bezieht sich auf die reale Anzahl des Hallentyps „Einzelhalle“. Mit 540 m2 Nettosportfläche ergeben sich aber rechnerisch 1,3 Anlageneinheiten (540 qm/405 qm). Ebenso wird mit Hallen verfahren, deren Nettosportfläche geringer als das Normmaß ist. Salzgitter stehen faktisch 41 Anlageneinheiten „Einzelhalle“ zur Verfügung, rechnerisch sind es 32,9. Unberücksichtigt in den nachfolgenden Berechnungen bleiben kommerzielle Anlagen, Bewegungsräume oder Einrichtungen von Kirchen, Kindergärten oder anderen öffentlichen Trägern. 210 Vgl. BISp 2000, 71. 211 Vgl. BISp 2000, 72 und 75f. 212 Zwei Einfachhallen sind aufgrund der vorhandenen Abtrennnung als Zweifachhallen nutzbar. 213 Vgl. LSB Hessen, 2003, 62f. 19.05.2009 192 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Hallenart Fläche faktische rechnerische AE AE in m2 1 AE = 100 m2 Gymnastik-/Konditionsraum /Fitnessraum 2.424 19 24,2 14.767 43 36 7.785 7 8,1 24.976 69 68,3 1 AE = 405 qm Turnhalle/ Trampolinhalle/Einzelhalle 1 AE = 968 qm Zweifachhalle/ Dreifachhalle Gesamt Tabelle 132: Flächen und Anlageneinheiten der Hallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung in Salzgitter Der gesamtstädtische Bedarf (ohne Schulbetrieb) an gedeckten Sporträumen (Sporthallen, Gymnastik- und Konditionsräume) für die Sportaktiven in Salzgitter liegt bei einer 80% Auslastung im Sommer bei 30,0 Anlageneinheiten und im Winter bei 42,0 Anlageneinheiten. Die Ursachen für die saisonale Steigerung der Anlagennachfrage um 12,0 Anlageneinheiten im Winter sind wie folgt zu erklären: so sind es z. B. beim Tennis 3,8 Anlageneinheiten, beim Fußballsport 2,8, beim Laufsport 1,8 und beim Handball 1,2 Anlageneinheiten, die im Winter zusätzlich benötigt werden. Erhöht sich insgesamt die Auslastung auf 83 Prozent, werden 28,9 Anlageneinheiten im Sommer und 40,5 im Winter in Salzgitter benötigt (vgl. Tabelle 133). Sportartengruppe Sportbedarf * ZF (Zähler) BD*ND*AF (Nenner) Anlagenbedarf (AE) Sommer Anlagenbedarf (AE) Winter So Wi 80% 83% 80% 83% 80% 83% Badminton 116,1 123,8 315,2 327,0 0,368 0,355 0,393 0,379 Basketball 136,4 227,4 552,0 572,7 0,247 0,238 0,412 0,397 Budo- und Kampfsportarten 949,3 803,3 552,2 572,9 1,719 1,657 1,455 1,402 0,0 407,6 552,2 572,9 0,000 0,000 0,738 0,711 Fitnesstraining 449,8 612,0 276,1 286,4 1,629 1,571 2,217 2,137 Fußball 815,9 2314,0 538,6 558,8 1,515 1,460 4,296 4,141 0,0 751,5 552,2 572,9 0,000 0,000 1,361 1,312 2.752,1 2517,6 245,0 254,2 11,233 10,827 10,276 9,904 Eissport Golf Gymnastik Handball 620,4 1251,3 549,0 569,5 1,130 1,089 2,279 2,197 Kegelsport 36,7 30,5 552,2 572,9 0,066 0,064 0,055 0,053 Laufsport 323,0 1335,2 552,2 572,9 0,585 0,564 2,418 2,331 Leichtathletik 448,5 62,0 552,2 572,9 0,812 0,783 0,112 0,108 Luftsport 185,3 185,3 552,2 572,9 0,336 0,323 0,336 0,323 Radsport 528,7 523,1 220,9 229,1 2,393 2,308 2,368 2,283 Rollsport 95,0 313,4 552,2 572,9 0,172 0,166 0,568 0,547 Schießsport 323,2 0,0 552,2 572,9 0,585 0,564 0,000 0,000 Schwerathletik 261,1 219,8 276,1 286,4 0,946 0,912 0,796 0,767 19.05.2009 193 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Sportartengruppe Sportbedarf * ZF (Zähler) BD*ND*AF (Nenner) Anlagenbedarf (AE) Sommer Anlagenbedarf (AE) Winter So Wi 80% 83% 80% 83% 80% 83% Schwimmen 46,5 105,0 552,2 572,9 0,084 0,081 0,190 0,183 Squash 74,9 68,6 552,2 572,9 0,136 0,131 0,124 0,120 Tanzsport 117,2 150,2 414,1 429,6 0,283 0,273 0,363 0,350 0,0 403,5 106,8 110,8 0,000 0,000 3,778 3,642 196,5 125,4 441,7 458,3 0,445 0,429 0,284 0,274 552,2 572,9 4,500 4,337 5,912 5,698 Tennis Tischtennis Turnsport Volleyball Weitere Sportarten 2.484,8 3.264,5 472,0 545,5 551,5 572,2 0,856 0,825 0,989 0,953 0,0 176,5 552,2 572,2 0,000 0,000 0,320 0,308 30,041 28,956 42,039 40,521 Gesamt ZF= Zuordnungsfaktor; BD= Belegungsdichte; ND = Nutzungsdauer von Mo-Fr; AF= Auslastungsfaktor; AE= Anlageneinheiten Tabelle 133: Anlagenbedarf für den Hallensport in Salzgitter Setzt man dem höchsten Anlagenbedarf von 42,0 Anlageneinheiten im Winter bei einer 80-prozentigen Auslastung dem rechnerischen zur Verfügung stehendem Anlagenbestand von 68,3 Anlageneinheiten gegenüber, kann in einer ersten groben Abschätzung auf gesamtstädtischer Ebene formuliert werden, dass die Nachfrage nach Hallen und Räumen für Sport und Mehrzwecknutzung in Salzgitter durch das vorhandene Angebot gedeckt werden kann. Diese Modellrechnung erlaubt jedoch noch keine sportfunktionale Bilanzierung der Sporthallen, da geeignete Anlageneinheiten für verschiedene Sportarten sehr unterschiedlich sind: für Gymnastik ist es z. B. ein Gymnastikraum, für Handball eine Zweifachhalle. Aus diesem Grund erfolgt im nächsten Schritt eine Untersuchung der spezifischen sportfunktionalen Bedarfe.214 4.2.3.2 Bilanzierung Gymnastik- und nutzungsoffene Räume sowie Krafttrainingsräume Wie der Tabelle 11 zu entnehmen ist, sind für Salzgitter 14 Gymnastik-, zwei Konditions- und drei Fitnessräume aufgelistet. Zur Zeit der Erstellung des Sportentwicklungsberichtes in der ersten Fassung war der Konditionsraum „RS Amselstieg“ aufgrund des schlechten Zustandes gesperrt. Desshalb geht in Variante A der Konditionsraum nicht mit in die Berechnung ein (vgl. Tabelle 134), in Variante B (vgl. Tabelle 135) unter der Voraussetzung, dass er renoviert wird.215 214 Vgl. Hübner/Wulf 2005, 173ff. 215 Seit 2008 ist er neu ausgestatet. 19.05.2009 194 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 4.2.3.2.1 Gymnastik- und nutzungsoffene Räume Laut Angaben der SFS GmbH und unter Berücksichtigung der Schulnutzungen, beträgt die durchschnittliche Nutzungsdauer für die Gymnastik- und Konditionsräume in Salzgitter für den Sportbetrieb der Wohnbevölkerung von Montag bis Freitag 30,63 Wochenstunden.216 Der BISp-Leitfaden gibt eine Belegungsdichte für Gymnastik217 mit 10 Personen pro Anlageneinheit und einen Auslastungsfaktor von 0,75218 an. Die Angaben zur Belegungsdichte werden übernommen, der Auslastungsfaktor wird im Sinne einer Vergleichsrechnung normativ auf 75 Prozent bzw. 80 Prozent festgelegt219. Zugeordnet werden die Räume der Sportart „Gymnastik“. Die Angaben zum faktischen und rechnerischen Bestand entsprechen nach Abzug der Werte für die drei Fitnessräume (Gymnasium Salzgitter Bad, FC Flachstöckm und Burgsporthalle Gebhardshagen) den Angaben aus Tabelle 11. Ein wenig überrascht der um einige Prozentpunkte höhere Bedarf an Anlageneinheiten im Sommer. Faktische Anlageneinheiten Gymnastik Rechnerische Anlageneinheiten So Wi So Wi So Wi So Wi 75% AF 75% AF 80% AF 80% AF 75% AF 75% AF 80% AF 80% AF Bestand 15,00 15,00 15,00 15,00 19,60 19,60 19,60 19,60 Bedarf 11,98 10,96 11,20 10,30 11,98 10,96 11,20 10,30 Bilanz 3,02 4,04 3,80 4,70 7,62 8,64 8,40 9,30 Tabelle 134: Bilanzierung Gymnastik- und nutzungsoffenen Räume (Variante A) Faktische Anlageneinheiten Gymnastik Rechnerische Anlageneinheiten So Wi So Wi So Wi So Wi 75% AF 75% AF 80% AF 80% AF 75% AF 75% AF 80% AF 80% AF Bestand 16,00 16,00 16,00 16,00 20,20 20,20 20,20 20,20 Bedarf 11,98 10,96 11,20 10,30 11,98 10,96 11,20 10,30 Bilanz 4,02 5,04 4,80 5,70 8,22 9,24 9,00 9,90 Tabelle 135: Bilanzierung Gymnastik- und nutzungsoffenen Räume (Variante B) 216 Entgegen dem BISp-Leitfaden, der von einer theoretisch nutzbaren Zeit von 74 Wochenstunden ausgeht (vgl. BISp 2000, 93f.), ergibt sich somit eine deutlich geringere Nutzungsdauer. 217 Vgl. BISp 2000, 75f. 218 Vgl. BISp 2000, 93f. 219 Der Bedarf an Gymnastikhallen kann bei einem Auslastungsfaktor von 0,8 der Tabelle 133 entnommen werden, die Werte bei einem Auslastungsfaktor von 0,75 wurden neu berechnet. 19.05.2009 195 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Wie die Tabellen 134 und 135 belegen, fallen die Bilanzen bei der faktischen und rechnerischen Ermittlung der Anlageneinheiten unterschiedlich aus. In Variante A ergibt sich (ohne Konditionsraum „RS Amselstieg“) bei einer 75prozentigen Auslastung ein maximaler Bedarf von faktisch 11,98 Anlageneinheiten im Sommer, dem ein Bestand von 15 Anlageneinheiten gegenübersteht. Die Bestands-Bedarfs-Bilanzierung ergibt somit eine Überversorgung von drei Anlageneinheiten. Nach Wetterich/Eckl korrigiert sich bei der Bilanzierung der rechnerischen Anlageneinheiten die Diskrepanz zwischen kleineren und größeren Räumen.220 Auf Grund des angestiegenen Bestandes auf 19,6 Anlageneinheiten ergibt sich bei der Bilanzierung der rechnerischen Anlageneinheiten bei einer 75-prozentigen Auslastung mit 0,22 auch hier eine Überversorgung (Variante A). Unter der Voraussetzung, dass der Konditionsraum „RS Amselstieg“ renoviert wird221 (Variante B), erhöht sich die Versorgung um eine faktische Anlageneinheit bzw. 0,6 rechnerische Anlageneinheiten. 4.2.3.2.2 Krafttrainingsräume Dem BISp-Leitfaden sind keine Angaben zum Auslastungsfaktor von Krafträumen zu entnehmen, deshalb erfolgt eine Orientierung an den Angaben für Gymnastikräume. Somit wird von einer 75- und 80-prozentigen Auslastung ausgegangen. Die Bedarfe der Sportarten Fitnesstraining und Schwerathletik sind bei einer 80-prozentigen Auslastung der Tabelle 133 entnommen und für eine angenommene 75-prozentige Auslastung neu berechnet worden. Mit -0,24 ergibt sich das größte Defizit bei einer 75-prozentigen Auslastung im Winter unter Berücksichtigung von 3,0 faktischen Anlageneinheiten. Die Bestands-Bedarfs-Bilanzierung weist somit eine geringe Unterversorgung von rund 0,2 Anlageneinheiten (vgl. Tabelle 136) aus. Die Angebote der neun kommerziell betriebenen Fitnesscenter in Salzgitter, die nicht in die Berechnung eingegangen sind, werden diesen Fehlbedarf mit Sicherheit abdecken. Faktische Anlageneinheiten Fitnesstraining/ Schwerathletik Rechnerische Anlageneinheiten So Wi So Wi So Wi So Wi 75% AF 75% AF 80% AF 80% AF 75% AF 75% AF 80% AF 80% AF Bestand 3,00 3,00 3,00 3,00 4,00 4,00 4,00 4,00 Bedarf: Fitnesstraining 1,70 2,40 1,60 2,20 1,70 2,40 1,60 2,20 Bedarf: Schwerathletik 1,00 0,84 0,90 0,80 1,00 0,84 0,90 0,80 Bilanz 0,30 -0,24 0,50 0,00 1,3 0,76 1,50 1,00 Tabelle 136: Bilanzierung Krafttrainingsräume 220 Vgl. Wetterich/Eckl 2006, 102. 221 Ist in 2008 geschehen. 19.05.2009 196 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Die Bestands-Bedarfs-Bilanzierung für Gymnastik- und nutzungsoffene Räume zeigte bei einer 75-prozentigen Auslastung und unter Berücksichtigung der rechnerischen Anlageneinheiten eine ausgeglichene Versorgungssituation (Variante A). Demzufolge kann davon ausgegangen werden, dass die Bedarfe für die Sportart Gymnastik gedeckt sind. Wäre dies nicht der Fall, müssten die fehlenden Anlageneinheiten durch Einzelhallen erbracht werden. Die für Fitnesstraining und Schwerathletik benötigten Anlageneinheiten gehen ebenfalls nicht mehr in die weiteren Berechnungen ein, da der sportfunktionale Bedarf dieser Sportarten i. d. R. nicht durch eine Einfach- oder Zweifachhalle gedeckt werden kann. Somit verbleiben 22 Sportartengruppen222, die, auf Grund der Ergebnisse der Bevölkerungsbefragung einen Bedarf an Einfach-, Zweifachoder Dreifachhallen vorweisen. 4.2.3.2.3 Bilanzierung Einzelhallen sowie Zwei- und Dreifachhallen Für viele dieser 22 Sportarten ergibt sich ein Bedarf an Einzelhallen (15x27 m = 405 m2). Dies entspricht einer Anlageneinheit. In Anlehnung an den BISpLeitfaden benötigen die Sportspiele Fußball, Handball und Hallenhockey jedoch aus sportfunktionaler Sicht eine Zweifachhalle (22x44 m).223 Die zwei rechnerischen Anlageneinheiten „Einzelhalle“ werden dann zu einer Sportanlage zusammengefasst. Tabelle 137 ermöglicht eine sportfunktionale Betrachtung des Anlagenbedarfs und –bestandes an Sporthallen in Salzgitter. Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Sommer- und Winterwerte wird der Auslastungsfaktor normativ auf 0,8 und in Anlehnung an den BISpLeitfaden auf 0,83 festgelegt.224 222 In der „22. Sportartengruppe“ vereinen sich all die Hallensportarten, für die auf Grund der geringen Fallzahlen kein gesonderter Bedarf errechnet wurde. 223 Vgl. BISp 2000, 72 und 75f. Hübner/Wulf verweisen darauf, dass bei hochrangig spielenden Wettkampfmannschaften in den Sportarten Volleyball und Basketball, unter Berücksichtigung der geforderten Auslaufbereiche und Hallenhöhen, ebenfalls Mehrfachhallen auch für das Training vorzusehen sind (vgl. Hübner/Wulf 2005, 174). 224 Vgl. BISp 2000, 93f. 19.05.2009 197 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Sportartengruppe Anlagenbedarf (AE) Sommer Anlagenbedarf (AE) Winter Berechnungsgrundlage für Anlageneinheiten Zahl der in SZ vorhandenen AE in Hallen 80% 83% 80% 83% AF AF AF AF Badminton 0,368 0,355 0,393 0,379 EH 48 12 Basketball 0,247 0,238 0,412 0,397 EH 27 13 Budo- und Kampfsportarten 1,719 1,657 1,455 1,402 EH Eissport 0,000 0,000 0,738 0,711 EH Fußball 1,515 1,460 4,296 4,141 EH/ZH Golf 0,000 0,000 1,361 1,312 EH Handball 1,130 1,089 2,279 2,197 ZH Kegelsport 0,066 0,064 0,055 0,053 EH Laufsport 0,585 0,564 2,418 2,331 EH Leichtathletik 0,812 0,783 0,112 0,108 EH Luftsport 0,336 0,323 0,336 0,323 EH Radsport 2,393 2,308 2,368 2,283 EH Rollsport 0,172 0,166 0,568 0,547 EH Schießsport 0,585 0,564 0,000 0,000 EH Schwimmen 0,084 0,081 0,190 0,183 EH Squash 0,136 0,131 0,124 0,120 EH Tanzsport 0,283 0,273 0,363 0,350 EH/TS Tennis 0,000 0,000 3,778 3,642 EH Tischtennis 0,445 0,429 0,284 0,274 EH Turnsport 4,500 4,337 5,912 5,698 EH Volleyball 0,856 0,825 0,989 0,953 EH Weitere Sportarten 0,000 0,000 0,320 0,308 EH Gesamt 16,232 15,647 28,751 27,712 Übung Wettkampf 29 (zulässig) 21 6 46 22 EH= Einzelhalle; ZH= Zweifachhalle; TS= Tanzsaal Tabelle 137: Sportfunktionale Betrachtung des Anlagenbedarfs und –bestandes an Sporthallen in Salzgitter Um festzustellen, ob sportfunktionaler Bedarf und Bestand übereinstimmen, erfolgt nun mit der von Hübner/Wulf225 entwickelten Methodik eine fiktive Verteilung der sportartspezifischen Bedarfe auf die vorhandenen Sporthallen in Salzgitter (vgl. Tabelle 138). Begonnen wird die Bilanzierung mit den Spielsportarten Handball und Fußball, da diese einen Anlagenbedarf an Zweifachhallen (22 x 44 m/968 m2) mit entsprechenden Spielfeldmarkierungen haben. Für die Sportart Hallenhockey wäre ebenfalls für den Übungs- und Wettkampfbetrieb eine Zwei- oder Dreifachhalle vorgesehen. Aufgrund der Ergebnisse 225 Vgl. Hübner/Wulf 2005, 175ff. 19.05.2009 198 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement der Bevölkerungsbefragung und der Auswertung der KSB-Bestandserhebung ergibt sich für diese Sportart aber in Salzgitter kein Bedarf. Danach erfolgt die weitere Verteilung der Hallenkapazität auf die Sportarten, die ebenfalls normierte Markierungen benötigen. Die dann noch verfügbaren Anlageneinheiten werden auf die übrigen Sportarten verteilt. Sportartengruppe Anlagenbedarf (AE) Winter (80%) Benötigte Hallen (Winter) Handball 2,3 Zweifachhalle Fußball 4,3 Zweifachhalle/Einfachhalle Badminton 0,4 Einfachhalle Basketball 0,4 Einfachhalle Budo- und Kampfsportarten 1,5 Einfachhalle Eissport 0,7 Einfachhalle Golf 1,4 Einfachhalle Kegelsport 0,1 Einfachhalle Laufsport 2,4 Einfachhalle Leichtathletik 0,1 Einfachhalle Luftsport 0,3 Einfachhalle Radsport 2,4 Einfachhalle Rollsport 0,6 Einfachhalle Schießsport 0,0 Einfachhalle Schwimmen 0,2 Einfachhalle Squash 0,1 Einfachhalle Tanzsport 0,4 Einfachhalle Tennis 3,8 Einfachhalle Tischtennis 0,3 Einfachhalle Turnsport 5,9 Einfachhalle Volleyball 1,0 Einfachhalle Weitere Sportarten 0,3 Einfachhalle Gesamt 6,6 Zweifachhalle 22,3 Einfachhalle Tabelle 138: Fiktive Verteilung des Anlagenbedarfs auf die vorhandenen Einfach- und Mehrfachhallen in Salzgitter Faktisch stehen in Salzgitter sieben Anlageneinheiten für Handball zur Verfügung (vgl. Tabelle 11), rechnerisch erhöht sich der Wert auf 8,1 Anlageneinheiten. Tatsächlich sind es aber nur sechs faktische Anlageneinheiten bzw. 7,4 rechnerische Anlageneinheiten226, die einen Wettkampfbetrieb in der Sportart 226 Die TG-Halle ist aufgrund der Größe von 35 x 20 Meter nicht für den Wettkampfbetrieb in der Sportart Handball zugelassen. 19.05.2009 199 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Handball ermöglichen. Aus diesem Grund verringert sich der faktische Wert von sieben auf sechs. Der Tabelle 139 ist zu entnehmen, welcher „Rest“ an Anlageneinheiten für den Fußballsport zur Verfügung stehen. Betrachtet man die faktischen Angaben sind es 3,7 Anlageneinheiten im Winter bei einer 80% Auslastung. Handball Faktische Anlageneinheiten Rechnerische Anlageneinheiten (Zwei- bzw. Drei- So Wi So Wi So Wi So Wi fachhalle) 80% AF 80% AF 83% AF 83% AF 80% AF 80% AF 83% AF 83% AF Bestand 6,0 6,0 6,0 6,0 7,4 7,4 7,4 7,4 Bedarf 1,1 2,3 1,1 2,2 1,1 2,3 1,1 2,2 Bilanz (Rest) 4,9 3,7 4,9 3,8 6,3 5,1 6,3 5,2 Tabelle 139: Bilanzierung Zweifach- und Dreifachsporthallen für Handball Nimmt man bei der Bilanzierung der Zweifach- und Dreifachsporthallen für Fußball (vgl. Tabelle 140) die Winterwerte als Orientierungsgrundlage, ergibt sich bei einer 80% Auslastung mit einem Überhang von 0,4 Anlageneinheiten eine ausgeglichene Versorgungssituation. Faktische Anlageneinheiten Fußball (Zwei-/Dreifachhalle) Rechnerische Anlageneinheiten So Wi So Wi So Wi So Wi 80% AF 80% AF 83% AF 83% AF 80% AF 80% AF 83% AF 83% AF Bestand (Rest) 4,9 3,7 4,9 3,8 7,0 5,8 7,0 5,9 Bestand (TG-Halle) 1,0 1,0 1,0 1,0 0,7 0,7 0,7 07 Bedarf 1,5 4,3 1,5 4,1 1,5 4,3 1,5 4,1 Bilanz 4,4 0,4 4,4 0,7 6,2 2,2 6,2 8,8 Tabelle 140: Bilanzierung Zweifach- und Dreifachsporthallen für Fußball Eine Anlageneinheit für Einzelhallen entspricht dem Standardmaß von 15 x 27 Metern mit 405 m2. Faktisch ergibt die Bestandsaufnahme 43 Anlageneinheiten für Salzgitter, rechnerisch sind es aufgrund der Vielzahl an kleineren Turnhallen, die nicht dem Normmaß entsprechen 36 Anlageneinheiten (vgl. Tabelle 11). Zugeordnet werden die Einzelhallen den verbleibenden Sportarten: Badminton, Basketball, Budo- und Kampfsportarten, Eissport; Golf, Kegelsport, Laufsport; Leichtathletik; Luftsport, Rollsport, Schießsport, Schwimmen, 19.05.2009 200 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Squash, Tanzsport; Tennis; Tischtennis; Turnsport; Volleyball und Weitere Sportarten.227 Da in den Wintermonaten der Bedarf an überdachten Sporträumen am größten ist, orientiert sich die Auswertung an diesen Daten. Die Bilanz (vgl. Tabelle 141) zeigt, dass bei der Anwendung der rechnerischen Anlageneinheiten und bei einer 80-prozentigen Auslastung eine Überversorgung von 13,8 Anlageneinheiten besteht. Mit diesem Überhang sollte es kein Problem sein, die eventuell im Winter vorhandenen Defizite beim Fußballsport auszugleichen. Faktische Anlageneinheiten Einfachsporthallen Rechnerische Anlageneinheiten So Wi So Wi So Wi So Wi 80% AF 80% AF 83% AF 83% AF 80% AF 80% AF 83% AF 83% AF Bestand (EH) 43,0 43,0 43,0 43,0 36,0 36,0 36,0 36,0 Bedarf (EH) 13,6 22,2 13,1 21,4 13,6 22,2 13,1 21,4 Bilanz 29,4 20,8 29,9 21,6 22,4 13,8 22,9 14,6 Tabelle 141: Bilanzierung Einfachsporthallen Die rechnerisch ermittelte scheinbare Überversorgung an Einfachturnhallen sagt aber noch nichts über die tatsächliche Anlagen- oder Bedarfssituation (z. B. in welchem Zustand und Alter sich die Anlagen befinden oder ob in zumutbarer Entfernung auch genügend Aktive gewillt sind, die entsprechende Sportart auszuüben) in den einzelnen Ortschaften von Salzgitter aus. Ein Blick auf die Verteilung der Sporthallen im Stadtgebiet (vgl. Abbildung 4 im Sportstättenatlas) zeigt, dass sie sich im Bereich der Ortsteile mit den meisten Einwohnern wie Lebenstedt, Bad, Thiede und Gebhardshagen „ballen“. Salzgitter Lebenstedt verfügt z. B. über 42 Prozent der 50 Einfach- und Mehrfachhallen von Salzgitter. Nach Hübner/Wulf ist also die vorgenommene „fiktive Verteilung“ nicht als Vorschlag für eine zukünftige Hallenverteilung zu verstehen, sondern lediglich als optimierte Verteilungsrechnung.228 Mit zunehmender räumlicher Distanz in der zu betrachtenden kommunalen Einheit wiegt diese Einschränkung schwerer, da die „Zeit-Wege-Kosten“-Problematik für die Nutzer ausgeblendet wird, für die faktische Nutzung jedoch real ist. Eine umfassende Sportentwicklungsplanung darf sich jedoch nicht auf eine quantitative Bilanzierung von Turn- und Sporthallen reduzieren, sondern muss ebenso qualitative Aspekte berücksichtigen. Diese positive Bilanz der Turnhal- 227 Durch die Bevölkerungsbefragung wurde ein Bedarf an Hallenkapazitäten z. B. auch für die Sportarten Squash oder Schwimmen deutlich. Zu klären ist, ob dieser tatsächlich vorhanden ist, da Übungsgruppen sich z. B. in der Turnhalle zum Fitness- oder Konditionstraining treffen oder aber die Befragten die Sportstätten falsch zugeordnet haben. 228 Vgl. Hübner/Wulf 2005, 176. 19.05.2009 201 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement lensituation relativiert sich nämlich unter Berücksichtigung des Zustandes der Hallen und Räume für Mehrzwecknutzung. Mitarbeiter der Stadt Salzgitter (Gebäudemanagement, Einkauf und Logistik) bewerteten in Anlehnung an den BISp-Leitfaden229 die Anlagen mit den Noten „1“ bis „4“. Für 43 Turn- und Sporthallen liegen Ergebnisse vor.230 Hervorzuheben ist die Tatsache, dass 53,7 Prozent der Hallen und Sporträume mit der Note „1“ eingestuft wurden, 14,8 Prozent sind im Wesentlichen brauchbar, erfordern jedoch umfangreiche Erneuerungsarbeiten. Bei zwei Dreifachhallen (3,7 Prozent) bestehen Mängel in einem Umfang, die Bestand oder eine weitere Nutzung gefährden und bei zwei Sporträumen (3,7 Prozent) ist die Nutzung der Anlage wegen schwerster Mängel aufzugeben (vgl. Kapitel 2.2.2.1.1). 4.2.4 Hallensport in Salzgitter: Zusammenfassung der Ergebnisse und Empfehlungen Die Bilanzierung nach dem BISp-Leitfaden gibt Anhaltspunkte für eine derzeitig gute Versorgung mit überdachten Sportanlagen in Salzgitter. Errechnet man die durchschnittlich jedem Bürger zur Verfügung stehende gedeckte Sportfläche, erhält man einen Wert von 0,23m2. Vergleichsdaten, zusammengestellt von Wetterich/Eckl231, bestätigen, dass rein rechnerisch bei einer gesamtstädtischen Abschätzung von einer mittleren Ausstattung in Salzgitter ausgegangen werden kann. Berücksichtigt man die Besonderheit der Stadtstruktur mit den 31 Ortsteilen, muss die Frage formuliert werden, ob jeder Bürger zumutbare Entfernungen vorfindet, um zu den Turn- und Sporthallen zu gelangen, die seinen sportartspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Ein weiterer Aspekt der daran anknüpft, ist die Kenntnis über die Entwicklung der einzelnen Hallensportarten, um eine ständige Sicherung auch sich verändernder spezifischer sportfunktionaler Bedarfe zu gewährleisten. Dies wiederum erfordert im Sinne des Qualitätsmanagements, die „Güte und Beschaffen- 229 Die Noten 1 -4 entsprechen folgenden Bewertungen: Note 1 = Sportstätte in gebrauchsfähigem Zustand (Die Anlage hat keine oder nur unbedeutende Mängel.) Note 2 = Sportstätte mit geringen Mängeln (Im Wesentlichen brauchbar, jedoch sind umfangreiche Erneuerungsarbeiten erforderlich.) Note 3 = Sportstätte mit schwerwiegenden Mängeln (Es bestehen Mängel in einem Umfang, die Bestand oder weitere Nutzung gefährden.) Note 4 = Sportstätte unbrauchbar (Die Nutzung der Anlage ist wegen schwerster Mängel aufzugeben.) Vgl. BISp 2000, 39. 230 13 Hallen (24,1 Prozent) wurden nicht bewertet. 231 Der niedrigste Wert konnte mit 0,16 qm je Einwohner in Konstanz ermittelt werden (vgl. Hübner/Pfitzner 2001), der höchste mit 0,31 in Wetzlar (vgl. Hübner/Pfitzner/Wulf 2003) und Sindelfingen (vgl. Wieland et al. 2001). Die genauen Einwohnerzahlen und weitere Vergleichsdaten siehe Wetterich/Eckl 2006, 121. 19.05.2009 202 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement heit“ der einzelnen überdachten Sportanlagen langfristig zu bewerten und zu sichern. Folgende Fragen sind zu diskutieren: 232 1. Wie stellt sich die Verteilung der Turn- und Sporthallen im Stadtgebiet von Salzgitter dar? 2. Wie verändert sich mittel- oder langfristig das Nachfrageverhalten bei einzelnen Hallensportarten? 3. Wie ist unter Berücksichtigung der Altersstruktur der derzeitige Zustand der Anlagen zu bewerten? Teilraumbezogener Bedarf: Tabelle 142 zeigt die 18 Ortsteile, die über Turn- und Sporthallen verfügen. Die restlichen 13 Ortsteile besitzen keine überdachten normierten Sportflächen. Bei Betrachtung der Tabelle fällt die Anzahl der gedeckten Sportflächen in Salzgitter-Lebenstedt auf. Mit 27 Hallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung verfügt Salzgitter-Lebenstedt über 45,3 Prozent der gedeckten Sportfläche von Salzgitter. Dennoch zeigt sich auf Grund der hohen Einwohnerzahl mit 0,26 gedeckter Sportfläche je Einwohner keine deutliche Überversorgung. Für Flachstöckheim ergibt sich mit 0,49 eine deutlich bessere Sportanlagenversorgung. Ebenfalls eine über dem Durchschnitt liegende Versorgungslage kann für Barum und Watenstedt konstatiert werden. Auf 903 und 601 Einwohner der Ortsteile kann eine Anlageneinheit „Turnhalle“ angerechnet werden. Ortsteil Einwohner Einwohner Anlagen- N in % einheiten Gedeckte Sportflächein m2 gedeckte Sportflächeje Einwohner im Ortsteil 22.298 20,59 16 5590,0 Barum 903 0,83 1 404,0 Beddingen 496 0,46 1 158,0 Beinum 586 0,54 1 147,0 0,25 0,45 0,32 0,25 Flachstöckheim 1.143 1,06 2 560,0 0,49 Gebhardshagen 7.936 7,33 5 1909,0 Bad 43.322 40,01 27 11312,0 Lesse 1.250 1,15 2 427,0 Lichtenberg 3.315 3,06 1 405,0 0,24 0,11 0,16 0,26 0,34 0,12 841 0,78 1 270,0 0,32 Groß Mahner 640 0,59 1 73,0 Hallendorf 1.760 1,63 1 288,0 Lebenstedt Lobmachtersen 232 Vgl. Hübner/Wulf 2005, 178-183. 19.05.2009 203 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Ortsteil Ohlendorf Einwohner Einwohner Anlagen- N in % einheiten Gedeckte Sportflächein m2 601 0,56 1 264,0 93,08 69 24976,0 0,25 1 188,0 1.945 1,80 2 522,0 Salder 1.620 1,50 1 198,0 Thiede 10.669 9,85 4 2015,0 885 0,82 1 246,0 Watenstedt Gesamt Ortsteil 100.795 0,54 Üfingen Sportflächeje Einwohner im 0,32 0,27 0,12 0,19 0,28 0,44 585 Ringelheim gedeckte Tabelle 142: Teilraumbezogene Daten für den Hallensport Berücksichtigt man Werte an gedeckter Sportfläche je Einwohner kann rechnerisch von einer sehr guten Anlagenversorgung in Watenstedt, Barum und Flachstöckheim, von einer guten in Beddingen, Lesse, Lobmachtersen und Ohlendof gesprochen werden. Rechnerisch unterversorgt sind hingegen Groß Mahner, Hallendorf, Salder und Thiede sowie alle 13 Ortsteile, in denen es gar keine Turn- und Sporthallen gibt. Aber auch hier ist eine differenzierte Analyse sinnvoll. So ist es unter der Voraussetzung einer gesicherten Mobilität für einen Einwohner von Immendorf sicherlich zumutbar, Angebote in Watenstedt zu nutzen oder aber von Beinum nach Flachstöckheim zu fahren. Bei diesen theoretischen Überlegungen fehlt jedoch die Analyse der differenzierten Bedarfe und der vor Ort vorherrschenden Angebotsstrukturen. Auch kann die vorausgesetzte Mobilität nicht von allen Zielgruppen (Kinder, Ältere) gleichermaßen verlangt werden. Formuliert man die Annahme, dass jeder Sportaktive in seinem Ortsteil Turnund Sporthallen nutzen möchte, sind es 7.491 Einwohner, die in ihrem Ortsteil und damit in ihrer unmittelbaren Wohnumgebung keine gedeckten Sportflächen vorfinden. Unter Berücksichtigung des Megatrends „Lokalismus“233 scheint es eine Konstante zu geben, wonach der größte Teil der Freizeit in einem Umkreis von ca. 3 km bei Kindern und Familien sowie bis maximal 5 km bei mobilen Erwachsenen verbracht wird.234 Diese Aufwertung der unmittelbaren Wohnumgebung hat auch Auswirkungen auf das sportliche Handeln, das gedeckte Sporträume erfordert. Konsequenzen für Salzgitter ergeben sich in der Form, dass es für alle Ortsteile anzustreben ist, vor allem zielgruppenspezifische Sportangebote im Wohnungsnahbereich besonders für Kinder, Menschen mit Bewegungseinschränkungen und Ältere zu schaffen. Dabei ist es mit Sicherheit nicht realis- 233 Verstanden als Aufwertung der unmittelbaren Wohnumgebung. Vgl. Wopp 2006, 391. 234 Vgl. Wieland/Rütten 1991, 63. 19.05.2009 204 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement tisch, dass jeder Ortsteil eine eigene Turnhalle erhält, aber die Suche nach neuen wohnortnahen gedeckten Sport- und Bewegungsräumen sollte Berücksichtigung finden. Trends im Bereich der Hallensportarten: Nach Wopp ist in den letzten 50 Jahren eine Zunahme der Flexibilität des sportlichen Handelns hinsichtlich der Handlungsausführung beobachtbar.235 Aus diesem Grund scheint ein Blick auf den Wandel der von den Sportaktiven Salzgitters bevorzugten Sportarten von Interesse, die gedeckte Sportflächen benötigen. Da die Fallzahlen in Salzgitter zu den Sportarten, für die Sporthallen oder Räume für Mehrzwecknutzung benötigt werden, zu gering sind, um repräsentative Aussagen tätigen zu können, erfolgt in Anlehnung an Wopp eine Darstellung der allgemeinen Megatrends der Sportformen und Sportarten. Der Blick auf die in den letzten Jahren am häufigsten begonnen/beendeten Hallensportarten zeigt in Tabelle 143 die „Gewinner“ und „Verlierer“ in Salzgitter. Betrachtet wird der Zeitraum von 2000 bis 2004. Trotz des geringen Stichprobenumfangs bestätigt sich der von Wopp formulierte Megatrend im Themenfeld Fitness, auch wenn begriffliche Ungenauigkeiten einen statistischen Nachweis über steigende Teilnehmerzahlen erschweren.236 Versteht man unter Fitness die Steigerung und Stabilisierung der Leistungsfähigkeit sowie die Formung des Körpers,237 muss die Frage beantwortet werden, für welche der sich daraus ergebenden Handlungsformen gedeckte Sporträume erforderlich sind und in welchem Umfang. Auch bleibt der aktuelle Trend, der sich durch eine Verlagerung der Nachfrage von Fitness- zu Wellnessangeboten auszeichnet, nicht ohne Wirkung auf die Anforderungen an entsprechende Sporträume. V. a. kommerzielle Sportanbieter und Bäder haben die Themen in der jüngeren Vergangenheit verstärkt aufgegriffen, insofern ist die Frage, in welcher Form dies die Bereitstellung kommunaler Infrastruktur betrifft. Hinzu kommt die weitgehende Unklarheit des Begriffes Wellness bei der Charakterisierung entsprechender Angebote. Nach Wopp ist das Thema Gesundheit ein weiterer Megatrend. Gesundheitsorientierte Sportformen, die sich daraus ableiten, sind neben dem HerzKreislauf-Training, das Rückentraining und die Wirbelsäulengymnastik.238 Sportangebote, die gerade letzteres im Fokus haben, benötigen nicht immer eine Turnhalle, aber Auswirkungen auf den Bedarf an Gymnastikräumen und sonstigen Sport- und Spielräumen müssten langfristig sichtbar werden. Die deutlichsten Rückgänge in Salzgitter zeigen die traditionellen Rückschlagspiele Volleyball und Tischtennis. Analysiert man die Angaben von Wopp be- 235 Vgl. Wopp 2006, 77. 236 Vgl. Wopp 2006, 181. 237 Vgl. Wopp 2006, 181. 238 Vgl. Wopp 2006, 77. 19.05.2009 205 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement züglich der Stagnation und Rückgänge der Teilnehmerzahlen in Hallensportarten, bestätigt sich der Trend beim Tischtennis, aber auch beim Geräteturnen und in der Leichtathletik239 sowie bei den großen Sportspielen Fußball, Handball und Volleyball.240 Hauptsportart zwischen 2000 und 2004 begonnen zwischen 2000 und 2004 beendet N N Fitnesstraining Budo- und Kampfsportarten Differenz N 35 30 5 9 8 1 Basketball 3 2 1 Gymnastik 25 25 0 Handball 4 4 0 Turnsport 3 4 -1 Badminton 3 5 -2 Tanzsport 2 6 -4 Volleyball 3 8 -5 Tischtennis 1 6 -5 Tabelle 143: Gewinner und Verlierer bei ausgesuchten Hallensportarten Auf der anderen Seite zeigen spätestens seit der Fußball WM 2006 und der Handball WM 2007 die entsprechenden Sportverbände große Anstrengungen, diese Events strategisch für die Entwicklung der Mitgliederzahlen an der Vereinsbasis zu nutzen. Wenn dies lokal von den Vereinen entsprechend aufgegriffen wird und zu einem nachhaltigen Zulauf an Kindern und Jugendlichen führt, kann daraus eine Stärkung oder zumindest Stabilisierung der Teamsportarten erwachsen. Altersstruktur und Sanierungsbedarf bei den gedeckten Sportflächen: Die Altersstruktur der Turn- und Sporthallen241 von Salzgitter zeigt, dass: - 26,2,5 Prozent über 50 Jahre alt sind, - 31,1 Prozent über 40 Jahre alt sind, - 18,0 Prozent über 30 Jahre alt sind, - 9,8 Prozent über 20 Jahre alt sind, 239 Die Sportart Leichtathletik ist zumindest teilweise in den Wintermonaten auch auf Hallenkapazitäten angewiesen. Vgl. Wopp, 2006, 88. 240 Vgl. Wopp 2006, 99. 241 Genauer siehe Tabelle 7 im Kapitel 2.2.3.1. 19.05.2009 206 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement - 4,9 Prozent über 10 Jahre alt sind und nur - 9,8 Prozent nicht älter als zehn Jahre sind (vgl. Tabelle 144). Nachdem u. a. auch durch das Instrument des Goldenen Plans in den 60er und 70er Jahren eine gewisse Grundversorgung in Salzgitter sicher gestellt war (zwischen 1959 und 1979 wurden allein 49,2 Prozent der derzeitig verfügbaren Sporthallen gebaut), nahmen in den darauf folgenden Jahren die Bauaktivitäten deutlich ab. Konsequenz ist eine Bausubstanz, die sicherlich nicht immer den heutigen Ansprüchen an die Grundqualität von Sportanlagen genügt. Koch formuliert diese folgendermaßen: - Architektonische Qualität und städtebauliche Integration, - Bedarfsgerechte und entwicklungsorientierte Nutzungsqualität, - Anpassungsfähige Raum- und Geräteausstattung, - Körperfreundliche und nutzungsabhängige Bodensysteme, - Nutzungsunterstützende Raumakustik, - Raumbeleuchtung mit ökologischem Qualitätsanspruch, - Humanökologisches Heizungs- und Lüftungssystem, - Energieeinsparung und Einsatz von Sonnenenergie, - Grundwassereinsparung und Verwendung von Niederschlagwasser.242 Die o. g. Werte zur Altersstruktur der Sporthallen lassen einen für Salzgitter hohen und kontinuierlich steigenden Sanierungs- und Modernisierungsbedarf vermuten. Baujahr N in % kumulierte % vor 1959 16 26,23 26,23 1959 - 1968 19 31,15 57,38 1969 – 19778 11 18,03 75,41 1979 – 1988 6 9,84 85,25 1989 – 1998 3 4,91 90,16 1999 - 2009 6 9,84 100,00 Gesamt 61 100,00 Tabelle 144: Baujahr der Sporthallen und -räume in Salzgitter Im Ergebnis der Bilanzierung von Sporthallenbestand243 und –nachfrage in Salzgitter können folgende Ergebnisse und Empfehlungen formuliert werden: 242 Vgl. Koch 1998, 118. 243 Der Bestand an Bewegungsräumen z. B. der Kirchen und Kindergärten wurde nicht berücksichtigt. 19.05.2009 207 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 1. Bei gesamtstädtischer Abschätzung des Hallenbedarfs (ohne Schulbetrieb) kann formuliert werden, dass sowohl bei einer 80-prozentigen als auch 83prozentigen Auslastung die städtisch-öffentliche Nachfrage nach Hallenkapazitäten gedeckt werden kann. 2. Eine ortsteilspezifische Betrachtung zeigt hingegen deutliche Unterschiede in der Hallenversorgung. Experten und Entscheider von anstehenden Umbauoder Baumaßnahmen sollten unter Berücksichtigung unterschiedlicher zielgruppenspezifischer Anforderungen an Anfahrtswegen und –zeiten die Sicherung von wohnortnahen gedeckten Sport- und Bewegungsräumen für z. B. Kinder und Personen mit Bewegungseinschränkungen bedenken. Unter Berücksichtigung der prognostizierten Bevölkerungsentwicklung und der sich daraus ergebenden anwachsenden Bedarfspotentiale der älteren Einwohner sollten ebenfalls in jedem Ortsteil wohnortnahe Bewegungsräume vorgehalten werden. 3. Trends im Bereich der Hallensportarten werden deutliche Auswirkungen auf die zukünftige Hallennachfrage haben. Sich verändernde Nachfragetrends sind deshalb auch für Salzgitter systematisch zu erfassen, um die Vergabe von Hallenkapazitäten zu optimieren. Inwieweit die zu vermutenden Rückgänge in den großen Sportspielen durch wachsende Bedarfe im Bereich Gesundheits- und Fitnesssport kompensiert werden, bleibt abzuwarten. Wahrscheinlich ist ein zunehmender Bedarf an kleineren Sport- und Bewegungsräumen mit anpassungsfähiger Geräteausstattung. 4. Die Altersstruktur der Turn- und Sporthallen von Salzgitter lässt vermuten, dass zur Sicherung der Grundqualitäten der Sportanlagen ein kontinuierlich steigender Sanierungs- und Modernisierungsbedarf erforderlich ist. Der im Rahmen der Sportverhaltensstudie ermittelte Zustand der Anlagen ist regelmäßig zu überprüfen und zu optimieren. Um Informationen über den tatsächlichen Sanierungsbedarf zu sichern, sind auch die Sportaktiven als Anlagennutzer angemessen einzubeziehen. 5. Der „Sportstätten- und Sportgelegenheitenatlas Salzgitter“ ist in Bezug auf Anzahl, Umfang und Qualität an ausgewiesenen Hallen und Räumen für den Sport und Mehrzwecknutzung auf die Aktualität seiner Datenbestände hin regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls zu ergänzen bzw. zu korrigieren. 4.3 Bilanzierung der Außensportanlagen Die Berechnungen werden ebenfalls auf der Datenbasis der repräsentativen Bevölkerungsbefragung durchgeführt und durch Daten des Sportstättenatlas von Salzgitter ergänzt. Zu den Außensportanlagen in Salzgitter zählen die Spielfelder (Großspielfelder, Schülerfußball-/Faustballfelder, Kleinspiel-, Mehrzweck-, Beach-, und Prellballfelder sowie ein Feld für Pétanque) sowie die Leichtathletikanlagen. 19.05.2009 208 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Im Ergebnis der Bevölkerungsbefragung werden diese Sportanlagen folgenden Sportarten zugeordnet: Badminton, Basketball, Eissport, Fitnesstraining, Fußball, Gymnastik, Handball, Laufsport, Leichtathletik, Radsport, Schwimmen, Squash, Tennis, Tischtennis, Turnsport und Volleyball.244 Zuordnungsfaktor Sportartengruppen SP SP BS BS LA LA in % So in % Wi in % So in % Wi in % So in % Wi Badminton 0,091 Basketball 0,080 0,091 0,040 Beachsport 0,333 Eissport 0,500 Fitnesstraining 0,009 Fußball 0,277 0,120 Gymnastik 0,019 0,012 Handball 0,167 0,167 Laufsport 0,014 0,014 0,018 0,040 0,009 0,012 0,020 0,012 0,006 0,050 0,021 Leichtathletik 0,143 Radsport 0,011 0,011 Schwimmen 0,002 0,002 Spazieren gehen 0,016 0,016 Squash 0,111 0,111 Tennis Tischtennis 0,040 0,014 0,091 0,057 0,029 0,014 0,018 0,045 0,029 Zuordnungsfaktor Sportartengruppen SP SP BS BS LA LA in % So in % Wi in % So in % Wi in % So in % Wi Turnsport 0,067 Volleyball 0,039 0,028 0,078 Wandern 0,019 0 SP= Spielfelder; BS= Beachsport; LA= Leichtathletikanalgen Tabelle 145: Zuordnungsfaktor für Spielfelder und Leichtathletikanlagen in den einzelnen Sportarten (Sommer/Winter) 244 Der Tabelle 146 ist zu entnehmen, dass 1,6% derjenigen, die im Sommer und Winter Spazieren gehen, Spielfelder nutzen und 1,9% derjenigen, die im Sommer Wandern Leichtathletikanlagen nutzen. Im Ergebnis einer Plausibilitätsprüfung gehen diese Angaben nicht in die weitere Berechnung der Bedarfe für Spielfelder und Leichtathletikanlagen ein. Fraglich ist in dem Zusammenhang sicherlich auch, ob z. B die Tischtennis- und Tennisspieler wirklich Beachsportanlagen oder Leichtathletikanlagen nutzen. 19.05.2009 209 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Zunächst erfolgte eine Bilanzierung der verschiedenen Spielfelder sowie der Leichtathletikanlagen. Die entsprechenden Zuordnungsfaktoren können Tabelle 145 entnommen werden. 4.3.1 Bilanzierung Spielfelder Bei einer Einwohnerzahl von 108.286 ergibt sich eine nutzbare Außensportfläche245 von 4,1 qm je Einwohner. Damit deutet sich für Salzgitter eine überdurchschnittlich gute Versorgung mit Spielfeldern an.246 In Salzgitter sind insgesamt 83,5 Anlageneinheiten vorhanden. Tabelle 146 zeigt die Anzahl der einzelnen Felder und deren Beläge. Von den Großspielfeldern, Schülerfußball- und Faustballfeldern sowie Kleinspielfeldern besitzen 78,7 Prozent einen Naturrasen. Anlagentyp Großspielfelder Schülerfußball- und Faustballfelder Anzahl Bodenbelag/Spielfläche 40 Naturrasen 12 Anderer Belag (Tennenbelag, Asphalt, Schotter) 11 Naturrasen 3 Anderer Belag (Tennenbelag, Asphalt, Schotter) 247 AE 52 7 8 Naturrasen 1 anderer Belag (Tennenbelag, Asphalt, Schotter) Mehrzweckfelder 8 unterschiedlicher Belag 8 Beachfelder 9 Sand 9 Prellballfeld 1 Hartplatz 1 Petanque 2 Rasen 2 Kleinspielfelder Gesamt 4,5 83,5 Tabelle 146: Belag und Anlageneinheiten der Spiel- und Sportanlagen in Salzgitter Da die Parameter Nutzungsdauer248 und Auslastungsfaktor249 sehr stark in der Literatur differieren, werden nachfolgend verschiedene Alternativrechnungen 245 Die Außensportfläche beinhaltet die Spielfelder und Leichtathletikanlagen. Sondersportanlagen wie z. B. Tennisfelder oder auch Spielplätze finden keine Berücksichtigung. 246 Die von Wetterich/Eckl (vgl. Wetterich/Eckl 2006, 117) zusammengestellten Vergleichsdaten zeigen die quantitativ beste Versorgung in Remseck mit 3,46 qm je Einwohner (vgl. Eckl/Schrader 2004) und mit 1,48 qm je Einwohner in Wiesbaden die schlechteste Außenanlagensituation (vgl. Wetterich/Eckl 2005b). 247 Schülerfußball-/Faustballfelder und Kleinspielfelder werden mit 0,5 Anlageneinheiten berechnet. 248 Die Nutzungsdauer variiert von 18,72 Stunden im Winter und 24,87 Stunden im Sommer (FoKoS) bis durchschnittliche 30 Stunden (Sommer/Winter) im BISp-Leifaden. 19.05.2009 210 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement für Salzgitter vorgestellt. Die einzelnen Berechnungen beziehen sich auf die in Tabelle 147 dargestellten Parameter der unterschiedlichen Varianten.250 Variante 1 basiert auf dem BISp-Leitfaden, Variante 2 stützt sich auf das Paderborner Berechnungsmodell251 und Variante 3 lehnt sich an die Erfahrungen der Forschungsgruppe Kommunale Sportentwicklung (FoKoS) der Universität Wuppertal an.252 Parameter Variante 1 (BISp) Belag So Nutzungs253 dauer Wi Variante 2 (Paderborn) So Wi Variante 3 (FoKoS) So Wi Naturrasen 30,0 30,0 15,0 8,0 20,0 8,0 Tenne 30,0 30,0 35,0 35,0 30,0 30,0 Kunstrasen 30,0 30,0 35,0 35,0 35,0 35,0 Durchschnitt 30,0 30,0 24,7 21,2 24,8 18,7 Belegungsdichte: Ballsport 30,0 30,0 30,0 30,0 20,0 20,0 Nutzungsdauer 30,0 30,0 30,0 26,0 28,3 24,3 Auslastungsfaktor 0,30 0,30 0,30 0,80 0,70 0,70 Tabelle 147: Varianten für die Berechnung des Bedarfs an Spielfeldern Folgende unterschiedliche Parameter zeigen sich z. B. beim Naturrasen: - der BISp-Leitfaden geht von 30 Stunden maximale Nutzungsdauer für Naturrasen im Sommer aus, legt aber gleichzeitig die reale Auslastung mit 30 Prozent fest, - bei den beiden anderen Varianten wird mit 15 bzw. 20 Stunden (Variante 2 und 3) eine deutlich geringere Nutzungsdauer veranschlagt, der Auslastungsfaktor wird hingegen auf 80 bzw. 70 Prozent (Variante 2 und 3) erhöht. Exemplarisch werden für die erste Variante die einzelnen Rechenschritte detailliert aufgelistet (vgl. Tabelle 148 bis Tabelle 150). Für die Varianten 2 und 3 werden lediglich die Ergebnisse dargestellt (vgl. Tabelle 151 und Tabelle 152). 249 Beim Paderborner Modell wird mit 0,80 von der höchsten Auslastung ausgegangen, Bisp legt mit 0,30 den geringsten Wert fest. 250 Vgl. Wetterich/Eckl 2006, 95. 251 Vgl. Hübner/Pfitzner/Wulf 2003, 167. 252 Vgl. Hübner/Pfitzner/Wulf 2003, 167. 253 Die Angaben für die durchschnittliche Nutzungsdauer bei Variante 2 und 3 ergeben sich aus den gewichteten Angaben für die einzelnen Feldbeläge. 19.05.2009 211 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Sportartengruppe Sportler Gesamt Spielfeld Zuordnungsfaktor (ZF) Häufigkeit je Woche Dauer je Einheit in Stunden So Wi So Wi So Wi Spielfeld Sportbedarf * ZF So Wi Badminton 327 1,3 1,3 1,5 1,6 0,091 0,091 58,0 61,9 Basketball 406 2,0 2,5 1,4 1,4 0,080 0,000 90,9 0,0 Eissport 286 1,5 1,9 1,0 3,0 0,500 0,000 214,5 0,0 Fitnesstraining 3.292 2,3 2,2 1,1 1,3 0,009 0,000 75,0 0,0 Fußball 6.064 1,3 1,2 1,5 1,2 0,277 0,120 3.275,5 1.047,9 Gymnastik 4.628 1,7 1,7 1,1 1,0 0,019 0,012 164,4 94,4 931 2,1 2,1 1,9 1,6 0,167 0,000 620,4 0,0 Laufsport 7.691 2,0 2,0 1,0 1,4 0,014 0,000 215,3 0,0 Radsport 12.715 2,7 3,4 1,4 1,1 0,011 0,011 528,7 523,1 9.611 1,1 1,2 1,1 1,3 0,002 0,002 23,3 30,0 281 1,0 1,0 1,2 1,1 0,111 0,111 37,4 34,3 Handball Schwimmen Squash Tischtennis 701 1,1 1,3 1,4 1,6 0,091 0,057 98,2 83,1 Turnsport 2.961 2,1 2,1 1,2 1,4 0,067 0,000 499,9 0,0 Volleyball 857 1,5 1,3 1,7 1,6 0,039 0,028 85,2 49,9 Tabelle 148: Sportbedarf und Zuordnungsfaktor für Spielfelder (Sommer/Winter) (Variante 1: BISp) Sportartengruppe Berechnungsgrundlage für AE BD pro AE ND St AF BD*ND*AF Badminton MZF/KF 30 30 0,30 270 Basketball MZF/KF 30 30 0,30 270 Eissport MZF/KF 30 30 0,30 270 Fitnesstraining MZF/KF 30 30 0,30 270 Fußball GS SCHF/FF KF 30 30 0,30 270 Gymnastik MZF/KF 30 30 0,30 270 Handball MZF/KF 30 30 0,30 270 Laufsport MZF/KF 30 30 0,30 270 Radsport MZF/KF 30 30 0,30 270 Schwimmen MZF/KF 30 30 0,30 270 Squash MZF/KF 30 30 0,30 270 Tischtennis MZF/KF 30 30 0,30 270 Turnsport MZF/KF 30 30 0,30 270 Volleyball MZF/KF 30 30 0,30 270 GS= Großspielfeld; SCH/F= Schülerfußball-/Faustballfeld; KF= Kleinspielfeld; MZF= Mehrzweckfeld; BD= Belegungsdichte; ND = Nutzungsdauer von Mo-Fr; AF= Auslastungsfaktor Tabelle 149: Belegungsdichte, Nutzungsdauer und Auslastungsfaktor für Spielfelder (Variante 1: BISp) 19.05.2009 212 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Sportartengruppen Sportbedarf * ZF (Zähler) So Wi BD*ND*AF (Nenner) 30% Anlagenbedarf (AE) Sommer Anlagenbedarf (AE) Winter Badminton 58,0 61,9 270 0,215 0,229 Basketball 90,9 0,0 270 0,337 0,000 214,5 0,0 270 0,794 0,000 75,0 0,0 270 0,278 0,000 3.275,5 1.047,9 270 12,131 3,881 270 0,609 0,350 Eissport Fitnesstraining Fußball Gymnastik 164,4 94,4 Handball 620,4 0,0 270 2,298 0,000 Laufsport 215,3 0,0 270 0,797 0,000 Radsport 528,7 523,1 270 1,958 1,937 23,3 30,0 270 0,086 0,111 Schwimmen Squash 37,4 34,3 270 0,139 0,127 Tischtennis 98,2 83,1 270 0,364 0,308 Turnsport 499,9 0,0 270 1,851 0,000 Volleyball 85,2 49,9 270 0,316 0,185 22,173 7,128 Gesamt Tabelle 150: Anlagenbedarf für Spielfelder (Variante 1: BISp) Sportartengruppen Sportbedarf * ZF (Zähler) So Wi BD*ND*AF (Nenner) So Wi Anlagenbedarf Anlagenbedarf (AE) Sommer (AE) Winter Badminton 58,0 61,9 679,2 624,0 0,085 0,099 Basketball 90,9 0,0 679,2 624,0 0,134 0,000 214,5 0,0 679,2 624,0 0,316 0,000 75,0 0,0 679,2 624,0 0,110 0,000 3.275,5 1.047,9 679,2 624,0 4,823 1,679 164,4 94,4 679,2 624,0 0,242 0,151 Handball 620,4 0,0 679,2 624,0 0,913 0,000 Laufsport 215,3 0,0 679,2 624,0 0,317 0,000 Radsport 528,7 523,1 679,2 624,0 0,778 0,838 23,3 30,0 679,2 624,0 0,034 0,048 Eissport Fitnesstraining Fußball Gymnastik Schwimmen Squash 37,4 34,3 679,2 624,0 0,055 0,055 Tischtennis 98,2 83,1 679,2 624,0 0,145 0,133 Turnsport 499,9 0,0 679,2 624,0 0,736 0,000 Volleyball 85,2 49,9 679,2 624,0 0,125 0,080 8,814 3,084 Gesamt Tabelle 151. Anlagenbedarf für Spielfelder (Variante 2: Paderborner Berechnungsmodell) 19.05.2009 213 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Sportartengruppen Sportbedarf * ZF (Zähler) So Wi BD*ND*AF (Nenner) So Wi Anlagenbedarf Anlagenbedarf (AE) Sommer (AE) Winter Badminton 58,0 61,9 396,2 340,2 0,146 0,182 Basketball 90,9 0,0 396,2 340,2 0,229 0,000 214,5 0,0 396,2 340,2 0,541 0,000 75,0 0,0 396,2 340,2 0,189 0,000 3.275,5 1.047,9 396,2 340,2 8,267 3,080 164,4 94,4 396,2 340,2 0,415 0,277 Handball 620,4 0,0 396,2 340,2 1,566 0,000 Laufsport 215,3 0,0 396,2 340,2 0,543 0,000 Radsport 528,7 523,1 396,2 340,2 1,334 1,538 23,3 30,0 396,2 340,2 0,059 0,088 Eissport Fitnesstraining Fußball Gymnastik Schwimmen Squash 37,4 34,3 396,2 340,2 0,094 0,101 Tischtennis 98,2 83,1 396,2 340,2 0,248 0,244 Turnsport 499,9 0,0 396,2 340,2 1,262 0,000 Volleyball 85,2 49,9 396,2 340,2 0,215 0,147 15,110 5,657 Gesamt Tabelle 152: Anlagenbedarf für Spielfelder (Variante 3: FoKoS) Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass 78,7 Prozent der Spielfelder einen Naturrasen besitzen, scheint für Salzgitter eine durchschnittliche Nutzungsdauer im Sommer von 30 Stunden (BISp-Leitfaden) oder rund 25 Stunden (Paderborner Berechnungsmodell und FoKoS) zu hoch. Aus diesem Grund wird abschließend eine Berechnung unter der Voraussetzung vorgenommen, dass von 20 Stunden maximal möglicher Nutzungsdauer ausgegangen wird (Variante 4). Die Parameter für die Belegungsdichte und den Auslastungsfaktor entsprechen denen des BISp-Leitfadens (vgl. Tabelle 153). Da sich im Sommer ein höherer Bedarf an Spielfeldern nachweisen lässt, erfolgt die Bilanzierung an Hand der Sommerwerte. Sportartengruppen Sportbedarf * ZF (Zähler) So BD*ND*AF (Nenner) 30% Anlagenbedarf (AE) Sommer Badminton 58,0 180 0,322 Basketball 90,9 180 0,505 214,5 180 1,192 Eissport Fitnesstraining 75,0 180 0,417 3.275,5 180 18,197 Gymnastik 164,4 180 0,913 Handball 620,4 180 3,447 Laufsport 215,3 180 1,196 Radsport 528,7 180 2,937 23,3 180 0,129 Fußball Schwimmen 19.05.2009 214 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Sportartengruppen Sportbedarf * ZF (Zähler) So BD*ND*AF (Nenner) 30% Anlagenbedarf (AE) Sommer Squash 37,4 180 0,208 Tischtennis 98,2 180 0,546 Turnsport 499,9 180 2,777 Volleyball 85,2 180 0,473 Gesamt 33,259 Tabelle 153: Anlagenbedarf für Spielfelder (Variante 4: Salzgitter) Es ergeben sich folgende Bestands-Bedarfs-Bilanzierungen für die vier Varianten (vgl. Tabelle 154). Spielfelder Bestand 254 Variante 1 (BISp) Variante 2 (Paderborn) Variante 3 (KoKoS) Variante 4 (Salzgitter) 71,5 71,5 71,5 71,5 Bedarf 22,2 8,8 15,1 33,3 Bilanz 49,3 62,7 56,4 38,2 Tabelle 154: Bestands-Bedarfs-Bilanzierung Spielfelder in Salzgitter Es zeigt sich, dass der Bedarf an Spielfeldern je nach Berechnungsvariante sehr stark schwankt. Wenn man im Ergebnis der Berechnungen davon ausgeht, dass der höchste Bedarf in Variante 4 zum Ausdruck kommt, zeigt sich für Salzgitter noch immer eine deutlich über dem Durchschnitt liegende Versorgung an Spielfeldern. Dies verwundert wenig, da sich zum einen bereits beim Sportstättenatlas gezeigt hat, dass fast jeder Ortsteil über mindestens ein Spielfeld verfügt, zum anderen die durchschnittlich von jedem Einwohner nutzbare Außensportfläche eine außerordentlich gute Versorgung vermuten lässt. 4.3.2 Bilanzierung Beachsportanlagen Um die sportfunktionalen Bedarfe der Beachsportarten zu erfassen, erfolgt eine gesonderte Bilanzierung. Auch diese bezieht sich auf die Datenbasis der repräsentativen Bevölkerungsbefragung in Salzgitter und des Sportstättenatlas für Salzgitter. Neun Sportartengruppen255 melden einen Bedarf an Beachsportan- 254 Anlageneinheiten: Großspielfelder, Schülerfußball-/Faustballfelder, Kleinspielfelder und Mehrzweckfelder. 255 Beim Blick auf die verschiedenen Sportartengruppen stellt sich die Frage, ob sich tatsächlich für alle ein Bedarf an Beachsportanlagen bestimmen lässt. Da die Werte die Angaben der Sportaktiven in der Bevölkerungsbefragung darstellen, wurden sie unverändert übertragen. 19.05.2009 215 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement lagen an. Der Sportbedarf und die Zuordnungsfaktoren für diese Anlagenart können der Tabelle 155 entnommen werden. Sportartengruppe Häufigkeit Dauer je EinSportler heit in Std. je Woche Gesamt So Wi So Wi Basketball 406 2,0 Beachsport 32 3,0 Fitnesstraining 3.292 2,3 Fußball 6.064 1,3 2,5 Zuordnungsfaktor (ZF) So Sportbedarf * ZF Wi So 0,040 Wi 1,4 1,4 0,0 56,8 0,5 0,0 0,333 16,0 0,0 2,2 1,1 1,3 0,018 149,9 0,0 1,2 1,5 1,2 0,040 0,012 473,0 104,8 0,050 Handball 931 2,1 2,1 1,9 1,6 0,167 620,4 156,4 Laufsport 7.691 2,0 2,0 1,0 1,4 0,014 215,3 0,0 Tennis 1.779 1,7 1,2 1,5 1,8 0,014 63,5 0,0 Tischtennis 701 1,1 1,3 1,4 1,6 0,0 42,3 Volleyball 857 1,5 1,3 1,7 1,6 170,5 0,0 0,029 0,078 Tabelle 155: Sportbedarf und Zuordnungsfaktor für Beachsport (Sommer/Winter) Die durchschnittliche Belegungsdichte beträgt laut BISp-Leitfaden 10 Personen pro Anlageneinheit.256 Die durchschnittliche Nutzungsdauer (Montag bis Freitag) wird normativ auf 50 Wochenstunden und der Auslastungsfaktor auf 50 Prozent bzw. 75 Prozent festgelegt (Tabelle 156).257 Sportartengruppe Berechnungsgrundlage für AE BD pro AE ND St AF 50% AF 75% BD*ND*AF 50% BD*ND*AF 75% Basketball Standardfläche 10 50 0,50 0,75 250 375 Beachsport Standardfläche 10 50 0,50 0,75 250 375 Fitnesstraining Standardfläche 10 50 0,50 0,75 250 375 Fußball Standardfläche 10 50 0,50 0,75 250 375 Handball Standardfläche 10 50 0,50 0,75 250 375 Laufsport Standardfläche 10 50 0,50 0,75 250 375 Tennis Standardfläche 10 50 0,50 0,75 250 375 Tischtennis Standardfläche 10 50 0,50 0,75 250 375 Volleyball Standardfläche 10 50 0,50 0,75 250 375 BD= Belegungsdichte; ND = Nutzungsdauer von Mo-Fr; AF= Auslastungsfaktor Tabelle 156: Belegungsdichte, Nutzungsdauer und Auslastungsfaktor für Beachsport 256 Vgl. BISp 2000, 73f. 257 Angaben über die Nutzungsdauer und den Auslastungsfaktor für Beachsportanlagen sind dem BISp-Leitfaden nicht zu entnehmen. Der Auslastungsfaktor von 0,75 entspricht der Vorgabe des Leitfadens für die Freianlage: Tennisplatz. Eine Nutzungsdauer von 98 Stunden, wie für den Tennisplatz empfohlen, erschien deutlich zu hoch und wurde auf 50 gesenkt (vgl. BISp 2000, 88f.). 19.05.2009 216 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Tabelle 157 zeigt den Anlagenbedarf n den Sommer- und Wintermonaten. Sportarten- Sportbedarf * ZF gruppen (Zähler) So Basketball Beachsport BD*ND* BD*ND* AF AF 50% Wi 75% Anlagenbedarf (AE) So Anlagenbedarf (AE) Wi Anlagenbedarf (AE) So Anlagenbedarf (AE) Wi 50% 50% 75% 75% 0,0 56,8 250 375 0,000 0,227 0,000 0,151 16,0 0,0 250 375 0,064 0,000 0,043 0,000 Fitnesstraining 149,9 0,0 250 375 0,600 0,000 0,400 0,000 Fußball 473,0 104, 8 250 375 1,892 0,419 1,261 0,279 Handball 620,4 156, 4 250 375 2,482 0,626 1,654 0,417 Laufsport 215,3 0,0 250 375 0,861 0,000 0,574 0,000 Tennis 63,5 0,0 250 375 0,254 0,000 0,169 0,000 0,0 42,3 250 375 0,000 0,169 0,000 0,113 170,5 0,0 250 375 0,682 0,000 0,455 0,000 6,834 1,441 4,556 0,961 Tischtennis Volleyball Gesamt Tabelle 157: Anlagenbedarf für Beachsport Geht man von einem 50-prozentigen Auslastungsfaktor aus, ist der vorhandene Bestand von Beachanlagen in Salzgitter ausreichend, um den Bedarf von 6,8 Anlageneinheiten im Sommer zu decken (vgl. Tabelle 158). Beachanlagen AF 50% So AF 50% Wi AF 75% So AF 75% Wi Bestand 9,0 9,0 9,0 9,0 Bedarf 6,8 1,4 4,6 1,0 Bilanz 2,2 7,6 4,4 8,0 Tabelle 158: Bestands-Bedarfs-Bilanzierung für Beachsport in Salzgitter 4.3.3 Bilanzierung Leichtathletikanlagen Die Berechnungen für die Anlageneinheiten für Leichtathletik gestalten sich in Salzgitter als schwierig. Der BISp-Leitfaden schlägt für die Kampfbahnen Typ A, B, C258 eine Belegungsdichte von 60, 50 bzw. 40 Sportlern vor.259 In Salzgitter sind jedoch keine dieser Kampfbahnen vorhanden (vgl. Tabelle 159). Setzt man für komplette Leichtathletikanlagen 400 m Rundlaufbahnen, 100 m Laufbahnen, eine Hoch- und Weitsprunganlage sowie einen Ring für Kugelstoßen voraus, so erfüllen folgende Anlagen diese Voraussetzungen, die des SV Uni- 258 Vgl. DIN 1999, 111. 259 Vgl. BISp 2000, 75. 19.05.2009 217 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 1 4 1 2 2 2 1 2 2 3/1 2 4 TSV Hallendorf 4 MTV Immendorf 5 1 1 2 1 1 1 2 1 TSV Salzgitter 6 1 4 Stadion am Salzgitersee 6 6 9 TSV Lesse 2 Bund für freie Lebensgestaltung 1 FC Viktoria Thiede Speerwurf 2 Diskuswurf/Hammerwurf Kugelstoßen 6 TSV "Fortuna" Salzgitter SV Glück Auf 1901 Gebhardshagen Stabhochsprunganlage SV Union Salzgitter Weitsprunganlage 6 Hochsprunganlage MTV Salzgitter 100 m Laufbahn Ortsteil / Verein 400 m Rundbahn on Salzgitter, des TSV Salzgitter, des MTV Salzgitter, des SV Glück Auf 1901 Gebhardshagen, des FC Viktoria Thiede und das Stadion am Salzgittersee. 4 SV "Rot-Weiß" Steterburg 6* Gesamt 38 14 5 6 1 4 1 1 2 2 4 16 35 4 BSV Bruchtmachtersen 1 1 5 2 7 22 5 1 8/1 9 * 333m-Rundlaufbahn Tabelle 159: Leichtathletikanlagen in Salzgitter Für die Bilanzierung nach der Grundformel des BISp-Leitfadens sind der Sportbedarf und der Zuordnungsfaktor für Leichtathletikanlagen in den Sommer- und Wintermonaten zu ermitteln (vgl. Tabelle 160). Leichathletikanlagen Häufigkeit Dauer je Leichtathletikanlagen Einheit Zuordnungsfaktor Sportler je Woche in Std. Sportbedarf * ZF Sportartengruppe (ZF) Gesamt So Wi So Wi So Wi So Wi Basketball 406 2,0 2,5 1,4 1,4 0,040 0,000 Fitnesstraining 3292 2,3 2,2 1,1 1,3 0,009 0,000 75,0 0,0 Fußball 6064 1,3 1,2 1,5 1,2 0,020 0,012 236,5 104,8 Gymnastik 4628 1,7 1,7 1,1 1,0 0,006 0,000 51,9 0,0 Laufsport 7691 2,0 2,0 1,0 1,4 0,021 0,000 323,0 0,0 Leichtathletik Tennis Tischtennis 45,5 0,0 641 1,4 1,5 1,4 1,5 0,143 0,000 179,7 0,0 1779 1,7 1,2 1,5 1,8 0,014 0,018 63,5 69,2 701 1,1 1,3 1,4 1,6 0,045 0,029 48,6 42,3 Tabelle 160: Sportbedarf und Zuordnungsfaktor für Leichtathletikanlagen (Sommer/Winter) 19.05.2009 218 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Für die weiteren Berechnungen wird von einer maximalen Belegungsdichte von 30 Sportlern260 und einer Nutzungsdauer von 30 Stunden ausgegangen. In Anlehnung an den BISp-Leifaden wird in Variante 1 mit einem Auslastungsfaktor von 30 Prozent gerechnet, in Variante 2 mit 75 Prozent (vgl. Tabelle 161). Sportartengruppe Berechnungsgrundlage für AE BD pro AE AF ND St 30% Basketball BD*ND*AF 75% 30% 75% LA 30 30 0,3 0,75 270 675 Fitnesstraining LA 30 30 0,3 0,75 270 675 Fußball LA 30 30 0,3 0,75 270 675 Gymnastik LA 30 30 0,3 0,75 270 675 Laufsport LA 30 30 0,3 0,75 270 675 Leichtathletik LA 30 30 0,3 0,75 270 675 Tennis LA 30 30 0,3 0,75 270 675 Tischtennis LA 30 30 0,3 0,75 270 675 AE= Anlageneinheiten; BD= Belegungsdichte; ND = Nutzungsdauer von Mo-Fr; AF= Auslastungsfaktor; LA= Leichtathletikanlage Tabelle 161: Belegungsdichte, Nutzungsdauer und Auslastungsfaktor für Leichtathletikanlagen in Salzgitter Der Bedarf an Anlagen für Leichtathletik in Salzgitter kann der Tabelle 162 entnommen werden. Sportbedarf * ZF Sportartengruppen (Zähler) So Wi BD*ND* BD*ND* AF AF 30% 75% Anlagenbedarf (AE) So Anlagenbedarf (AE) Wi Anlagenbedarf (AE) So Anlagenbedarf (AE) Wi 30% 30% 75% 75% Basketball 45,5 0,0 270 675 0,169 0,000 0,067 0,000 Fitnesstraining 75,0 0,0 270 675 0,278 0,000 0,111 0,000 Fußball 236,5 104,8 270 675 0,876 0,388 0,350 0,155 Gymnastik 51,9 0,0 270 675 0,192 0,000 0,077 0,000 Laufsport 323,0 0,0 270 675 1,196 0,000 0,479 0,000 Leichtathletik 179,7 0,0 270 675 0,666 0,000 0,266 0,000 Tennis 63,5 69,2 270 675 0,235 0,256 0,094 0,103 Tischtennis 48,6 42,3 270 675 0,180 0,157 0,072 0,063 3,791 0,801 1,517 0,320 Gesamt Tabelle 162: Bedarf an Anlagen für Leichtathletik in Salzgitter 260 Da keine der Leichtathletikanlage in Salzgitter die Bedingungen für eine Kampfbahn erfüllt, wurde die Belegungsdichte auf 30 Sportler je Anlageneinheit herab gesetzt. Für Kampfbahnen des Typs A, B oder C gelten laut BISp-Leitfaden folgende Angaben zur Belegungsdichte: 60, 50 und 40 Sportler je Anlageneinheit (vgl. BISp 2000, 75f). 19.05.2009 219 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Rein rechnerisch ergibt sich ein Überhang von 1,2 Anlageneinheiten bei einer 30-prozentigen Auslastung im Sommer (vgl. Tabelle 163). Leichtathletikanlagen AF 30% So AF 30% Wi AF 75% So AF 75% Wi Bestand 6,0 6,0 6,0 6,0 Bedarf 3,8 0,8 1,5 0,3 Bilanz 2,2 5,2 4,5 5,7 Tabelle 163: Bestands-Bedarfs-Bilanzierung für Leichtathletikanlagen in Salzgitter Zu hinterfragen ist auch, ob für die acht Sportarten, für die in der Einwohnerbefragung Bedarf an Leichtathletikanlagen signalisiert wurde, auch wirklich Bedarf an kompletten Leichtathletikanlagen besteht oder ob nicht auch Bereiche der übrigen sieben Anlagen261 genutzt werden können. Berechnet man nur für die Sportartengruppen „Laufsport“ und „Leichtathletik“ die Bedarfe, werden lediglich 1,8 Anlageneinheiten benötigt. 4.3.4 Außensportanlagen: Zusammenfassung der Ergebnisse und Empfehlungen Die Berechnungen ergaben, dass es z. Z. bei einer gesamtstädtischen Abschätzung möglich sein müsste, die Nachfrage nach den verschiedenen Außensportanlagen in Salzgitter zu decken. So gibt die Bilanzierung nach dem BISp-Leitfaden Anhaltspunkte für eine mehr als ausreichende Versorgung mit Spielfeldern262 sowie eine gute Anlagensituation bei den Beachsportarten. Die Bedarfe, die durch leichtathletische Disziplinen entstehen, können ebenfalls gedeckt werden, wenn ein Auslastungsfaktor von 30 Prozent erreicht wird. Reservekapazitäten sind vorhanden. Berücksichtigt man die Besonderheit der Stadtstruktur mit den 31 Ortsteilen, muss die Frage formuliert werden, ob jeder Bürger zumutbare Entfernungen vorfindet, um zu den, den eigenen sportartspezifischen Bedürfnissen entsprechenden Außensportanlagen zu gelangen. Ein weiterer Aspekt der daran anknüpft, ist die Kenntnis über die Entwicklung der einzelnen Sportartengruppen, die auf Außenanlagen zurückgreifen. Dies wiederum 261 Z. B. verfügt der BSV Bruchtmachtersenauch über 100 m Laufbahnen, eine Hoch- und Weitsprunganlage sowie einen Ring für Kugelstoßen. Lediglich die 400m-Rundlaufbahn ist nur 333m lang. 262 Eine Analyse von Hübner/Wulf zur Ausstattung deutscher Städte mit Großspielfeldern zeigt folgende Vergleichsdaten: Bottrop hat bei 122.000 Einwohnern 23 Großspielfelder vorzuweisen, Paderborn (141.000 Einwohner) 31 und Mühlheim (173.000) 32. Mit ca. 108.000 Einwohnern und 48 Großspielfeldern scheint die Anlagensituation in Salzgitter deutlich günstiger zu sein. Unerwähnt soll aber auch nicht bleiben, dass die vorhandenen 48 Großspielfelder in Rheine von deutlich weniger Einwohnern (74.000) genutzt werden (vgl. Hübner/Wulf 2005, 143). 19.05.2009 220 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement erfordert im Sinne des Qualitätsmanagements, die „Güte und Beschaffenheit“ der einzelnen Anlagen langfristig zu bewerten und zu sichern. Folgende Fragen sind analog zu den gedeckten Sportanlagen zu diskutieren: 1. Wie stellt sich die Verteilung der Außensportanlagen im Stadtgebiet dar? 2. Wie verändert sich mittel- oder langfristig das Nachfrageverhalten bei den Sportartengruppen, die Außensportanlagen nutzen? 3. Wie ist unter Berücksichtigung der Altersstruktur der derzeitige Zustand der Anlagen zu bewerten? Dazu werden folgende Aspekte analysiert: „Teilraumbezogener Bedarf“, „Trends im Bereich der Sportarten mit Bedarf an Außenflächen“ und „Altersstruktur und Sanierungsbedarf bei den Außensportanlagen“. Teilraumbezogener Bedarf: Rechnerisch ergibt sich eine Außensportfläche von 4,1 qm je Einwohner263 in Salzgitter. Bezieht man sich auf den Richtwert des „Goldenen Planes“ von 4,0 qm je Einwohner, scheint Salzgitter rein quantitativ betrachtet mit Spiel- und Sportflächen ausreichend ausgestattet zu sein, da zu den ausgewiesenen 4,1 qm je Einwohner noch die Flächen der Leichtathletikanlagen hinzu gerechnet werden müssen. Tabelle 164 zeigt die Sportflächen je Einwohner in den einzelnen Ortsteilen. 263 Die in Salzgitter vorhandenen Leichtathletikanlagen finden in dieser Berechnung keine Berücksichtigung. 19.05.2009 221 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Ortschaft Ortsteil Lebenstedt Salder Bruchmachtersen Nord Engelnstedt Thiede Beddingen Üfingen Nordost Sauingen Lichtenberg Nordwest 43.322 3,14 15.260 1.620 9,42 8.598 810 10,60 0 842 0 34.068 10.669 3,19 7.630 496 15,38 10.328 885 11,67 0 468 0 3.315 2,92 427 0 Reppner 0 518 0 8.162 1.250 6,53 15.260 1.760 8,67 8.280 699 12,03 0 464 0 Immendorf 8.280 449 18,44 Watenstedt 7.630 601 12,70 Bad 51.908 22.298 2,33 Gitter 17.309 789 21,93 7.630 640 11,92 22.849 1.945 11,75 Lesse Groß Mahner Ringelheim Hohenrode 0 185 0 15.260 1.143 13,35 Barum 9.566 903 10,59 Beinum 9.678 586 16,51 Lobmachtersen 8.162 841 9,71 Ohlendorf 8.280 585 14,15 19.888 7.936 2,51 Calbecht 0 294 0 Engerode 0 270 0 9.678 1.276 7,58 Flachstöckheim Gebhardshagen West 136.250 0 Drütte Südost Sportfläche Durchschnittliche je EinwohSportfläche je ner in qm Einwohner in qm 9.678 Hallendorf Süd Einwohnerzahl Osterlinde Bleckenstedt Ost Sportfläche in qm Heerte 3,43 4,16 3,23 9,93 3,85 12,55 3,02 Tabelle 164: Außensportflächen je Einwohner in den Ortsteilen von Salzgitter Bei Betrachtung der Tabelle fallen mit durchschnittlich 12,55 qm Sportfläche je Einwohner die Ortschaft Südost und mit 9,93 qm die Ortschaft Ost auf. Hier scheint die Versorgungssituation besonders günstig zu sein. Aber es zeigt sich auch, dass es acht Ortsteile gibt, die keine anrechenbaren Außensportflächen vorzuweisen haben. Das heißt nicht, dass es keinerlei Bewegungsräume gibt. Bolz- oder Spielplätze sowie Sondersportanlagen z. B. für 19.05.2009 222 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Reiten oder Tennis können dennoch vorhanden sein, aber Sportarten, für die normierte Außensportflächen nötig sind, können innerhalb dieser Ortsteile nicht ausgeführt werden. Formuliert man die Annahme, dass jeder Sportaktive in seinem Ortsteil Außensportanlagen nutzen möchte, sind es 3.468 Einwohner, die in ihrem Ortsteil und damit in ihrer unmittelbaren Wohnumgebung keine Anlage dieses Typs vorfinden. Unter Berücksichtigung des im Kapitel 4.2.4 vorgestellten Megatrends des „Lokalismus“ scheint eine Versorgung mit Außensportanlagen in der unmittelbaren Wohnumgebung dort erstrebenswert zu sein, wo diese normierte Anlagenform auch benötigt wird. Vielfältige Spiel- und Bewegungsaktivitäten lassen sich sicherlich auch durch Nutzung vorhandener Sportgelegenheiten oder informeller Bewegungsräume umsetzen. Trends im Bereich der Sportarten mit Bedarf an Außenflächen: Die nach Wopp festgestellte zunehmende Flexibilität des sportlichen Handelns hinsichtlich der Handlungsausführung264 hat vermutlich auch Auswirkungen auf die Wahl von Sportaktivitäten, bei denen normierte Außensportflächen erforderlich sind. Die Fallzahlen aus der Bevölkerungsbefragung in Salzgitter zu den Sportarten, die diese Außenflächen benötigen, sind sehr gering. Um repräsentative Aussagen über zukünftige Entwicklungen und sich daraus ergebende verändernde Bedarfe tätigen zu können, erfolgt abschließend in Anlehnung an Wopp eine Darstellung der allgemeinen Megatrends in diesem Bereich. Der Blick auf die in den letzten Jahren am häufigsten begonnenen/beendeten Sportartengruppen mit Bedarf an Außenanlagen zeigt in Tabelle 165 die „Gewinner“ und „Verlierer“ in Salzgitter. Betrachtet wird der Zeitraum von 2000 bis 2004. Trotz der geringen Stichprobe bestätigt sich der von Wopp formulierte Megatrend im Themenfeld Ausdauer.265 So haben in Salzgitter deutlich mehr Sportler mit dem Laufsport begonnen als aufgehört. Die Zuordnungsfaktoren sind mit 2,1 Prozent für Spielfelder und 0,7 Prozent für Leichtathletikanlagen sehr gering. Daraus lässt sich also kein deutlich wachsender Bedarf an normierten Außenanlagen ableiten. Zu begründen sind diese geringen Werte mit der Tatsache, dass zu 59,9 Prozent die Laufaktiven vorhandene Sportgelegenheiten nutzen. Die deutlichsten Rückgänge in Salzgitter zeigen die traditionellen Sportarten Leichtathletik, Tennis und Fußball. Analysiert man die Angaben von Wopp bezüglich der Stagnation und Rückgänge der Teilnehmerzahlen in international anerkannten Sportarten, bestätigt sich sowohl der Trend bei der Leichtathletik und beim Tennis266 als auch bei der Teamsportart Fußball (vgl. 4.2.4).267 264 Vgl. Wopp 2006, 77. 265 Vgl. Wopp 2006, 81. 266 Vgl. Wopp 2006, 88. 267 Vgl. Wopp 2006, 99. 19.05.2009 223 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Um den Abwärtstrend in der Leichathletik ein wenig abzufedern und die zunehmende Laufbereitschaft der Bevölkerung zu unterstützen, sollte in zukünftige Planungen die Umsetzung von geländeangepassten Rundlaufbahnen oder Bewegungslabyrinthen einbezogen werden. Multifunktionale Spiel- und Bewegungsflächen werden zunehmend gefragter sein als normierte Außensportanlagen für den Wettkampfsport. 268 zwischen 2000 und 2004 begonnen N Sportartengruppen zwischen 2000 und 2004 beendet N Differenz N Laufsport 36 17 19 American Football 1 1 0 Golf 1 1 0 Motorsport 1 1 0 Reit- und Fahrsport 0 1 -1 Wassersport 0 2 -2 Leichtathletik 0 5 -5 Tennis 4 10 -6 Fußball 8 22 -14 Tabelle 165: Gewinner und Verlierer bei den Sportarten, die Außenanlagen nutzen Sanierungsbedarf bei den Außensportanlagen: Bei der Bestandsermittlung269 der vorhandenen Spiel- und Sportflächen wurden u. a. auch Grundstückseinfriedungen (Zäune, Tore, Ein-/Ausgänge) und Sportflächen (Spielfelder und –plätze, Laufbahnen, Sprunganlagen, Wurfanlagen) in einem Erhebungsbogen aufgelistet. Weiterhin sollten durchgeführte, notwendige und geplante Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen angegeben sowie der allgemeine Zustand der Sportanlage mit den Noten 1 bis 4270 durch die Vereine bewertet werden. Die Auswertung zeigt im Vergleich zu der Hallensituation in Salzgitter eine deutlich bessere Bewertung: fünf Vereine mit zehn Sportflächen (49.962 qm Sportfläche) haben ihre Anlagen mit der Note 268 Vgl. Rütten/Rosskopf 1998, 120ff. 269 Die Angaben sind der Vereinsbefragung vom Januar 2006 entnommen. 270 Die Noten 1-4 entsprechen folgenden Bewertungen: Note 1 = Sportstätte in gebrauchsfähigem Zustand (Die Anlage hat keine oder nur unbedeutende Mängel.) Note 2 = Sportstätte mit geringen Mängeln (Im Wesentlichen brauchbar, jedoch sind umfangreiche Erneuerungsarbeiten erforderlich.) Note 3 = Sportstätte mit schwerwiegenden Mängeln (Es bestehen Mängel in einem Umfang, die Bestand oder weitere Nutzung gefährden.) Note 4 = Sportstätte unbrauchbar (Die Nutzung der Anlage ist wegen schwerster Mängel aufzugeben.) (vgl. BISp 2000, 39). 19.05.2009 224 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement „1“ bewertet, ein Verein mit fünf Sportflächen (3.578 qm Sportfläche) hat die Note „1-2“ vergeben, sieben Vereine bewerteten ihre 23 Sportflächen (112.866 qm Sportfläche) mit der Note „2“. Die schlechteste Bewertung mit der Note „23“ erfolgte von einem Verein mit drei Sportflächen (22.890 qm Sportfläche). Die Note „4“ wurde gar nicht vergeben. Wenn man davon ausgeht, dass auch bei einer Bewertung mit der Note „2“ in absehbarer Zeit umfangreiche Erneuerungsarbeiten erforderlich sein werden, bei der Note „3“ eine umfassende Erneuerung zur Bestandserhaltung nötig ist, kann vermutet werden, dass zur Sicherung der Grundqualitäten der Außenanlagen ein kontinuierlicher Sanierungs- und Modernisierungsbedarf erforderlich ist. Der im Rahmen der Sportverhaltensstudie ermittelte Zustand der Anlagen ist regelmäßig zu überprüfen und zu optimieren. Um Informationen über den tatsächlichen Sanierungsbedarf zu sichern, sind die Sportaktiven als Anlagennutzer angemessen zu beteiligen. Die Daten zu den Außenanlagen im „Sportstätten- und Sportgelegenheitenatlas Salzgitter“ sind darüber hinaus ständig auf Aktualität hin zu überprüfen. 4.3.5 Bilanzierung für den Tennissport Die folgenden Ausführungen zeigen die einzelnen Rechenschritte unter Berücksichtigung der Grundformel des BISp-Leitfadens für den Tennissport in Salzgitter auf. Dabei werden nacheinander die Werte sowohl für die Tennishallen als auch für die Tennisaußenanlagen ausgewiesen. Datenmaterial der repräsentativen Bevölkerungsbefragung von Salzgitter sowie Daten des „Sportstättenatlas von Salzgitter“ unterstützen die Berechnung. 2,5 Prozent aller Sport- und Bewegungsaktiven in Salzgitter spielen Tennis. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung ergeben sich 1.779 aktive Sportler. Diese und andere Werte des Zählers der Grundformel können der Tabelle 166 entnommen werden. Häufigkeit Sportler je Woche Sportartengruppe Gesamt Tennis 1.779 Dauer je Einheit in Stunden So Wi So Wi 1,7 1,2 1,5 1,8 Zuordnungsfaktor (ZF) Sportbedarf * ZF So Wi So Wi 0,394 0,228 1.787,4 876,1 Tabelle 166: Sportbedarf und Zuordnungsfaktor für Tennisanlagen (Sommer/Winter) Tabelle 167 zeigt die Werte des Zählers der Grundformel. Da zu vermuten ist, dass i. d. R. im Sommer mehr Einzel als Doppel gespielt wird,271 wird neben 271 Vgl. Hübner/ Wulf 2005, 154. 19.05.2009 225 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement der Empfehlung des BISp-Leitfadens272, der von drei Personen je Spielfeld ausgeht, mit einer Belegungsdichte von 2,5 Personen auf einem Tennisaußenplatz gerechnet. Die Plätze können bis zu 98 Stunden von Montag bis Sonntag genutzt werden und sollen zu 75 Prozent in der gesamten Woche ausgelastet werden.273 Im Winter wird vermutlich mehr Doppel als Einzel gespielt, so dass sich die Belegungsdichte auf 3,5 Personen erhöht.274 Die Plätze können theoretisch bis zu 92 Stunden in der Woche genutzt werden und sollen zu 85 Prozent ausgelastet sein (vgl. Tabelle 167).275 Sportartengruppe Tennis (außen) Tennis (innen) Berechnungsgrundlage für AE BD pro AE ND St AF 75% / 85% BD*ND*AF Tennisspielfeld/ 2,5 98 0,75 183,7 Freianlage 3,0 98 0,75 220,5 Tennisspielfeld/ 3,0 92 0,85 234,6 Halle 3,5 92 0,85 273,7 AE= Anlageneinheiten; BD= Belegungsdichte; ND = Nutzungsdauer von Mo-Fr; AF= Auslastungsfaktor; Tabelle 167: Belegungsdichte, Nutzungsdauer und Auslastungsfaktor für Tennissport in Salzgitter Daraus ergibt sich der in Tabelle 168 verzeichnete Bedarf an Tennisplätzen. Sportartengruppe Sportbedarf * ZF (Zähler) So BD*ND*AF 75% (BD 2,5) BD*ND*AF 75% (BD 3,0) 1.787,4 183,7 220,5 Sportbedarf * ZF (Zähler) Wi BD*ND*AF 85% (BD 3,0) BD*ND*AF 85% (BD 3,5) 876,1 234,6 273,7 Tennis (außen) Sportartengruppe Tennis (innen) Anlagenbedarf (AE) So 75% (BD 2,5) 10,7 Anlagenbedarf (AE) So 85% (BD 3,0) 3,7 Anlagenbedarf (AE) So 75% (BD 3) 8,1 Anlagenbedarf (AE) So 85% (BD 3,5) 3,2 Tabelle 168: Bedarf an Anlagen für den Tennissport in Salzgitter 272 Vgl. BISp 2000, 79. 273 Vgl. BISp 2000, 93f. 274 Vgl. Hübner/Wulf 2005, 154. 275 Vgl. BISp 2000, 93f. 19.05.2009 226 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Der Bedarf an Anlageneinheiten steigt im Sommer von 8,1 auf 10,7, wenn nicht drei sondern 2,5 Aktive einen Tennisplatz nutzen. Vergleicht man die Bedarfe in den Sommer- und Wintermonaten, wird deutlich, dass es im Winter deutlich weniger Aktive im Tennissport gibt und somit auch der Bedarf deutlich sinkt. 3,7 Anlageneinheiten werden unter der Voraussetzung benötigt, dass drei Aktive sich einen Platz teilen und 3,2 Anlageneinheiten bei 3,5 Spielern je Anlage. Andere Anbieter gesamt Tennisplatz Halle Tennisanlagen Vereinseigene Anlagen Tennisplatz Tenne/ Kunststoff Der Tabelle 169 ist zu entnehmen, dass in Salzgitter insgesamt 66 Tennisplätze (62 Tenne/4 Kunststoff) im Außenbereich vorhanden sind. 56 3 4 5 60 8 Tabelle 169: Tennisanlagen in Salzgitter Der Vergleich des Bestandes mit dem errechneten Bedarf von 10,7 bzw. 8,1 Spielfeldern zeigt ein in Salzgitter bestehendes deutliches Überangebot an Tennisplätzen im Außenbereich (vgl. Tabelle 170). Tennisanlagen (außen) AF 75% So (BD 2,5) AF 75% So (BD 3,0) Bestand 60,0 60,0 Bedarf 10,7 8,1 Bilanz 49,3 51,9 Tabelle 170: Bestands-Bedarfs-Bilanzierung für den Tennissport (Außenplätze) in Salzgitter Tabelle 171 ist zu entnehmen, dass in Salzgitter acht Tennisspielfelder in Hallen vorhanden sind. Somit kann die Nachfrage nach Hallenplätzen zum Winterzeitpunkt unter optimaler Ausnutzung der Kapazitäten rechnerisch problemlos gedeckt werden. Darüber hinaus verfügt Salzgitter über Reservekapazitäten von durchschnittlich 4,5 Anlageneinheiten. 19.05.2009 227 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Tennisanlagen (innen) AF 85% Wi (BD 3,0) AF 85% Wi (BD 3,5) Bestand 8,0 8,0 Bedarf 3,7 3,2 Bilanz 4,3 4,8 Tabelle 171: Bestands-Bedarfs-Bilanzierung für den Tennissport (Hallenplätze) in Salzgitter im Winter (Wi) Nachfolgende Zahlen belegen, dass sich das derzeit nachweisbare Überangebot an Sportanlagen im Bereich des Tennissports in Salzgitter in den nächsten Jahren vermutlich noch erweitern wird. So hat der Deutsche Tennis-Bund einen Mitgliederrückgang von 2.349.559 in Jahr 1994 auf 1.767.226 Mitglieder im Jahr 2004 zu verzeichnen. Das ist ein Verlust von 24,8 Prozent.276 Über die Zuund Abgänge außerhalb des Tennis-Sports in den Vereinen liegen keine statistisch verwertbaren Daten vor. Bezieht man sich auf die Ergebnisse der DelphiStudie in Salzgitter, nehmen 8,7 Prozent der Experten an, dass die Sportaktivität im Tennissport stark abnehmen wird und 73,9 Prozent vermuten einen leichten Rückgang.277 Diese Bewertungen beziehen sowohl den Tennissport im Verein als auch die prognostizierten Entwicklungen der freizeitsportlichen Tennisaktivitäten ein. 4.4 Bädersituation in Salzgitter Für die Berechnung der notwendigen Bäderkapazitäten gibt es zu wenige Richtwerte, mit denen eine fundierte Berechnung nach BISp-Leitfaden möglich ist. Dennoch sollen hier einige Anhaltspunkte zu dem Thema der Bäderentwicklung gegeben werden. Bäder haben mindestens fünf Funktionen für die Bevölkerung: - Ortsnahes Erlernen des Schwimmens, - Wasser und Schwimmen als Freizeittätigkeit, - Schwimmen als gesundheitliche wertvolle Tätigkeit (einschließlich Gymnastikformen), - Schwimmen als sportliche Betätigung (einschließlich Varianten: z. B. Wasserball, Wasserspringen, Rettungsschwimmen), - Wasser und Schwimmen als Freizeiterlebnis. Vor allem der letztgenannte Punkt spricht die Entwicklung der letzten Jahre zu Spaß- und Erlebnisbädern an, in der jüngeren Vergangenheit durch Thermen mit starken Wellness-Akzenten ergänzt. Im Gegensatz zu der Freizeittätigkeit 276 Vgl. Wopp 2006, 89. 277 Vgl. Sport-Delphi-Befragung Salzgitter (2. Welle) 2006, 2. 19.05.2009 228 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Schwimmen in „klassischen“ Hallen- und Freibädern zeichnet sich das Freizeiterlebnis durch eine Multioptionalität der Aktivitätsmöglichkeiten aus. Die so genannten Erlebnisbäder werden in zwei Hauptgruppen unterschieden, wobei auch zahlreiche Mischformen in der Praxis vorzufinden sind:278 - Spaßbäder: Schwerpunkte Fun, Spaß, Unterhaltung mit starker Orientierung auf Familie, Kinder und Jugendliche. - Thermen: Schwerpunkte Fitness, Wellness, Gesundheit wobei Familien hier weniger angesprochen werden. In Salzgitter sind die vorhandenen Bäder mit Ausnahme des ThermalSolebades den klassischen Frei- und Hallenbädern zuzuordnen. Das ThermalSolebad kann als Thermal-Erlebnisbad (Grundelemente: Wasserlandschaft, Saunalandschaft, Wellness- und Therapiebereiche, Gastrolandschaft) beschrieben werden. Bäder haben sich mittlerweile zu einem wirtschaftlich sehr kritischen Angebotsbereich entwickelt.279 Die Situation in Salzgitter mit der Übergabe der beiden Bäder in Thiede und Gebhardshagen in die Trägerschaft von Vereinen war ein Ergebnis dieser Diskussion. Je stärker die Ausrichtung eines Bades auf den Erlebnischarakter ist, umso deutlicher werden Attraktivierungsinvestitionen neben den technisch induzierten Investitionen eine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit, um die Zugkraft eines Bades zu erhalten. 36,3 Prozent der Besucher waren nach den Ergebnissen einer Befragung von 122 Erlebnisbädern bereit, bis 25 km anzureisen, 45,0 Prozent sogar bis 50 km.280 Übertragen wir diesen Kilometerwert auf eine Anreisezeit von maximal 60 Minuten, ergeben sich für die Salzgitteraner Bevölkerung u. a. folgende Optionen für die Inanspruchnahme von Erlebnisbädern: Hildesheim (Wasserparadies), Hannover-Laatzen (aquaLaatzium), Wolfsburg (Badeland), Seesen (sehusa Wasserwelt). Ein Erlebnisbad in Braunschweig ist in der konkreten Vorbereitung. 4.5 Prognostische Fortschreibung der Planungszahlen Um detaillierte Aussagen über zukünftige Bedarfe machen zu können, sind Annahmen und Abschätzungen über das zukünftige Sport- und Bewegungsverhalten der Salzgitteraner Bürger zu treffen. Folgende Planungsparameter müssen betrachtet werden: Aktivenquote, Präferenzfaktor, Häufigkeit und Dauer der Sportausübung in der Zukunft. Laut BISp-Leitfaden281 erfolgt eine normative Festlegung für folgende Planungsparameter: Auslastungsfaktor, Zuordnungsfaktor, Belegungsdichte und Nutzungsdauer. 278 Vgl. Kagelmann u. a. 2005, 8f. 279 Vgl. Kagelmann u. a. 2005, 18. 280 Vgl. Kagelmann u. a. 2005, 52. 281 Vgl. BISp 2000, 42. 19.05.2009 229 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Im Rahmen der Bedarfsermittlung für 2020 in Salzgitter werden zwei Prognosen angestellt, durch die eine untere und eine obere Grenze der Bedarfsentwicklung angegeben werden. Für eine kurzfristige Haushaltsplanung sind die Ergebnisse der unteren Grenze der Bedarfsentwicklung als Mindestgrößen heranzuziehen, die Ergebnisse der oberen Grenze der Bedarfsentwicklung für die langfristige Standort- und Flächenvorsorge in Salzgitter. Für die untere Grenze der Bedarfsentwicklung gilt, dass die Planungsparameter Aktivenquote, Präferenzfaktor, Häufigkeit und Dauer gegenüber dem Status quo unverändert bleiben, lediglich die prognostizierten Bevölkerungszahlen werden eingefügt. Bei der oberen Grenze wird die Aktivenquote prognostisch fortgeschrieben.282 Aktivenquote: Für die prognostische Fortschreibung der Aktivenquote wird die Annahme getroffen, dass die Bevölkerung die Sportaktivität um zehn Prozent erhöht (vgl. Tabelle 172). Diese Annahme stützt sich u. a. auf die Ergebnisse der zweiten Welle der Sport-Delphi-Befragung Salzgitter283, bei der 23 Kenner des örtlichen Sportgeschehens eine leicht zunehmende regelmäßige körperliche und sportliche Aktivität der Bürger von Salzgitter für 2020 voraussagten. Diese prognostizierte Zunahme der Aktivenquote um 10 Prozent impliziert eine sehr positive Betrachtung zukünftiger Sport- und Bewegungsaktivitäten der Gesamtbevölkerung von Salzgitter. Unberücksichtigt dabei bleibt nämlich, dass der Anteil der älteren Wohnbevölkerung deutlich zunehmen wird. Gerade diese Zielgruppe hat aber derzeit mit 0,81 eine unter dem Durchschnitt liegende Aktivitätsquote. Die sich aus den Berechnungen zur oberen Grenze ergebenden Bedarfe sind demzufolge als Maximalbedarfe zu verstehen. Aktivenquote (1 mal in der Woche körperlich/sportlich aktiv) Ist 2005 0,67 Konstanz + 10% 2020 2020 0,67 0,74 Tabelle 172: Aktivenquote und deren prognostische Fortschreibung Das Niedersächsische Landesamt für Statistik prognostiziert für das Jahr 2020 94.424 Einwohner in Salzgitter. Somit ergeben sich folgende Vorausberech- 282 Vgl. BISp 2000, 42. 283 36 der 46 angeschriebenen Experten antworteten auf die erste Befragungsrunde, bei der zweiten Welle konnte ein Rücklauf von 23 Fragebögen erzielt werden. 19.05.2009 230 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement nungen für die Anzahl der aktiven Sportler in den einzelnen Sportarten (vgl. Tabelle 173). Sportartengruppen Präferenzfaktor Einwohner Sportler bei konstanter Aktivenquote (0,67) Sportler bei Aktivenquote + 10% (0,74) Allgemeine (Vereins-) Sportgruppe 0,00276 94.424 175 193 American Football 0,00055 94.424 35 38 Badminton 0,00386 94.424 244 270 Basketball 0,00607 94.424 384 424 Beachsport 0,00055 94.424 35 38 Boxen 0,00101 94.424 64 71 Budo- und Kampfsportarten 0,00441 94.424 279 308 Eissport 0,00386 94.424 244 270 Fitnesstraining 0,05571 94.424 3.524 3.893 Fußball 0,03530 94.424 2.233 2.467 Golf 0,00386 94.424 244 270 Gymnastik 0,07832 94.424 4.955 5.473 Handball 0,01103 94.424 698 771 Kegelsport 0,01158 94.424 733 809 Laufsport 0,13017 94.424 8.235 9.095 Leichtathletik 0,00221 94.424 140 154 Luftsport 0,00221 94.424 140 154 Radsport 0,21511 94.424 13.609 15.031 Reit- und Fahrsport 0,00607 94.424 384 424 Ringen 0,00055 94.424 35 38 Rollsport 0,01324 94.424 838 925 Schießsport 0,00662 94.424 419 463 Schwerathletik 0,00276 94.424 175 193 Schwimmen 0,14948 94.424 9.457 10.445 Spazieren gehen 0,06564 94.424 4.153 4.587 Squash 0,00441 94.424 279 308 Tanzsport 0,01544 94.424 977 1.079 Tennis 0,02537 94.424 1.605 1.773 Tischtennis 0,00607 94.424 384 424 Triathlon 0,00055 94.424 35 38 Turnsport 0,00607 94.424 384 424 Volleyball 0,01324 94.424 838 925 Wandern 0,07667 94.424 4.850 5.357 Wassersport 0,00717 94.424 454 501 Weitere Sportarten 0,01710 94.424 1.082 1195 Wintersport 0,01489 94.424 942 1040 Tabelle 173: Prognostische Fortschreibung: Grunddaten zur Berechnung des Sportstättenbedarfs – Sportaktivität 19.05.2009 231 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 4.5.1 Prognostische Fortschreibung: Bilanzierung Hallensport An dieser Stelle soll untersucht werden, ob sich aus der Einwohnerprognose für Salzgitter Schlussfolgerungen für den langfristigen Bedarf an Turn- und Sporthallen ergeben. Für 2020 werden zwei Prognosen angestellt, durch die eine untere und eine obere Grenze der Bedarfsentwicklung für Salzgitter angegeben werden. Für die untere Grenze der Bedarfsentwicklung gilt, dass mit einer Aktivenquote von 67,0 Prozent gerechnet wird, bei der oberen Grenze wird die Aktivenquote um zehn Prozent auf 0,74 erhöht (vgl. Tabelle 174). Sportartengruppe Sportbedarf * ZF Sportbedarf * ZF (Zähler) (Zähler) (Aktivenquote: 0,67) (Aktivenquote: 0,74) So So Wi Wi Badminton 86,60 92,37 95,82 102,21 Basketball 129,02 215,04 142,46 237,44 Budo- und Kampfsportarten 406,22 343,73 448,45 379,46 347,70 0,00 384,75 Eissport Fitnesstraining 481,45 655,11 531,86 723,71 Fußball 300,45 852,11 331,93 941,41 549,00 0,00 607,50 2.946,54 2.695,52 3.254,57 2.977,31 465,10 938,11 513,74 1.036,22 36,43 30,30 40,21 33,44 345,87 1429,60 381,99 1578,89 97,96 13,55 107,76 14,90 Luftsport 121,21 121,21 133,33 133,33 Radsport 565,86 559,87 624,99 618,38 Rollsport 101,82 335,87 112,39 370,74 78,40 0,00 280,30 236,01 309,13 260,29 Schwimmen 45,77 103,27 50,55 114,06 Squash 74,33 68,13 82,05 75,21 103,41 132,54 114,20 146,38 364,01 0,00 402,12 Golf Gymnastik Handball Kegelsport Laufsport Leichtathletik Schießsport Schwerathletik Tanzsport 70,95 Tennis Tischtennis 107,63 68,69 118,84 75,85 Turnsport 322,24 423,36 355,80 467,46 Volleyball 461,57 533,37 509,49 588,74 189,05 0,00 208,79 Weitere Sportarten Tabelle 174: Prognostische Fortschreibung: Sportbedarf und Zuordnungsfaktor für Hallensportarten (Sommer/Winter) 19.05.2009 232 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement In der ersten Spalte der Tabelle 175 kann der Wert, der sich im Nenner der Grundformel des Leitfadens ergibt, bei einem Auslastungsfaktor von 80 Prozent abgelesen werden. Die weiteren Spalten zeigen den Anlagenbedarf unter Berücksichtigung der Jahreszeiten und einer sich verändernden Aktivenquote. BD*ND*AF Sportartengruppen (Nenner) 80% Anlagenbedarf (AE) Sommer Anlagenbedarf (AE) Winter Anlagenbedarf (AE) Sommer Anlagenbedarf (AE) Winter Aktivenquote: 0,67 Aktivenquote: 0,67 Aktivenquote: 0,74 Aktivenquote: 0,74 Badminton 315,2 0,27 0,29 0,30 0,32 Basketball 552,0 0,23 0,39 0,26 0,43 Budo- und Kampfsportarten 552,2 0,74 0,62 0,81 0,69 Eissport 552,2 0,00 0,63 0,00 0,70 Fitnesstraining 276,1 1,74 2,37 1,93 2,62 Fußball 538,6 0,56 1,58 0,62 1,75 Golf 552,2 0,00 0,99 0,00 1,10 Gymnastik 245,0 12,03 11,00 13,28 12,15 Handball 549,0 0,85 1,71 0,94 1,89 Kegelsport 552,2 0,07 0,05 0,07 0,06 Laufsport 552,2 0,63 2,59 0,69 2,86 Leichtathletik 552,2 0,18 0,02 0,20 0,03 Luftsport 552,2 0,22 0,22 0,24 0,24 Radsport 220,9 2,56 2,53 2,83 2,80 Rollsport 552,2 0,18 0,61 0,20 0,67 Schießsport 552,2 0,13 0,00 0,14 0,00 Schwerathletik 276,1 1,02 0,85 1,12 0,94 Schwimmen 552,2 0,08 0,19 0,09 0,21 Squash 552,2 0,13 0,12 0,15 0,14 Tanzsport 414,1 0,25 0,32 0,28 0,35 Tennis 106,8 0,00 3,41 0,00 3,77 Tischtennis 441,7 0,24 0,16 0,27 0,17 Turnsport 552,2 0,58 0,77 0,64 0,85 Volleyball 551,5 0,84 0,97 0,92 1,07 Weitere Sportarten 552,2 0,00 0,34 0,00 0,38 23,53 32,75 25,99 36,17 Gesamt Tabelle 175: Prognostische Fortschreibung: Anlagenbedarf für den Hallensport in Salzgitter Geht man für das Jahr 2020 von einem unveränderten Anlagenbestand von 59 Anlageneinheiten aus und setzt diesen dem höchsten Anlagenbedarf von 36,2 Anlageneinheiten im Winter bei einer 80-prozentigen Auslastung und bei einer auf 0,74 gestiegenen Aktivenquote gegenüber, kann in einer ersten groben Abschätzung auf gesamtstädtischer Ebene formuliert werden, dass die prognostizierte Nachfrage nach gedeckten Anlagen in Salzgitter durch das vorhan19.05.2009 233 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement dene Angebot gedeckt werden kann. Dies setzt eine adäquate Erhaltung der vorhandenen Kapazitäten voraus. Bei der o. g. Alterstruktur der Anlagen scheint dies die größte Herausforderung für alle Beteiligten zu sein. Abschließend soll noch untersucht werden, inwieweit sich aus der nach Altersklassen gestaffelten Einwohnerprognose für Salzgitter Schlussfolgerungen für den langfristigen Bedarf an Turn- und Sporthallen ergeben. Der Tabelle 176 können altersgruppenspezifische Trends in der Einwohnerentwicklung bis 2020 entnommen werden. N im Jahr 2004 N im Jahr 2010 unter 20 Jahre 22.377 20.526 -1.851 18.514 17.083 -1.431 -5.294 20-59 Jahre 55.828 54.002 -1.826 51.000 47.400 -3.600 -8.428 60-79 Jahre 24.989 24.079 -910 23.811 22.758 -1.053 -2.231 5.092 6.000 7.183 874 2.091 -3.679 99.634 94.424 -5.210 -13.862 Alter 80 Jahre und älter Gesamt 108.286 104.607 Differenz 20042010 N im Jahr 2015 908 6.309 N im Jahr 2020 Differenz Differenz 201520042020 2020 Tabelle 176: Altersgruppenspezifische Trends in der Einwohnerentwicklung bis 2020 in Salzgitter Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik 2005 Falls die Prognose eintritt, dass die Bevölkerungszahlen in allen Altersklassen bis 80 Jahre rückläufig sind und nur die über 80-Jährigen zunehmen, wird der gesamtstädtische Bedarf an Turn- und Sporthallen abnehmen. Diese Abschätzung ist unter der Voraussetzung gültig, dass man von einer gleich bleibenden Dynamik des Sportengagements im Lebenslauf ausgeht, d. h. dass die Menschen, die im Jahr 2020 80 Jahre und älter sind, dasselbe Sportengagement wie die heute 80-Jährigen besitzen. Dies heißt z. B. auch, dass mit einer abnehmenden Aktivenquote der Älteren zu rechnen ist und eine bewegungsaktive Erholung das Sporttreiben im Alter ablösen wird. Die Größenverteilung der Hallen mit dem Schwerpunkt bei den kleinen Turnhallen entspräche dann den Erfordernissen einer künftigen Sportnachfrage mit einer zu erwartenden Ausweitung der Gesundheits- und Fitnessangebote und Stagnation bzw. Rückgänge bei traditionellen Sportarten. Ein nach Altersgruppen differenzierter Blick auf die Einwohnerentwicklung bis zum Jahr 2020 gelangt ebenfalls zu dem Ergebnis, dass sich deutliche Anhaltspunkte für einen Rückgang der Nachfrage nach städtisch-öffentlichen und vereinseigenen Sporthallen und -räumen finden lassen. 4.5.2 Prognostische Fortschreibung: Bilanzierung Spielfelder An dieser Stelle soll untersucht werden, ob sich aus der Einwohnerprognose für Salzgitter Schlussfolgerungen für den langfristigen Bedarf an Außensportanlagen ergeben. Es werden wiederum zwei Prognosen berücksichtigt, die 19.05.2009 234 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement eine untere und eine obere Grenze der Bedarfsentwicklung für Salzgitter angegeben. Für die untere Grenze der Bedarfsentwicklung gilt, dass mit einer Aktivenquote von 67,0 Prozent gerechnet wird, bei der oberen Grenze wird die Aktivenquote um zehn Prozent auf 0,74 erhöht. Der Tabelle 177 können die jeweiligen Sportbedarfe mit entsprechendem Zuordnungsfaktor entnommen werden. Sportartengruppe Sportler Gesamt Häufigkeit je Woche Dauer je Einheit in Stunden Spielfeld Zuordnungsfaktor (ZF) Spielfeld Sportbedarf*ZF (AQ: 0,67) Spielfeld Sportbedarf*ZF (AQ: 0,74) AQ: 0,67 So So Wi So So AQ: 0,74 Wi So Wi Wi Wi Badminton 244 270 1,3 1,3 1,5 1,6 0,091 0,091 43,3 46,2 47,9 51,1 Basketball 384 424 2,0 2,5 1,4 1,4 0,080 0,000 86,0 0,0 95,0 0,0 Eissport 244 270 1,5 1,9 1,0 3,0 0,500 0,000 183,0 0,0 202,5 0,0 Fitnesstraining 3524 3893 2,3 2,2 1,1 1,3 0,009 0,000 80,2 0,0 88,6 Fußball 2233 2467 1,3 1,2 1,5 1,2 0,277 0,120 1206,2 385,9 1332,6 Gymnastik 4955 5473 1,7 1,7 1,1 1,0 0,019 0,012 176,1 101,1 194,5 0,0 426, 3 111, 6 Handball 698 771 2,1 2,1 1,9 1,6 0,167 0,000 465,1 0,0 513,7 0,0 Laufsport 8235 9095 2,0 2,0 1,0 1,4 0,014 0,000 230,6 0,0 254,7 0,0 Radsport 1360 9 1503 1 2,7 3,4 1,4 1,1 0,011 0,011 565,9 559,9 625,0 618, 4 9457 1044 5 1,1 1,2 1,1 1,3 0,002 0,002 22,9 29,5 25,3 32,6 Squash 279 308 1,0 1,0 1,2 1,1 0,111 0,111 37,2 34,1 41,0 37,6 Tischtennis 384 424 1,1 1,3 1,4 1,6 0,091 0,057 53,8 45,5 59,4 50,3 Turnsport 384 424 2,1 2,1 1,2 1,4 0,067 0,000 64,8 0,0 71,6 0,0 Volleyball 838 925 1,5 1,3 1,7 1,6 0,039 0,028 83,3 48,8 92,0 53,9 Schwimmen AQ: Aktivenquote Tabelle 177: Prognostische Fortschreibung: Sportbedarf und Zuordnungsfaktor für Spielfelder (Sommer/Winter) (Variante 1: BISp) Tabelle 178 zeigt den Anlagenbedarf an Spielfeldern unter Berücksichtigung der Jahreszeiten und einer sich verändernden Aktivenquote. Sportartengruppen Badminton Basketball Eissport Fitnesstraining Fußball Gymnastik 19.05.2009 Anlagenbedarf Anlagenbedarf Anlagenbedarf Anlagenbedarf (AE) Sommer (AE) Winter (AE) Sommer (AE) Winter (AQ: 67) (AQ: 67) (AQ: 74) (AQ: 74 0,160 0,319 0,678 0,297 4,467 0,652 0,171 0,000 0,000 0,000 1,429 0,374 0,177 0,352 0,750 0,328 4,935 0,720 0,189 0,000 0,000 0,000 1,579 0,414 235 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Sportartengruppen Anlagenbedarf Anlagenbedarf Anlagenbedarf Anlagenbedarf (AE) Sommer (AE) Winter (AE) Sommer (AE) Winter (AQ: 67) (AQ: 67) (AQ: 74) (AQ: 74 Handball Laufsport Radsport Schwimmen Squash Tischtennis Turnsport Volleyball Gesamt 1,723 0,854 2,096 0,085 0,138 0,199 0,240 0,309 0,000 0,000 2,074 0,109 0,126 0,169 0,000 0,181 1,903 0,943 2,315 0,094 0,152 0,220 0,265 0,341 0,000 0,000 2,290 0,121 0,139 0,186 0,000 0,200 12,216 4,633 13,495 5,118 AQ: Aktivenquote Tabelle 178: Prognostische Fortschreibung: Anlagenbedarf für Spielfelder (Variante 1: BISp) Da der Bedarf an Spielfeldern in Sommer höher ist als im Winter, wird bei der Bilanzierung auch hier nur noch auf die Sommerwerte Bezug genommen. Es ergibt sich folgende prognostische Bestands-Bedarfs-Bilanzierung für das Jahr 2020 unter der Annahme, dass ebenso viele Spielfelder wie heute zur Verfügung stehen: Bei einem Bestand von 83,5 Anlageneinheiten kann davon ausgegangen werden, dass selbst wenn sich die Sportaktivität der Bürgerinnen und Bürger von Salzgitter um 10 Prozent erhöht, der prognostizierte Bedarf an 13,5 Anlageneinheiten voll und ganz gedeckt werden kann. Nochmals sei darauf verwiesen, dass die prognostische Fortschreibung der Planungszahlen, die zu einer Bilanzierung für den Hallensport sowie der Spielfeldersituation führte, als eine auf Annahmen gestützte Prognose zu verstehen ist. 4.5.3 Konzeption einer Delphi-Studie zur Zukunft des Sports in Salzgitter 4.5.3.1 Delphi-Befragung als Methode Veröffentlichungen zur Delphi-Methode zeigen eine Vielfalt an Definitionen zur Delphi-Befragung. Unbestritten ist, dass es ein qualitatives Verfahren ist, das zur Trendforschung eingesetzt wird. Nach Häder/Häder stellt die DelphiMethode einen relativ stark strukturierten Gruppenkommunikationsprozess dar, „in dessen Verlauf Sachverhalte, über die naturgemäß unsicheres und unvollständiges Wissen existiert, von Experten beurteilt werden“.284 Ziel ist die Nutzung von fachspezifischem Erfahrungswissen. Wopp sieht die Delphi-Methode als ein gestuftes Verfahren zum Einholen von Expertenmeinungen, um somit 284 Häder/Häder 1994, 12. 19.05.2009 236 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Trends ermitteln zu können.285 Deutlich wird hier die Mehrstufigkeit des Vorgehens, die sich in mehreren Befragungsrunden (Wellen) ausdrückt. Grundlage für die Delphi-Methode ist also die Nutzung von Expertenurteilen in mehreren Schritten, um im Rahmen dieses Prozesses ein anonymes Feedback zu bekommen. Klassische Merkmale der Delphi-Methode stellen folgende Punkte dar: - Verwendung eines formalisierten FragebogensBefragung von Experten - Anonymität der Einzelantworten - Erstellung einer statistischen Gruppenantwort - Information der Teilnehmer über die statistischen Gruppenantworten - mehrfache Wiederholung der Befragung in Wellen. In der Sportwissenschaft wurden bisher zwei umfangreiche Delphi-Studien durchgeführt, bei denen jeweils die Ermittlung von Trends im organisierten Sport im Mittelpunkt stand: - Delphi-Studie von Breuer und Rittner (2002)286 - Delphi-Studie von Freyberg (2003)287. Schon 1991 wurde die Anwendung der Delphi-Analyse zur sportlichen und außersportlichen Jugendarbeit im Rahmen eines Forschungsprojektes von Kappler/Wadsack veröffentlicht.288 Breuer/Rittner haben mit ihrer Delphi-Studie Pionierarbeit hinsichtlich der Übertragbarkeit der Delphi-Methode auf den Sport geleistet und gezeigt, dass die Methode wichtige Erkenntnisse für die Zukunftsgestaltung des Sports liefern kann.289 Zielstellung der Arbeit von Freyberg war eine Beurteilung der gegenwärtigen und zukünftigen Anforderungen an Sportvereine. Neben der Fülle der ermittelten Aussagen zeichnet sich die Arbeit nach Wopp durch eine intensive Methodenreflexion aus. Bei der Darstellung der Ergebnisse ist sofort zu erkennen, welche Bedeutung die Experten mehrheitlich den einzelnen Fragen beimessen. 285 Vgl. Wopp 2006, 32. 286 Die Delphi-Studie war Teil eines Projektes zur Ermittlung eines Instrumentariums für eine Sportverhaltensberichterstattung. Von den 1.912 befragten Personen in der ersten Welle beteiligten sich 235 aus der Stadt Essen und 173 aus dem Rhein-Sieg-Kreis in der zweiten Welle. Vgl. Breuer/Rittner 2002. 287 Bei der vom Landessportbund Niedersachsen geförderten Delphi-Studie erfolgte eine postalische Befragung von 63 Experten aus der Sportwissenschaft, den Sportvereinen und der Sportberatung. Vgl. Freyberg 2003. 288 Vgl. Kappler/Wadsack 1991. 289 Vgl. Wopp 2006, 60. Hier finden sich ebenfalls kritische Anmerkungen. 19.05.2009 237 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Kritische Anmerkungen beziehen sich auf eine fehlende differenzierte Abfrage zu Merkmalen der Sportvereine.290 Mit der Sport-Delphi- Befragung Salzgitter wurde ein weiteres Instrument zur Trendermittlung im Sport genutzt. Ziel dieser Sport-Delphi-Befragung als Teilprojekt der „Sportentwicklungsplanung Salzgitter“ war es, Experten über die zukünftige Situation in Salzgitter zu verschiedenen Themenfeldern im Sport zu befragen und eine Einschätzung über Entwicklungstendenzen bis 2020 geben zu lassen. Fragen zu folgenden Schwerpunktthemen wurden formuliert: - Sportverhalten der Bürgerinnen und Bürger Salzgitters - Motive für das Sport- und Bewegungsverhalten - Organisationsformen im Sport - Situation verschiedener Sportanbieter (Sportvereine, kommerzielle Sportanbieter, Schulen) - Situation der Sportstätten- und Sportgelegenheiten in Salzgitter - Sport als Gegenstand der Politik in Salzgitter - Megatrends.291 Zur Orientierung wurden die aktuellen Ergebnisse der im Januar 2006 durchgeführten Bevölkerungsbefragung sowie Angaben zu verschiedenen Sportanbietern in Salzgitter eingefügt. Richtung und Stärke der Entwicklungen bis 2020 war auf einer fünfstufigen Skala von „stark abnehmen“ bis „stark zunehmen“ von den Experten abzuschätzen. Damit sollten Anregungen für die künftige Sportentwicklung in Salzgitter geschaffen werden. Methodisch zeigt sich hier ein anderes Vorgehen, als das von Rittner/Breuer. In ihrer Delphi-Befragung wurden Thesen zur Entwicklung in den Themenfeldern Sportverhalten der Bevölkerung, Sportverein, Fitnessstudios, Schulsport, Leistungssport, Talentförderung und Sponsoring, Sportanlagen und Sport als Gegenstand in der Politik formuliert. Diese waren dahingehend zu beurteilen, wann die jeweilige Entwicklung vollzogen sein wird, wie sie zu beurteilen ist und welcher Handlungsbedarf sich für die Sportplanung und die Sportanbieter ergibt.292 Die Suche nach Kennern der Sportszene in Salzgitter wurde erleichtert, da im Zuge der Befragung der verschiedenen Sportanbieter eine Bereitschaftsabfrage eingefügt wurde. So standen bereits einige Teilnehmer zur Verfügung, die durch Experten des Sportjournalismus, der Krankenkassen, Kreisfachverbände, dem Kreissportbund und durch Kommunalpolitiker ergänzt wurden. Die potenziellen Ansprechpartner schätzten mittels einer Kompetenzstufenskala ihr Expertenwissen selbst ein. Am Ende der Expertensuche standen 46 Personen 290 Vgl. Wopp, 2006, S. 61. 291 Die Formulierungen zu den Megatrends erfolgten in Anlehnung an Wopp 2006. 292 Vgl. Rittner/Breuer 2002, 368-395. 19.05.2009 238 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement zur Verfügung, die ihr Expertenwissen bewertet haben, Teilnahmebereitschaft zeigten und zudem ein gewisses Zeitkontingent zusicherten. Der eigentliche Erhebungszeitraum der ersten Welle der Sport-DelphiBefragung Salzgitter begann am 26. April 2006. Ein zuvor durchgeführter Pretest zeigte noch einige unklare Formulierungen auf, die vereinfacht wurden. Insgesamt belief sich der Fragebogen auf 108 Fragen, wobei zwischen den verschiedenen Abschnitten immer wieder eine Selbsteinschätzung293 über die vorangegangene Thematik erfolgte. Die Experten hatten zur Beantwortung etwa zwei Wochen Zeit.294 Am 17. Mai 2006 konnte ein Rücklauf mit 36 Fragebögen verwertet werden. In einer Excel-Tabelle wurden die Ergebnisse eingegeben, die jeweiligen Antworten ausgezählt und die Prozentwerte ermittelt. Der Fragebogen der 2. Welle wurde um die Ergebnisse der 1. Welle ergänzt. Auf Basis der bislang erzielten Bewertungen hatten die Experten nochmals die Gelegenheit ihre Einschätzung zu den einzelnen Fragen abzugeben. Die 2. Welle startete am 19. Mai 2006, die Befragten hatten bis zum 31. Mai 2006 Zeit, den Fragebogen zurück zu senden. Am Ende der 2. Welle standen 23 verwertbare Fragebögen zur Verfügung. 4.5.3.2 Auswertung einiger Fragekomplexe der Delphi-Befragung Salzgitter Mittels einer fünfstufigen Skala (1=stark abnehmen, 2=leicht abnehmen, 3=konstant bleiben, 4=leicht zunehmen, 5= stark zunehmen) hatten die Experten die Möglichkeit, Richtung und Stärke der Entwicklung von 2006 bis 2020 zu prognostizieren. Nachfolgend werden einige Themenkomplexe der SportDelphi-Befragung Salzgitter analysiert.295 Leicht zunehmen wird/werden: − die unregelmäßige und regelmäßige Sport- und Bewegungsaktivität der Bürger Salzgitters, − der Anteil derjenigen, die Radfahren und Laufsport betreiben, − Gesundheit und Wohlbefinden sowie Fitness, Kondition und Beweglichkeit als die dominierenden Motive für Sport- und Bewegungsaktivitäten, − die Bedeutung gesundheitsorientierter Sportformen, − das selbst organisierte Sporttreiben, 293 Vgl. Rittner/Breuer 2002, 369ff. Hier war die Sachkenntnis in Bezug auf das Thema vor der Bearbeitung der einzelnen Abschnitte einzustufen. Verfügte der Befragte über keinerlei Kenntnisse, war das jeweilige Themenfeld zu überspringen. 294 Die Frist belief sich auf den 03. Mai 2006. 295 Eine vollständige Auswertung der Delphi-Befragung befindet sich im Anhang 2 des Projektberichtes. 19.05.2009 239 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement − der durchschnittliche Mitgliedsbeitrag in den Vereinen, − das Durchschnittsalter der Mitglieder in den Vereinen, − die motorischen Probleme bei Kindern und Jugendlichen, − die körperliche Fitness der Generation der Überfünfzigjährigen. Konstant bleiben wird: − der Anteil der Team- und Wettkampfsportarten, − die Nutzung verschiedener Sportgelegenheiten, − der Anteil derjenigen, die Schwimmen, Wandern und Spazieren gehen, Gymnastik und Fitnesstraining betreiben sowie Fußball spielen, − der Anteil derjenigen, die Vereinsportangebote und die der anderen öffentlichen und gemeinnützigen Träger sowie die der kommerziellen Sportanbieter nutzen, − die Anzahl der kommerziellen Sportanbieter, − die durchschnittliche Sportstundenzahl von „2“, − der Anteil des Sportförderunterrichts und der Sportarbeitsgemeinschaften in den Schulen von Salzgitter. Leicht abnehmen wird/werden: − die Sport- und Bewegungsaktivität der weiblichen Bevölkerung, − der Anteil derjenigen, die Tennis und Wintersport betreiben, − die durchschnittliche Schwimmsportstundenzahl von „1,2“, − der bautechnische Zustand der Turn- und Sporthallen, der Spiel- und Sportplätze, der Hallen- und Freibäder, − die finanziellen Mittel der Stadt Salzgitter für die Sportentwicklung, einschließlich der Sport-Infrastruktur. 19.05.2009 240 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement 5 Fazit und Ausblick Bei der Methode der umfassenden Sportentwicklungs(planung) ist die Betrachtung der Wechselwirkungen zwischen Sportangebot und –nachfrage sowie der Sportinfrastruktur die tragende Säule. Dies erfordert zum einen die Analyse der verschiedenen Angebotsstrukturen zum anderen die Bilanzierung von Bedarf und Angebot an normierten Sportstätten wie die Bestands-Bedarfsbilanzierung der Sportgelegenheiten. Das standardisierte Planungsinstrument, in Form des BISp-Leitfadens in Verbindung mit den methodischen Weiterentwicklungen von Hübner/Wulf bzw. Wetterich/Eckl ermöglichte eine Bilanzierung der derzeitigen und zu erwartenden Sportstättensituation in Salzgitter. Die prognostische Fortschreibung der Planungszahlen erfolgte unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Delphi-Befragung Salzgitter. Wie die Kapitel 4.2 und 4.3 sowie 4.5 zeigen, kann sich bei Veränderung der Parameter des BISp-Leitfadens das Ergebnis der Bilanzierung deutlich verändern, deshalb sind die Ergebnisse zu einer errechneten Über- und Unterversorgung sowie zu einer ausgeglichenen Anlagensituation lediglich als Grundlage für Diskussionen der Entscheidungsträger zu verstehen. Bach unterstützt diese Überlegungen folgendermaßen: „Der BISp-Leifaden ist eine Orientierungshilfe und erfordert als solche die situative Anpassung und Ausgestaltung seiner Aussagen. Insofern unterliegt der Leitfaden immer einer fachmännischen Interpretation wie auch Modifikation in jedem einzelnen Planungsfall.“296 Deshalb sind die einzelnen Parameter und die verschiedenen Berechnungsvarianten mit den jeweiligen Ergebnissen von den lokalen Experten zu interpretieren und zu diskutieren, ehe Entscheidungen getroffen werden. Eine Fokussierung auf normierte Sportstätten sollte im Rahmen der umfassenden Sportentwicklungs(planung) vermieden werden, indem alle Hallen, Räume und Flächen, die Sport- und Bewegungsaktivitäten zulassen, erfasst wurden. Diese Herangehensweise zeigt sich zum einen im „Sportstätten- und Sportgelegenheitenatlas“, der sowohl die Räume und Flächen, die bei einer programmierten Nutzung den Bürgern zur Verfügung stehen, wie auch die Sportgelegenheiten und informellen Bewegungsräume, die eine spontane Nutzung ermöglichen, mit ihrer jeweiligen örtlichen Zuordnung ausweist. Zum anderen wurden im Ergebnis der Bevölkerungsbefragung die Bedarfe an jeglichen Sporträumen und –flächen ermittelt. Das Beispiel der Anlagennutzung im Sommer - ca. ein Drittel nutzt normierte Sportanlagen, zwei Drittel greift auf Sportgelegenheiten und Bewegungsräume zurück - zeigt recht eindrucksvoll, wie wichtig es ist, den Fokus auch in Zukunft nicht nur auf eine BestandsBedarfs-Bilanzierung und Qualitätsbewertung der Sportstätten zu legen. Fasst man die Ergebnisse der Bevölkerungsbefragung zu Sportangeboten, Sportstätten- und Sportgelegenheiten zusammen, lassen sich neben der Zufriedenheit mit den differenzierten Angeboten und Strukturen auch Verbesserungspotenziale aufzeigen: 296 Bach 2005, 55. 19.05.2009 241 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement − Neben den Angeboten der Eissporthalle werden erweiterte Sportangebote besonders in den Wintermonaten gewünscht. − Der Wunsch nach einer Angebotserweiterung bei den Trendportarten wie z. B. Rugby und Hockey wird deutlich. − Zielgruppenspezifische Angebote, wie z. B. Seniorensport oder „Sport für Mollige“ sollten erweitert werden. − Für viele Befragte ist die Schwimmbadsituation nicht zufrieden stellend, ein Erlebnisbad wird gewünscht. − Potenziale zeigen sich auch am Salzgittersee wo u. a. die Wege am Weststrand nicht für Inliner geeignet sind. − Der Zustand und die Beschilderung des Radwegenetzes sind nicht optimal, häufig fehlen Radweg-Verbindungen zwischen diversen Ortsteilen. − Geht man bei der Struktur von Salzgitter mit seinen 31 Ortsteilen davon aus, dass man für bestimmte Sport- und Bewegungsangebote weite Strecken überbrücken muss, ist die öffentliche Verkehrsanbindung verbesserungswürdig. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass es z. Z. und auch in der Zukunft möglich sein müsste, die Nachfrage nach gedeckten Sportflächen durch die in Salzgitter vorhandenen städtischen und vereinseigenen Anlagen unter gesamtstädtischer Betrachtung zu decken. Teilraumbezogene Bestände und Bedarfe sind jedoch recht unterschiedlich, so zeigen sich bei einer ortsteilspezifischen Betrachtung deutliche Fehlbedarfe. 13 Ortsteile besitzen keine Turnoder Sporthalle. Bewegungsangebote für bestimmte Zielgruppen, die kurze Wege zu den Sportstätten erfordern, wie z. B. Seniorenangebote oder „MutterKind-Turnen“ müssen in Ortsteilen ohne Turn- und Sporthallen häufig in Gemeinderäumen angeboten werden. Die Altersstruktur der Turn- und Sporthallen von Salzgitter zeigt, dass in den nächsten Jahren mit einem deutlichen und kontinuierlich steigenden Sanierungs- und Modernisierungsbedarf in Salzgitter zu rechnen ist. Eine differenzierte Berechnung des Bedarfs an Spielfeldern, Beachsport- und Leichtathletikanlagen ergab eine ausreichende gesamtstädtische Versorgung mit Außensportanlagen. Teilraumbezogene Bestände und Bedarfe sind wie bei den gedeckten Sportanlagen jedoch recht unterschiedlich. Der Sanierungsbedarf der Außenanlagen scheint im Vergleich zu den Turn- und Sporthallen geringer zu sein. Eine Bestands-Bedarfsbilanzierung der Sportgelegenheiten und informellen Räume für Sport und Spiel gestaltet sich als sehr schwierig. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden diese erfasst und soweit Datenmaterial vorlag, bezüglich der Nutzungsintensität und Qualität bewertet sowie mögliche Verbesserungspotenziale aufgezeigt. 19.05.2009 242 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Für die Sportangebote insgesamt ist festzuhalten, dass bis 2020 von einer deutlichen Veränderung des Verständnisses von Sport auszugehen ist. Dieses wird auch deutliche Auswirkungen auf die Sportanbieter und insbesondere die Turn- und Sportvereine haben. Die bisher stark vertretenen Bereiche des Team-Wettkampfsportes werden in besonderer Form von der demografischen Änderung in Salzgitter betroffen. Mit der anzunehmenden Verminderung des Wettkampfbetriebes verändert sich auch das Selbstverständnis der Vereine und der sie tragenden ehrenamtlichen Akteure. Das bislang dominierende Wettkampf- und Erfolgmuster der Begründung vieler Vereinsaktivitäten wird in den Hintergrund treten. Mit einer Integrationskraft, die alle spezifischen Bevölkerungsgruppen , angefangen bei den Kindern und Jugendlichen, den jungen Erwachsenen und Frauen bis hin zu Angehörigen unterer sozialer Schichten sowie Migranten einbindet, werden die Sportvereine in Salzgitter ihrer bedeutende Rolle auf dem Sportmarkt in Salzgitter dauerhaft sichern. Um den weiter wachsenden Herausforderungen gerecht zu werden, kann eine Stärkung des USE(P)-Gedankens deutliche Vorteile bringen, indem eine systematische kooperative Fortentwicklung des Sportes in Salzgitter mit Hilfe aller relevanten Partner realisiert wird. Wichtig ist dabei die Übernahme einer Impuls- und Katalysatorfunktion, wie sie z. B. vom KSB Salzgitter ausgeübt werden kann. Allerdings ist es sinnvoll, die Grenzen der klassischen Vereinsorganisation dabei zu überschreiten, um die in Salzgitter vorhandenen Ressourcen möglichst ökonomisch zur Geltung zu bringen. In einem weiteren Schritt ist denkbar, dass die extreme Bevölkerungsentwicklung in Salzgitter und ihre Auswirkungen auf den Sport dazu genutzt werden, um als Modellprojekt das Thema Sport in einer schrumpfenden und alternden Stadt zu bearbeiten. 19.05.2009 243 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement Literaturverzeichnis Bach, L.: Sportentwicklungsplanung. Anmerkungen zu deren Inhalt, Verfahren und Methoden. In: Sportwissenschaft 1/2005, 39-60 Bea, F. X./Haas, J.: Strategisches Management. Stuttgart: Lucius & Lucius 2001 Becker, S./Schneider, S.: Analysen zur Sportbeteiligung auf der Basis des repräsentativen Bundes-Gesundheitssurveys 1998. 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