Es werde Licht - uromastyx

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Es werde Licht - uromastyx
Es werde Licht
Das Thema Licht wird von vielen Haltern noch recht stiefmüttercherhaft behandelt. Auch in der Literatur wird
dieses Thema oft nur am Rande, oder zum Teil überhaupt nicht angesprochen. Jeder Reptilienhalter sollte
jedoch bestrebt sein seinen Tieren ein natürliches Umfeld zu schaffen. Für das Wohlbefinden von Reptilien
ist natürlich das Licht ein wesentlicher Bestandteil des von uns geschaffenen künstlichen Lebensraumes!
Bei der Anschaffung von Reptilien taucht unweigerlich die Frage auf „Was ist für meine Tiere die richtige
Beleuchtung?“
In den letzten 2 Jahren habe ich mich intensiver mit dem Thema Licht auseinander gesetzt, die
verschiedensten Leuchtmittel an ihren Leistungsmerkmalen verglichen und an meinen Tieren ausprobiert.
So gibt es auf dem Markt eine Vielzahl an Produkten von den verschiedensten Herstellern. Speziell im
Zoohandel und auf Börsen findet man des öfteren Produkte die eher kritisch zu betrachten sind. Als bestes
Beispiel fällt mir hier eine Glühbirne aus dem Hause EuroZoo (NeoPlus) ein. Diese wird in, zur Zeit, 3
verschiedenen Wattstärken vertrieben wird. Diese Birne bietet zwar ein recht gutes Spektrum, bei einer
Leistung von z.b. 60W ist diese jedoch vom Lichtstrom her nur eine echte Konkurrenz zur Kerze. So
rechtfertigen die eher geringen Kosten für dieses Leuchtmittel die Anschaffung in keinster Weise die
immensen Kosten für den dabei zu verbrauchenden Strom! Selbst als Spots für die Sonnenplätze sind
handelsübliche Birnen mit eingedampften Reflektor besser geeignet. Diese geben zu dem noch mehr
Lichtstrom ab und sind auch günstiger zu erstehen.
Fazit – als Lichtquelle absolut ungeeignet und als Spot eine der Stromfressensten Varianten überhaupt!
Ich möchte aber meiner Einschätzung der einzelnen Leuchtmitteln nicht vorgreifen ...
Für die folgenden Lichtquellen beziehe ich mich ausschließlich auf Leuchtmittel aus dem Hause Osram und
habe von vornherein die absolut ungeeigneten weggelassen. Meine Einschätzung orientierte ich an der
billigsten und natürlichsten uns bekannten Lichtquelle – der Sonne!
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Allgemeines:
In der freien Natur sind unsere Zöglinge mehr oder weniger stark dem Sonnenlicht ausgesetzt. Je nach
Tageszeit und Ort schwanken hier die Farbtemperatur und Lichtstrom (Begriffe - siehe Anhang) der Sonne.
Das Spektrum des Sonnenlichtes ist weitestgehend ausgeglichen und setzt sich aus Blau, Grün Gelb und
Rot zusammen. Morgens und abends ist der Anteil an langwelligen Licht höher und bei bedeckten Himmel,
oder gar Regen, der Anteil an kurzwelligen Licht (z.b. 10.000K und mehr). Als Referenzwert für einen
sonnigen Mittag gelten 5000 - 6500K Farbtemperatur.
Auf offenen Flächen bringt es die Sonne auf bis zu 100.000 und mehr Lumen Lichtstrom (sonniger Mittag).
Der Untergrund spielt bei der Lichtintensität eine große Rolle. So kann heller Boden, wie z.b. Sand bis zu
50% des Sonnenlichtes reflektieren.
So sind Steppen- und Wüstenbewohner weitaus stärker der Sonne ausgesetzt als Busch- und/oder
Waldbewohner. Gerade in Wäldern wird viel Licht durch die dichte Vegetation geschluckt. So kann es
durchaus vorkommen, dass in dichten Regenwäldern nur äußerst selten direktes Sonnenlicht zum Boden
durchdringt. Aus diesen Grund ist es nahezu unmöglich verallgemeinernde Werte für diese Habitate
festlegen.
Die Versuchsaufbauten:
Für meine Bodenbewohner (Leiocephalus s. schreibersii) habe ich ein geteiltes Terrarium (120x60x60cm)
gebaut. In der Mitte befand sich ein Durchgang durch den die Leguane von einem zum anderen Teil des
Terrariums gelangen konnten. So konnte ich in beiden Teilen die verschiedenen Lichtquellen testen und die
Tiere entscheiden lassen welche Lichtquelle sie bevorzugen.
Für meine Kletterer (Phelsuma klemmeri) habe ich 2 Terrarien (65x60x120cm) gebaut und die Wände des
einen mit hellen Korkplatten (Verlegeplatten aus dem Baumarkt), und das andere mit dunklen Korkplatten
(Zoohandel) beklebt. So sieht man im direkten Vergleich gleicher Lichtquellen wie sich die verschiedenen
Oberflächen auch auf die Lichtverhältnisse im Terrarium auswirken.
Alle Terrarien sind mit einem Lichtkasten über den Terrarien ausgestattet und durch Fliegengitter (Alu!) vom
Terrarium getrennt. Leuchtstoffröhren lassen sich noch ins Terrarium hängen. HQL oder HQI Strahler
müssen aber, bedingt durch ihre Bauform, auf jeden Fall über den Terrarien angebracht werden. Gerade bei
Regenwaldterrarien mit Glasdeckel muss man dann aber schon gut putzen um die Kalkflecken des
getrockneten Spritzwassers vom Deckel wieder zu entfernen. Auch wäre da der Einsatz einer vernünftigen
UV Beleuchtung über dem Terrarium so unmöglich!
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Allgemeine Erkenntnisse:
In meinen Versuchsaufbauten hat sich recht schnell gezeigt das meine „Versuchsobjekte“ eine
Lichttemperatur von 4000K bis. 6000K, bei einem ausgewogenen Spektrum, bevorzugten.
Der Lichtstrom sollte dabei mindestens 20.000 Lumen pro m³ Terrarium liegen. Für ein Standart Terrarium
100x50x50cm für Bodenbewohner, oder 50x50x100cm für Kletterer wären das also wenigstens 5000
Lumen. Bei 10.000 Lumen pro m³ Terrarium und weniger versuchten meine Reptilien immer dem Licht so
nahe wie möglich zu sein. So versuchten z.B. meine Leguane ständig an den Wänden nach oben zu
klettern oder rannten die Scheiben entlang um einen Ausgang nach draußen zu finden. Das Weibchen hat
es mit der Zeit sogar geschafft rücklings am Fliegengitter zu hängen, um direkt unter der Lichtquelle hängen
zu können. Meine Geckos hielten sich auch nur im oberen 1/3 des Terrarium auf, so dass das großzügig
angelegte Becken eigentlich völlig witzlos war ...
Außerdem fingen einige Pflanzen einzugehen und andere beschleunigten ihr Wachstum. So schoss eine
Bodenpflanze, die normalerweise Rosetten bildet, auf einmal bis zu 20cm in die Höhe!
Auch wenn sich einige von diesen Argumenten noch nicht überzeugen lassen, sollten sie doch einmal
genauer das Verhalten ihrer Zöglinge beobachten. Tiere die bisher gute Lichtverhältnisse vorfanden (z.b.
Wildfänge) sind in „unterbelichteten Terrarien“ weitaus hektischer, versuchen regelrecht ins Licht zu
kriechen und zeigen noch andere untypische Verhaltensweisen. Auch sind so gehaltene Tiere stressbedingt
weitaus anfälliger für Krankheiten.
So habe ich schon oft in Foren gelesen, dass z.B. Leguane und Agamen gegen die Frontscheiben rennen
und versuchen aus dem Terrarium zu kommen. In einem Großteil dieser Fälle wurden die Tiere in Zimmern
mit Südblick gehalten und konnten so zwar eintretendes Sonnenlicht sehen, aber nicht erreichen!
Es spielt aber nicht nur der Lichtstrom eine wesendliche Rolle. Hier kommen auch noch andere Faktoren,
wie Leuchtdichte, Spektrum, Form des Reflektors und andere zum tragen.
Hat man ein eher hohes Terrarium mit einer sehr dichten Bepflanzung und/oder recht dunklen Wänden und
Boden (z.B. klassisches Regenwaldterrarium), wird ein nicht unerheblicher Teil des Lichtes geschluckt und.
Bei einem eher flachen Becken und spärlicher Bepflanzung und/oder hellen Wänden und Boden
(klassisches Steppenterrarium) wird ein nicht unerheblicher Teil des Lichtes reflektiert und sorgt so für
optisch sichtbare hellere Lichtverhältnisse im Terrarium. Setzt man in diesem Terrarium Leuchtmittel mit
einen eher flachen Reflektor, und in einem Regenwaldterrarium einen eher tiefen Reflektor ein, schafft man
es jeden, dieser beiden Terrarientypen, gut auszuleuchten. Kommen mehrere Lichtquellen zum Einsatz,
kann man so auch noch verschiedene Lichtverhältnisse schaffen ...
So sehen 24.000 Lumen in einem 0,9m³ Terrarium aus. Wie man unschwer erkennen kann ist das
einfallende Sonnenlicht noch um einiges stärker.
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Die Leuchtstoffröhren:
Viele verwenden Leuchtstoffröhren zur Ausleuchtung ihrer Terrarien – viele jedoch eher aus
Kostengründen! In besonders kleinen und/oder flachen Terrarien würde auch nichts gegen den Einsatz
dieser Leuchtmittel sprechen. Je größer, oder gar höher, ein Terrarium wird ist es nahezu unmöglich
vernünftige Lichtverhältnisse zu schaffen.
Durch die sehr große Fläche, über die das Licht abgegeben wird, benötigt man auf jeden Fall einen
passenden Reflektor über jeder Röhre (bekommt man in der Regel in jedem Zooladen) und auch mehrere
Leuchten in hoher Wattzahl die auch noch auf einer verhältnismäßig kleine Fläche untergebracht werden
müssen. So bleibt dann kaum noch Platz für Spotstrahler. So lassen sich dann auch schlechter hellere und
dunklere Bereiche im Terrarium schaffen.
Es gibt eine Vielzahl von Röhren mit den verschiedensten Bezeichnungen und Bauformen. Viele schwören
ja auf T5 Röhren, anderen reichen T8.
Ich gebe jedem Recht, der sagt:“T5 Röhren haben den besten Wirkungsgrad (bis zu 105Lumen/Watt)!“ Den
wenigsten scheint aber bewusst zu sein, dass eben diese Röhren mit das schlechteste Spektrum überhaupt
abgeben. Irgendwo muss der Hersteller auch Abstriche machen. Man kann halt nicht immer alles haben ...
Um schon mal grob abschätzen zu können wie gut oder schlecht eine Röhre ist, gib es einen dreistelligen
Farbcode. Die 1. Zahl gibt die Farbwiedergabestufe an. Röhren unter „8“ würde ich nicht mal eines Blickes
würdigen! Solche findet man dann auch eher in Baumärkten ...
8 = Farbwiedergabestufe 1B (80-89Ra)
9 = Farbwiedergabestufe 1A (90-100Ra)
Die anderen beiden Zahlen geben die ersten 2 Stellen der Lichtfarbe/Farbtemperatur an...
27 = Interna (2700K)
30 = Warm White (3000K)
35 = White (3500K)
40 = Cool White (4000K)
50 = Daylight (5000-5400K)
60 = Daylight (6000K)
65 = Biolux (6500K)
Um gleich mal was gutes für unsere Tiere rauszusuchen, nehmen wir den Code „965“.
Bezeichnung
Ausführung
Lumilux DeLux High Output T5
965
Lumilux DeLux Biolux 965
T8
Leistung
49W
Lumen
3450 L
Lichtausbeute
70 L/W
36W
2300 L
64 L/W
Um die starken Unterschiede bei Leuchtstoffröhren zu verdeutlichen habe ich auch gleich mit nem Code von
„840“ rausgepickt.
Bezeichnung
Lumilux High Efficiency 840
Lumilux 840
Ausführung
T5
T8
Leistung
35W
36W
Lumen
3650 L
3200 L
Lichtausbeute
104 L/W
89 L/W
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Spätestens bei den unterschiedlichsten Spektren dieser Röhren dürfte klar sein wo die Vor- und Nachteile
dieser Röhren liegen!
Bis heute ist auch nicht 100%ig geklärt welche Bereiche im Spektrum Reptilien sehen. Bei Schlangen z.b.
ist bekannt das diese auch im UV/A Bereich sehen können.
So wirken sehr große Lücken im Spektrum, trotz einer hohen Lumenzahl, eher unangenehm auf Reptilien.
DigiCams fangen diese Defizite auch durch einen Grün- oder Braunschimmer im Bild ein. Zum Teil erkennt
man dies auch mit bloßen Auge.
Der wohl größte Nachteil aller Leuchtstoffröhren dürfte aber die Bauform sein! Gerade in hohen Becken mit
einer geringen Grundfläche muss man schon einige Röhren verwenden um auf die gewünschte
Lichtausbeute zu kommen.
Grundsätzlich halte ich daher Leuchtstoffröhren für Flache Terrarien und/oder kleine Aufzuchtbecken für
bedingt geeignet.
Die Energiesparlampen:
Grundsätzlich lassen sich auch Energiesparlampen (Kompaktleuchtstofflampen) als Terrarienbeleuchtung
einsetzen. Anders als bei Leuchtstoffröhren ist es hier aber schwieriger passende Reflektoren zu finden. Bei
Terrarien mit einer besonders kleinen Fläche stellen diese Leuchtmittel aber durchaus eine (bedingte)
Alternative dar.
Auch hier gelten die Werte Farbwiedergabestufe, wie auch Lichtfarbe/Farbtemperatur der Leuchtstoffröhren.
Durch ihre kompakte Bauweise ist deren Wirkungsgrad (lm/W) jedoch etwas schlechter. So sollte man
Leuchtstoffröhren den Kompaktleuchtstofflampen auf jeden Fall vorziehen.
Beispiel: - Osram Lumilux 36Watt / 950 Biolux (895mm) 2.350 Lumen (Leuchtstoffröhre)
- Osram Dulux L 36Watt / 950
(411mm) 1.900 Lumen (Energiesparlampe)
Die Funktionsweise von Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren ist gleich, da diese nur aufgewickelte
Röhren sind, die über ein integriertes Vorschalt (50Hz) verfügen. Wie das Beipiel aber zeigt muss man
Abstriche bei den Lumen in Kauf nehmen
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Die Quecksilberdampflampen (HQL):
Auch wenn mit dem Kürzel HQL viele wissen was gemeint ist, so ist dies doch kein Begriff der für alle
Quecksilberdampflampen gilt. Andere Hersteller verwenden für diese Leuchtmittel andere Bezeichnungen.
Einige werden sich vielleicht schon wundern warum ich bei Leuchtstoff- und Energiesparlampen nicht auf
die 50Hz Widerholfrequenz eingegangen bin ... Was bedeutet das eigentlich – 50Hz oder 100 Hz?
Einige kennen diese Bezeichnung sicher von ihren Fernseher und/oder Monitor. Um es einfach
auszudrücken geht das Licht bei 50Hz 50x pro Sekunde an und wieder aus und beschreibt so die
Wiederholfrequenz. Bei Monitoren mit 50Hz baut sich das Bild daher 50x pro Sekunde neu auf. Das
Menschliche Auge nimmt dieses dann als leichtes Flimmern war. Je höher die Frequenz also ist, um so
natürlicher und schonender wirkt es auf das Menschliche Auge. Ab 100Hz gilt ein Bild für den Menschen als
flimmerfrei.
Auch wenn ich bei Leuchtstoffröhren, HQL- und HQI Leuchten 50Hz Vorschaltgeräte verwendete, so ist mir
und meinen Reptilien (bei sichtbaren Flimmern schauten sie in Richtung Lichtquelle) nur bei HQL Leuchten
das Flimmern aufgefallen. Dabei handelte es sich jedoch nicht um ein permanentes Flimmern, sondern
beschränkte sich auf einen eher kurzen Moment der sich aller paar Stunden, Tage oder Wochen
wiederholte. Ob da Stromschwankungen im Netz oder das Vorschaltgerät die Ursache waren konnte ich
nicht näher eingrenzen.
Der große Vorteil von HQL Leuchten (wie auch die noch folgenden Leuchtmittel) liegt in ihrer Bauform. So
wird auf einer weitaus kleineren Fläche das Licht abgegeben. Wie auch bei den anderen beschriebenen
Leuchtmitteln gilt das Licht als „kaltes Licht“. Das heißt, dass relativ wenig Strahlungswärme erzeugt wird
und somit diese Leuchtmittel primär zur Lichterzeugung dienen. Für die Vorzugstemperatur müssen daher
in der Regel andere Leuchtmittel (wie Halogen- und/oder Spotstrahler) zum Einsatz kommen. Diese
Leuchtmittel haben einen weitaus geringeren Wirkungsgrad, geben weniger Lichtstrom, aber weitaus mehr
Strahlungswärme ab.
Ähnlich wie die oben schon erwähnten 3 Band Röhren, geben auch HQL Strahler ein ungünstiges
Lichtspektrum ab. Jedoch scheint zumindest der UV-A Anteil in diesen Spektrum größer als bei
Leuchtstoffröhren zu sein. So konnte ich schon 2x bei meiner Leiocephalus schreibersii Nachzuchten
beobachten wie kurz nach dem Schlupf auftretende Zuckungen und Lähmungserscheinungen ohne Zugabe
von Vitaminen und Mineralien nach wenigen Wochen unter diesen Lichtverhältnissen verschwanden.
Unter Leuchtstoffröhren war und ist eine großzügige Zugabe von Vitaminen und Mineralien zur Behebung
auf jeden Fall erforderlich gewesen. Jedoch rate ich auf jeden Fall vom Einsatz einer HQL Leuchte als UV
Quelle ab.! Auch ist schon für das menschliche Auge die schlechte Lichtfarbe zu erkennen.
Im Gespräch mit Thomas Ackermann (www.leiocephalus.de) erfuhr ich, dass auch er dieses Phänomen
kennt und dies wohl nicht ausschließlich auf Mangelerscheinung zurückzuführen ist. So hatte er diese
Zuckungen und Lähmungserscheinungen bei ca. 10% seiner Anolis Nachzuchten beobachten können und
zieht diese seither ohne weitere Probleme an einem Südfenster auf.
Dennoch rate ich den HQL Besitzern so langsam zu einem Umstieg ...
Im direkten Vergleich zwischen HQL- und HQI Leuchtmittel hielten sich meine Leguane ausschließlich im
Licht des HQI Strahlers auf. Auch wenn der HQL Strahler mit 125W und 6300 Lumen mehr Lichtstrom
brachte als der 70W HQI Strahler mit 5500 Lumen. Hier entschieden sich meine Tiere eindeutig für das
bessere Spektrum!
Die Terrarianer die noch HQL Leuchten einsetzen sollten so langsam auf HQI oder HCI umsteigen.
Zumindest HQI Strahler sind jetzt schon zu durchaus erschwinglichen Preisen erhältlich!
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Halogen – Metalldampflampen (HQI):
Wie bei HQL ist auch HQI ein Kürzel für die Leuchtmittel von Osram. Hier gibt verschiedene Sockelformen
und ich beschränke mich auf RX7s.
Diese Brenner weisen in der Mitte einen „Knubbel“ auf, der in Richtung Reflektor zeigen sollte! So wird das
Spektrum durch den Reflektor nicht verfälscht.
Je nach Einsatzbereich gibt es auch hier Brenner mit verschiedener Lichtfarbe. Wie auch bei
Leuchtstoffröhren ist hier Brennern mit 4200-5200K (NDL oder Daylight) den Vorzug zu geben.
Bezeichnung
HQI-TS WDL
HQI-TS NDL
HQI-TS D
Leistung
70W
70W
70W
Lumen
5000 L
5500 L
5000 L
Lichtausbeute
71 L/W
79 L/W
71 L/W
Auch wenn diese Brenner nur 842, bzw. 852 haben, so ist das Spektrum recht ausgewogen und wirkt
natürlich. Auch diese Brenner benötigen ein Vorschaltgerät.
Alle Hersteller geben ihre mittlere Lebensdauer in Stunden an, die auf jeden Fall eingehalten werden sollte
(gilt im übrigen für alle beschriebene Leuchtmittel). Auch wenn die Brenner auch weiterhin „funktionieren“,
dauert der Startvorgang doch erheblich länger, das Spektrum verschiebt sich mit steigender Lebensdauer
und die Lichtstärke lässt stark nach! Um das Zündgerät zu schonen und seinen Pfleglingen auch weiterhin
„natürliche Lichtverhältnisse“ bieten zu können, sollten die Brenner dann auf jeden Fall 1x pro Jahr
gewechselt werden.
Einige Hersteller verwenden noch hinter der Brennerbezeichnung das Kürzel „UVS“. Hierbei handelt es sich
um Brenner mit UV-Stop!
Beim letzten Tausch meiner Leuchtmittel ließ ich die Schutzverglasung der Leuchte bewusst weg um die
Strahlungswärme im Terrarium etwas zu erhöhen. Nach wenigen Tagen bemerkte ich das sich alle meine
Tiere permanent versteckten und selbst Pflanzen mit einem Abstand von 1m und mehr zur Lichtquelle
regelrcht verbrannten. Als ich dann auch noch eines meiner Phelsuma klemmeri Weibchen mit einen
braunen Rücken im Terrarium sah, war mir klar das sie sich eine Verbrennung zugezogen haben musste.
Bei den von mir eingesetzten Brennern handelte es sich um 70W Brenner aus dem Hause Philips ohne UV
Schutz!
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Alle meine Tiere wiesen nach ca. einer Woche mehr oder weniger starke Verbrennungen der Haut auf. Etwa
1-2 weitere Woche später häuteten sich dann binnen weniger Tage alle betroffene Tiere. Da ich noch nie
eine solche „Sammelhäutung“ erlebt habe, vermute ich das sich durch die Verbrennung die Haut
abgestorben ist und sich nicht mehr ausreichend dehnen konnte. Die tote Haut zeigte dabei zum Teil eine
sehr starke Braunfärbung!
Bis auf ein Phelsuma klemmeri Weibchen war nur eine Hautschicht der Tiere betroffen. Sie hatte wohl eine
besonders hohe Dosis abbekommen, welche erst nach 2 weiteren Häutungen verschwand!
Schon wenige Tage nach dem Wiedereinsetzen der Schutzgläser in die Strahler zeigten sich meine Tiere
wieder.
Ich lehne aus diesen Grund Experimente ohne Schutzglas generell ab! Selbst Brenner mit dem Kürzel UVS
sollten nur hinter dem Schutzglas betrieben werden und stellen keinen Freibrief oder Ersatz für UV Lampen
dar! Das Risiko ist einfach zu groß das es zu Verbrennungen der Haut kommt, oder gar Tiere zu Grunde
gehen! Auch dient diese Glasscheibe als Schutz vor einem explodierenden Brenner! Kleine Glassplitter und
auch Chemische Verbindungen aus dem inneren des Brenners können unseren Zöglingen doch erheblichen
Schaden zufügen!
Trotz dieser negativen Erfahrung kann ich jedem Reptilienhalter HQI Strahler ans Herz legen.
Leuchtstoffröhren können vom Spektrum her keine echte Konkurrenz sein.
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Die Keramik Brenner (HCI):
Sie sind eine direkte Weiterentwicklung von HQI Brennern und können daher ohne Probleme in den
Sockeln der HQI Strahler betrieben werden.
Diese Leuchtmittel wurden weiter optimiert und weisen so einen noch höheren Wirkungsgrad (lm/W) und
noch besseres Spektrum auf.
Zur Zeit stellen diese Brenner wohl, neben Sonnenlicht, das absolute Optimum in Sachen Licht dar. Sie gibt
es, anders als HQI, mit dem Code 940!
Bezeichnung
HCI-TS NDL
Leistung
70W
Lumen
5700 L
Lichtausbeute
81L/W
Für jeden Reptilienhalter der seinen Tieren etwas gutes tun will wird nicht an diesen Brennern vorbei
kommen.
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Zusammenfassung:
Röhren
Bezeichnung
Lumilux T5
Lumilux T5
De Luxe T5
De Luxe T5
Lumilux T8
Lumilux T8
De Luxe T8
De Luxe T8
De Luxe T8
Sockel
High Efficiency G5
High Output
G5
High Output
G5
High Output
G5
G13
G13
G13
G13
Biolux
G13
Watt
35
39
49
49
36
36
36
36
36
Lumen
25°C 35°C
3300 3650
3100 3500
3100 3500
3000 3450
3200
3100
2250
2300
2300
Lumen/Watt
25°C 35°C Kelvin
94
104 4000
79
90
4000
63
71
4000
61
70
6500
89
4000
86
6000
63
3800
64
5400
64
6500
Code
840
840
940
965
840
860
940
954
965
Lebensdauer
mittlere
nutzdauer
24.000
18.000
24.000
18.000
24.000
18.000
24.000
18.000
20.000
18.000
20.000
18.000
20.000
18.000
20.000
18.000
20.000
18.000
HQL
Bezeichnung
HQL
Super De Luxe
HQL
De Luxe
HQL
Standart
Sockel
E27
E27
E27
Watt
80
80
80
Lumen
3400
4000
3800
Lumen/Watt Kelvin
43
3400
50
3200
48
4100
Code
630
530
440
Lebensdauer
10.000
6.000
10.000
6.000
10.000
6.000
Sockel
RX7s
RX7s
RX7s
Watt
70
70
70
Lumen
5000
5500
5000
Lumen/Watt Kelvin
71
3000
79
4200
71
5200
Code
830
840
850
Lebensdauer
10.000
6.000
10.000
6.000
10.000
6.000
Sockel Watt
RX7s 70
Lumen
5700
Lumen/Watt Kelvin
81
4200
Code
940
Lebensdauer
k.a.
k.a.
HQI
Bezeichnung
HQI-TS
WDL
HQI-TS
NDL
HQI-TS
D
HCI
Bezeichnung
HCI-TS
NDL
Der ein oder andere wird jetzt sicher Leuchtmittel vermissen welche er vielleicht sogar selbst als Lichtquelle
einsetzt. Ich hoffe in dieser Kurzfassung zum Thema Licht einige zum Nachdenken angeregt zu haben.
Sollten noch Fragen offen sein, stehe ich jedem im DGHT Forum oder Chat gern Frage und Antwort.
Dies soll auch nur ein Kurzumriss und keine wissenschaftliche Abhandlung sein und hoffe alles verständlich,
gepaart mit meinen Erfahrungen, wiedergegeben zu haben.
Für alle denen diese Version zu kurz ist steht auch noch die etwa längere Fassung zur Verfügung! Viel
Spass noch und gönnt euren Tieren mal was, auch wenn der Stromverbrauch dadurch in die Höhe schnellt!
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Begriffe:
Lichtstrom
(Lumen = lm)
Dies ist die gesamte von einer Lichtquelle (Lampe) abgegebene Lichtleistung.
Der Lichtstrom ist besonders wichtig, weil es die Größe ist, mit der Verbraucher
die "Helligkeit" von Lichtquellen beschreibt. Zum Beispiel erreicht man mit einer
100 Watt Glühlampe ca. 1.360 Lumen. Mit einer 30 Watt Leuchtstofflampe
werden bereits ca. 1.600 Lumen erreicht. Der Lichtstrom ist also das Licht, das
die Lampe abgibt.
Die Lichtstärke ist der in einer bestimmten Richtung abgegebene Lichtstrom
Lichtstärke I
einer Lampe oder Leuchte. Die Art des Reflektors einer Lampe oder Leuchte
(Candela = cd)
bestimmt
die
Lichtstärkenverteilung
und
wird
häufig
als
Lichtstärkeverteilungskurve dargestellt.
eleuchtungsstärke Die Beleuchtungsstärke wird durch den Lichtstrom einer Lampe in Lumen
dividiert durch die beleuchtete Fläche in Quadratmetern ausgedrückt. Bei
E
(Lux = lx = lm/m²) Vollmond erreicht man etwa 1 Lux, eine gute Arbeitsplatzbeleuchtung hat etwa
1.000 Lux, und an einem sonnigen Sommertag im Freien werden ca. 100.000
Lux gemessen.
Mit der Leuchtdichte wird der Helligkeitseindruck, den das Auge von einer
Leuchtdichte L
Fläche hat, gemessen. Neben der Lichtstärke ist außerdem der Reflektionsgrad
(cd/m²)
der Fläche entscheidend. Dabei reflektiert eine helle Fläche sehr viel besser als
eine dunkle.
Mit der Lichtausbeute (= Lumen pro Watt) beurteilt man die Wirtschaftlichkeit von
Lichtausbeute η
Lampen. Je mehr Licht (Lumen) man für die eingesetzte elektrische Leistung
(Watt) erhält, desto geringer sind die Kosten (Euro) und desto besser ist die
Wirtschaftlichkeit. Während man bei Halogenglühlampen ca. 15 Lumen pro Watt
erreicht, können es bei Leuchtstofflampen durchaus 75 Lumen pro Watt sein.
Die Lichtfarbe einer Lichtquelle wird durch die Farbtemperatur beschrieben. Mit
Lichtfarbe/
Farbtemperatur K Glühlampen erreicht man etwa 1.700 Kelvin (K) und mit Leuchtstofflampen bis
über 6.000 K (Spezialleuchten). Eine Lichtquelle mit 3.000 K hat einen höheren
(Kelvin)
Rotanteil, eine Lichtquelle mit 6.000 K hat einen höheren Blauanteil.
Das Normlicht im Bezug auf die Sonne liegt zwischen 5000k und 6500k.
Farben werden als natürlich empfunden, wenn wir sie unter Tageslicht sehen.
Farbwiedergabe
Aus diesem Grunde billigt man künstlichem Licht dann eine sehr gute
oder CRI)
Farbwiedergabe zu, wenn dieses Licht die Gegenstände bzw. ihre Farben
ähnlich wie bei Tageslicht erscheinen lässt. Gebräuchlich sind 4
Farbwiedergabestufen, wobei man Werte von 1A (bester Wert) bis 4
(schlechtester Wert) unterscheidet.
Quellenverzeichnis: http://www.osram.de
Diese Datei steht dem privaten Nutzer frei zur Verfügung. Eine Veröffentlichung ist ohne Genehmigung des
Autors nicht gestattet!
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