Es werde Licht - uromastyx
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Es werde Licht - uromastyx
Es werde Licht Das Thema Licht wird von vielen Haltern noch recht stiefmüttercherhaft behandelt. Auch in der Literatur wird dieses Thema oft nur am Rande, oder zum Teil überhaupt nicht angesprochen. Jeder Reptilienhalter sollte jedoch bestrebt sein seinen Tieren ein natürliches Umfeld zu schaffen. Für das Wohlbefinden von Reptilien ist natürlich das Licht ein wesentlicher Bestandteil des von uns geschaffenen künstlichen Lebensraumes! Bei der Anschaffung von Reptilien taucht unweigerlich die Frage auf „Was ist für meine Tiere die richtige Beleuchtung?“ In den letzten 2 Jahren habe ich mich intensiver mit dem Thema Licht auseinander gesetzt, die verschiedensten Leuchtmittel an ihren Leistungsmerkmalen verglichen und an meinen Tieren ausprobiert. So gibt es auf dem Markt eine Vielzahl an Produkten von den verschiedensten Herstellern. Speziell im Zoohandel und auf Börsen findet man des öfteren Produkte die eher kritisch zu betrachten sind. Als bestes Beispiel fällt mir hier eine Glühbirne aus dem Hause EuroZoo (NeoPlus) ein. Diese wird in, zur Zeit, 3 verschiedenen Wattstärken vertrieben wird. Diese Birne bietet zwar ein recht gutes Spektrum, bei einer Leistung von z.b. 60W ist diese jedoch vom Lichtstrom her nur eine echte Konkurrenz zur Kerze. So rechtfertigen die eher geringen Kosten für dieses Leuchtmittel die Anschaffung in keinster Weise die immensen Kosten für den dabei zu verbrauchenden Strom! Selbst als Spots für die Sonnenplätze sind handelsübliche Birnen mit eingedampften Reflektor besser geeignet. Diese geben zu dem noch mehr Lichtstrom ab und sind auch günstiger zu erstehen. Fazit – als Lichtquelle absolut ungeeignet und als Spot eine der Stromfressensten Varianten überhaupt! Ich möchte aber meiner Einschätzung der einzelnen Leuchtmitteln nicht vorgreifen ... Für die folgenden Lichtquellen beziehe ich mich ausschließlich auf Leuchtmittel aus dem Hause Osram und habe von vornherein die absolut ungeeigneten weggelassen. Meine Einschätzung orientierte ich an der billigsten und natürlichsten uns bekannten Lichtquelle – der Sonne! © 2003-2004 by Aturus Allgemeines: In der freien Natur sind unsere Zöglinge mehr oder weniger stark dem Sonnenlicht ausgesetzt. Je nach Tageszeit und Ort schwanken hier die Farbtemperatur und Lichtstrom (Begriffe - siehe Anhang) der Sonne. Das Spektrum des Sonnenlichtes ist weitestgehend ausgeglichen und setzt sich aus Blau, Grün Gelb und Rot zusammen. Morgens und abends ist der Anteil an langwelligen Licht höher und bei bedeckten Himmel, oder gar Regen, der Anteil an kurzwelligen Licht (z.b. 10.000K und mehr). Als Referenzwert für einen sonnigen Mittag gelten 5000 - 6500K Farbtemperatur. Auf offenen Flächen bringt es die Sonne auf bis zu 100.000 und mehr Lumen Lichtstrom (sonniger Mittag). Der Untergrund spielt bei der Lichtintensität eine große Rolle. So kann heller Boden, wie z.b. Sand bis zu 50% des Sonnenlichtes reflektieren. So sind Steppen- und Wüstenbewohner weitaus stärker der Sonne ausgesetzt als Busch- und/oder Waldbewohner. Gerade in Wäldern wird viel Licht durch die dichte Vegetation geschluckt. So kann es durchaus vorkommen, dass in dichten Regenwäldern nur äußerst selten direktes Sonnenlicht zum Boden durchdringt. Aus diesen Grund ist es nahezu unmöglich verallgemeinernde Werte für diese Habitate festlegen. Die Versuchsaufbauten: Für meine Bodenbewohner (Leiocephalus s. schreibersii) habe ich ein geteiltes Terrarium (120x60x60cm) gebaut. In der Mitte befand sich ein Durchgang durch den die Leguane von einem zum anderen Teil des Terrariums gelangen konnten. So konnte ich in beiden Teilen die verschiedenen Lichtquellen testen und die Tiere entscheiden lassen welche Lichtquelle sie bevorzugen. Für meine Kletterer (Phelsuma klemmeri) habe ich 2 Terrarien (65x60x120cm) gebaut und die Wände des einen mit hellen Korkplatten (Verlegeplatten aus dem Baumarkt), und das andere mit dunklen Korkplatten (Zoohandel) beklebt. So sieht man im direkten Vergleich gleicher Lichtquellen wie sich die verschiedenen Oberflächen auch auf die Lichtverhältnisse im Terrarium auswirken. Alle Terrarien sind mit einem Lichtkasten über den Terrarien ausgestattet und durch Fliegengitter (Alu!) vom Terrarium getrennt. Leuchtstoffröhren lassen sich noch ins Terrarium hängen. HQL oder HQI Strahler müssen aber, bedingt durch ihre Bauform, auf jeden Fall über den Terrarien angebracht werden. Gerade bei Regenwaldterrarien mit Glasdeckel muss man dann aber schon gut putzen um die Kalkflecken des getrockneten Spritzwassers vom Deckel wieder zu entfernen. Auch wäre da der Einsatz einer vernünftigen UV Beleuchtung über dem Terrarium so unmöglich! © 2003-2004 by Aturus Allgemeine Erkenntnisse: In meinen Versuchsaufbauten hat sich recht schnell gezeigt das meine „Versuchsobjekte“ eine Lichttemperatur von 4000K bis. 6000K, bei einem ausgewogenen Spektrum, bevorzugten. Der Lichtstrom sollte dabei mindestens 20.000 Lumen pro m³ Terrarium liegen. Für ein Standart Terrarium 100x50x50cm für Bodenbewohner, oder 50x50x100cm für Kletterer wären das also wenigstens 5000 Lumen. Bei 10.000 Lumen pro m³ Terrarium und weniger versuchten meine Reptilien immer dem Licht so nahe wie möglich zu sein. So versuchten z.B. meine Leguane ständig an den Wänden nach oben zu klettern oder rannten die Scheiben entlang um einen Ausgang nach draußen zu finden. Das Weibchen hat es mit der Zeit sogar geschafft rücklings am Fliegengitter zu hängen, um direkt unter der Lichtquelle hängen zu können. Meine Geckos hielten sich auch nur im oberen 1/3 des Terrarium auf, so dass das großzügig angelegte Becken eigentlich völlig witzlos war ... Außerdem fingen einige Pflanzen einzugehen und andere beschleunigten ihr Wachstum. So schoss eine Bodenpflanze, die normalerweise Rosetten bildet, auf einmal bis zu 20cm in die Höhe! Auch wenn sich einige von diesen Argumenten noch nicht überzeugen lassen, sollten sie doch einmal genauer das Verhalten ihrer Zöglinge beobachten. Tiere die bisher gute Lichtverhältnisse vorfanden (z.b. Wildfänge) sind in „unterbelichteten Terrarien“ weitaus hektischer, versuchen regelrecht ins Licht zu kriechen und zeigen noch andere untypische Verhaltensweisen. Auch sind so gehaltene Tiere stressbedingt weitaus anfälliger für Krankheiten. So habe ich schon oft in Foren gelesen, dass z.B. Leguane und Agamen gegen die Frontscheiben rennen und versuchen aus dem Terrarium zu kommen. In einem Großteil dieser Fälle wurden die Tiere in Zimmern mit Südblick gehalten und konnten so zwar eintretendes Sonnenlicht sehen, aber nicht erreichen! Es spielt aber nicht nur der Lichtstrom eine wesendliche Rolle. Hier kommen auch noch andere Faktoren, wie Leuchtdichte, Spektrum, Form des Reflektors und andere zum tragen. Hat man ein eher hohes Terrarium mit einer sehr dichten Bepflanzung und/oder recht dunklen Wänden und Boden (z.B. klassisches Regenwaldterrarium), wird ein nicht unerheblicher Teil des Lichtes geschluckt und. Bei einem eher flachen Becken und spärlicher Bepflanzung und/oder hellen Wänden und Boden (klassisches Steppenterrarium) wird ein nicht unerheblicher Teil des Lichtes reflektiert und sorgt so für optisch sichtbare hellere Lichtverhältnisse im Terrarium. Setzt man in diesem Terrarium Leuchtmittel mit einen eher flachen Reflektor, und in einem Regenwaldterrarium einen eher tiefen Reflektor ein, schafft man es jeden, dieser beiden Terrarientypen, gut auszuleuchten. Kommen mehrere Lichtquellen zum Einsatz, kann man so auch noch verschiedene Lichtverhältnisse schaffen ... So sehen 24.000 Lumen in einem 0,9m³ Terrarium aus. Wie man unschwer erkennen kann ist das einfallende Sonnenlicht noch um einiges stärker. © 2003-2004 by Aturus Die Leuchtstoffröhren: Viele verwenden Leuchtstoffröhren zur Ausleuchtung ihrer Terrarien – viele jedoch eher aus Kostengründen! In besonders kleinen und/oder flachen Terrarien würde auch nichts gegen den Einsatz dieser Leuchtmittel sprechen. Je größer, oder gar höher, ein Terrarium wird ist es nahezu unmöglich vernünftige Lichtverhältnisse zu schaffen. Durch die sehr große Fläche, über die das Licht abgegeben wird, benötigt man auf jeden Fall einen passenden Reflektor über jeder Röhre (bekommt man in der Regel in jedem Zooladen) und auch mehrere Leuchten in hoher Wattzahl die auch noch auf einer verhältnismäßig kleine Fläche untergebracht werden müssen. So bleibt dann kaum noch Platz für Spotstrahler. So lassen sich dann auch schlechter hellere und dunklere Bereiche im Terrarium schaffen. Es gibt eine Vielzahl von Röhren mit den verschiedensten Bezeichnungen und Bauformen. Viele schwören ja auf T5 Röhren, anderen reichen T8. Ich gebe jedem Recht, der sagt:“T5 Röhren haben den besten Wirkungsgrad (bis zu 105Lumen/Watt)!“ Den wenigsten scheint aber bewusst zu sein, dass eben diese Röhren mit das schlechteste Spektrum überhaupt abgeben. Irgendwo muss der Hersteller auch Abstriche machen. Man kann halt nicht immer alles haben ... Um schon mal grob abschätzen zu können wie gut oder schlecht eine Röhre ist, gib es einen dreistelligen Farbcode. Die 1. Zahl gibt die Farbwiedergabestufe an. Röhren unter „8“ würde ich nicht mal eines Blickes würdigen! Solche findet man dann auch eher in Baumärkten ... 8 = Farbwiedergabestufe 1B (80-89Ra) 9 = Farbwiedergabestufe 1A (90-100Ra) Die anderen beiden Zahlen geben die ersten 2 Stellen der Lichtfarbe/Farbtemperatur an... 27 = Interna (2700K) 30 = Warm White (3000K) 35 = White (3500K) 40 = Cool White (4000K) 50 = Daylight (5000-5400K) 60 = Daylight (6000K) 65 = Biolux (6500K) Um gleich mal was gutes für unsere Tiere rauszusuchen, nehmen wir den Code „965“. Bezeichnung Ausführung Lumilux DeLux High Output T5 965 Lumilux DeLux Biolux 965 T8 Leistung 49W Lumen 3450 L Lichtausbeute 70 L/W 36W 2300 L 64 L/W Um die starken Unterschiede bei Leuchtstoffröhren zu verdeutlichen habe ich auch gleich mit nem Code von „840“ rausgepickt. Bezeichnung Lumilux High Efficiency 840 Lumilux 840 Ausführung T5 T8 Leistung 35W 36W Lumen 3650 L 3200 L Lichtausbeute 104 L/W 89 L/W © 2003-2004 by Aturus Spätestens bei den unterschiedlichsten Spektren dieser Röhren dürfte klar sein wo die Vor- und Nachteile dieser Röhren liegen! Bis heute ist auch nicht 100%ig geklärt welche Bereiche im Spektrum Reptilien sehen. Bei Schlangen z.b. ist bekannt das diese auch im UV/A Bereich sehen können. So wirken sehr große Lücken im Spektrum, trotz einer hohen Lumenzahl, eher unangenehm auf Reptilien. DigiCams fangen diese Defizite auch durch einen Grün- oder Braunschimmer im Bild ein. Zum Teil erkennt man dies auch mit bloßen Auge. Der wohl größte Nachteil aller Leuchtstoffröhren dürfte aber die Bauform sein! Gerade in hohen Becken mit einer geringen Grundfläche muss man schon einige Röhren verwenden um auf die gewünschte Lichtausbeute zu kommen. Grundsätzlich halte ich daher Leuchtstoffröhren für Flache Terrarien und/oder kleine Aufzuchtbecken für bedingt geeignet. Die Energiesparlampen: Grundsätzlich lassen sich auch Energiesparlampen (Kompaktleuchtstofflampen) als Terrarienbeleuchtung einsetzen. Anders als bei Leuchtstoffröhren ist es hier aber schwieriger passende Reflektoren zu finden. Bei Terrarien mit einer besonders kleinen Fläche stellen diese Leuchtmittel aber durchaus eine (bedingte) Alternative dar. Auch hier gelten die Werte Farbwiedergabestufe, wie auch Lichtfarbe/Farbtemperatur der Leuchtstoffröhren. Durch ihre kompakte Bauweise ist deren Wirkungsgrad (lm/W) jedoch etwas schlechter. So sollte man Leuchtstoffröhren den Kompaktleuchtstofflampen auf jeden Fall vorziehen. Beispiel: - Osram Lumilux 36Watt / 950 Biolux (895mm) 2.350 Lumen (Leuchtstoffröhre) - Osram Dulux L 36Watt / 950 (411mm) 1.900 Lumen (Energiesparlampe) Die Funktionsweise von Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren ist gleich, da diese nur aufgewickelte Röhren sind, die über ein integriertes Vorschalt (50Hz) verfügen. Wie das Beipiel aber zeigt muss man Abstriche bei den Lumen in Kauf nehmen © 2003-2004 by Aturus Die Quecksilberdampflampen (HQL): Auch wenn mit dem Kürzel HQL viele wissen was gemeint ist, so ist dies doch kein Begriff der für alle Quecksilberdampflampen gilt. Andere Hersteller verwenden für diese Leuchtmittel andere Bezeichnungen. Einige werden sich vielleicht schon wundern warum ich bei Leuchtstoff- und Energiesparlampen nicht auf die 50Hz Widerholfrequenz eingegangen bin ... Was bedeutet das eigentlich – 50Hz oder 100 Hz? Einige kennen diese Bezeichnung sicher von ihren Fernseher und/oder Monitor. Um es einfach auszudrücken geht das Licht bei 50Hz 50x pro Sekunde an und wieder aus und beschreibt so die Wiederholfrequenz. Bei Monitoren mit 50Hz baut sich das Bild daher 50x pro Sekunde neu auf. Das Menschliche Auge nimmt dieses dann als leichtes Flimmern war. Je höher die Frequenz also ist, um so natürlicher und schonender wirkt es auf das Menschliche Auge. Ab 100Hz gilt ein Bild für den Menschen als flimmerfrei. Auch wenn ich bei Leuchtstoffröhren, HQL- und HQI Leuchten 50Hz Vorschaltgeräte verwendete, so ist mir und meinen Reptilien (bei sichtbaren Flimmern schauten sie in Richtung Lichtquelle) nur bei HQL Leuchten das Flimmern aufgefallen. Dabei handelte es sich jedoch nicht um ein permanentes Flimmern, sondern beschränkte sich auf einen eher kurzen Moment der sich aller paar Stunden, Tage oder Wochen wiederholte. Ob da Stromschwankungen im Netz oder das Vorschaltgerät die Ursache waren konnte ich nicht näher eingrenzen. Der große Vorteil von HQL Leuchten (wie auch die noch folgenden Leuchtmittel) liegt in ihrer Bauform. So wird auf einer weitaus kleineren Fläche das Licht abgegeben. Wie auch bei den anderen beschriebenen Leuchtmitteln gilt das Licht als „kaltes Licht“. Das heißt, dass relativ wenig Strahlungswärme erzeugt wird und somit diese Leuchtmittel primär zur Lichterzeugung dienen. Für die Vorzugstemperatur müssen daher in der Regel andere Leuchtmittel (wie Halogen- und/oder Spotstrahler) zum Einsatz kommen. Diese Leuchtmittel haben einen weitaus geringeren Wirkungsgrad, geben weniger Lichtstrom, aber weitaus mehr Strahlungswärme ab. Ähnlich wie die oben schon erwähnten 3 Band Röhren, geben auch HQL Strahler ein ungünstiges Lichtspektrum ab. Jedoch scheint zumindest der UV-A Anteil in diesen Spektrum größer als bei Leuchtstoffröhren zu sein. So konnte ich schon 2x bei meiner Leiocephalus schreibersii Nachzuchten beobachten wie kurz nach dem Schlupf auftretende Zuckungen und Lähmungserscheinungen ohne Zugabe von Vitaminen und Mineralien nach wenigen Wochen unter diesen Lichtverhältnissen verschwanden. Unter Leuchtstoffröhren war und ist eine großzügige Zugabe von Vitaminen und Mineralien zur Behebung auf jeden Fall erforderlich gewesen. Jedoch rate ich auf jeden Fall vom Einsatz einer HQL Leuchte als UV Quelle ab.! Auch ist schon für das menschliche Auge die schlechte Lichtfarbe zu erkennen. Im Gespräch mit Thomas Ackermann (www.leiocephalus.de) erfuhr ich, dass auch er dieses Phänomen kennt und dies wohl nicht ausschließlich auf Mangelerscheinung zurückzuführen ist. So hatte er diese Zuckungen und Lähmungserscheinungen bei ca. 10% seiner Anolis Nachzuchten beobachten können und zieht diese seither ohne weitere Probleme an einem Südfenster auf. Dennoch rate ich den HQL Besitzern so langsam zu einem Umstieg ... Im direkten Vergleich zwischen HQL- und HQI Leuchtmittel hielten sich meine Leguane ausschließlich im Licht des HQI Strahlers auf. Auch wenn der HQL Strahler mit 125W und 6300 Lumen mehr Lichtstrom brachte als der 70W HQI Strahler mit 5500 Lumen. Hier entschieden sich meine Tiere eindeutig für das bessere Spektrum! Die Terrarianer die noch HQL Leuchten einsetzen sollten so langsam auf HQI oder HCI umsteigen. Zumindest HQI Strahler sind jetzt schon zu durchaus erschwinglichen Preisen erhältlich! © 2003-2004 by Aturus Halogen – Metalldampflampen (HQI): Wie bei HQL ist auch HQI ein Kürzel für die Leuchtmittel von Osram. Hier gibt verschiedene Sockelformen und ich beschränke mich auf RX7s. Diese Brenner weisen in der Mitte einen „Knubbel“ auf, der in Richtung Reflektor zeigen sollte! So wird das Spektrum durch den Reflektor nicht verfälscht. Je nach Einsatzbereich gibt es auch hier Brenner mit verschiedener Lichtfarbe. Wie auch bei Leuchtstoffröhren ist hier Brennern mit 4200-5200K (NDL oder Daylight) den Vorzug zu geben. Bezeichnung HQI-TS WDL HQI-TS NDL HQI-TS D Leistung 70W 70W 70W Lumen 5000 L 5500 L 5000 L Lichtausbeute 71 L/W 79 L/W 71 L/W Auch wenn diese Brenner nur 842, bzw. 852 haben, so ist das Spektrum recht ausgewogen und wirkt natürlich. Auch diese Brenner benötigen ein Vorschaltgerät. Alle Hersteller geben ihre mittlere Lebensdauer in Stunden an, die auf jeden Fall eingehalten werden sollte (gilt im übrigen für alle beschriebene Leuchtmittel). Auch wenn die Brenner auch weiterhin „funktionieren“, dauert der Startvorgang doch erheblich länger, das Spektrum verschiebt sich mit steigender Lebensdauer und die Lichtstärke lässt stark nach! Um das Zündgerät zu schonen und seinen Pfleglingen auch weiterhin „natürliche Lichtverhältnisse“ bieten zu können, sollten die Brenner dann auf jeden Fall 1x pro Jahr gewechselt werden. Einige Hersteller verwenden noch hinter der Brennerbezeichnung das Kürzel „UVS“. Hierbei handelt es sich um Brenner mit UV-Stop! Beim letzten Tausch meiner Leuchtmittel ließ ich die Schutzverglasung der Leuchte bewusst weg um die Strahlungswärme im Terrarium etwas zu erhöhen. Nach wenigen Tagen bemerkte ich das sich alle meine Tiere permanent versteckten und selbst Pflanzen mit einem Abstand von 1m und mehr zur Lichtquelle regelrcht verbrannten. Als ich dann auch noch eines meiner Phelsuma klemmeri Weibchen mit einen braunen Rücken im Terrarium sah, war mir klar das sie sich eine Verbrennung zugezogen haben musste. Bei den von mir eingesetzten Brennern handelte es sich um 70W Brenner aus dem Hause Philips ohne UV Schutz! © 2003-2004 by Aturus Alle meine Tiere wiesen nach ca. einer Woche mehr oder weniger starke Verbrennungen der Haut auf. Etwa 1-2 weitere Woche später häuteten sich dann binnen weniger Tage alle betroffene Tiere. Da ich noch nie eine solche „Sammelhäutung“ erlebt habe, vermute ich das sich durch die Verbrennung die Haut abgestorben ist und sich nicht mehr ausreichend dehnen konnte. Die tote Haut zeigte dabei zum Teil eine sehr starke Braunfärbung! Bis auf ein Phelsuma klemmeri Weibchen war nur eine Hautschicht der Tiere betroffen. Sie hatte wohl eine besonders hohe Dosis abbekommen, welche erst nach 2 weiteren Häutungen verschwand! Schon wenige Tage nach dem Wiedereinsetzen der Schutzgläser in die Strahler zeigten sich meine Tiere wieder. Ich lehne aus diesen Grund Experimente ohne Schutzglas generell ab! Selbst Brenner mit dem Kürzel UVS sollten nur hinter dem Schutzglas betrieben werden und stellen keinen Freibrief oder Ersatz für UV Lampen dar! Das Risiko ist einfach zu groß das es zu Verbrennungen der Haut kommt, oder gar Tiere zu Grunde gehen! Auch dient diese Glasscheibe als Schutz vor einem explodierenden Brenner! Kleine Glassplitter und auch Chemische Verbindungen aus dem inneren des Brenners können unseren Zöglingen doch erheblichen Schaden zufügen! Trotz dieser negativen Erfahrung kann ich jedem Reptilienhalter HQI Strahler ans Herz legen. Leuchtstoffröhren können vom Spektrum her keine echte Konkurrenz sein. © 2003-2004 by Aturus Die Keramik Brenner (HCI): Sie sind eine direkte Weiterentwicklung von HQI Brennern und können daher ohne Probleme in den Sockeln der HQI Strahler betrieben werden. Diese Leuchtmittel wurden weiter optimiert und weisen so einen noch höheren Wirkungsgrad (lm/W) und noch besseres Spektrum auf. Zur Zeit stellen diese Brenner wohl, neben Sonnenlicht, das absolute Optimum in Sachen Licht dar. Sie gibt es, anders als HQI, mit dem Code 940! Bezeichnung HCI-TS NDL Leistung 70W Lumen 5700 L Lichtausbeute 81L/W Für jeden Reptilienhalter der seinen Tieren etwas gutes tun will wird nicht an diesen Brennern vorbei kommen. © 2003-2004 by Aturus Zusammenfassung: Röhren Bezeichnung Lumilux T5 Lumilux T5 De Luxe T5 De Luxe T5 Lumilux T8 Lumilux T8 De Luxe T8 De Luxe T8 De Luxe T8 Sockel High Efficiency G5 High Output G5 High Output G5 High Output G5 G13 G13 G13 G13 Biolux G13 Watt 35 39 49 49 36 36 36 36 36 Lumen 25°C 35°C 3300 3650 3100 3500 3100 3500 3000 3450 3200 3100 2250 2300 2300 Lumen/Watt 25°C 35°C Kelvin 94 104 4000 79 90 4000 63 71 4000 61 70 6500 89 4000 86 6000 63 3800 64 5400 64 6500 Code 840 840 940 965 840 860 940 954 965 Lebensdauer mittlere nutzdauer 24.000 18.000 24.000 18.000 24.000 18.000 24.000 18.000 20.000 18.000 20.000 18.000 20.000 18.000 20.000 18.000 20.000 18.000 HQL Bezeichnung HQL Super De Luxe HQL De Luxe HQL Standart Sockel E27 E27 E27 Watt 80 80 80 Lumen 3400 4000 3800 Lumen/Watt Kelvin 43 3400 50 3200 48 4100 Code 630 530 440 Lebensdauer 10.000 6.000 10.000 6.000 10.000 6.000 Sockel RX7s RX7s RX7s Watt 70 70 70 Lumen 5000 5500 5000 Lumen/Watt Kelvin 71 3000 79 4200 71 5200 Code 830 840 850 Lebensdauer 10.000 6.000 10.000 6.000 10.000 6.000 Sockel Watt RX7s 70 Lumen 5700 Lumen/Watt Kelvin 81 4200 Code 940 Lebensdauer k.a. k.a. HQI Bezeichnung HQI-TS WDL HQI-TS NDL HQI-TS D HCI Bezeichnung HCI-TS NDL Der ein oder andere wird jetzt sicher Leuchtmittel vermissen welche er vielleicht sogar selbst als Lichtquelle einsetzt. Ich hoffe in dieser Kurzfassung zum Thema Licht einige zum Nachdenken angeregt zu haben. Sollten noch Fragen offen sein, stehe ich jedem im DGHT Forum oder Chat gern Frage und Antwort. Dies soll auch nur ein Kurzumriss und keine wissenschaftliche Abhandlung sein und hoffe alles verständlich, gepaart mit meinen Erfahrungen, wiedergegeben zu haben. Für alle denen diese Version zu kurz ist steht auch noch die etwa längere Fassung zur Verfügung! Viel Spass noch und gönnt euren Tieren mal was, auch wenn der Stromverbrauch dadurch in die Höhe schnellt! © 2003-2004 by Aturus Begriffe: Lichtstrom (Lumen = lm) Dies ist die gesamte von einer Lichtquelle (Lampe) abgegebene Lichtleistung. Der Lichtstrom ist besonders wichtig, weil es die Größe ist, mit der Verbraucher die "Helligkeit" von Lichtquellen beschreibt. Zum Beispiel erreicht man mit einer 100 Watt Glühlampe ca. 1.360 Lumen. Mit einer 30 Watt Leuchtstofflampe werden bereits ca. 1.600 Lumen erreicht. Der Lichtstrom ist also das Licht, das die Lampe abgibt. Die Lichtstärke ist der in einer bestimmten Richtung abgegebene Lichtstrom Lichtstärke I einer Lampe oder Leuchte. Die Art des Reflektors einer Lampe oder Leuchte (Candela = cd) bestimmt die Lichtstärkenverteilung und wird häufig als Lichtstärkeverteilungskurve dargestellt. eleuchtungsstärke Die Beleuchtungsstärke wird durch den Lichtstrom einer Lampe in Lumen dividiert durch die beleuchtete Fläche in Quadratmetern ausgedrückt. Bei E (Lux = lx = lm/m²) Vollmond erreicht man etwa 1 Lux, eine gute Arbeitsplatzbeleuchtung hat etwa 1.000 Lux, und an einem sonnigen Sommertag im Freien werden ca. 100.000 Lux gemessen. Mit der Leuchtdichte wird der Helligkeitseindruck, den das Auge von einer Leuchtdichte L Fläche hat, gemessen. Neben der Lichtstärke ist außerdem der Reflektionsgrad (cd/m²) der Fläche entscheidend. Dabei reflektiert eine helle Fläche sehr viel besser als eine dunkle. Mit der Lichtausbeute (= Lumen pro Watt) beurteilt man die Wirtschaftlichkeit von Lichtausbeute η Lampen. Je mehr Licht (Lumen) man für die eingesetzte elektrische Leistung (Watt) erhält, desto geringer sind die Kosten (Euro) und desto besser ist die Wirtschaftlichkeit. Während man bei Halogenglühlampen ca. 15 Lumen pro Watt erreicht, können es bei Leuchtstofflampen durchaus 75 Lumen pro Watt sein. Die Lichtfarbe einer Lichtquelle wird durch die Farbtemperatur beschrieben. Mit Lichtfarbe/ Farbtemperatur K Glühlampen erreicht man etwa 1.700 Kelvin (K) und mit Leuchtstofflampen bis über 6.000 K (Spezialleuchten). Eine Lichtquelle mit 3.000 K hat einen höheren (Kelvin) Rotanteil, eine Lichtquelle mit 6.000 K hat einen höheren Blauanteil. Das Normlicht im Bezug auf die Sonne liegt zwischen 5000k und 6500k. Farben werden als natürlich empfunden, wenn wir sie unter Tageslicht sehen. Farbwiedergabe Aus diesem Grunde billigt man künstlichem Licht dann eine sehr gute oder CRI) Farbwiedergabe zu, wenn dieses Licht die Gegenstände bzw. ihre Farben ähnlich wie bei Tageslicht erscheinen lässt. Gebräuchlich sind 4 Farbwiedergabestufen, wobei man Werte von 1A (bester Wert) bis 4 (schlechtester Wert) unterscheidet. Quellenverzeichnis: http://www.osram.de Diese Datei steht dem privaten Nutzer frei zur Verfügung. Eine Veröffentlichung ist ohne Genehmigung des Autors nicht gestattet! © 2003-2004 by www.Aturus.de