Vorschlag für ein Sturzprotokoll - SFGG-SPSG

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Vorschlag für ein Sturzprotokoll - SFGG-SPSG
Vorschlag für ein Sturzprotokoll
Obligatorische Punkte eines Sturzprotokolls:
- Wann? (Sturzdatum, -zeit)
- wo?( Ort des Sturzes)
- wie? (Sturzart: beim Aufstehen, sitzen, aus dem Bett…)
- wieso? (gestolpert, gerutscht…)
- Folgen: Art und Schwere der Verletzung, psychische Folgen wie Sturzangst
- Zweiter Abschnitt: interdisziplinäre Situationsbeurteilung und Planung des weiteren
Vorgehen durch Pflege und Arzt
Hilfreich sind zusätzlich:
- wer wurde benachrichtigt (Arzt, Angehörige, Versicherungsmeldung…)
- vorbestehende Risikofaktoren
- vorbestehende prophylaktische Massnahmen
- Leitfaden für die interdisziplinäre Situationsbeurteilung
Beispiele: Sturzprotokoll Spital Waid und Pflegezentrum Dielsdorf vgl. folgende Seiten
SFGG-SPSG
08.01.13
Sturzdatum:
Sturzort:
Sturzzeit:
 Patientenzimmer
 WC
Station / Zimmer:
 Korridor
 anderer Ort
Fragen an den / die Patient/in nach dem Sturz
Was haben Sie gerade getan, bevor Sie stürzten? (Nach Angaben der/des Patienten/in und/oder der Zeugen/Pflegenden):
Weitere Angaben (z.B. Benachrichtigung eines Arztes, Information von Angehörigen, Versicherungsmeldung etc.)
Sturzart:  beim Stehen/Gehen
gefallen)
Sturzfolgen:  Keine Verletzung
 beim Aufstehen/Absitzen
 aus dem Sitzen/Liegen (z. B. vom Stuhl/Bett
 Leichtere Verletzung
 Schwerere Verletzung
Art der Verletzung(en):
Folgemassnahmen unmittelbar nach einem Sturz (Zutreffendes ankreuzen!):
 keine
 beobachten
 körperliche Untersuchung
 Röntgen
 Schmerzmittel
 Wundversorgung
 Operation
 andere:
 Kompressen
Vorbestehende Risikofaktoren (Jede Frage beantworten!):
Mobilitätsstörung?
 nein  ja
Früherer Sturz?
 nein  ja
Veränderte Kognition?  nein  ja
Veränderte Ausscheidung?
 nein  ja
Sehstörungen?
 nein  ja
Psychopharmaka?
 nein  ja
Schlafmittel?
 nein  ja
Unsicheres Schuhwerk?
 nein  ja
 Andere?:
Bettgitter (nur bei Sturz aus dem Bett/beim aufstehen etc. ankreuzen): keine  einseitig
Sensormatte:
 keine
 ja, auf der Matratze  ja, neben dem Bett
Hüftschutzhose:
 keine
 ja, getragen
Datum:
 beidseitig
 ja, nicht getragen
Ausgefüllt durch:
Interdisziplinäre Situationsbeurteilung und Planung des weiteren Vorgehen (Leitfragen auf der Rückseite
beachten!)
Datum:
Visum Pflege:
Visum Arzt:
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SFGG-SPSG
08.01.13
Weiteres Vorgehen (z.B. Präventive und andere Massnahmen; s. a. Interdisziplinäres
Sturzpräventionsprogramm):
 Folgende Massnahmen wurden neu ergriffen und/oder fortgesetzt
 Keine Massnahmen
Legende zum Sturzprotokoll
Patientenstürze werden im Waidspital routinemässig mit dem Sturzprotokoll erfasst und ausgewertet (s.
Intranet >Handbücher >Interprofessionelle Standards >Sturzpräventionsprogramm).
Definition: Als Sturz gilt ein ”unfreiwilliges und / oder unkontrolliertes zu Boden sinken oder fallen” mit oder
ohne Verletzungsfolge
Ablauf: Das Sturzprotokoll wird nach jedem registrierten Sturz durch eine diplomierte Pflegefachfrau /
Pflegefachmann* (Lernende nach Rücksprache mit Dipl PF.) innerhalb 24 Std. mit Vermerk im
Pflegebericht ausgefüllt. In der Folge eines Sturzes findet eine interdisziplinäre Situationsbeurteilung mit
Planung des weiteren Vorgehens durch die zuständige Pflegende und Arzt/Ärztin statt.
Das ausgefüllte Sturzprotokoll wird von der Stationsleitung auf Vollständigkeit kontrolliert und zweimal
kopiert.
Kopie 1 wird in der Pflegedokumentation abgelegt, Kopie 2 wird an die Pflegeleitung der Klinik gesandt
und das Original wird ins
„Ärztfächli“ im Stationszimmer gelegt (Ablage des originalen Sturzprotokolls in der KG).
Datum und Uhrzeit des Sturzes bei Unklarheit gilt der Zeitpunkt des Auffindens.
Fragen an den/die Patient /-in nach dem Sturz
Patient/in fragen! (Aktivitäten, Befindlichkeit, Umstände etc. vor dem Sturz), falls Patient/in keine Auskunft geben kann ev.
Angaben von Zeugen resp. der Pflegenden, die den/die Patientin/en auffindet.
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SFGG-SPSG
08.01.13
Sturzfolgen
Keine Verletzung: Keine Schmerzen, Beschwerden, Wunden oder sonstigen erkennbaren Verletzungen.
Leichtere Verletzung Verletzung, die innerhalb weniger Tage abheilen wird, z.B. Prellung mit Kopfschmerzen; kleine
Abschürfung; Rötung oder blauer Fleck.
Schwerere Verletzung Ernsthafte Verletzung z.B. alle Frakturen, Rissquetschwunden, Platz-/ Schnittwunden
Jeweils Art der Verletzung benennen, z.B. Schenkelhalsfraktur, Platzwunde an der Stirn, Schürfwunde am Unterarm). Später
festgestellte, sturzbedingte Verletzungsfolgen im Sturzprotokoll nachtragen und ggf. der Leitung Pflege melden.
Vorbestehende Risikofaktoren







Mobilitätsstörung (unsicherer Gang, schlechter Stand, Gleichgewichtsstörungen etc.)
Frühere Stürze (2 oder mehr Stürze in den letzten 6 Monaten)
Veränderte Kognition (z.B. Verwirrtheit, Demenz, Depression, inadäquate Selbsteinschätzung)
Veränderte Ausscheidung (z.B. häufiger Harndrang, Inkontinenz, DK, Blasenfunktionsstörung)
Sehstörungen (z.B. Tiefenwahrnehmung, Blindheit)
Psychopharmaka, Schlafmittel (Einnahme in den letzten 36h)
Unsicheres Schuhwerk (z.B. Strümpfe, Socken, „Schlarpen“ (inkl. barfuss)
Interdisziplinäre Situationsbeurteilung und Besprechung des weiteren Vorgehens
Im wesentlichen geht es darum, in Erfahrung zu bringen, weshalb der Patient gestürzt ist und wie das Sturz- und
Verletzungsrisiko in Zukunft vermindert werden kann. Dazu sind einige Leitfragen für die zuständige Pflegende und den
Stationsarzt formuliert um die Situation zu beurteilen und das weitere Vorgehen z.B. Abklärungen, präventive Massnahmen (inkl.
Vermerk in der Pflegedokumentation!) festzulegen.
Sturzanamnese - Art des Sturzereignisses:  Plötzlicher Bewusstseinsverlust  Gangstörung (Straucheln) 
Zusammensacken (Kollaps)  Einknicken o. Bewusstseinsverlust  Gleichgewichtsverlust,  Kraftverlust,  Äussere
Einwirkung  Unbekannt
Mobilitätsstörung
 Liegt eine muskuläre Schwäche (untere Extremitäten)
vor?
 Liegt eine Gangstörung vor?
 Liegt eine Gleichgewichtsstörung vor?
 Klagt der Patient über Schwindel?
 Werden Hilfsmittel zum Gehen benützt?
Einnahme von Medikamenten die das Sturzrisiko erhöhen
können
 Neuroleptika, Sedativa, Antiarrhythmika oder
Antidepressiva?
 Einnahme von mehr als 5 verschiedenen Präparaten?
Veränderte Kognition
 Ist der Patienten verwirrt, desorientiert, unruhig, agitiert?
 Kommt der Patient mit der Spitalumgebung zurecht?
 Überschätzt sich der Patient in seinen Fähigkeiten?
 Ist der Patient dehydriert?
Dezember 2006/ISPP/R. Schwendimann
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Frühere Stürze
 Stürzte der Patient vor dem Spitalaufenthalt?
 Wurden frühere Sturzereignisse abgeklärt?
 Verletzte sich der Patient infolge eines Sturzes?
Veränderte Ausscheidung
 Liegt häufiger Harndrang vor?
 Welche Form der Inkontinenz liegt vor?
Unsicheres Schuhwerk
 Hat der Patient Strümpfe, Socken getragen?
 Ist der Patient barfuss gegangen?
Beeinträchtigung des Sehvermögens
 Liegt eine Sehstörung/Sehbehinderung vor?
 Wird eine Brille getragen?
SFGG-SPSG
08.01.13
Checkliste: Begünstigende Faktoren ermitteln
Datum:
ja
nein
Faktoren
Massnahmen/Begründung
Erledigt
(Visum)
Extrinsische Faktoren
Umgebungsgefahren


Stolpergefahren (umherliegende Kabel)


Instabile Möbel


Hindernisse/Glasscheiben


Unzureichende Beleuchtung


Fehlen einer vom Bett bedienbaren
Nachttischlampe


Mangelhafte Haltemöglichkeiten


Unsichere Bettvorlage (nicht rutschsicher)


Bodenunebenheiten


Schwellen


Freiheitseinschränkende Massnahmen


Elektrische Türen
Schuhe / Kleidung


Unzweckmässiges Schuhwerk


Schuhe mit Ledersohlen


Fehlen von Antirutschsocken


Zu enge oder unpassende Kleidung


Fehlende Hüftprotektoren
Verwendung von Hilfsmitteln


Unpassende Gehhilfe


Zu wenig Training mit den Gehhilfen
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SFGG-SPSG
ja
08.01.13
nein
Faktoren
Massnahmen/Begründung
Erledigt
(Visum)
Medikamente


Neuroleptika


Antidepressiva


Sedativa / Hypnotica


Antihypertensiva


Diuretika


Abführmittel
Intrinsische Faktoren
Funktionseinbussen und
Beeinträchtigungen


Probleme mit dem Gleichgewicht


Schmerzen


Eingeschränkte Bewegungsfähigkeit


Fehlende Muskelkraft
Erkrankungen, die mit veränderter Mobilität,
Motorik und Sensibilität einhergehen:





























MS
Parkinson
Apoplexie
Polyneurophatie
Arthritis
Reduzierter Allgemeinzustand
Infekt
Fehlernährung
Stoffwechselerkrankung
Flüssigkeitsmangel
Sehbeeinträchtigungen


Reduzierte Sehschärfe


Ungeeignete Brille (Variolux, bifokale Gläser)
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SFGG-SPSG
ja
nein
08.01.13
Faktoren
Massnahmen/Begründung
Erledigt
(Visum)


Reduzierte Kontrastwahrnehmung


Hemianopsie
Beeinträchtigung der Kognition und
Stimmung


Demenz


Demenz mit Bewegungsdrang


Depression


Delir
Ausscheidungsverhalten


Dranginkontinenz


Nykturie


Durchfall


Schwierigkeiten beim Toilettengang
Angst vor Stürzen


Angst vor dem Fallen


Stürze in der Vorgeschichte


Postfallsyndrom
Verhaltensfaktoren


Auf Autonomie/Selbständigkeit bestehen trotz
Sturzrisiko


Risikoreiches, den körperlichen Fähigkeiten
und Ressourcen nicht angepasstes Verhalten
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SFGG-SPSG
Ja
08.01.13
nein
Faktoren
Massnahmen/Begründung
Erledigt
(Visum)
Situative Faktoren
Transfer


Transfertechniken unsicher
Gehen


Kleine unregelmässige, unsichere Schritte


Starke Körperschwankungen


Verringerte Schritthöhe


Stolpern


Abweichungen von der Gehlinie
Sitzen


Bodenkontakt der Füsse ungenügend


Ungenügend angepasste Rückenlehne


Unpassende Sitzmöglichkeiten
Treppen steigen

Datum:

Fehlende Uebung beim Treppensteigen
Unterschrift:
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