Short cuts

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Short cuts
Short cuts
Wir haben 12 Personen aus völlig unterschiedlichen Medienbereichen nach ihrer Ausbildung,
ihrem Beruf und ihren Tipps für Euch befragt.
Ewald Broichhausen, Geschäftsführer der Mediaconcept GmbH
Wie ist Ihre Berufsbezeichnung, wo arbeiten Sie?
Ich bin „Selbständiger Werbekaufmann“
Mediaconcept, dem BRF-Exklusivvermarkter.
und
Geschäftsführer
von
Ich leite das Unternehmen, welches seit 1995 besteht.
Wir (ein Team von bis zu 5 Personen) sind verantwortlich für den Vertrieb
der Radio- und TV-Werbezeiten beim BRF.
Unser Kundenstamm besteht aus nationalen Werbetreibenden (60%), die
über große Media- und Werbeagenturen vermittelt werden und aus
regionalen/lokalen Anbietern.
Wir sind außerdem aktiv im Bereich der Produktion von Radio- und TVSpots. Für manche Kunden planen und verwalten wir den gesamten
Werbeetat.
Wie sind Sie zu dem Beruf gekommen?
Ich habe Kunstmalerei und Kunstgeschichte an der Kunsthochschule in
Lüttich studiert.
Als Grafiker habe ich zunächst in einer hiesigen Druckerei gearbeitet und wurde dann mit dem Anzeigenverkauf der
hauseigenen Wochenzeitung betraut. Als beim BRF Anfang der 90er Jahre die kommerzielle Radiowerbung Einzug
hielt, bin ich von den Printmedien zu den audio-visuellen Medien gewechselt, zu der damaligen Vertriebsgesellschaft
WiB. In diesem Zeitraum habe ich verschiedene Weiterbildungen im Bereich Marketing und Werbung belegt und eine
Privatschule in Brüssel besucht (School for Advertising and Communication Management).
Also eher ein untypischer Parcours, wobei die kreative Ausbildung meines Studiums mir schon in meiner Karriere
geholfen hat, vor allem dann, wenn es drum ging, den Kunden mit bezahlbaren Konzepten und Ideen zur Seite zu
stehen.
Was würden Sie jungen Menschen raten, die diesen Beruf ergreifen möchten?
Es gibt da zwei Ansätze: entweder die kreative Orientierung (Multimediadesign, Ton- Bildtechnik, Mediengestaltung
Neue Medien-Internet, etc.) oder eben die kaufmännische (Verkauf/Vertrieb); hierbei kommen dann eher die
klassischen Studiengänge wie BWL, Marketing, Management oder Kommunikation in Frage.
Ich denke schon, dass es auch heute noch „Self-made men/women“ gibt, aber diese werden meines Erachtens
immer seltener. Man kann sich schon noch in Betrieben hocharbeiten, aber als Basis wird immer ein Minimum an
Ausbildung verlangt werden.
Die Selbständigkeit kann auch eine interessante Alternative sein. Hier sollte man jedoch sehr gut planen und
beobachten in welchen Fachbereichen noch „Platz“ am Markt ist. Eine mehrjährige Erfahrung im aktiven
Berufsleben –in den unterschiedlichsten Gattungen- wird in jedem Fall von Vorteil sein.
Doris Breuer, Phonothekarin
Wie ist Ihre Berufsbezeichnung, wo arbeiten Sie?
Ich habe als Sekretärin für Radio und Fernsehen beim BRF
angefangen. Die meisten Berufsjahre habe ich jedoch im
Musikarchiv gearbeitet. Dort hat auch die Digitalisierung das heißt der Wechsel von der klassischen Karteikarte zur
elektronischen Erfassung der verschiedenen Musiktitel bereits Ende der 80-ger Jahre angefangen. Seit Mitte 2011
Jahr bin ich jetzt Leiterin des Musikarchivs. Eigentlich ist
der Name heute nicht mehr ganz korrekt, da es nicht nur um
die Verwaltung der Musiktitel geht, sondern um die
Koordination der Sendepläne von BRF1, BRF2 und BRF-DLF
(in Brüssel).
Wie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen?
Zuerst habe ich die üblichen Prüfungen für meinen Beruf
absolviert: zuerst eine Prüfung als Daktylographin, dann
nach einigen Dienstjahren eine Prüfung als Radio- und TV-Sekretärin. Und jetzt nach 32 Jahren freue ich mich, diese
sehr verantwortungsvolle Funktion auszuüben.
Was würden Sie jungen Menschen raten, die diesen Beruf ergreifen möchten?
Man muss sehr an Musik interessiert sein, aber sich nicht nur für seine Lieblingsmusik, sondern auch für andere
Genres (von Pop-, Rockmusik, bis hin zu Schlagern und Volksmusik) begeistern können. Und man muss teamfähig
sein, selbstständig arbeiten können und sich regelmäßig mit neuer Software beschäftigen.
Raphael Grosch, Schauspieler
Wie ist Ihre Berufsbezeichnung und welche Berufserfahrung haben
sie?
Ich bin Schauspieler und aktuell an den „Schauspielbühnen Stuttgart“
engagiert. Neben dem Theater stehe ich aber auch regelmäßig vor der
Kamera und bin ebenfalls als Sprecher tätig.
Wie haben Sie diesen Beruf erlernt bzw. wie sind Sie zu diesem
Beruf gekommen?
Der Berufswunsch ist schon während des Abiturs an der PDS bei dem Stück
„Der Kaufmann von Venedig“ entstanden. Dann hat es aber doch ein paar
Jahre gebraucht, bis ich fest entschlossen war, mein Ziel professionell
anzugehen und eine Aufnahmeprüfung an der Schauspielschule zu machen,
was mir glücklicherweise gelungen ist.
Was würden Sie jungen Menschen raten, die diesem Beruf ergreifen
möchten?
Grundvoraussetzung ist auf jeden Fall eine große Leidenschaft und Passion für das Schauspiel und das Bewusstsein,
sich
nicht
nur
für
einen
Beruf
sondern
auch
eine
Art
„Lebensweg“
zu
entscheiden.
Der 2. Schritt ist dann die Aufnahmeprüfung an einer Schauspielschule, an der man im Schnitt 8 Semester studiert
bis zum Diplom und der sogenannten „Bühnenreife“.
Sylvie Heck, Senior Key Account Manager, Regio Medien AG
Wie ist Ihre Berufsbezeichnung, wo arbeiten Sie?
Ich bin „Senior Key Account Manager“ bei der regioMEDIEN AG bzw. 100´5
DAS HITRADIO. Zu Deutsch heißt das „Großkundenbetreuer“. Gemeinsam
mit meinen Kunden erarbeite ich passende Werbekonzepte, schreibe
Angebote und kümmere mich mit unseren Produzenten um die Produktion
der Werbespots.
Wie sind Sie zu dem Beruf gekommen?
Learning by doing! Ich habe zunächst acht Jahre bei der Zeitung (GrenzEcho) gearbeitet und bin dann eher per Zufall beim Radio gelandet.
Anfangs war ich für die Promotion zuständig und konnte so erste
Kundenkontakte aufbauen. Mit der Zeit konnte ich meine Kontakte immer
mehr ausbauen, so dass ich mich heute vorwiegend um die großen
Stammkunden kümmere.
Was würden Sie jungen Menschen raten, die diesen Beruf ergreifen möchten?
Eine Ausbildung im kaufmännischen oder kommunikativen Bereich (BWL, Marketing, Kommunikationswissenschaften)
ist sicherlich von Vorteil. Initiativbewerbungen sind aber nicht unüblich. Wir suchen immer spontane Leute, die als
Quereinsteiger in der Medienwelt durchstarten wollen. In diesem Beruf zählt vor allen Dingen der persönliche
Kontakt zum Kunden. Man sollte ein offener, interessierter Mensch sein.
Björn Gruber-Lamers, Leitung Postproduktion,
Action concept, Film- und Stuntproduktion GmbH
Wie ist Ihre Berufsbezeichnung, wo arbeiten Sie?
Ich bin Mediengestalter Bild und Ton und arbeite als Postproduction Supervisor bei
der action concept Film und Stuntproduktion GmbH.
action concept vereint die Departments „Development", „Produktion" und die
gesamte Postproduktion (dazu gehören Schnitt, Visual Effects und Sounddesign)
und ist somit eine der größten Full-Service-Filmproduktionen für Actionformate.
Uns kennt man vor allem durch die RTL-Serie Alarm für Cobra 11, wo wir für
Dreharbeiten auch schon häufiger in Ostbelgien zugast waren.
Wie sind Sie zu dem Beruf gekommen?
Ich habe Fotoingenieurwesen in Köln studiert und wollte über ein Praxissemester
die Medienwelt kennenlernen. Im Zuge dieses Praktikums bei action concept
wurde mir der Ausbildungsplatz zum Mediengestalter angeboten. Nach meiner
Ausbildung war ich noch als Cutter bei action concept tätig und schließlich als
Assistent der Postproduction Supervisorin. Ende 2007 habe ich meine jetzige
Position angetreten.
Was würden Sie jungen Menschen raten, die diesen Beruf ergreifen möchten?
Wenn man sich für diesen Berufszweig interessiert, sollte man sich gut informieren, in welchen Bereich der
Filmproduktion man tätig sein möchte und sich hierbei auf seine eigenen Stärken und Interessen konzentrieren.
Myriam Mersch, Produktionsassistentin
Wie ist Ihre Berufsbezeichnung, wo arbeiten Sie?
Meine Berufsbezeichnung lautet Produktionsassistentin. Meine Aufgaben
im aktuellen Planungsbüro sind sehr vielfältig: Verwaltung des
Terminkalenders und der Studiotermine, Absprachen von Interviews für
unterschiedliche Radiosendungen (wie z.B. Brasserie, Aktuell),
Bearbeitung der Post und Emails. Ich verteile Unterlagen zu den
vorliegenden Themen an die verschiedenen Redaktionen (Aktuell,
Unterhaltung, Fernsehen). Wir Produktionsassistentinnen wechseln
regelmäßig zwischen den verschiedenen Abteilungen (Aktuell,
Nachrichten, Empfang und Fernsehen).
Wie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen?
Als Jugendliche habe ich oft BRF gehört. Dann habe ich mich auf eine
Stellenanzeige beworben. Ich bin ein wenig blauäugig an die Arbeit herangegangen. Ich habe mich zwar immer für
Politik interessiert, aber durch die Arbeit mit den Journalisten habe ich sehr viel dazugelernt.
Was würden Sie jungen Menschen raten, die diesen Beruf ergreifen möchten?
Ich habe als Daktylographin angefangen und durch Prüfungen bin ich zur Produktionsassistentin geworden. Ich habe
Abitur gemacht, aber ich weiß nicht, ob das heute noch als Grundlage reicht. Man muss sich auf alle Fälle gut in
Sprachen auskennen. Französisch sollte man verstehen und sprechen, und am besten auch Englisch und
Niederländisch. Man sollte sich auch für neue Medien und Politik interessieren und ein gutes Allgemeinwissen haben.
Flexibilität gehört auch dazu, da wir früh und am Wochenende arbeiten müssen.
Peter Engels, Nachrichtenchef und Sprechtrainer, 100'5 DAS HITRADIO.
Wie ist Ihre Berufsbezeichnung, wo arbeiten Sie?
Ich bin seit Mai 2009 Leiter der Nachrichtenredaktion bei 100´5 DAS HITRADIO.
und trage somit die Verantwortung für die Nachrichten und ein etwa zehnköpfiges
Team aus freien und festangestellten Nachrichtenredakteuren und Reportern.
Darüber hinaus bin ich auch als Sprechtrainer für die regioMEDIEN AG tätig.
Wie sind Sie zu dem Beruf gekommen?
Radio mache ich seit 1999. Nach dem Abi und einem Praktikum habe ich als freier
Mitarbeiter bei einem Lokalsender in NRW angefangen, habe Beiträge erstellt und
Nachrichten präsentiert. Ab 2001 habe ich zunächst in Aachen und dann in einer
großen Nachrichtenredaktion in Berlin volontiert. Seit 2004 mache ich Nachrichten
auf 100'5 DAS HITRADIO. Außerdem habe ich, weil ich mich für Stimme,
Artikulation und Sprechtechniken interessiert habe, nebenbei in Heerlen (NL)
Logopädie studiert und das Studium 2009 erfolgreich abgeschlossen.
Was würden Sie jungen Menschen raten, die diesen Beruf ergreifen möchten?
Wer sich fürs Radio und insbesondere für Nachrichten interessiert, sollte eine gute bis sehr gute Schul- und
Allgemeinbildung mitbringen. Außerdem sollte man ein wenig sprachbegabt, kommunikativ und teamfähig sein. Bei
einem ersten Schnupper-Praktikum kann man ausprobieren, ob einem der Beruf zusagt und man sich in einer
Redaktion wohlfühlt. Wer sich auch für Logopädie interessiert, sollte außerdem über eine gute Aussprache verfügen.
Auch hier würde ich ein Vorab-Praktikum z.B. in einer logopädischen Praxis sehr empfehlen.
Guillaume Jongen, beig. Cheftechniker im BRF-Fernsehen
Wie ist Ihre Berufsbezeichnung, wo arbeiten Sie?
Ich bin beigeordneter Cheftechniker beim Belgischen Rundfunk und
bin für die Technik im TV-Bereich zuständig. Ich bin verantwortlich
für die technische Infrastruktur im BRF-Fernsehen und erstelle
Lastenhefte, wenn neue Investitionen zu tätigen sind - vor allem
um auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben. Außerdem bin
ich an der täglichen Produktion des Fernsehmagazins Blickpunkt
beteiligt: Ich schneide Beiträge, mache die Bildregie und erstelle
die Playliste für den Videoserver, der das tägliche
Fernsehprogramm vom BRF automatisch, in Schleife, abspielt.
Wie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen?
Ich habe ein Universitätsstudium als Zivilingenieur in Elektronik,
mit Schwerpunkt Elektroakustik, an der Universität Lüttich
abgeschlossen. Dann habe ich zuerst 6 Jahre in einem
Privatunternehmen in Brüssel gearbeitet, das Beschallungsanlagen
für
große
Gebäude,
Intercom-Systeme
und
Videoüberwachungsanlagen vertrieb. Als der BRF 1986 zusätzliches technisches Personal suchte, habe ich mich
sofort beworben, da ich mich immer für Rundfunk und Fernsehen interessiert habe. Nach bestandener Prüfung habe
ich ca. 10 Jahre im Radio gearbeitet. Und dann hat man mich gefragt, das Fernsehen im BRF aufzubauen. Die ersten
Jahre gab es nur eine Sendung pro Woche, seit 1999 senden wir ein tägliches Nachrichten-Magazin.
Was würden Sie jungen Menschen raten, die diesen Beruf ergreifen möchten?
Erst einmal ein Praktikum oder ein paar Schnuppertage machen, um sicher zu sein, dass der Beruf gefällt. Dann
unbedingt ein solides Studium an einer Hochschule absolvieren.
Edgar Kreischer
Wie ist Ihre Berufsbezeichnung und welche Berufserfahrung
haben Sie?
Ich habe als Light Operator während 14 Jahren in Köln bei dem
TV- Dienstleister NOBEO gearbeitet. In dieser Zeit habe ich TV Shows wie
„Wer wird Millionär“, „5 gegen Jauch“, „Stern TV“, „Chart Show“,
„Richterin Barbara Salesch“, „Big Brother“ und viele andere TV-Formate
mitgestaltet. Mein Schwerpunkt lag darin, das Lichtkonzept umzusetzen.
Wie haben Sie diesen Beruf erlernt bzw. wie sind Sie zu diesem
Beruf gekommen?
Ich habe beim Musical Theater Gaudi in Aachen und Köln als Beleuchter
angefangen, bevor ich nach Mönchen-Gladbach zu Gambler wechselte.
Aufgrund meiner Theatererfahrungen als Beleuchter und Pultfahrer hatte ich ideale Voraussetzungen, um zum
Fernsehen zu wechseln.
Was würden Sie jungen Menschen raten, die diesem Beruf ergreifen möchten?
Die Medienbranche ist ein hartes Geschäft und man muss einen langen Atem haben um hier bestehen zu können.
Viele Leute verknüpfen vielleicht eine falsche Vorstellung mit in diesem Berufsbild, denn es ist kein 8 Stundenjob
den du hier vor deiner Haustüre findest. Wochenendarbeit und lange Drehtage gehören zum Alltag. Ein geordnetes
Familienleben steht hier auch nicht im Vordergrund. Man sollte sich im Klaren darüber sein, dass man auf vieles
verzichten muss um einen Job zu machen der vielleicht nicht alltäglich ist.
Kerstin Cornelis
Wie ist Ihre Berufsbezeichnung und wo arbeiten Sie?
Ich arbeite seit 12 Jahren als Tour, PR & Press Manager für André Rieu
Wie haben Sie diesen Beruf erlernt bzw. wie sind Sie zu diesem Beruf
gekommen?
Nach meinem Tourismus Studium habe ich 8 Jahre lang als Regional Director für
Benelux & Frankreich für das internationale Jugendaustauschprogramm „Up with
People“ gearbeitet. Anschließend habe ich ein Jahr als Projekt / Event Manager
für die Euro 2000 Fußballmeisterschaften bei Carglass gearbeitet. Meine
derzeitige Arbeitsstelle bei André Rieu Productions, habe ich per Zufall über das
Arbeitsamt in Maastricht gefunden.
Was würden Sie jungen Menschen raten, die diesem Beruf ergreifen
möchten?
Flexibilität, Organisationstalent, Belastbarkeit, Kommunikativ, etc… sind nur ein Paar Stichworte die für diesen
Beruf wichtig sind. Aber letztendlich ist das Allerwichtigste, die Freude an der Arbeit!
Marc Schneider
Wie ist Ihre Berufsbezeichnung und wo arbeiten Sie?
Ich bin Toningenieur.
Es gibt in diesem Berufsbild eine Fülle an Möglichkeiten. Letztendlich
kann man alles, was mit Ton und Akustik zu tun hat, diesem
Berufsbild zuordnen. z. Bsp: Aufnahmen im Studio oder beim
Konzert,. Beschallung von Musik (Rock-Pop-Konzerte, Klassik,...),
Sprache
(Konferenzen,
Versammlungen,
Kundgebungen,...)
Sounddesign in verschiedenen Industriezweigen (z.B.: Autoindustrie:
hier sucht man öfter auch Sounddesigner, die den Klang einer
zuschlagenden Autotür "entwerfen") Schalloptimierung und -Schutz.
Ich bin seit 1997 selbstständig in der Beschallungsbranche. Ich arbeite
mittlerweile in Zentraleuropa. Neuester Auftrag ist allerdings jetzt
gerade in Südkorea. Dort bin ich technischer. Leiter für den Ton bei
der Errichtung des Schweizer Pavillons zur Weltausstellung in Yeosu.
Wie haben Sie diesen Beruf erlernt?
Ich habe in Louvain-la-Neuve ein Graduat in "Arts de Diffusion" der Tonabteilung absolviert. Abschluss 1995. Seitdem
besuche ich regelmäßig Weiterbildungskurse diverser Produkthersteller. Und der Job selbst ist eine gute Schule. Es
kommen immer wieder neue Produkte auf den Markt.
Was würden Sie jungen Menschen raten, die diesem Beruf ergreifen möchten?
Diesen Beruf ist in mehreren Bereichen zu erlernen. Man sollte dies aber immer von der Pike aus lernen.
Gefährliches Halbwissen kann oft verheerende Wirkung haben.
Christiane Stützle,
Wie ist Ihre Berufsbezeichnung und wo arbeiten Sie?
Ich bin Rechtsanwältin und Fachanwältin für Urheber- und Medienrecht
bei der internationalen Kanzlei Hogan Lovells. Hogan Lovells ist eine
global agierende Anwaltsfirma, die mit über 2.500 Anwälten in mehr als
40 Ländern der Welt Anwaltsdienstleistungen erbringt.
Wie haben Sie diesen Beruf erlernt bzw. wie sind Sie zu
diesem Beruf gekommen?
Nach dem Abitur habe ich an der Universität Passau das Studium der
Rechtswissenschaften begonnen, ein Auslandsjahr an der Universität
Lausanne, Schweiz verbracht und schließlich das erste Staatsexamen in
Passau absolviert. In der sich an das Hochschulstudium anschließenden
Referendarausbildung
war
ich
als
Rechtsreferendarin
im
Oberlandesgerichtsbezirk Dresden in Leipzig Rechtsreferendarin.
Neben einer Zivilstation am Landgericht Leipzig, einer Strafstation bei der Staatsanwaltschaft Leipzig, einer
Verwaltungsstation bei der Verwaltungsfachhochschule in Speyer, der Anwaltsstation bei einer Anwaltskanzlei in
Atlanta, USA, habe ich in Leipzig das zweite Staatsexamen absolviert und danach meine Tätigkeit als Rechtsanwältin
bei einer internationalen Anwaltskanzlei begonnen. Durch den in Leipzig ansässigen Fernsehsender MDR
Mitteldeutscher Rundfunk konnte ich schon früh den Schwerpunkt auf den Bereich Film- und Medienrecht legen.
Nach meinem Berufseinstieg in Leipzig habe ich im Jahr 2001 in Zusammenhang mit einem Kanzleizusammenschluss
in das Berliner Büro der Kanzlei Hogan Lovells (vormals Hogan & Hartson) gewechselt. Ich leite den Bereich
Filmrecht und berate Mandanten aus der Film- und Medienbranche in allen relevanten Rechtsfragen.
Was würden Sie jungen Menschen raten, die diesen Beruf ergreifen möchten?
Jedem Berufseinsteiger empfehle ich, während der Studienzeit schon früh einen Schwerpunkt im gewünschten
Fachgebiet zu setzen und diesen durch praktische Erfahrungen, wie beispielsweise Praktika in dem gewünschten
Tätigkeitsgebiet, zu festigen. So ist es beispielsweise für den Beruf der Rechtsanwältin im Medienrecht nicht nur
erforderlich, die entsprechenden Rechtsgrundlagen zu beherrschen, sondern vielmehr setzt eine profunde Beratung
auch ein tiefgehendes Branchenverständnis, Branchenwissen und das Interesse, sich mit aktuellen Themen der
Branche auseinanderzusetzen, voraus.
Da das Gebiet der Medien sehr facettenreich ist und durch fortdauernde technische Neuerungen sich auch immer
wieder neue Beratungsgebiete ergeben, ist es für mich eines der interessantesten Gebiete, in denen ein
Rechtsanwalt tätig sein kann. Deswegen würde ich diesen Schwerpunkt immer wieder so setzen. Abschließend
empfehle ich, während der Ausbildung auf jeden Fall auch Auslandsstationen einzuplanen und wenigstens 2
Fremdsprachen zu beherrschen. Bei mir sind dies Englisch und Französisch. Durch die zunehmende
Internationalisierung sind gute Fremdsprachenkenntnisse und Auslandserfahrung ein wichtiger Wegbegleiter.