Hans-Jürgen Fründt Handbuch für individuelles Entdecken Der

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Hans-Jürgen Fründt Handbuch für individuelles Entdecken Der
Hans-Jürgen Fründt
Handbuch für individuelles Entdecken
TIPPS
Die schönste Promenade:
Alicantes Explanada mit dem schwungvollen Mosaikmuster | 84
REISE KNOW-HOW Verlag Peter Rump Bielefeld
Der hübscheste Ort:
Altea mit seinen weißen Häusern und verwinkelten Gassen | 49
Der steilste Berg:
ragt als Wahrzeichen der Costa Blanca
332 Meter aus dem Meer | 44
Die buntesten Häuser:
lotsten früher die Fischer
von Villajoyosa in den richtigen Hafen | 69
Der größte Palmenhain:
300.000 Palmen gedeihen in den Parks und Gärten von Elche | 103
Die wandernden Dünen:
machten den Bewohnern von
Guardamar jahrhundertelang das Leben schwer | 116
Der längste Ärmel:
die 22 Kilometer lange Landzunge La Manga del Mar Menor | 147
Der komplette und kompetente Reiseführer für individuelles Reisen, Entdecken und Erleben an der „Weißen Küste“
Hans-Jürgen Fründt
700cb jf
Costa Blanca
„El olor de mar unge las piedras, las celosías,
los manteles, los libros, las manos, los cabellos.
Y el cielo de mar y el sol de mar
glorifican las azoteas y las torres,
las tapias y los árboles.“
(Der Geruch des Meeres salbt die Steine, die Gitterfenster,
die Tischtücher, die Bücher, die Hände, die Haare.
Und der Himmel über dem Meer
und die Sonne über dem Meer
verherrlichen die Dachterrassen und die Türme,
die Mauern und die Bäume.)
Gabriel Miró
(spanischer Schriftsteller, 1879–1930)
über Alicante und seine Küste
270cb jf
Impressum
Hans-Jürgen Fründt
REISE KNOW-HOW Costa Blanca
erschienen im
REISE KNOW-HOW Verlag Peter Rump GmbH Osnabrücker
Str. 79, 33649 Bielefeld
© Peter Rump 2002, 2004, 2007, 2009, 2011, 2013
7., neu bearbeitete und komplett aktualisierte
Auflage 2016
Alle Rechte vorbehalten.
Gestaltung
Umschlag: Günter Pawlak, Peter Rump (Layout);
Michael Luck (Realisierung)
Inhalt: Günter Pawlak (Layout);
Andrea Hesse (Realisierung)
Fotonachweis: Hans-Jürgen Fründt (jf),
Susanne Muxfeldt (sm),
Turespaña Frankfurt (te),
Spanisches Fremdenverkehrsamt Frankfurt (sf),
www.fotolia.de © Bianka_Hagge,
www.fotolia.de © michelangelus
Titelfoto: der Autor (Motiv: Hafenmeile in Alicante)
Karten: Catherine Raisin, der Verlag
Lektorat: Anja Fröhlich
Lektorat (Aktualisierung): Michael Luck
PDF-ISBN 978-3-8317-4515-9
Wir freuen uns über Kritik, Kommentare
und Verbesserungsvorschläge, gern auch
per E-Mail an [email protected].
Alle Informationen in diesem Buch sind vom
Autor mit größter Sorgfalt gesammelt
und vom Lektorat des Verlages gewissenhaft
bearbeitet und überprüft worden.
Da inhaltliche und sachliche Fehler nicht
ausgeschlossen werden können, erklärt der
Verlag, dass alle Angaben im Sinne der
Produkthaftung ohne Garantie erfolgen
und dass Verlag wie Autor keinerlei
Verantwortung und Haftung für inhaltliche
und sachliche Fehler übernehmen.
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Die Nennung von Firmen und ihren Produkten und ihre Reihenfolge sind als Beispiel
ohne Wertung gegenüber anderen anzusehen. Qualitäts- und Quantitätsangaben sind
rein subjektive Einschätzungen des Autors
und dienen keinesfalls der Bewerbung von
Firmen oder Produkten.
Hans-Jürgen Fründt
COSTA BLANCA
Vorwort
4
Vorwort
Gibt es irgendetwas, das noch nicht gesagt wurde über die spanische Küste?
Sind nicht in unzähligen Lobliedern
schon alle Klischees bedient worden?
Dass die Sonne dreihundertundsoundsoviele Tage sich zeige. Dass die „Weiße
Küste“, wie die Costa Blanca zu übersetzen ist, schöne Strände, nette Dörfer und
ein angenehmes Klima aufweise?
Ja, das alles ist schon zigmal besungen
worden – und deshalb doch nicht weniger wahr. Das Klima ist tatsächlich angenehm. Selbst im Konzert der anderen
spanischen costas spielt die „Weiße“ die
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und Downloads
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Vorwort
allererste Geige, 17 °C im Jahresmittel
wollen erst einmal erreicht werden. Die
Strände sind durchweg schön, und es
gibt noch urige Dörfer. Da aber schon
viele Touristen das erkannt haben, hat
sich die Costa Blanca zu einem der
beliebtesten Urlaubsziele Spaniens gemausert. Nein, es kann nicht verschwiegen werden: Einige Küstenabschnitte
konnten dem Ansturm kaum standhalten, sie wurden regelrecht zubetoniert.
Dieses Buch verrät, wo die „betonlastigen“ Orte liegen, und hilft Ihnen, sich
die schönsten Strände herauszupicken.
Der Autor versucht dabei, die Orte
durch die touristisch gefärbte Brille zu
sehen und zu beschreiben, was den Ur-
lauber dort erwartet. Möglich ist dabei
beinahe alles, sowohl idyllische kleine
Orte (wenige), durch Ferienanlagen
groß gewordene ehemalige Fischerdörfer (einige) oder auch eine Stadt mit
Wolkenkratzerformat (Benidorm). Die
Interessen sind eben unterschiedlich. Alles ist machbar, nur gewusst, wo.
Schließlich sollen auch Sie Ihr Loblied
auf die Costa Blanca anstimmen können. Buen viaje!
Hans-Jürgen Fründt
r Ausguck in Benidorm
713cb jf
5
6
Inhalt
Inhalt
Vorwort
Exkurse
Kartenverzeichnis
Zum Gebrauch dieses Buches
Die Regionen im Überblick
Kurzcharakteristik aller Orte
1
Nördliche
Costa Blanca
Überblick
Dénia
Jávea
Teulada-Moraira
Benissa
Calpe
Altea
4
6
8
8
10
12
14
Alicante
Leben auf der Plaza
Südliche Costa Blanca
Habaneras – das kubanische Erbe
53
54
54
54
55
56
67
68
73
74
76
77
Alicante
80
2
16
19
29
38
41
42
49
Überblick
Die Strände
Anreise
Stadtrundgang
Praktische Tipps
Arenales del Sol
Ausflug ins Hinterland
25
Costa Cálida
Vom Seat 600 zur Generation Golf
Cartagena –
die schönste Stadt Amerikas
Hoffen auf „den Dicken“
Exkurse
Nördliche Costa Blanca
Die spanische Kunst des Flanierens
Cerrado por vacaciones –
wegen Ferien gechlossen
Guadalest
Les Fonts de L’Algar
Polop
Alfaz del Pí
Sierra Helada
Benidorm
Alcoi
Villajoyosa
Xixona
El Campello
Cuevas de Canelobre
San Juan de Alicante
65
94
126
82
83
83
84
93
96
97
151
165
171
Reisetipps A–Z
La propina oder
die Würde des Kellners
Der Kampf mit den Stieren
199
228
Land und Leute
Hacer puente – eine Brücke bauen
254
Inhalt
3
Südliche
Costa Blanca
Elche
Santa Pola
Guardamar del Segura
Torrevieja
Lagunas de la Mata y Torrevieja
Orihuela
Torre de la Horadada
4
Costa Cálida
Überblick
Murcia
Mar Menor
San Pedro del Pinatar
Santiago de la Ribera
Los Alcázares
La Manga del Mar Menor
La Unión
Portman
Cartagena
Puerto de Mazarrón
Mazarrón
Águilas
Castillo de Cope
Lorca
5
100
103
110
116
121
127
128
128
130
132
132
137
139
143
144
147
152
154
155
168
170
173
176
177
Praktische Reisetipps von A bis Z 180
Autofahren
Camping
Diplomatische Vertretungen
Essen und Trinken
Feste und Feiertage
Formalitäten
182
189
190
191
200
206
Geldfragen
Gesundheit
Hin- und Rückreise
Infostellen
Mit Kindern unterwegs
Notfälle
Öffentliche Verkehrsmittel
Öffnungszeiten
Post
Radfahren
Reisezeit
Sicherheit
Sport und Erholung
Sprache
Telefonieren
Unterkunft
Versicherung
Zollbestimmungen
6
Land und Leute
Geografie
Klima
Die Menschen
7
Staat und
Gesellschaft
Die Comunitat Valenciana
Geschichte
Die autonome Region
Valencia heute
8
Anhang
Literaturtipps
Kleine Sprachhilfe
Register
Der Autor
207
208
210
216
218
219
221
222
223
224
225
226
227
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233
235
239
240
242
244
249
251
256
258
259
275
278
280
281
285
288
7
8
Zum Gebrauch dieses Buches
Zum Gebrauch
dieses Buches
Karten
Nördliche Costa Blanca Umschlag vorn
Südliche Costa Blanca,
Umschlag hinten
Costa Cálida
Die Regionen im Überblick
10
Übersichtskarten
Costa Blanca Norden
Costa Blanca Süden
Costa Cálida
Alicante und Umgebung
Mar Menor
16
102
134
82
138
Stadtpläne
Alicante
Benidorm
Cartagena
Dénia
Elche
86
58
156
20
104
Thematische Karten
Tram – die Küstenbahn
Emirat und Kalifat 756–1031
Herrschaft der Taifas 1031–1086
Almoraviden/
Almohaden bis 1212
18
262
263
264
Im ersten Teil dieses Buches werden die
Costa Blanca und der sich anschließende
Küstenabschnitt Costa Cálida von Nord
nach Süd beschrieben. Jeder Ort wird
vorgestellt, mit Tipps zu Unterkünften,
Restaurants, Aktivitäten und einem breiten Adressenteil. Auch Informationen zu
den Stränden fehlen natürlich nicht.
Wer Abwechslung vom Strandleben
sucht, findet Ratschläge für Städtetrips
nach Alicante, Elche und Cartagena und
weiteren kleinen Orten. Wer auf eigene
Faust diese Städte besuchen möchte, findet hier alle nötigen Hinweise, von der
Anreise über Parkplatzsuche bis zu einer
sinnvollen Stadtbesichtigung – und natürlich Tipps, wo es leckere Tapas gibt.
Das Kapitel „Praktische Reisetipps
von A bis Z“ enthält allgemeine Tipps
und reisepraktische Hinweise für einen
Urlaub an der Costa Blanca. Im Kapitel
„Land und Leute“ folgt ein Überblick
zur Geografie und zum Klima sowie eine
Annäherung an die Bewohner der Provinz Alicante und der Autonomen Region Valencia; diese wird im Kapitel
„Staat und Gesellschaft“ vorgestellt. Es
folgt ein Überblick über die geschichtliche Entwicklung, und auch ein Blick auf
die heutige gesellschaftliche, soziale und
politische Situation fehlt nicht.
Zum Gebrauch dieses Buches
Begriffe und Abkürzungen
Nicht verpassen!
In diesem Reiseführer werden Leser bei
Ortsangaben, Adressen oder auch im
beschreibenden Text wiederholt auf ihnen unbekannte Begriffe oder Abkürzungen stoßen; diese werden in der folgenden Übersicht übersetzt bzw. erklärt
(s.a. „Das Geheimnis der Adressen“, S.
236). Oft ist neben der spanischen auch
die valencianische Form angegeben, da
das Valencianische an der Costa Blanca
weit verbreitet ist.
Avenida oder Avinguda
Barrio oder Barri
c/
Cala
Cabo oder Cap
Calle oder Carrer
Carretera
Casa
Castillo
Centro oder Centre
Ciudad oder Ciutat
GRÚA
Iglesia oder Església
Mercado oder Mercat
Mirador
Museo oder Museu
Paseo oder Passeig
Playa oder Platja
Pueblo oder Poble
Punta
Puig
s/n (= sin número)
Torre
Urbanización
Vila
Allee; breite Straße
(Stadt-) Viertel
Abkürzung für Straße
kleine Bucht
Landspitze
Straße
Überlandstraße
Haus
Burg
Zentrum
Stadt
span. Abschleppdienst
Kirche
Markt
Aussichtspunkt
Museum
breite, wichtige Straße
(oft am Meer entlang)
Strand
Dorf
Landspitze
Berg
ohne Hausnummer
Turm
Neubaugebiet, meist
aus Ferienwohnungen
bestehend
Stadt
In jedem Kapitel sind einige (touristische) Highlights hervorgehoben – man erkennt sie an der
gelben Hinterlegung.
MEIN TIPP: Besonders empfehlenswerte Unterkünfte, Restaurants und sonstige besondere Tipps des Autors sind entsprechend
gekennzeichnet.
A Der Schmetterling zeigt an, wo man besonders gut Natur erleben oder Angebote
im Bereich des nachhaltigen Tourismus finden kann.
Hotelpreise
①
②
③
④
bis 40 €
40–70 €
70–100 €
über 100 €
(jeweils DZ in der Hauptsaison)
Internetadressen
Internetadressen, die über zwei Zeilen laufen,
werden ohne Trennstrich geschrieben, um Verwechslungen mit den Bindestrichen zu vermeiden, die zur Adresse gehören können.
9
Mogente
Onteniente
Die Regionen im Überblick
10
PROVINCIA DE
VALENCIA
Nördliche Costa Blanca | 14
1
1
Benejama
Der klangvolle Name „Costa Blanca“ („Weiße Küste“)
weckt hohe Erwartungen, und das zu Recht: schöne
Sandstrände, ruhiges Wasser, viel Sonne und hübsche
Dörfer, im Hinterland schützende Gebirgszüge, die Regenwolken fernhalten. Das Ganze garniert mit einem angenehmen Klima, das den Herbst wie einen Frühling erscheinen lässt und sogar den Winter erträglicher macht –
das alles bietet die nördliche Costa Blanca tatsächlich und
lockt deshalb seit Jahrzehnten Millionen Urlauber unterschiedlichster Nationen an.
PROVINCIA
Ibi
Sax
2
Agost
San Vicente
Aspe
Alicante | 80
2
Petrer
Elda
Elche
Alicante ist die größte Stadt im Bereich der Costa Blanca
und die zweitgrößte (nach Valencia) der Comunitat Va-
3
Salinas de
Santa Pola
Santa
Pola
Dolores
Mula
Embalsa de
los Rodeos
Las Torres
de Cotillas
Pliego
PROVINCIA DE
San Miguel
de Salinas
Murcia
Embalsa
J. Bautista
MURCIA
Totana
Los Alcázares
Mar Menor
La Palma
Lorca
Mazarrón
Castillo del Cope
San Juan de los Terreros
C
O
S
T
A
C
Portman
Á
L
MITTELMEER
I
D
Isla
Grosa
La Manga
Cabo de Palos
La Unión
Cartagena
Puerto de
Mazarrón
Bolnuevo
Cabo Cope
Isla
Mayor
Los Nietos
Sierra de la
Almenara
Águilas
Santiago
de la Ribera
San Javier
Torre
Pacheco
Fuente Álamo
de Murcia
Altobordo
Torre de la
Horadada
San Pedro
del Pinatar
Sucina
4
Sierra de
Carrascoy
Aledo
Torrevieja
ALICANTE
DE
Alhama
de Murcia
Laguna
de la Mata
Laguna de
Torrevieja
Embalsa de
la Pedrera
Alcantarilla
PROVINCIA
Orihuela
Molina de
Segura
Guardamar
del Segura
Callosa
de Segura
C O
S T
A
Embalsa
de Santomera
Archenas
A
Castelló
de Rugat
000_Kopfzeile
Muro de Alcoi
1
Alcoi
DE
Guadalest Les Fonts
s de L'Algar
¯
Callosa
Sierra de Aitana
d'En
Sarrià
1558
Altea
Alfàz del Pí
Xixona
Benidorm
Cuevas de
Canelobre
Villajoyosa
Busot
MITTELMEER
¿
N
C
A
El Campello
Arenales
del Sol
B
L
A
Alicante
Cabo de
Santa Pola
Isla de Tabarca
lenciana. Die moderne Stadt wird vor allem von ihrem Hafen geprägt, dessen
von Palmen gesäumte Promenade zum
Flanieren einlädt. An der Explanada
wartet ein gutes Dutzend Lokale mit
großen Terrassen auf Gäste. Auch einige
Sehenswürdigkeiten und die überschaubare Altstadt mit jeder Menge TapasBars und Restaurants locken zum Tagesausflug nach Alicante.
3
Südliche
Costa Blanca | 100
Südlich von Alicante folgen Küstenorte,
die unterschiedlich stark vom Tourismus
geprägt sind. Während es in Guardamar
del Segura noch recht beschaulich zugeht und Santa Pola eher mit seinem
Cabo de
Sant Antoni
Jávea
Gata de Gorgos
Teulada
Benissa
Embalse de
Guadalest
ALICANTE
San Juan
de Alicante
Dénia
El Verger
Ondara
Pego
Montgó
ö
Orba Cova
g753
de
Benidoleig
Embalse de
Isbert
Embalse
de Beniarres
Cabo de
la Nao
Moraira
Calpe
großen Hafen punktet, zählt Torrevieja
zu einer der größten Feriensiedlungen
im ganzen Umkreis. Schöne Strände finden sich überall, je näher an Alicante gelegen, desto feinsandiger und mehr von
Dünen begrenzt. Unweit von Alicante
liegt Elche, eine ungewöhnliche Stadt,
denn mitten im Ort wachsen Hunderttausende von Palmen – so etwas gibt es
sonst in ganz Spanien nicht, wohl sogar
nirgends in Europa.
4
Costa Cálida | 130
Unter den bekannten spanischen Küsten
spielt die Costa Cálida eher eine Nebenrolle. Obwohl sie sich über 250 km am
Mittelmeer entlangzieht, hat die „Heiße
Küste“ keinen vergleichbaren Ruf wie etwa die benachbarte Costa Blanca: Zu
schroff, zu abweisend und zu wüstenartig zeigt sie sich über weite Strecken.
Eine Besonderheit an diesem Küstenabschnitt ist jedoch das Mar Menor, das
angeblich größte natürliche Schwimmbecken der Welt. Dieser Binnensee ist
durch einen schmalen Küstenstreifen
vom Mittelmeer getrennt. Somit können
Badegäste zwischen dem ruhigen Mar
Menor und dem offenen Mittelmeer
wählen. Dieses und das beständig warme, in den Sommermonaten heiße Klima bescherten auch dieser Küste einen
gewissen Touristenzustrom. Rund um
das Mar Menor baute man Tausende von
Wohnungen für Sonnenhungrige.
11
12
Kurzcharakteristik aller Orte
Als erster Überblick und zur schnellen
Orientierung folgt eine Übersicht aller
größeren Orte an der Costa Blanca und
der Costa Cálida in alphabetischer Reihenfolge.
± Águilas: Kleinstadt mit touristischem Aufkommen an einem schönen, langen Strand; hat einen
funktionierenden Fischereihafen und einen netten
Stadtkern zu bieten.
± Alcoi: bietet das größte Spektakel mit den Feierlichkeiten zur Fiesta de Moros y Cristianos.
± Alfaz del Pi: kleiner Ort mit mehreren urbanizaciones (= künstlich geschaffene Wohnviertel, die
überwiegend aus Ferienwohnungen in Form von
Reihenhäusern, Apartmentblocks und kleinen Villen bestehen).
± Alicante: größte Stadt der Costa Blanca mit einem wichtigen Hafen, einer schönen Flanierpromenade und zwei Burgruinen.
± Altea: hübscher weißer Ortskern mit steilen,
verwinkelten Gassen. Falls der Titel „schönster Ort
der Costa Blanca“ zu vergeben wäre, käme Altea auf
einen der ganz vorderen Plätze. (In den Außenbezirken leider nicht ganz so ansprechend.)
± Arenales del Sol: kleiner Ort im Süden von Alicante mit einer Vielzahl von urbanizaciones.
± Benidorm: der größte Touristenort ganz Spaniens mit der Skyline von Manhattan, Dutzende von
Wohnblocks ragen 20–30 Etagen in den Himmel,
etwa vier Millionen Menschen verbringen alljährlich ihren Urlaub an den schönen Stränden.
± Benissa: kleiner Ort mit charmanter Altstadt.
± Calpe: großer Ferienort mit dem sogenannten
Wahrzeichen der Costa Blanca, dem steil aufragenden Peñón de Ifach und schönen Stränden.
± Cartagena: Großstadt mit pittoresker Altstadt
und einer Reihe von Relikten aus der römischen und
byzantinischen Epoche.
± Dénia: beliebter Ferienort mit einer beeindruckenden Burg und vielen urbanizaciones, in denen
überwiegend ausländische Residenten leben.
± El Campello: fast ein Vorort von Alicante mit
durchwachsenem Strand, sehr vielen Besuchern.
± Elche: mittelgroße Stadt mit einer angenehmen
Altstadt und dem größten Palmenhain Europas.
± Guardamar del Segura: freundlicher Ort mit
schönen Stränden und einer zumindest für die Costa Blanca einmaligen Dünenlandschaft.
± Jávea: dreigeteilter Ort, der aus einer hübschen
Altstadt, einem reizvollen Hafengebiet und einer
touristischen Strandzone besteht.
± La Manga del Mar Menor: eine 22 km lange
und sehr schmale Landzunge, die das Mar Menor
vom Mittelmeer trennt und beinahe durchgehend
bebaut ist.
± La Unión: kleiner Ort, in dessen Umgebung früher nach Silber und Erzen gegraben wurde.
± Lorca: mittelgroße Stadt mit schöner Altstadt
und bemerkenswerter Burg. Beeindruckende Osterprozession.
± Los Alcázares: kleiner Ort am Mar Menor, im
Sommer stark frequentiert, u.a. von Urlaubern, die
auf die therapeutische Wirkung von Heilschlamm
schwören; schöne Strandpromenade.
± Mazarrón: 5 km von der Küste entfernt gelegene Kleinstadt.
± Moraira: kleiner Küstenort mit ein paar Lokalitäten, Unterkünften und vor allem einem sehr großen Sportboothafen.
± Murcia: Großstadt mit viel innerstädtischem
Charme und einem einmaligen Salzillo-Museum.
± Puerto de Mazarrón: kleiner Ort an weit geschwungener Strandbucht, im Hinterland wachsende urbanizaciónes.
± San Juan de Alicante: kleiner Ort mit kilometerlangen Stränden und einer gewissen Industrie in
unmittelbarer Nachbarschaft zu Alicante.
13
± San Pedro del Pinatar: kleiner Ort mit großer
Bedeutung. Hier werden seit der Römerzeit Salzlagunen ausgebeutet und therapeutisch genutzt.
± Santa Pola: reine Hafenstadt mit einem akzeptablen Strand.
± Santiago de la Ribera: kleiner Ort mit netten
Stränden und einer Promenade beim Mar Menor.
± Teulada: kleines ursprüngliches Dorf mit intaktem Ortskern.
± Torre de la Horadada: reine urbanización von
beachtlicher Ausdehnung am Mar Menor.
± Torrevieja: ehemals ein bedeutender Fischerort, heute eine der größten urbanizaciones auf spanischem Boden. Kilometerweit erstrecken sich Ferienwohnungen, Reihenhäuser und Villen von inund ausländischen Residenten. Im Kern reizvolle
Promenade.
± Villajoyosa: kleiner Ort mit einem großen
Strand und einem kleinen Altstadtbereich. Besondere Attraktion sind die farbenfrohen Häuser.
± Xixona: Hauptstadt des turrón, einer süßen
Weihnachtsleckerei; es gibt sogar ein eigenes Museum dazu.
Wahl des Urlaubsortes
Wer sein Zielgebiet nicht genau kennt,
kann schnell enttäuscht werden. Deshalb
soll hier in aller Kürze eine Entscheidungshilfe angeboten werden, die die
Auswahl des Urlaubsortes erleichtert.
± Sie wollen einen Ort mit ausgeprägtem Nachtleben, wo man tagsüber am Strand relaxen kann?
Auf nach Benidorm! Beinahe 60 Diskotheken und
unzählige Tresen warten auf Nachtschwärmer. Auch
nicht schlecht: La Manga del Mar Menor.
± Sie wollen einen schönen Strand und abends
nicht übermäßig viel Trubel, aber doch ein wenig
Action? Da käme Dénia in Frage. Ebenso könnte
Calpe in die engere Wahl aufgenommen werden.
Auch in Torrevieja und Jávea muss sich niemand
langweilen.
± Sie wollen in einem Ort wohnen, in dem der
Tourismus nicht dominiert? Guardamar del Segura mit herrlicher Dünenlandschaft und nettem
Ambiente, Altea mit seiner weißen Altstadt und
Villajoyosa mit farbenfrohen Häusern am schönen
Stand und uriger Altstadt zählen zu den bezauberndsten Orten. Kleines Manko: Die Nationalstraße führt mitten durch die beiden letztgenannten
hindurch.
± Sie wollen nur an den Strand, „Vamos a la
playa“ ist Ihr Motto, der Rest ist egal? Das geht
überall, die meisten Strände sind feinsandig und
von heller Farbe.
± Sie wollen surfen? Fahren Sie zum Mar Menor.
Auf Spaniens größtem Binnensee „kachelt“ es
manchmal ganz gewaltig, aber es lässt sich hier
auch gut im flachen Wasser üben.
± Sie wollen dahin, wohin sich kaum ausländische Touristen verirren? Testen Sie Águilas, Puerto
del Mazarrón oder Moraira (obwohl der hiesige
Jachthafen bei Ausländern schon sehr beliebt ist).
Spanischkenntnisse sind hier natürlich von Vorteil.
14
Kopfzeile
Überblick | 16
Alcoi | 67
Alfaz del Pí | 54
Altea | 49
Benidorm | 56
Benissa | 41
Calpe | 42
Cuevas de Canelobre | 76
Dénia | 19
El Campello | 74
Guadalest | 53
Jávea | 29
Les Fonts de L’Algar | 54
Polop | 54
San Juan de Alicante | 77
Sierra Helada | 55
Teulada-Moraira | 38
Villajoyosa | 68
Xixona | 73
1
717cb jf
1 Nördliche
Costa Blanca
Nördliche Costa Blanca
15
Karte S. 16
An diesem Küstenabschnitt nördlich von Alicante
mit seinen schönen Stränden und schmucken
Ferienorten wird wohl jeder Urlauber etwas
Passendes finden. In unmittelbarer Nachbarschaft
liegen die Orte direkt an der Küste, alle mit hellem
Sandstrand und schicker Promenade. Im Hinterland
finden sich interessante Naturphänomene.
Dénia
Jávea
Onteniente
Villena
Alcoi
Guadalest
Benidorm
Petrer
Calpe
El Campello
Elche
Alicante
Santa Pola
Orihuela
Murcia
Lorca
Mazarrón
Guardamar del Segura
Torrevieja
San Pedro
del Pinatar
Cartagena
Puerto de
Águilas Mazarrón
La Manga
Portman
j Am Strand von Calpe
1
Überblick
Costa
Blanca Norden
16
CV40
Aielo
de Malferit
60
340
Albaida
Onteniente
PROVINCIA
DE
VALENCIA
0
Castelló
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10 km
Valencia
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753
g Embalse de
Isbert
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Jalón
81
Cocentaina
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340
67
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Guadalest
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Guadalest
PROVINCIA
DE
ALICANTE
Bolulla
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Sierra de Aitana
1558
54
Les Fonts
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Benidorm
Xixona
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74
El Campello
77
Agost
A 77
San Vicente
San Juan de
Alicante
Überblick
80
AP7
Alicante
A 31
332
E 15
A7
340
338
Almansa
Onteniente
Villena
Hellin
96 Dénia
Jávea
Alcoi
Arenales
Petrer
El Pinós
110
Elche
del Sol
Benidorm
Alicante 115
La Huerta
Santa Pola
Cabo de
Orihuela
Santa Pola
nas de
a Pola Murcia
Torrevieja
115
332 Alhama
de Murcia
San Pedro
del Pinatar
Lorca
1
116Águilas
Cartagena
Das Bild der Costa Blanca hat sich im
Laufe der letzten Jahrzehnte entscheidend verändert. Ehemals kleine Fischerdörfer entwickelten sich zu riesigen Gemeinden mit unzähligen ApartmentHäusern, Hotelanlagen und Zweitwohnungen. Und als das nicht mehr genügte,
entstanden reine Wohnviertel, die hier
„Urbanización“ genannt werden. Viertel, in denen man nichts Typisches mehr
findet – keine spanische Bar und keine
Überblick
17
19
Dénia
Parque Natural
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Ondara
29
332
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Molins de les Planes
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Mirador
La Falzia,
Mirador
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42
Calpe
plaza, an der die pensionistas, die Rentner, das Verrinnen der Zeit beobachten.
Es kann einfach nicht verschwiegen werden: Mancher Küstenstreifen wurde auf
diese Art über viele Kilometer schlicht
zubetoniert. Sehr große Siedlungen liegen im Bereich der nördlichen Costa
Blanca um Dénia und auch um Altea,
doch auf die Spitze getrieben hat man es
in Benidorm. In ganz Spanien findet
sich kein vergleichbarer Ort. Schon von
der Autobahn sticht die zugegebenermaßen beeindruckende Silhouette ins Auge: Hochhäuser, wohin man schaut. Es
müssen Dutzende sein, teilweise dreißig
und mehr Etagen hoch (mittlerweile
steht hier das höchste Hotel Europas).
Trotz allem gibt es noch genügend
reizvolle Orte und Ecken. Abgesehen
vom günstigen Klima locken vor allem
herrliche Strände, die überwiegend aus
feinem, hellen Sand bestehen. (Ganz im
Gegensatz übrigens zur gar nicht so weit
entfernten Costa del Sol.) Nicht vergessen werden sollten auch die Altstadtbereiche der meisten Orte. Viele haben
noch einen urigen Kern und einen sehenswerten Hafen. Außerdem wird so
mancher Urlauber ganz dankbar sein für
das breite Angebot an Service- und
Dienstleistungen.
Die Orte liegen alle an der Küste, vom
Hinterland durch einen parallel verlaufenden Gebirgszug abgeschirmt. Eine
mautfreie Nationalstraße, die N-332,
verbindet alle Städte und Dörfer miteinander. Entsprechend herrscht hier ein
starkes Verkehrsaufkommen. Als Ausweichmöglichkeit bietet sich die gebührenpflichtige Autobahn an, die teilweise
in Sichtweite der Nationalstraße verläuft.
Oder man lässt das Auto stehen und
fährt mit der Schmalspurbahn. Diese
Bahnlinie führt von Dénia nach Alicante, sie verbindet also einen Großteil der
Orte an der nördlichen Costa Blanca
miteinander, und die Züge halten auch
in jedem Städtchen (siehe Kasten „Tram,
die Küstenbahn“).
Castillo und Hafen
von Dénia | 19, 22, 24
P Felsen Peñón de Ifach
von Calpe | 44
P Die hübschen, weißen Häuser der
Altstadt von Altea | 49
P Das malerische
Dorf Guadalest | 53
P Benidorm – eine Silhouette
fast wie New York | 56, 58
P Villajoyosa mit seinen
bunten Häusern | 68, 69
P
Diese Tipps erkennt man an der
gelben Hinterlegung.
Nördliche Costa Blanca
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NICHT VERPASSEN!
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Karte S. 16, Stadtplan©
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Tram – die Küstenbahn
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Cabo de
San Antonio
DÉNIA
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Luceros – Benidorm
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Luceros – El Campello
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Luceros – Pl. La Coruña
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Benidorm – Dénia
© R EISE KNOW -HOW 2016
Alqueries
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Dénia
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TEULADA
Moraira
Benissa
Ferrandet
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Cap Negret
Garganes
Callosa d'En Sarrià
ALTEA
El Albir
Polop
L'Alfàs del Pi
Guadalest
Camí Coves
La Nucia Disco Benidorm
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Terra Mítica
Sierra de Aitana
1558
Hiper Finestrat
Hospital Vila
Costera Pastor
BENIDORM
CREUETA
La Vila Joiosa
Paradís
Aigues de Busot
Venta
Lanuza
Cala Piteres
Coveta Fumà
Amerador
Poble Espanyol
Muchamiel
Pla Barraques
Salesians
Fabraquer
Les Llances
Muchavista
Carrabiners
Costa Blanca
Campo de Golf
Condomina
San Vicente
Alicante
1
EL CAMPELLO
Lucentum
Albufereta
La Isleta
SANGUETA
Bei den Haltestellen
wird die valencianische
Schreibweise benutzt
Als Naturphänomen liegt ein nicht
zu hoher Gebirgszug zwischen Jávea und
Dénia, und in Calpe erhebt sich ein kleiner, steiler Berg, der fast schon zu einem
Markenzeichen der Costa Blanca geworden ist. Weiter südlich, im Umfeld der
Provinzhauptstadt Alicante wird es flacher, die Gebirge verschwinden. An der
Küsten rollen sich kilometerlange Sandstrände aus. Die Ortschaften südlich von
Benidorm sind nicht ganz so stark vom
Tourismus geprägt.
Tram, die Küstenbahn
Eine Bahnverbindung entlang der gesamten
Küste verläuft von Alicante bis hoch nach Dénia. Allerdings kann man nicht durchfahren,
es muss in Benidorm umgestiegen werden. Insgesamt exstieren fünf Linien, zwei
davon (L4 und 4L) laufen nur in der näheren
Umgebung von Alicante. Die drei anderen Linien sind auch für Touristen interessant.
Linie L3 verläuft von Alicante (Bahnhof:
Luceros) bis nach El Campello und hält unterwegs an jedem Bahnhof. Linie L1 führt
von Alicante (Bahnhof Luceros) bis nach Benidorm und hält unterwegs bis El Campello
nur ganz selten. Von Benidorm verläuft die
Linie L9 weiter hoch bis Dénia.
Ergänzend könnte für Urlauber noch die
Linie L4 interessant sein, sie verläuft vom
Strand in Alicante (Haltestelle Puerta del
Mar) das kurze Stück bis zum Bahnhof Sangueta, wo man Anschluss an die Züge nach
El Campello (L3) oder Benidorm (L1) hat.
Dénia
± Einwohner: 44.700
± PLZ: 03700
± Entfernung nach Alicante: 100 km
± Touristeninformation: c/ Manuel Lattur 1
(beim Bahnhof), Tel. 966 422 367, http://de.denia.
net, geöffnet: 1.7. bis 6.9. tägl. 9.30–13.45 und
17–20 Uhr, 7.9. bis 30.6. Mo–Sa 9.30–13.45 und
17–20 Uhr, So 9.30–13.45 Uhr.
19
Nördliche Costa Blanca
Dénia
Karte S. 16, Stadtplan S. 20
Dénia ist einer der beliebtesten Orte für
ausländische Touristen an der Costa
Blanca. Für die Bewohner ist das nichts
Neues, fremde Zungen waren hier schon
immer vertreten.
Die Römer nannten den Küstenort
Dianium und machten ihn zu einem
wichtigen Stützpunkt auf dem Weg von
Rom nach Nordafrika. Um das 5. Jh. dominierten die Westgoten, bevor um 713
der Islam Einzug hielt; von nun an hieß
der Ort Deniya. Ab 1036 wurde er zum
Fürstentum, zum Taifa de Deniya, aufgewertet, bis 1244 unter Jaime I. die Rückeroberung gelang. Dénia, wie es nun genannt wurde, erhielt im 14. Jh. den Status einer Grafschaft und ab 1612 Stadtrechte. Seit etwa Ende des 19. Jh. entwikkelte sich der Ort zum Urlaubsziel, was
die Stadt stärker geprägt hat als alle vorhergehenden Invasionen zusammen.
Das fällt sofort auf, wenn man von der
Nationalstraße 332 in Richtung Küste
abbiegt und sich Dénia nähert. Auf einer
mehrspurigen Zufahrtsstraße rollt der
Verkehr vorbei an etlichen Supermärkten, Handwerksbetrieben, Autohändlern, Swimmingpool-Verkäufern und
Burger-Shops. Alle buhlen um die ausländische Kundschaft, wie man den
1
Dénia
Dénia
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Essen und Trinken
Restaurant El Comercio
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© R EISE KNOW -HOW 2016
Karte S. 16
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8 Restaurant Drassanes
9 Restaurant Can Broch
10 Restaurant El Raset
mehrsprachigen Hinweisschildern entnehmen kann. Auch in zentraler Lage
finden sich Dienstleister für ausländische Residenten: Zahnärzte, Anwälte,
Notare, Makler und Handwerker. Über
hundert Immobilienmakler sollen in
Dénia tätig sein, und das Touristenbüro
listet insgesamt 167 urbanizaciones auf.
Dénia ist der Hauptort der Comarca
Marina Alta, was etwa einem Landkreis
entspricht. Als „Hauptstadt“ dieser Verwaltungseinheit haben sich viele administrative Institutionen hier angesiedelt.
Ebenso ist Dénia das medizinische und
soziale Zentrum für die Region, deswegen kommen auch ständig viele Menschen mit ihren Anliegen hierher, und
die Stadt wirkt immer sehr geschäftig.
Und da hier auch, wie oben angeführt,
viele Ausländer ihre Besorgungen machen, erlebt man in dem kleinen Städtchen an manchen Tagen tatsächlich eine
Rushhour wie in einer Großstadt. Das
aber legt sich ganz schnell, wenn man in
den Ortskern spaziert.
Denn von all der Betriebsamkeit ist in
der Altstadt wenig zu spüren. Dort ist
Dénia eine spanische Stadt mit reizvollen Ecken, vor allem direkt unterhalb der
großen Burganlage, die den Ort überragt. Weitere markante Punkte sind der
gegenüberliegende Bergrücken Montgó
und der weitläufige Hafenbereich.
Nördliche Costa Blanca
N-332, AP-7
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Dénia
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Die Strände
Sowohl nördlich als auch südlich des alles beherrschenden Hafens liegen recht
lange Strände. Der nördliche, Platja de
les Marines, erstreckt sich auf immerhin
5 km Länge und verbreitert sich stellenweise auf 100 m, er besteht aus feinem,
1
201cb jf
hellem Sand. Der südliche Platja Marineta Casiana dagegen zeigt sich ziemlich schmal, hat aber eine Länge von
1200 m. Auch er ist feinsandig, aber angrenzend stehen schon gleich die ersten
Bauten. Sowohl im nördlichen als auch
im südlichen Bereich schließen sich
noch vereinzelte Strandbuchten an.
Sehenswertes
El Castillo
Die Burg hat den Ort jahrhundertelang
dominiert und überragt ihn noch heute.
Schon während der römischen Epoche
entstand ein erster Schutzbereich. Mau-
n Gemütlichkeit an der Carrer Marqués de Campo
1
erreste aus dieser Zeit sind noch im östlichen Teil bei der Torre de Gallines erhalten. Während der arabischen Herrschaft entstand dann der doppelte Bereich, der noch gut zu erkennen ist. Im
unteren Teil (Al-bacar) fanden die Bewohner ein Refugium bei Gefahr. Der
obere Abschnitt (Al-cazaba) war den
Herrschern vorbehalten.
Außerhalb der Burg erstreckte sich die
Altstadt, die Medina. Der Zugang zur
Burg führt wie einst durch das Stadttor
Portal de la Vila aus dem 12. Jh. Wer die
Anlage besichtigt, spaziert eigentlich
durch eine terrassenförmig angelegte
Parkanlage. Die Burg hat im Laufe der
Jahrhunderte ihre ursprüngliche Schutzbedeutung verloren und teils auch Schaden genommen. Wer ganz hochsteigt,
genießt aber einen wunderbaren Weitblick über die Dächer von Dénia und auf
den gegenüberliegenden Berg Montgó.
Archäologisches Museum
Museu Etnológic de la Ciutat
Innerhalb der Burg findet sich auch dieses Museum, das im ehemaligen Gouverneurs-Palast untergebracht ist. Ausgestellt sind Fundstücke aus der iberischen, römischen, maurischen und der
christlichen Zeit, Letztere umfasst den
Zeitraum vom 13. bis zum 18. Jh.
Das Ethnologische Museum liegt nur
einmal ums Eck. Auf drei Etagen wird
exemplarisch die Lebens- und Arbeitswelt eines durch den Rosinenhandel zu
Wohlstand gelangten Bürgers gezeigt.
Besichtigt werden können die Wohnräume, Arbeitsgeräte sowie alte Fotos, die
den Prozess der Rosinenverarbeitung
dokumentieren.
± Burg und Archäologisches Museum: Die Öffnungszeiten der Burg ändern sich fast monatlich,
generell gilt: 10–13 und 16–19 Uhr (im Sommer
länger, an manchen Tagen bis 0.30 Uhr, im Winter
kürzer). Eintritt: Erw. 3 €, Kinder 1 €, Rentner und
Studenten 2 €.
23
Nördliche Costa Blanca
Dénia
Karte S. 16, Stadtplan S. 20
± Ethnologisches
Museum, Carre Cavallers 1,
Tel. 966 420 260, Di–So 10.30–13 und 16–19 Uhr,
So 10.30–13 Uhr, Eintritt frei.
Carrer Marqués de Campo
Die Altstadt
Unterhalb der Burg liegt das kleine historische Zentrum Dénias mit reizvollen
Gebäuden aus dem 18. und 19. Jh. Die
Carrer Loreto wurde zur Fußgängerzone umgewandelt. Dort kann man frei
vom äußeren, geschäftigen Bereich Dénias recht gemütlich zum innerstädtischen Kern bummeln. Ein paar Lokale
haben gleich die Situation genutzt und
Tische hinausgestellt. Neben zahlreichen
Bars findet man auch einige Restaurants.
So gelangt man recht entspannt zum
zentralen Platz Plaza de la Constitución. Auffällig ist das Rathaus (ayuntamiento) aus dem 18. Jh. Ganz oben thronen eine große Uhr sowie eine Glocke.
Der Eingang wird von etlichen Fahnen
flankiert. Sechs Rundbögen prägen den
unteren Bereich.
Hier befindet sich auch die helle Kirche Iglesia de la Asunción, welche im
18. Jh. zu Ehren Mariä Himmelfahrt erbaut wurde.
Zwei Blocks weiter verläuft diese Straße,
die als Hauptflaniermeile der Stadt gilt.
Sie führt vom hübschen, begrünten Platz
Glorieta del País Valencià zum Hafen.
Die Carrer Marqués de Campo wurde
bereits im 19. Jh. geplant, aber erst 1917
durchgängig bis zum Meer führend realisiert. Ihr Name erinnert an einen Stadtentwickler, der im 19. Jh. verschiedene
größere Projekte realisierte.
Besonders idyllisch ist diese Straße
übrigens nicht, immerhin fließt der Autoverkehr ungehindert vorbei, aber man
findet doch eine ganze Reihe von netten
Lokalen und interessanten Geschäften in
zumeist recht ansehnlichen Häusern. In
bemerkenswerter Mischung liegen altehrwürdige Cafés neben ebenso altehrwürdigen Gebäude mit Banken, Geschäften und Restaurants. Große Bäume
spenden Schatten, wo alle Lokale Tische
platziert haben, sodass man dort recht
nett sitzen kann. Trotz des Verkehrsaufkommens hat die Straße einfach Flair;
1
24
Dénia
nicht umsonst finden die wichtigsten
örtlichen Festivitäten hier statt.
Der Hafen
Der weitläufige Hafen war über viele
Jahrhunderte der Lebensnerv der Stadt.
Schon die Römer sandten von hier ihre
Flotten, sowohl in kriegerischer als auch
in friedvoller, nämlich merkantiler Absicht, bis nach Karthago (Tunesien).
Heute liegen hier neben der Fischfangflotte vor allem Sportboote. Eine Fähre
pendelt zu den Balearischen Inseln nach
Ibiza. Auf einem Spaziergang entlang
dem Paseo Marítimo passiert man die
Lonja, die Fischauktionshalle. Dort
wird seit jeher der Tagesfang versteigert.
Ab etwa 17 Uhr kann man zuschauen.
201cb jf
r Fast sieht man das Meer vor lauter Booten nicht
Tatsächlich stehen dort zwei Hallen,
in der einen wird vorsortiert, in der anderen versteigert, und zwar jeden Tag etwa 700 Kisten. Früher ging es klassisch
zu, ein Preis wurde ausgerufen, und wer
den akzeptierte, hob die Hand. Heute
funktioniert die Versteigerung elektronisch, soll heißen: Ein Preis wird digital
angezeigt und fällt! Interessenten spekulieren also auf fallende Preise. Wer den
Preis akzeptiert, drückt einen Knopf,
und der Kauf ist getätigt. Besucher können von einer Tribüne zuschauen.
Dort am Hafen liegt auch das alte Fischerviertel Baix del Mar, das bis in die
1970er Jahre ein gewichtiges Wörtchen
in der örtlichen Ökonomie mitsprach.
Der alte Charme wirkt noch nach, die
niedrigen, etwas gedrungen wirkenden
Häuser und die kleinen Plätze strahlen
noch ein wenig das Ambiente eines Fischerdorfes des 19. Jh. aus. Allerdings
hat der Tourismus mit entsprechenden
Lokalen und Geschäften hier auch schon
kräftig einen Fuß in der Tür.
Denkmäler und Skulpturen
Entlang der Hafenmeile stehen einige
Skulpturen, so beispielsweise ein gewaltiger Anker, der im Hafenbecken gefunden wurde. Etwas weiter steht das Denkmal „Bous a la Mar“, das mit etwas Fantasie als Stier erkannt wird und an ein
beliebtes Stadtfest erinnert, bei dem Stiere am Hafen vorbeigetrieben werden
und flüchtende Menschen manchmal ins
Wasser springen.
Mitten auf der kleinen, aber angenehmen Plaza Cervantes steht eine Büste
vom Erfinder des Don Quichote, dem
Autor Miguel de Cervantes.
1
Praktische Tipps
Unterkunft
Die Hotelliste von Dénia verzeichnet nur knapp zwei
Dutzend Häuser. Die vielen Ausländer sind entweder Residenten, oder sie wohnen in Apartments.
Davon gibt es tatsächlich viele Hunderte.
± Hotel Costa Blanca③, Plaça Llorens 3, Tel. 965
780 336, www.hotelcostablanca.com. Auffällig
blau gestrichenes, vor einigen Jahren renoviertes
Haus mit 53 Zimmern im Zentrum, unweit der Touristeninformation. Ganzjährig geöffnet. Stilvoll eingerichtet, die Gästezimmer etwas schlichter. WiFi.
± Hotel Castillo②, Avda. El Cid 7, Tel. 966 435
260. Dieses kleine Hotel hat nur sieben Zimmer. Unten befindet sich ein Restaurant.
± Hostal Loreto③, c/ Loreto 12, Tel. 966 435 419,
www.hostalloreto.com. Eine nette Pension mit 43
Zimmern. Es ist ein mitten im Zentrum an einer
Fußgängerzone gelegener Familienbetrieb, mit
schöner Dachterrasse und einem Restaurant.
± Hotel La Posada del Mar④, Plaça Drassanes 2,
Tel. 966 432 966, www.laposadadelmar.com. Tolles
Hotel in einem Gebäude aus dem 13. Jh., das liebevoll restauriert und auf den neuesten technischen
Stand gebracht wurde. Das Haus mit 20 Zimmern
und fünf Suiten liegt beim Hafen, hat drei Etagen
und kleine Balkone. Ganz in der Nähe befinden sich
etliche Restaurants. WiFi.
± Hotel Chamarel③-④, c/ Cavallers 13, Tel. 966
435 007, http://hotelchamarel.com. Kleines, charmantes Haus mit 20 Zimmern, das sehr ruhig in einer schmalen Fußgängerzone liegt. Die Zimmer,
Dekoration und Fassade wurden stimmig gestaltet.
Ganzjährig geöffnet.
Camping
± Los Llanos, 1. Kategorie, N-332 am km 203/ 204
(Richtung Küste fahren.), Tel. 965 755 188, www.
Dénia
losllanos.net, ganzjährig geöffnet. Nicht allzu großer Platz unter Bäumen in der Nähe der Playa Marina mit Sandstrand. Ausgestattet mit Pool, Restaurant und behindertengerechten Einrichtungen.
± Los Patos, 2. Kategorie, Carretera Dénia por la
Costa, c/Racons 33, Tel. 965 755 293, www.cam
ping-lospatos.com, ganzjährig geöffnet. Mittelgroßer, zweigeteilter Platz in Meeresnähe. Zu erreichen: Kurz vor El Verjer über die Straße Dénia por la
Costa fahren, dann noch ca. einen halben Kilometer.
WiFi.
25
Nördliche Costa Blanca
Karte S. 16, Stadtplan S. 20
Die spanische Kunst
des Flanierens
Wie flaniert man richtig spanisch? Schlendern zwei Spanier tief versunken im Gespräch durch die Straßen, gehen sie nahe
beieinander, fast auf Tuchfühlung, berichten
dem anderen ausführlich, beleuchten eine
Sache von mehreren Seiten. Unterstrichen
wird die jeweilige Aussage durch heftige Bewegungen der Arme und der Hände, jeder
Satz wird so gewichtet. Bei besonders wichtigen Argumenten „bremst“ der Sprecher
sein Gegenüber, fasst ihn am Arm, stoppt ihn,
dreht ihn förmlich zu sich, hält den Arm fest
und sagt mit der ganzen Kraft seiner Persönlichkeit, was er zu sagen hat. Der andere soll
bitte seiner Argumentation folgen, das Ganze wird mit deutlichen Armbewegungen untermalt, die Hand wandert auf und ab, markiert jedes Wort. Etwa nach jedem dritten
Satz wird ein „Entiendes?“ („Verstehst du?“)
rhetorisch angehängt. Schließlich gibt er sein
Gegenüber frei, aber nicht bevor er nach
mehreren endlosen Pausen immer noch ein
gewichtiges Argument nachgeliefert hat. So
spazieren sie, stoppen alle paar Minuten und
reden aufeinander ein.
1
26
Dénia
Essen und Trinken
± Die Carrer Loreto hat sich in eine Kneipenmeile
verwandelt, wo es viele Bier- und Tapabars gibt.
± Tasca Eulalia, c/ Marqués del Campo 39, Tel.
965 786 479. Gute Auswahl an Tapas, aber auch Tagesgerichte sowie Kuchen. Es wird auch ein Mittagsmenü angeboten.
± El Comercio, c/ Marqués del Campo 17, Tel. 965
785 691. Großes Lokal, das eine breite Auswahl an
Gerichten bietet (Fisch, Fleisch, Mittagsmenü), wozu auch das interessante Menü „Comer de tapas“
(Tapas essen) zählt.
± Drassanes, Carrer del Port 15, Tel. 965 781 118.
Liegt neben einem weiteren Dutzend Lokale an der
Hafenmeile, hat eine große Außenterrasse und serviert vor allem Fisch- und Reisgerichte. Es gibt sowohl ein Mittags- als auch ein Abendmenü, Letzteres ist aber etwas teurer.
MEIN TIPP: Restaurante El Raset, c/ Bellavista 7,
Tel. 965 785 040. Lokal mit großer Terrasse am oberen Hafenbereich, bietet vorzügliche Fisch- und
Reisgerichte. Nebenan liegen noch etliche weitere
Lokale mit Terrasse.
± La Casa de L’Arròs, Glorieta del País Valencià 7,
Tel. 965 781 047. In diesem nett eingerichteten Lokal gibt es gute Reisgerichte.
± Can Broch, c/ Pelota 5, Tel. 966 421 784. Mal
was anderes: Neben den üblichen Fischgerichten
werden auch Steaks serviert. Mi geschlossen.
203cb jf
Nützliche Adressen
Ausflüge
± Bahnhof: Passeig del Saladar (unmittelbar hinter der Touristeninformation gelegen). Stündliche
Verbindung bis Benidorm, von dort Anschluss nach
Alicante.
± Busbahnhof: Plaça Arch. Carlos.
± Internet: Ciberdenia, c/ Senija 5, geöffnet 9–
1 Uhr.
± Post: c/ Ferrandiz 38.
Bahnfahrt entlang derKüste
Feste
± 16.–19. März: Las Fallas – wie beim großen
Vorbild in Valencia werden selbst gefertigte Figurengruppen auf öffentlichen Plätzen aufgebaut und
in der letzten Nacht verbrannt.
± Anfang Juli: Santísima Sangre de Cristo – Patronatsfest, u.a. mit dem sogenannten Bous en la
Mar, Stiertreiben am Hafen, wobei die Läufer auf
der Flucht ins Wasser springen.
± 14.–16. August: Moros y Cristianos – die historische Schlacht zwischen Christen und Mauren
wird nachgestellt.
Dénia
Zwischen Dénia und Alicante verläuft
über fast hundert Kilometer eine Bahn
linie unmittelbar an der Küste entlang (s.
Karte „Tram – die Küstenbahn“). Eine
prima Möglichkeit, um einmal einen
Blick auf die Küstenlinie zu werfen oder
einen Nachbarort zu besuchen. Ein Trip
ganz bis nach Alicante dauert allerdings
2½ Std., da die Bahn unterwegs 45 mal
stoppt und Fahrgäste zudem in Benidorm umsteigen müssen!
27
Nördliche Costa Blanca
Karte S. 16, Stadtplan S. 20, Karte Küstenbahn S. 18
Schiffstouren
Vom Hafen Dénias kann man per Fähre
einen Abstecher zur Baleareninsel Ibiza
unternehmen, Infos: www.balearia.com.
Es werden auch Bootstouren entlang der
pittoresken Küste nach Jávea oder sogar
bis nach Altea angeboten. Die Fahrt
nach Jávea dauert 30 Min., nach Altea
3 Std. (www.mundomarinodenia.com).
Märkte
± Wochenmarkt: Mo–Sa 7–14 Uhr in der c/ Ma-
gallanes.
± Fischversteigerung: Mo–Fr am Nachmittag ab
17 Uhr in der Auktionshalle am Hafen.
Cova de Benidoleig
Die 300 m lange Tropfsteinhöhle liegt
knapp 15 km von Dénia entfernt an der
Straße Pedreguer – Benidoleig am km 7.
In dieser Höhle wurden bereits im 17. Jh.
Reste prähistorischer Menschen gefunden. Heute staunen Besucher über die
Vielfalt von Stalaktiten und Stalagmiten
sowie über die 20 m hohen Kuppeln. Die
Höhle ist gut ausgeleuchtet.
± Cova
j Das Rathaus von Dénia
de Benidoleig, geöffnet 9–18 Uhr, im
Sommer bis 20 Uhr, Eintritt: 3,50 €, Kinder 2 €.
1
28
Dénia
Montgó
Der Gebirgszug Sierra del Montgó wurde 1987 unter Naturschutz gestellt und
zum Parque Natural erklärt. Der höchste
Punkt misst immerhin 753 m. Der Fels
steigt steil vom Meer auf. Von Dénia aus
lassen sich mehrere Wanderungen in
den Park unternehmen. Ausgangspunkt
ist immer die Plaça Jaume I., von wo die
Avinguda del Montgó direkt in den Park
führt. Am Parkeingang beginnen die unterschiedlichen Routen, die zwischen 1½
und 9½ km lang sind. Die längste Tour
führt zum Punkt Creueta de Dénia auf
eine Höhe von immerhin 694 m, sie dauert gute 3½ Stunden. Wer eine solche
Wanderung plant, sollte sich Infos mit
Wegbeschreibungen aus dem Touristenbüro holen.
r Die Küste bei Jávea
Jávea
Jávea ist ein dreigeteilter Ort. Der alte
Ortskern liegt gut 2 km von der Küste
entfernt. Die Verlegung ins Hinterland
war seinerzeit eine Schutzmaßnahme
aufgrund der häufigen Piratenüberfälle.
Direkt an der Küste befindet sich noch
heute das kleine Hafengebiet Aduanas
del Mar. Knapp 2 km entfernt erreicht
man, der Promenade folgend, den breiten Strand El Arenal. Die drei Bereiche
liegen aber keineswegs isoliert in der
Landschaft, denn es wurde kräftig gebaut. In der gesamten Umgebung stehen
Hunderte, vielleicht Tausende von Immobilien (jedoch keine Hochhausriesen). Hier leben all die Nord- und Mitteleuropäer, die das Klima genießen wollen. Jávea liegt nämlich geschützt zwischen zwei Felsmassiven, dem Cabo San
Antonio und dem Cabo la Nao.
± Valencianisch: Xàbia
± Einwohner: 31.600
± PLZ: 03730
± Entfernung nach Alicante: 90 km
± Touristeninformation:
Plaza de la Iglesia 4,
Tel. 965 794 356, www.xabia.org, Mo–Fr 9–13.30
und 16–19.30 Uhr, Sa 10–13.30 Uhr. Am Hafen:
Tourist Info Xabia Port, Plaça President Adolfo Suárez 11, Tel. 965 790 736, Mo–Sa 9–13.30 und 16–
19 Uhr, So 10–13.30 Uhr.
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Nördliche Costa Blanca
Jávea
Karte S. 16
205cb jf
Die Strände
In direkter Nähe zum Hafen verläuft nur
ein schmaler, steiniger Streifen. Zum
Sonnenbaden in der Mittagspause reicht
es, aber richtige Strandfreude kommt
wohl eher nicht auf. Positiv: Eine angenehme Promenade von geschätzt 500 m
verläuft dort am Meer entlang, wo man
in einigen Lokalen richtig nett draußen
am Wasser sitzen kann.
Weiter oben öffnet sich dann ein recht
breiter Sandstrand zu einer Bucht, sogar
einige Palmen stehen dort. Eine unspektakuläre, aber breite Promenade verläuft
hier, einige wenige Lokale gibt es auch,
reichlich Parkraum ebenso (jedenfalls
außerhalb der Saison). Hier geht es
schon eine ganze Spur geschäftiger zu als
beim Hafen, hier ist aber auch der
Strand zwei Spuren schöner.
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