Zeitlose Faszination der Ballade

Landkreis Northeim
Mittwoch, 30. Oktober 2013
SPD für Erhalt
der Laternen auf
Adolf-Hueg-Wall
So wird
Literatur lebendig
NORTHEIM. Für die Erneuerung der durch Vandalismus
zerstörten Laternen auf dem
Adolf-Hueg-Wall in Northeim
hat sich jetzt die SPD-Abteilung Northeim-Süd ausgesprochen. Laut Vorsitzendem
Christoph Brodhun hätten
SPD-Ratsmitglieder berichtet,
dass noch nicht entschieden
sei, ob die Laternen erneuert
oder aber komplett auf eine
Beleuchtung des Walls verzichtet werden soll.
Brodhun: „Es kann nicht
sein, dass hier ein Stück städtischer Infrastruktur infrage gestellt wird. Daher ist es für uns
selbstverständlich, dass der
Wall auch künftig ausgeleuchtet werden muss.“ Schon allein aus Sicherheitsgründen
könne man es nicht verantworten, dass ein stark frequentiertes Stadtgebiet ohne
Beleuchtung
auskommen
müsse. Daher sollen sich die
SPD-Mitglieder im Stadtrat
laut Brodhun für die Erneuerung der zerstörten Laternen
einsetzen. (kat)
Wie die Klassen 1a und 1d der
Northeimer Martin-Luther-Schule (Foto), lernen während der
Northeimer Kinder- und Jugendbuchwoche in dieser Woche
noch 500 weitere Kinder der Region Buchautoren kennen und
lauschen ihren Lesungen. Die Begegnungen sollen zum Lesen
motivieren und Lust auf eigenes
Erzählen machen, sagt Projektleiterin Marion Zweckstetter
(rechts). Dass Erzählen auch mit
Bildern geht, zeigte die Berliner
Bilderbuchillustratorin Julia Dürr
(Mitte) den Kindern bei ihrem
Besuch in Northeim.
Die Jugendbuchwoche findet
in Northeim zum zweiten Mal
statt und wird von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft getragen. Es stützt sich auf
die Erfahrungen des gleichnamigen Projekts in Göttingen. (sib)
Foto: Beutner
Zeitlose Faszination der Ballade
Uslarer Rezitator Justus Pahlow mit Herrn Ribbeck zu Gast in der Literaturkirche Schnedinghausen
VON HANS-PETER NIESEN
SCHNEDINGHAUSEN.
Die
zehnjährige Leonie war hingerissen: Als der Uslarer Justus
Pahlow am Sonntag in der
Schnedinghäuser Literaturkirche Theodor Fontanes Ballade
„Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ vortrug,
sprach sie leise das bekannte
Werk mit: „Ein Birnbaum in
seinem Garten stand, Und
kam die goldene Herbsteszeit,
Und die Birnen leuchteten
weit und breit, Da stopfte,
wenn’s Mittag vom Turme
scholl, Der von Ribbeck sich
beide Taschen voll,…“
„Wir haben die Geschichte
sogar schon in der Schule aufgeführt“, sagte die Schülerin
der Klasse 4b an der Moringer
Löwenzahl-Grundschule mit
glänzenden Augen nach dem
Balladennachmittag.
Mit dem Uslarer Rezitator
„Herr von Ribbeck“...: Der Uslarer Justus Pahlow erfreute die Besucher der Literaturkirche mit dem berühmten Gedicht. Foto: Niesen
und seinem Balladenprogramm hatte die Literaturkirche in der fast bis auf den letz-
ten Platz gefüllten Marienkapelle allerdings auch einen
Meister seines Fachs zu Gast,
der die Zuhörer in seinen
Bann zog.
Das lag zum einen an der
Gestaltungskraft und der Ausdrucksfähigkeit des Mannes
vor dem Kupferhahn als Signet der erfolgreichen Veranstaltungsreihe und zum anderen an der Darstellungsform
der Balladen. In ihrer Kombination von Lyrik, spannender
Handlung und Dramatik erzählen sie Geschichten, die oft
mit einem pointierten Schluss
ein Ausrufungszeichen setzen
und sich damit ins Gedächtnis
einbrennen - so wie die List
des Herren von Ribbecks, der
sich eine Birne ins Grab legen
ließ. Mit dem daraus wachsenden Birnbaum stellte er sicher, dass Mädchen und Jungen seines Dorfes zur Erntezeit Birnen von ihm bekamen.
Und Balladen laden zur Parodie ein: Köstlich, als Pahlow
sich in die Rolle eines Schülers
Kaki
versetzte, dem sein Lehrer auftrug, vor der Klasse Schillers
Ballade vom Handschuh „auswendig“ vorzutragen.
Gleich zehn klassische Balladen mixte Pahlow zu einem
amüsanten Zitaten-Potpourri.
Manch einer der älteren Zuhörer mag da an seine eigene
Schulzeit gedacht haben, als
er Zeilen aus Werken von
Schiller wie „Die Kraniche des
Ibykus“, „Der Ring des Polykrates“ oder „Die Bürgschaft“
wieder erkannte. Damals haben die Schüler gestöhnt, heute freuen sie sich darüber,
wenn Verse haften geblieben
sind. Begleitet wurde Pahlow
gekonnt und einfühlsam von
Kirchenmusiker Günter Stöfer
am Klavier.
Viel Beifall gab es nach der
Balladenstunde und die Erkenntnis, dass Balladen nichts
von ihrer zeitlosen Faszination verloren haben.
Computerkurse
für Erwachsene
bei der LEB
NORTHEIM. Die Ländliche Erwachsenenbildung in Niedersachsen (LEB), Kreisarbeitsgemeinschaft Northeim, bietet
zwei Computerkurse für Erwachsene ab 50 Jahren an.
Der Computerkurs mit
Schwerpunkt Internet wird
montags, 4. und 11. November, und mittwochs, 6. und 13.
November, jeweils von 17 bis
20.15 Uhr stattfinden. Der
Computerkurs für Anfänger
findet am 5., 7., 12. und
14. November von 17 bis
20.15 Uhr statt.
Jeder Teilnehmer hat einen
PC-Arbeitsplatz, veranschaulicht werden die Kursinhalte
an einer Großleinwand. Schulungsort ist das Bildungszentrum der LEB in Northeim,
Göttinger Str. 31-33. Anmeldungen telefonisch bei HeinzWilli Elter, 0 55 63/72 92. (sib)
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